Die „Rote Presse-Korrespondenz“, Nr. 103 - 123

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Oktober 2013


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81 Hand RPK, Nr. 82 - 102

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„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 103/1971 (19.2.1971)

Die „Gründungserklärung des Komitees: Kampf dem Imperialismus“ dürfte der Vorläufer der „Liga gegen den Imperialismus“ gewesen sein. Hierbei gehe es darum, wie es in der Vorbemerkung heißt, den „nationalen Kampf des Proletariats mit dem internationalen Kampf gegen den Imperialismus“, einer der Hauptthesen der späteren Liga, zu verbinden. Dabei steht für das Komitee der Kampf gegen US-Imperialismus im Vordergrund, der vom vietnamesischen Volk im „revolutionären Volkskrieg“ geführt werde. Die Agitation und Propaganda für die „nationalen Befreiungsbewegungen und ihren Sieg im Volkskrieg“ und für „den sozialistischen Aufbau in den Ländern, die sich als Hinterland der Befreiungsbewegungen verstehen“, müsse vorangetrieben werden.

Zurückgegriffen wird hierbei auf den „Internationalen Vietnamkongress“ in West-Berlin im Februar 1968, auf dem sich die „Solidarität mit dem Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes“ eine Basis geschaffen habe. Auf dem Kongress ging es auch um die „materielle Verstärkung des bewaffneten Befreiungskampfes der FNL“ und schließlich auch um die Kampagne „Zerschlagt die aggressive Nato!“. Letztere wird als „illusionär“ und als ein „Produkt des falschen Bewusstseins der Studenten“ bezeichnet.

Schließlich erreichte man über die „spontaneistische und partikularistische Basisgruppenbewegung“ eine Beschäftigung mit dem „proletarischen Internationalismus“, der in die gegenwärtigen Anstrengungen einmünde, die Aufgaben des „Kampfes gegen den Imperialismus“ in einer „revolutionären Kommunistischen Partei im nationalen Rahmen“ zu lösen. Die KP solle die Arbeiterklasse auch in ihrem „internationalen Kampf“ anleiten.

Das Komitee will helfen, den „antiimperialistischen Kampf“ zu führen, „ideologisch zu vereinheitlichen“ und „Klarheit über die politische Linie“ zu erlangen. Dazu wird ein Artikel der KPD/AO („Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos“) veröffentlicht.

In der Ausgabe erscheint noch die „Erklärung des Rote Hilfe Komitees Westberlin“ und die „Erklärung der Conföderation iranischer Studenten“.

Die „Liga gegen den Imperialismus“ wird am 14. Juli 1971 gegründet. Der Hinweis aus der „Gründungserklärung“, dass sich das Komitee „auch an andere Angehörige des Kleinbürgertums und der Mittelschichten, wie den Lehrern und Oberschülern“ wenden werde, wird in gewisser Weise in die Präambel der „Liga“ aufgenommen (vgl. „Statut der Liga“), die sich dann als „Organisation antiimperialistischer Intellektueller“ versteht (vgl. „RPK“, Nr. 103/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 104/1971 (26.2.1971)

Die „RPK“ berichtet erstmals in einem längeren Artikel über die Baader-Meinhof Gruppe. In ihrem Leitartikel: „Die Hetzjagd des Staatsapparats auf eine angebliche Baader-Bande, soll die Illegalisierung der Kommunistischen Bewegung vorbereiten“.

Einleitend wird auf die Befreiung von Baader am 14. Mai 1970 „aus einem Institut der Freien Universität“ eingegangen. Obwohl „keinerlei Beweismaterial“ vorliegen würde, gehe die Staatsanwaltschaft von der Existenz einer „Baader-Meinhof-Bande“ aus. Sie sei eine „Erfindung des Staatsapparates“. Nun würde eine „Hetzjagd“ stattfinden. Diese sei die „Mobilisierung und Vorbereitung der staatlichen Unterdrückungsorgane auf die bevorstehenden Klassenauseinandersetzungen“. Die KPD/AO, die für den Artikel verantwortlich zeichnet, ruft dazu auf, „gegen die jüngsten Machenschaften der Monopolbourgeoisie und ihrer Unterdrückungsorgane zu kämpfen und der Pogromhetze ein Ende zu bereiten“.

Der Leitartikel reiht sich in die meisten Kommentare der Linken ein, die in diesen „Notstandsmaßnahmen“ des „westdeutschen Monopolkapitalismus“ einen weiteren Schritt sehen, „sich gegen das kämpfende Proletariat und seine revolutionäre Vorhutorganisation zu rüsten“. Das Zentralbüro der KPD/ML bezeichnete dies als „Kampf dem Notstand, der Aufrüstung und der Revanchepolitik“ (vgl. „RPK“, Nr. 104/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 105/1971 (6.3.1971)

Der Leitartikel der Ausgabe „Die Völker von Vietnam, Laos und Kambodscha versetzen dem US-Imperialismus immer härtere Schläge“ korrespondiert mit dem Komitee „Kampf dem Imperialismus“. Der Artikel stammt allerdings vom „Komitee: Kampf dem US-Imperialismus“.

Wichtig an dieser Ausgabe ist zudem die „Erklärung von 26 Genossen zum Austritt aus der Roten Zelle PH“. Eine oppositionelle Gruppe grenzte sich auf einem Plenum am 13./14.2. von einer „PL-Fraktion“ ab. Die Gruppe selbst legte ein Papier vor, das „in Ansätzen den Versuch einer korrekten Bestimmung der Politik im Bündnisbereich enthielt“. Ein „ideologischer Klärungsprozess“ führte schließlich zu folgendem Ergebnis: „Das Abstimmungsergebnis betrug 32 Stimmen für den Antrag der PL/PI-Fraktion gegen 26 Stimmen für den Antrag der später ausgetretenen Genossen.“

Die Artikelserie „Zur Geschichte der KPUSA“ wird fortgesetzt. Horst Mahler wendet sich gegen eine „Kindesentführung.“ Unklar bleibt, wer wen entführt hat.

Das „Komitee: Kampf dem US-Imperialismus“ dürfte identisch mit dem „Komitee: Kampf dem Imperialismus“ sein (vgl. „RPK“, Nr. 105/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 106/1971 (12.3.1971)

Diese Ausgabe setzt drei Schwerpunkte: die Vorbereitungen zum 1. Mai 1972, den gewerkschaftlichen Kampf und den Internationalismus.

Zum 1. Mai hat sich ein „gewerkschaftliches Maikomitee“ gebildet - mit dem Ziel, „auch in diesem Jahr eine Demonstration mit anschließender Kundgebung durchzuführen“. Die Gründung erfolgte am 25.2. Eine Reihe von gewerkschaftlichen Gruppen hatten dazu eine Resolution vorgelegt, in der u. a. zur „Solidarität mit Maikomitee“ aufgerufen wurde.

Mit dem Artikel korrespondieren die Ausführungen zum „reaktionären Betriebsverfassungsgesetz“, die möglicherweise von der KPD/AO stammen. In „Wie kämpfen wir in den Gewerkschaften?“ betont die KPD/AO: „Wir bauen mit aller Kraft kommunistische Fraktionen in den Gewerkschaften auf, kämpfen auch in den Gewerkschaften darum, dass wir die Mehrheit der Kollegen auf die betrieblichen Kampfprogramme vereinigen und die reformistischen Verräter immer weiter isolieren“.

Zu Persien und zum „japanischen Militarismus“ steuert das „Komitee: Kampf dem Imperialismus“ für diese Ausgabe einen Artikel bei. Ein anderer stammt von einem Korrespondenten.

Aufgerufen wird auch zur „Solidarität mit Irene Goergens, Ingrid Schubert und Horst Mahler!“.

Mit den „gewerkschaftlichen Maikomitees“ und dem „Kampf in den Gewerkschaften“ werden viele zentrale Themen in den Vordergrund gerückt, die in den Debatten unter „Kampfmaßnahmen der Arbeiterklasse“ geführt worden waren (vgl. „RPK“, Nr. 106/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 107/1971 (19.3.1971)

Die Ausgabe behandelt schwerpunktmäßig das Senatsverbot des Sozialistischen Studiums und die Darstellung der Pariser Kommune in den Schulbüchern der DDR und der BRD. Zudem wird ein „Interview mit einem Genossen der irakischen Kommunistischen Partei/Zentrale Führung“ veröffentlicht.

