Die „Rote Presse-Korrespondenz”, Nr. 124/125 - 144

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Oktober 2013


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81 Hand RPK, Nr. 82 - 102 Hand RPK, Nr. 103 - 123

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„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 124-125/1971 (13.7.1971)

Die „Doppelnummer“ der „RPK“ behandelt als zentrales Thema Vietnam. So nehmen die „7-Punkte-Erklärung der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Südvietnam“ und der „Politische Kampf in den Städten Südvietnams“ einen wichtigen Stellenwert ein. Dazu gibt es einen Artikel zu Südkorea sowie einen zum „Ausländergesetz“. Zusätzlich ist der Ausgabe das Register der „RPK“, Nr. 1-95 angehängt (vgl. „RPK“ 124-125/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 126-127/1971 (30.7.1971)

Die Doppelnummer veröffentlicht die „Programmatische Erklärung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)“. Erklärt wird darin, dass die Gründung der KPD/AO im Februar 1970 „ein wichtiger Schritt zum Aufbau der revolutionären Partei war“. Dazu zählten auch die „grundlegenden Veröffentlichungen“ wie „die Vorläufige Plattform“, in der sie die „Richtung und Methode des Parteiaufbaus“ festlegte. Der Name „Aufbauorganisation“ sei gewählt worden, um „die Planmäßigkeit des Parteiaufbaus hervorzuheben“. Das sei gegen „verantwortungslose Parteigründungen“ gerichtet gewesen, auch um sich von diesen, „wie der der KPD/ML, abzugrenzen, deren ideologische und organisatorische Haltlosigkeit offenkundig war“.

„Dennoch war die Wahl des Namens ‚Aufbauorganisation‘ falsch: es trifft nicht zu, dass die verschiedenen Etappen in der Stärkung und Reifung der Kommunistischen Partei sich jeweils in entsprechenden Namen niederschlagen … Der Wahl eines falschen Namens entsprach also in keinem Augenblick ihrer politischen Tätigkeit.“ Das nährte „falsche Vorstellungen über die Etappen des Parteiaufbaus“.

Der Fehler sei nun endgültig durch die „Gründung ihres zweiten Regionalkomitees im Gebiet Rhein/Ruhr und der Veröffentlichung dieser programmatischen Erklärung“ auf einer Sitzung des ZK in Essen korrigiert worden. Die KPD/AO würde nun „unter dem historisch einzig richtigen Namen: Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)“ fortsetzen. Alle Marxisten-Leninisten werden aufgerufen, dem „Zirkelwesen und dem Sektierertum ein Ende zu setzen“ und sich „unter der Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands zusammenzuschließen“.

Bekanntgegeben wird auch die Gründung der „Liga gegen den Imperialismus“ (LgdI) am 14. Juli 1971. (vgl. „RPK“ Nr. 126-127/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 128-129/1971 (13.8.1971)

Der Leitartikel der Doppelnummer ist Karl Liebknecht gewidmet: „Zum 100. Geburtstag von Karl Liebknecht“. Weitere zentrale Artikel sind: „Die Genfer Indochinakonferenz und die gegenwärtige Lage“ und das „Schulungsprogramm des KSV“ (vgl. „RPK“ Nr. 128-129/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 130/1971 (27.8.1971)

Mit der Metalltarifrunde 1971 beschäftigt sich diese Ausgabe. Veröffentlicht werden im Artikel „Die Linie der KPD in der Metalltarifrunde“ auch die „Direktiven des ZK der KPD zur Metalltarifrunde“. Zudem werden eine Reihe von Forderungen aufgestellt, wobei im Mittelpunkt der ökonomischen Forderungen wohl stehen: „120 DM im Monat mehr für alle Arbeiter und Angestellte“; „10 % Vorweganhebung - mindestens 50 Pf. für alle Lohngruppen“; „1.000 DM Mindestlohn - Abschaffung der unteren Lohngruppen“ und „Einheitlicher Existenzlohn für Lehrlinge - 500 DM“.

Zur „Metalltarifrunde 1971“ liegen bereits viele Beiträge vor. Einer der wichtigsten ist der von Jürgen Schröder: „Die Aktionseinheit zur Metalltarifrunde 1971 (MTR-AE)“, der nicht nur die einzelnen Gruppen, die sich zu einer Aktionseinheit zusammengeschlossen hatten, nennt, sondern auch deren Forderungskatalog sowie die Differenzen bei den ökonomischen Forderungen aufzeigt. Im Wesentlichen wurde die Debatte um die „120 DM Forderung“ - im Gegensatz zur „15-Prozent-Forderung“ - geführt (vgl. „RPK“ 130/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 131/1971 (3.9.1971)

In dieser Ausgabe wird die Auseinandersetzung mit der DKP/SEW und vor allem der „Spartakus“-Gruppe an der Hochschule weiter geführt. Grundlage dafür bildet der Artikel aus der „RPK“ 116: „Den Kampf zweier Linien an den Hochschulen vorantreiben“.

„Je mehr sich der Kampf zweier Linien innerhalb der der Studentenschaft zuspitzte, desto mehr sahen sich die DKP-Revisionisten gezwungen, die ideologische Offensive gegen das Zentrum des konsequent antiimperialistischen und antirevisionistischen Kampfes, die VR China zu eröffnen.“ Der Leitartikel „Ein Beispiel revisionistischer Verleumdung der VR China: Rezension von ‚Chinas Weg - Marxismus oder Maoismus‘“ will sich u. a. mit „umfassenden Fragen zur Spaltung der Internationalen Kommunistischen Bewegung durch die Revisionisten, insbesondere durch die Führungsclique der KPdSU“, beschäftigen.

