Göttingen - Kommunistische Schülerfront und Sozialistischer Schülerbund

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 6.3.2020


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Diese Darstellung stützt sich vorerst fast allein auf Material der Kommunistischen Schülerfront (KSF) Göttingen.

Aus der Göttinger Schülerbewegung der späten sechziger und frühen siebziger Jahre sind bis Mitte des Jahres 1971 einerseits die Schüler der SDAJ Göttingen (vgl. Aug. 1971) hervorgegangen, andererseits bildete sich aus dem Aktionszentrum Sozialistischer Schüler (ASS) Göttingen die Kommunistische Schülerfront (KSF - vgl. Nov. 1971, 23.11.1971, 12.2.1971) aus der auf den Kommunistischen Studentenbund (KSB) Göttingen orientierten Minderheitsfraktion, während die Mehrheitsfraktion sich in Sozialistischer Schülerbund Göttingen (SSG, später SSB) umbenennt (vgl. 12.12.1971) und sich später dem KB annähert.

An den Schulen wird für freie politische Betätigung eingetreten, wobei die Aktionen wiederum vom Felix Klein Gymnasium (FKG - vgl. 15.11.1971, 23.11.1971) ausgehen, sich auf das Hainberg Gymnasium und das Neue Gymnasium ausdehnen (vgl. 15.12.1971), während bald darauf auch die Gewerbeschüler protestieren (vgl. 17.1.1972, 18.1.1972, 24.1.1972). An den Gymnasien werden Verfassungen der Schülerräte erarbeitet (vgl. 7.2.1972).

Immer wieder angegriffen werden von den Schülern die Berufsverbote, sowohl mit Aktionen (vgl. 27.1.1972) als auch mit Artikeln (vgl. 28.4.1972, 24.4.1974), ist doch auch Göttingen bzw. u.a. Fritz Wunderlich am Fünften Gymnasium von ihnen betroffen (vgl. 23.11.1973, 20.12.1973, Feb. 1974), 8.2.1974). Auch die Repression ist eines der ständigen Themen der hier natürlich nur ausschnittsweise erschlossenen linken Göttinger Schülerpresse.

KSF und SSG beteiligen sich zwar durchaus gemeinsam an fraktionsübergreifenden Aktivitäten (vgl. 17.2.1972), es kommt aber auch zu Auseinandersetzungen, nicht zuletzt über den Wehrkundeerlass (WKE - vgl. 12.12.1972), eines der weiteren wichtigen Themen dieser Darstellung, gegen den nicht nur der SSG, sondern auch die KSF wiederholt protestiert, sich dabei auch landesweit verbündend. Obwohl die KSF eigentlich zum Gang in die Bundeswehr aufruft, ist sie dann doch an der Gründung des Ersatzdienstleistendenbunds beteiligt (vgl. 15.1.1973, 24.1.1973).

Die Umorganisierung der KSF (vgl. Mai 1972) verweist einerseits darauf, dass die KSF im Gegensatz noch zur ASS über keine Klassenkollektive verfügt, andererseits wird die Frage aufgeworfen, ob die Basisgruppen zur KSF gehörten oder nicht vielmehr unabhängig agierten, in ihnen dann KSF und SSB in Konkurrenz zueinander um Einfluss waren. Angeleitet wird die KSF zunächst durch den KB Göttingen (vgl. Juli 1972, 12.2.1973).

Andere politische Linien sind an der Hauptschule tätig, aber vermutlich vornehmlich als Lehrende (vgl. 14.10.1972), während sich der SSB Göttingen offenbar dem bundesweiten KB angeschlossen hat (vgl. 15.10.1972, Feb. 1973), der nicht mit dem örtlichen KB Göttingen der KSF verwechselt werden sollte, die sich an den antiimperialistischen Aktivitäten der Vietnamsolidarität beteiligt (vgl. 16.10.1972, 9.1.1973, 11.1.1973) und sich auch für die Palästinenser engagiert (vgl. 7.11.1973) bzw. für die Araber allgemein und gegen den Notstand (vgl. 8.12.1973, 20.12.1973), später dann für Chile (vgl. 7.2.1974) und auch für die PFLOAG Oman (vgl. 24.4.1974). Internationalismus bleibt also beständig ein Thema für die KSF.

Der Lehrermangel bzw. der daraus resultierende Unterrichtausfall wird hier zunächst von der DKP angesprochen (vgl. 22.1.1973), die Bewegung der Fachoberschüler (vgl. 1.3.1973, 2.3.1973) scheint damals noch ins Aufgabengebiet des Kommunistischen Arbeiterjugendbundes (KAJB) Göttingen zu fallen. Die KSF unterstützt den örtlichen KB Göttingen (vgl. 23.4.1973) und solidarisiert sich auch, wenn auch nur spät und indirekt mit den Bremer Schülern (vgl. Juni 1973). Bald darauf ist die KSF nun auch für die Fachschule für Sozialpädagogik zuständig, wo sie eine ihrer Zellen unterhält (vgl. 21.6.1973, 28.6.1973).

Zusätzlich zum 'Schulkampf' der KSF vertreibt diese nun auch noch die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) des KBW, wenn auch mit eher mäßigem Erfolg (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 24.10.1973, 7.11.1973, 22.11.1973, 5.12.1973, 19.12.1973, 9.1.1974), was vermutlich auch durch die KVZ-Leserunde der KSF nicht besser wird (vgl. 28.1.1974, 31.1.1974, 12.2.1974).

Mit dem Aufbau der Stadt-Schülervertretung Göttingen scheint sich die KSF übernommen zu haben (vgl. 30.1.1974, 12.2.1974, 13.2.1974), dafür gibt es nun mindestens eine Zellenzeitung (vgl. 28.2.1974), was aber, wie der nächste Beitrag zur Göttinger Schülerbewegung beleuchtet, nicht lange anhalten wird. Eines der beherrschenden Themen des nächsten Beitrags, der Paragraph 218, klingt zum Schluss dieses Teiles bereits an (vgl. 24.4.1974).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

August 1971:
Die SDAJ Göttingen der DKP gibt vermutlich im August die Nr. 4 ihrer Schülerzeitung 'Der Zeigestock' heraus.
Quelle: Der Zeigestock Nr. 4, Göttingen 1971

September 1971:
An der Universität Göttingen berichtet die Rote Zelle Lehramtskandidaten (ROTZLEHR) vom Felix-Klein-Gymnasium (FKG) über "Zensurenterror an Göttinger Schulen".
Q: Rotzlehr-Zeitung Extra, Göttingen Nov. 1971, S. 4

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November 1971:
Die Kommunistische Schülerfront (KSF - vgl. 18.2.1972) Göttingen berichtet vom Felix Klein Gymnasium (FKG), dass dort im November 1971 die Türkeiflugblätter der KSF beschlagnahmt worden seien. Der Schülerrat forderte das Kultusministerium ultimativ zur Stellungnahme auf (vgl. 15.12.1971). Die KSF Göttingen gibt zu dem Konflikt, nach eigenen Angaben, mindestens ein Flugblatt heraus.
Q: Schulkampf Nr. 1, Göttingen o. J., S. 5 und 8

15.11.1971:
In Göttingen findet am Felix-Klein-Gymnasium (FKG) eine Schülervollversammlung statt, die eine Resolution gegen die Beschlagnahme zweier Flugblätter durch die Schulleitung verfaßt.
Q: N. N.: Resolution der Schülervollversammlung am 15.11.71, O. O. (Göttingen) o. J. 1971

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23.11.1971:
In Göttingen erscheint unter Verantwortung von K. Bucher die erste Fassung der Programmatischen Erklärung der Kommunistischen Schülerfront (KSF - vgl. 12.12.1971), die sich am Kommunistischen Studentenbund Göttingen (KSB) orientiert. So wie der KSB aus dem SDS sei auch die KSF teilweise aus der Minderheitsfraktion des Arbeitskreis Sozialistischer Schüler (ASS) Göttingen hervorgegangen, wobei sich die Mehrheitsfraktion laut S. 3 vor mehreren Wochen aufgelöst habe.