Das „Senatsverbot der drei Seminare des Sozialistischen Studium“ wird am 15. März durch „die 2. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichts … für rechtswidrig erklärt“. Die „RPK“ erklärt dazu: „Das Urteil lautet nur deshalb auf Aufhebung des Verbots, weil der organisatorische Zusammenhang der Seminare des Sozialistischen Studiums mit dem Programm der Rotzeg zum sozialistischen Studium an keinem Punkt bewiesen werden konnte … Nicht in erster Linie die juristische Lizenz vom 15. März hat dem Vorstoß der SPD-Clique gegen das Grundrecht der Lehr- und Lernfreiheit einen Schlag versetzt, sondern die über siebentausend Studenten und Schüler, die am 5. Februar den Losungen sozialistischer und kommunistischer Organisationen in einer machtvollen Demonstration gefolgt sind“ (vgl. „RPK“, Nr. 107/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 108/1971 (26.3.1971)

Der Leitartikel der „RPK“ lautet „Das Schicksal der ‚Kritischen Theorie‘: ‚Kritischer‘ Opportunismus“.

Der Artikel der KPD/AO ist gegen die Zeitschrift „SoPo“ („Sozialistische Politik“) gerichtet. Ihr wird vorgeworfen, bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus „zur Wahl der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW)“ aufgerufen zu haben. Die „SoPo“ entlarve ihren „theoretischen Anspruch“ als „Verbalradikalismus“ und „sektiererischer Losgelöstheit vom Proletariat“. Insgesamt seien die Theorien der „SoPo“ „Verrat an der Arbeiterbewegung“ und „führen geradewegs in diese Richtung, über den Opportunismus direkt in die Arme des Revisionismus“.

Aufgerufen wird dazu, das gewerkschaftliche Maikomitee zu stärken und zur Veranstaltung zu kommen, die unter dem Motto stehen solle: „Über die wirtschaftliche Situation Westberlins“ (vgl. „RPK“, Nr. 108/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 109-110/1971 (2.4.1971)

Die KPD/AO beginnt in dieser Doppelnummer „mit dem Abdruck einer Reihe theoretischer Ausarbeitungen zur Gewerkschaftsfrage“. In der gegenwärtigen Phase „zu Ende gehender relativer wirtschaftlicher Stabilität und zunehmender ökonomischer Kämpfe des Proletariats“ sei der „Kampf für eine korrekte Fraktionsarbeit in den Gewerkschaften konsequent zu führen“.

Der Artikel gliedert sich in:

Zudem erscheint ein Artikel zum 1. Mai: „1. Mai. Kampftag der Arbeiterklasse: Kampf für die Einheit gegen Revisionismus und Opportunismus“. Daraus wird ersichtlich, dass das „1. Mai Komitee“ aufgrund einer Initiative der KPD/AO entstanden ist. So heißt es, dass sie von Anfang an „die Initiative zur Bildung eines oppositionellen gewerkschaftlichen Maikomitees übernommen“ hat. Die KPD/AO will verhindert haben, dass sich „unter Führung von Spartacus und anderen Splittergruppen ein ‚APO-Maikomitee‘ bildete, dessen ‚gewerkschaftlicher‘ Anspruch sich in dem Hinweis auf einige ‚Jugendoppositionsgruppen‘ in ÖTV und Druck und Papier erschöpfte, ohne dass von Verankerung auch nur in einem einzigen Groß- oder Mittelbetrieb die Rede sein konnte“.

Agitiert wird in diesem Zusammenhang gegen den Revisionismus der SEW. Front gemacht wird auch gegen sog. „antirevisionistische Gruppen“ wie PL/PI und KPD/ML-ZK. Aber auch gegen den KB/ML wird zu Felde gezogen. Dagegen setzt die KPD/AO die „Einheit der Arbeiterklasse“, die es gegen „Opportunismus und Revisionismus“ zu verteidigen gelte.

In diesem Umfeld seien auch Forderungen nach „Mitbestimmung“ und „wirtschaftsdemokratische Illusionen“ vorhanden. Es sei jedoch gelungen, im Komitee einheitliche Forderungen durchzusetzen. Diese beträfen sowohl das „arbeiterfeindliche Betriebsverfassungsgesetz“ und direkte ökonomische Forderungen, wie etwa: „Gleicher Lohn für Männer und Frauen“ oder „6 Wochen bezahlter Urlaub für alle!“ (vgl. „RPK“, Nr. 109/110/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 111/1971 (16.4.1971)

Trotz der Kritik an der KPD/ML (vgl. „RPK“ 109-110/1971) wird in der Ausgabe 111 eine: „Gemeinsame Erklärung der KPD-Aufbauorganisation und der KPD/ML (Roter-Morgen) zur Unterstützung der 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees im Wedding“ veröffentlicht. KPD/AO und KPD/ML-ZK „unterstützen geschlossen die Vorbereitung des gewerkschaftlichen Maikomitees für den Kampftag der Arbeiterklasse“. Aufgefordert wird dazu, sich dem „Block des gewerkschaftlichen Maikomitees anzuschließen“. Parolen sind etwa: „Für die geschlossene Front der Arbeiterklasse, gegen die arbeiterfeindliche SPD- und DGB-Führung!“, „Entlarvt die Spalter in DKP- und SEW-Führung!“, „Nieder mit dem US-Imperialismus, dem Hauptfeind der Menschheit!“.

Der Artikel „Zur revisionistischen Verfälschung der marxistischen Krisentheorie“ stammt von der KPD/AO.

Zwei Artikel zum Internationalismus runden die Ausgaben ab: „Programm des Solidaritätskomitees für den Kampf des südkoreanischen Volkes und für Demokratie“ sowie „Der Sieg der Volksbefreiungskräfte über die US-Amerikanischen und Saigoner Aggressoren in Südlaos!“.

Bei den Einheitsfrontdemonstrationen geht es auch darum, sich klar voneinander abzugrenzen. Die Prämisse lautete: „Einheit der Aktion, Freiheit der Losungen!“. Die gemeinsame Erklärung erklärt aber, dass die Differenzen zwischen den einzelnen Gruppen nicht „zur Schau gestellt werden“ sollen; denn schließlich wäre das im Hinblick auf die „Herstellung einer breiten gewerkschaftlichen Opposition verantwortungslos“. Zudem sollte die Einheit über die „Hauptparolen und Forderungen“ kundgetan werden. Diese Form der Demonstration sollte es in naher Zukunft zwischen KPD/ML und KPD/AO nicht mehr oft geben. Beide Gruppen wurden sich zunehmend spinnefeind (vgl. „RPK“, Nr. 111/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 112/1971 (23.4.1971)

In der Ausgabe wird der zweite Teil der Artikelserie der KPD/AO zur „Gewerkschaftsfrage“ veröffentlicht. Er gliedert sich in:

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 113-114/1971 (26.4.1971)

Die Doppelnummer beschäftigt sich nur mit den „Veranstaltungen des Sozialistischen Studiums im Sommersemester 1971“.

  1. Rote Zelle Gauss (Ingenieure)
  2. Rote Zelle Physik (TU)
  3. Rote Zelle Physik (FU)
  4. Rote Zelle Medizin
  5. Arbeitskollektiv Veterinärmedizin
  6. Rote Zelle Jura
  7. Studentenkollektiv der KPD/Aufbauorganisation an der PH
  8. Rote Zelle Germanistik
  9. Rote Zelle Romanistik, Institutsgruppe für den Aufbau des KSV (Slavisten), KSV-Sympathisantengruppe (Anglisten)
  10. Initiativgruppe Kirchliche Hochschule sowie
  11. Sympathisantenschulung der den Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes unterstützenden Roten Zellen (vgl. „RPK“, Nr. 113/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 115/1971 (14.5.1971)

Der von der KPD/AO redigierte Leitartikel lautet: „Die Lehren aus der Mai-Kampagne ziehen. Den Kampf gegen Revisionismus und Opportunismus verstärken“.

