Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD)
Landesverband Bayern

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.02.2010

Diese wie immer unvollständige Darstellung schildert nur kurz einleitend die Politik der damals noch als Landesaufbaugruppe agierenden Freunde des KABD in Bayern (vgl. Feb. 1976), die dann von der ersten großen Liquidatorenwelle stark betroffen sind (vgl. Apr. 1976) wobei vermutlich viele Mitglieder aus Erlangen und Nürnberg, vor allem aber auch aus Schweinfurt verloren gegangen sind.

Später hat zumindest der RJVD des KABD einen regulären Landesverband Bayern, die Mutterpartei aber hat Probleme mit ihren Getreuen (vgl. Jan. 1978), die sich nicht nur in Erlangen, Nürnberg und Ortsgruppe München, sondern auch in der Landesleitung Bayern selbst, die in Aschaffenburg ansässig scheint, kritisch zu geben scheinen (vgl. Juli 1978, Aug. 1978), dann gar mit ihrer Kritik an die Öffentlichkeit treten (vgl. Nov. 1978). Die Landesleitung Bayern wird abgesetzt (vgl. Dez. 1978), es kommt zum Bruch mit dem KABD (vgl. 17.12.1978, 21.12.1978, Jan. 1979, 4.1.1979, 7.2.1979, 12.2.1979) und der Organisierung der Oppositionellen (vgl. 22.12.1978), die vor allem von Aschaffenburg und München ausgeht, während dem KABD ein arg geschwächter Landesverband Bayern verbleibt (vgl. 17.4.1979, 8.5.1979, 1.6.1979, 15.6.1979).

Auch in den Kommunistischen Studentengruppen (KSG) regt sich Unmut, besonders in Würzburg (vgl. 24.5.1979), auch dort schließen sich frühere Mitglieder der KSG dem Kreis derjenigen ehemaligen KABDler an, die sich um die letzte gewählte Landesleitung scharen (vgl. Nov. 1979) und sich mit Hilfe der 'Beiträge zur Diskussion' neue politische Perspektiven zu eröffnen trachteten.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Februar 1976:
Die Ortsgruppe München des KABD und die Landesaufbaugruppe Bayern des KABD geben vermutlich im Februar 1976 die Broschüre "Zu den Aufgaben der Kommunisten unter den gegenwärtigen Bedingungen" heraus, die "der Auseinandersetzung mit einigen opportunistischen Positionen" – genannt werden der KB und der Arbeiterbund (AB) - dienen und die eigene Haltung dokumentieren soll. Neben einem Vorwort sind weiter enthalten die Artikel "Den Kampf der Arbeiterklasse mit dem Parteiaufbau verbinden" und "Tageskampf und sozialistisches Ziel" sowie aus der 'Roten Fahne' des KABD "Einige Argumente zu schwankende Stagnation der Wirtschaft" aus Nr. 2/1976, "Das Arbeiterkampfprogramm des KABD" aus Nr. 23/1975, "Weg mit den Illusionen in der Gewerkschaftsarbeit!" aus Nr.1/1976 und "Parteiprinzip kontra Zirkelwesen" ebenfalls aus der Nr.1/1976.
Quelle: KABD-OG München, KABD-LAG Bayern: Zu den Aufgaben der Kommunisten unter den gegenwärtigen Bedingungen,München o. J.

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April 1976:
Innerhalb des KABD erscheint die Nr.4 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. März 1976, Mai 1976). Liquidatoren sind aufgetreten in Schweinfurt und in Tübingen. Im Gebiet der Landesaufbaugruppe Bayern habe man 30% der Mitglieder der Jugendmassenorganisationen verloren, es seien die Namen von über 40 bekannt, die aktiv Zersetzung treiben. Diese Entwicklung aber habe sich bereits spätestens ab Mitte 1975 deutlich abgezeichnet.
Q: Lernen und kämpfen Nr.4,o.O. Apr. 1976

Januar 1978:
Von der Verbandsleitung (VL) des RJVD des KABD wird die Nr.1 des innerorganisatorischen Organes des RJVD, 'Bahnbrecher' (vgl. Dez. 1977, Apr. 1978) herausgegeben. Eingegangen wird auch auf den Landesverband Bayern.
Q: Bahnbrecher Nr.1,o.O. Jan. 1978

Januar 1978:
Im KABD droht, laut MLPD(2), "die Landesleitung Bayern auseinanderzubrechen; zwei Genossen wollten zurücktreten, und einer trat im Mai 1978 sogar aus der Organisation aus. Unter diesen Bedingungen verselbständigten sich die bayerischen Ortsgruppen immer mehr und entwickelten sich Schritt für Schritt auseinander".
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.404

Juli 1978:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' (LUK) Nr.7 (vgl. Juni 1978, Aug. 1978). Eine abgedruckte Kritik von der Ortsleitung München und der Landesleitung Bayern wird von der Zentralen Leitung für richtig befunden.
Q: Lernen und kämpfen Nr.7,o.O. Juli 1978