Während die ASS und der Unabhängige Sozialistische Schülerbund (USSB) Göttingen die "Wiederherstellung des Freiraums Schule!" propagierten, ordne sich die KSF politisch dem Kommunistischen Bund Göttingen (KBG) unter und arbeite mit der KSB-Lehrersektion zusammen. Zurzeit arbeite die KSF in den stadtweiten Basisgruppenvollversammlungen, den schulische Schulbasisgruppen und in den Klassenkollektiven, alle diese sind Massenorganisationen.
Q: Programmatische Erklärung der Kommunistischen Schülerfront 1. Fassung, Göttingen 23.11.1971

23.11.1971:
In Göttingen erscheint am Felix-Klein-Gymnasium (FKG) die unabhängige Schülerzeitschrift 'res' Nr. 5 in einer Auflage von 1 200 Stück mit dem Inhalt:
- "res intern";
- "Wehrpropaganda" zum Wehrkundeerlaß (WKE);
- "Wer bestreitet…" zu Disziplinarmaßnahmen in der Klasse 12M2 des FKG, deren Flugblatt dokumentiert wird;
- "Die Presse ist frei…" zur Beschlagnahme zweier Flugblätter, die auf dem Schulgelände verteilt wurden, durch die Schulleitung des FKG mit der "Resolution der Schülervollversammlung am 15.11.71" dagegen.
Q: res Nr. 5, Göttingen 23.11.1971

12.12.1971:
In Göttingen erscheint die zweite Fassung der Programmatischen Erklärung der Kommunistischen Schülerfront (KSF) - vgl. 23.11.1971, 18.2.1972).

Eine Erweiterung hat es gegeben um Passagen zum Antimilitarismus und zum Antiimperialismus, wobei die KSF eng mit dem KAJB und dem Komitee für Antiimperialismus des KSB Göttingen zusammenarbeite.
Q: Programmatische Erklärung der Kommunistischen Schülerfront 2. Fassung, Göttingen 12.12.1971

12.12.1971:
In Göttingen erscheint die uns bisher nur teilweise vorliegende Nr. 1 der 'Rote Schule' (vgl. 1.3.1971) - Organ des Sozialistischen Schülerbundes Göttingen (SSG), in den sich das bisherige Aktionszentrum Sozialistischer Schüler (ASS) umbenannt hat, da die aus dem ASS ausgetretene Gruppe (vgl. 12.12.1970) nun als Kommunistische Schülerfront (KSF) tätig ist. Im SSG arbeiten ASS-Mitglieder und Sympathisanten aus allen Basisgruppen. Kritisiert wird in konsequenter Kleinschreibung u.a. die frühere 'Rote Schule':"
Das ASS hatte es nicht geschafft, die Funktionen der RS klar zu bestimmen, z.B. wurde die Zeitung in den 'BLACK-PANTHER-NUMMERN' dazu mißbraucht, die undurchdachte Identifikation der ASS-Mitglieder mit der BPP zum Ausdruck zu bringen. Nie jedoch war sie Mittel des Schulkampfes".

Eingegangen wird auf den Wehrkundeerlaß (WKE) sowie auf die Schülervertretungswahlen am Felix-Klein-Gymnasium (FKG).
Q: Rote Schule Nr. 1, Göttingen 12.12.1971 [Fragment]

15.12.1971:
Die Kommunistische Schülerfront (KSF - vgl. 18.2.1972) Göttingen berichtet vom Felix Klein Gymnasium (FKG), dass heute das Ultimatum des Schülerrats abgelaufen sei.
Daraufhin hätten sich in einer Abstimmung bei 56 Enthaltungen 156 für und 88 gegen die eigene Flugblattverteilung auf dem Schulgelände ausgesprochen. 81 Schüler des FKG hätten sich per Selbstanzeige des Flugblattverteilens auf dem Schulgelände bezichtigt. Es werden auch in den folgenden Tagen tatsächlich Flugblätter verteilt. Es kommt zu zahlreichen Schulstrafen.

Entsprechende Solidaritätsaktionen seien in Göttingen auch am Neuen Gymnasium (NG) und am Hainberg Gymnasium durchgeführt worden.
Q: Schulkampf Nr. 1 und 2, Göttingen o. J. bzw. 1.5.<1972>,S.5ff bzw. S.4

17.01.1972:
An der Gewerbeschule Göttingen erscheint vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Gewerbeschüler treten in Aktion" unter Verantwortung von Thomas Klingeberg mit der Ankündigung von Klassensprecherversammlungen bzw. Vollversammlungen in der 1. bzw. 2 Pause und eines Teach-Ins am Freitag. Verteilt wird dieses mit handschriftlichen Änderungen auch am Max-Planck-Gymnasium.
Q: Klingeberg, Th,.: Gewerbeschüler treten in Aktion, Göttingen o. J. (1972)

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18.01.1972:
In Göttingen beteiligen sich, laut KAJB Wolfsburg, ca. 800 Lehrlinge, Schüler und auch Lehrer an einer ersten Demonstration gegen die Zustände an der Gewerbeschule (vgl. 24.1.1972), zu der auch KAJB und KSF Göttingen aufriefen.

An der Gewerbeschule Göttingen beginnt damit, laut Kommunistischer Schülerfront (KSF - vgl. 18.2.1972) Göttingen, die Aktionswoche für ein neues Berufsschulzentrum.

Später übt die KSF Selbstkritik daran, dass sie sich hinter den Basisgruppen versteckt habe, denn dadurch konnte den Schülern nicht klar sein, "daß die Genossen vom Kommunistischen Arbeiterjugendbund (KAJB) im berufsbildenden Bereich und die Genossen der KSF an den Oberschulen diejenigen waren, die die Aktionen initiiert und vorbereitet hatten."

Laut GBZ (vgl. 10.2.1972) demonstrieren von heute bis zum 24.1.1 täglich über tausend Schüler von Gewerbeschule, Fachoberschule und Berufsaufbauschule für eine neues Berufsschulzentrum.
Q: AGL Lehrlings-Zeitung Nr. 14, Göttingen Apr. 1972, S. 5ff; Göttinger Betriebszeitung Nr. 27, Göttingen 10.2.1972, S. 5;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Göttingen 31.1.1972, S. 2;Schulkampf Nr. 1 und 3, Göttingen o. J. bzw. <1972), S. 8 bzw. S. 13;Solidarischer Kampf Nr. 3, Wolfsburg 1972

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21.01.1972:
In Göttingen beginnt heute, laut KSB (vgl. 9.2.1972), eine Serie von täglichen Demonstrationen von ca. 1 000 Lehrlingen und Schülern gegen den Wehrkunderlass (WKE) und für ein neues Berufsschulzentrum.
Q: Roter Kurs Nr. 27, Göttingen 9.2.1972, S. 2

24.01.1972:
In Göttingen beteiligen sich, laut KAJB Wolfsburg, ca. 2 500 an einer zweiten Demonstration gegen die Zustände an der Gewerbeschule (vgl. 18.1.1972, 21.1.1972).

An der Gewerbeschule Göttingen endet damit heute, laut Kommunistischer Schülerfront (KSF - vgl. 18.2.1972) Göttingen, die Woche der Aktionen für ein neues Berufsschulzentrum (vgl. 18.1.1972) mit einer Demonstration und Kundgebung von 2 500 Leuten, u.a. auch Oberschülern vom Felix Klein Gymnasium (FKG) und Max Planck Gymnasium (MPG). Fast alle Schulen hätten sich solidarisiert.

Dies sei, abgesehen von den Flugblattverteilungen zum FKG-Konflikt (vgl. Nov. 1971) und gegen den Wehrkundeerlass (WKE), die erste öffentliche Aktion der KSF gewesen.

