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In den von uns ausgewerteten linken Quellen finden sich nur spärliche Hinweise auf linke Gruppen in Japan oder auf Kämpfe, in die diese intervenierten. Dies lag vermutlich an den meist mangelnden Japanischkenntnissen der Anhänger bundesdeutschen Gruppen, den nur wenigen in Deutschland lebenden Japanern und auch in den nur selten stattfindenden Reisen nach Japan begründet.
Es existierten damals sowohl mit der VR China und demgemäß auch der KPD/ML verbundene (vgl. Apr. 1969, 31.1.1972) als auch trotzkistische Formationen (vgl. 6.3.1970), von den politischen Protestereignissen in Japan wurde, von Okinawa einmal abgesehen, vor allem der Kampf gegen den Tokioter Flughafen in Narita bzw. Sanrizuka in der bundesdeutschen linken Presse dargestellt (vgl. 1.3.1971, 24.9.1971, 4.10.1971), wobei dies teilweise anlässlich des Hirohitobesuchs in Bonn geschieht, wobei der Tenno auch in Japan auf Protest stieß (vgl. 2.10.1071). Vom Komitee Kampf dem japanischen Militarismus (KOKAJAMI) in Bonn (ein weiteres existierte in Frankfurt) wurden von uns kaum Aktivitäten jenseits des Hirohitobesuchs bzw. des darauf folgenden Prozesse gefunden (vgl. 30.5.1972).
Während der Verlag VKT die historischen Kämpfe der japanischen Arbeiterschaft beleuchtet (vgl. Feb. 1972), distanziert sich die KPD anlässlich einer Erklärung Horst Mahlers und des Massakers in Lod klar sowohl von der bundesdeutschen als auch von der japanischen Rote Armee Fraktion (RAF – vgl. 11.2.1972, 30.5.1972), wird aber im folgenden Jahr dann doch der intimen Beziehung zu eben der RAF Japan bezichtigt (vgl. 16.4.1973).
Der Bonner Hirohitoprozess führt auch zu Solidaritätserklärungen in Japan (vgl. 9.7.1974), in Westberlin wird gegen die Verschleppung Takua Yokois protestiert (vgl. 30.9.1974, 14.12.1974, Jan. 1975).
Während die Chinatreue KPD im Kampf gegen die Supermächte offenbar auch in Japan Verbündete hat (vgl. 22.5.1976), scheint sich die KP Japans (Linke) bei der Spaltung der ML-Weltbewegung ins albanische Lager begeben zu haben (vgl. 5.2.1977, 16.5.1977).
April 1969:
In der Aprilausgabe des 'Roten Morgens' der KPD/ML (vgl. März 1969, Mai 1969) wird auch eingegangen auf den 9.Parteitag der KP Chinas, an den auch Grüße sandte die - KP Japan (linke Richtung).
Quelle: Roter Morgen,Hamburg Apr. 1969
06.03.1970:
Richard Stephenson von der Revolutionary Communist League (RCL) Großbritannien (vgl. Juni 1969, 28.3.1970) verfaßt "Die Vierte Internationale und unsere Haltung ihr gegenüber". Derzeit gäbe es in den meisten Ländern mehrere trotzkistische Organisationen, u.a. in Japan über 2.
Q: RCL-Richard Stephenson:Die Vierte Internationale und unsere Haltung ihr gegenüber,o.O. 6.3.1970
16.07.1970:
In Köln geben, laut 'apo press' Trikont und AStA-Auslandsreferat ein Flugblatt "Japan Heute" heraus.
Q: Apo press Nr.7,Köln 1.8.1970
01.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche aus Japan:"
Zusammen mit Gruppen japanischer Marxisten-Leninisten, sowie sozialdemokratischer und revisionistischer Parteien, führen die Bauern des Dorfes Narita in der Nähe von Tokio einen Kampf gegen die Errichtung eines Großflughafens.
Unter dem Vorwand, daß der alte Tokioter Flughafen Handea ausgelastet sei, und daß sich die Gegend um Narita gut für einen zusätzlichen zivilen Großflughafen eigne, hatte die japanische Regierung die Reisfelder der Bauern von Narita zwangsweise enteignet.
Die Bauern haben die Lügen der Regierung entlarvt, daß das Gelände für zivile Zwecke benutzt werden soll. Narita liegt in einer Zone, die nur von Militärflugzeugen überflogen werden darf. Zusammen mit den japanischen Marxisten-Leninisten haben die Bauern den Kampf gegen die Enteignung ihres Landes zu Militärzwecken mit dem Kampf gegen das Bündnis des neuerwachenden japanischen Militarismus mit den US-Imperialisten verbunden. Sie wollen verhindern, daß Militärflugzeuge der US-Imperialisten von ihren ehemaligen Reisfeldern aus starten. Der neue 'Verteidigungsvertrag', den die japanische Monopolbourgeoisie mit den US-Imperialisten abgeschlossen hat, gibt den USA das Recht, japanische Militärstützpunkte zu benutzen.
