Die „Rote Presse-Korrespondenz“, Nr. 82 - 102

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, September 2013


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81

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„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 82/1970 (18.9.1970)

Erstmals wird in einer „RPK“-Ausgabe eine Erklärung der albanischen Zeitung „Zeri i popullit“ zum „Deutsch-sowjetischen Vertrag“ veröffentlicht. Selbiger, so die Zeitung, sei „eine gefährliche Verschwörung gegen die Völker Europas und der ganzen Welt“.

Der wichtigste Beitrag der Ausgabe ist: „Die Kampf-Kritik-Umgestaltung - Kampagne in den Roten Zellen vorantreiben.“ Dazu werden Dokumente und Stellungnahmen veröffentlicht, „die vom Hochschulkollektiv der Rotzeg/Rotzmed zusammengestellt wurden“. „Die Vertreter der PL/PI, Rotzök und Rotzing in der RPK-Redaktion haben sich gegen den Abdruck ausgesprochen mit dem Hinweis, dass die Kritik am Papier und an der Taktik der Rotzök, nachdem das Papier zurückgezogen und ein neues in Vorbereitung sei, nur noch einen Kampf gegen Windmühlen darstelle. Wir sind dagegen der Auffassung, dass nicht die Veröffentlichung der Politik dieser Gruppen, sondern die Politik selbst der Skandal ist, der durch den Versuch, den Abdruck des Papiers zu verhindern, erst vollständig gemacht wird.“

Einleitend wir zudem rückblickend auf die „Rote-Zellen-Bewegung“ eingegangen, die der „Versuch der sozialistischen Studenten war, auf die Zerschlagung des AStA und die Auflösung des SDS mit einem neuen Ansatz der Organisierung zu antworten“.

Erklärt wird: „Der politischen Uneinheitlichkeit der einzelnen Roten Zellen, von denen die wenigsten vor ihrer Gründung einen Prozess der ideologischen Klärung durchgemacht hatten, entsprach eine naive Vorstellung von Zentralisierung, wie sie sich in der Bildung des Zentralrats der Roten Zellen ausdrückte. Die Zentralisierung blieb, da sie von einer fiktiven Einheit ‚aller nichtrevisionistischen Gruppen‘ ausging, formal, der Zentralrat wurde nicht zum Hebel der ideologischen Auseinandersetzung, sondern zum Instrument der Überbrückung von Differenzen, die mit jedem Konflikt an der Hochschule schärfer hervortraten. Weder in der Frage, welche politische Perspektive für den Universitätskampf unter den Bedingungen des Hochschulgesetzes zu entwickeln sei, noch in der organisatorischen Frage, ob die Roten Zellen als Bestandteile einer Sozialistischen Massenorganisation oder als Vorformen eines aufzubauenden Kommunistischen Studentenverbandes zu betrachten seien, ging vom Zentralrat der Roten Zellen eine einzige wichtige Initiative aus. Diese Fragen wurden erst durch die Hochschulthesen der KPD-Aufbauorganisation auf die Tagesordnung gesetzt und so beantwortet, dass die Fronten zwischen und in den Roten Zellen klarer wurden.“

Zu einige Kampagnen sei ein „Initiativkomitee“ vom „Zentralrat der Roten Zellen“ eingesetzt worden (so gegen die Einsetzung des Staatskommissariats Sötje an der TU). Darüber gibt es nun „heftige Auseinandersetzungen um die richtige Linie“, die sich etwa in den Forderungen „Baut den Kommunistischen Studentenverband auf!“ und „Für eine proletarische Universität“ niederschlug. „Diese Forderungen wurden auf der Grundlage des unten abgedruckten Rotzök-Papiers mit dem Votum von 9 Roten Zellen (Rotzbau, Rotzök, Rotzing, Rotzverkehr, Rotzeph, SABI, Rotzslaw, Rotzhist, Kosomed) gegen 8 (Rotzmed, Rotzeg, Rotzjur, IK PH, Rotzmath, Rotzphys TU, SAKO, Rotzsoz) als zentrale Losungen durchgesetzt. Die unterlegene Minderheit, die sich auf den ebenfalls unten abgedruckten Vorschlag der Rotzeg einigte, hielt eine gemeinsame Kampagne unter den von der Rotzök vorgeschlagenen Parolen für falsch, zog aus dem Initiativkomitee aus und schlug vor, weitere technische Absprachen über gemeinsame teach-ins etc. im Zentralrat der Roten Zellen zu diskutieren. In dem Augenblick, als die mehrwöchige Diskussion durch Abstimmung zu einem Abschluss gekommen war und das Initiativkomitee die konkrete Vorbereitung der Kampagne in Angriff hätte nehmen können und müssen, zog die Rotzök vorgestern in einem Akt von beispielloser Prinzipienlosigkeit ihr Papier zurück.

Wir halten trotzdem an unserem Plan der Veröffentlichung der Vorschläge und der Darstellung der Fraktionen fest, weil wir es nach wie vor ernst damit meinen, dass der Gründung des Kommunistischen Studentenverbandes eine Kampf-Kritik Umgestaltungskampagne vorausgehen muss, die zur Offenlegung der verschiedenen Standpunkte, zur klaren und von allen Roten-Zellen-Mitgliedern verstandenen Fraktionierung zur Prinzipienlosen Auseinandersetzung über die richtige Linie an der Hochschule führen wird.“

Debattiert werden nun:

Abschließend:

Mit „Kampf-Kritik-Umgestaltung“ erreichte der Differenzierungsprozess in den „Roten Zellen“ einen weiteren Höhepunkt, der die Frage nach der Konstituierung eines „Kommunistischen Studentenverbandes“ verschob, aber nicht aufhob (vgl. „RPK“, Nr. 82/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 83/1970 (25.9.1970)

Neben der „Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes gegen den US-Imperialismus, den Zionismus und die arabische Reaktion“ steht weiter „Kampf-Kritik-Umgestaltung“ in dieser Ausgabe im Mittelpunkt.

Dazu wird vom „Initiativkomitee der Roten Zellen“, „Rotzbau, Rotzeph, Rotzhis, Rotzing, Rotzök, Rotzslaw, SABI, KOSMED“, eine gemeinsame Erklärung („Für ein sozialistisches Studium. Theorie und Praxis im Dienst des Proletariats“) veröffentlicht.

Eingangs wird festgehalten: „Wir werden die Differenzen mit der KPD/AO und den Gruppen, die ‚im Dienste und unter Führung‘ (KPD/AO HS-Thesen RPK 63, S. 4) dieser Organisation stehen, unerbittlich aufdecken und austragen, wie es sich Liebknecht und das Hochschulkollektiv Rotzeg/Rotzmed wünschen. Gerade weil wir das wollen, weil es uns um die Offenlegung der verschiedenen Positionen geht, haben wir der Veröffentlichung des ‚Vorschlages von Rotzök, Rotzbau, Rotzing, Rotzeph‘ RPK 82, S. 6-9) nicht zustimmen können, vielmehr schon bei der Vorlage im Inititiativkomitee angekündigt, dies Papier so zu überarbeiten, dass es ohne Kenntnis der Diskussionen und Protokolle des Inititiativkomitees verständlich ist und die ideologischen Differenzen, die in der Tat bestehen, nicht durch einen Wust von längst geklärten Missinterpretationen verwaschen werden. ‚Ätzende Kritik bis in die letzte Phase‘ heißt für uns nicht gieriges Erhaschen von missverständlichen Formulierungen, heißt nicht, klärende Diskussionen darüber zu verschweigen, sondern heißt für uns, das Ziel des Kampfes zweier Linien - die Vereinheitlichung - nicht aus dem Auge zu verlieren und deshalb Aufdeckung, nicht Verwaschen von politischen Differenzen …

Die KPD/AO betont in ihrer Plattform (RPK 56/57 S. 2) zu recht, dass noch keine revolutionäre Organisation den Anspruch erheben könne, sich KPD zu nennen, da die Verankerung der zukünftigen Partei in den Massen gerade erst ihren Anfang nimmt. Es gibt also die Partei des Proletariats noch nicht. Außerdem kann noch keine der Parteilinien von sich sagen, sie habe die Richtigkeit ihres Ansatzes bereits in den Massenkämpfen erwiesen, so dass auch von einer einheitlichen proletarischen Linie nicht die Rede sein kann. Hinweise darauf finden sich in den Plattformen der KPD/AO und der PL/PI.

Ausgehend von dieser Tatsache kann es nur als ein demagogischer Trick bezeichnet werden, wenn die AO und die ihr dienenden Roten Zellen jegliche studentische Aktivität (Rote Hilfe, Vereinheitlichung der Roten Zellen, Kampagnen) entweder abzuwiegeln oder mit dem Hinweis zu blockieren versuchen, das könne alles nur unter der Führung der Partei des Proletariats geschehen. Sozialisten unter den Studenten , die nicht nur abstrakt begriffen haben, dass das Proletariat die Führung der Kämpfe innehaben muss, sich in Roten Zellen organisiert haben und aktiv den Aufbau der Organisation des Proletariats unterstützen, dürfen nicht in den Fehler verfallen, diese Arbeit mit dem Hochschulkampf gleichzusetzen oder den Hochschulkampf zugunsten dieser Arbeit zu liquidieren.“

Auch bei der „Roten Hilfe - Genossenschutz“ schwelen die Differenzen, die sich u. a. an einem „bornierten“ Verständnis „eines Vereins für Genossenschutz erschöpfen“.

Dazu formuliert die „Mehrheitsfraktion des Sekretariats Rote Hilfe“ u. a.: „Wir widersprechen entschieden der Liquidation des Problems ‚Aufbau der Roten Hilfe‘ verstehen vor allem nicht, was bei dem verbleibenden Restchen Genossenschutz ‚die Durchsetzung der proletarischen Linie‘ inhaltlich noch heißen soll, und lassen uns auch nicht durch das Versprechen beruhigen, die ‚Genossen von RotzMed und Rotzjur‘ würden persönlich ‚die Durchsetzung der proletarischen Linie gewährleisten‚. Mit Zitaten allgemein richtiger Prinzipien des Marxismus-Leninismus und einer Reihe pauschalisierenden Unterstellungen (Parteifeindlichkeit) ist nichts bewiesen, vor allem nicht, dass die Perspektive unsere Arbeit mit dem schrittweisen Aufbau einer Roten Hilfe nichts zu tun haben dürfe.“

Die „Minderheitsfraktion“ meint u. a.: „Die jetzige Organisationsform der Roten Hilfe lässt sich noch nicht als Massenorganisation bezeichnen. Es gilt daher, die Arbeit der Projekte der Roten Hilfe, die als Kerne der aufzubauenden Massenorganisation zu betrachten sind, verstärkt in Angriff zu nehmen. Durch die Praxis im proletarischen Bereich, also auch in der Roten Hilfe, findet die Verankerung der Kader in den Massen statt. Die Frage nach der Gleichzeitigkeit oder Ungleichzeitigkeit des Aufbaus von Kader- und Massenorganisation ist falsch.

Der erneute Vorstoß einiger „Rote Zellen“, der sich gegen die Absicht wendet, eine Parteilinie an der Universität zu konstituieren, ruft noch einmal deutlich die ideologischen Differenzen in Erinnerung, die noch eine Schärfe, etwa durch die Formulierung der „demagogischen Tricks“ und der „unerbittlichen Aufdeckung“ der Differenzen erhalten. Die RH ist von einer Vereinheitlichung weit entfernt. Die hier aufgedeckten Differenzen, werden sich dann auch später in eine Vielzahl von örtlichen und überregionalen Hilfen und organisationsgebundenen niederschlagen (vgl. „RPK“, Nr. 83/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 84/1970 (2.10.1970)

In der Ausgabe 84 wird erstens eine „Hochschulresolution der PL/PI“ veröffentlicht und zweitens eine „Kritik der Roten Zellen Mathematik an Rotzök und PL/PI-Plattform.“

Die „Hochschulresolution der PL/PI meint: „Gehen wir davon aus, dass die kämpfenden Proletarier aufgrund der Bedürfnisse, die sie in ihren Kämpfen entfalten, die Aufgaben der sozialistischen Intelligenz definieren müssen, so scheint die sozialistische Intelligenz beim gegenwärtigen Entwicklungsstand des Klassenkampfes keines Schrittes fähig und also verurteilt, kommende Entwicklungen abzuwarten. Gilt es in dieser Situation, die gegenwärtigen Aufgaben der sozialistischen Intelligenz deutlich zu machen, so gilt es doch zugleich, Klarheit darüber zu behalten, dass es in der gegenwärtigen Situation ein unsinniges, hochstapelndes Unterfangen wäre, einen strategischen Vorschlag der sozialistischen Intelligenz unterbreiten zu wollen, der erschöpfend ihren politischen Impulsen zu genügen beansprucht. Was gegenwärtig allein möglich ist, das ist zum einen Verständigung über die Lösungsperspektive dieser Probleme und zum anderen Erörterung der sehr ungenügenden praktischen Schritte, die die sozialistische Intelligenz im Augenblick unternehmen kann und muss.