Laut KSB (vgl. 9.2.1972) begannen die Aktionen am 21.1.1972 und es demonstrieren heute 3 000.

Laut GBZ (vgl. 10.2.1972) demonstrieren heute mehr als 2 000, u.a. auch von einigen Volks- Real- und Oberschulen.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 27, Göttingen 10.2.1972, S. 5; Roter Kurs Nr. 27, Göttingen 9.2.1972, S. 2;Schulkampf Nr. 1, Göttingen o. J., S. 8f;Solidarischer Kampf Nr. 3, Wolfsburg 1972

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27.01.1972:
In Göttingen demonstrieren, laut KB Bremen, 2 000 gegen die Berufsverbote.
Q: Wahrheit Nr. 2, Bremen März 1972

07.02.1972:
In Göttingen tagt vermutlich am Neuen Gymnasium (NG) eine Arbeitsgruppen zur Erarbeitung einer Verfassung des Schülerrats.
Q: N. N.: Protokoll der Arbeitsgruppensitzung, O. O. (Göttingen) 7.2.1972

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17.02.1972:
In Göttingen erscheint vermutlich heute ein 'AStA-Info' Nr. 1 des Uni-AStAs mit dem Aufruf zum heutigen (Donnerstag) Teach-In im Audimax anläßlich der Proteste gegen die Fahrpreiserhöhungen der ÜSTRA in Hannover, wobei die Redaktion nicht nur vom AStA selbst, sondern auch vom KSB, dem SHB/SF, dem SDS, der ehemaligen Ortsgruppe der KPD/ML - d.h. der KPD/ML-ZK -, der RKJ, dem SSG und der KSF gebildet wird.
Q: AStA-Info <Uni> Nr. 1, Göttingen o.J.

18.02.1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF - vgl. 12.12.1971) vermutlich heute erstmals ihren 'Schulkampf' (vgl. 28.4.1972) als Zentralorgan für 20 Pfennig heraus.

Berichtet wird über Bangla Desh bzw. Indien und Pakistan, von den bundesweiten Protesten gegen die Berufsverbote (BV) am 21.1.1972 sowie aus Göttingen, und zwar u.a. vom Felix-Klein-Gymnasium (FKG - vgl. Nov. 1971) und den Aktionen an der Gewerbeschule (vgl. 18.1.1972, 24.1.1972).

Auf Seite 13 bietet die Projektgruppe Deutsch den Klassenkollektiven Hintergrundmaterial für die Unterrichtsagitation bzw. die Kritik der bürgerlichen Wissenschaft, auch eine Schulung findet statt.
Auf S. 10 werden im Artikel "Der Wehrkundeerlaß und der SSG" die Sozialistischen Schüler Göttingen (SSG) und deren 'Rote Schule' Nr.1 kritisiert, sehen diese doch offenbar die Sowjetunion als sozialistischen Staat an. Geworben wird für die 'Wahrheit' des KB Bremen.
Q: Schulkampf Nr. 1, Göttingen o. J. (1972)

28.04.1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) vermutlich spätestens Ende dieser Woche ihren 'Schulkampf' Nr. 2 (vgl. 18.2.1972, Mai 1972) als Zentralorgan heraus. Eingegangen wird auf die Geschichte des 1.Mai. Aufgerufen wird zum 1. Mai.

Berichtet wird vom Nixonbesuch in China (vgl. 21.2.1972) sowie aus Göttingen, und zwar u.a. vom Max Planck Gymnasium (MPG), u.a. in "Wehrpropaganda zieht!" vom Felix-Klein-Gymnasium über einen Besuch in einer Bundeswehrkaserne in Stadtoldendorf und auf S. 5 vom "Berufsverbot an der Personnschule". Berichtet wird von Notstandsaktionen wie gegen die Chemiearbeiter bei Kalle Wiesbaden (vgl. 18.6.1971) und Clouth Köln, in Heidelberg gegen das SPK (vgl. 21.7.1971) bzw. Todesschüssen der Polizei, wie in Hamburg bei der Erschiessung Petra Schelms (vgl. 15.7.1971), in München (vgl. 5.8.1971), in Sinsheim (vgl. 10.11.1971), an unbekannten Orten (vgl. 25.10.1971, 30.12.1971, 6.2.1972), in Berlin (vgl. 4.12.1971), in Hamburg (vgl. 31.12.1971), von Richard Epple in Herrenberg (vgl. 1.3.1972), und Thomas Weissbecker in Augsburg (vgl. 2.3.1972).
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen o. J. (1972)

Mai 1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) vermutlich im Mai ihren 'Schulkampf' Nr. 3 (vgl. 28.4.1972, 12.6.1972) als Zentralorgan heraus.
Enthalten ist eine Erklärung der Zentralen Leitung (ZL) der KSF zur Umorganisierung. Bisher habe man sich in schulischen Basisgruppen getroffen und einmal die Woche ein KSF-Plenum durchgeführt. Jetzt werden Zellen gegründet, die wiederum Zellenzeitungen herausgeben.

Eingegangen wird auch auf die Ostverträge sowie mittels einer Korrespondenz auf die Kämpfe der Schüler in London in Großbritannien (vgl. 8.5.1972).
Q: Schulkampf Nr. 3, Göttingen o. J. (1972)

01.05.1972:
Laut KB Bremen demonstrieren ca. 1 500 Menschen in Göttingen, laut KB demonstrieren ca. 2 000 bis 2 500 Menschen, u.a. von der AGL, "mit roten Fahnen und z.T. klassenkämpferischen Parolen und Transparenten durch die Stadt zum Marktplatz" (vgl. 30.4.1972).

Zur Demonstration um 10 Uhr ab DGB-Haus und zur Kundgebung um 11 Uhr auf dem Markt rief auch die Kommunistische Schülerfront (KSF - vgl. 28.4.1972) des KB Göttingen (KBG) auf.
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen 1.5.<1972>; Arbeiterkampf Nr. 19, Hamburg Juni 1972, S. 9f;Wahrheit Nr. 4, Bremen Mai 1972, S. 4

05.06.1972:
Der KB Göttingen gibt eine Ausgabe seiner 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ) als Flugblatt "Polizei-Jagd auf Bombenleger" zur Jagd auf die Rote Armee Fraktion (RAF) heraus. Unterzeichnet wird dieses auch durch die Kommunistische Schülerfront (KSF), den Kommunistischen Arbeiterjugendbund (KAJB) und den Kommunistischen Studentenbund (KSB).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Polizei-Jagd auf Bombenleger, Göttingen 5.6.1972

12.06.1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Schulkampf' (vgl. Mai 1972, 6.10.1972) als Zentralorgan heraus. Enthalten ist das "Aktionsprogramm der KSF gegen den Wehrkundeerlass" (WKE - vgl. 2.6.1972).
Q: Schulkampf Extra Aktionsprogramm der KSF gegen den Wehrkundeerlass, Göttingen o. J. (1972)

Juli 1972:
Innerhalb des Kommunistischen Bundes Göttingen (KBG) findet, nach eigenen Angaben, eine Delegiertenkonferenz (DK - vgl. **.**.197*, 19.2.1973) statt, auf der u.a. Abteilungen des ZK eingerichtet werden. Bekannt wurden uns die Abteilungen für Organisation, Arbeiterjugend, Gewerkschaft, Wissenschaft / Hochschulen / Oberschulen sowie die Regionalkommission.
Q: KB Göttingen-ZK: Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973, Göttingen o. J. (Feb. 1973), S. B1

04.07.1972:
In Göttingen findet, laut KB, eine Demonstration gegen den Wehrkundeerlaß (WKE) mit 1 500 Teilnehmern statt, zu der nicht nur der DGB KJA und die SMV's mobilisieren sondern auch die dem KB nahestehende Aktionsgruppe Göttinger Lehrlinge und Jungarbeiter (AGL).