Trotz mehrerer heftiger Angriffe der Polizeitruppen, konnten die Bauern nicht von ihrem Land vertrieben werden. Die Polizisten mußten sich jedesmal unter einem Hagel von Steinen zurückziehen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.18,Bochum 6.3.1971,S.12
12.03.1971:
In Berlin erscheint die 'RPK' Nr.106 (vgl. 6.3.1971, 19.3.1971) mit einem Artikel zu Japan.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr.106,Berlin 12.3.1971
24.09.1971:
In der Nr.26 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 10.9.1971, 8.10.1971) wird aus Japan in Vorbereitung des Hirohitobesuchs über den Kampf in Sanrizuka berichtet.
Q: Rote Fahne Nr.26,Berlin 24.9.1971
02.10.1971:
Das Komitee Kampf dem japanischen Militarismus (KOKAJAMI) und die dem KSV der KPD nahestehenden Roten Zellen Bonn (vgl. 11.10.1971) berichten vermutlich von heute über gegen den japanischen Tenno gerichtete machtvolle "Demonstrationen von 40 000 Menschen am Samstag/Sonntag vor dem Kaiserpalast und auf der Straße zum Tokioter Flughafen".
Q: Kokajami, Rote Zellen Bonn: Demonstrationen gegen den Tenno in Tokio und Kopenhagen,o.O. (Bonn) o.J. (Okt. 1971),S.1
04.10.1971:
In Düsseldorf erscheint die Nr.1 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' der KPD für Klöckner (Vereinigte Drahtindustrie – vgl. 25.10.1971) spätestens diese Woche. Ein Artikel ist: "Der Kampf der Bauern von Sanrizuka (Japan)".
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Klöckner Nr.1,Düsseldorf Okt. 1971,S.4
31.01.1972:
In der Nr.3 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. 17.1.1972, 14.2.1972) wird u.a. von der japanischen Bruderpartei berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.3,Hamburg 31.1.1972,S.5
Februar 1972:
Im der KPD/ML-ZB nahestehenden Verlag Kommunistische Texte (VKT) Münster erscheint in der Reihe 'Arbeiterroman' als Nr.2 (vgl. Jan. 1972) das Buch von N. Tokunaga: 'Die Straße ohne Sonne' (Erstauflage 1931). Das Buch, ein japanischer Arbeiterroman, behandelt Kämpfe der japanischen Arbeiter. Im Vorwort zur Neuherausgabe dieses Romans formuliert der VKT:"
Dreitausend Arbeiter der Daido-Druckerei kämpfen neunzig Tage gegen den japanischen Finanzblock und gegen die japanische Polizei. Sie werden auseinandergetrieben und ein Teil wird eingekerkert. Aber die Kampffront erweitert sich nur. Man nimmt ihre Führer fest. Sie werden gefoltert und erschlagen. Die Masse kämpft ohne Führer. Erst als der Hunger kommt, bricht der Streik zusammen. Die Alten weichen zurück, aber die Jugend erhebt die Fahne zu neuen Kämpfen." Das Buch hat 150 Seiten.
Q: Tokunaga, N.:Die Straße ohne Sonne,Münster Feb. 1972
11.02.1972:
Die KPD (vgl. 11.2.1972) berichtet heute von der Erklärung Horst Mahlers (RAF):"
ZUR ERKLÄRUNG HORST MAHLERS
SCHLUSS MIT DEM INTELLEKTUELLEN ANARCHISMUS
…
Horst Mahler schreibt: Der Kapitalismus muß an allen Fronten besiegt werden. Das geht nicht mit Papier und schönen Worten. Revolutionärer Kampf heißt Mobilisierung der lohnabhängigen Massen zur unmittelbaren Durchsetzung ihrer Bedürfnisse in allen Bereichen, heißt Verteidigung der Massen gegen die Konterrevolution. Dazu bedarf es einer sorgfältig aufgebauten Infrastruktur im Untergrund…
Dazu sagen wir: Der monopolkapitalistische Staatsapparat muß gestürzt, die Diktatur des Proletariats muß errichtet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, schließen wir die gespaltene Arbeiterklasse zusammen und verbünden sie mit den werktätigen Schichten des Volkes. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir in allen legalen Organisationen der Arbeiterklasse und bauen gleichzeitig den Apparat auf, der den Schlägen der Konterrevolution die Stirn bieten wird. Dazu bedarf es einer kommunistischen Partei, die ihre Mitglieder zur unbedingten Ergebenheit gegenüber der Sache des Kommunismus erzieht, die in der Lage ist, das Volk zur Revolution zu führen, den Aufbau des Sozialismus in Angriff zu nehmen und schließlich eine Gesellschaftsordnung zu erkämpfen, in der die Massen ihre unmittelbaren wie auch ihre neu sich entwickelnden Bedürfnisse befriedigen können.
