Kommunistische Volkszeitung Jg. 2, Nr. 10, 15. Mai 1974

März 1974:
Der KBW (vgl. 15.5.1974) berichtet aus Kiel aus der ÖTV aus dem Bereich der Kirche vom UVB:"
ÖTV: Unvereinbarkeitsbeschluss gegen 8 Vikare.

Kiel. Die ÖTV-Kreisverwaltung Kiel teilte im März 8 Vikaren, die die Aufnahme in die Gewerkschaft beantragt hatten, mit, daß man 'bedauerlicherweise' den Antrag ablehnen müsse. Die Kreisverwaltung schrieb: 'Nach unseren Informationen sind sie einer Organisation zuzurechnen, die unter diesen Beschluß (den Unvereinbarkeitsbeschluß des DGB) fällt, wobei es nicht auf eine eventuelle Mitgliedschaft ankommt.'

Da der größte Teil dieser Vikare sich bisher noch nicht politisch betätigt hat, und sie erst jetzt nach längeren Diskussionen beschlossen haben, aktive Gewerkschaftspolitik zu machen, läßt sich aus dieser Reaktion der ÖTV-Kreisverwaltung Kiel nur schließen, daß sie schon jeden aktiven Gewerkschafter als eine Bedrohung empfindet."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 10, Mannheim 15.5.1974, S. 6

15.05.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 1.5.1974, 29.5.1974) Nr. 10 heraus.

Berichtet wird u.a. über Gewerkschaftsausschlüsse (UVB) und vom 1. Mai aus:
- Baden-Württemberg aus Bruchsal, Emmendingen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Saulgau, Stuttgart und Wiesloch;
- Bayern aus Augsburg und München;
- Berlin, Bremen und Hamburg (vgl. auch 30.4.1974);
- Niedersachsen aus Alfeld, Braunschweig (vgl. auch 30.4.1974), Diepholz, Emden, Göttingen, Hannover, Hildesheim (vgl. auch 30.4.1974), Northeim, Oldenburg, Osnabrück (vgl. auch 29.4.1974), Seesen (vgl. auch 30.4.1974) und Wolfsburg;
- NRW aus Aachen, Bochum, Bielefeld, Dortmund, Essen, Hamm, Herne, Köln, Mönchengladbach, Münster (vgl. auch 30.4.1974), Opladen, Paderborn, Unna, Witten und Wuppertal;
- Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen, Mainz und Speyer;
- dem Saarland aus Saarbrücken;
- Schleswig-Holstein aus Kiel und Neumünster.

Aus Bayern berichtet aus München die Siemens-Aufbauzelle in "Mit Pistole bedroht" vom Kleben der Plakate zum 1. Mai.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet in "14 Tage Streik. Sautter / Reutlingen: Zulagen sollen angerechnet werden" und in "Von der Uni geworfen" aus Heidelberg.

Aus Berlin wird in "Köder der Verleihfirmen. 'Spitzenlöhne' nur auf dem Papier" berichtet von der Zeitarbeit bzw. den Leiharbeitern, in "Gemeinsames Manöver von Westberliner Polizei und US-Soldaten gegen 'Sabotageakte'" (vgl. 23.4.1974), in "Solidarität mit Oman auch im Sportverein" von der Sammlung für die PFLOAG und in "1. Mai im DDR-Fernsehen". Berichtet wird auch:"
Chile-Schallplatten

Westberlin. Eine Gruppe von jungen Arbeitern und Arbeiterinnen im Georg-von-Rauch-Haus hat eine Schallplatte zur Unterstützung des chilenischen Widerstandskampfes herausgegeben. Sie kostet vier Mark und ist über den Maulwurf-Vertrieb in den Buchläden und unter der Bestelladresse: J. Müller, 1 Berlin 36, Waldemarstr. 102 erhältlich.

Der gesamte Gewinn geht zur Unterstützung des bewaffneten Kampfes nach Chile. Auf der Platte befinden sich neben dem von den Genossen selbst gemachten Lied 'Chile - Venceremos. Der Kampf geht weiter' zwei Interviews, die vor dem Nationalstadion und im Leichenschauhaus aufgenommen wurden."

Aus Bremen wird berichtet vom Bremer Vulkan (vgl. 24.4.1974) und in "Verfahren gegen Regierungsrätin Linder. Grund: Flugblatt verteilt", was vor VFW geschah.

Aus Hamburg wird berichtet über Neset Danis (vgl. 11.5.1974) sowie in "Wie bei der Post rationalisiert wird" aus dem DPG-Bereich.

Aus Hessen wird berichtet über die KG Erbach/Michelstadt.