Daneben wird eine „Rede des Genossen Kim Il Sung“ von 6. August 1971 in Pjöngjang veröffentlicht. Weitere Artikel der Ausgabe sind: „Zur Lage im Sudan“; „Zur Ermordung George Jacksons“; „Presseerklärung des Patriotischen Einheitsfront für eine demokratische Türkei Europa“ (vgl. „RPK“ Nr. 131/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 132/1971 (vermutlich 10.9.1971)

In der Ausgabe 132, die mit einem falschen Erscheinungsdatum veröffentlicht wird, geht es um den japanischen Imperialismus. Der Leitartikel ist von der „Liga gegen den Imperialismus“: „Die Entwicklung des japanischen Imperialismus und die gegenwärtige Lage in Südostasien“. Der Artikel hatte im Hinblick auf den Besuch des japanischen Kaisers Hirohito vom 11.-13. Oktober 1971 einen wichtigen Stellenwert für die Liga. Die „Rote Zelle Jura“ steuert zu dieser Ausgabe den Artikel „Zur Reform der juristischen Ausbildung“ bei. (vgl. „RPK“ Nr. 132/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 133/1971 (vermutlich 17.9.1971)

Die Ausgabe war nicht verfügbar.

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 134/1971 (24.9.1971)

Das „Rote Hilfe Komitee Westberlin“ ruft in dieser Ausgabe dazu auf, den Flutkatastrophenopfern in Vietnam zu helfen. Der Leitartikel lautet: „Es lebe der Sieg im Volkskrieg! Solidarität mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes! Helft, die Flutkatastrophe in der demokratischen Republik Vietnam überwinden! Schafft Rote Hilfe!“

Das „Rote Hilfe Komitee Westberlin“ erklärt, dass „verschiedene demokratische und fortschrittliche Organisationen … auf der Grundlage dieses Aufrufs“ dazu aufgefordert wurden, „sich aktiv an einer Sammlung zu beteiligen“. Eine Spitze wird gegen den SEW-Parteivorstand gefahren, der es abgelehnt hatte, „diese proletarische Solidaritätsaktion mitzutragen“.

Die Aufgabe des RHK sei es nun, „diese Solidarität zu stärken und zu vergrößern. Das RHK ruft dazu auf, „die vietnamesischen Arbeiter und Bauern in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten zu unterstützen“.

Zudem erscheint ein Vorabdruck einer kommenden Schrift, die im Oberbaum-Verlag erscheinen soll: „Ökonomie, Politik und Literatur - Grundlagen einer historisch-materialistischen Literaturwissenschaft“ (vgl. „RPK“ Nr. 134/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 135/1971 (1.10.1971)

Umfangreich behandelt die „Rote Zelle Medizin“ den Streik der Ärzte in dem Artikel: „Der Ärztestreik - eine Stärkung der reaktionären Standesinteressen der Gesamtärzteschaft“.

Der zweite Artikel lautet: „5. Jahrestag der Selbstkritik des Politbüros des ZK der KP Indonesiens“ (vgl. „RPK“ Nr. 135/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 136/1971 (8.10.1971)

Zur „Kampagne gegen den japanischen Imperialismus anlässlich des Besuches des Tenno in der BRD“ veröffentlicht die Liga gegen den Imperialismus den Artikel: „Resolution der Teilnehmer der Konferenz: ‚Nieder mit dem japanischen Imperialismus‘ am 18.9. in Bonn“. Aufgerufen wird von der Liga und dem „Komitee: Kampf dem japanischen Militarismus“ in einer „Resolution“ u. a. zu einer „Protestmanifestation“ am 18.9 in Bonn.

Dazu hatte eine Reihe von Gruppen aufgerufen. U. a. der „KSV“, die Gruppe Kommunistischer Pädagogen - Marburg“, der „Arbeitskreis Antiimperialismus - Lüneburg“, das „Südostasienkomitee Berlin“, der „Arbeitskreis der Roten Zellen Bonn“ unterstützen Parolen wie „Nieder mit dem japanischen Imperialismus und seinen Expansionsbestrebungen“, „Nieder mit dem USA-Imperialismus, dem Hauptfeind der Menschheit“, „Solidarität mit den kämpfenden Völkern Asiens“, „Solidarität mit dem Kampf der japanischen Arbeiterklasse“.

Weiter wird der Artikel „Der Kampf vom 16. September in Sanrizuka“ veröffentlicht.

Wichtig ist die Erklärung der Rotzeg: „Die Rote-Zellen-Bewegung überwinden: Unterstützen wir entschlossen den weiteren Aufbau des KSV!“. Danach hat die 4. Arbeitskonferenz der Rotzeg am 3.10.1971 „einstimmig“ beschlossen, die „Rote Zelle Germanistik aufzulösen“ und sie durch die „KSV-Zelle Germanistik“ zu ersetzen, die „als Grundlage des KSV seit dessen Gründung in der Rotzeg arbeitete“. Das sei ein „wichtiger Schritt zur weiteren Verankerung der Politik des KSV in den studentischen Massen zur Durchsetzung der proletarischen Linie an der Hochschule“. Die „Roten Zellen … als organisatorische Übergangsform“ müssen sich nun „aus den Schlingen der antiautoritären Bewegung loskämpfen“ und die „kleinbürgerliche Politik der Roten-Zellen-Bewegung … überwinden“. Aufgerufen wird dazu, den KSV zu unterstützen.

Die Artikelserie „5. Jahrestag der Selbstkritik des Politbüros des ZK der KP Indonesiens“ aus der Ausgabe 135 wird abgeschlossen. Zu einem „Vietnam-Solidaritätsmeeting“ ruft die Liga gegen den Imperialismus zum 15.10. auf (vgl. „RPK“ Nr. 136/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 137/1971 (15.10.1971)

Der KSV veröffentlicht den Artikel „Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform! Kampf der kapitalistischen Ausbildung! Plan zur Kampagne anlässlich der Verabschiedung des Hochschulrahmengesetzes“. Hier legt der KSV einen „konkreten Plan für eine Kampagne“ vor. Er versucht, alle Studentenorganisationen, die mit dem KSV sympathisieren, eine „Einheitlichkeit über den Plan der Kampagne zu erzielen“. Im Mittelpunkt stehen u. a. die Forderungen: „Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform“; „Kampf der kapitalistischen Ausbildung“; „Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes. Erkämpft das sozialistische Studium“; „Kampf dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes“, „Weg mit dem Quorium“.