Schluß mit den Überresten des Linksopportunismus!
Schluß mit den Überresten des Intellektuellen-Anarchismus!
Selbstkritik und Auflösung der Roten Armee Fraktion!
Solidarität mit Horst Mahler, Solidarität mit allen Gefangenen, die wegen ihres Kampfs gegen den kapitalistischen Staat ihre Freiheit verloren!"
Auf diese Kritik bezieht sich die KPD (vgl. 7.6.1972) auch anläßlich der Kritik der RAF Japan wegen deren Attentat auf dem israelischen Flughafen Lod (vgl. 30.5.1972).
Q: Rote Fahne Nr.36 und 46,Berlin bzw. Dortmund 11.2.1972 bzw. 7.6.1972,S.9 bzw. S.2
30.05.1972:
Laut einem Bericht der IGBE (vgl. 15.9.1972) über palästinensischen Terrorismus (vgl. 9.5.1972, 4.8.1972) verüben "nach der Ankunft eines Flugzeuges der 'Air France' drei Japaner im Auftrag einer Guerilla-Organisation (RAF,d.Vf.) auf dem israelischen Flughafen Lod ein Massaker und töten 27 Passagiere. Über 70 Menschen werden verletzt".
Die KPD (vgl. 7.6.1972) berichtet über die RAF Japan:"
REVOLUTIONÄRE GEWALT HEISST GEWALT DURCH DIE MASSEN
Das Massaker von drei Mitgliedern der japanischen 'Roten Armee Fraktion' auf dem Flughafen Lod in Palästina gibt den reaktionären Regierungen Gelegenheit, sich selbst als Anhänger der Gewaltlosigkeit hinzustellen, den Unterschied zwischen gerechten und ungerechten Kriegen, zwischen revolutionärer und bürgerlicher Gewalt zu verwischen und den Revolutionären zu unterschieben, Gewalt aus Prinzip anzuwenden.
Die gleiche sozialdemokratische Regierung, die die Jagd auf die Baader-Meinhof-Gruppe (RAF,d.Vf.) dazu nutzte, die Massen an die Existenz eines schießwütigen zentralen Gewaltapparats zu gewöhnen, die mit Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.) und Bundeswehr eine riesige Gewaltreserve kommandiert, entsetzt sich über die Gewalttätigkeit der 'Linksextremisten'.
Die sozialdemokratische Regierung unterstützt entschlossen das Gewaltverbrechen Völkermord in Vietnam und in den von Portugal besetzten afrikanischen Gebieten. Sie unterstützt die israelischen Reaktionäre bei der Terrorisierung der Araber im besetzten Palästina, bei Bomben-Vergeltungsangriffen auf Dörfer und Städte in den benachbarten arabischen Staaten, bei denen nachweislich hunderte von wehrlosen Frauen und Kindern ums Leben kamen. Solche Schmierenkomödianten, die mit erhabenem Ernst die Gewaltlosigkeit predigen, und die imperialistischen Verbrechen finanzieren, funktionieren selbst als Elemente der konterrevolutionären Gewaltmaschine.
Die Arbeiterklasse, die werktätigen Massen, die Kommunisten haben die Gewalt nicht erfunden, sie haben sie vorgefunden. Jeder Versuch, das Joch der kapitalistischen Ausbeutung abzuschütteln, ist bislang von der herrschenden Klasse mit Waffengewalt beantwortet worden. Die Genossen der KP Chinas (KPCh,d.Vf.) haben die Auffassung von uns Kommunisten zur Frage der Gewaltanwendung sehr gut zusammengefaßt:
'Vom Standpunkt des Marxismus-Leninismus aus wäre es natürlich im Interesse des Proletariats und des ganzen Volkes, wenn der friedliche Übergang (zum Sozialismus) erreicht werden könnte. In welchem Land immer sich die Möglichkeit eines friedlichen Übergangs ergibt, müssen die Kommunisten sie in Wirklichkeit umzusetzen bestrebt sein. Aber Möglichkeit und Wirklichkeit, der Wunsch und seine Erfüllung sind letzten Endes zwei verschiedene Dinge. In der Tat gibt es bis heute in der Geschichte kein Beispiel für den friedlichen Übergang zum Sozialismus.
…Das heißt, die Kommunisten müssen auf zwei Arten der Taktik vorbereitet sein, nämlich auf die friedliche Entwicklung der Revolution, gleichzeitig aber auch voll und ganz auf die unfriedliche… Die Kommunisten müssen ihre größte Aufmerksamkeit darauf richten, durch mühevolle Arbeit revolutionäre Kräfte zu sammeln, sie müssen auch darauf gefaßt sein, nötigenfalls militärische Angriffe von Seiten der Bourgeoisie zurückzuschlagen, sie dürfen nicht einseitig den friedlichen Übergang hervorheben und ihre Hauptaufmerksamkeit auf die Möglichkeit des friedlichen Übergangs richten, sonst wird der revolutionäre Wille des Proletariats gelähmt, werden die Kommunisten ideologisch entwaffnet, werden sie politisch und organisatorisch völlig unvorbereitet und passiv sein, und die revolutionäre Sache des Proletariats wird zu Grabe getragen.' (Aus, 'Proletarier aller Länder, vereinigt Euch gegen den gemeinsamen Feind' (vgl. S1f.**.19**,d.Vf.), S.67/68).