Vermutlich auf dieser Demonstration verteilt die Kommunistische Schülerfront (KSF) ein Flugblatt "Für konsequenten antimilitaristischen Kampf!", in dem sie gegen den SSG polemisiert, aber auch Selbstkritik übt.
Q: Arbeiterkampf Nr. 21, Hamburg Aug./Sept. 1972; KSF:Für konsequenten antimilitaristischen Kampf!, Göttingen o. J.

06.10.1972:
In Göttingen und Northeim geben die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen und die KSF/Aufbauorganisation Northeim, von der bisher keine weiteren Details in Erfahrung gebracht werden konnten, vermutlich heute ein Extra "Kampf dem Verbot fortschrittlicher palästinensischer Organisationen! Freiheit für GUPA und GUPS!" des 'Schulkampf' (vgl. 12.6.1972, 16.10.1972) des bisher allein auf Göttingen beschränkten 'Schulkampfs' (vgl. Mai 1972, Nov. 1972) als Zentralorgan zu den Ausländergesetzen heraus. Aufgerufen wird zur Demonstration in Dortmund am 8.10.1972.
Q: Schulkampf Extra Kampf dem Verbot fortschrittlicher palästinensischer Organisationen! Freiheit für GUPA und GUPS!, Göttingen o. J. (1972)

14.10.1972:
Es beginnt eine zweitägige Tagung des SB in Frankfurt. Es geht um Fragen sozialistischer Organisation. U.a. hält Oskar Negt das Hauptreferat ("Nicht nach Köpfen, sondern nach Interessen organisieren!").

Teilnehmende Gruppen sind u.a. Buchladen Rote Straße Göttingen und Projektgruppe Hauptschule Göttingen.
Q: Komitee für Grundrechte und Demokratie (Hg.): Tradition heißt nicht,Asche aufheben, sondern die Flamme am Brennen halten. Für und über Klaus Vack, Sensbachtal 1985, S. 56f. und 208

15.10.1972:
In Hamburg findet eine Konferenz der KB-Schüler (vgl. 29.10.1972) statt. Es fehlen u.a. die Vertreter des SSB Göttingen.
Q: N.N.: 15.10.72 Konferenz der KB-Schüler HH, O. O. o. J. (1972)

16.10.1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Schulkampf' (vgl. 6.10.1972, Nov.) als Zentralorgan heraus, in dem sie zur Teilnahme an der Gründungsversammlung des Vietnamkomitees (vgl. 20.10.1972) aufruft.
Q: Schulkampf Extra Organisiert Euch in den VIETNAM-KOMITEES der Einheitsfront!, Göttingen o. J. (1972)

16.10.1972:
In Göttingen gibt der Kommunistische Studentenbund (KSB) ein Extra "Aufruf zur aktiven Solidarität mit den Völkern Indochinas" seines 'Roten Kurs' (vgl. 29.9.1972, 30.10.1972) gemeinsam mit dem 'Schulkampf' (vgl. 16.10.1972, Nov. 1972) der KSF heraus. Aufgerufen wird: "Organisiert Euch in den Vietnam-Komitees der Einheitsfront!".

Der Artikel "Einheitsfront - Auf welcher Grundlage?" gliedert sich in die Teile "1. Selbstkritik der letzten Vietnam-Aktionen", bei denen man den Angriff auf den Sozialimperialismus zur Grundlage der Aktionseinheit machte, was falsch war, und "2. Kritik der 'KPD'-Vietnam-Komitees" zum an den Hochschulen und einigen Oberschulen aufgetretenen Vietnamausschuß (VA) des NVK der KPD, der die Verurteilung des Sozialimperialismus zur Vorbedingung der Mitarbeit mache und bei dem es sich um ein getarntes Instrument zum Aufbau der KPD handele.
Q: Roter Kurs / Schulkampf Extra Aufruf zur aktiven Solidarität mit den Völkern Indochinas, Göttingen 16.10.1972

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20.10.1972:
In Göttingen rief u. a. die Kommunistische Schülerfront (KSF- vgl. 16.10.1972) zur Teilnahme an der Gründungsversammlung des Vietnamkomitees auf. Dies tat auch der KSB, zumindest seine Zelle Medizin. Auch an der Medizinischen Fakultät der Universität wird heute ein Vietnamkomitee gegründet.
Q: Schulkampf Extra Organisiert Euch in den VIETNAM-KOMITEES der Einheitsfront!, Göttingen <1972>; Rote Diagnose Nr. 4, Göttingen 25.10.1972, S. 9

29.10.1972:
In Hamburg findet die 3. Konferenz der KB-Schülergruppen (vgl. 15.10.1972) statt. Anwesend es ist, laut Protokoll, auch der Sozialistische Schülerbund (SSB) Göttingen.
Q: N.N.:3.Konferenz der KB-Schüler HH 29.10., O. O. o. J. (1972)

November 1972:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen, nun wieder allein, vermutlich im November ein Extra des 'Schulkampfs' (vgl. 6.10.1972, 29.1.1973) zu den Neuwahlen (BTW - 19.11.1972) als Zentralorgan heraus.

Berichtet wird auch vom Protest gegen den Verbotsantrag gegen den KB Bremen in Bremen (vgl. 20.9.1972, 25.9.1972) und Göttingen (vgl. 20.9.1972).
Q: Schulkampf Extra Neuwahlen, Göttingen o. J. (1972)

11.12.1972:
Das Initiativkomitee zum Aufbau einer Kommunistischen Schülergruppe (IK/KSG) Oldenburg (vgl. 8.1.1973) berichtet spätestens von Anfang dieser Woche von der Kampagne gegen den Wehrkundeerlaß (WKE - vgl. 11.12.1973), daß die zusammen mit Gruppen aus Braunschweig, Göttingen, Hannover und Osnabrück verfaßte Plattform der WKE-Komitees durch IK/KSG und die KHG der PH an Schulen, Berufsschulen und der PH verteilt worden sei.
Q: Schulkampf Nr. 2, Oldenburg Jan. 1973

26.12.1972:
Es beginnt eine zweitägige Konferenz der KB-Schülergruppen, auf der Schüler aus Niedersachsen aus Stade, Göttingen und Westerstede, aus Hamburg und Bremerhaven sowie aus Schleswig-Holstein aus Flensburg und Eutin anwesend sind.
Während die Eutiner Kritik vorbringen fehlt die Gruppe von der Berliner Ernst Gabbe Schule (Sozialistisches Gabbekollektiv - SGK).
Q: SSB Göttingen: Konferenz der KB-Schülergruppen 26.-27.12.1972, Göttingen o. J.

1973:
Der KB berichtet über seine Gruppe in Göttingen (vgl. Dez. 1972), daß diese 1973 basierend auf örtlichen Zirkeln gebildet wurde, nämlich im wesentlichen von der Aktionsgruppe Göttinger Lehrlinge und Jungarbeiter (AGL) "und einer Studentengruppe, die sich aus dem KBW-Gründungssog herauslöste", dem Initiativkomitee/Kommunistischer Hochschulbund (IK/KHB) Göttingen.
Q: Unser Weg Nr. 26, Hamburg März 1979

09.01.1973:
Zur Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 ruft, laut einer in Dortmund verbreiteten Liste, auch die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen auf.
Q: N.N.: Aufruf Vietnam-Demonstration am 14.1.1973 in Bonn, Dortmund o. J. (Jan. 1973), S. 2

11.01.1973:
Der Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Göttingen (vgl. 23.1.1973) berichtet, daß sich heute über 2 000 an der örtlichen Vietnamdemonstration beteiligen. An der Aktionseinheit habe sich außer den auf den KB Göttingen orientierten Gruppen u.a. auch die 'Göttinger Betriebszeitung' (GBZ) beteiligt, nicht aber die KAG des KB. Trotzdem seien einige KAG-Mitglieder mitmarschiert.
Q: Proletarischer Kurs Nr.15,Göttingen Jan. 1973