Darin werden einmal mehr die SEW und deren Parteivorstand kritisiert. Spartacus und KB werden eine „erzopportunistische Haltung“ vorgeworfen. Zum Maikomitee wird die Auffassung vertreten: „In der Vorbereitung und Durchführung des 1. Mai 1971 hat sich deutlicher als je zuvor gezeigt, dass es im Lager der sog. ‚linken Bewegung‘ keine Einheit in den strategischen Fragen gibt.“

Klar sei auch geworden, dass „Teile dieser ‚linken Bewegung‘ immer mehr in das Lager des Revisionismus übergehen werden, oder sich auflösen werden.“ Dazu wird auch die PL/PI gezählt und die KPD/ML-ZB, die sich hartnäckig „allen Absprachen widersetzte, die darauf zielten, die Einheitlichkeit der Demonstration nicht dadurch zu stören, dass die das gewerkschaftliche Maikomitee unterstützenden Organisationen unter eigenen Fahnen marschierten“. Ihr Verhalten sei ein „sektiererisches Auftreten“. Mit ihrer Parole „Für den Arbeiter- und Bauernstaat“ gab sie nur ihrer Missachtung des gewerkschaftlichen Maikomitees Ausdruck“. Auch sei die Form, durch die sie sich ins „gewerkschaftliche Maikomitee delegierte“, ein Ausdruck ihres „kläglichen Auftretens“ gewesen.

Auch die KPD/ML-ZK wird kritisiert. In ihrer Gewerkschaftslinie würde sie einen „linksopportunistischen Fehler“ begehen. Dies betreffe die „kommunistische Fraktionsarbeit in den Gewerkschaften“ und „den Aufbau von Roten Betriebsgruppen“. Die RBG würden zudem „als parallele Massenorganisationen zu den Gewerkschaften verstanden“.

Allein die KPD/AO habe zu den zwei Demonstrationen am 1. Mai in West-Berlin eine richtige Linie vertreten: „Von uns wurde der Zusammenschluss der fortschrittlichsten Kollegen im gewerkschaftlichen Maikomitee als erster Schritt zu einer Einheitsfront von unten versanden.“ Diese sei auf „konkreten Kampfprogrammen und Angaben von konkreten Kampschritten“ aufgebaut. Propagiert wird der Aufbau einer „organisierten Gewerkschaftsopposition … in den wichtigsten Branchen und Betrieben“. Dort müssten „bolschewistische Betriebszellen aufgebaut werden“. Dadurch würden auch „opportunistischen Zirkeln wie der KB/ML an Bedeutung verlieren“.

Die Konzepte der „Gewerkschaftsopposition“, der „Fraktionsarbeit“, „Betriebszellen“ und der „Einheitsfront“ (auf unterer Ebene, d. Verf.) entwickeln sich hier zu zentralen Programmatiken der KPD/AO. Jene werden nun auch als Abgrenzung von anderen Gruppen verstanden. Auffällig ist, dass die KPD/AO in ihrer Gewerkschaftspolitik letztlich ebenso eine RGO-Politik vertreten wird, wie man sie von der KPD/ML-ZK kennt. Hier jedoch bleibt die Kritik an ihr noch sehr verhalten (vgl. „RPK“, Nr. 115/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 116/1971 (22.5.1971)

Bis auf die „Erklärung des Rote Hilfe Komitee Westberlin“, die die Solidarität mit Mahler, Schubert und Goergens einfordert, da die „Klassenjustiz … im Verein mit der bürgerlichen Presse … seit Beginn des Jahres gegen sie eine beispiellose Pogromhetze entfacht“ und sie „als Mitglied(er) der sogenannten Baader-Bande angesehen werden“, sind die meisten anderen Artikel von der KPD/AO. So: „Zur Lage in Pakistan“, „Den Kampf zweier Linien an der Hochschule vorantreiben“, „Solidarität mit der amerikanischen Antikriegsbewegung“ und „Faschistentreffen verhindert“.

Im Artikel „Den Kampf zweier Linien an der Hochschule vorantreiben“ geht es um die 1. Mai-Kampagne, bei der sich „mit aller Deutlichkeit erwiesen habe, dass der Kampf gegen die Illusionen über die ‚Zurückdrängung der Monopole‘ und die Mitbestimmungsillusionen wichtiger Bestandteil des Kampfs für die Einheit der Arbeiterklasse ist“. Dazu wird ein Referat der „Studentenkommission der KPD/AO“ veröffentlicht, in dem es im Wesentlichen um die „Hauptschlacht gegen den modernen Revisionismus“ geht. Agitiert wird gegen die SEW/DKP, den KB und gegen die DKP-Hochschulgruppen (vgl. „RPK“, Nr. 116/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 117/1971 (28.5.1971)

Zentrales Thema der Ausgabe ist die Bekanntgabe der kommenden Gründung der „Liga gegen den Imperialismus“ in zwei Monaten. Der Artikel, der zum Aufbau der „Liga“ aufruft, lautet: „Die Liga gegen den Imperialismus als antiimperialistische Massenorganisation der Studenten aufbauen“. Die Ausgangslage für eine solche Gründung sei die „antiimperialistische Agitation und Propaganda des SDS unter den Studenten“ gewesen. So entstand „innerhalb des imperialistischen Systems eine Bewegung der Studenten …, die sich gegen ihn kehrte und viele entschiedene Kämpfer für seine endgültige Zerschlagung hervorbrachte“.

Es sei nun möglich, „an der moralischen Protesthaltung vieler Studenten gegen den Imperialismus in breitem Maße anzuknüpfen“. Und: „Der Aufbau einer antiimperialistischen Massenorganisation ermöglicht die planvolle und umfassende Lösung dieser Aufgabe.“

Als Vorstufe der Liga wird auch das „Komitee: Kampf dem Imperialismus“ genannt, das sich „vom Beginn seiner Arbeit an das Ziel gesetzt hat, die Voraussetzungen für den verantwortungsbewussten Aufbau dieser Massenorganisation, der Liga gegen den Imperialismus zu schaffen“. Sodann wird eine Reihe von Aufgaben genannt, die die „Liga gegen den Imperialismus“ angehen müsse. Die Hauptaufgabe der Liga „liegt in dem ständigen Kampf gegen den Imperialismus und all seiner Lakaien“. Festgehalten wird, dass „der Imperialismus mit dem US-Imperialismus an der Spitze der Hauptfeind der Menschheit“ sei.

Ein weiterer Artikel lautet: „Zur Krise des kapitalistischen Weltwährungssystems“. Er stammt von der KPD/AO (vgl. „RPK“, Nr. 117/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 118/1971 (4.6.1971)

Der aus der „RPK“ 117 hervorgehende Hinweis zur Gründung der „Liga gegen den Imperialismus“ erfährt durch die Veröffentlichung der „Leitsätze des Kommunistischen Studentenverbandes“ als „Studentenverband der KPD-Aufbauorganisation“ eine Aufwertung.

In West-Berlin habe die KPD/AO nun ihre Aufgabe erfüllt, wie es heißt: „Sie hat in Westberlin einen starken führenden Kern für den Kommunistischen Studentenverband geschaffen, sie hat ein Kampfprogramm für die Arbeit an den Hoch- und Fachschulen entwickelt, sie hat innerhalb der wichtigsten Roten Zellen den Aufbau von KSV-Zellen bzw. die Fraktionsarbeit erfolgreich aufgenommen.“

Die zentrale Kampagne „Kampf-Kritik-Umgestaltung“, die „vor mehr als einem Jahr von der Roten Zelle Germanistik auf der Grundlage der Hochschulthesen der KPD-Aufbauorganisation begonnen“ worden sei, sei jetzt abgeschlossen.

Die Veröffentlichung der „Leitsätze“ des KSV signalisieren auch die Übernahme der „RPK“ durch den KSV, der ab dieser Ausgabe das „Zentralorgan des Kommunistischen Studentenverbandes“ (so der Untertitel) wird.

Mit der Gründung des „KSV“ schaffe sich dieser mit der „RPK“ „sein Zentralorgan“, heißt es es in einer „Erklärung der Redaktion.“ U. a. würde sich nun die „RPK“ „an den Aufgaben der Kommunistischen Partei, wie sie die KPD-Aufbauorganisation bestimmt“, ausrichten. Die „RPK“ sei nun ein „wichtiges Instrument beim nationalen Aufbau des KSV“.

Ihre strategische Linie würde sie in der Zeitung „Dem Volke dienen“ propagieren und sich für „eine Ausbildung im Dienste des Volkes“ einsetzen. Auch würden dort nun „schulende Beiträge zu Fragen des Marxismus-Leninismus und zur aktuellen Klassenanalyse“ veröffentlicht. Dabei solle der „Verrat des modernen Revisionismus angeprangert“ werden.