Gerade weil wir Kommunisten für dauerhaften Frieden, für brüderliche und solidarische Beziehungen der Menschen und Völker zueinander eintreten, müssen wir die gewalttätige Natur des kapitalistischen Herrschaftssystems in Rechnung stellen.
'Die Erfahrungen des Klassenkampfs im Zeitalter des Imperialismus lehren uns: Die Arbeiterklasse und die übrigen werktätigen Massen können nur mit der Macht über die Gewehre die bewaffneten Bourgeois und Grundherrn besiegen; in diesem Sinne können wir sagen, daß die ganze Welt nur mit Hilfe der Gewehre umgestaltet werden kann. Wir treten dafür ein, daß der Krieg abgeschafft wird, wir wollen keinen Krieg; man kann aber den Krieg nur durch den Krieg abschaffen, und wenn man will, daß es keine Gewehre mehr geben soll, muß man das Gewehr in die Hand nehmen.' (Mao Tse-tung, Probleme des Kriegs und der Strategie (vgl. 6.11.1938,d.Vf.), Ausgewählte Werke, Bd. II, S.262).
REVOLUTIONÄRE GEWALT UND KONTERREVOLUTIONÄRER TERROR
Worin besteht nun der Unterschied zwischen revolutionärer Gewaltanwendung und solchen Aktionen wie dem Überfall auf den Flughafen Lod? Warum verabscheut und verurteilt unsere Partei solche Aktionen nachdrücklich als konterrevolutionär und gegen die Interessen des antiimperialistischen Kampfes gerichtet? Im wesentlichen aus folgenden Gründen:
1. Der Kampf gegen die israelischen Okkupanten Palästinas muß die arabischen Massen Palästinas zum Volkskrieg zusammenschließen, alle Anstrengungen müssen unternommen werden, um eine revolutionäre Partei, eine Volksarmee und andere bewaffnete Einheiten des palästinensischen Volkes aufzustellen. Spektakuläre Aktionen wie Flugzeugentführungen schließen die Massen vom Kampf aus, lenken von den realen Aufgaben ab und sind vor allem nicht geeignet, den Gegner militärisch zu schwächen.
2. Der Volkskrieg ist ein gerechter Krieg der Befreiung. Seine militärischen Maßnahmen müssen darauf abzielen, die herrschende Klasse zu isolieren und die Volksmassen zusammenzuschließen. Auch die jüdischen Volksmassen werden ausgebeutet. Selbst wenn sie gegenwärtig die Politik des Zionismus unterstützen, werden sie später gemeinsam mit ihren arabischen Brüdern in der Volksrepublik Palästina leben. Ein Überfall, bei dem wahnwitzig und unterschiedslos Menschen niedergemäht werden, kann keinesfalls als eine militärische Operation im Rahmen eines Volkskriegs angesehen werden.
3. Die kämpfenden revolutionäre müssen voller Zuversicht über den künftigen Sieg des Volkes sein. Eine solche Haltung ist mit der Mentalität von Selbstmördern unvereinbar. Welche erzieherische Wirkung soll eine Aktion wie der Überfall in Lod auf die Massen in Palästina haben? Wir müssen bereit sein, für die Sache der nationalen Befreiung, der Demokratie und des Sozialismus unser Leben einzusetzen. Aber die Vorstellung 'Es lebe der Tod' ist eine Erfindung der spanischen Faschisten.
4. Jedes Volk muß der Herr seines eigenen Befreiungskrieges sein, unterstützt von den sozialistischen Ländern und der gesamten fortschrittlichen Menschheit. Das Volk muß sich auf seine eigenen Kräfte verlassen, nur wenn es sich im wesentlichen aus eigener Anstrengung befreit, wird es den Weg der Unabhängigkeit und des sozialistischen Aufbaus gehen können. Das Anheuern von ausländischen 'Kommandos' widerspricht diesem Prinzip.
Wenn der Volkskrieg noch so schwach entwickelt ist, wie in Palästina, so müssen die palästinensischen Streitkräfte selbst die wichtigen militärischen Operationen durchführen. Nur so kann Vertrauen in die bewaffnete Volksmacht entstehen.
Unsere Partei unterstützt entschieden den Befreiungskampf des palästinensischen Volkes und hat in der Vergangenheit dies auch unter Beweis gestellt. Weil wir überzeugt sind, daß der imperialistische und rassistische Staat Israel werden muß, sehen wir uns verpflichtet, gegen Aktionen und Erklärungen Stellung zu nehmen, die diesen Kampf erschweren und Imperialisten und Sozialimperialisten Zündstoff liefern.
