Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 46, West-Berlin, 25. Oktober 1967

25.10.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 46 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "Ein Gewerkschafter weist Fraenkel zurück. IG Metaller Heinz Brandt antwortet auf 'Morgenpost' Interview".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Geheimgehalten: 'Raketen' gegen US-Hauptquartier in West-Berlin"
- "Botschaftsrat Beletzki: Besonderes Gebilde West-Berlin"
- "Springer auf dem Rückzug: Aus TWEN-Imperium verschwunden"
- "US-Militärfachmann empfiehlt: Rückzug aus der NATO"
- "Freiwillige Polizeireserve: Klärung durch Gegenüberstellung"
- "Großverlage: Vor einer Prozesswelle"
- "Personalien"
- "Hinweise des Republikanischen Clubs"
- "Prof. Gollwitzer: Damit sich hier etwas ändert!"
- "Nevermann: Zur Konkretisierung der Zielvorstellungen"
- "Übung macht den Meister"
- "Berliner Rechtshilfe"

Berichtet wird u. a. über Flugblätter, die mittels Raketen über dem Gelände des US-Headquarters geschossen wurden, so auch über dem Springer-Hochhaus. "Grund: Inhalt der Flugblätter, die in englischer Sprache abgefasst sind. In deutscher Übersetzung lauten sie: Sind Sie sicher, dass Sie Vietnam überleben werden? (…) Ihre Regierung ist außerstande, ein Volk zu besiegen, das um nationale Unabhängigkeit kämpft. Wir bieten Ihnen Zuflucht in Kanada, Schweden oder Dänemark an!" Weiter wird berichtet über den Botschaftsrat Beletzki, der West-Berlin zu einem "besonderen Gebilde" erklärt. Springer zieht sich aus dem Magazin für junge Leute, 'TWEN', zurück. Ein US-Militärfachmann empfiehlt den "Rückzug aus der NATO". Dies betrifft beide deutsche Staaten aus den Militärbündnissen. Weiter würde es um die "Anerkennung der DDR" gehen. Biographische Daten gibt es zu: Axel Springer, Klaus Schütz.

Die Debatte zur "biologischen Manipulierbarkeit des Menschen", die für den 27.10. im RC vorgesehen war, wird verschoben. Für den 25.10. liest im RC Michael Horrowitz. Am 26.10. diskutieren der SDS und die Falken "über Aufgaben und Methoden der sozialistischen Opposition innerhalb der außerparlamentarischen Opposition". In der Extra-Dokumentation antwortet Heinz Brandt auf den FU-Professor Ernst Fraenkel, der den SDS mit der SA verglichen hatte. Veröffentlicht wird die Rede von Professor Gollwitzer auf der Vietnamkundgebung am 21.10. Es schließt sich ein Bericht über die Debatte im RC: "Opposition in der parlamentarischen Demokratie" (22.10) an. Vermutlich an diesen Tagen die "Rechtshilfe" gegründet. Dazu heißt es: "Wir haben einen Fonds für Berliner Rechtshilfe eingerichtet. Wer der Opposition zu ihrem Recht verhelfen will, den bitten wir, mit einer Geldspende dazu beizutragen". Ein Kuratorium soll über die Verwendung der Mittel entscheiden. Im Kuratorium sind u. a. vertreten:
- AStA der Freien Universität
- AStA der Kirchlichen Hochschule
- Studentenvertretung der Technischen Universität
- Evangelische. Studentengemeinde
- Die Falken
- Republikanischer Club.
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 46, West-Berlin, 25. Oktober 1967.

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