Dazu erscheint auch der Artikel: „Kampf der Diskriminierung der ausländischen Studenten durch das Graduiertenförderungsgesetz“ (vgl. „RPK“ Nr. 137/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 138/1971 (23.10.1971)

Die „RPK“ veröffentlicht die „Thesen der Oberschüler-Kommission bei der Zentralen Leitung des KSV zur Arbeit unter Oberschülern“ und das „Kampf- und Aktionsprogramm“. Mit der kommenden Gründung des „KOV“ am 7. Oktober 1972 komplettieren sich die Unterorganisationen der KPD. Der „KOV“ setzt sich nach den „Thesen“ zum Ziel, „gegen die kapitalistische Ausbildung, gegen die bürgerliche Ideologie, gegen politische Unterdrückung und Entrechtung und für unabhängige Schülervertretungen“ zu kämpfen. Der „KOV“ will „im Kampf an der Seite der Arbeiterklasse“ stehen. Weiter setzt er sich das Ziel, „die Schüler umzuerziehen“, damit sie sich „einen wahrhaft proletarischen Standpunkt zu eigen machen“. Später wird die Zeitung „Schulkampf“ herausgegeben.

Der zweite Artikel der Ausgabe setzt sich mit dem „Verlauf der Japankampagne in Westberlin und der BRD“ auseinander. Der Artikel dazu lautet: „Erfolgreiche Kampagne der Liga gegen den Imperialismus gegen den Besuch des Tenno in der Bundesrepublik“ (vgl. „RPK“ Nr. 138/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 139/1971 (29.10.1971)

„Der Kampf für das sozialistische Studium“ ist das zentrale Thema dieser Ausgabe. In dem Artikel „Den Kampf für das sozialistische Studium verstärken - die Massenarbeit auf ein höheres Niveau heben!“ erklären sich:

- KSV Zelle Ökonomie - FU Westberlin

- KSV Zelle Medizin - FU Westberlin.

Die KSV-Zelle Jura (FU-Berlin) veröffentlicht den Artikel „Den Kampf um die ungehinderte und legale Durchführung des sozialistischen Studiums weiter führen“ (vgl. „RPK“ Nr. 139/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 140/1971 (5.11.1971)

Wissenschaft und technische Intelligenz im Imperialismus war immer wieder ein zentrales Kettenglied der KSV-Agitation in ihrem Organ und an den Hochschulen. Neben den vielen Artikeln, die darüber verfasst wurden, wird hier umfassend in „Zur reaktionären Theorie von der wissenschaftlich-technischen Revolution“ Stellung bezogen.

Daneben befasst sich die Ausgabe mit der „Stellungnahme des VDS zum HRG. Einschätzung durch das Uni-Kollektiv der Roten Zellen Bonn“.

Bekannt gegeben wird, dass am 20. Oktober 1971, die erste Ausgabe von „Dem Volke dienen“ erschienen ist. Die zunächst erscheinende „Regionalzeitung“ des KSV sei „ein weiteres Kampfmittel gegen den bürgerlichen Ausbildungsbetrieb“. „DVD“ geht es darum, den „Studenten nicht nur Perspektive und Ziel des Kampfes“ aufzuzeigen, sondern sie „durch Propagierung der Kampfmaßnahmen … im Kampf gegen den bürgerlichen Ausbildungs- und Forschungsbetrieb“ zu unterstützen. Dabei stehe der „Kampf der Arbeiterklasse für den Sozialismus“ im Mittelpunkt (vgl. „RPK“ Nr. 140/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 141/1971 (12.11.1971)

Der Artikel „Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz!“ ist von der „Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD.“ Der Artikel weicht nicht von den meisten Artikeln linker Gruppen zum BVG ab.

Zudem veröffentlicht der KSV „angesichts des Zusammenbruchs der PL/PI“ und „der mit ihr sympathisierenden Gruppen“ die „Kritik an der Plattform der Il Manifesto“ und „damit die Kritik am kleinbürgerlichen Spontaneismus“ (vgl. „RPK“ Nr. 141).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 142/1971 (19.11.1971)

Die Kritik am HRG wird auch in dieser Ausgabe fortgesetzt. Dazu erscheinen zwei Artikel: „Den sozialdemokratischen Studien- und Prüfungsordnungen den Schleier der ‚Fortschrittlichkeit‘“ entreißen“ und „Kampf der reaktionär- bürokratischen Hochschulreform!“. Beide Artikel sind vom KSV.

Dazu erscheint eine Resolution, die „die Agitationskollektive und Agitprop-Trupps des KSV … in den Vorlesungen und Seminaren den Studenten … zur Abstimmung vorlegen. Auf der Grundlage dieser Resolution soll Einigkeit unter den Studenten über das Vorgehen gegen die reaktionär-bürokratische Hochschulreform erzielt werden“ (vgl. „RPK“ 142/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 143/1971 (26.11.1971)

Zur Vorbeugehaft erscheint in der Ausgabe der Artikel „Für Schutzrechte der Arbeiterklasse als Bastion im Klassenkampf! Die Aushöhlung der bürgerlichen Freiheitsrechte durch die geplante Vorbeugehaft ist ein Angriff auf die Schutzrechte!“. Es werden hier die „Diskussionsergebnisse“ der „Roten Zelle Jura“ zur „geplanten Vorbeugehaft“ veröffentlicht, die die „Verbindung zwischen der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform und dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes … als gezielte Kampfmaßnahmen der Bourgeoisie gegen die Arbeiterklasse und die mit ihr verbündeten Schichten“ aufzeigen.

Im Artikel „Kampf den SPD-Reform-Illusionen“ wird gegen jene politischen Organisationen opponiert, die „das Hochschulrahmengesetz zwar als ‚umfassenden Angriff auf die Interessen der Studenten“ anprangern, sich aber zum „vehementen Verteidiger der SPD-Reform in Gestalt des Instituts für Hochschuldidaktik an der TU Westberlin entpuppt haben“. Diese „politischen Organisationen … erweisen sich inzwischen als ebenso gute Helfer der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform wie die Revisionisten“. Es würde nun darauf ankommen, die „SPD mit ihrem ‚linken‘ und rechten Flügel“ zu entlarven. Die SPD würde zurzeit „für das Monopolkapital“ die „Niederhaltung des ganzen Volkes garantieren“ und an den Universitäten als „Reaktion auf der ganzen Linie“ auftreten (vgl. „RPK“ Nr. 143/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 144/1971 (3.12.1971)

Der einzige Artikel der Ausgabe lautet „Der Kampf zweier Linien in der Ausbildung beim Aufbau des Sozialismus am Beispiel der VR China und der DDR“.