Die Erklärungen palästinensischer Organisationen zu dem Blutbad in Lod sind von kleinbürgerlich-nationalistischem Geist geprägt.
Ein Sprecher der FDLP, der die Verantwortung für die Aktion von Lod übernommen hat, erklärte im deutschen Fernsehen, in einem antikolonialistischen Kampf könne es keine Unterschiede zwischen Militärs und Zivilen auf Seiten der Kolonialisten geben.
Ein Sprecher des Kairoer Rundfunks (Ägypten,d.Vf.) erklärte: 'Die Tatsache, daß drei Japaner am Kampf gegen Israel teilgenommen haben, beweist, daß die Fedajin endlich von der internationalen Befreiungsbewegung anerkannt worden sind. Der Kampf der Völker um die Befreiung ist eine weltweite Bewegung, von der die palästinensische Bewegung ein Teil ist. Dies beweisen auch die Teilnahme von Franzosen am Algerienkrieg und die Teilnahme der Internationalen Brigaden am spanischen Bürgerkrieg.'
Die Al Fatah gab bekannt: 'Diejenigen, die von unschuldigen zivilen Opfern sprechen, möchten wir daran erinnern, daß das Territorium auf dem der Flughafen Lod liegt, palästinensisches Gebiet ist, daß unter militärischer Besetzung liegt. Wir haben das Recht, gegen diese Besetzung zu kämpfen. Wenn unter diesen Kämpfen Zivilisten zu leiden haben, so liegt das in der Natur des Krieges.'
Von der 'Natur des Kriegs' zu sprechen, ist einem Revolutionär nicht gestattet. Noch immer gilt der Satz 'Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.' Deshalb unterliegen die Kampfformen des Krieges dem politischen Urteil. Ein Volkskrieg kann nicht nach dem Grundsatz der Gefährdungshaftung, 'wen's trifft, den trifft's eben' durchgeführt werden. Er verliert sonst seine wichtigste Auszeichnung, die eines gerechten Krieges. Wir müssen auch dem Vergleich mit dem Einsatz der Interbrigaden im Spanischen Bürgerkrieg entgegentreten. Das japanische Kommando in Lod war nicht Bestandteil der internationalen Befreiungsbewegung. Die drei Mitglieder des Kommandos gehörten der japanischen 'Roten Armee' an, auf die sich auch unsere einheimische 'Rote-Armee-Fraktion' beruft. Da diese Gruppierung nachhaltigen ideologischen Einfluß auf anarchistisch gesinnte Gruppen in Europa und dem Nahen Osten ausgeübt hat, müssen wir sie charakterisieren.
Seit sich im Spaltungsprozeß der japanischen trotzkistischen Organisation 'Kommunistischer Bund' die 'Rote-Armee-Fraktion' herausbildete, hat unsere Partei die ideologischen Irrtümer dieser Gruppierung kritisiert. Was sind die Hauptdoktrinen dieser und ihr verwandter Gruppierungen, die sie notwendig zum Linksopportunismus, zum Terrorismus und zur verschwörerischen Sektenbildung trieb?
1. Wer ist die Haupttriebkraft der Revolution? Nach Meinung der japanischen RAF das Lumpenproletariat, das Subproletariat, das am Rande der großen Städte in unmenschlichen Bedingungen haust, die proletarische Studentenschaft.
2. Wie sollten die Formen des Kampfes sein? Der bewaffnete Kampf beginnt mit bewaffneten Demonstrationen, steigert sich in Überfällen auf Polizeistationen und Kasernen und führt schließlich zur regulären Kriegsführung in den großen Städten.
3. Wie ist der Kampf zu organisieren? Das Hauptgewicht liegt von vornherein in der militärischen Organisation. Auf Fabrikebene und bei den Bauern werden Ausschüsse gebildet, die mit steigender Militanz gegen die Kapitalisten vorgehen und mit dem Eingreifen des Staatsapparates die Kämpfe politisieren.
4. Wie werden die Klassenkräfte, wie die revolutionäre Situation eingeschätzt? Der Kampf muß jetzt beginnen, die Massen der Arbeiter und Bauern werden im Verlauf des Kampfes zur Unterstützung der Kämpfenden gelangen. Die Revolution muß sofort im Weltmaßstab in Angriff genommen werden.
Der elitäre und gleichzeitig vollkommen unernsthafte Charakter dieser Theorien ist offenbar. Eine Gruppe von einigen hundert mit Molotow-Cocktailsund Bambusstöcken ausgestatteter Leute erklärt die Demonstration gegen die Verlängerung des amerikanisch-japanischen Sicherheitspaktes für den Beginn des Bürgerkrieges. Ohne irgendwelche ernsthafte Versuche zur politischen Organisierung und Erziehung der werktätigen Massen maßt sich diese Truppe an, im Namen der Massen zu handeln.