August 1978:
Anfang August gibt, laut MLPD(2), im KABD "die Landesleitung Bayern die Meldung in den Landesverband, daß sie aufgrund von Widersprüchen zum Arbeitsplan der Zentralen Leitung keinen Landesarbeitsplan erarbeiten könne".
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.405

August 1978:
Von der ZKK des KABD wird im Spätsommer auf einer Konferenz in Bayern, laut Ehemaligen KABDlern, das Scheitern der Kritik-Selbstkritik-Bewegung erklärt, in deren Rahmen die Untersuchung der Leitungstätigkeit und damit auch die "Frosch-Broschüre" fällt. Gleichzeitig wird an der Richtigkeit der Broschüre festgehalten und bereits inhaltlich die neue Kampagne, die "Große Initiative", propagiert.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.5

November 1978:
Dokumentation der Landesleitung (LL) Bayern des KABD, in der die Broschüre der ZL des KABD "Schluß mit der Froschperspektive" (vgl. Juni 1978) durch die Landesleitung Bayern sowie die Ortsgruppen Erlangen, München und Nürnberg kritisiert wird:"
Es ist allzu offensichtlich, daß die mangelnde Aneignung des Marxismus-Leninismus und der Linie des KABD bei der ZL und allen Mitgliedern das Haupthemmnis zur Lösung aller ideologischen, politischen und organisatorischen Probleme darstellt. … Worauf es heute ankommt, ist die ideologisch-politische Klarheit darüber, wie der Marxismus-Leninismus auf die heutige Situation anzuwenden ist."
Enthalten sind auch einige Texte von Mao Tse-tung sowie eine Auswertung der Fragebögen zur Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit im LV Bayern, die auch auf Bosch München und Rodenstock München, Erlangen, Neustadt/Coburg (NEC), Nürnberg und Schweinfurt (SW) eingeht, aber auch einen Bericht aus der Enka-Zelle Aschaffenburg bzw. Obernburg enthält, wo es einen Betriebsgenossen gibt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.5; KABD-LL Bayern: Dokumentation, O. O. Nov. 1978

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Dezember 1978:
Laut MLPD(2) weitet sich die Krise im Landesverband Bayern des KABD aus, wofür vor allem das "Mitglied Theo" verantwortlich gewesen sein soll. Aber auch die Ortsgruppen München und Aschaffenburg seien für diese "liquidatorischen Tendenzen" verantwortlich. Laut den Ausgeschlossenen beginnt Ende des Jahres eine "Isolations- und Immunisationspolitik" der ZL und der ZKK des KABD gegen die Kritiker in Bayern: verschiedene Untersuchungsverfahren schleppen sich monatelang hin, die kritisierenden Genossen werden vom Organisationsleben ausgeschlossen, die alte LL wird durch eine provisorische bei direkter Anleitung durch die ZL ersetzt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.6; MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.410

17.12.1978:
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des KABD in Bayern spricht sich gegen die "Froschperspektive"-Broschüre der ZL (vgl. Juni 1978) aus und fordert, "daß die bereits begonnene Umsetzung der ZL-Broschüre sofort einzustellen ist".
Die erwähnte Broschüre war seit ca. Juli 1978 im KABD diskutiert worden. Vor allem von den OGs München, Aschaffenburg, Erlangen, der KABD-Landesleitung und von Vertretern der KSG wird scharfe Kritik am KABD geübt.

Laut MLD wird u.a. erklärt, "daß dem KABD auf Grund seiner gegenwärtig einzig dastehenden Konkretisierung des Marxismus-Leninismus auf die Bedingungen des staatsmonopolistischen Kapitalismus eine Verantwortung zugefallen ist, die man am besten als die Fortsetzung der epochemachenden Taten von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung bezeichnen kann".

Laut MLPD(2) greift die ZL in ihrem Referat "das Liquidatorentum scharf (an) und entlarvte" es:"
Die feindlichen Reaktionen der Mehrheit der Mitglieder darauf zeigten, wie weit der Liberalismus den Landesverband bereits zerfressen hatte und wie weit die revolutionäre Wachsamkeit bereits liquidiert war. So ließ es sich nicht verhindern, daß die Ortsgruppen München und Aschaffenburg ideologisch-politisch die Spaltung vollzogen." Die ZL fordert "zum entschlossenen Kampf gegen die Liquidatoren" auf.