11.01.1973:
In Göttingen gibt das IK/KHB Nr. 5 seiner 'Roten Tribüne' (vgl. 18.12.1972, 17.1.1973) heraus. Über die heutige Vietnamdemonstration in Göttingen wird berichtet, daß zu ihr in Göttingen derselbe Kreis aufrufe wie für diejenige in Bonn am 14.1.1973. Hierbei handelt es sich um IK/KHB, KHG, SHB/SF, KB Göttingen, KAJB, KSB, KSF, Kommunistischer Ersatzdienstleistenden Bund (KEB), GIM und die Vietnamkomitees Göttingen.
Q: Rote Tribüne Nr. 5, Göttingen 11.1.1973

15.01.1973:
Frühestens heute gibt der Kommunistische Arbeiterjugendbund (KAJB) Bremen, der sich am KBB orientiert, erstmals seine 'Kämpfende Jugend' (vgl. Feb. 1973) heraus. In Göttingen, wo an den Unikliniken 113 EDL konzentriert sind, sei vor einiger Zeit von KB Göttingen, KAJB, KSB und KSF ein Kommunistischer EDL Bund (KEB) Göttingen gegründet worden.
Q: Kämpfende Jugend Nr.1,Bremen Jan. 1973

22.01.1973:
Die DKP Hochschulgruppe Göttingen gibt vermutlich in dieser Woche ein Extra ihres 'Kommunist' (vgl. 8.1.1973, Feb. 1973) heraus:"
WAHLAUFRUF DER DKP GÖTTINGEN

In allen Ausbildungsbereichen - nicht nur an der Hochschule - herrscht der Bildungsnotstand.
- Die Bildungsausgaben werden um 4 Mrd. DM gekürzt.
- Der NC (Numerus Clausus,d.Vf.) weitet sich aus.
- Die Ausbildung der Lehrlinge ist miserabel - 10 000 Göttinger Lehrlinge gingen dagegen auf die Straße (vgl. **.**.197*,d.Vf.).
- Statt 12 werden nur 8 Unterrichtsstunden gegeben - Räume sind Mangelware.
- In Niedersachsen fehlen 7 000 Lehrer, 1 500 an Gymnasien.
- In der BRD werden 1975 180 000 Lehrer fehlen.
- 84 Prozent der Studienbewerber für Medizin werden abgelehnt, obwohl Ärzte fehlen.
- Der zweite Bildungsweg (ZBW,d.Vf.) wird verbaut. In Göttingen werden an Berufsaufbauschule (BAS,d.Vf.), Fachoberschule (FOS,d.Vf.) und Gymnasium der Aufbauschule für Wirtschaftswissenschaften nur 30 - 35 Prozent der Bewerber aufgenommen."
Q: Kommunist Extra, Göttingen o.J. (1973)

24.01.1973:
In Göttingen beteiligen sich laut der Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen über 500 an der Demonstration für die nach ihrem Streik versetzten Ersatzdienstleistenden (EDL).
Q: Schulkampf Nr. 4,Göttingen <1973>, S. 17

29.01.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich in dieser Woche die Nr. 4 des 'Schulkampfs' (vgl. Nov. 1972, 19.2.1973) zum Wehrkundeerlaß (WKE) als Zentralorgan heraus.

Enthalten ist zu diesem Thema der gemeinsame Aufruf, unterzeichnet aus Göttingen von KB, KAJB, KSF und KSB, aus Osnabrück von KB, KAJB und KOB, aus Oldenburg von KHG und KSG, aus Braunschweig von IG/KOB und KSB sowie aus Hannover vom KB/AK.

Auf Seite 12 wird berichtet vom Felix Klein Gymnasium (FKG), eingegangen wird auch auf den Streik der Göttinger Ersatzdienstleistenden (EDL - vgl. 24.1.1973) sowie auf den Waffenstillstand in Vietnam (vgl. 27.1.1973).
Q: Schulkampf Nr. 4, Göttingen o. J. (1973)

Februar 1973:
Mit der Nr. 14 erscheint das bisher auf Hamburg beschränkte 'Sozialistische Schülerforum' (SSF) überregional. Eine der herausgebenden KB-Schülergruppen ist u.a. der Sozialistische Schülerbund (SSB) Göttingen.
Q: Sozialistisches Schüler Forum Nr. 14, Hamburg Feb. 1973

Februar 1973:
Die Nr. 15 des 'Sozialistischen Schülerforums wird u.a. herausgegeben vom SSB Göttingen.
Q: Sozialistisches Schülerforum Nr. 15, Hamburg 1973

12.02.1973:
Innerhalb des KB Göttingen erscheint vermutlich frühestens Mitte des Monats der "Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973". Zur Studentengruppe heißt es auf Seite E2:"
Der KSB hat sich im Laufe des letzten Jahres zunehmend …isoliert."
Zu den Schülern heißt es auf Seite E3, "die KSF war … noch nie auf die Massenpolitik ausgerichtet".

Weiter heißt es, seit der letzten DK des KB wurde in der GEW, insbesondere im AJLE, eine organisierte Arbeit mit Lehrern aufgenommen. Begonnen wurde mit der Arbeit unter Hochschulassistenten (vgl. Feb. 1973). Es sollen nun die KB-Zellen Schule und Hochschule gebildet werden und die erfahrensten Genossen in den KB aufgenommen werden.
Q: KB Göttingen-ZK: Rechenschaftsbericht des ZK des KB Göttingen für die Delegiertenkonferenz des KBG Feb. 1973, Göttingen o. J. (Feb. 1973)

19.02.1973:
In Braunschweig gibt die Initiativgruppe zum Aufbau eines Kommunistischen Oberschülerbundes (IG/KOB) Braunschweig ihre 'Rote Oberschüler Front' (ROF) Nr. 6 (vgl. 11.1.1973, 5.3.1973) heraus, die zum Wehrkunde-Erlaß (WKE) eine längere Aufruferliste als die heutige 'RAZ' des KB Braunschweig veröffentlicht.
Bei der IG/KOB finden sich noch die Unterschriften u.a. von Kommunistischer Schülerfront (KSF) Göttingen.
Q: Rote Oberschüler Front Nr. 6, Braunschweig 19.2.1973

19.02.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich in dieser Woche ein Extra "Kampf dem Wehrkundeunterricht" des 'Schulkampfs' (vgl. 29.1.1973, 26.2.1973) zum Wehrkundeerlaß (WKE) als Zentralorgan heraus.
Q: Schulkampf Extra Kampf dem Wehrkundeunterricht, Göttingen o. J. (1973)

26.02.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich in dieser Woche ein Extra "Kampf der militaristischen Verhetzung" des 'Schulkampfs' (vgl. 19.2.1973, 23.4.1973) zum Wehrkundeerlaß (WKE) als Zentralorgan heraus. Aufgerufen wird zur Gründung der entsprechenden Kampfkomitees am 1.3.1973.