Es ist des weiteren vorauszuschicken, dass die PROLETARISCHE LINKE in diesem Papier die Perspektive derjenigen Intellektuellen nicht weiter erörtert, die innerhalb einer Kaderorganisation des westdeutschen und Westberliner Proletariats als Kader arbeiten bzw. arbeiten werden; denn dies Papier hat die Aufgabe, zur Bestimmung einer Massenlinie für die sozialistische Intelligenz beizutragen. Dabei ist eine Massenlinie gegenüber der Intelligenz etwas anderes als gegenüber der Arbeiterschaft. Eine Massenlinie gegenüber der Arbeiterschaft muss so beschaffen sein, dass sie im Prinzip eine Linie für jeden Arbeiter ist und dass sie auf die Vereinheitlichung der Arbeiterklasse unter ihrer revolutionären Perspektive ausgerichtet ist. Eine Massenlinie gegenüber der Intelligenz richtet sich zwar ebenfalls an die ganze Intelligenz, aber sie muss ein Instrument sein, um die Intelligenz in einen Prozess zu ziehen, in dem sich ihre konterrevolutionären von ihren sozialistischen Teilen scheiden.“

Eine Antwort dazu formuliert die „Rote Zelle Mathematik“, die als Beitrag im „Rahmen der Kampf-Kritik-Umgestaltung“ zu verstehen sei. Dabei gehe man von einer „falschen Massenlinie - Studenten organisiert die Arbeiter“ aus.

Zu der „Hochschulresolution” der PL/PI wird die Auffassung vertreten, dass sie eine „falsche Verbindung von Studenten- und Arbeiterbewegung, in dem Sinne, dass die Studenten die Führung inne haben und eine eigene, dies legitimierende ‚Theorie‘ entwickelt. Diese ‚Theorie‘ hat sich im Laufe der Studentenbewegung den jeweiligen Modeströmungen angepasst und wird sich in Zukunft immer ‚marxistisch-leninistisch‘ tarnen“.

Mit der „Hochschulresolution“ hat neben der KPD/AO und auch eine zweite größere Gruppe, die PL/PI, ihre Hochschulpolitik erläutert. Auch das stößt auf Widerstand. Die „Rote Zelle Mathematik“ will diese Theorien „bloßstellen und eine Kritik an der Konzeption der „demokratisch-zentralistischen Parteiarbeit“ führen, wobei sie sich nur auf „ein Arbeitsprinzip reduzieren“ lassen würde. Zudem, so die Kritik, knüpfe sie nicht an die Traditionen der Arbeiterbewegung an, sondern an die „Studentenbewegung“ (vgl. „RPK“, Nr. 84/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 85/1970 (9.10.1970)

Die Ausgabe 85 beschäftigt sich primär mit dem Irak, der dortigen revolutionären Bewegung und der Praxis der Revisionisten. Der Artikel ist von der „Irakisch revolutionären Gruppierung in der BRD und Westberlin“.

Dazu wird ein Flugblatt des KJVD veröffentlicht: „Mordversuch an Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands!“

Abgerundet wird die Ausgabe mit einem Bericht über einen „Streik im Rotterdamer Hafen“ (vgl. „RPK“, Nr. 85/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 86/1970 (16.10.1970)

Zu den „Tarifverhandlungen in der Metallindustrie“ veröffentlicht die KPD/AO einen Artikel mit der Stoßrichtung einer mutmaßlichen Hoesch-Forderung: „9 Prozent sind ein Hohn, 15% kriegen wir schon!“. Die „Septemberstreiks“ von 1969 bilden auch die übergreifende Klammer für die folgenden Ausführungen: „Die westdeutschen Gewerkschaftsapparate sind seit den Septemberstreiks 1969 gezwungen, sich auf die gewachsene Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse einzustellen, die ihre Spaltungspolitik zunehmend erschwert.“ In der Metalltarifrunde gelte es, „den völligen Sieg der Kapitalisten zu verhindern“. Dabei komme der SPD eine herausragende Rolle zu. Im „Auftrag der Monopolbourgeoisie Orientierungsdaten entsprechend dem Stabilitätsgesetz festzulegen, d. h. rigide Lohnbeschränkungen durchzusetzen“. Verhindert werden könne das, wenn „wenigstens die 15% durchgesetzt“ werden könnten.

Eine „Erklärung zur Verhaftung des Genossen Mahler“ ist von der KPD/AO, dem KB/ML und der PL/PI unterzeichnet.

Im Artikel „Erklärung der Rotzeg“ geht es um den Streit eines Druckvorhabens (Klaus Neukrantz: „Barrikaden am Wedding“) mit den Agit-Druckern.

Die seit den „Septemberstreiks“ kursierende 15%-Forderung ist Dreh- und Angelpunkt des Artikels der KPD/AO. Daneben fällt in dieser Ausgabe besonders der Streit zwischen der „Rotzeg“ und dem WB Agit-Druck auf. Letztem wird vorgeworfen mit „einem der Hauptwerke der proletarisch-revolutionären Literatur ein antiautoritäres Geschäft“ zu machen (vgl. „RPK“, Nr. 86/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 87/1970 (23.10.1970)

Zweidrittel der Ausgabe beschäftigt sich mit den „Roten Zellen“. Die „Erklärung des Zentralrats der Roten Zellen“ verweist auf ein mögliches, drohendes Verbot: „Die Androhung des Verbots der Roten Zellen ist nicht nur eine vorbeugende und einschüchternde Maßnahme. Die Feststellung der Verfassungsfeindlichkeit der Roten Zellen bedeutet eine reale Verschlechterung der Kampfbedingungen an den Hoch- und Fachschulen, weil sie die Reaktionäre stärkt und die schwankenden Kräfte, die eben wieder Mut zum Glauben an den Liberalismus schöpften, zur Räson zwingt. Die Verbotsdrohung ist aber ebenso wenig nur eine Maßnahme gegen die rebellierenden Studenten.“

Nach dem Verbot des Heidelberger SDS „ist dies binnen weniger Monate der zweite Versuch der herrschenden Klasse, mit dem allgemeinen Hinweis auf die Ziele des Marxismus-Leninismus und mit dem besonderen Hinweis auf den Präzedenzfall des KPD-Verbots, die Unterdrückung revolutionärer Organisationen zu rechtfertigen“.

Dazu wird als Material „Auszüge aus dem Senatsbericht über die Roten Zellen“ veröffentlicht.

Die Rotzeg veröffentlicht den Artikel: „Die Rolle der SPD im Faschisierungsprozess der Weimarer Republik und die Sozialfaschismustheorie der KPD.“ Der Artikel will „den analytischen Wert und die strategische Bedeutung des Sozialfaschismusbegriffs für die Arbeiterbewegung herausarbeiten“. Er erklärt aber auch, dass die „SPD eine konterrevolutionäre Organisation innerhalb der Arbeiterklasse“ sei, die „sich im Rahmen des bürgerlichen Rechtsstaats bewegt“. Die Bezeichnung „sozialfaschistisch für diese Partei“ sei „falsch“ und sollte „solange nicht verwendet werden, wie diese Partei nicht zum offenen Terror gegen die Arbeiterklasse übergeht“.

Die „Stellungnahme der WBK zur Erklärung der Rotzeg“ knüpft an den Streit um das Druckvorhaben „Barrikaden am Wedding“ (siehe „RPK“ 86/1970) an. WBK meint, dass die „Rotzeg“ „öffentlich den Versuch unternimmt, mit Falschmeldungen eigene politische Fehler (den Raub der Druckbögen) zu kaschieren, und dabei die WBK belastet“.

Mit der „Erklärung des Zentralrats der Roten Zellen“ lässt sich der Kampf gegen die „Illegalisierung sozialistischer und kommunistischer Organisationen“ verbinden. Eine Reihe von Gruppen und Organisationen werden von staatlicher Seite in den nächsten Jahren nun verstärkt kriminalisiert und unterdrückt. Dies wird auch u. a. Hausbesetzer, Startbahn-, Anti-AKW-, Volkszählungsgegner und andere treffen.

Der „Senatsbericht“ gleicht einem „Verfassungsschutzbericht“ über die Umtriebe der „Roten Zellen“ in West-Berlin. Besonderes Merkmal des Berichts ist der Kenntnisstand der Publikationen der „Roten Zellen“, aus denen sich die „revolutionäre Umwälzung des gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaftssystem und der Zerschlagung aller bürgerlichen Institutionen“ herauslesen lassen würde.

Mit dem Artikel der „Rotzeg“ zur „Sozialfaschismustheorie“ erreicht die Debatte zwar noch keinen Höhepunkt, aber er verweist auf die beginnende Verwendung des Begriffs in der Linken. Die wohl „ausgeprägteste“ These zum „Sozialfaschismus“ dürfte die KPD/ML-ZB gehabt haben.

Wichtige Aussagen des Artikels sind: „Aus der geschichtlichen Darstellung folgt, dass mit der Verwendung des Terminus ‚Sozialfaschismus‘ eine politische Taktik verbunden war, d. h. er war Begriff der Kommunistischen Partei, die das Bündnis mit der SPD ablehnte, die in ihr organisierten Massen der Arbeiter jedoch gewinnen wollte. Ohne den Zusammenhang mit der Partei, die in der Lage ist, eine Strategie zu verfolgen und Bündnisse einzugehen oder abzulehnen, in der Verwendung durch die Studentenbewegung, konnte dieser Begriff nicht mehr enthalten als die empörte Ablehnung der SPD, die als innenpolitischer Büttel des Imperialismus auftrat. In Zukunft unkontrolliert von Sozialfaschismus sprechen, hieße den Irrtum der Studentenbewegung, man könne ohne die Partei der Arbeiterklasse mit Begriffen an der Geschichte der Arbeiterbewegung Geschichte machen, weiter verlängern.“

Die SPD sei aber auch eine „konterrevolutionäre Organisation innerhalb der Arbeiterklasse, die sich im Rahmen des bürgerlichen Rechtsstaats bewegt“. So lange sie nicht „zum offenen Terror gegen die Arbeiterklasse übergeht“, sollte der Terminus „nicht verwendet werden“ (vgl. „RPK“, Nr. 87/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 88/1970 (30.10.1970)

Mit den „Thesen der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation des Kommunistischen Studentenverbandes“ wird die Phase der zukünftigen Hochschulorganisation der KPD/AO, des „Kommunistischen Studentenverbandes“ (KSV), eingeläutet.

Ausgehend von den „Roten Zellen“, die sich mit dem Anspruch gründeten, eine „Organisation sozialistischer Studenten zu sein“, die sich an den „sozialistischen Positionen, die die Studentenbewegung entwickelt hatte“, orientierten und zugleich eine „fachspezifische Studentenorganisation“ aufbauten, habe sich nun diese Bewegung im „Prozess der Fraktionierung und Auseinandersetzung“ und in der „Kampf-Kritik-Umgestaltung“ der „Klärungsprozess“ herauskristallisiert. Die KPD/AO habe daher, um diesen Prozess „planvoll zu machen“, eine „Studentenkommission“ gebildet, die „parteilich die Kampf-Kritik-Umgestaltung weiterführen“ solle und „den Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes“ vorantreiben wolle.

Als Hauptaufgabe des KSV wird „die politische Massenarbeit unter den Studenten“ formuliert. Man müsse endlich Schluss machen „mit der Vorstellung vieler studentischer Genossen, die allein die Arbeit im Proletariat als politische Praxis anerkennen und die Arbeit an der Universität nur als theoretische Vorbereitung für die Arbeit im Proletariat gelten lassen wollen“. Sodann werden die „Organisationsprinzipien“ des KSV erläutert, im Wesentlichen der „demokratische Zentralismus“, der „die Organisationsform der Kommunisten, die für die Interessen der Arbeiterklasse als Klasse kämpfen“, sei. „Am Ende der Kampf-Kritik-Umgestaltungskampagne wird der KSV stehen, als materialisierte Entscheidung für eine Organisation, so wie sie Lenin gefordert hat.“

Zugleich wird noch einmal zu der „Hochschulresolution“ der PL/PI Stellung bezogen, die den „sozialistischen Studenten schlankweg die Aufgabe einer initiierenden, selbständigen proletarischen Politik zuweist“. Sie kann aber „weder eine richtige kommunistische Politik an der Universität noch in den Betrieben und Stadtteilen durchführen“. Der Aufbau des „sozialistischen Studiums“ müsse nun über die „Massenarbeit“ in Angriff genommen werden. Dabei sei die „Propagierung, Ausarbeitung und Durchführung des Sozialistischen Studiums ein entscheidendes Element der Massenarbeit unter den Studenten“. Und: „Der Schwerpunkt des Sozialistischen Studiums ist das Grundstudium des dialektischen und historischen Materialismus, der Geschichte der Arbeiterbewegung“.