Mit der 1. Nummer des ZO („RPK“ 118) scheiden auch alle anderen Gruppen aus der „RPK“-Redaktion aus. Dementsprechend werden die meisten der nun folgenden Artikel in den nächsten Ausgaben vom KSV oder der ihm nahestehenden RZ redigiert. Damit hat sich eine wichtige ideologische Veränderung herauskristallisiert. Von der „RPK“ als einer überfraktionellen Zeitung, die alle sozialistischen Gruppen West-Berlins vereinen sollte, ist nichts mehr übrig geblieben (vgl. „RPK“, Nr. 118/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 119/1971 (11.6.1971)

Der Leitartikel der Ausgabe 119 lautet: „Unterstützen wir den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und Demokratie“. Von der „Roten Zelle Medizin“ wird in der „RPK“ der Artikel „Kampagne der Roten Zelle Medizin gegen den Abbau demokratischer Rechte am Zentralinstitut für ‚Soziale Medizin‘ und gegen die Illusion über eine ‚soziale‘ Medizin“ veröffentlicht (vgl. „RPK“, Nr. 119/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 120/1971 (19.6.1971)

Der einzige Artikel dieser Ausgabe lautet: „Referat vom teach-in des KSV zum Hochschulrahmengesetz“. Danach hat der KSV am 11. Juni ein Teach-in zum „Hochschulrahmengesetz“ abgehalten (vgl. „RPK“, Nr. 120/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 121/1971 (25.6.1971)

Der zentrale Artikel stammt von der „Roten Zelle Romanistik“: „Der Streik bei Renault im April/Mai 1971“. Der zweite Artikel (zum „Mietrecht“) stammt von der „Roten Zelle Jura“. Zudem erscheint eine „Erklärung der CISNU“ (vgl. „RPK“, Nr. 121/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 122/1971 (2.7.1971)

Zum 50. Jahrestag der KP Chinas veröffentlicht die „RPK“ den Artikel: „Hoch lebe der 50. Jahrestag der ruhmreichen Kommunistischen Partei Chinas!“. Grußadressen werden veröffentlicht vom „VI. Kongress des Jugendverbandes der Sozialistischen Arbeit Koreas“, von der „Revolutionären Kommunistischen Bewegung Griechenlands (E.K.K.E.)“ und der „Patriotischen Einheitsfront für eine demokratische Türkei“.

Über die „Funktion der Didaktik“ veröffentlicht die „KSV-Zelle PH“ den Artikel „Didaktik. Wem sie dient. Wem nützt sie. Für wen ergreift sie Partei“ (vgl. „RPK“, Nr. 122/1971).

„Rote Presse-Korrespondenz“ - Nr. 123/1971 (9.7.1971)

Die Ausgabe hat nur einen einzigen Artikel: „Hoch lebe der 50. Jahrestag der Kommunistischen Partei Chinas“. Der Artikel geht zurück auf das Teach-in des KSV vom 7. Juli (vgl. „RPK“, Nr. 123/1971).

„RPK“-Besetzung, Nr. 103 bis 123

Nr. 103: KPD-Aufbauorganisation, Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation, Rotzeg, Rotzmed, Rotzjur, Geschäftsführung, Vertrieb. Bis zur Ausgabe 117 ändert sich nichts an der Redaktionsbeteiligung.

Nr. 118: Ab der Ausgabe 118 ist die „RPK“ das „Zentralorgan des Kommunistischen Studentenverbandes“ (so auch der Untertitel).

Verantwortlich für den Inhalt zeichnen:

Verantwortlicher Geschäftsführer bleibt bis zur Ausgabe 123 Hermann von Rhode.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

13.02.1971:
In Berlin beginnt ein zweitägiges Wochenendseminar der Roten Zelle PH (Rotzeph), auf der sich eine Gruppe, die später das Studentenkollektiv der KPD/AO an der PH bildet, von der Rotzeph trennt. Laut den Ausgetretenen sind sie selbst 26, während in der Rotzeph noch 32 verbleiben. Das KPD/AO-Kollektiv veröffentlicht in der „RPK“ am 26.3.1971 dazu folgende Darstellung: „Im Verlauf des letzten halben Jahres … ist seitens der PL-Kader bzw. seitens der PL-Sympathisanten der Versuch gemacht worden, die politisch unausgewiesene Rekrutierungsarbeit der PL/PI für die Betriebsarbeit in der ROTZEPH durchzusetzen … Hiergegen wendet sich eine … Gruppe …, die die ‚Theorie‘ von der ‚Initiativfunktion‘ der Intellektuellen im von der PL/PI verstandenen Sinne ablehnte und die Arbeit kommunistischer Kader in den Intellektuellenorganisationen als bündnispolitische Arbeit definierte.“

Auf dem Seminar nun habe nur ein Papier von der späteren KPD-AO Gruppe vorgelegen: „Während sich die Gruppe selbst nur als Initiator eines notwendigen Diskussionsprozesses verstand, wurde sie von der PL/PI-Mehrheit der Rotzeph unter der Hand zur Fraktion erklärt.“ Die PL/PI habe sich eine Diskussion verbeten, weswegen man ausgetreten sei.
Quelle: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 105, West-Berlin, 6.3.1971.

19.02.1971:
Die Nr. 103 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Gründungserklärung des Komitees: Kampf dem Imperialismus
- Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Laos
- Zur Geschichte der KPUSA
- Erklärung des Rote Hilfe Komitees Westberlin
- Erklärung der Conföderation iranischer Studenten.

Die „Gründungserklärung des Komitees: Kampf dem Imperialismus” dürfte sich in etwa mit dem „Statut der Liga“ decken. Die „Liga gegen den Imperialismus“ (Lgdl) wurde im Juli 1971 als Unterorganisation der KPD/AO gegründet. Das Komitee gilt als Vorläufergruppe der „Liga.“ Es besteht derzeit nur aus Studenten, soll aber bald auch Lehrer und Oberschüler umfassen. Für Arbeiter scheint der Antiimperialismus nicht so aktuell zu sein.

Berichtet wird von der Laos-Demonstration (am 13.2.1971). Begonnen wird mit einer Artikelserie zur Geschichte der KPUSA.

Das Rote-Hilfe-Komitee (RHK) Westberlin fühlt sich von der PL/PI und der „883“ angegriffen: „Gegen uns wird der Vorwurf des Spaltertums erhoben.“ Das ist natürlich falsch, denn in der alten Roten Hilfe (RH) Westberlin war es so: „Allen Vertretern im damaligen Delegiertenrat war klar, dass die sich gegenüberstehenden Konzeptionen unvereinbar waren. Wir haben damals als erste die organisatorische Konsequenz gezogen. Dann die Gruppe, die das PL/PI Konzept vertrat … Unsere Solidarität gilt dem Ziel, nicht der Taktik und der politischen Konzeption, die die einzelnen Genossen gewählt haben.“ Für die PL/PI heiße Solidarität nämlich die Unterstützung der Linie der Gefangenen.

Ein Artikel kommt noch von der CISNU.

Reklame wird gemacht für:
- Linksbuch (München)
- Karl Marx Buchhandlung (Frankfurt/M.)
- Politbuchkollektiv Roter Punkt (Kassel)
- Buchhandlung Niedlich (Stuttgart)
- Roter Kurs. Sozialistische Göttinger Studentenzeitung (Göttingen).

Zudem gibt es eine Anzeige zu: „Kreuzberger Schülerladenbericht.“ Hier berichtet eine Gruppe über ihre „Erfahrungen aus der Praxis mit proletarischen Kindern“.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 103, West-Berlin, 1971.

26.02.1971:
Die Nr. 104 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Hetzjagd des Staatsapparates auf eine angebliche Baader-Bande soll die Illegalisierung der Kommunistischen Bewegung vorbereiten
- Der Kampf um die demokratische Einheitsschule nach der Befreiung Deutschland vom Hitlerfaschismus
- Zur Geschichte der KPUSA.