Die Untersuchung will „an den Ergebnissen der großen proletarischen Kulturrevolution in der VR China den Verfall der polytechnischen Ausbildung in der DDR“ nachweisen. „Er verknüpft den Prozess dieses Verfalls mit der Nachahmung der kapitalistisch deformierten Technologie und Spezialisierung - Ausdruck des Siegs der reaktionären Theorie der Produktivkräfte in der DDR. Die Untersuchung steht in engem Zusammenhang mit Untersuchung und Entwicklung der Klassen- und Klassengegensätze in der DDR, ist Teil von ihnen. Sie erhebt aber nicht den Anspruch eine umfassende materialistische Einschätzung der Herausbildung einer neuen Bourgeoisie und ihrer antagonistischen Widersprüche zur Arbeiterklasse zu geben.“

Im Schlussteil der Ausgabe wird dazu aufgerufen, die „Rote Fahne“ der KPD zu unterstützen. Dazu wird der Aufruf aus der RF 28/1971 „Für den planmäßigen Aufbau der ‚Roten Fahne‘ als kommunistische Wochenzeitung“ veröffentlicht („RPK“ Nr. 144/1971).

Für den Inhalt der Ausgaben 124-139 ist Hermann von Rohde verantwortlich. Hermann von Rhode bleibt auch bis zur Ausgabe 139 Geschäftsführer. Ab der Ausgabe 139 zeichnet Gerhard Röhner für den Inhalt der „RPK“ verantwortlich.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

13.07.1971:
Die Nr. 124/125 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- 7-Punkte-Erklärung der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Südvietnam
- Der Aufschwung des politischen Kampfes in den Städten Südvietnams
- Das Ausländergesetz. Ein Mittel imperialistischer Außenpolitik
- Der Kampf des südkoreanischen Volkes, gegen den Faschismus und für Demokratie (Rede, gehalten auf der Abschlussveranstaltung des Korea-Kampfmonats am 25. Juni 1971)
- Register der RPK 1-95.

Geworben wird in der Ausgabe für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive.
Quelle: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 124/125, West-Berlin, 13.7.1971.

30.07.1971:
Die Nr. 126/127 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist die „Programmatische Erklärung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)“. Sie besteht aus den „Grundsätzen und Zielen der Kommunistischen Partei Deutschlands“ mit den Unterpunkten:
- Der Niedergang des imperialistischen Systems mit dem USA-Imperialismus an der Spitze
- Der moderne Revisionismus ist die Hauptstütze des USA-Imperialismus bei seinen Verbrechen und die Hauptgefahr für die Kommunistische Weltbewegung
- Die Spaltung Deutschlands durch den US-Imperialismus und der Wiederaufstieg der BRD zur imperialistischen Großmacht
- Die Spaltung der Arbeiterklasse durch Reformismus und Revisionismus
- Die KPD führt den Kampf um die Mehrheit der Arbeiterklasse, auch in den Gewerkschaften.

Das „Aktionsprogramm der KPD“ hat die Unterpunkte:
- Gegen die Verschlechterung der Lebenslage der arbeitenden Klasse
- Kampf dem Abbau demokratischer Rechte
- Für das Bündnis des Proletariats mit allen anderen unterdrückten Schichten des Volkes
- Für die Einheit der internationalen Arbeiterbewegung im Kampf gegen Kapitalismus und Imperialismus.

Ein weiterer Artikel ist: „Korrektur einiger Fehler des Artikels ‚Zur Gewerkschaftsfrage (Teil 1)‘“.

Weiter wird über die Gründung der „Liga gegen den Imperialismus“ (LgdI) berichtet. Daraus geht hervor, dass sie am 14. Juli gegründet wurde. Dazu heißt es u. a.: „Am Mittwoch, dem 14. Juli, wurde in der Technischen Universität in Westberlin die Gründungsversammlung der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS abgehalten. Das ‚Komitee Kampf dem Imperialismus‘ gab den ca. 500 Anwesenden einen Rechenschaftsbericht über seine bisherige Arbeit. Vom ‚Komitee Kampf dem Imperialismus‘ war ein Programm und Statut vorbereitet worden, das zur Diskussion und danach mit einigen Veränderungen zur Abstimmung gestellt wurde. Die Anwesenden stimmten dem Programm und Statut ohne Gegenstimme zu. Danach wurde der vom ‚Komitee Kampf dem Imperialismus‘ vorgeschlagene 15-köpfige Vorstand der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS einzeln vorgestellt und von den Versammelten ohne Gegenstimme gewählt. Mit der Gründung der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS hat das ‚Komitee Kampf dem Imperialismus‘ seine Aufgabe erfüllt und ist somit aufgelöst. Die Veranstaltung wurde mit der Internationale beschlossen.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 126/127, West-Berlin, 30.7.1971.

13.08.1971:
Die Nr. 126/127 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zum 100. Geburtstag von Karl Liebknecht
- Umfangreiche Preiserhöhungen in den staatlichen Eigenbetrieben Westberlins - Ein Beitrag der SPD-Regierung zur Stabilisierung der Monopolprofite. Zu den Preiserhöhungen bei BEWAG GASAG und BVG
- Die Genfer Indochinakonferenz und die gegenwärtige Lage
- Schulungsprogramm des KSV. Geschult werden vor allem Texte der „Klassiker des Marxismus-Leninismus.“
- KPD und KSV rufen auf zur antifaschistischen Kundgebung am 13.8.

Geworben wird für eine Broschüre zum „Befreiungskampf des Volkes von Eritrea“.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 128/129, West-Berlin, 13.8.1971.

15.08.1971:
Vermutlich heute wird eine „Direktive des ZK der KPD zur Metalltarifrunde“ beschlossen. Sie wird in der „RPK“ Nr. 130 veröffentlicht. U. a. wird gefordert:
- 120 DM mehr im Monat für alle Arbeiter und Angestellten
- 10% Vorweganhebung - mindestens 50 Pfennig für alle Lohngruppen
- 1.000 DM Mindestlohn
- Abschaffung der unteren Lohngruppen
- Einheitlicher Existenzlohn für Lehrlinge
- 500 DM. Die KPD beteiligt sich nicht an der Aktionseinheit von kommunistischen Gruppen im norddeutschen Raum.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 130, West-Berlin, 27.8.1971.