Die Debatte um den KSV, der am 4.6.1971 mit der Nr. 118 die „RPK“ übernahm und dort erstmalig seine „Leitsätze des Kommunistischen Studentenverbandes (Studentenverband der KPD-Aufbauorganisation) vorstellte, wird hier eröffnet. Und mit der Gründung des KSV schuf sich dieser „in der Roten Presse Korrespondenz sein Zentralorgan“, wie es in der Ausgabe 118 heißt. Damit korrespondiert auch die Diskussion um die „Hochschulresolution“ der PL/PI und den von ihr vertretenen Thesen des „sozialistischen Studiums“ (vgl. „RPK“, Nr. 88/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 89/1970 (6.11.1970)

Der Artikel: „Kampf der Wohnungsmisere“ stammt von der KPD/AO, die auch mit einer „gemeinsamen Erklärung“ der „Irakischen Kommunistischen Partei/Zentrale Führung“ in dieser Ausgabe vertreten ist. Ein Referat der „Rotzmed“ („Das sozialistische Studium aufbauen“) versucht, „aus der allgemeinen Bestimmung der studentischen Intelligenz als möglichem Bündnispartner der Arbeiterklasse und aus den besonderen Bedingungen des kapitalistischen Gesundheitswesens erste Schlussfolgerungen abzuleiten für die Frage, wie ein sozialistisches Studium der Mediziner organisiert werden muss“ (vgl. „RPK“, Nr. 89/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 90/1970 (13.11.1970)

Auch diese Ausgabe wird von der KPD/AO dominiert. Alle Artikel sind von ihr:

Auffällig ist, dass der Aufsatz von Kim Il Sung durch die KPD/AO als „ein äußerst wichtiges Dokument“ bezeichnet wird. Und weiter: „Die ausgezeichneten Ausführungen des Genossen Kim Il Sung sind aber nicht nur eine wichtige Information und Lehre über den sozialistischen Aufbau Nordkoreas, sie sind auch eine wichtige Lehre über die Prinzipien des sozialistischen Aufbaus im Allgemeinen.“

Die KPD/AO gehörte zu den größeren Gruppen, die sich mit Kim Il Sung und den „Chuch-e Ideen“ anfreunden konnten. Allerdings hatten diese nicht den Stellenwert, den etwa die Schriften Maos hatten (vgl. „RPK“, Nr. 90/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 91/1970 (20.11.1970)

Neben dem Artikel zum „Streik bei General Motors“ steuert die KPD/AO für diese Ausgabe folgende Artikel zu:

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 92/1970 (27.11.1970)

Der Hauptartikel dieser Ausgabe stammt von der KPD/AO: „Die Krise des westdeutschen Monopolkapitals.“ Daneben finden sich zwei Artikel, die sich mit der „Black Panther Partei“ beschäftigen: „Deutsche Militärposten der US-Besatzer schießt auf Black Panther“ und: „Eine Auseinandersetzung zwischen der KP-USA und der Black Panther Partei.“ Der „Aufruf zur Solidarität mit dem irakischen Volk“ entspricht abermals den Bemühungen, Artikel zum Internationalismus in die „RPK“ aufzunehmen (vgl. „RPK“, Nr. 92/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 93/1970 (4.12.1970)

Der Aufmacher dieser Nummer ruft zur „Solidarität mit der Black Panther Partei“ auf: „Aufruf der KPD-Aufbauorganisation, am 12. Dezember in Westdeutschland und Westberlin machtvolle Demonstrationen gegen den US-Imperialismus durchzuführen.“ Dem schließt sich, ebenfalls in einem „Aufruf“, die PL/PI an.

Drei Artikel beschäftigen sich mit dem Internationalismus: „Heimtückischer Bombenangriff der US-Imperialisten auf dicht bevölkerte Gebiete Nordvietnams“, „Erklärung des Außenministeriums der DRV“ und „Aufruf des Solidaritätskomitees zur Unterstützung der Arabischen Befreiungsbewegung.“

„Zwei Stellungnahmen beschäftigen sich mit der „Arbeitskonferenz der Rotzeg“ am 25.11.1970: „Die MLHG als Organisation sozialistischer Studenten aufbauen“ und „Stellungnahme der Roten Zelle Germanistik zur Arbeitskonferenz und zur Gründung der MLHG“.

Einleitend wird festgehalten, dass auf der Konferenz „die Rotzeg mehrheitlich die Thesen zum Aufbau des KSV als Leitzlinie ihrer politischen Arbeit verabschiedet hat. Die unterlegene Mehrheit trat aus der Rotzeg aus und konstituierte sich als eigene Organisation, als Marxistisch-Leninistische Hochschulgruppe Germanistik. Rotzeg und MLHG haben sich geeinigt, ihre jeweiligen Einschätzungen der Arbeitskonferenz gemeinsam zu veröffentlichen.“

Zunächst ist das Datum der Konferenz ungenau. Im Hauptartikel ist der 25.11. genannt, im Artikel der MLHG wird die Konferenz auf den 15.11. gelegt.

Die Position der MLHG

Kritik wird am Verlauf der Auseinandersetzung im Prozess der Kritik und Selbstkritik geübt: „Die Reaktion der Kader und Sympathisanten der KPD/AO war verantwortungslos und massenfeindlich. Sie übten formal Selbstkritik und sprachen im gleichen Atemzug von einer Stagnation der Rotzeg-Arbeit seit Beginn der Massenkritik. Wir erkannten im Verlauf der Auseinandersetzung die politische Dimension unserer Arbeitsstilkritik an der aggressiven Reaktion der KPD/AO-Genossen, die ihre Unfähigkeit, den generellen Führungsanspruch und ihre Organisationsmodelle durch eine inhaltlich überzeugende Linie und Kaderarbeit konkret auszuweisen, zu überdecken suchten.

Wir erkannten, dass die KPD/AO ein Kaderzirkel unter anderen ist. Mit der Zustimmung zu den KSV-Thesen beschloss die Rotzeg ihre perspektivische Selbstauflösung in die ‚höhere‘ Organisationsform KSV.“

Zudem helfe so die „Rotzeg“, die „Illusionen der Studentenbewegung zu bewahren“, die sie „zu überwunden zu haben“ vorgeben würde. Es sei unklar, ob die „Studenten massenhaft ihre kleinbürgerliche Klassenlage überwinden“ könnte und ihre Tätigkeit „allein von den Interessen des Proletariats und den Anforderungen des Klassenkampfs bestimmen lassen“.

Weiter wird an folgenden Positionen der KPD/AO und den Thesen zum Aufbau des KSV Kritik geübt:

Die Position der „Rotzeg“ zur Arbeitskonferenz und zur Gründung der MLHG

Die Rote Zelle Germanistik erklärt, dass auf der Konferenz vornehmlich „die Genossen, die auch gegenüber der Organisation Rotzeg - wenn auch verschieden begründetes - liberalistisches Verhalten gezeigt hatten“, gegen den „Aufbau des KSV stimmten“. Der Minderheit blieb nur „die Rolle des kritischen Zuschauens“. „Sie alle fanden ihre ideologisch verbindende Basis in den Theorien des Zirkelwesens wie sie vom KB/ML vorgetragen wird, traten nach der Arbeitskonferenz aus der Rotzeg aus und gründeten eine neue Organisation, die MLHG.“ Zu keiner Frage oder „programmatischen Ausarbeitung“ hätten sie eine verbindliche Stellungnahme abgegeben. Dazu würde zählen:

Zudem sei es eine „unverschämte Behauptung“, „wir würden von der Universität als Ort der Ausbildung zu bestimmten zu bestimmten gesellschaftlichen Funktionen absehen“.

Überhaupt sei die Kritik an der „Bündnispolitik“ falsch. Die „Organisierung in einer Kommunistischen Studentenorganisation als Sektion des KJV ist die richtige organisatorische Voraussetzung für eine korrekte Bündnispolitik unter den mit dem Kapitalismus unzufriedenen Studenten.“

„Die Organisierung von Studenten in ‚Bündnisorganisationen‘ ohne ein politisches Programm und Ziel zeigt, dass der ständige Vorwurf der MLHG-Genossen, wir würden politische Fragen nur organisatorisch lösen, eine reine Projektion ihres eigenen Vorgehens darstellt.

Keine aktive Bündnispolitik, aber Organisation der Bündnispartner, ‚ideologische Klärung‘ auf der Grundlage politischen und organisatorischen Stillstands, Massenarbeit ohne klare politische Führung, das ist die Position, die die MLHG gegenwärtig einnimmt und die den Namen marxistisch-leninistisch in keiner Weise rechtfertigt. Der KB/ML kann sich nicht mehr darauf zurückziehen, dass er, als eine ‚Kaderlinie‘ unter anderen in dieser Gruppe arbeiten will. Er muss sich entweder von diesem Produkt seiner eigenen Theorie deutlich distanzieren oder die politische Verantwortung für die Politik der MLHG übernehmen.“ (Vgl. „RPK“, Nr. 93/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 94/1970 (11.12.1970)

Übergreifend beschäftigt sich diese Ausgabe mit dem Antiimperialismus und der Solidarität der Völker. So wird zur Demonstration gegen den „US-Imperialismus“ am 12.12.1970 aufgerufen, zu der es gleich Solidaritätsbekundungen mit dem antiimperialsitischen Kampf der Völker Asiens, Afrikas und Amerikas geben soll. Weiter mit:

Zum „Kampf gegen Imperialismus. Die Notwendigkeit, die neue Strategie des US-Imperialismus zu analysieren, die antiimperialistische Front zu verbreitern und fest zusammenzuschließen“, steuert die KPD/AO einen Artikel für diese Ausgabe bei. Und vermutlich auch den Artikel: „Neue Friedensinitiative der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Südvietnam.“

Die „Jugendkommission der KPD-Aufbauorganisation“ veröffentlicht den Artikel „Zur Geschichte des Kommunistischen Jugendverbandes. Die Kommunistische Jugendbewegung gegen ihre falschen Freunde verteidigen“ und geht dabei einleitend auf die Neuveröffentlichung der „Geschichte der Kommunistischen Jugendinternationale“ ein, wobei das Vorwort der im „Trikont-Verlag“ herausgegebenen Bände von „Wolff & Werders“ kritisiert wird : „Wolff & Werder nehmen … eine politische Position ein, die von der proletarischen Jugendbewegung in einer bestimmten historischen Situation selbst vertreten, aber im Verlauf ihrer Geschichte von ihr korrigiert wurde.“ (Vgl. „RPK“, Nr. 94/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 95/1970 (18.12.1970)

Mit der Ausgabe 95 tritt die PL/PI aus der „RPK“-Redaktion aus. „Anlass für diesen Schritt“ seien „die beiden jüngsten Fälle von Artikelunterdrückungen seitens der Redaktionsmitglieder der KPD/AO: die Verweigerung des Abdrucks der Berichte über die Rote Woche, die von den im Initiativkomitee (IK) zusammenarbeitenden Roten Zellen vorgelegt wurden, um die Verweigerung des Abdrucks des Papiers zur Perspektive der Roten Hilfe, das die PL/PI mit einigen Massenorganisationen gegen die entsprechende Perspektive seitens der KPD/AO ausgearbeitet hat.“

Schon seit dem Frühsommer gebrauche die KPD/AO „ihre institutionelle Mehrheit in der RPK-Redaktion“ dazu, „um den Abdruck solcher Artikel zu verhindern“, die „nach ihrer Auffassung zur ‚ideologischen Verwirrung‘ beitrügen, insbesondere zur Verewigung der ‚kleinbürgerlich-studentischen Ideologie der arbeitenden Gruppen‘. Alle die Artikel, die sich nicht klar zur „politischen Hauptfrage“ und zum „Parteiaufbau“ äußerten, fielen durch.

Die „RPK“ charakterisiere sich nur noch durch ihren scheinbar „pluralistischen Herausgeberkopf“. Sie sei aber eigentlich ein „garniertes Organ der KPD/AO“. Das zeige die „politische Schwäche der sozialistischen Massenorganisationen, die es nicht gestatte, eine Alternativredaktion zu bilden, die sich in ihrer Arbeit auf die herausgebenden Organisationen tatsächlich hätte stützen können“. Die „RPK“ hätte nach Ansicht der PL/PI „ein Blatt der Massenorganisationen bleiben sollen, während sich die Parteiansätze ihre eigenen überregionalen Organe hätten schaffen müssen“. Selbstkritik wird im Zögern geübt, da die PL/PI zu lange in der Redaktion verblieben sei. Man wollte nicht, wie die KPD/AO, „in einer ähnlichen Weise verfahren“.

In der „Erwiderung der Redaktion“ heißt es u. a., dass man es „außerordentlich begrüße“, dass „die PL/PI aus der RPK ausscheidet“. Und dies mit den „üblichen Schimpfreden über die KPD-Aufbauorganisation“ und „mit massiven Unverschämtheiten gegenüber dem arbeitenden Teil der Redaktion“.

Zum „ideologischen Pluralismus“ und zur „Ursupation“ heißt es zusammenfassend: „Dieser Standpunkt des ideologischen Pluralismus ist zusammengefasst in dem, was die PL/PI in ihrer Abschiedserklärung als die enttäuschte Hoffnung darstellt, die ‚sozialistischen Massenorganisationen‘ könnten die RPK inhaltlich (‚oder durch halb militärische Aktionen‘) übernehmen. Festhaltend an einer fiktiven Gestalt der Einheit der ‚antirevisionistischen Linken‘ muss die PL/PI notwendig in der Entwicklung der RPK nur Machtpolitik sehen, weil sie die realen Fraktionierungen, die historische Anstrengung der Überwindung des Roten-Zellen-Konglomerats nicht sehen kann. Nicht einmal mehr wird von den Roten Zellen als bestimmter, etappenbedingter Organisationsform der sozialistischen Studenten gesprochen, sondern allgemein von den ‚Massenorganisationen‘ die die RPK eigentlich übernehmen müssten. Notwendig muss der PL/PI unverständlich bleiben, warum sie nicht dazu in der Lage sind.