Aus Niedersachsen wird berichtet in "Keine Sympathie für Brandt. SPD-Landesminister hält Forderung nach Demokratie für 'grotesk'" aus Seesen (vgl. 7.5.1974). Von der Hannover-Messe wird berichtet in "Arbeiter sollen Kapitalistenmesse finanzieren". In "Blaupunkt bricht Vertrag. Von den Kapitalisten beschissen und von einem Gewerkschaftsführer bedroht" wird aus Hildesheim berichtet von einem fristlos gekündigten türkischen Kollegen. Aus Holzminden wird berichtet von einem GEW-Ausschluss (vgl. 26.4.1974). Aus Schöppenstedt wird berichtet über die "Pleite beim Gummiwerk Schroers" (vgl. 26.4.1974). In "MAD bespitzelt Einstellung in Privatbetrieb" wird berichtet aus dem Marinearsenal Wilhelmshaven (ÖTV-Bereich) der Bundeswehr. Die Zelle VW Wolfsburg berichtet in "VW-Lehrlinge kämpfen für eine starke Jugendvertretung" von den JVW. Aus Wolfsburg wird auch berichtet aus der IG Metall von den Ausschlussverfahren aufgrund des 1. Mai sowie gegen Dieter Bock (vgl. 7.5.1974). Aus Göttingen wird berichtet:"
Apotheker-Assistentin sollte nicht in die HBV

Ich bin Apotheker-Assistentin von Beruf. Als ich im letzten Jahr in die Gewerkschaft HBV in Göttingen eintreten wollte, sagte mir der zuständige Mensch: 'Soviel ich weiß, gibt es doch für Apotheker besondere Standesorganisationen oder die DAG. Wieso wollen Sie denn dann bei uns eintreten?' Nur nach ganz entschiedenem Drängen erhielt ich die nötigen Papiere. Dieses spalterische Verhalten zeigt sehr deutlich, für wessen Interessen die Gewerkschaftsführung in Wirklichkeit eintritt. Wir fordern dagegen: Kampfstarke und klassenbewußte Einheitsgewerkschaften!"

Aus Hildesheim wird auch berichtet:"
DKP: Luftballon im Rathaus

Hildesheim. In Hannover kandidiert die DKP bei den kommenden Wahlen mit der glorreichen Parole: Roter Pfeffer ins Rathaus. In Hildesheim verteilten sie rote Luftballons, auf denen geschrieben stand: Wählt DKP! - Als die Hildesheimer DKP einen Stand in der Stadt wagte, versuchte sie die Genossen des KBW zu verjagen, Diskussionen wollte sie nicht, denn das Aufblasen der Luftballons nahm sie vollends in Anspruch."

Aus Oldenburg wird berichtet von den Berufsverboten:"
DKP im Dienst der staatlichen Schnüffelei

Oldenburg. Vor zirka drei Wochen war an der Universität Oldenburg in der Zeitung der DKP-Hochschulgruppe, dem 'Kommunist', ein Artikel mit der Überschrift 'Chaoten lavieren sich in den Schuldienst' zu lesen. In diesem Artikel wurden zwei ehemalige Angehörige der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG), die aufgrund ihrer politischen Tätigkeit an der Hochschule nicht zum 1.12.1973 in den Schuldienst eingestellt wurden, sondern erst nach einem Anhörungsverfahren zum 1.4.1974 namentlich (!) beschuldigt, sie hätten im Anhörungsverfahren ihre politische Einstellung verleugnet und wären aufgrund dessen in den Schuldienst übernommen worden.

Die DKP bemüht sich also, dem bürgerlichen Staat bei der Herausfindung von Menschen, die nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, behilflich zu sein. Darin zeigt sich einmal mehr, daß die DKP den bürgerlichen Staat nicht als Feind ansieht, sondern sich mit ihm ausgesöhnt hat."

Aus NRW wird berichtet über die KG Krefeld, die KG Essen, über die aus der ASS Herne entstandene Kommunistische Schülergruppe (KSG) Herne, in "Polizei schützt NPD-Stand. Spontane Kundgebung gegen Faschisten" aus Münster (vgl. 4.5.1974) und aus dem IGM-Bereich von Hoesch Hamm (vgl. Mai 1974).

Aus Kiel wird aus dem ÖTV-Bereich aus der Kirche berichtet (vgl. März 1974). In "'Gegen Drill, Schinderei und Kantinenwucher'" wird eine Meldung aus der Ortsbeilage Hamburg (vgl. 17.4.1974) gekürzt übernommen.

Ortsbeilagen wurden uns bekannt aus Göttingen, Heidelberg und Osnabrück.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 10, Mannheim 15.5.1974

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