Proletarische Front: Arbeiterkampf in Deutschland, Jg. 3, Nr. 10, München, (April) 1973

April 1973:
Das Heft Nr. 10 der "Proletarischen Front" erscheint unter dem Titel "Arbeiterkampf in Deutschland - Klassenzusammensetzung und Kampfformen der Arbeiter seit dem Nationalsozialismus" im Trikont-Verlag (München). Laut Vorbemerkung hat der Verlag ab April 1973 die Herausgabe der Publikationen der Proletarischen Front, Hamburg übernommen. Innerhalb des Verlagsprogramms laufen sie in einer eigenen Reihe.

Im Vorwort heißt es u. a.: "Für alle, die auf den Klassenkampf als den entscheidenden Motor der Geschichte setzen, ist heute unumstößlich klar, daß in der Arbeiterklasse der Schlüssel für jede revolutionäre Umwälzung liegt. Aber es sind nur wenige, die sich fragen, was dieser Gemeinplatz der materialistischen Geschichtsauffassung konkret bedeutet. Die meisten begnügen sich damit, die Umsetzung dieser allgemeinen Einsicht in die Praxis auf der Grundlage eines ungebrochenen und undiskutierten Verhältnisses zur traditionellen Arbeiterbewegung zu vollziehen.

Nun bringt diese Vorgehensweise ungeahnte Schwierigkeiten mit sich. Denn sie ist, sobald sie konkret zu werden sucht, mit der Tatsache konfrontiert, daß die traditionell-leninistischen Parolen angesichts des realen Arbeiterkampfs in Deutschland seit der Welt Wirtschaftskrise und dem Nationalsozialismus bedeutungslos sind. Jede konkrete Untersuchung über die Zusammensetzung und die Kampfformen der Arbeiterklasse seit den zwanziger Jahren wirft Fragestellungen auf, die sofort klar machen, daß sie in den Strategien der III. Internationale und ihres deutschen Parteiablegers nicht im mindesten aufgenommen worden waren. Vielleicht verhindert gerade diese Tatsache - die Bedeutungslosigkeit der traditionellen Arbeiterbewegung angesichts der damaligen und heutigen Klassenkonflikte - bis heute die Aufarbeitung der realen Arbeiterkämpfe und die sich daraus ergebende kritische Auseinandersetzung mit einer vergangenen Theorie des Klassenkampfs."

Die vorliegende Arbeit stelle "einen ersten Versuch dar, die längst fällige Auseinandersetzung mit den deutschen Arbeiterkämpfen seit Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus in Gang zu bringen. Das Kollektiv, welches für die Ergebnisse verantwortlich zeichnet, ist sich der Begrenztheit seines Versuchs bewußt. Es ist unglaublich schwierig, den Klassenkampf, so wie er in den letzten 40 Jahren in Deutschland real ablief, vom Arbeiterstandpunkt her auf den Begriff zu bringen. Arbeiterstandpunkt: das bedeutet, auf jedes vorgegebene Interpretationsschema, auf jede griffige Floskel eines erstarrten Kapitalbegriffs zu verzichten."

Inhalt:
"Vorwort
'Wir nennen den Kommunismus die wirkliche Bewegung, die den jetzigen Zustand aufhebt.'(Karl Marx).
I. Die aktuellen Arbeiterkämpfe und die aktuellen Maßnahmen der Kapitalisten zur Verfestigung ihrer Kontrolle über die Arbeitskraft
II. Die Geschichte des Kapitalismus - Notwendigkeit des Kommunismus
III. Der nationalsozialistische Planstaat - eine besondere Form der Reorganisation des kapitalistischen Kommandos über die Arbeitskraft
IV. Die Niederhaltung des Arbeiterkampfs - Garantie der Kontinuität des Ausbeutersystems 1945 bis 1950/51
V. Die blockierte Autonomie der fünfziger Jahre
VI. Westdeutsche Arbeiterkämpfe in den sechziger Jahren
VII. Die kapitalistische Gegenoffensive und der Reformismus
VIII. Reformkapitalistischer Planstaat oder Arbeitermacht
IX. Die aktuellen Klassenkämpfe und die Parolen für die Entfaltung der Kämpfe".
Q: Proletarische Front: Arbeiterkampf in Deutschland - Klassenzusammensetzung und Kampfformen der Arbeiter seit dem Nationalsozialismus, Jg. 3, Nr. 10, München, (April) 1973.

Proletarische_Front_1973_10_01

Proletarische_Front_1973_10_02

Proletarische_Front_1973_10_03

Proletarische_Front_1973_10_04

Proletarische_Front_1973_10_05