Die PL/PI unterstellt in ihrer Austrittserklärung, dass die KPD-Aufbauorganisation die RPK ‚ursupiert‘ habe, weil sie über kein eigenes Organ verfügt. Es dürfte selbst der Führung der PL/PI nicht verborgen geblieben sein, dass die ROTE FAHNE das Zentralorgan der KPD-Aufbauorganisation ist. Schon von daher ist klar, dass die KPD-Aufbauorganisation die RPK niemals mit ihrem Zentralorgan verwechselt hat oder aber, wie die PL/PI, in Ermanglung eines ‚überregionalen Blattes‘ formal an ihrem Anspruch auf Vertretung in der RPK festgehalten hat. Es kennzeichnet gerade das nicht-liquidatorische Verhalten der KPD-Aufbauorganisation gegenüber der Studentenbewegung, dass sie in der Übergangsphase bis zum Aufbau eines Kommunistischen Studentenverbandes die RPK dazu benutzt hat und benutzt, um die ideologische Klärung innerhalb der Studentenschaft und anderer Teile der Intelligenz über deren Verhältnis zur Arbeiterklasse voranzutreiben.“

Die Position der PL/PI zur „RPK“ dürfte sich schon auf der AK herauskristallisiert haben. Schon damals ging es ja um die praktische Redaktionsarbeit und die Herstellung von politischen Zusammenhängen. Das sollte ja die erhoffte Weiterführung der „RPK“ mit den sozialistischen und antirevisionistischen Linken voranbringen. Über den Zeitraum dürfte sich das Verhältnis zwischen PL/PI und Herausgeberkreis verschärft haben und, wie hier schon herausgearbeitet wurde, veröffentlichte die KPD/AO seit den „Thesen“ immer mehr Artikel in der „RPK“. Falsch wäre es daher nicht, spätestens ab November/Dezember 1970 von der „RPK“ als einem Organ der KPD/AO zu sprechen. Die „Erwiderung der Redaktion“ scheint eher hausgemacht zu sein. Man zieht sich hier auf ein Mehrheitsvotum ohne eigentliche Mehrheit zurück (vgl. „RPK“, Nr. 95/1970).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 96-97/1971 (8.1.1971)

Die Ausgabe ist eine Doppelnummer. Die KPD/AO steuert einige Artikel zu dieser Nummer der „RPK“ bei: „Die ‚Westberlin-Frage‘ und das Potsdamer Abkommen im Licht des antiimperialistischen Kampfes heute“, „Die Delegation der PVAP und die Zerrüttung der sozialistischen Planwirtschaft Polens.“

Unklar ist vom wem die Artikel „Der revolutionäre Kampf der Völker Indochinas“ und „Zur Geschichte der Arbeiterparteien in den USA“ stammen.

Der wichtigste Beitrag ist: „Die politische Perspektive der RPK.“ Dazu heißt es u. a.: „Am Beginn des dritten Jahrgangs der Roten Presse Korrespondenz kann festgestellt werden: die RPK ist kein undeutlich-pluralistisches Gebilde verschiedener Fraktionen mehr, ihre politische Linie ist eindeutig, ihre Redaktion einheitlich. Fast auf den Tag genau ist mit der Austrittserklärung der PL/PI der Jahrestag der Arbeitskonferenz der RPK begangen worden, deren Beschlüsse die Konstruktion der RPK-Redaktion für unbestimmte Zeit festlegten. Der auf der Arbeitskonferenz durch die Abstimmung der 35 anwesenden Gruppen erzielte Kompromiss war eine der Form nach pluralistisch besetzte Redaktion. Mit dieser Entscheidung hatte die Arbeitskonferenz jedoch keinerlei politischen Auftrag verbinden können. Was die politische Linie der Zeitung betraf, so lag die Zukunft der RPK auf der Straße, sie brauchte nur aufgenommen und durch revolutionäre Politik ausgerichtet zu werden.“

Die Gruppenphase brachte hervor: „ML und Ruhrkampagne verhielten sich wie alle arbeitenden Gruppen, die gelegentlich Artikel abgedruckt zu sehen wünschten, die sie dann meist nicht zustande brachten; beide Gruppen konnten mit der RPK nichts anfangen und schieden im April bzw. Juni aus der Redaktion aus. Die Roten Zellen befanden sich mitten in einem Fraktionierungsprozess, durch den sie auf die Grenzen ihrer Politik und Organisationsform stießen, ohne dass sich schon klare Linien herausgebildet hatten. Die Koalition der ‚Harzer Gruppen‘ war schon wenige Wochen nach der Arbeitskonferenz im Kampf zwischen der marxistisch-leninistischen Linie und spontaneistischen Positionen vollständig auseinandergebrochen. Die Phase, in der dieser Kampf äußerst heftig, aber nicht öffentlich und außerhalb der RPK geführt wurde, fand knapp drei Monate nach der Arbeitskonferenz ein Ende in der Veröffentlichung der Vorläufigen Plattform, mit der sich die KPD-Aufbauorganisation konstituierte. Von diesem Zeitpunkt an wurde der ideologische Kampf offen geführt, und die RPK dokumentiert seitdem, wie und von wem er geführt wurde.“

Die politische Linie der „RPK“ orientiert sich in der Folgezeit an:

Die „Kampfperspektive“ für die Arbeit unter den Studenten heißt: „Dem Volke dienen!“ Die politischen Voraussetzungen dafür seien in der „Kampf-Kritik-Umgestaltung“ gelegt worden. In den „Thesen“ der KPD/AO zum „Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes“ wurde „schließlich die Linie ausgearbeitet, die nicht nur der Fraktion der Roten Zellen ein Ziel setzt“, sondern auch den inneren Zusammenhang der Behandlung strategischer und taktischer Fragen in der RPK klar bezeichnet: die Linie der kommunistischen Bündnispolitik als Richtschnur der Massenarbeit unter Intellektuellen“, mit der „Erweiterung der antiimperialistischen Front, der Verbindung des sozialistischen mit dem demokratischen Kampf“ und der „Einbeziehung von oppositionellen Schichten in die Kampfziele der Kommunisten“.

„Nach diesen Grundsätzen wird sich die Propagandalinie der RPK weiter bestimmen. Die gegenwärtige Zusammensetzung des Herausgebergremiums ist nur Ausdruck der allgemeinen Linie. Die Zusammensetzung der neuen Redaktion ist die einer Übergangsperiode. Sie ist weder endgültig, noch ist sie in ihrer jetzigen Gestalt eine Neuauflage pluralistischer Redaktionspolitik. Solange an die Stelle der strategisch wichtigen Roten Zellen noch nicht die Zellen des KSV getreten sind, solange der KSV als selbständige Organisation noch nicht besteht, übernimmt die KPD-Aufbauorganisation die politisch Verantwortung für die RPK gemeinsam mit ihrer Studentenkommission unter Mitarbeit von Rotzeg, Rotzmed und Rotzjur.

Diese drei Roten Zellen haben die Grundlinie des KSV-Konzepts als ihr politisches Programm anerkannt, alle drei akzeptieren, dass die personelle Zusammensetzung der Redaktion nicht nach Maßstäben des Delegationssystems, sondern nach dem Prinzip der Kaderpolitik geschaffen wird. Die KPD-Aufbauorganisation wird sich in dem Augenblick aus der RPK zurückziehen, in dem der KSV als selbständige Organisation besteht … Die RPK wird alsdann eine Propagandawaffe kommunistischer Bündnispolitik unter den studentischen Massen sein.“

Mit der „politischen Perspektive der RPK“ ist klar abzusehen, dass nun alles auf die Übernahme der RPK durch den KSV („RPK“ als ZO) zielt. Die eher nachgeschobenen Begründungen für die „politische Linie“ der „RPK“ kennzeichnen den Stillstand des Organs, das einst angetreten war, organisationsübergreifend zu sein. Das pluralistische Gebilde, das womöglich nie eines war, wird hier zugunsten einer glasklaren parteipolitischen Orientierung aufgegeben (vgl. „RPK“, Nr. 96-97/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 98/1971 (15.1.1971)

Die „Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation“ und die „Rotzeg“ veröffentlichen in der „RPK“ den Artikel: „Kampf dem neuen Anschlag der Senatsclique auf das Sozialistische Studium und die Roten Zellen“.

Wichtig ist der Artikel der „Roten Zelle Jura“ zum „Aufbau des KSV.“ Danach habe die „Rotzjur“ ihre „Konzeption der Zulieferarbeit“ aufgegeben und ihre „anschließende Schulungsphase“ überwunden. Angeleitet von der KPD/AO, „insbesondere in der Diskussion um dem KSV“, habe sich der Standpunkt herauskristallisiert, den KSV unterstützen zu wollen (vgl. „RPK“, Nr. 98/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 99/1971 (22.1.1971)

Gegen den „Versuch, das Sozialistische Studium zu verbieten“, das der West-Berliner Senat „gegenüber drei Seminaren des Sozialistischen Studiums in der Woche vom 1.-5. Februar“ ausgesprochen hat, regt sich massiver Widerstand. Der Artikel der „Roten Zelle Jura“ („Der Versuch, das Sozialistische Studium zu verbieten, ist ein Anschlag auf die demokratischen Rechte des Volkes“) korrespondiert mit den „Auszügen aus den Solidaritätsresolutionen“.

Eine „Aufforderung der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation“, folgende Resolution zu unterzeichnen, geht in Richtung Solidarität mit Vietnam und Verurteilung der US-Aggression (vgl. „RPK“, Nr. 99/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 100/1971 (29.1.1971)

Hauptartikel der 100. Ausgabe der „RPK“ ist: „Die Stellung der KPD-Aufbauorganisation zu den Wahlen in Westberlin.“ Aufgerufen wird zum „politischen Massenstreik“ gegen den Senatsbeschluss, das „Sozialistische Studium“ zu verbieten. Nicht unbedeutend ist die „Gründungserklärung des Rote Hilfe Komitees Westberlin“, mit dem Hinweis, dass diese „Organisationsform“ notwendig sei, um „die künftigen Aktivitäten der Roten Hilfe planmäßig zu entfalten“ (vgl. „RPK“, Nr. 100/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 101/1971 (5.2.1971)

Die Ausgabe ist vor allem dem Internationalismus verpflichtet. Es erscheinen Artikel zum „Kampf des spanischen Volkes“ und zur „Revolutionären Befreiungsbewegung in Angola“.

Dazu erscheint ein längerer Beitrag „Zur Gesundheitspolitik der SPD“ sowie ein Aufruf des RH-Komitees Westberlin, „unrechtmäßig inhaftiere Genossen“ frei zu lassen (vgl. „RPK“, Nr. 101/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 102/1971 (12.2.1971)

Die Ausgabe 102 veröffentlicht zu allererst das „Kommunique der dritten Mitgliederversammlung der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands.“ Danach erstattete der „Ständige Ausschuss des ZK“ den „Politischen Bericht über die Tätigkeit des 1. Zentralkomitees“. Die Mitglieder der KPD/AO wählten „einstimmig das 2. Zentralkomitee“. Die „Mitgliederversammlung stimmte den Ansichten des Ständigen Ausschuss“ zu, wie „sie im Politischen Bericht niedergelegt sind“.

Die Ausgabe 102 widerspiegelt nun die vollständige Übernahme der „RPK“ durch die KPD/AO (vgl. „RPK“, Nr. 102/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ – Register, 1. und 2. Jahrgang, Nr. 1 - Nr. 95

Das Register der „RPK“ für den 1. und 2. Jahrgang, also die Nummern 1 bis 95, gibt Auskunft über die thematischen Artikel, die in den Ausgaben erschienen sind. Neben dem Sachregister erscheint noch ein Verfasserregister. Das Register erscheint in der Doppelnummer 124/125 (13.7.1971). Es scheint angebracht, es hier ans Ende der Ausgaben 82-102 der „RPK“ anzuhängen (vgl. 13. Juli 19781).

„RPK“- Besetzung, Nr. 82 bis 102

Nr. 82: KPD-Aufbauorganisation, Proletarische Linke/Parteiinitiative, Rotzeg, Rotzing, Rotzök.

Die PL/PI scheidet mit der Nr. 95 (18.12.1970) aus der Redaktion aus. Mit der Ausgabe 95 scheidet auch die Rotzök aus der Redaktion aus.

Nr. 95: KPD-Aufbauorganisation, Proletarische Linke/Parteiinitiative, Rotzeg, Rotzing, Rotzök. Bis zur Ausgabe 102 bleibt die Redaktion nun unverändert.

Verantwortlich für den Inhalt:

Hermann von Rhode bleibt bis zur Nr. 102 weiterhin Geschäftsführer.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

18.09.1970:
Die Nr. 82 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Der Deutsch-Sowjetische Vertrag, eine gefährliche Verschwörung gegen die Völker Europas und der ganzen Welt (aus: „Zeri i popullit”)
- Die Kampf-Kritik-Umgestaltung-Kampagne in den Roten Zellen vorantreiben
- Vorschlag von Rotzeg/Rotzmed
- Vorschlag von Rotzök/Rotzbau/Rotzing/Rotzeph
- Kritik des Rotzök-Papiers
- Rebellion in der US-Armee (Westberlin (II).

Erstmals wird in der Ausgabe ein Artikel aus der albanischen Zeitung „Zeri i popullit” veröffentlicht, der sich gegen den „Deutsch-Sowjetischen Vertrag“ richtet, der als „gefährliche Verschwörung gegen die Völker Europas und der ganzen Welt“ bezeichnet wird.

