Kommunistische Volkszeitung Jg. 2, Nr. 9, 1. Mai 1974

20.04.1974:
Der KBW (vgl. 1.5.1974) berichtet:"
Diskussion über den § 218 in Paderborn

Paderborn. Diskussion vor dem Postamt. Am Samstag, 20.4., machte das 'Komitee gegen den § 218' eine Stadtaktion. Die Broschüre 'Weg mit dem § 218', die Kommunistische Volkszeitung, Plaketten ('Treibt § 218 ab') und Maiplaketten lagen auf einem Stand in der Haupteinkaufsstraße aus.

Ein Genosse mit Megaphon hat über den § 218 informiert. Drei Stellwände gaben außerdem noch weitere Auskunft über den § 218.
Die Reaktion auf diese Aktion war sehr unterschiedlich. Gleich zu Beginn kam ein älterer Herr, der sehr empört war, ersagte: 'Ihr seid schlimmer als die Nazis, ihr wollt das deutsche Volk aussterben lassen'. Er war so erregt, daß er sogar eine Stellwand beschädigte. Der Genosse mit dem Megaphon gab ihm Gelegenheit, seine Meinung lauter kundzutun, er erntete jedoch nur Gelächter und wurde von herumstehenden Interessenten beschwichtigt.

Eine Diskussionsgruppe wuchs auf mehr als 50 Leute an. Es ging besonders um das Thema 'Kirche und der § 218'. Dabei kam es zu einer spontanen Abstimmung, wer den § 218 ablehnt und wer ihn befürwortet. Das Ergebnis war, daß wir knapp die Hälfte hinter unserer Forderung hatten.

In dieser Diskussion zeigte sich aber auch, daß wir Schwierigkeiten hatten, die kirchlichen Argumente in den Griff zu bekommen. Gerade hier in Paderborn müssen wir uns in Zukunft stärker um Klarheit in diesen Fragen bemühen. Es ist vor allem wichtig, zwischen der reaktionären offiziellen Kirchenpolitik und der teils sehr fortschrittlichen Politik unterer Kirchenebenen zu unterscheiden, jedoch in der Frage der Abtreibung haben sich keinerlei gemeinsame Punkte gezeigt."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 1.5.1974, S. 10

01.05.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 17.4.1974, 15.5.1974) Nr. 9 heraus.

Auf Seite 1 erscheint der Aufruf des KBW zum 1.Mai: "Gegen Mitbestimmungsfeiern, Kampftag der Arbeiterklasse!"
Er ruft desweiteren dazu auf, sich an den Demonstrationen und Kundgebungen des DGB zu beteiligen. " Der KBW ruft darüberhinaus in über 3O Städten zu anschließenden eigenen Kundgebungen des KBW auf."

Berichtet wird u.a. von der Chilekonferenz (vgl. 23.4.1974, 27.4.1974) und der eigenen Delegiertenkonferenz (vgl. 12.4.1974).

In "Kurzarbeit bei VW" wird berichtet von der Kurzarbeit für 45 000 bundesdeutsche VW-Arbeiter, davon 10 000 in Wolfsburg. A. B. berichtet im Auftrag der VW-Zelle in "VW Wolfsburg: Kurzarbeit und Stahltore zur Aussperrung" von der Betriebsversammlung am 17.4.1974.

Aus Bayern wird in "Die Rente reicht nicht mehr. Das Geschäft der Augsburger Altersheime" berichtet durch die Gruppe Augsburger Kommunisten (GAK) des KBW.

Aus Bremen berichtet die Zelle Klöckner: "Erst Überstundenklopperei, dann Entlassungen".

Aus Hamburg wird berichtet aus der GEW (vgl. 25.4.1974), über 6 000 Unterschriften gegen den § 218 sowie u.a. über AKW:"
Die Elbe wird zur Kloake

Von Hamburg bis weit ins Wattenmeer vor Cuxhaven werden laufend Kaianlagen, Großindustrie und Atomkraftwerke geplant und gebaut. Die Warnungen von Fachleuten und Wissenschaftlern wurden von den verantwortlichen überhört. Die Elbe wird zur Kloake der Großindustrie, Wassersport ist dann nicht mehr möglich. Der Hamburger Wirtschaftsminister, 'Senator' Kern, hält die Entwicklung für lebensnotwendig (siehe 'Hamburger Abendblatt', Nr. 82, Jahrg. 27), hat aber wohl schon die Konsequenzen gezogen und ist mit seiner Segeljacht vom Schulauer Jachthafen zur Ostsee übergesiedelt. Hinzu kommt, daß der Fischbestand gefährdet wird."

Aus Niedersachsen wird in "Die Landtagswahlen in Niedersachsen stehen bevor" von den LTW (vgl. 9.6.1974). Berichtet wird aus Osterholz-Scharmbeck (vgl. 28.3.1974), aus Hildesheim wird aus dem GTB-Bereich berichtet in "Ringella Hildesheim: Für einen Betriebsrat!". Ein Mitglied der KG Hannoversch Münden des KBW berichtet in "MAD verhört KVZ-Verkäufer. Der MAD arbeitet mit dem örtlichen Nachrichtendienst zusammen" von der Bundeswehr. Aus Munster wird in "Bei Beschwerden zweierlei Maß" berichtet von der Bundeswehr durch Soldaten der Panzerjägerkompanie 90. Aus Osnabrück wird berichtet über eine "Demonstration für besseren Jugendarbeitsschutz" zum JuArschG, an der sich ca. 150 beteiligten. Aus Wilhelmshaven wird in "Politische Entlassung im Marinearsenal" berichtet von der Bundeswehr. Aus Braunschweig wird berichtet in "100 000 DM Kaution für Mai-Veranstaltung" sowie in "9 000 Mark für Anbringen von Maiplakaten!".

Aus NRW wird berichtet aus Köln aus dem IGM-Bereich von Felten und Guillaume (F+G - vgl. Feb. 1974). Aus Paderborn wird berichtet aus dem Metallwerk W. Schneider und vom § 218 (vgl. 20.4.1974). Aus Münster berichtet das Betreuerkollektiv des Abenteuerspielplatz Südpark in "Aus Steuergeldern in die eigene Tasche. Ein Brief aus Münster". Aus Bielefeld stammt ein Bild 'Es lebe der 1. Mai!' der Projektgruppe Kunst & Politik.

Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet über die KG Kaiserslautern des KBW.

Aus Kiel wird in "'Da haben schon meine Eltern gegen gekämpft'. Erfahrungsbericht des Stadtteilkomitees Kiel-Garden" wird berichtet vom § 218.

Ortsbeilagen wurden uns bekannt aus Göttingen und Osnabrück.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 1.5.1974

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