Im Artikel „Die Hetzjagd des Staatsapparates auf eine angebliche Baader-Bande soll die Illegalisierung der Kommunistischen Bewegung vorbereiten“ heißt es einleitend: „Seit mehreren Monaten, verstärkt seit Anfang Februar, inszenieren der westdeutsche Staatsapparat und die gesamte bürgerliche Presse eine Verfolgungsjagd, vorgeblich, um Mitglieder einer sogenannten ‚Baader-Meinhof‘- Bande zu erlegen. Als Begründung wird angeführt, diese ‚Bande‘ habe am 14. Mai 1970 den Strafgefangenen Andreas Baader aus einem Institut der Freien Universität Berlin mit Waffengewalt befreit. Obwohl die Staatsanwaltschaft über keinerlei Beweismaterial für ihre Behauptung verfügt, lediglich die Tatsache einer Gefangenenbefreiung unbestreitbar ist, weiterhin, dass eine Reihe von unaufgeklärten Banküberfällen bekannt ist, für deren Urheberschaft jedoch gleichfalls keine Beweise vorgelegt wurden, gehen Staatsapparat und Monopolpresse einhellig von der Existenz einer ‚Baader-Meinhof-Bande‘ aus. Die ‚Baader-Meinhof-Bande‘ ist jedoch eine Erfindung des Staatsapparates. Mit allen möglichen Unterstellungen, Verdrehungen, einem Wirrwarr von aufrechterhaltenen und zurückgezogenen Behauptungen, Gerüchten und nichtssagenden Indizien, entstand aus einer Gefangenenbefreiung, die von wenigen Personen durchgeführt wurde, eine ‚Bande‘, die je nach Bedarf Dutzende, wenn nicht mehr Mitglieder umfasst. Je nach Bedarf schreiben inzwischen Innenminister, Geheimdienste, Staatsanwälte und bürgerliche Presse diesem Popanz Straftaten der verschiedensten Größenordnung zu, ohne das Ausmaß ihres Lügengespinstes noch zu überblicken.“

Das Studentenkollektiv der KPD/AO an der PH Berlin äußert sich zum Kampf um die Einheitsschule nach 1945.

Fortgeführt wird die Artikelserie zur Geschichte der KPUSA.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin). Dort ist u. a. W. Schönstedt: „Kämpfende Jugend“, ein proletarischer Roman, erhältlich.
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 104, West-Berlin, 26.2.1971.

06.03.1971:
Die Nr. 105 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Völker von Vietnam, Laos und Kambodscha versetzen dem US-Imperialismus immer härtere Schläge
- Aufruf der Black Panther Partei
- Wem nützt das modernste Krankenhaus Europas?
- Erklärung von Horst Mahler
- Erklärung von 26 Genossen zum Austritt aus der Roten Zelle PH
- Zur Geschichte der KPUSA.

In der Ausgabe äußert sich das „Komitee: Kampf dem Imperialismus“ (KKI) zu Indochina, das Black-Panther-Solidaritätskomitee (BPSK) zu den GI's in Ramstein bzw. im US-Knast Zweibrücken. Das Studentenkollektiv der KPD/AO an der PH Berlin berichtet von seinem Austritt aus der Roten Zelle PH. Die Rote Zelle Medizin Berlin (Rotzmed) berichtet aus dem Klinikum Steglitz. Neben einem Artikel zu Horst Mahler wird auch die Geschichte der KPUSA fortgesetzt.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (West-Berlin). Dort ist in der Schriftenreihe „Internationale Kommunistische Bewegung“, Le Duan: „Die vietnamesische Revolution. Grundlegende Probleme und wesentliche Aufgaben“ erhältlich.
- Politladen Erlagen (Erlangen). Dort ist u. a. der Reprint der „Russischen Korrespondenz“ 1920-1922 erhältlich.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 105, West-Berlin, 6.3.1971.

12.03.1971:
Die Nr. 106 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Für den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterklasse
- Kampf dem reaktionären Betriebsverfassungsgesetz
- Wie kämpfen wir in den Gewerkschaften
- Solidarität mit Irene Goergens, Ingrid Schubert und Horst Mahler
- Solidarität mit den persischen Genossen
- Der japanische Militarismus
- Zum Versuch reaktionärer Professoren die medizinische Fakultät auszugliedern.

Laut des Leitartikels „Für den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterklasse” wird am 25.2. ein gewerkschaftliches Maikomitee gegründet, das von folgenden Gruppen unterstützt wird:
AEG Telefunken - Fachbereich R 2 VLK, Schering AG Jugend-VLK, Spinnstofffabrik Zehlendorf AG Jugend-VLK, DeTeWe IGM Jugendgruppe, IG BSE - Fachgruppe der Angestellten in Architektur und Ingenieursbüros, HBV Fachgruppe Buchhandel und Verlage, GEW - Studentengruppe PH, DruPa Jugend, ÖTV Opposition, IG Chemie Verwaltungsstellen Jugendausschuss, ÖTV Jugend-Opposition.

Die IG Metall habe behauptet, dass das Komitee von SEW, KPD/AO und KJO Spartacus kontrolliert werde. Berichtet wird von der DGB-Jugendveranstaltung am 26.2. Um Gewerkschaften geht es auch in einer Stellungnahme der KPD/AO zum „reaktionären Betriebsverfassungsgesetz“.

Weitere Artikel behandeln Japan und den Prozess gegen die RAF. Das „Komitee: Kampf dem Imperialismus“ (KKI) berichtet aus dem Iran und von der CISNU München. Die Rote Zelle Medizin befasst sich mit der Medizinischen Fakultät der FU und dem Bethanienkrankenhaus.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin). Dort ist u. a. erhältlich: Klaus Neukrantz: „Barrikaden am Wedding“, Eugen Varga: „Der deutsche Imperialismus“.
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei (West-Berlin). Dort ist u. a. erhältlich: Le Duan: „Die vietnamesische Revolution. Grundlegende Probleme und wesentliche Aufgaben“.

Kleinanzeigen kommen u .a. von den Berliner Kinderläden Steglitz, Leopoldplatz und Britz-Buckow-Rudow.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 106, West-Berlin, 12.3.1971.

19.03.1971:
Die Nr. 107 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Senatsverbot der drei Seminare des Sozialistischen Studiums aufgehoben
- Die Darstellung der Pariser Kommune in Schulbüchern der BRD und der DDR
- Interview mit einem Genossen der irakischen Kommunistischen Partei/Zentrale Führung.

Im Artikel „Senatsverbot der drei Seminare des Sozialistischen Studiums aufgehoben“ wird die Aufhebung des Verbots der drei Seminare der Rotzeg mitgeteilt. Außer von der CISNU München wird auch von der Irakischen Kommunistischen Partei / Zentrale Führung (IKP/ZF) berichtet.

Eingegangen wird auch auf die Darstellung der Pariser Kommune in den Schulbüchern der DDR und der BRD. Hierzu wollen Rotzeg, Rotzrom und die Studentenkommission der KPD/AO Anfang Mai eine Veranstaltung durchführen.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 107, West-Berlin, 19.3.1971.

26.03.1971:
Die Nr. 108 der „RPK” erscheint. Artikel der Ausgabe sind:
- Das Schicksal der ‚Kritischen‘ Theorie: ‚Kritischer’ Opportunismus
- Aus dem Programm der League of Revolutionary Black Workers
- Verstärkt die Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf des spanischen Volkes
- Stärkt das gewerkschaftliche Maikomitee
- Erpresser am Werk oder: Die Herren Funktionäre lassen die Maske fallen.

Im Leitartikel „Das Schicksal der ‚kritischen‘ Theorie: ‚Kritischer’ Opportunismus” wird zur Zeitschrift „Sozialistische Politik” (SoPo) Stellung bezogen. Die KPD/AO wirft der Zeitung vor, zu den Wahlen des Berliner Abgeordnetenhauses „zur Wahl der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW)“ aufgerufen zu haben. Die „SoPo“ entlarvt ihren „theoretischen Anspruch“ als „Verbalradikalismus“ und „sektiererischer Losgelöstheit vom Proletariat“. Insgesamt seien die Theorien der „SoPo“ „Verrat an der Arbeiterbewegung“ und „führen geradewegs in diese Richtung, über den Opportunismus direkt in die Arme des Revisionismus“. Die SOPO- Redaktion habe sich in zwei Teile gespalten. Die Konzeption der Zeitschrift sei allerdings sowieso von Anfang an falsch gewesen.

Das Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) berichtet aus Detroit USA von der League of Revolutionary Black Workers (LofRBW) und ihrem Kollektiv Dodge Revolutionary Union Movement (DRUM). Das Solidaritätskomitee für den antifaschistischen Kampf des spanischen Volkes berichtet aus Spanien, aus dem gewerkschaftlichen Maikomitee wird über die deswegen erfolgenden IG Chemie Ausschlussverfahren berichtet. Anzeigen kommen vom AStA der PH Heidelberg und vom Zentralen Arbeiterverlag (ZAV) der KPD/ML-ZB, der seine Stalin-Ausgabe anbietet.