Zum Artikel und zu den Stellungnahmen „Die Kampf-Kritik-Umgestaltung-Kampagne in den Roten Zellen vorantreiben” heißt es einleitend: „Im folgenden drucken wir einige Dokumente und Stellungnahmen ab, die vom Hochschulkollektiv der Rotzeg/Rotzmed zusammengestellt wurden. Die Vertreter der PL/PI, Rotzök und Rotzing in der RPK-Redaktion haben sich gegen den Abdruck ausgesprochen mit dem Hinweis, dass die Kritik am Papier und an der Taktik der Rotzök, nachdem das Papier zurückgezogen und ein neues in Vorbereitung sei, nur noch einen Kampf gegen Windmühlen darstelle. Wir sind dagegen der Auffassung, dass nicht die Veröffentlichung der Politik dieser Gruppen, sondern die Politik selbst der Skandal ist, der durch den Versuch, den Abdruck des Papiers zu verhindern, erst vollständig gemacht wird.“

Folgende Stellungnahmen werden veröffentlicht:
- Rotzeg/Rotzmed
- Rotzök/Rotzbau/Rotzing/Rotzeph
- Kritik des Rotzök-Papiers.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für den:
- Oberbaumverlag Berlin - Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Verlag Rote Fahne, Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (West-Berlin)
- Westberliner Buchladen Kollektive (West-Berlin).
Quelle: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 82, West-Berlin, 18.9.1970.

25.09.1970:
Die Nr. 83 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Aufruf zur Solidaritätsdemonstration für das palästinensische Volk und seine revolutionären Streitkräfte
- Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes gegen den US-Imperialismus, den Zionismus und die arabische Reaktion
- Für ein sozialistisches Studium - Theorie und Praxis im Dienst des Proletariats
- Drei Stellungnahmen zu Rote Hilfe - Genossenschutz (Stellungnahme der Mehrheitsfraktion des Sekretariats der Roten Hilfe, Stellungnahme der Projektgruppe Technik, Stellungnahme der Rotzjur/Rotzmed).

Im Artikel “Für ein sozialistisches Studium - Theorie und Praxis im Dienst des Proletariats” heißt es einleitend u. a.: „Wir werden die Differenzen mit der KPD/AO und den Gruppen, die ‚im Dienste und unter Führung‘ (KPD/AO HS-Thesen RPK 63, S. 4) dieser Organisation stehen, unerbittlich aufdecken und austragen, wie es sich Liebknecht und das Hochschulkollektiv Rotzeg/Rotzmed wünschen. Gerade weil wir das wollen, weil es uns um die Offenlegung der verschiedenen Positionen geht, haben wir der Veröffentlichung des ‚Vorschlages von Rotzök, Rotzbau, Rotzing, Rotzeph‘, RPK 82, S. 6-9) nicht zustimmen können, vielmehr schon bei der Vorlage im Initiativkomitee angekündigt, dies Papier so zu überarbeiten, dass es ohne Kenntnis der Diskussionen und Protokolle des Initiativkomitees verständlich ist und die ideologischen Differenzen, die in der Tat bestehen, nicht durch einen Wust von längst geklärten Missinterpretationen verwaschen werden. ‚Ätzende Kritik bis in die letzte Phase‘ heißt für uns nicht gieriges Erhaschen von missverständlichen Formulierungen, heißt nicht, klärende Diskussionen darüber zu verschweigen, sondern heißt für uns, das Ziel des Kampfes zweier Linien - die Vereinheitlichung - nicht aus dem Auge zu verlieren und deshalb Aufdeckung, nicht Verwaschen von politischen Differenzen …

Kaderorganisation und Massenorganisation: Die KPD/AO betont in ihrer Plattform (RPK 56/57 S. 2) zu recht, dass noch keine revolutionäre Organisation den Anspruch erheben könne, sich KPD zu nennen, da die Verankerung der zukünftigen Partei in den Massen gerade erst ihren Anfang nimmt. Es gibt also die Partei des Proletariats noch nicht. Außerdem kann noch keine der Parteilinien von sich sagen, sie habe die Richtigkeit ihres Ansatzes bereits in den Massenkämpfen erwiesen, so dass auch von einer einheitlichen proletarischen Linie nicht die Rede sein kann. Hinweise darauf finden sich in den Plattformen der KPD/AO und der PL/PI.

Ausgehend von dieser Tatsache kann es nur als ein demagogischer Trick bezeichnet werden, wenn die AO und die ihr dienenden Roten Zellen jegliche studentische Aktivität (Rote Hilfe, Vereinheitlichung der Roten Zellen, Kampagnen) entweder abzuwiegeln oder mit dem Hinweis zu blockieren versuchen, das könne alles nur unter der Führung der Partei des Proletariats geschehen. Sozialisten unter den Studenten, die nicht nur abstrakt begriffen haben, dass das Proletariat die Führung der Kämpfe innehaben muss, sich in Roten Zellen organisiert haben und aktiv den Aufbau der Organisation des Proletariats unterstützen, dürfen nicht in den Fehler verfallen, diese Arbeit mit dem Hochschulkampf gleichzusetzen oder den Hochschulkampf zugunsten dieser Arbeit zu liquidieren.“

Die Aufgabe der Sozialisten an der Hochschule müsse es sein, „die nach wie vor bestehenden Widersprüche durch Aktionen so zu eskalieren, dass durch die über die partiellen Angriffspunkte hinausweisenden Parolen politische Entscheidungen großer Teile der Studenten für eine sozialistische Perspektive möglich gemacht werden“. Der richtige Weg sei, eine „sozialistische Perspektive in die Hochschulkämpfe hineinzutragen“.

In „Drei Stellungnahmen zu Rote Hilfe - Genossenschutz“ werden veröffentlicht:
- Stellungnahme der Mehrheitsfraktion des Sekretariats der Roten Hilfe
- Stellungnahme der Projektgruppe Technik
- Stellungnahme der Rotzjur/Rotzmed.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Westberliner Buchladen Kollektive (West-Berlin)
- Oberbaumverlag Berlin. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 83, West-Berlin, 25.9.1970.

02.10.1970:
Die Nr. 84 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Hochschulresolution der PL/PI
- Kritik der Roten Zelle Mathematik an Rotzök und PL/PI-Plattform.

Im Artikel „Hochschulresolution der PL/PI” wird einleitend ausgeführt: „Der Hauptwiderspruch, vor den sich gegenwärtig die sozialistischen Teile der Intelligenz in Westdeutschland und Westberlin gestellt sehen, besteht darin, dass einerseits ihre eigenen Kämpfe ein Stadium erreicht haben, in dem es offenbar wurde, dass diese Kämpfe nur als funktionelle Elemente des vom Proletariat geführten Klassenkampfs fortgesetzt und weiterentwickelt werden beiden können, dass aber andererseits der Klassenkampf des Proletariats gegenwärtig noch nicht so weit entfaltet ist, um bereits den Kämpfen der Intelligenz ihre konkrete Funktion zuzuweisen, um bereits die Aufgaben der sozialistischen Intelligenz in einer konkreten Weise zu bestimmen. Gehen wir davon aus, dass die kämpfenden Proletarier aufgrund der Bedürfnisse, die sie in ihren Kämpfen entfalten, die Aufgaben der sozialistischen Intelligenz definieren müssen, so scheint die sozialistische Intelligenz beim gegenwärtigen Entwicklungsstand des Klassenkampfes keines Schrittes fähig und also verurteilt, kommende Entwicklungen abzuwarten.

Gilt es in dieser Situation, die gegenwärtigen Aufgaben der sozialistischen Intelligenz deutlich zu machen, so gilt es doch zugleich, Klarheit darüber zu behalten, dass es in der gegenwärtigen Situation ein unsinniges, hochstapelndes Unterfangen wäre, einen strategischen Vorschlag der sozialistischen Intelligenz unterbreiten zu wollen, der erschöpfend ihren politischen Impulsen zu genügen beansprucht. Was gegenwärtig allein möglich ist, das ist zum einen Verständigung über die Lösungsperspektive dieser Probleme und zum anderen Erörterung der sehr ungenügenden praktischen Schritte, die die sozialistische Intelligenz im Augenblick unternehmen kann und muss.

Es ist des weiteren vorauszuschicken, dass die ROLETARISCHE LINKE in diesem Papier die Perspektive derjenigen Intellektuellen nicht weiter erörtert, die innerhalb einer Kaderorganisation des westdeutschen und Westberliner Proletariats als Kader arbeiten bzw. arbeiten werden; denn dies Papier hat die Aufgabe, zur Bestimmung einer Masselinie für die sozialistische Intelligenz beizutragen. Dabei ist eine Massenlinie gegenüber der Intelligenz etwas anderes als gegenüber der Arbeiterschaft. Eine Massenlinie gegenüber der Arbeiterschaft muss so beschaffen sein, dass sie im Prinzip eine Linie für jeden Arbeiter ist und dass sie auf die Vereinheitlichung der Arbeiterklasse unter ihrer revolutionären Perspektive ausgerichtet ist.

Eine Massenlinie gegenüber der Intelligenz richtet sich zwar ebenfalls an die ganze Intelligenz, aber sie muss ein Instrument sein, um die Intelligenz in einen Prozess zu ziehen, in dem sich ihre konterrevolutionären von ihren sozialistischen Teilen scheiden. Sie hat schließlich diesen sozialistischen Massen der Intelligenz eine Richtschnur zu sein und daher ihrer Charakter als Massenlinie darin zu bewähren, dass sie das Maß an Offenheit enthält, das notwendig ist, damit sie die sozialistische Intelligenz in voller Entfaltung der eigenen Initiative - inclusive falscher Initiativen - in der Einheit von Theorie und Praxis den proletarischen Standpunkt erarbeiten kann.

Mit den folgenden Ausführungen versucht also die PROLETARISCHE LINKE, die Scheidungslinie zwischen der proletarischen und der opportunistischen Linie innerhalb der sozialistischen Intelligenz und den konterrevolutionären Teilen der Intelligenz genauer zu fassen, um aufgrund der entsprechenden inhaltlichen wie organisatorischen Bestimmungen den Rahmen sozialistischer Politik der Intellekt eilen zu umreißen.“

In der Vorbemerkung von „Kritik der Roten Zelle Mathematik an Rotzök und PL/PI-Plattform“ heißt es einleitend: „Wir drucken im folgenden einen Artikel der Roten Zelle Mathematik ab, der dazu dienen soll, die ideologische Auseinandersetzung der Roten Zellen an der Universität weiter darzustellen und zu verdeutlichen. Das Missverhältnis zwischen der fehlenden Darlegung der eigenen Ziele und der Tonhöhe ihrer Polemik hat die Rotzmath, trotz entsprechender Kritik vonseiten der Redaktion, in Kauf genommen und mit dem Eingeständnis dieser Schwäche in der Vorbemerkung selbst unterstrichen. Wir drucken den Beitrag dennoch ab, weil er klarer als manche andere Beiträge im Rahmen des Kampf-Kritik-Umgestaltungsprozesses der Roten Zellen zeigt, dass die Auseinandersetzungen um die richtige politische Linie an der Hochschule nicht mehr allein als hochschulpolitische Auseinandersetzungen zu führen sind.“

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaum Verlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Dort ist u. a. erhältlich:
- Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung
- Stalin: Fragen des Leninismus
- Varga: Der deutsche Imperialismus.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 84, West-Berlin, 2.10.1970.

09.10.1970:
Die Nr. 85 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Entwicklung der revolutionären Bewegung und die Praxis der Revisionisten im Irak
- Anschlag auf einen Genossen des KJVD
- Der Streik im Rotterdamer Hafen

Im Artikel „Die Entwicklung der revolutionären Bewegung und die Praxis der Revisionisten im Irak” wird eine Chronologie der revolutionären Erhebungen von 1917-1968 veröffentlicht.

Im Artikel „Anschlag auf einen Genossen des KJVD“ wird über einen „heimtückischen Anschlag“ auf ein KJVD-Mitglied berichtet und das Flugblatt „Mordversuch an Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands“ veröffentlicht.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Arbeiterbuch. Politische Buchhandlung (Hamburg)
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (Dort können die beiden Bände zur „Bolschewisierung der KPD“ bezogen werden).
- Radau. Die Zeitung für die Interessen der Arbeiterkinder (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin)
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 85, West-Berlin, 9.10.1970.

16.10.1970:
Die Nr. 86 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Tarifverhandlungen in der Metallindustrie
- Erklärung zur Verhaftung des Genossen Mahler
- Die Entwicklung der revolutionären Bewegung und die Praxis der Revisionisten im Irak (Schluss)
- Dokumentation zur Sommeroffensive der FNL
- Erklärung der Rotzeg.

Der Artikel „Die Tarifverhandlungen in der Metallindustrie” ist von der KPD/AO und möglicherweise aus der „Roten Fahne“ übernommen.

Die „Erklärung zur Verhaftung des Genossen Mahler“ ist von KPD/AO, KB/ML und PL/PI unterzeichnet.

In der „Dokumentation zur Sommeroffensive der FNL“ heißt es einleitend: „Die internationale bürgerliche Presse stimmt mit ständigen Berichten über das ‚Abflauen‘ der Kämpfe in Südvietnam die Begleitmusik zu den Friedenslügen der Nixon-Regierung an, deren Verbrechen jeder kennt, deren Parolen niemand mehr glaubt. Die US-Imperialisten haben Grund, über die Kampftätigkeit der revolutionären Streitkräfte, über die Operationen der eigenen Truppen Stillschweigen zu bewahren. Während diese mit immer grausameren Mitteln, in jüngster Zeit vor allem mit immer stärkerem Giftgaseinsatz, gegen die Bevölkerung vorgehen und ihr Zerstörungswerk fortsetzen, schreitet die Befreiungsfront militärisch und politisch von Sieg zu Sieg. Wir veröffentlichen im folgenden ein Dokument der Provisorischen Revolutionären Regierung der Republik Süd-Vietnam, in dem eine Chronologie der Sommeroffensive der revolutionären Streitkräfte vorgelegt und die Propagandalügen der Imperialisten durch genaue Nachrichten über die siegreichen Kämpfe der FNL widerlegt werden!