Ihre vollständige Isolation ist von Anfang an klar und ihnen selbst bewußt.
Verschwommene Vorstellungen über die Rätedemokratie verbanden sich in den Köpfen der RAF mit sektenhafter Abschließung gegenüber der Notwendigkeit des politischen Kampfes und der politischen Gewinnung der Massen. Von vornherein wurde die politische Ausrichtung innerhalb der Gruppe ersetzt durch militärisches Kommando, ideologische Auseinandersetzungen mit der Waffe ausgetragen. Die Vertreter von RAF und 'Bund' vertraten die absurde Auffassung, die Summe der eingeschlagenen Schädel zeige den hohen Stand des Klassenkampfes an.
Die trotzkistische Organisationswut auf internationaler Ebene führte bei der RAF zu folgender Konstruktion: Da die Widersprüche in den imperialistischen Hauptländern sich zuspitzen und die nationalen Befreiungskämpfe an Schärfe zunehmen, ist es notwendig den bewaffneten Kampf sofort und gleichzeitig auf allen Kontinenten aufzunehmen. Die Chinesen sollen Taiwan angreifen, den Vietnamesen zur Hilfe eilen, die Kubaner sollten eine Invasion in Venezuela starten, Nordkorea Südkorea angreifen usw. Die Theorie hat den Namen 'Die Welt - ein Staat - gleichzeitige Revolution'.
Diese aller materialistischen Einsicht in den unterschiedlichen Entwicklungsgang der revolutionären Bewegung hohnsprechende 'Theorie' war das ideologische Fundament für die Aktion der drei Terroristen auf dem Flughafen Lod. Bekanntlich ist die Baader-Meinhof-Gruppe in der BRD unter dem Namen 'Rote-Armee-Fraktion' hervorgetreten. Die Gedanken dieser Gruppe weisen, wie wir zuletzt in der RF Nr.36 (vgl. 11.2.1972,d.Vf.) bewiesen haben, Ähnlichkeit mit den unsinnigen Thesen der Japaner auf, vor allem, was die eigentlichen Träger einer revolutionären Bewegung angeht. Die innere Dynamik solcher Gruppen hat Karl Marx in seinem Kampf gegen die Bakunisten vollständig analysiert (siehe insbesondere seinen Bericht an die internationale Arbeiterassoziation, abgedruckt in MEW Bd.18 und seinen Konspekt von Bakunins Werk 'Staatlerei (sic,d.Vf.) und Anarchie', ebenda (vgl. Juli 1873 bzw. Dez. 1874,d.Vf.)). Marx weist darauf hin, daß die Isolation von den Volksmassen, der Hang zur Geheimbündelei und zum konspirativen Denken ihre Wurzel in der tiefen Verachtung haben, die diese Kleinbürger gegenüber der revolutionären Kraft der Volksmassen hegen. Sie begreifen das Volk nur als dumpfe, vom Elend getriebene Masse. Ihr Konzept des Berufsrevolutionärs ist elitär, das Leben in diesen Verschwörertrupps folgt nicht der bewußten Disziplin und dem gegenseitigen Vertrauen. Die Geheimstatuten, die Marx seinem Bericht über die bakunistische 'Allianz der sozialistischen Demokratie' beilegt, entlarven diese Organisation als nach innen und nach außen nur durch Terror zusammengehalten.
Lenin hat uns gezeigt, daß die gemeinsame Wurzel des Terrorismus und des Ökonomismus die Anbetung der Spontaneität ist, die Terrorakte sollen die ausgebeuteten Massen zu Aktionen gegen die herrschende Klasse veranlassen. Wie Lenin so haben auch wir festzustellen, daß diese Theorie des 'Aufrüttelns' bereits die Bankrotterklärung des Terrorismus enthält, ist er doch das Eingeständnis, daß die Anarchisten an die desorganisierende Wirkung des Terrors nicht glauben und ihre Vorstellung zwanghaft an den 'zündenden Funken' heften. Ironisch erklärt Lenin, daß angesichts der Praxis der Anarchisten die Massen 'ruhig zusehen und Däumchen drehen beim Zweikampf eines Häufleins Terroristen gegen die Polizei.'
Die Ideologen der westdeutschen 'Roten Armee Fraktion' haben über ihre anarchistischen, sektenhaften Positionen hinwegzutäuschen versucht, indem sie die Parole 'Sieg im Volkskrieg' für ihre Aktionen in der BRD mißbrauchten und von Volksfeinden und Volksgerichten faselten. Wie kann eine Gruppierung, die die Führung durch die marxistisch-leninistische Partei ablehnt und das Volk vom Kampf ausschließt, sich auf die chinesischen und vietnamesischen Genossen berufen?
Die Kommunistischen Parteien stehen heute vor der Aufgabe, im Kampf zweier Linien den gerechten Kampf gegen den Imperialismus und die Strategie des Volkskrieges allseitig zu stärken und der imperialistischen Politik der Sowjetrevisionisten entgegenzustellen.