Reklame wird für die „Westberliner Buchladen Kollektive“ gemacht: „Das Politische Buch“, „Buchhandlung Karin Rohrbein“, „Jürgens Buchladen“.

Im „Oberbaum-Verlag“ gibt es einige Neuerscheinungen: „Theorie und Praxis“ (Bd. 6): „Kampf-Kritik-Umgestaltung: „Proletarische Schule und Universität in China“; „Proletarisch-Revolutionäre Romane“: Schönstedt: „Kämpfende Jugend“ und Chou Li-Po: „Orkan“ (2 Teile).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 108, West-Berlin, 26.3.1971.

02.04.1971:
Die Doppelnummer 109/110 der „RPK“ erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zur Gewerkschaftsfrage mit dem ersten Teil des Textes von der KPD/AO. Der Text gliedert sich in:
- Zur Gewerkschaftstheorie bei Karl Marx und Friedrich Engels
- Die Beeinflussung des Werts der Arbeitskraft durch ökonomische Faktoren
- Das historisch-gesellschaftliche Element des Werts der Ware Arbeitskraft.

Weitere Artikel sind:
- Erklärung südkoreanischer Studenten-Vereinigungen in Europa zu den Verbrechen der Südkoreanischen Marionettentruppen in Vietnam
- Telegramm der Conföderation Iranischer Studenten an die Bundesregierung.

Auch auf PL/PI und SEW wird eingegangen. Beim Thema der Maikampagne grenzt man sich auch noch von KB/ML Berlin, KJO Spartacus, KPD/ML-ZK und Basisgruppe Spandau ab.

Das Rote Hilfe Komitee (RHK) befasst sich mit der U-Haft, das Komitee Kampf dem Imperialismus (KKI) mit den südkoreanischen Studenten in Europa (BRD), Frankreich, Großbritannien und auch mit Vietnam. Zu Wort kommt auch die CISNU.

Anzeigen stammen u. a. von den Berliner Kinderläden Schöneberg und Sigmaringer Straße.

Reklame wir gemacht für:
- Buchhandlung: „Niedlich, Wendelin“ (Stuttgart)
- Buchhandlung: „Linksbuch“ (München).

Zudem für Bücher und Schriften, die im „Verlag Rote Fahne der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands“ erschienen sind. So u. a.: Le Duan: „Die vietnamesische Revolution“; Kim Il -Sung: „Ausgewählte Werke Band 1; „Ausgewählte Reden, Aufsätze und Beschlüsse der KPD-Aufbauorganisation“; „Kapitalistische Fabrikgesetzgebung. Das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz und die Pläne seiner Neufassung“.

Eine Anzeige für den „Verlag Kommunistische Texte“ Münster-Wolbeck und die von ihm angebotenen Schriften der „Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ und „Texte der proletarischen Linie“ findet sich ebenfalls in dieser Ausgabe.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 109/110, West-Berlin, 2.4.1971.

16.04.1971:
Die Nr. 111 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Gemeinsame Erklärung der KPD-Aufbauorganisation und der KPD/ML (Roter Morgen) zur Unterstützung der 1. Mai-Demonstration im Wedding
- Solidarität mit dem Kampf der südkoreanischen Genossen
- Programm des Solidaritätskomitees für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen Imperialismus und für Demokratie
- Der Sieg der Volksbefreiungskräfte über die US-amerikanischen und Saigoner Aggressoren in Südlaos
- Zur revisionistischen Verfälschung der marxistischen Krisentheorie.

Die „Gemeinsame Erklärung der KPD-Aufbauorganisation und der KPD/ML (Roter Morgen) zur Unterstützung der 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees im Wedding“. Das Komitee wird ebenfalls unterstützt von der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-NE.
Berichtet wird auch über die Gründung eines Südkoreakomitees (vgl. 8.4.1971) und über Laos. Bezüglich der Krisentheorie befasst man sich mit SEW und Stamokap-Tendenz.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 111, West-Berlin, 16.4.1971.

23.04.1971:
Die Nr. 112 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zur Gewerkschaftfrage (Teil II).

Die KPD/AO betont zu diesem Thema u. a. dass „die ursprüngliche Funktion der Gewerkschaften, Kampforganisationen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter zu sein … heute nur noch von einer gewerkschaftlichen Opposition erfüllt werden“ kann. Differenzen gibt es zur KPD/ML-ZK, die zum „Aufbau von Roten Betriebsgruppen“ auffordert, und zur PL/PI, die „bereits jetzt den Aufbau von Massenorganisationen außerhalb der Gewerkschaften fordert“. Die RGO-Politik aber sei ein Fehler, man müsse das Verhältnis Partei - Gewerkschaften korrekt bestimmen. Man selbst habe bei Schering bereits die Nr. 10 der ‚Kommunistischen Arbeiterpresse‘ herausgegeben.

Aufgerufen wird zur Maiveranstaltung am 27.4., zur 1. Mai-Demonstration des gewerkschaftlichen Maikomitees im Wedding, zu einem Teach-In zum „Sozialistischen Studium“ und einem Teach-In der „Studentenkommission gegen den Revisionismus am 30.4.1971“.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 112, West-Berlin, 23.4.1971.

26.04.1971:
Die Doppelnummer 113/114 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Veranstaltungen des Sozialistischen Studiums im Sommersemester 1971.

Sie gliedern sich in:
1. Rote Zelle Gauss (Ingenieure)
2. Rote Zelle Physik (TU)
3. Rote Zelle Physik (FU)
4. Rote Zelle Medizin
5. Arbeitskollektiv Veterinärmedizin
6. Rote Zelle Jura
7. Studentenkollektiv der KPD/Aufbauorganisation an der PH
8. Rote Zelle Germanistik
9. Rote Zelle Romanistik, Institutsgruppe für den Aufbau des KSV (Slavisten), KSV-Sympathisantengruppe (Anglisten)
10. Initiativgruppe Kirchliche Hochschule sowie
11. Sympathisantenschulung der den Aufbau des Kommunistischen Studentenverbandes unterstützenden Roten Zellen.

In diesem Zusammenhang wird auf die Kritische Universität (KU) eingegangen und zur Studentenbewegung erklärt: „Die Vorstellung einer ‚revolutionären Berufspraxis‘ sollte die Begrenzung der Studentenbewegung auf die Universität überwinden und deren Fortsetzung in andere Bereiche der Gesellschaft gewährleisten … Verschiedene Rote Zellen erkannten, dass sowohl die Bestimmung der Berufsperspektive wie auch die Klärung der Nützlichkeit der Wissenschaft erfolgen muss von der Frage aus, wie das Verhältnis der Intellektuellen zur Arbeiterklasse … ist, und dass diese Fragen nur richtig beantwortet werden können im Rahmen der Bündnisstrategie der Kommunistischen Partei … Wir gehen davon aus, dass die Intellektuellen … nicht, wie die PL/PI es propagiert, UNMITTELBAR ‚Theorie und Praxis im Dienste des Proletariats‘ einsetzen können, indem sie ‚zum Proletariat gehen‘ und Betriebsarbeit als ‚integralen Bestandteil des Sozialistischen Studiums‘ in Angriff nehmen.“ Daran zeige sich, dass die PL/PI „die Vorstellung von den Studenten als revolutionäres Subjekt … aus der Studentenbewegung hinübergerettet habe“.

Aufgerufen wird zur 1. Maidemonstration im Wedding.

Reklame wird gemacht für:
- Westberliner Buchladenkollektive.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 113/114, West-Berlin, 26.4.1971.

14.05.1971:
Die Nr. 115 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Lehren aus der Mai-Kampagne ziehen - Den Kampf gegen Revisionismus und Opportunismus verstärken!
- Bericht über den Kampf der Bauern in Sanrizuka
- Der Kampf gegen den Numerus Clausus an der Westberliner Pädagogischen Hochschule.

Im Artikel „Die Lehren aus der Mai-Kampagne ziehen - Den Kampf gegen Revisionismus und Opportunismus verstärken!” wird gegen die SEW und deren Parteivorstand zu Felde gezogen. Dem Spartacus und dem KB wird eine „erzopportunistische Haltung“ während der 1. Mai-Vorbereitungen vorgeworfen.