Im Artikel „Erklärung der Rotzeg“ wird über den Streit des Drucks der Schrift „Barrikaden am Wedding“ (von Klaus Neukrantz) mit „Agitdruck“ berichtet. Danach habe die „Rotzeg“ nach einem ablehnenden Bescheid der Agit-Drucker, ihnen eine „unfertige zweite Auflage zum Selbstkostenpreis abzukaufen“, die „Druckbögen sichergestellt“ und prangert nun an, dass „Agitdruck“ versuchen würde, mit „einem der Hauptwerke der proletarischen Literatur ein antiautoritäres Geschäft zu machen“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Rote Skizze (Kiel)
- Trikont Verlagskooperative (dort ist erhältlich: Geschichte der KJI in 2 Bänden (München))
- Westberliner Buchladenkollektive
- Oberbaum Verlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 86, West-Berlin, 16.10.1970.

23.10.1970:
Die Nr. 87 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kampf dem Verbot der Roten Zellen. Erklärung des Zentralrats der Roten Zellen
- Auszüge aus dem Senatsbericht über die Roten Zellen
- Die Rolle der SPD im Faschisierungsprozess der Weimarer Republik und die Sozialfaschismustheorie der KPD
- Erklärung der vietnamesischen Genossen zu Nixons sogenannter Friedensinitiative (Kommentar der Agentur Giai Phong)
- Stellungnahme der WBK zur Erklärung der Rotzeg.

Im Artikel „Kampf dem Verbot der Roten Zellen. Erklärung des Zentralrats der Roten Zellen” wird auf den „Westberliner Senat“ eingegangen, der den „Anschluss an die westdeutsche Bourgeoisie nicht zu verpassen“ gedenke. Die Forderung der CDU, „die Verfassungswidrigkeit und Möglichkeiten eines Verbots der Roten Zellen zu prüfen, beantwortete eine SPD-Expertenkommission mit einem Gutachten, in welchem die Verfassungswidrigkeit der Roten Zellen voll bestätigt, von einem Verbot zum jetzigen Zeitpunkt aus Opportunitätsgründen jedoch abgeraten wird“.

Das „Westberliner Abgeordnetenhaus” wird „der Taktik der westdeutschen Behörden folgen, mit der juristischen Illegalisierung sozialistischer Organisationen schon jetzt zu beginnen“. Dazu werden „Auszüge: aus dem Senatsbericht über die Roten Zellen” veröffentlicht.

Im Artikel „Die Rolle der SPD im Faschisierungsprozess der Weimarer Republik und die Sozialfaschismustheorie der KPD” wird ein Abriss gegeben über:
- Das Schlagwort ‚Sozialfaschismus” in der Studentenbewegung
- Konterrevolutionäre Politik der SPD (Überblick)
- Lenins Kampf gegen Sozialchauvinismus und Imperialismus der II. internationale
- Kampf der III. KI gegen die Sozialchauvinisten der II. Internationale und die Entwicklung der Sozialfaschismustheorie in der revolutionären Nachkriegskrise und in der Phase der relativen Stabilisierung
- Der VII. Weltkongress der KI (1935).

Abschließend heißt es in dem Artikel „Es kann nicht darauf ankommen, gegenüber den Position von SED und DKP als Ausdruck einer ‚antirevisionistischen‘ Haltung am Begriff Sozialfaschismus zur Charakterisiere der SPD festzuhalten. Denn die Gefahr, dass dadurch die wichtige Differenz zwischen momentaner Gewaltanwendung auf bürgerlich-rechtstaatlicher Grundlage und offener terroristischer Zerschlagung des kämpfenden Proletariats verlor geht, ist sehr groß. Gerade diese Differenz ist für den Klassenkampf, die genaue Bestimmung der Etappe und der Aufgaben der KPD von größter Bedeutung.

Die Verurteilung dieses Begriffs, der die SPD als konterrevolutionäre Organisation auf dem Boden der Arbeiterklasse mit der Ideologie des organisierten Kapitalismus und des über den Klassen stehenden starken Staates richtig charakterisiert hat, ist bei der SED und der DKP Ausdruck einer illusionären Bündnishoffnung, die die Rolle der SPD bei der Unterdrückung di Arbeiterklasse auch in der Zukunft nicht angemessen einschätzt. Die SPD ist eine konterrevolutionäre Organisation innerhalb der Arbeiterklasse, die sich im Rahmen des bürgerlichen Rechtstaats bewegt. Deshalb ist die Bezeichnung sozialfaschistisch für diese Partei falsch und sollte solange nicht verwendet werden, wie diese Partei nicht zum offenen Terror gegen die Arbeiterklasse übergeht.“

Die „Stellungnahme des WBK“ zur Erklärung der Rotzeg“ ist die Fortsetzung des Streits um den Druck der Schrift „Barrikaden am Wedding“ von Neukrantz. Danach würde die „Rotzeg“ eine „Falschmeldung“ lancieren. Sie versuche „eigene politische Fehler“ zu vertuschen. So hätte sie die „Druckbögen“ geraubt und würde die Agitdrucker diffamieren. „Oberbaum“ hätte dazu bis heute „nicht angedruckt“. Und: „Wenn eine politische Gruppierung den Neukrantz ohne einen politischen Kommentar druckt“, dann sei das „bedauerlich, spiegelt aber nur das wieder, was auf dem linken Buchmarkt leider gang und gäbe ist“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Rote Skizze (Kiel)
- Die Neuerscheinung: „Zur Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands“
- Geschichte der KJI, 2 Bände (Trikont Verlagskooperative, München)
- Westberliner Buchladen Kollektive (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 87, West-Berlin, 23.10.1970.

30.10.1970:
Die Nr. 88 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Thesen der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation zum Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes
- Das Sozialistische Studium aufbauen
- Lumpenjournalismus
- Drei Seminare des Sozialistischen Studiums der Roten Zelle Germanistik WS 1970/71.

In den „Thesen der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation zum Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes“ (KSV) wird begründet, warum der Aufbau des KSV notwendig sei. Dabei wird ein Überblick gegeben über den Stand der Arbeit der „Roten Zellen“ und darüber, was heute „Kommunistische Politik unter den Studenten“ bedeuten würde. Sodann werden die „Aufgaben des Kommunistischen Studentenverbandes“ erläutert. Danach sei die „Hauptaufgabe des KSV“ die „politische Massenarbeit unter den Studenten“. Zuletzt werden die „Organisationsprinzipien“ des KSV vorgestellt: der „demokratische Zentralismus“. Und abschließend wird erklärt, dass man auch „Abgrenzungen“ zu den „politisch verschiedenartigen Gruppen“ vorzunehmen hätte.

Im Artikel „Das Sozialistische Studium aufbauen“ wird die Kontroverse mit der PL/PI geführt und erklärt, dass sie den „sozialistischen Studenten schlankweg die Aufgabe einer initiierenden, selbständigen proletarischen Politik zuweist“. Sie kann aber „weder eine richtige kommunistische Politik an der Universität noch in den Betrieben und Stadtteilen durchführen“. Der Aufbau des „sozialistischen Studiums“ müsse nun über die „Massenarbeit“ in Angriff genommen werden. Dabei sei die „Propagierung, Ausarbeitung und Durchführung des Sozialistischen Studiums ein entscheidendes Element der Massenarbeit unter den Studenten“. Und: „Der Schwerpunkt des Sozialistischen Studiums ist das Grundstudium des dialektischen und historischen Materialismus, der Geschichte der Arbeiterbewegung“.

Zum „Lumpenjournalismus“ heißt es: „Die Lumpenjournalisten des Extradiensts Buchholz, Bartels, Guggomos leisten die Drecksarbeit, mit der sich die Revisionisten der SED, SEW und DKP nicht die Hände schmutzig machen wollen. Weil es nicht nur jedem Kommunisten, sondern jedem denkenden Menschen als absurd erscheint, dass die von der Kommunistischen Partei Chinas unter der Führung Mao Tse-tungs ausgearbeitete und auch von uns verfolgte Generallinie eine kleinbürgerliche linksopportunistische Degenerationserscheinung sein soll, weil sich die Revisionisten mit ihren Argumenten und ihrer Bündnispolitik nicht durchsetzen können, weil vielmehr wider Erwarten die antirevisionistischen Positionen sich verstärken - deshalb muss die gezielte Verleumdung her, das Spitzelargument, angeblich subjektive oder objektive Handlangerdienste für den Imperialismus. Aber diese Arbeitsteilung wird weder Leuten wie den Extradienst-Redakteuren noch den modernen Revisionisten bekommen.

Die entschiedenen Demokraten, die immer noch Organe wie den Extradienst studieren, weil er ihnen in seiner Art Eindeutigkeit ein Wegweiser durch die oppositionelle Linke zu sein scheint, werden solche Verleumdungen mit Abscheu zur Kenntnis nehmen. Den Revisionisten aber wird es nichts helfen, wenn sie mit unschuldiger Gebärde darauf verweisen, dass sie mit Lumpenjournalisten nichts gemein hätten. Denn es ist deutlich, dass diese Art des Journalismus die konsequente Folge einer Politik der Kapitulation und der Aufgabe der revolutionären Grundsätze des Marxismus-Leninismus ist.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 88, West-Berlin, 30.10.1970.

06.11.1970:
Die Nr. 89 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kampf der Wohnungsmisere
- Gemeinsame Erklärung
- Das sozialistische Medizinstudium aufbauen.

Der Artikel „Kampf der Wohnungsmisere” stammt von der KPD/AO. Auch die „Gemeinsame Erklärung” (mit der Irakischen KPD/Zentrale Führung des Irak) ist von der KPD/AO unterzeichnet. Der Artikel „Das sozialistische Medizinstudium aufbauen” ist von der „Roten Zelle Medizin“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Politladen Erlangen (Erlangen).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 89, West-Berlin, 6.11.1970.

13.11.1970:
Die Nr. 90 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Klassenjustiz der USA. Ein Instrument der US-Imperialisten zur Unterdrückung der farbigen Völker Nordamerikas
- Ende der Metalltarifrunde - Verschärfung des Klassenkampfs
- Faschistische Anschlag auf sowjetische Wachsoldaten
- Kim Il Sung: Über die Weiterentwicklung des Däaner Arbeitssystems

Alle Artikel stammen von der KPD/AO.

Reklame gemacht wird für:
- Spartakus - Politische Buchhandlung (Hamburg)
- Die Septemberstreiks
- Das rote Gewerkschaftsbuch
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 90, West-Berlin, 13.11.1970.

20.11.1970:
Die Nr. 91 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Streik bei General Motors
- Die Erziehung einer neuen Generation von Intellektuellen in der Demokratischen Republik Vietnam
- Kim Il Sung: Über die Weiterentwicklung des Däaner Arbeitssystems (Schluss)
- Kurzarbeit bei Telefunken.

Bis auf den Artikel „Streik bei General Motors“ stammen alle anderen Artikel von der KPD/AO.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin). Dort ist erhältlich: Klaus Neukantz: „Barrikaden am Wedding“; Eugen Varga: „der deutsche Imperialismus.“
Zudem für: Bertolt Brecht: „Die Mutter”. Das Schauspiel wird aufgeführt an der „Schaubühne am Halleschen Ufer“, mit Therese Giehse.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 91, West-Berlin, 20.11.1970.

27.11.1970:
Die Nr. 92 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Krise des westdeutschen Monopolkapitals
- Deutscher Militärposten der US-Besatzer schießt auf Black Panther
- Eine Auseinandersetzung zwischen der KP-USA und der Black Panther Partei
- Das neue Mieterschutzgesetz schützt die Interessen der Vermieter
- Aufruf zur Solidarität mit dem irakischen Volk.

Die Artikel der Ausgabe sind von der KPD/AO bestimmt.

Im Artikel „Aufruf zur Solidarität mit dem irakischen Volk” wird ein Abriss der Situation im Irak vom 5. Oktober 1968 bis September 1970 gegeben. Die Auseinandersetzung in dieser Ausgabe wird zwischen der Black Panther Partei und der KP-USA geführt.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Buchhandlung Niedlich (Stuttgart
- Politladen Erlangen (Erlangen)
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 92, West-Berlin, 27.11.1970.

04.12.1970:
Die Nr. 93 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Solidarität mit der Black Panther Partei. Aufruf der KPD-Aufbauorganisation am 12. Dezember in Westdeutschland und Westberlin machtvolle Demonstrationen gegen den US-Imperialismus durchzuführen
- Aufruf der PL/PI
- Heimtückischer Bombenangriff der US-Imperialisten auf dicht bevölkerte Gebiete Nordvietnams
- Erklärung des Außenministeriums der DRV
- Aufruf des Solidaritätskomitees zur Unterstützung der arabischen Befreiungsbewegung
- Zwei Stellungnahmen zur Arbeitskonferenz der Rotzeg (1. Die MLHG als Organisation sozialistischer Studenten aufbauen, 2. Stellungnahme der Roten Zelle Germanistik zur Arbeitskonferenz und zur Gründung der MLHG.