27.08.1971:
Die Nr. 130 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Linie der KPD in der Metalltarifrunde. Abdruck der Direktive des ZK der KPD zur Metalltarifrunde
- Aufruf zur Protestmanifestation gegen den Staatsbesuch des japanischen Kaisers Hirohito in der Bundesrepublik vom 11.-13. Oktober 1971
- Erfolgreiche antifaschistische Kundgebung
- Aufruf zur Protestdemonstration gegen den Staatsbesuch des japanischen Kaisers Hirohito in der Bundesrepublik vom 11.-13 Oktober 1971
- Erfolgreiche antifaschistische Kundgebung

Geworben wird für den „Trikont Verlag“ (München), in dem Schriften von Gilbert Mury, Charles Betteilheim und Publikationen aus China in deutscher Sprache erscheinen. Zudem können im „Verlag Rote Fahne“ die „Ausgewählten Reden und Aufsätze“ von Kim IL Sung“ bestellt werden, sowie Le Duan: „Die vietnamesische Revolution“ und „Ausgewählte Reden, Aufsätze und Beschlüsse der KPD-Aufbauorganisation“. Die „Liga gegen den Imperialismus“ will Mitte September die „Dokumentation zum japanischen Imperialismus“ veröffentlichen.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 130, West-Berlin, 27.8.1971.

03.09.1971:
Die Nr. 131 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Ein Beispiel revisionistischer Verleumdung der VR China. Rezension von ‚Chinas Weg - Marxismus oder Maoismus‘
- Rede des Genossen Kim Il Sung am 6. August 1971 in Pjöngjang
- Zur Lage im Sudan
- Zur Ermordung George Jacksons
- Presseerklärung der Patriotischen Einheitsfront für eine demokratische Türkei Europa.

Geworben wird für die „Broschüre mit Programm und Statut der Liga gegen den Imperialismus“ sowie die „Dokumentation zum japanischen Imperialismus“. Außerdem für den „Verlag der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)“ und die „Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 131, West-Berlin, 3.9.1971.

10.09.1971:
Vermutlich erscheint am 10.9. die „RPK“ Nr. 132. Das Datum 3.9. ist falsch, da die Ausgabe 131 vom 3.9. war. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Entwicklung des japanischen Imperialismus und die gegenwärtige Lage in Südostasien
- Zur Reform der juristischen Ausbildung

Reklame wird u. a. für den „Verlag Kommunistische Texte“ in Münster (NRW) gemacht, bei dem u. a. „Ausgewählte Artikel der Roten Fahne 1929-1933“ erhältlich sind. Zudem für „Kampf der Wiederbelebung des japanischen Militarismus“ und für das „Programm und Statut“ der Liga.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 132, West-Berlin, 1971 (vermutlich 10.9.)

10.09.1971:
Vermutlich heute erscheint die Nr. 133 der RPK.
Q: ???

24.09.1971:
Die Nr. 134 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Es lebe der Sieg im Volkskrieg! Solidarität mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes. Helft die Flutkatastrophe in der demokratischen Republik Vietnam überwinden. Schafft Rote Hilfe.
- Die Anfänge der parteilichen Sozialistischen Literatur im 19. Jahrhundert.

Das Register 96-121 fehlt in mir vorliegenden Ausgabe, sowie die Seiten 11-14.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 134, West-Berlin, 24.9.1971.

01.10.1971:
Die Nr. 135 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Der Ärztestreik eine Stärkung der reaktionären Standesinteressen der Gesamtärzteschaft
- 5. Jahrestag der Selbstkritik des Politbüros des ZK der KP Indonesiens.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive: Das politische Buch; Buchladenkollektiv an der TU; Jürgens Buchladen (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 135, West-Berlin, 1.10.1971.

08.10.1971:
Die Nr. 136 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Resolution der Teilnehmer der Konferenz: Nieder mit dem japanischen Imperialismus am 18.9. in Bonn
- Der Kampf vom 16. September in Sanrizuka
- Die Grundlagen der Politik der revisionistischen Cliquen entlarven
- Erklärung der Rotzeg: Die Rote Zellen-Bewegung überwinden: Unterstützen wir entschlossen den weiteren Aufbau des KSV
- Aufruf der Liga gegen den Imperialismus zum Vietnam-Solidaritätsmeeting am 15.10
- 5. Jahrestag der Selbstkritik des Politbüros des ZK der KP Indonesiens (Schluss).

Aufgerufen wird zum „Vietnam-Solidaritätsmeeting“ am 15.10. TU, Audimax“ und zur „Großveranstaltung der Liga gegen den Imperialismus: Nieder mit dem japanischen Imperialismus“ am Freitag, den 8.10.1971 im Audimax der TU. Eine Demonstration gegen den japanischen Imperialismus soll am 9.10. stattfinden.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 136, West-Berlin, 8.10.1971.

15.10.1971:
Die Nr. 137 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform. Kampf der kapitalistischen Ausbildung. Plan zur Kampagne anlässlich der Verabschiedung des Hochschulrahmengesetzes
- Kampf der Diskriminierung der ausländischen Studenten durch das Graduiertenförderungsgesetz

Aufgerufen wird in der Ausgabe dazu, für die Flutkatastrophenopfer in Vietnam zu spenden.
Über Hans Weingartz (Bonn) kann bestellt werden: „Kampf der Wiederbelebung des japanischen Imperialismus“. Im „Verlag Rote Fahne - Verlag der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)“ kann bestellt werden: „Kim IL Sung: Ausgewählte Reden und Aufsätze, Bd. I“; „Le Duan: Die vietnamesische Revolution“ und: „Ausgewählte Reden, Aufsätze und Beschlüsse der KPD-Aufbauorganisation“.

Aufgerufen wird auch dazu, am „Vietnam-Solidaritätsmeeting“, das am 15.10. in der TU (Audimax) stattfinden soll, teilzunehmen.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 137, West-Berlin, 15.10.1971.