Berichtet wird vom Felix-Klein Gymnasium, von der Berufsschule Osterode und von der Bundeswehr u.a. aus der Zietenkaserne Göttingen.
Q: Schulkampf Extra Kampf der militaristischen Verhetzung, Göttingen o. J. (1973)

01.03.1973:
An niedersächsischen Fachoberschulen (FOS) u.a. in Hannover, Wolfsburg und Gifhorn, beginnt, laut KAJB Göttingen, ein zweitägiger Streik (vgl. 2.3.1973). Das meint auch die DKP.
Laut KAJB Wolfsburg beginnt ein dreitägiger Streik der Fachoberschulen (FOS) u.a. in Wolfsburg, Gifhorn, Hannover und Bremen.
Q: Solidarischer Kampf Nr. 2, Wolfsburg März 1973; Kämpfende Jugend Nr. 2, Eschwege o. J. (1973);Roter Wolf Nr. 3, Wolfsburg 1973

01.03.1973:
In Göttingen sollen, laut Kommunistischer Schülerfront (KSF) Göttingen (vgl. 26.2.1973), heute auf ihrer Veranstaltung im Jugendfreizeitheim die Kampfkomitees gegen den Wehrkundeerlaß (WKE) gegründet werden.
Q: Schulkampf Extra Kampf der militaristischen Verhetzung, Göttingen <1973>

02.03.1973:
In Hannover findet, laut KAJB Göttingen, eine landesweite Fachoberschuldemonstration (vgl. 1.3.1973) statt.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Eschwege o. J. (1973)

29.03.1973:
Die Basisgruppe Neues Gymnasium Oldenburg (NGO) der Kommunistischen Schülergruppe (KSG) Oldenburg gibt zum Wehrkundeerlaß (WKE) ein Flugblatt "Diskussionsveranstaltung zur Wehrkunde am NGO" heraus. Berichtet wird u.a. aus Göttingen.
Q: KSG-BG NGO: Diskussionsveranstaltung zur Wehrkunde am NGO, Oldenburg 29.3.1973

23.04.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich in dieser Woche ein vierseitiges Extra "Heraus zum 1. Mai!" ihres 'Schulkampfs' (vgl. 1.3.1973, Juni 1973) als Zentralorgan heraus. Aufgerufen wird zum 1. Mai sowie zu Veranstaltungen des KB Göttingen (KBG - vgl. 28.4.1973, 4.5.1973).
Q: Schulkampf Extra Heraus zum 1. Mai!, Göttingen o. J. (1973)

Juni 1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen die Nr. 5 ihres 'Schulkampfs' (vgl. Apr. 1973, 28.6.1973) als Zentralorgan mit 12 Seiten DIN A 4 und dem Leitartikel "Über die Unlust zur Schule zu gehen" heraus. Von der Zelle Felix-Klein Gymnasium der KSF wird u.a. berichtet, dass diese für die Wahl zum Exekutivkomitee, welches identisch mit dem Schülervertretungsvorstand sei, zwei Kandidaten aufstellte, die auch in das fünfköpfige Gremium einzogen. Eingegangen wird auch auf die Preissteigerungen und die Pressefreiheit in China, gefragt wird "Verbot der Kommunisten?", wobei Bezug genommen wird auf die Bremer Schüler, u.a. Friedrich und Jeroma, sowie auf die Rathausbesetzung in Bonn am 10.4.1973. Berichtet wird über die Gründung einer Bürgerwehr in Göttingen.
Q: Schulkampf Nr. 5, Göttingen Juni 1973

21.06.1973:
In Göttingen werden, laut Kommunistischen Schülerfront (KSF) Göttingen , heute die SchülerInnen der Fachschule für Sozialpädagogik (vgl. 28.6.1973) zum ersten Male pünktlich zum Unterrichtsbeginn in Soziologie bei Frau Werner eingeschlossen und NachzüglerInnen dadurch ausgeschlossen, was bei deren Ankunft nach zehn Minuten auch in der Klasse selbst wahrgenommen wurde.
Q: Schulkampf Extra Fachschule für Sozialpädagogik, Göttingen 28.6.1973, S. 1

26.06.1973:
In Göttingen werden, laut Kommunistischen Schülerfront (KSF) Göttingen, heute die SchülerInnen der Fachschule für Sozialpädagogik (vgl. 28.6.1973) wieder pünktlich zum Unterrichtsbeginn in Soziologie bei Frau Werner eingeschlossen und erfahren auch, dass Ausgeschlossenen vom letzten Mal alle eine sechs erhalten, woraufhin alle den Raum verlassen.
Q: Schulkampf Extra Fachschule für Sozialpädagogik, Göttingen 28.6.1973, S. 1

28.06.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen heute ein Extra "An der Fachschule für Sozialpädagogik: Schüler während des Unterrichts eingeschlossen!" (vgl. 21.6.1973, 26.6.1973) ihres 'Schulkampfs' (vgl. Juni 1973, 7.11.1973) als Zentralorgan heraus.
Q: Schulkampf Extra An der Fachschule für Sozialpädagogik: Schüler während des Unterrichts eingeschlossen!, Göttingen 28.6.1973

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr. 1 verkauft die OG Göttingen des KBW außerhalb der Buchläden 1 000 Exemplare, wobei von 608 der Verbleib bekannt wurde.:"
Schon heute können wir feststellen, daß 1 000 Exemplare für die Ortsgruppe nicht ausreichen. 1 000 Exemplare sind verkauft worden, ohne folgende Bereiche abzudecken: Gewerbeschulen (Ferienzeit), Oberschulen (Schlamperei von seiten der Kommunistischen Schülerfront (KSF,d.Vf.), Stadt und Stadtteile."
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Rundschreiben, Göttingen 27.7.1973; KBW-ZK-StA:Rundbrief an ZK-Mitglieder, Mannheim 12.9.1973, S. 2;KBW-ZK-StA:Rundbrief, Mannheim 18.9.1973, S. 13

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Oberschulen, wo erstmals verkauft wird, 109 Exemplare.
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Rundschreiben zum Verkauf der KVZ Nr. 2, Göttingen 23.9.1973, S. 2

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Oberschulen 108 Exemplare und verschenkt 14.
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Rundschreiben zum Verkauf der KVZ Nr. 5, Göttingen 4.11.1973, S. 2

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Gymnasien 84 Exemplare und verschenkt 22.
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Statistik über den Verkauf der Kommunistischen Volkszeitung Nummer 6, Göttingen 18.11.1973, S. 2

07.11.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen heute ein Extra "Einweihung des 'Kristallnacht'-Mahnmals' - Gedenkfeier oder Propagandaveranstaltung?" ihres 'Schulkampfs' (vgl. 28.6.1973, 20.12.1973) als Zentralorgan heraus, in dem auf das Felix-Klein Gymnasium (FKG) eingegangen wird. Die KSF ruft zum Boykott der Einweihung des Mahnmals um gegen den Staat Israel und dessen 'Aggressionspolitik' zu protestieren, da außer einem Vertreter des Zentralrats der Juden u.a. auch der israelische Botschafter reden soll.
Q: Schulkampf Extra Einweihung des 'Kristallnacht'-Mahnmals' - Gedenkfeier oder Propagandaveranstaltung?, Göttingen 7.11.1973

13.11.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen die Nr. 6 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 7.11.1973, 20.12.1973) als Zentralorgan heraus. Der Leitartikel befasst sich mit der Erklärung der Kultusministerkonferenz (KMK - vgl. 18.6.1973). Eingegangen wird, vermutlich mit Hilfe der KVZ, auch auf die bayrische Allgemeine Schulordnung (ASchO - vgl. 3.2.1970, 2.10.1973).

Berichtet wird durch die eigenen Zellen Felix-Klein Gymnasium, Neues Gymnasium, Hainberg-Gymnasium. Eingegangen wird auf den Nahostkrieg, wobei mit Hilfe der KVZ (vgl. 24.10.1973) die Spendensammlung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft angegriffen wird (vgl. 11.10.1973). Zur Frage der nötigen Stofffülle im Schulunterricht wird ein Artikel aus der chinesischen 'Renmin Ribao' vom 5.11.1965 nachgedruckt.
Q: Schulkampf Nr. 6, Göttingen 13.11.1973

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.7 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Gymnasien ca. 100 Exemplare.
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Verkaufsstatistik für die Kommunistische Volkszeitung Nummer 7, Göttingen 2.12.1973, S. 1

23.11.1973:
Laut DKP findet heute die Berufsverbote (BV) Anhörung des Göttinger Aushilfslehrers am Fünften Gymnasium, Fritz Wunderlich (vgl. Feb. 1974), statt. Dazu habe die Initiative gegen Berufsverbote vorher zwei öffentliche Aktionsberatungen durchgeführt.
Q: Kommunist, Göttingen Dez. 1973

05.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 8 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Gymnasien ca. 100 Exemplare.
Q: N.N.(KBW-OG Göttingen-APA):Statistik KVZ Nr. 8, O. O. (Göttingen) o. J. (Dez. 1973)

08.12.1973:
Auf der heutigen Demonstration gegen die Notstandsmaßnahmen demonstrieren ca. 45O Menschen. Darunter: OG Göttingen des KBW, Göttinger Betriebszeitung (GBZ), Kommunistischer Studentenbund (KSB), ASTA der Uni, Nahost-Komitee (NOK) und Kommunistische Schülerfront (KSF).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 19.12.1973

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 9 verkauft die KSF Göttingen des KBW an den Gymnasien 106 Exemplare und verschenkt 5.
Q: N.N.(KBW-OG Göttingen-APA): KVZ Nr. 9 Verkaufsstatistik, O. O. (Göttingen) o. J.