Die KPD/AO und die PL/PI rufen gemeinsam zu einer „Solidaritätsdemonstration“ für Black Panther am 12. Dezember auf. Die Demo soll unter den Losungen stehen: „Solidarität mit dem Kampf der unterdrückten Völker Nordamerikas!“; Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf der Völker Amerikas, Asiens und Afrikas!“; „Solidarität mit der Black Panther Partei!“; „Freiheit für alle politischen Gefangenen!“; „Freiheit für Bobby Seale!“; „Freiheit für Angela Davis!“; „Sieg im Volkskrieg!“.

Bis auf „Zwei Stellungnahmen zur Arbeitskonferenz der Rotzeg” sind alle anderen Artikel dem „proletarischen Internationalismus“ zuzurechnen.

In den „Stellungnahmen“ wird auf der „Arbeitskonferenz“ der Rotzeg am 25.11. eingegangen, auf der eine Spaltung stattfand. Eine Mehrheit hatte dort „die Thesen zum Aufbau des KSC als Leitlinie … der politischen Arbeit verabschiedet. Die unterlegene Minderheit trat aus der Rotzeg aus und konstituierte sich als eigene Organisation, als Marxistisch-Leninistische Hochschulgruppe Germanistik.“ Es folgt die Einschätzung der Konferenz beider Gruppen.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Karl-Marx Buchhandlung (Frankfurt/M.)
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei. Dort ist u. a. „Die Bolschewisierung der KPD“ erhältlich.
- Roter Kurs. Sozialistische Göttinger Studentenzeitung
- Rote Fahne. Zentralorgan der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 93, West-Berlin, 4.12.1970.

11.12.1970:
Die Nr. 94 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Demonstration gegen den US-Imperialismus am Samstag, dem 12.12.1970
- Der Kampf gegen den Imperialismus. Die Notwendigkeit, die neue Strategie des US-Imperialismus zu analysieren, die antiimperialistische Front zu verbreitern und fest zusammenzuschließen
- Neue Friedensinitiative der provisorischen revolutionären Regierung der Republik Vietnam
- Solidarität mit der kämpfenden spanischen Arbeiterklasse
- Zur Geschichte des Kommunistischen Jugendverbandes. Die Kommunistische Jugendbewegung gegen ihre falschen Freunde vereidigen
- Vergebliche Versuche des persischen Marionettenregimes, seine Verbrechen zu verheimlichen.

Reklame wird in der Ausgabe für den „Roten Kurs - Sozialistische Göttinger Studentenzeitung“ und für die „Rote Fahne“ der KPD/AO (Nr. 11/1970) gemacht. Aufgefordert wird dazu, die „Rote Fahne“ zu abonnieren und die „Propagandaarbeit der KPD-Aufbauorganisation“ zu unterstützen.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 94, West-Berlin, 11.12.1970.

18.12.1970:
Die Nr. 95 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Solidaritätsdemonstration zur Rettung der zum Tode verurteilten spanischen Revolutionäre
- 10.000 demonstrierten gegen den US-Imperialismus
- Solidarität mit der kämpfenden panischen Arbeiterklasse
- Bericht und Kommentar zur SEW-Veranstaltung vom 11.12.1970 in Westberlin
- Die US-Monopolbourgeoisie richtet sich auf die faschistische Diktatur ein
- Zur Geschichte der US-Gewerkschaften
- Erklärung der PL/PI zu ihrem Austritt aus der RPK
- Erwiderung der Redaktion.

In der „Erklärung der PL/PI zu ihrem Austritt aus der RPK” „begrüßt” die „RPK”-Redaktion „es außerordentlich, dass die PL/PI aus der RPK ausscheidet“ und wirft der PL/PI vor, „dass die RPK bereits unmittelbar nach der Arbeitskonferenz der RPK im Dezember 1969 zugrunde gegangen wäre, wenn die PEI (nachmals PL/PI) die politische Verantwortung für diese Zeitung hätte übernehmen müssen“.

Die Spandauer Betriebsgruppe, aus der die PEI entstand, wird von der Redaktion als „traditionell rechteste Fraktion der Basisgruppenbewegung“ bezeichnet. Aktueller Anlass des Austritts sind laut PL/PI „die beiden jüngsten Fälle von Artikelunterdrückungen seitens der Redaktionsmitglieder der KPD(AO): die Verweigerung des Abdrucks der Berichte über die Rote Woche, die von den im Initiativkomitee (IK) zusammenarbeitenden Roten Zellen vorgelegt wurden, und die Verweigerung des Abdrucks des Papiers zur Perspektive der Roten Hilfe, das die PL/PI mit einigen Massenorganisationen gegen die entsprechende Perspektive seitens der KPD(AO) ausgearbeitet hat“.

Die PL/PI wirft der KPD/AO „Usurpation der RPK“ vor. Das Verbleiben der PL/PI in der bisherigen Redaktion wurde damit begründet, dass man gehofft hatte, „dass die sozialistische Massenorganisation, und das sind in der Gegenwart noch immer in erster Linie die studentischen Roten Zellen, sehr schnell fähig sein würden, die RPK in die Hände zu nehmen“. Die Rotzök und die Rotzing schließen sich der Erklärung der PL/PI an und geben ebenfalls ihren Austritt aus der RPK-Redaktion bekannt.

Zu einer „Spanien-Demonstration“ am 19.12. wird aufgerufen.

Reklame wird gemacht für:
- Verlag Neue Kritik KG (Frankfurt/M.)
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Roter Kurs - Sozialistische Göttinger Studentenzeitung (Göttingen).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 95, West-Berlin, 18.12.1970.

08.01.1971:
Die Doppelnummer 96/97 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Westberlin-Frage und das Potsdamer Abkommen im Licht des antiimperialistischen Kampfes heute
- Vorstoß des Westberliner Senats das Sozialistische Studium zu verbieten
- Verstärken wir die Solidarität mit dem Kampf der spanischen Arbeiterklasse
- Der revolutionäre Kampf der Völker Indochinas
- Zur Geschichte der Arbeiterparteien in den USA
- Die Degeneration der PVAP und die Zerrüttung der sozialistischen Planwirtschaft Polens
- Die politische Perspektive der RPK.

Der Artikel „Die Westberlin-Frage und das Potsdamer Abkommen im Licht des antiimperialistischen Kampfes heute“ ist von der KPD, während „Rotzeg“ und „MLHG“ für den Artikel „Vorstoß des Westberliner Senats das Sozialistische Studium zu verbieten“ verantwortlich sind.

Einleitend zu diesem Artikel, wird formuliert: „Seit einigen Wochen versucht der Westberliner Senat im Bunde mit den Reaktionären an der Universität, das Sozialistische Studium der Rotzeg (vgl. RPK, Nr. 88), an dem 2/3 der im Fachbereich Studierenden teilnehmen, zu liquidieren. Am 4.11. 70 nahm der Fachbereich Germanistik einen von dem Mitglied des rechten SPD-Flügels, Balzer, eingebrachter Antrag an, indem der Senat um Rechtsbelehrung gebeten wird über die Verfassungswidrigkeit des Sozialistischen Studiums. Stein forderte daraufhin in einem Brief den Vorsitzenden des Fachbereichs auf, die Dozenten des Sozialistischen Studiums über ihre Verfassungstreue zu befragen.

Als die liberalen Professoren und Universitätsbürokraten der Fraktion Kreibichs, erschrocken über die Konsequenzen des Antrags, dem sie selbst zugestimmt hatten, sich weigerten, dem Sozialistischen Studium mit administrativen Maßnahmen zu begegnen, schrieb Stein am 29.12.70 einen erst heute, am 6.1.71 veröffentlichten Brief an Kreibich, der das faktische Verbot des Sozialistischen Studiums bedeutet.“ Aufgerufen wird dazu, zum teach-in am 13.1. zu kommen. Dort soll über weitere Maßnahmen beraten werden: „Unterstützt den Kampf der sozialistischen Studenten für ein sozialistisches Studium!“; „Verhindert die Durchführung des Verbots des Sozialistischen Studiums!“; „Sofortige und bedingungslose Rücknahme des Verbots des sozialistischen Studiums!“

Neben weiteren Artikeln, die von der KPD/AO sind, äußert sich die Redaktion zur „Politischen Perspektive der RPK.“ Ausgeführt wird: „Am Beginn des dritten Jahrgangs der Roten Presse Korrespondenz kann festgestellt werden: die RPK ist kein undeutlich-pluralistisches Gebilde verschiedener Fraktionen mehr, ihre politische Linie ist eindeutig, ihre Redaktion einheitlich. Fast auf den Tag genau ist mit der Austrittserklärung der PL/PI der Jahrestag der Arbeitskonferenz der RPK begangen worden, deren Beschlüsse die Konstruktion der RPK-Redaktion für unbestimmte Zeit festlegten. Der auf der Arbeitskonferenz durch die Abstimmung der 35 anwesenden Gruppen erzielte Kompromiss war eine der Form nach pluralistisch besetzte Redaktion.

Mit dieser Entscheidung hatte die Arbeitskonferenz jedoch keinerlei politischen Auftrag verbinden können. Was die politische Linie der Zeitung betraf, so lag die Zukunft der RPK auf der Straße, sie brauchte nur aufgenommen und durch revolutionäre Politik ausgerichtet zu werden. Wie verhielten sich die verschiedenen Gruppen, die in der RPK vertreten waren, dieser Tatsache gegenüber? ML und Ruhrkampagne verhielten sich wie alle arbeitenden Gruppen, die gelegentlich Artikel abgedruckt zu sehen wünschten, die sie dann meist nicht zustande brachten; beide Gruppen konnten mit der RPK nichts anfangen und schieden im April bzw. Juni aus der Redaktion aus.

Die Roten Zellen befanden sich mitten in einem Fraktionierungsprozess, durch den sie auf die Grenzen ihrer Politik und Organisationsform stießen, ohne dass sich schon klare Linien herausgebildet hatten. Die Koalition der ‚Harzer Gruppen‘ war schon wenige Wochen nach der Arbeitskonferenz im Kampf zwischen der marxistisch-leninistischen Linie und spontaneistischen Positionen vollständig auseinandergebrochen. Die Phase, in der dieser Kampf äußerst heftig, aber nicht öffentlich und außerhalb der RPK geführt wurde, fand knapp drei Monate nach der Arbeitskonferenz ein Ende in der Veröffentlichung der Vorläufigen Plattform, mit der sich die KPD-Aufbauorganisation konstituierte. Von diesem Zeitpunkt an wurde der ideologische Kampf offen geführt, und die RPK dokumentiert seitdem, wie und von wem er geführt wurde. Die politische Linie der RPK orientierte sich fortan an folgenden Hauptpunkten: Verdeutlichung der Notwendigkeit und Schritte des Aufbaus der Kommunistischen Partei, Wiederaufnahme und Verstärkung des antiimperialistischen Kampfes, Analyse der Bedingungen des Kampfs der westdeutschen und Westberliner Arbeiterklasse, Konterrevolutionsforschung und Revisionismuskritik.

Besonders wurden aber alle Anstrengungen unterstützt, die darauf gerichtet waren, die Parole ‚Dem Volk dienen‘ als Kampfperspektive für die Arbeit unter den Studenten und anderen Teilen der Intelligenz auszuarbeiten und zu propagieren. Die politischen und organisatorischen Voraussetzungen dafür wurden in der Kampf-Kritik-Umgestaltungskampagne gelegt, die den naturwüchsigen Fraktionierungsprozess in den Roten Zellen in einen planvollen Prozess umwandeln sollte.

In den Thesen der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation zum Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes wurde schließlich die Linie ausgearbeitet, die nicht nur der Fraktionierung der Roten Zellen ein Ziel setzt, sondern auch den inneren Zusammenhang der Behandlung strategischer und taktischer Fragen in der RPK klar bezeichnet: die Linie der kommunistischen Bündnispolitik als Richtschnur der Massenarbeit unter Intellektuellen, mit den vordringlichen Aufgaben der Erweiterung der antiimperialistischen Front, der Verbindung des sozialistischen mit dem demokratischen Kampf, der Einbeziehung entschiedener Demokrater und aller oppositioneller Schichten in die Kampfziele der Kommunisten. Nach diesen Grundsätzen wird sich die Propagandalinie der RPK weiter bestimmen. Die gegenwärtige Zusammensetzung des Herausgebergremiums ist nur Ausdruck der allgemeinen Linie.

Die Zusammensetzung der neuen Redaktion ist die einer Übergangsperiode. Sie ist weder endgültig, noch ist sie in ihrer jetzigen Gestalt eine Neuauflage pluralistischer Redaktionspolitik. Solange an die Stelle der strategisch wichtigen Roten Zellen noch nicht die Zellen des KSV getreten sind, solange der KSV als selbständige Organisation noch nicht besteht, übernimmt die KPD-Aufbauorganisation die politische Verantwortung für die RPK gemeinsam mit ihrer Studentenkommission unter Mitarbeit von Rotzeg, Rotzmed und Rotzjur. Diese drei Roten Zellen haben die Grundlinie des KSV-Konzepts als ihr politisches Programm anerkannt, alle drei akzeptieren, dass die personelle Zusammensetzung der Redaktion nicht nach Maßstäben des Delegationssystems, sondern nach den Prinzipien der Kaderpolitik geschaffen wird.