Deshalb müssen wir diesen Django-Figuren, diesen Handpuppen der Bourgeoisie, die eine Karikatur auf den bewaffneten Widerstand des Volkes sind, ihr marxistisches Kostüm und ihren moralischen Anspruch herunterreißen, in Japan, in Palästina und auch in der BRD und Westberlin."
Q: Rote Fahne Nr.46,Dortmund 7.6.1972,S.1f; Einheit Nr.18,Bochum 15.9.1972,S.3
30.05.1972:
In Bonn findet ein Teach-In gegen den Besuch des USA-Außenministers Rogers auf der NATO-Außenministerkonferenz statt. In einem dazu aufrufenden Flugblatt von Rote Zelle PH - Initiative für eine Kommunistische Gruppe Bonn, Spartacus/Bolschewiki-Leninisten (SBL), AStA-Auslandsreferat, Komitee Kampf dem japanischen Militarismus (KOKAJAMI) und dem Palästinakomitee Bonn wird u.a. ausgeführt, daß sich an der Aktionseinheit zum Rogersbesuch MSB, SHB und DKP nicht beteiligen. Der KSV der KPD habe die Aktionseinheitsverhandlungen dadurch gesprengt, daß er die Namensänderung einer Organisation für die Zeit der Aktionseinheit verlangte, wobei leider nicht angegeben wird, um welche Organisation es sich dabei handelte.
Q: Materialien zum Kampf gegen Imperialismus und Revisionismus Nr.3,Bonn 1972
16.04.1973:
Die KPD berichtet u.a. aus dieser Woche:"
Beim Überblick über die Kampagne der verschiedensten Presseorgane gegen unsere Partei während der letzten zwei Wochen könnte man leicht in Verlegenheit geraten, wenn man den Unterschied zwischen diesen Presseorganen und einer faschistisch gleichgeschalteten Presse benennen sollte.
…
WAS SIND DIE WICHTIGSTEN ELEMENTE DER HETZKAMPAGNE UND WIE SOLLEN SIE WIRKEN:
…
2. DER GEHEIMBUND
Man muß sich folgendes vorstellen: Die KPD und ihre Massenorganisationen arbeiten in öffentlich zugänglichen Parteibüros, jeder, der Genossen zu sprechen wünscht (einschließlich der bürgerlichen Journalisten) kann dies jederzeit tun. Die Partei besitzt ein Verlagsunternehmen, sie gibt Zeitungen heraus, die öffentlich registriert sind - jeder Werktätige, der sich an die Partei wendet, um mitzuarbeiten, wird in Kampfausschüssen, Komitees, in antiimperialistischen Organisationen organisiert. Er wird Mitglied der Partei, wenn er seine Zuverlässigkeit und seine Hingabe an die Sache der proletarischen Revolution unter Beweis gestellt hat. Dennoch muß man die Partei 'aufspüren' (Monitor), Mitglied kann nur werden, wen die Führung erwählt (Spiegel, Monitor).
In einem Geheimbund herrscht natürlich kein demokratischer Zentralismus, sondern das irrationale System von bedingungslosem Befehl und Gehorsam. Strikte Unterordnung in der Parteihierarchie, Geheimniskrämerei ('Spiegel'). Daß Demokratie und Zentralismus, Disziplin und rückhaltlose Kritik und Selbstkritik in den bürgerlichen Journalistenhirnen nicht zusammengehen, ist nicht gerade neu. Daß aber die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ,d.Vf.) in ihrem Versuch, die Geheimbundlinie zu untermauern, den Genossen Horlemann nach Japan reisen und ihm eine Ausbildung im Terrorismus angedeihen läßt, ist doch ein neuer Gipfelpunkt der Lumpenjournalistik."
Q: Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.3
09.07.1974:
Innerhalb der KPD wird vermutlich vom Vorbereitungskomitee für den Japan-Prozeß ein Text verfaßt, in dem es u.a. heißt:"
Verschiedene japanische Organisationen haben sich schon mit dem Prozeß beschäftigt und in ihren Organen etwas dazu veröffentlicht; der 'Revolutionäre Kommunistische Bund' (Zeitung 80 000 pro Woche) hat in seiner Zeitung Solidarität bekundet; es liegen Briefe von japanischen Genossen vor und von einzelnen Personen aus Japan, die mit der nächsten Sendung an Euch gehen werden."
Q: N.N.:Bericht an die Zentrale der KPD …,o.O. 9.7.1974
30.09.1974:
In Berlin werden, laut KPD, vermutlich in dieser Woche der japanische Student Takuya Yokoi und seine Frau in einem Studentenheim durch das MEK verhaftet.
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 9.10.1974
14.12.1974:
In Berlin führt das Komitee "Sofortige Rückkehr des verschleppten Takuya Yokoi nach Westberlin", nach eigenen Angaben, eine Japan-Veranstaltung durch.
