Kommunistischer Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD, Jg. 3, Nr. 1, 5. Jan. 1972 [fehlt]

05.01.1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 1 (vgl. Jan. 1972, 8.1.1972) mit dem Leitartikel "Jagd auf Bankräuber - Übung für Jagd auf Kommunisten" heraus. Danach wird ein Bankraub in Köln von der Polizei zum Anlaß genommen, "den Polizeiapparat weiter zu zentralisieren und zu verstärken". Dies geschehe durch Zentralisierung der Polizei bei der Fahndung und Einrichtung von zentralen Expertenteams. Die 'Süddeutsche Zeitung' wisse zu berichten, daß die Bemühung um Effektivität der Polizei "weitgehendst von der SPD geteilt wird". Auch die ÖTV fordere die "Zusammenarbeit von Polizei und Gewerkschaften". Eingegangen wird auch auf die Neujahrsansprachen von Brandt und Schiller (vgl. 31.12.1971). Über neue Verhandlungen in der Stahlindustrie (vgl. 28.12.1971, 7.1.1972) wird festgestellt, daß die Große Tarifkommission NRW entschieden habe, ihre nächste Tagung in Gelsenkirchen stattfinden zu lassen (vgl. 10.1.1972). Der Beschluß der Großen Tarifkommission zu neuen Verhandlungen sei nichts anderes, "als die offen erklärte Bereitschaft der IGM-Führer, die Durchsetzung des verschärften Bonner Lohndiktats in der Stahlindustrie zu unterstützten. Hier bestätigt sich erneut, was die KPD/ML schon vor Beginn der Tarifrunde feststellte: die Stahlindustrie ist das schwächste Glied in der Kette der Kapitalisten und der Sozialdemokratie. Die Gründe hierfür sind vor allem die Kampferfahrung und -stärke der Stahlwerker, das schon fortgeschrittene Verwachsen der Gewerkschaftsführer mit den Kapitalisten und die rasche Entwicklung der Krise in der Stahlindustrie".

Über eine Rede des chinesischen Vertreters in der UNO zur Frage der nuklearen Abrüstung erklärt die KPD/ML-ZB, daß die chinesische Delegation die Meinung vertrete, "daß die in mehr als 20 Jahren gesammelten historischen Erfahrungen ausgewertet und daraus die notwendigen Lehren gezogen werden müssen. Wir dürfen nicht gestatten, daß die UNO als Werkzeug der Politik gewisser Großmächte mißbraucht wird. … Die chinesische Regierung schlägt deshalb vor, daß der Antrag der Sowjetunion auf Einberufung einer Weltabrüstungskonferenz der diesjährigen UNO-Vollversammlung nicht zur Abstimmung unterbreitet wird".
Eingegangen wird auch auf den Besuch der chinesischen Tischtennis-Mannschaft in Frankfurt (vgl. 2.1.1972), Wolfsburg (vgl. 6.1.1972) und Lübeck (vgl. 8.1.1972). Weitere internationale Berichte behandeln den Vertrag zwischen Indien und der 'BRD' (vgl. 3.1.1972), die Beziehungen zwischen Indien und Bangla Desh (vgl. 17.12.1971) und zwischen der Sowjetunion und Japan (vgl. 28.12.1971), die Bombardierung der DR Vietnam (vgl. 26.12.1971) und das Treffen zwischen Nixon und Brandt (vgl. 28.12.1971).

Aus Baden-Württemberg wird eingegangen auf die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und ihres KJVD bei Daimler-Benz Mannheim, aus Hessen auf die eigene Betriebsgruppe bei Buderus Wetzlar (vgl. Dez. 1971) und aus NRW auf Hoesch Dortmund und den Schalker Verein Gelsenkirchen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 1, Bochum 5.1.1972