Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 35, West-Berlin, 16. September 1967

16.09.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 35 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "SPD-Linke für eine neue Politik" (II. Teil)
Artikel der Ausgabe sind:
- "Neubauer: Wieder auf dem Marsch nach links?"
- "Albertz: Antwort an Abusch: Schon wieder im Eimer"
- "Westdeutsche Söldner: Kämpfen für Biafra"
- "Vietnam in USA: Jeder zweite Amerikaner gegen den Krieg"
- "SHB-Memorandum: Acht Forderungen an Senat und SPD"
- "Ein Sozialdemokrat hat das Wort: Sickerts Blütenlese"
- "West-Berliner Betriebe: Westdeutsche als Drückeberger beschimpft"
- "Voltaire-Verlag: Strafanzeige gegen drei Springer Chefredakteure"
- "Bremer Polizist: Auf das Grundgesetz pfeife ich"
- "Junge Generation an der Saar: Gegen große Koalition"
- "Günter Grass: Im Zweifelsfalle für den lieben Gott"
- "Katholische Bischöfe: Konkurrenzblatt für Rheinischen Merkur"
- "DDR-Verlage: Messe Zusage in letzter Minute"
- "Personalien"
- "Hinweise"
- "Es gilt, ein Justizverbrechen zu verhindern"

Berichtet wird u. a. über Sozialsenator Neubauer, der als "Führer der rechten Fraktion" bezeichnet wird, und jetzt versuche, "die Tuchfühlung zum allgemeinen Linkstrend nicht ganz zu verlieren". Er habe jetzt ein neues Papier vorgelegt: "In der Berlin-Politik könne es so wie bisher nicht weitergehen". Der BED meint dazu: "Allerdings versucht Neubauer im Gegensatz zu den linken Papieren es mehr mit taktischen Erörterungen".

Berichtet wird weiter über Albertz. Seine angeleierten "Passierscheinkontakte werden voraussichtlich wegen der anstehenden Finanzthemen erneut verschoben werden müssen". Der Rundfunksender Lagos, Nigeria berichtet über eine "Zusammenstellung eines Söldnertruppentransportes von westdeutschen Bürgern für die von der Zentralregierung abgefallenen Ostprovinz, die jetzt den Namen Biafra hat". In den USA soll jeder zweite Amerikaner "gegen den Krieg in Vietnam" sein. Berichtet wird auch über ein SHB-Memorandum. Danach veröffentlichte der LV des SHB West-Berlin "ein umfangreiches Memorandum zur Situation von SPD, Senat und Öffentlichkeit in West-Berlin nach dem 2. Juni'".

Der "Voltaire-Verlag" hat "gegen die Chefredakteure der Springer-Zeitungen 'Berliner Morgenpost', 'Mittag' (Düsseldorf) und 'Hamburger Abendblatt Strafanzeige wegen politischer Verdächtigung nach § 241 StGB gestellt". Danach kann mit Gefängnis bestraft werden, "wer andere durch politische Verdächtigungen oder Mitteilungen der Gefahr aussetzt, aus politischen Gründen verfolgt zu werden". Biographische _Daten gibt es zu Kurt Brumlop, Heinz Zellermayer".

Die "Voltaire-Flugschrift" Nr. 12 ist erschienen: "Bedingungen und Organisation des Widerstands". In der "Extra-Dokumentation" werden "die Vorschläge zur Berlin-Politik der SPD-Linken" veröffentlicht: "Zur Deutschland- und Osteuropapolitik. Ergebnisse einer Diskussion interessierter Genossen". Berichtet wird noch über eine Flugblatt-Aktion des SDS, des RC und der Gewerkschaftlichen Studentengemeinschaft zu Fritz Teufel, der sich "im Rathaus Schöneberg dem Abgeordnetenhaus stellen will". Die West-Berliner "Justiz beschuldigte ihn, am 2. Juni 1967 anlässlich der Anti-Schah-Demonstration vor der Oper einen Stein gegen Polizisten geworfen zu haben". Das Flugblatt endet mit den Worten: "Seid Demokraten, befreit euch aus dem Untertanengeist einer unseligen Vergangenheit, kämpft gemeinsam mit den Studenten für die Freiheit Fritz Teufels". Geworben wird für den "Gewerkschaftsspiegel".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 35, West-Berlin, 16. September 1967.

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