Kommunistischer Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD, Jg. 3, Nr. 13, 16. Feb. 1972

16.02.1972:
Die Nr. 13 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 12.2.1972, 19.2.1972) erscheint unter der Titelüberschrift "Kampf dem KPD-Verbot! SPD Betriebsrat will KPD/ML verbieten!" Danach will der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von Freudenberg (Leder- und Chemiebetrieb in Weinheim in Baden-Württemberg), N. Gölz (SPD), die KPD/ML-ZB verbieten lassen und hat Anzeige gegen den verantwortlichen Genossen für die Zeitung der Betriebsgruppe der KPD/ML und des KJVD, den 'Roten Freudenberger' gestellt (vgl. Feb. 1972).

Es erscheint eine Instruktion der Gewerkschaftsabteilung des ZB der KPD/ML-ZB "Den Kampf der Chemiewerker gegen das verschärfte Lohndiktat der SPD-Regierung vorbereiten", denn in der Chemieindustrie steht eine neue Tarifrunde (CTR) an (vgl. 29.2.1972):"
Es wird daher unbedingt notwendig, den Kampf der Chemiewerker gegen das verschärfte Lohndiktat der SPD-Regierung unverzüglich vorzubereiten, ohne auf konkrete Vorbereitungen der IGC-Führer zu warten."
Für die CTR sei dabei von Bedeutung:
1. Der Kampf zu führen gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung als Teil des Kampfes gegen die Faschisierung des Bonner Staates.
2. Der Kampf gegen kapitalistische Rationalisierung, gegen Lohnraub,
Massenentlassungen und Kurzarbeit zu führen.
3. Den Kampf zu führen gegen die Regierungsknechte im Betriebsrat und für proletarische Betriebsräte.
Erwähnung finden folgende Bezirke der IG Chemie (CPK) bzw. Tarifgebiete: Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein in NRW.

Es erscheint auch die Instruktion der Provisorischen Bundesleitung (PBL) des KJVD, "Betriebsrätewahlen - ein wichtiger Kampfabschnitt auch für die Arbeiterjugend". Für die Arbeiterjugend werden als Ausgaben für die kommenden Betriebsratswahlen (BRW) genannt:
1. Der Arbeiterklasse zu erklären, wie wichtig der besondere Kampf der Arbeiterjugend für proletarische Betriebsräte ist. Der Kampf um Betriebsräte soll auch weiter der Kampf "um die Betriebsräte als Kampf zwischen Opportunismus und Marxismus-Leninismus sein".
2. Die Kandidaten für die Betriebsratswahl müssen auch an ihrer Haltung zur Arbeiterjugend gemessen werden:"
Das bedeutet aber auch, daß in jedes betriebliche Kampfprogramm die Forderungen der Arbeiterjugend mit aufgenommen werden müssen. Das bedeutet weiter, daß es die Aufgabe der Partei ist, den oppositionellen Kandidaten klarzumachen, daß ihre Aufgabe, die gesamte Klasse im Geiste des Klassenkampfes zu erziehen, auch bedeutet, besonders die Arbeiterjugend in den Kampf der Klasse hineinzuziehen und sie im Kampf zu erziehen."
3. Proletarische Betriebsräte müssen Stellung nehmen gegen die Militarisierung der Arbeiterjugend, gegen die Knebelung der Arbeiterjugend gegen das BVG, gegen den Stufenplan, für die Parole: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
4. Eine Einheitsfronttaktik muß angewandt werden, d.h. eine Schmiedung der Einheitsfront von unten:"
Ein Element der Einheitsfront ist die Aufnahme der Forderungen der Arbeiterjugend in das Kampfprogramm aller Arbeiter des Betriebes. … Eine Selbstverständlichkeit muß es sein, daß die Arbeiterjugend und der KJVD an den Versammlungen der Partei zu den Betriebsratswahlen teilnimmt, weiter soll der KJVD auch eigene Versammlungen der Arbeiterjugend zu den Betriebsratswahlen und zur Aufstellung der Forderungen der Arbeiterjugend durchführen."

Aus Hessen wird berichtet von Merck Darmstadt (vgl. 3.2.1972).

Aus Schleswig-Holstein wird berichtet von HDW Kiel.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 13, Bochum 16.2.1972

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