20.12.1973:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen die Nr. 7 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 7.11.1973, 23.1.1974) als Zentralorgan mit einem vom Aktionsausschuß unterzeichneten Leitartikel gegen die Notstandsmaßnahmen heraus, zu denen auch das Verbot der bundesweiten Iran-Demonstration (vgl. 1.12.1973) in Verbindung stehe.

Berichtet wird vom Mietstreik in Göttingen gegen mit der 'Ölkrise' begründete Mieterhöhungen.

Berichtet wird durch die eigenen Zellen Felix-Klein Gymnasium, u.a. vom Kampf im Deutschunterricht, Neues Gymnasium und Fachschule für Sozialpädagogik, aber auch durch Schüler des Fünften Gymnasiums.

Vom Fünften Gymnasium wird auch über das Berufsverbot gegen Fritz Wunderlich wegen seiner Aktivitäten für die DKP Osterode berichtet. Erwähnt werden weitere Berufsverbote, wie gegen Ilse Jakob, Marita Hindemith und Peter Altenburg in Hamburg, Frank Behrens in Bremerhaven, Ulrich Müller in Ritterhude und Ulrich Adams im Regierungsbezirk Arnsberg. Abgelehnt wird die Forderung der DKP im Kampf gegen die Berufsverbote nach Verwirklichung des Grundgesetzes, eingetreten wird für die Wahl der Lehrer durch das Volk, was auch das Göttinger Komitee gegen Berufsverbote und die politische Entrechtung im öffentlichen Dienst propagiere.
Q: Schulkampf Nr. 7, Göttingen 20.12.1973

06.01.1974:
Der KBW (vgl. 9.1.1974) veröffentlicht den Bericht aus Göttingen "Polizeipropaganda raus!" von der Riehl-Schule.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 1, Mannheim 9.1.1974, S. 14

KVZ1974_01_27


09.01.1974:
Die heutige 'KVZ' Nr. 1 verkauft die KSF Göttingen des KBW vermutlich an den Gymnasien, erstellt allerdings keine Verkaufsberichte.
Q: N.N.(KBW-OG Göttingen-APA): KVZ Nr. 1 Verkaufsstatistik, O. O. (Göttingen) o. J.

12.01.1974:
In Göttingen beginnt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen mit ihrer zweitägigen 6. ordentlichen Mitgliederversammlung, auf der die u.a. am Hainberg Gymnasium, dem Neuen Gymnasium und der Fachschule für Sozialpädagogik tätige KSF sich ein neues Statut gibt, die zentrale Leitung wählt und das Programm als Leitlinie anerkennt.
Q: Schulkampf Nr. 1, Göttingen Jan. 1974, S. 10ff

22.01.1974:
Am Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen findet, laut und mit der Kommunistischen Schülerfront (KSF - vgl. 28.1.1974) Göttingen, eine Veranstaltung zum Niedersächsischen Schulgesetz (NSG) statt.
Q: Schulkampf Nr. 1, Göttingen Jan. 1974, S. 1f

23.01.1974:
In Göttingen legt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich der heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' ein Extra "KVZ-Lesekreis" ihres 'Schulkampfs' (vgl. 20.12.1973, 28.1.1974) bei mit Einladung zum 31.1.1974.
Q: Schulkampf Extra KVZ-Lesekreis, Göttingen o. J. (1974)

28.01.1974:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen vermutlich in dieser Woche die Nr. 1 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 23.1.1974, 12.2.1974) heraus. Berichtet wird von der eigenen Mitgliederversammlung (vgl. 12.1.1974), den Benzinpreiserhöhungen (vgl. 24.1.1974), der bundesweiten BaföG-Demonstration (vgl. 24.1.1974) und einer Veranstaltung am Felix-Klein-Gymnasium (FKG - 22.1.1974). Berichtet wird durch die eigene Zelle Neues Gymnasium sowie mit Hilfe der KVZ (vgl. 5.12.1973) aus der VR China. Gedacht wird der Todestage von Liebknecht, Luxemburg und Lenin. Eingeladen wird zur KVZ-Leserunde am 31.1.1974.
Q: Schulkampf Nr. 1, Göttingen Jan. 1974

30.01.1974:
In Göttingen findet, laut und mit KSF (vgl. 12.2.1974) ein Treffen zur Vorbereitung der Gründung einer Stadt-Schülervertretung (SV - 13.2.1974) statt, zu dem die SVs des Felix-Klein-Gymnasiums (FKG), des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) und des Neuen Gymnasiums (NG) an allen Schulen eingeladen hatten.
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen 12.2.1974, S. 1f

31.01.1974:
In Göttingen wurde von der Kommunistischen Schülerfront (KSF - vgl. 28.1.1974) aufgerufen zur KVZ-Leserunde (vgl. 12.2.1974). Es kommen nur neun Schüler.
Q: Schulkampf Nr. 1, Extra KVZ-Lesekreis und 2,Göttingen Jan. 1974, o. J. (1974) bzw. 13.2.1974, S. 2, S. 1 bzw. S. 8

Februar 1974:
Die DKP berichtet aus Göttingen vom Berufsverbot (BV) gegen Fritz Wunderlich (vgl. 23.11.1973, 8.2.1974):
Das Berufsverbot gegen Fritz Wunderlich geht in die zweite Runde. Informell erfuhr er, daß im Februar ein zweites Anhörungsverfahren stattfinden soll."
Q: Kommunist, Göttingen Feb. 1974, S. 2

04.02.1974:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt "Die Göttinger Stadt-SV aufbauen!" heraus, in dem zum Treffen am 13.2.1974 aufgerufen und berichtet wird vom Niedersächsischen Schulgesetz (NSG) sowie aus Hamburg von der Schule Osdorfer Weg.
Q: KSF: Die Göttinger Stadt-SV aufbauen!, Göttingen o. J.

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07.02.1974:
In Göttingen findet, laut und mit Kommunistischer Schülerfront (KSF) Göttingen, innerhalb einer Chilewoche des Chile Komitees Göttingen in Zusammenarbeit mit dem KBW, die auch an den Schulen, besonders am Felix-Klein-Gymnasium und dem Neuen Gymnasium große Resonanz unter den Schülern erfahre, eine Chile-Veranstaltung statt. Die Zelle Medizin des KSB (vgl. 5.2.1974) mobilisierte ins Jugendfreizeitheim Godehardstraße.
Q: Rote Diagnose Nr. 2/3, Göttingen 5.2.1974, S. 15; Schulkampf Nr. 2, Göttingen 12.2.1974, S. 6

08.02.1974:
Die DKP berichtet aus Göttingen vom Berufsverbot (BV) gegen Fritz Wunderlich (vgl. Feb. 1974), daß dieser heute eine Verhandlung vor dem Arbeitsgericht (AG) Göttingen hat.
Q: Kommunist, Göttingen Feb. 1974,S. 2

12.02.1974:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen heute die Nr. 2 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 28.1.1974, 28.2.1974) heraus. Die Auflage beträgt 1800, die Zeitung wurde am 10.2. fertig gestellt. Angekündigt wird, dass der 'Schulkampf' ab der nächsten Nummer verkauft werden solle.