Q: Komitee Sofortige Rückkehr des verschleppten Takuya Yokoi nach Westberlin:Kritik zum Stand der Komiteearbeit,o.O. (Berlin) o.J.
Januar 1975:
In Berlin wird vermutlich im Januar innerhalb des Komitees "Sofortige Rückkehr des verschleppten Takuya Yokoi nach Westberlin" ein Papier "Kritik zum Stand der Komiteearbeit" verfaßt, das sich u.a. mit der Veranstaltung am 14.12.1974 befaßt.
Q: Komitee Sofortige Rückkehr des verschleppten Takuya Yokoi nach Westberlin:Kritik zum Stand der Komiteearbeit,o.O. (Berlin) o.J.
11.05.1976:
Die KPD gibt die Nr.19 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 4.5.1976, 18.5.1976) heraus. Vom 1.Mai wird auch berichtet aus Japan.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.19,Köln 11.5.1976
13.05.1976:
In Göteborg in Schweden beginnt, laut KPD, der 'Erste internationale Kongreß gegen Atomenergie' mit TeilnehmerInnen aus Skandinavien, den USA, Japan, Neuseeland und der Schweiz, der bis zum 16.5.1976 dauert. Aus der 'BRD' sei nur ihr Professor Jens Scheer aus Bremen anwesend gewesen.
Q: Rote Fahne Nr.21,Köln 26.5.1976
22.05.1976:
An der Demonstration des KOFAZ (Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit) in Bonn beteiligen sich, laut AB, 15 000 bis 20 000 Personen. Laut KPD beteiligen sich in Bonn knapp 15 000 an der landesweiten KOFAZ-Demonstration. Die Gegenkundgebung von KPD und LgdI (500 Personen) wird mit Prügeleien beantwortet. Eine LgdI-Veranstaltung "Wer den Frieden will, muß gegen die Supermächte kämpfen" in Bonn besuchen 500. Es treten u.a. Bruno Engel, Mathias Dose, G. Schneider und Jürgen Horlemann auf. Grüße kommen u.a. von der AOC Portugal, der MIL Frankreich, der Initiative für Unabhängigkeit und Einheit gegen die Supermächte und vom Infobüro Rack Pro aus Japan.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.21,Köln 25.5.1976; Rote Fahne Nr.21 und 22,Köln 26.5.1976 bzw. 2.6.1976; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.88,München 30.5.1976
05.02.1977:
Auf dem 3.ordentlichen Parteitag der KPD/ML sind, laut KB, auch Vertreter der Parteien anwesend, die sich um die Schaffung einer albanien-orientierten Internationalen (vgl. 30.1.1977, 14.3.1977) bemühen. Eine Grußbotschaft übermittelt auch die Delegation der Kommunistischen Partei Japans (Linke).
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.58; KPD/ML-ZK:Dokumente der öffentlichen Abschlußveranstaltung des III. ordentlichen Parteitages der KPD/ML am 5.Februar 1977,Dortmund 1977,S.1ff
16.05.1977:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.104 (vgl. 29.4.1977, 31.5.1977) heraus. Der Artikel "ML-Internationale: Ein totgeborenes Kind!" führt u.a. aus:"
Nach dem 7. Parteitag der PdAA hat sich ein fester Block von europäischen ML-Parteien herausgebildet, die sich immer klarer von der chinesischen Außenpolitik abgrenzen und die sehr bestrebt sind, als Vorform einer neuen Internationale möglichst häufig öffentlich in Erscheinung zu treten. Verschiedene internationale Großkundgebungen mit Reden der beteiligten Parteiführer sollen dem Unternehmen nach außen mehr Glanz und Gewicht geben" (vgl. 30.1.1977, 14.3.1977, 17.4.1977).
"Das ständige Ensemble dieser internationalen Wanderbühne besteht vor allem aus den Parteivorsitzenden der folgenden Organisationen:
- Die KPD/ML, 1969 gegründet.
- Die portugiesische PCP (r), 1975 gegründet,
- Die italienische PCD'I (ml), 1966 gegründet.
- Die spanische PCE (ml).
- Die griechische KKE (ML), im November 1976 aus der OMLE entstanden.
- Ferner einige lateinamerikanische ML-Parteien, nämlich die KP Argentiniens (ML), die Revolutionäre Kommunistische Partei Chiles, und die KP Brasiliens, die bei keiner der bisherigen internationalen Großkundgebungen gefehlt haben …
Erstmals am 17. April in Lissabon ist auch die schon 1967 gegründete MLPÖ (Österreich) in diesem erlauchten Kreis aufgetreten. … Zusätzlich gehören zu diesem Kreis auch eine Reihe von Organisationen, die zu den großen festlichen Anlässen regelmäßig mit Grußadressen in Erscheinung treten. Das sind die Marxistisch-Leninistische Partei der Niederlande, der Kommunistische Einheitsbund Islands (ML), und die Japanische Kommunistische Partei (Linke), sowie die iranische Organisation Tufahn."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977
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