Die KPD-Aufbauorganisation wird sich in dem Augenblick aus der RPK zurückziehen, in der der KSV als selbständige Organisation besteht. Die Mitarbeit der drei Roten Zellen wird beendet sein, wenn der Kampf-Kritik-Umgestaltungsprozess mit der Umgestaltung dieser Roten Zellen in Zellen des KSV vollendet ist. Die RPK wird alsdann eine Propagandawaffe kommunistischer Bündnispolitik unter den studentischen Massen und anderen Teilen der Intelligenz sein, unter der alleinigen Verantwortung des Kommunistischen Studentenverbands.“

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin)
- Karl-Marx-Buchhandlung (Frankfurt/M.)
- Libresso (Frankfurt/M.)
- Roter Kurs. Sozialistische Göttinger Studentenzeitung.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 96/97, West-Berlin, 8.1.1971.

15.01.1971:
Die Nr. 98 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kampf dem neuen Anschlag der Senatsclique auf das Sozialistische Studium
- Die Rote Zelle Jura unterstützt den Aufbau des KSV
- Der revolutionäre Kampf der Völker Indochinas (2. Teil)
- Rudi Dutschke aus England ausgewiesen.

Der Leitartikel „Kampf dem neuen Anschlag der Senatsclique auf das Sozialistische Studium” stammt von der Roten Zelle Germanistik (Rotzeg) Berlin und der Studentenkommission der KPD/AO. Dieser befasst sich primär mit dem Verbot der drei Seminare der Rotzeg, stellt aber u. a. auch dies fest: „In einer Reihe Roter Zellen ist … damit begonnen worden, sich über die Grundfragen der kommunistischen Bewegung, über die Notwendigkeit des Aufbaus der Kommunistischen Partei Klarheit zu verschaffen.“ Aufgestellt wird die Parole: „Für eine Ausbildung im Dienste des Volkes.“

Rudi Dutschkes Bestreben, nach Großbritannien einzureisen, wird unterstützt: „Wir in Westberlin, Freunde von Rudi Dutschke“ üben Solidarität.

Neben einer Darstellung zur Geschichte Indochinas wird Reklame gemacht für:
- Libresso. Politischer Buchladen (Frankfurt/M.)
- Trikont Verlagskooperative München
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 98, West-Berlin, 15.1.1971.

22.01.1971:
Die Nr. 99 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Der antiimperialistische Kampf der Völker Guinea-Bissaos und Guinea-Conakrys
- Das Verbot der drei Seminare des Sozialistischen Studiums geschlossen abwehren
- Der Versuch, das Sozialistische Studium zu verbieten, ist ein Anschlag auf die demokratischen Rechte des Volkes
- Auszüge aus den Solidaritätsresolutionen
- Aufforderung der Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation, folgende Resolution zu unterzeichnen
- Die Degeneration der PVAP und die Zerrüttung der sozialistischen Planwirtschaft Polens (2. Teil).

In den Artikeln zum „Verbot des Sozialistischen Studium“ wird von den drei Rotzegseminaren berichtet. Nach der Veranstaltung am 13.1. seien an der FU Streiks beschlossen worden: in den Fachbereichen 1 Vorklinik, 8 Veterinärmedizin, 9 Jura, 10 Wirtschaftswissenschaften, 11 Philosophie und Sozialwissenschaften, 12 Erziehungswissenschaften, 13 Historiker, 15 Politologie, 16 Germanistik, 17 Neuere fremdsprachliche Philologien, 19 Mathematik, 20 Physik, 21 Chemie, 22 Pharmazie, 23 Biologie, 24 Geowissenschaften und am Zentralinstitut 1 Osteuropa.

An der TU soll bei den Germanisten gestreikt werden, und streikbereit ist auch die PH. Das Verbot der drei Seminare wird in eine Reihe gestellt mit dem Verbot des SDS Heidelberg am 24.6.1970 und mit dem KPD-Verbot. Solidaritätsresolutionen sind eingegangen von:
- Aktionsbündnis von Demokraten und Sozialisten an der FU,
- ESG und Kath. HG,
- den Germanistik-Assistenten,
- Studentenrat und Germanisten Göttingen,
- dem Fachbereichsrat 11 FU,
- den Fachbereichen Biologie und Vorklinik FU,
- den Ausbildungskommissionen der FU-Fachbereiche 10 und 19 und vom AStA Heidelberg, womit wohl der Uni-AstA gemeint ist.

Zum selben Thema soll heute noch eine Veranstaltung stattfinden, der Streik soll am 1.2. beginnen.

Berichtet wird auch vom Verband Nordbayrischer Schülerbasisgruppen. Die KPD/AO beschäftigt sich mit der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP). Anzeigen kommen u. a. von den Berliner Kinderläden Meinzingerstaße und Siegmundshof.

Reklame wird in der Ausgabe für die „Schriftenreihe1 der KPD-Aufbauorganisation“, die „Bolschewisierung der KPD“, Teil I und Teil II, gemacht, die im „Verlag Rote Fahne - Organisationsverlag der KPD-Aufbauorganisation“ in Berlin erscheint.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 99, West-Berlin, 22.1.1971.

29.01.1971:
Die Nr. 100 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Stellung der KPD-Aufbauorganisation zu den Wahlen in Westberlin
- Die Franco-Clique ist eine Marionette des westdeutschen Imperialismus
- Der antiimperialistische Kampf der Völker Guinea-Bissaos und Guinea-Conakrys (Teil II)
- Gründungserklärung des Rote Hilfe Komitees Westberlin
- Kampf der unrechtmäßigen Inhaftierung der Genossen Fischer, Sami und Wierzejewski! Solidarität mit den politischen Gefangenen
- Organisiert und unterstützt den politischen Massenstreik

U. a. wird in der „Gründungserklärung des Rote Hilfe Komitees Westberlin” darauf hingewiesen, dass „das Rote Hilfe Komitee eine Organisation zur Abwehr der ständigen Angriffe der herrschenden Klasse auf die Errungenschaften des Werktätigen Volkes (ist) … Die Hauptaufgabe der Roten Hilfe ist der Schutz kämpfender Proletarier“. Zunächst sieht der Aufbauplan „die Arbeit mit Schwerpunkt Westberlin vor“. Später soll die Tätigkeit auf die BRD ausgedehnt werden. Aufgabenbereiche: Prozessführung, Beratung in Rechtsfragen, Ärztlicher Notdienst, medizinische Versorgung bei Demonstrationen, Internationale Solidarität. Das RHK betreibt auch sofort Praxis und ruft zur Solidarität mit den drei wegen der Kambodschademonstration in Berlin am 9.5.1970 im UG einsitzenden Gefangenen auf.

Im Beitrag „Die Stellung der KPD-Aufbauorganisation zu den Wahlen in Westberlin“ erklärt die KPD(AO): „Es widerspricht daher völlig den Notwendigkeiten der gegenwärtigen Etappe, unsere eigene Beteiligung an den Wahlen ernsthaft zu erwägen. Gleichzeitig lehnen wir es ab, die Kandidatur der SEW zu unterstützen.“

Aufgerufen wird zur Afrikaveranstaltung am 4.2.1971 und zur Spaniendemonstration am 6.2., wozu auch noch auf die Contiwerke Hannover eingegangen wird. Berichtet wird vom ersten Hochschulstreik wegen der Rotzeg-Seminare.

Anzeigen kommen u. a. von den Berliner Kinderläden Lichterfelde-West und Stephanstraße.

Reklame wird gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr.100, West-Berlin, 29.1.1971.

05.02.1971:
Die Nr. 101 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Aufruf zur Solidaritätsdemonstration für den antifaschistischen Kampf des spanischen Volkes
- Der revolutionäre Befreiungskrieg in Angola 1961-1971
- Zur Gesundheitspolitik der SPD
- Rote Hilfe Komitee Westberlin.

Aufrufen wird zur heutigen Rotzegseminardemonstration und zur morgigen Spaniendemonstration, wobei letztere außer von der KPD/AO auch von der Gruppe spanischer Arbeiter in der IG Metall und dem Solidaritätskomitee für den antifaschistischen Kampf des spanischen Volkes unterzeichnet ist.

Die Berliner Projektgruppe Afrika berichtet von der Geschichte des Befreiungskampfes in Angola, wobei außer der MLPA auch die UNITA von Roberto Holden beachtet wird.

Die Rote Zelle Medizin Berlin (Rotzmed) beschäftigt sich mit der SPD-Gesundheitspolitik.

Das Rote Hilfe Komitee (RHK) Westberlin kümmert sich wieder um die Kambodscha-Demonstranten.

Reklame wird gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr.101, West-Berlin, 5.2.1971.

12.02.1971:
Die Nr. 102 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Kommunique der dritten Mitgliederversammlung der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands
- Überfall der US-Mordbanden auf das Volk von Laos
- Erfolgreicher Streik an den West-Berliner Hoch- und Fachschulen.

Aufgerufen wird zu einer Laos-Demonstration am 13.2. und zur heutigen Laos-Veranstaltung. Diesem Thema widmet sich auch ein Artikel der KPD/AO. Abgedruckt wird das Kommunique der 3. Mitgliederversammlung der KPD/AO. Berichtet wird von der Spaniendemonstration. Die KPD/AO berichtet vom Streik gegen das Verbot der drei Rotzeg-Seminare (am 5.2.1971). Dieser sei so verlaufen:
- der Fachbereich (FB) 1 Vorklinik streikte,
- die medizinischen FB 2, 3, und 5, FB 4 Krankenhaus Westend und FB 6 Außenkliniken streikten nicht,
- FB 8 Veterinärmedizin streikte,
- an der FU streikten auch die FB 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 23, 24 und das Osteuropainstitut,
- gestreikt wurde an der PH, den Ingenieurschulen, der TU, der Peter A. Silbermannschule (ZBW), dem Berlin-Kolleg (ZBW).

Solidarität gab es von der Schaubühne und der Max-Reinhard Schauspielschule, von den ESG's, den Kath. SG's, der Kirchlichen Hochschule und den Oberschülern, nicht aber vom Ostpolitischen Deutschen Studentenbund (ODS) und dem RCDS. Hinterhältig sei wie stets die SEW gewesen:
„In ihren Wahlveranstaltungen … brachte sie es sogar fertig, sich als führende Kraft der Studentenbewegung darzustellen. Wir haben erklärt, dass mit den Theorien der antiautoritären Studentenbewegung ein Bruch zu vollziehen ist. Die antikommunistischen Tendenzen in der Studentenbewegung zu bekämpfen, war eine der zentralen Aufgaben der sozialistischen Organisationen an den Hochschulen.“

Ein SEWler sei aus der Roten Zelle Mathematik (Rotzmath) ausgeschlossen worden.

Kritisiert wird auch die PL/PI: „Nach Bekanntwerden des Verbots der drei Seminare wollten diese Spontaneisten sofort den Generalstreik ausrufen … Die PL/PI und die ihr angeschlossenen Roten Zellen reden zwar dauernd vom kämpfen, sind aber aufgrund ihrer politischen Uneinheitlichkeit und ihrer falschen Organisation nicht in der Lage wirklich den Kampf zu führen.“

Zum KB/ML Westberlin heißt es: „Die verschiedenen Hochschulgruppen, die mit dem KB zusammenarbeiten, haben während des Streiks so gut wie keine Politik betrieben.“ Die Marxistisch-leninistische Hochschulgruppe Germanistik (MLHG) habe sogar ein Teach-In abgesagt.

Reklame gemacht wird für:
- Politbuchkollektiv Roter Punkt (Kassel)
- Buchhandlung Linksbuch (München)
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie.

Anzeigen kommen u. a. vom Blaukreuz im Sozialistischen Zentrum und den Berliner Kinderläden in Lichterfelde-West und beim Leopoldplatz.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr.102, West-Berlin, 12.2.1971.

13.07.1971:
Ein Register für den 1. und 2. Jahrgang der RPK, die Ausgaben 1 bis 95, erscheint als Anhang zur „Doppelnummer“ 124/125 der „RPK“.

Zum „Register“ heißt es: „Dieses Register umfasst die Entwicklung der Roten Presse Korrespondenz von dem Organ der ‚Studenten - Schüler - und Arbeiterbewegung‘ (bis Nr. 74/75) bis zum Austritt der PL/PI aus der Redaktion (Nr. 95), was einen wichtigen Schritt innerhalb der planvollen Entwicklung der RPK bis zum Zentralorgan des KSV bedeutet.

Es ist gegliedert in ein Sachregister und ein Verfasserverzeichnis. Sehr kurze Artikel mit Nachrichtencharakter, wie sie in den ersten Nummern der RPK öfter vorkommen, sind in diesem Register nicht berücksichtigt.

Als Zentralorgan des KSV gibt die RPK ab dem 3. Jahrgang halbjahrgangsweise Register heraus.“

Das Register gliedert sich in:
- Sozialistische Presse
- Studenten- und Schülerbewegung
- Einzelne Organisationsansätze
- Aufbau der Kommunistischen Partei - Untersuchungs- und Organisationstätigkeit der KPD-Aufbauorganisation
- Funktion der Intelligenz – Berufspraxisdiskussion - Hochschulstrategie
- Kampagnen
- Deutschland, deutsche Arbeiterbewegung
- Revisionismus
- Imperialismus, internationale Arbeiterbewegung, revolutionäre Befreiungsbewegungen
- Aufbau des Sozialismus
- Internationale Solidarität, Solidaritätskomitees
- Verfasserverzeichnis.
Q: RPK: Register, 1. und 2. Jahrgang, Nr.1 – Nr. 95, West-Berlin, 13.7.1971.


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81

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