Zum Maikomitee meint man: „In der Vorbereitung und Durchführung des 1. Mai 1971 hat sich deutlicher als je zuvor gezeigt, dass es im Lager der sog. ‚linken Bewegung‘ keine Einheit in den strategischen Fragen gibt.“ Teile dieser Bewegung würden immer mehr ins Lager des Revisionismus übergehen. Dazu wird auch die PL/PI gezählt, und die KPD/ML-ZB, die sich hartnäckig widersetzte, „allen Absprachen, die darauf zielten, die Einheitlichkeit der Demonstration nicht dadurch zu stören, dass die das gewerkschaftliche Maikomitee unterstützenden Organisationen unter eigenen Fahnen marschierten“. Das Verhalten sei ein „sektiererisches Auftreten“. Ihre zentrale Parole „Für den Arbeiter- und Bauernstaat“ sei antigewerkschaftlich. Damit gebe sie nur „ihrer Missachtung des gewerkschaftlichen Maikomitees Ausdruck“.

Auch die KPD/ML-ZK, mit der zuvor eine gemeinsame Erklärung verabschiedet worden war, wird kritisiert: Mit ihrer Gewerkschaftslinie würde sie einen „linksopportunistischen Fehler“ begehen. Dies betrifft die „kommunistische Fraktionsarbeit in den Gewerkschaften“ und „den Aufbau von Roten Betriebsgruppen“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Trikont-Verlag (München). Dort ist u. a. von Gilbert Mury erhältlich: „Schriften zum Klassenkampf“.
- Verlag Rote Fahne. Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (West-Berlin). Dort ist u. a. Le Duans Schrift: „Die vietnamesische Revolution“ erhältlich. Im Mai soll auch erscheinen: Kim Il Sung: „Ausgewählte Reden und Aufsätze, Bd. 1“.
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin). Dort ist u. a. erhältlich: F. Gladkow: „Zement“.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 115, West-Berlin, 14.5.1971.

22.05.1971:
Die Nr. 116 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Zur Lage in Pakistan
- Den Kampf zweier Linien an der Hochschule vorantreiben
- Kampfmonat zur Unterstützung des Kampfes des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie vom 25.5.-26.6.1971
- Solidarität mit der amerikanischen Antikriegsbewegung
- Faschistentreffen verhindert
- Erklärung des Rote Hilfe Komitee Westberlin.

Im Artikel „Den Kampf zweier Linien an der Hochschule vorantreiben” wird festgehalten, dass diesjährige 1. Mai-Kampagne gezeigt habe, „dass der Kampf gegen die Illusionen über die ‚Zurückdrängung der Monopole’ und die Mitbestimmungsillusionen wichtiger Bestandteil des Kampfes für die Einheit der Arbeiterklasse ist”. Die Notwendigkeit des Kampfes gegen die „Politik der Revisionisten“ wird betont. Es zeige sich hier ihr „erzopportunistischer Charakter“.

Im Folgenden wird das Referat veröffentlicht, dass auf dem Teach-In der „Studentenkommission der KPD/AO zum Kampf gegen den Revisionismus am 30. April vorgetragen wurde“.

Die „Erklärung des Rote Hilfe Komitee Westberlin“ fordert die die Solidarität mit Mahler, Schubert und Goergens ein. Die „Klassenjustiz“ habe „im Verein mit der bürgerlichen Presse … seit Beginn des Jahres gegen sie eine beispiellose Pogromhetze entfacht“ und sie „als Mitglied(er) der sogenannten Baader-Bande angesehen“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei (West-Berlin). Dort sind Schriften von Le Duan und Kim Il Sung erhältlich.
- Spartacus. Politische Buchhandlung GmbH (Hamburg). Dort sind u. a. „Texte zur Gewerkschaftsfrage (Die Septemberstreiks 1969)“ erhältlich.
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 116, West-Berlin, 22.5.1971.

28.05.1971:
Die Nr. 117 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Die Liga gegen den Imperialismus als antiimperialistische Massenorganisation aufbauen
- Zur Krise des kapitalistischen Weltwährungssystems

Mit der Nr. 117 erscheint heute die letzte Ausgabe der „RPK“, die von der RPK-Redaktion (KPD/AO, Studentenkommission der KPD-AO, ROTZEG, ROTZING, ROTZJUR, Geschäftsführung und Vertrieb) herausgegeben wird. Enthalten ist u. a. der Artikel: „Die Liga gegen den Imperialismus als antiimperialistische Massenorganisation der Studenten aufbauen.“

Dieser geht davon aus, dass sich das derzeitige Komitee Kampf dem Imperialismus in der „zweiten Phase seiner Arbeit“ befindet und dass sich „nach Abschluss dieser letzten Phase das Komitee umwandeln wird in eine Massenorganisation, in die jeder Student und Intellektuelle, der mit dem Programm einverstanden… ist, eintreten kann. Das Komitee Kampf dem Imperialismus fordert alle antiimperialistischen Kräfte auf, den Aufbau der Liga gegen den Imperialismus mit aller Kraft zu unterstützen, um den antiimperialistischen Kampf auf eine höhere Stufe zu heben und noch mehr zu verstärken“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaum Verlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 117, West-Berlin, 28.5.1971.

04.06.1971:
Die Nr. 118 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Leitsätze des Kommunistischen Studentenverbandes (Studentenverband der KPD-Aufbauorganisation)
- Erklärung der Redaktion
- Zum Urteil gegen Schubert, Goergens und Mahler.

Mit der Nr. 118 ist die „Rote Presse-Korrespondenz“ nun das „Zentralorgan des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV)“. Es werden deren „Leitsätze“ veröffentlicht.
Die Redaktion erklärt u. a.: „Mit der Gründung des Kommunistischen Studentenverbandes schafft sich dieser in der Roten Presse Korrespondenz sein Zentralorgan. Die Rote Presse-Korrespondenz richtet ihre propagandistische Arbeit aus am revolutionären Kampf des Proletariats und an den Aufgaben des Aufbaus der Kommunistischen Partei, wie sie die KPD-Aufbauorganisation bestimmt.“ So ist die RPK „wichtiges Instrument beim nationalen Aufbau des KSV, bei dessen Untersuchungs- und Organisationsarbeit an den Hochschulen Westdeutschlands und West-Berlins“.

In den „Leitsätzen“ heißt es u. a.: „Nach halbjähriger Tätigkeit hat die Studentenkommission der KPD-Aufbauorganisation ihre Aufgabe erfüllt: Sie hat in Westberlin einen starken führenden Kern für den Kommunistischen Studentenverband geschaffen … Sie hat innerhalb der wichtigsten Roten Zellen den Aufbau von KSV-Zellen bzw. die Fraktionsarbeit erfolgreich aufgenommen.“

Betont wird auch, dass der KSV und ein noch zu gründender Kommunistischer Oberschülerverband (KOV), Sektionen eines noch zu gründenden Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) werden sollen: „Die Begründung für eine gemeinsame Organisierung für Schüler und Studenten mit und unter Führung der proletarischen Jugend stützt sich nicht auf eine psychologische Beschreibung der Gemeinsamkeiten der Jugend, sondern geht aus von der Lage der kleinbürgerlichen und proletarischen Jugendlichen im Kapitalismus, die ihnen einen gemeinsamen Kampf vorschreibt.“

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands
- Westberliner Buchladenkollektive
- sowie für die Schrift: „Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und für Demokratie“.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 118, West-Berlin, 4.6.1971.

11.06.1971:
Die Nr. 119 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Unterstützen wir den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie
- Resolution
- Kampagne der Roten Zelle Medizin gegen den Abbau demokratischer Rechte am Zentralinstitut für ‚Soziale Medizin‘ und gegen die Illusionen über eine ‚soziale‘ Medizin.

Rückblickend wird auf den Kampfmonat: „Unterstützen wir den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und Demokratie“ eingegangen. Von der „Roten Zelle Medizin“ wird der Artikel veröffentlicht: „Kampagne der Roten Zelle Medizin gegen den Abbau demokratischer Rechte am Zentralinstitut für ‚Soziale Medizin‘ und gegen die Illusion über eine ‚soziale‘ Medizin“.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Oberbaum Verlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- die Ergebnisse des „Sozialistischen Studiums der Roten Zelle Germanistik“: „Zum Verhältnis von Ökonomie, Politik und Literatur im Klassenkampf“ (erhältlich bei der „RPK“)
- „Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und für Demokratie“ (erhältlich bei der „RPK“).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 119, West-Berlin, 11.6.1971.

11.06.1971:
Erstes Teach-in des KSV zum Hochschulgesetz in Berlin.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 120, West-Berlin, 1971, S. 1.