23.10.1971:
Die Nr. 138 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Thesen der Oberschüler-Kommission bei der Zentralen Leitung des KSV zur Arbeit unter Oberschülern
- Erfolgreiche Kampagne der Liga gegen den Imperialismus gegen den Besuch des Tenno in der Bundesrepublik
- Vietnam-Solidaritäsmeeting am 15.10. in Westberlin.

In den „Thesen der Oberschüler-Kommission bei der Zentralen Leitung des KSV zur Arbeit unter Oberschülern” heißt es u. a., dass die Oberschüler eine „studierende Intelligenz und deshalb Bündnisschicht des Proletariats“ seien. „Die Oberschüler sind eine soziale Schicht, zusammengesetzt aus jugendlichen Mitgliedern verschiedener Klassen …“ Sie sollen eine Sektion des noch zu gründenden Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) der KPD bilden, denn: „Die Unterordnung des Kampfes der Oberschüler unter die Erfordernisse des Kampfes der Arbeiterjugend drückt sich organisatorisch aus in der Unterordnung der Sektion unter den Gesamtverband.“

Soweit sei es aber noch nicht, weswegen pragmatisch erklärt wird: Mit den Thesen „wurde der erste Schritt zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerverbandes getan: die Einrichtung der Oberschülerkommission bei der Zentralen Leitung des KSV. Die Notwendigkeit dieses Schrittes leitet sich ab aus dem fortschreitenden nationalen Aufbau der KPD und des KSV und der objektiven Situation der Schülerbewegung in der Bundesrepublik und Westberlin … Mit der Veröffentlichung dieser Thesen wird eine Oberschülerkommission bei der Zentralen Leitung des KSV eingerichtet. Mitglieder der OSK sind die fortgeschrittensten Oberschüler und einige Studenten, Mitglieder des KSV, die in seinem Auftrag unter Oberschülern arbeiten… Die Gründung der Oberschülerkommission ist der erste Schritt zum Aufbau einer nationalen kommunistischen Oberschülerorganisation, die die bestehenden sozialistischen Massenorganisationen der Oberschüler ablösen wird“.

Mit der Einrichtung der Oberschülerkommission werde somit der erste Schritt zum Aufbau eines nationalen Oberschülerverbandes getan. „Mit der Gründung der kommunistischen Massenorganisation für Oberschüler erlischt die Funktion des OSK. Die OSK wird direkt von der ZL des KSV angeleitet. Politisch und organisatorisch ist sie der ZL des KSV untergeordnet. Die OSK beginnt mit ihrer praktischen Arbeit in West-Berlin und wird im Zentralrat der Oberschüler (der vor allem im gewerkschaftlichen Maikomitee 1971 hervorgetreten war) die politische Auseinandersetzung führen. „So vollzieht sich der Prozess der Ablösung des Zentralrats über eine Phase seiner vorübergehenden Stabilisierung, deren Abschluss die Zustimmung zu diesen Thesen sein wird.“ Der ZR der Oberschüler wird gegenwärtig als die „fortgeschrittenste Massenorganisation sozialistischer Oberschüler“ bezeichnet. Eine „Entscheidung für oder gegen die KPD und ihre Massenorganisation (müsse) bewusst erfolgen“. Die Ablösung der organisatorischen Form des ZR wird als überfällig bezeichnet, „so dass seine Ablösung unbedingt auf der Tagesordnung steht“.

Als Hauptaufgabe der kommunistischen Oberschüler wird die „Massenarbeit an der Schule“ bezeichnet. Innerhalb des „Rahmens eines Kampfprogramms“ werden u. a. als Forderungen erhoben: „Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes! Organisiert den Kampf gegen die bürgerliche Ideologie! Die Oberschüler in die weltweite Front gegen den Imperialismus einreihen. Erkennt nützliches Wissen für den Klassenkampf! Kampf dem Militarismus! Kampf dem Abbau der demokratischen Rechte des Volkes!“.

Am „Vietnam-Solidaritätsmeeting“ am 15.10. haben, so die „RPK“, „2000 Studenten, andere Intellektuelle, Schüler und Arbeiter“ teilgenommen.

Mit den Thesen der „Oberschüler-Kommission“ befasst sich auch der KSV (am 25.10.1972, d. Verf.) der KPD.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 138, West-Berlin, 23.10.1971; Dem Volke dienen, Nr. 1, Dortmund, 25.10.1972, S. 2.

29.10.1971:
Die Nr. 139 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Den Kampf für das sozialistische Studium verstärken. Die Massenarbeit auf ein höheres Niveau heben. Der Artikel gliedert sich in:
- Das sozialistische Studium der KSV Zelle Ökonomie (FU Westberlin)
- Das sozialistische Studium der KSV Zelle Medizin (FU Westberlin).

Weitere Artikel sind:
- Den Kampf um die ungehinderte und legale Durchführung des sozialistischen Studium weiter führen
- Machtvolle Demonstration gegen die Tariferhöhungen bei BVG, BEWAG und GASAG.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 139, West-Berlin, 29.10.1971.

05.11.1971:
Die Nr. 140 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zur reaktionären Theorie von der wissenschaftlichen Revolution
- Die Stellungnahme des VDS zum HRG. Einschätzung durch das Uni-Kollektiv der Roten Zellen Bonn
- Bericht eines spanischen Arbeiters - SEAT Streik
- Regionalzeitung des KSV für Westberlin.

Im Artikel „Regionalzeitung des KSV für Westberlin“ heißt es u. a.: „Am 20. Oktober 1971 erschien die erste Nummer DEM VOLKE DIENEN. Mit dieser Regionalzeitung hat der KSV ein weiteres Kampfmittel gegen den bürgerlichen Ausbildungsbetrieb geschaffen, das in der Zeitungsagitation und -propaganda in Berlin neben der RPK und den dezentralen Fachbereichszeitungen der einzelnen Zellen eine Lücke schließt. Die Funktion von DEM VOLKE DIENEN ist es über eine klare, für die Studenten direkt einsichtige Verallgemeinerung der politischen Probleme zu einer Vereinheitlichung und Organisierung der Masse der Studenten an allen Berliner Hoch- und Fachhochschulen unter Führung des KSV beizutragen. In DEM VOLKE DIENEN greift der KSV die die Masse der Studenten bewegenden Fragen auf, um sie vom Standpunkt der Politik der Kommunisten zu beantworten und so die Studenten an den KSV heranzuführen. Von dieser Funktion bestimmt, knüpft der Inhalt der Zeitung, ausgehend von der politischen Klarheit, an dem politischen Bewusstsein der Studenten an.

