Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 34, West-Berlin, 13. September 1967

13.09.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 34 erscheint mit einer Extra-Dokumentation zur Berlin-Frage: "Für eine neue Politik".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Ein Angebot aus dem Hause Springer"
- "Tagesspiegel wünscht Gegendarstellung"
- "Affäre Teufel: Go-in im Schöneberger Rathaus"
- "Schriftstellerprotest in der CSSR: Nur zwei Autoren?"
- "Studentenpresse: Keine Studentenzeitung geplant"
- "Neue Kritik: Theoretische Zeitung des SDS"
- "Springer-Anteil an der Jugendpresse: Fast 100 Prozent"
- "Literarische Links-Clubs: Ab sofort Koordination"
- "Hannes Schwenger: Extra-Report: Wie man Lügen lange Beine macht" und: "Aus dem 'Fall Zweig' wurde wieder einmal ein fall Springer"
- "Blütenlese aus der Berliner Morgenpost"
- "Die Antwort der Landespostdirektion"

Berichtet wird u. a. über die BZ, die Mahler zu einem Gespräch eingeladen hatte. Hintergrund: der Chefredakteur soll gesagt haben: "Wenn die außerparlamentarische Opposition ihre Kampagne gegen den Springer-Konzern einstellte, hätte die BZ freie Hand, die Korruption in der West-Berliner Polizei aufzudecken. Zur "Studenten-Kolumne" (BED 32) verlangt der Tagesspiegel eine Gegendarstellung, da die "Behauptungen unwahr seien". Im Rathaus Schöneberg soll am 15.9. ein Go-in stattfinden. Hintergrund: "Freunde des Studenten Fritz Teufel haben dazu aufgerufen, den von der Polizei seit letzten Freitag entsprechend einem Haftbefehl Gesuchten nicht in der Untersuchungshaftanstalt Moabit, sondern bei der West-Berliner Volksvertretung abzuliefern. (…) Rechtsanwalt Horst Mahler, Teufels Verteidiger, warnte davor, die Protestaktionen gegen eine erneute Inhaftierung Teufels zu bagatellisieren oder als Ulk aufzufassen". Eine "Studenten-BZ", wie verlautet, sei nicht geplant. Man arbeite aber zur Zeit an "einer Zeitschrift unbekannten Namens", deren Nullnummer Ende des Monats erscheinen soll.

Das bisherige Diskussionsorgan des SDS "Neue Kritik" wird als "theoretische Sozialistische Zeitung" erscheinen. Herausgeber sind u. a. Oskar Negt, Peter Gäng, Klaus Vack, Lothar Wolfstätter. In Frankfurt/M. trafen sich Vertreter von 15 politisch-literarischen Clubs zu einem Koordinationsgespräch. Unter dem Zeichen POL (Arbeitsgemeinschaft Politisch-literarischer Clubs) soll in Frankfurt/M. ein zentrales Org.-Büro eingerichtet werden, "das Programme arrangiert und koordiniert". Folgende Clubs nahmen u. a. daran teil: "Club Voltaire" (Frankfurt/M.), "Aktion 67" (Wuppertal), "Komm Club" (München), "Lila Eule" (Bremen), "Republikanischer Club" (Hamburg), "Studentenkeller im Schloss" (Darmstadt).

Im "Extra-Report" geht es um Arnold Zweig, der das Leben in der DDR als "Hölle" bezeichnet. Zwischenzeitlich hätten sich aber die Behauptungen "in Nichts aufgelöst". In der "Extra-Dokumentation" wird über die Berlin-Frage diskutiert und dazu 8 Thesen veröffentlicht. Geworben wird für: die Ausstellung: "Dem Scheiterhaufen entgegen", die am 27.9. im jüdischen Gemeindehaus eröffnet wird.
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 34, West-Berlin, 13. September 1967.

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