Es wird berichtet von den Bemühungen um die Stadt-Schülervertretung (vgl. 30.1.1974, 13.2.1974), über das Niedersächsische Schulgesetz (NSG), mit Hilfe der KVZ (vgl. 6.2.1974) aus Hamburg von der Schule Osdorfer Weg. Es wird berichtet durch die eigene Zelle Fachschule für Sozialpädagogik, von der Chilewoche (vgl. 7.2.1974) und von dem Rauswurf eines 'Schulkampf'-Verteilers vom Gelände der Berufsfachschule in der Carl-Zeiss-Straße.

Aufgerufen wird zur Solidarität mit den Schülern an der Leibnizschule Wiesbaden (vgl. 10.3.1973, Jan. 1974), aufgerufen und berichtet von der KVZ-Leserunde (vgl. 31.1.1974, 12.2.1974). Mit Hilfe der 'KVZ' wird berichtet aus Albanien.

Eine Extrabeilage befasst sich mit dem bundesweiten Streik im öffentlichen Dienst (vgl. 11.2.1974), wobei auch aus Köln berichtet wird von der KVB (vgl. 30.1.1974) sowie aus München und Nürnberg (vgl. 1.2.1974).
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen 12.2.1974

12.02.1974:
In Göttingen wurde von der Kommunistischen Schülerfront (KSF - vgl. 12.2.1974) aufgerufen zur KVZ-Leserunde (vgl. 31.1.1974).
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen 13.2.1974, S. 8

13.02.1974:
In Göttingen soll, laut und mit KSF (vgl. 12.2.1974) ein weiteres Treffen zur Vorbereitung der Gründung einer Stadt-Schülervertretung (SV - 30.1.1974) stattfinden.
Q: Schulkampf Nr. 2, Göttingen 12.2.1974, S. 2; KSF: Die Göttinger Stadt-SV aufbauen!, Göttingen o. J., S. 2

20.02.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 6.2.1974, 6.3.1974) Nr. 4 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage heraus mit dem Artikel "Das SPD Schulgesetz ist Reformschwindel".
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Nr. 4, Göttingen 1974, S. 3

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28.02.1974:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen heute die Nr. 3 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 12.2.1974, 11.3.1974) mit einem Leitartikel zum Häuserkampf in Frankfurt (vgl. 23.2.1974) heraus. Eingegangen wird, mit Hilfe des Alfelder Kurier (vgl. 21.2.1974), auch auf die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR). In einem Artikel über Solschenizyn aus der Sowjetunion wird auch Bezug genommen auf den Prozess gegen Redakteure der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB.

Die Auflage beträgt 700, der Redaktionsschluß war der 26.2.1974. Es berichten die Zellen Felix-Klein-Gymnasium (FKG), die Zelle Fachschule für Sozialpädagogik mittels ihrer Zellenzeitung und die Zelle Wirtschaftsgymnasium von der Handelslehranstalt (HLA) aus der 11b GAW. Berichtet wird von der Stadt-SV (vgl. 12.2.1974), von einem Berufsverbot am Gymnasium Duderstadt, von einer Flugblattverteilung an der Hagenbergschule und auf S. 11 von der Chilewoche an FKG, HLA und Neuem Gymnasium.
Gefragt wird zur KDV: "Kriegsdienst verweigern?" wobei zum Aufbau von Soldatengruppen in der Bundeswehr aufgerufen wird.
Q: Schulkampf Nr. 3, Göttingen 28.2.1974

06.03.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 20.2.1974, 20.3.1974) Nr. 5 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage heraus mit dem Leitartikel "Kuhhandel um Rektorenposten" zum Hainberg-Gymnasium und dem Neuen Gymnasium.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Kuhhandel um Rektorenposten, Göttingen o. J. (1974), S. 1

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11.03.1974:
In Göttingen ist heute Redaktionsschluss bei der Kommunistischen Schülerfront (KSF) Göttingen für ein vierseitiges Extra "Verfassungsschutz" ihres 'Schulkampfs' (vgl. 28.2.1974, 24.4.1974), in dem sie sich mit Veranstaltungen des Verfassungsschutzes an Göttinger Gymnasien, wie am Max-Planck-Gymnasium (MPG) am 4.3.1974 und am Neuen Gymnasium am 18.3.1974 befasst. Auch am Felix-Klein-Gymnasium sei der Verfassungsschutz tätig. Die Auflage beträgt 1 500.
Q: Schulkampf Extra Verfassungsschutz, Göttingen o. J. (1974)

14.03.1974:
Die Aufbauzelle Druckindustrie des KBW Göttingen gibt ihre Zeitung für die Kollegen der Druckindustrie, 'Das Fundament' Nr. 4 heraus mit dem Artikel "Kuhhandel um Posten" zu den Rektoren des Hainberg-Gymnasiums und des Neuen Gymnasiums.
Q: Das Fundament Nr. 4, Göttingen 14.3.1974, S. 10

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20.03.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 6.3.1974, 3.4.1974) Nr. 6 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage heraus mit dem Artikel "Verfassungsschutz-Propaganda an Gymnasien" u. a. am Max-Planck-Gymnasium (MPG).
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Nr. 6, Göttingen 1974, S. 1

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17.04.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 3.4.1974, 1.5.1974) Nr. 8 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage heraus mit dem Artikel "Leere Versprechungen!" zum neuen Gewerbeschulzentrum.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Nr. 8, Göttingen 1974, S. 2

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24.04.1974:
In Göttingen gibt die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen heute die Nr. 4 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 28.2.1974, 4.9.1974) heraus. Die Auflage beträgt 1 500, der Preis 10 Pfennig. Aufgerufen wird zum 1. Mai und zur Maiveranstaltung (vgl. 28.4.1974), zu Spenden für die PFLOAG Oman und zur Solidarität mit Fritz Güde, wofür an Göttinger Schulen Unterschriften gesammelt werden.
Berichtet wird vom Verfassungsschutz u.a. vom Neuem Gymnasium sowie von der dortigen Direktorenwahl. Gefordert wird mit Hilfe der 'KVZ' (vgl. 17.4.1974): "Weg mit dem Paragraph 218!"
Q: Schulkampf Nr. 4, Göttingen 24.4.1974

15.05.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 1.5.1974, 29.5.1974) Nr. 10 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage (vgl. 8.5.1974, 20.5.1974) heraus mit dem Artikel "'Es macht uns ein Geschwätz nicht satt'" zur Veranstaltung der SMV der FOS und der Gewerbeschule Ritterplan mit Peter von Oertzen am 2.5.1974, vom KAJB.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Nr. 10, Göttingen 1974, S. 2

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29.05.1974:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - vgl. 15.5.1974, 12.6.1974) Nr. 11 gibt die Ortsgruppe Göttingen des KBW eine Ortsbeilage (vgl. 20.5.1974, 10.6.1974) heraus mit dem Artikel "Solidarität mit Güde" gegen dessen Berufsverbot 180 Schüler Göttinger Gymnasien eine Resolution unterschrieben.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Göttingen Nr. 11, Göttingen 1974, S. 1

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Juni 1974:
Eventuell im Juni erscheint die 'RBJ-Kommunikation' Nr. 3 (vgl. Apr. 1974, Sept. 1974) welche u.a. berichtet über Göttinger Gymnasien.
Q: RBJ-Kommunikation Nr. 3, Hamburg 1974

21.06.1974:
Der RBJ und der SSB Hamburg geben die Broschüre "Den Reaktionären an der Schulen keinen Fussbreit! Zur Politik der Jungen Union/Schüler und anderer Reaktionäre" heraus mit dem Bericht "Faschistischer Schülerbund ('USB') gibt Nazi-Ideologie aus" vom SSB Göttingen.
Q: RBJ/SSB: Den Reaktionären an der Schulen keinen Fussbreit! Zur Politik der Jungen Union/Schüler und anderer Reaktionäre, Hamburg 21.6.1974, S. 42ff

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Letzte Änderung: 01.03.2023