‚Die kommunistische Presse hat in erster Linie agitatorische und nicht propagandistische Aufgaben, das heißt, sie muss den Massen die kommunistische Politik nicht an Hand der kommunistischen Theorie, sondern an Hand der den Massen sichtbaren Tatsachen erklären.‘ (Rolle und Aufgaben … in: „Die Bolschewisierung der KPD„, Band 1, Rote Fahne Verlag). Von dieser Bestimmung ist; vom KSV das dialektische Verhältnis zwischen Agitation und Propaganda für den Inhalt von DEM VOLKE DIENEN festgelegt worden. Wenn die Propaganda die Aufgabe hat, die Gesamtbedingungen und Kampfziele in einer bestimmten Situation, anknüpfend an den Prinzipien des Marxismus - Leninismus zu erhärten, so wird der KSV alle wichtigen politischen Tagesaufgaben aufgreifen und sie von der politischen Linie der Kommunisten her beantworten. Wenn die Agitation den Zweck verfolgt, diese allgemeinen Richtlinien als Grundlage des Kampfes in besonderen Knotenpunkten zusammenzufassen und in Aktionsparolen umzuarbeiten, so hat der KSV in der Zeitung DEM VOLKE DIENEN ein Kampfblatt gestaltet, das den Studenten nicht nur Perspektive und Ziel des Kampfes zeigt, sondern durch Propagierung der Kampfmaßnahmen die Studenten im Kampf gegen den bürgerlichen Aus-bildungs- und Forschungsbetrieb und zur Unterstützung des Kampfes der Arbeiterklasse für den Sozialismus anleitet …

Mit dem ständigen Anprangern des Abbaus der demokratischen Rechte, der politischen Unterdrückungs- und Disziplinierungsmaßnahmen, wie in dem Artikel über die Ordnungsverfahren an der TU und über die reaktionären Maßnahmen der Postbürokratie gegen die Studenten ihrer Akademien, wird der KSV immer wieder die üble Unterdrückungs- und Disziplinierungstaktik des Kapitals aufzeigen und gleichzeitig die Studenten zum Kampf gegen den Abbau der demokratischen Rechte unter Führung der Arbeiterklasse anleiten. Durch das ständige Aufzeigen der Erfolge der Kommunisten im Kampf gegen diese volksfeindliche Forschung und Ausbildung wird das Sozialistische Studium als Waffe der fortschrittlichen Studenten gegen die Bourgeoisie, als Kampf für eine Ausbildung im Dienste des Volkes gezeigt.“

Darauf hingewiesen wird, dass „Fachbereichszeitungen“ zu „Erkämpft das sozialistische Studium“ erschienen seien, die von den Zellen des KSV „und der mit dem KSV sympathisierenden Organisationen an den Fach- und Hochschulen“ herausgegeben würden.

Folgende Zellen haben in der Region Westberlin ihr „Programm des sozialistischen Studiums“ veröffentlicht:
- KSV-Zelle Germanistik
- KSV-Zelle Medizin
- KSV-Zelle PH
- KSV-Zelle Ökonomie
- Rote Zelle Jura
- Rote Zelle Romanistik
- KSV-Sympathisantengruppe Slawistik
- Rote Zelle Physik (TU)
- Rote Zelle Physik (FU)
- Rote Zelle Gauß
- Rote Zelle Post
- Arbeitskollektiv Veterinärmedizin.

In der Region Rhein/Ruhr:
- Abteilung Medizin (RUB)
- Abteilung Mathematik/Naturwissenschaften
- Abteilung Neue fremdsprachliche Philologie
- PH Dortmund.

Reklame wird in der Ausgabe für die Buchhandlung „Internationale - Buch- und Zeitschriftenhandlung (West-Berlin) gemacht.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 140, West-Berlin, 29.10.1971.

12.11.1971:
Die Nr. 141 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz!

Der Artikel gliedert sich in:
- Zur Geschichte des Betriebsverfassungsgesetzes
- Was bringt das neue Betriebsverfassungsgesetz
- Zum Kampf gegen das arbeiterfeindliche Betriebsverfassungsgesetz.

Ein weiterer Artikel ist:
- Kritik der IL Manifesto-Plattform.

Im Artikel „Kritik der IL Manifesto-Plattform” heißt es u. a.: „Wenn der KSV angesichts des Zusammenbrechens der PL/PI als Organisation und der mit ihr sympathisierenden Gruppen zum jetzigen Zeitpunkt die Kritik an der Plattform der II Manifesto und damit die Kritik am kleinbürgerlichen Spontaneismus fortführt, so geschieht das aus zwei Gründen: 1. das notwendige Scheitern der PL/PI darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass ‚linker‘ und rechter Opportunismus immer wieder ihre materielle Basis in den zwischen Bourgeoisie und Proletariat hin und her schwankenden kleinbürgerlichen Schichten finden werden und mit ihrem Einfluss gerade auf Intellektuelle eine Gefahr für die Gewinnung der Intellektuellen ab Bündnispartner des revolutionären Proletariats darstellen.

Gerade das Scheitern der praktischen Anstrengungen der PL/PI hat die Orientierung einer Vielzahl ihrer ehemaligen Anhänger auf die theoretische und praktische Arbeit der italienischen Manifesto-Gruppe zur Folge, der ähnlich wie der PL/PI ein Rätekonzept als Organisationsform der Arbeiterklasse vorschwebt. Das Seheitern der PL/PI wird nicht als notwendig begriffen, sondern lediglich aus einzelnen Fehlern erklärt und diejenigen Studenten und Intellektuellen, die von dem kleinbürgerlichen Revolutionarismus der PL/PI angelockt und schließlich enttäuscht sind, werden so daran gehindert, zu einer umfassenden Kritik dieser Linie zu gelangen.“

Aufgerufen wird zur Großveranstaltung der KPD zum BVG am 19.11. in der „Gauss-Akademie“ und zu einem Teach-in zur „reaktionär bürokratischen Hochschulreform“ am 12.11. im Audimax der TU.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin)
- Internationale - Buch und Zeitschriftenhandlung (West-Berlin).
- Neuauflage der „RPK“, Nr. 118 und 120 mit den „Leitsätzen des KSV“ und „Referate vom Teach-In des KSV zum Hochschulrahmengesetz.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 141, West-Berlin, 12.11.1971.