19.06.1971:
Die Nr. 120 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Referate vom Teach-in des KSV zum Hochschulrahmengesetz

Der Artikel ist gegliedert in:
Einleitung
I. Kapital und Forschung im Imperialismus
- Forschungspolitik des westdeutschen Monopolkapitals 1945-1963
- Die Organisation der Hochschulforschung durch die technokratische Hochschulreform
- Die Organisation der Hochschulausbildung durch die technokratische Hochschulreform
- II. (ohne thematische Benennung, d. Verf.)
- III. (ohne thematische Benennung, d. Verf.)

Einleitend wird ausgeführt: „Mit der Veröffentlichung der Leitsätze als dem Umriss eines Programms hat sich der KSV verpflichtet, den Kampf der Studenten umfassend und verantwortungsbewusst anzuleiten, um die Studenten zu festen Verbündeten der Arbeiterklasse im Kampf für den Sozialismus zu machen. Es ist die Aufgabe des KSV, auf der Grundlage dieses Programms die konkreten objektiven und subjektiven Bedingungen des Kampfes der kommunistischen und anderen fortschrittlichen Studenten materialistisch zu bestimmen und diesen Kampf führen. Diese Aufgabe in der Analyse des Hochschulrahmengesetzes (HRG) und seiner Auswirkungen zu erfüllen, erweist sich besonders deshalb als notwendig, weil das HRG tatsächlich gewisse Veränderungen der Kampfbedingungen mit sich bringt und die bisherigen analytischen Anstrengungen und hilflosen und verworrenen Strategievorschläge die Unklarheit bei den Studenten nur vermehren konnten.

Insbesondere gelang es den bisherigen Einschätzungen nicht, auf die zentrale Frage Antwort zu geben: wie verändert sich die Ausbildungssituation und damit die Kampfbedingungen der kommunistischen und anderen fortschrittlichen Studenten? Den Standpunkt der Arbeiterklasse einnehmen heißt, davon auszugehen, dass die Arbeiterklasse die führende Kraft sowohl bei der Zerschlagung des Kapitalismus als auch beim Aufbau des Sozialismus und damit die führende Kraft des wirklichen gesellschaftlichen Fortschritts ist. Die Kommunisten müssen die Entwicklung innerhalb des Kapitalismus daraufhin untersuchen, in welchem Verhältnis diese Entwicklung zu Ziel ihres Kampfes, der Errichtung der kommunistischen Gesellschaft, steht.

Die Kommunisten kämpfen nicht gegen die Entfaltung der Produktivkräfte, soweit diese im Imperialismus überhaupt noch stattfindet, sondern für die Befreiung der gesellschaftlichen Produktivkräfte von ihren kapitalistischen Fesseln durch die sozialistische Revolution und ihre Entfaltung unter den Bedingungen der Diktatur des Proletariats. Indem sie die Arbeiterklasse im Kampf gegen die ökonomischen und politischen Auswirkungen des Imperialismus führen, die anderen Schichten des Volks, die im Widerspruch zum Monopolkapital stehen, in diesen Kampf mit einbeziehen, vertiefen sie die Widerspruche des Imperialismus und einigen so die Mehrheit des Volkes in dem Ziel, die sozialistische Gesellschaft zu erkämpfen.

Der KSV wendet diese allgemeinen Prinzipien der kommunistischen Politik auf die Bündnispolitik unter den Studenten an und wird damit die Studenten zu wirklichen Verbündeten des Proletariats machen.

Den Widerspruch zwischen den Studenten und dem Proletariat vertiefen und der Sache des Proletariats nur schaden werden dagegen diejenigen, die die technokratische Hochschulreform aus dem Blickwinkel der um ihre Privilegien fürchtenden Studenten untersuchen und einen isolierten Teilkampf gegen diese Reform führen.“

Aufgerufen wird zu einem „Kampfmonat zur Unterstützung des Kampfes des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie“, mit verschiedenen Veranstaltungen und Filmen. Gezeigt werden sollen die Filme:
- „Unter dem Volk“ (21. Juni)
- „Die Pueblo“ (22 Juni)
- „Meer von Blut“ (23. Juni)
- „Neues Korea“ (24. Juni). Eine Korea-Ausstellung soll vom 19.6.-20.6. in der Vorhalle des Audimax der TU stattfinden. Die Abschlussveranstaltung soll am 25.6. im Audimax der TU stattfinden.

Eine „Photo- und Dokumentenausstellung der griechischen Volksbewegung 1934-1970“ soll am 19.6. beginnen und am 26.6. beendet werden.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Trikont-Verlag (München). Dort ist u. a. von C. Bettelheim/H. Marchisio/J. Charriere: „Der Aufbau des Sozialismus in China“ erhältlich.
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands“ (West-Berlin)
- Westberliner Buchladenkollektive (West-Berlin).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 120, West-Berlin, 11.6.1971.

25.06.1971:
Die Nr. 121 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Der Streik bei Renault im April/Mai 1971
- Zur Solidaritätsveranstaltung für den Kampf des koreanischen Volkes
- Mietrecht. Lohnraub im Stadtteil
- Erklärung der CISNU.

Bekanntgegeben wir, dass sich am 8. April in Westberlin „das Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den US-Imperialismus, gegen den Faschismus und für Demokratie“ gegründet hat. Dazu erscheint der Aufruf in Form eines Flugblatts: „Aufruf zur Solidaritätsveranstaltung für den Kampf des südkoreanischen Volkes“. Vermutlich findet die Eröffnungsveranstaltung am 25.6. statt.

Parolen sind u. a.:
- US-Imperialisten raus aus Südkorea
- Solidarität mit dem Kampf des südkoreanischen Volkes
- Schluss mit der verbrecherischen Tätigkeit des südkoreanischen Geheimdienstes in der BRD und Westberlin.

Reklame wird gemacht für:
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (West-Berlin). Dort ist u. a. erhältlich: Kim Il Sung: „Ausgewählte Reden und Aufsätze!“.
- Oberbaumverlag. Verlag für Politik und Ökonomie (West-Berlin)
- „Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und für Demokratie“ (erhältlich bei der „RPK“).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 121, West-Berlin, 25.6.1971.

02.07.1971:
Die Nr. 122 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Hoch lebe der 50. Jahrestag der ruhmreichen Kommunistischen Partei Chinas!
- Solidaritätsadressen
- Didaktik. Wem sie dient, wem sie nützt, für wen ergreift sie Partei.

Die KSV-Zelle PH gliedert ihren Artikel zur Didaktik in:
- Einleitung
- Die Didaktik: Eine Waffe der Bourgeoisie
- Was setzen wir der Didaktik entgegen?

Reklame wird in der Ausgabe für die Westberliner Buchladenkollektive gemacht.
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 122, West-Berlin, 2.7.1971.

09.07.1971:
Die Nr. 123 der „RPK” erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Hoch lebe der 50. Jahrestag der Kommunistischen Partei Chinas!

Untergliedert ist der Artikel in:
- Die große Proletarische Kulturrevolution
Theoretische Einschätzung
1. Charakter der Sozialistischen Gesellschaft
- Charakter der Kulturrevolution
- Der Kampf zweier Linien
- Durchführung der großen Proletarischen Kulturrevolution
- Die Ausrichtungsbewegung in der Volksbefreiungsarmee
- Von der Armee lernen
- Die 11. Plenarsitzung des VIII. ZK der KPCh und das 16 Punkte-Programm
- Die Roten Garden und die große Demokratie
- Kampf-Kritik-Umgestaltung
- Ergebnisse der GPKR
II. Dem Volke Dienen
- Was bedeutet die allgemeine Parole ‚Dem Volke Dienen‘ für die Intellektuellen beim Aufbau des Sozialismus.

Reklame wird in der Ausgabe gemacht für:
- Verlag Rote Fahne. Verlag der Aufbauorganisation für die Kommunistische Partei Deutschlands (West-Berlin)
- Buchhandlung Niedlich (Stuttgart)
- „Solidaritätskomitee für den Kampf des südkoreanischen Volkes gegen den USA-Imperialismus, gegen Faschismus und für Demokratie“ (erhältlich bei der „RPK“).
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 123, West-Berlin, 9.7.1971.


Hand RPK, Nr. 1 - 20 Hand RPK, Nr. 21 - 40 Hand RPK, Nr. 41 - 60 Hand RPK, Nr. 61 - 80/81 Hand RPK, Nr. 82 - 102

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