19.11.1971:
Die Nr. 142 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Den sozialdemokratischen Studien- und Prüfungsordnungen den Schleier der „Fortschrittlichkeit“ entreißen. Kampf der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform!
- Gegen reaktionäre Studien- und Prüfungsordnungen. Für studien- und Prüfungsordnungen, die Stützpunkte im Kampf für das sozialistische Studium sind
- Es ist notwendig, den Kampf gegen die reaktionär-bürokratischen Hochschulreform mit dem Kampf gegen die revisionistischen Erfüllungsgehilfen der Reform zu verbinden
- Resolution.

Zur „Resolution” heißt es: „Die Vielzahl der Angriffe der Bourgeoisie gegen die fortschrittlichen Studenten machen deutlich, dass die SPD/FDP-Regierung schon vor der Verabschiedung des Hochschulrahmengesetzes entscheidende Bestimmungen der reaktionär-bürokratischen Hochschulreform durchzusetzen versucht. Diese Maßnahmen, von der SPD/FDP-Regierung- auch ‚innere Reformen‘ genannt, sind: der verstärkte Einsatz der verschiedenen Mittel, die fortschrittlichen Studenten politisch zu disziplinieren, im Zuge der direkten Unterordnung der Hochschulen unter das Profitinteresse der Monopolbourgeoisie, vermittelt durch den Staatsapparat, an allen Ecken und Enden Finanzmittel einzusparen (Etatkürzungen an TU und FU, Sperrung der Tutorengelder), um sie in der Form von ‚Investitionsanreizen‘ den Kapitalisten in den Rachen zu werfen.

Dort, wo bereits versucht wurde, diese reaktionär-bürokratischen Maßnahmen zu praktizieren, stießen die Handlanger der Monopole auf die geschlossene Front der fortschrittlichen Studenten: Warnstreik an der Postakademie, Kampf für das studentische Tutorenprogramm und für die fachliche Selbständigkeit der Tutoren an der juristischen Fakultät, Streik gegen die Auswirkungen der Etatkürzungen bei den Theaterwissenschaftlern, Kampf gegen die politische Disziplinierung von acht fortschrittlichen Studenten an der TU, Kampf gegen schlechte Ausbildungsbedingungen an der PH.

Die hier Anwesenden sind der Auffassung, dass es deswegen schon jetzt notwendig ist, der Bourgeoisie und ihrer Regierung eine breite und geschlossene Front der Studenten entgegenzustellen. Sie unterstützen die Durchführung von zwei Kampftagen am 25. und 26.11. an den Westberliner Hoch- und Fachschulen, die unter folgenden Parolen und Forderungen stehen werden:
KAMPF DER REAKTIONÄR-BÜROKRATISCHEN HOCHSCHULREFORM!
KAMPF DER KAPITALISTISCHEN AUSBILDUNG!
KAMPF DEM ABBAU DER DEMOKRATISCHEN RECHTE DES VOLKES!
KAMPF DER POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG FORTSCHRITTLICHER STUDENTEN UND DOZENTEN!
WEG MIT DEM QUORUM!
WEG MIT DER SCHWEIGEPFLICHT!
WEG MIT DEM STREIKBRUCHS ABSCHNITT IM BAFÖG!
FÜR DIE VOLLSTÄNDIGE FACHLICHE SELBSTÄNDIGKEIT DER
TUTOREN!
FÜR UMFASSENDE OFFENLEGUNG ALLER FORSCHUNGSVORHA BEN UND IHRER FINANZIERUNG!
GLEICHE RECHTE FÜR DEUTSCHE UND AUSLÄNDISCHE STUDENTEN!“

Die über 1500 auf dem KSV-Teach-In zur reaktionär-bürokratischen Hochschulreform versammelten Studenten haben dies Parolen mit 6 Gegenstimmen angenommen.“

Aufgerufen wird zu einem Teach-in (TU-Audimax) am 25.11. zur „Ausbildung in der DDR und China“ und zur Großveranstaltung der KPD zum BVG am 19.11. in der „Gauss-Akademie.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 142, West-Berlin, 19.11.1971.

26.11.1971:
Die Nr. 143 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Für Schutzrechte der Arbeiterklasse als Bastionen im Klassenkampf! Die Aushöhlung der bürgerlichen Freiheitsrechte durch die geplante Vorbeugehaft ist ein Angriff auf die Schutzrechte!
- Kampf den SPD-Reform-Illusionen.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Internationale. Buch- und Zeitschriftenhandlung (West-Berlin)
- Oberbaumverlag (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive
- Die Fachbereichszeitungen: „Erkämpft das Sozialistische Studium.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 143, West-Berlin, 26.11.1971.

03.12.1971:
Die Nr. 144 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Der Kampf zweier Linien in der Ausbildung beim Aufbau des Sozialismus am Beispiel der VR China und der DDR
- Für den planmäßigen Aufbau der ‘Roten Fahne’ als kommunistischer Wochenzeitung.

Im Artikel „Für den planmäßigen Aufbau der ‘Roten Fahne’ als kommunistischer Wochenzeitung” wird bekanntgegeben, dass „das nächste Planziel“ sei, „die Rote Fahne zu einer wöchentlich erscheinenden kommunistischen Zeitung zu machen, die in der Lage ist, gegen das Monopol der reaktionären Wochenzeitungen anzugehen und den Einfluss der revisionistisch UZ auf die Arbeiterklasse zu brechen“.

Reklame wird für die „Rote Fahne“ gemacht.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 144, West-Berlin, 3.12.1971.


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81 Hand RPK, Nr. 82 - 102 Hand RPK, Nr. 103 - 123

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