Von der ZL und der ZKK wird im Anschluß an die LMV, laut der letzten gewählten Landesleitung, eine gemeinsame Ortsmitgliederversammlung (OMV) in verschiedenen bayrischen Ortsgruppen einberaumt, mit dem Ziel, die gewählte Vertretung der Genossen in Bayern ins Abseits zu stellen.
Q: KABD-Bayern-Letzte gewählte Landesleitung:Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD,o.O. 1979; MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.411f; Die achtziger Jahre Nr.5,Frankfurt 6.3.1979,S.62; Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.5f; KABD-OG München:Richtigstellungen. Zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK anhand von Dokumenten,München 1979,S.3; KABD-ZL:Referat,o.O. 17.12.1978

21.12.1978:
"Beschluß des Sekretariats der ZL des KABD vom 21.12.78" bezüglich Bayern. Dem Beschluß folgend, wird gegen drei Mitglieder der LL Bayern des KABD "wegen organisationsschädigendem Verhalten und wiederholtem Bruch der Organisationsdisziplin ein Untersuchungsverfahren eröffnet". Die ZKK sei mit der Durchführung des U-Verfahrens beauftragt.
Q: KABD-ZL-Sek:Beschluß,o.O. 21.12.1978

22.12.1978:
Erstes Treffen von KABD-Oppositionellen in Aschaffenburg (vgl. Feb. 1979). Vertreten sind Teilnehmer aus München, Aschaffenburg und Schweinfurt in Bayern sowie aus Düsseldorf in NRW. Thema: Vorbereitung auf die von der ZKK des KABD einberufene bayerische Funktionärskonferenz. Ergebnis: Bestehen auf voller Publizität, um die Mehrheit der Mitglieder zu erreichen.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.6

Januar 1979:
Oppositionelle im KABD LV Bayern verschicken verschiedene Dokumente ("Richtigstellungen" und "Informationen zur Auseinandersetzung in und um den KABD") an Mitglieder der drei Organisationen. Die Zentrale Leitung des KABD reagiert darauf "unter Bruch des Statutes mit der Durchführung von Mitgliederversammlungen im ganzen Landesverband und in allen Organisationen und versuchte mit sogenannten Aktivisten (angereisten Studenten der Star-Ortsgruppe Nürnberg) den Landesverband geschlossen hinter die ZL und die ZKK zu bringen, gegen die LL, Aschaffenburg und München".

Die "Richtigstellungen zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK des KABD anhand von Dokumenten" geben eine Kontaktadresse aus Aschaffenburg (John Scheer, womit auf John Schehr angespielt wird) an. Enthalten sind die Texte:
- "Einleitung" der Ortsgruppe München vom 4.1.1979;
- "Redebeitrag zum Kampf zweier Linien" der Ortsgruppe München, 15.12.1978;
- "Resolution der Ortsgruppe Aschaffenburg 16.12.1978";
- "Woher kommt der Subjektivismus in der Organisation?" – Redebeitrag der OG Aschaffenburg auf der ao LMV des KABD am 17.12.1978;
- "Stellungnahme zum Papier der ZKK über die 'große Initiative'" sowie die
- "Stellungnahme von E. und Ha. (KABD München)" vom 24.12.1978.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.6; Richtigstellungen zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK des KABD anhand von Dokumenten,Aschaffenburg Jan. 1979

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04.01.1979:
Das Sekretariat der ZL des KABD beschließt, laut der OG Aschaffenburg, "eine allgemeine Untersuchung über den Landesverband Bayern mit seinen vier Organisationen durchzuführen".
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg Jan. 1979,S.2

07.02.1979:
Von der OG Aschaffenburg des KABD wird, laut ZKK des KABD, heute die Broschüre "Dokumente zum Kampf zweier Linien" herausgegeben. Der KABD wird praktisch in allen Punkten seiner politischen Linie kritisiert. In sieben Beiträgen der KABD-Ortsgruppen Aschaffenburg und München sowie von der KSG Würzburg wird versucht, die Kritik am KABD zu untermauern. Themenschwerpunkte sind Demokratischer Zentralismus (DZ), Kritik-Selbstkritik (KSK) Bewegung und China-Frage. Ca. 70 Genossinnen und Genossen der vier Organisationen in ganz Bayern sollen laut dem Vorwort hinter dieser Kritik stehen. Die Broschüre wird, nach eigenen Angaben, an alle verfügbaren Adressen geschickt (vgl. 8.2.1979).
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg 1979; Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.7; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.9,o.O. 12.2.1979

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12.02.1979:
Die ZKK des KABD gibt ihre 'Mitteilung' Nr.9 (vgl. 31.1.1979, 28.2.1979) heraus, in der sie erklärt, daß in Bayern "die Liquidatoren … die Spaltung von KABD und RJVD München am 10.2.79 vollzogen" haben. Gleichzeitig gibt die ZKK bekannt, daß gegen die Mitglieder und Kandidaten der OG Aschaffenburg des KABD ein "Untersuchungsverfahren eingeleitet" wurde. Dies wird hauptsächlich damit begründet, daß die OG am 7.2.1979 "Dokumente zum Kampf zweier Linien" verschickte, die "ohne Wissen und Zustimmung der ZL des KABD … illegale Verbreitung fanden". Diese Dokumente unternehmen, so die Auffassung der ZKK, "den offenen Versuch der Spaltung".
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.9,o.O. 12.2.1979

17.04.1979:
Im KABD erscheint die 'Mitteilung' der ZKK Nr.14 (vgl. 6.4.1979, 1.6.1979).
Danach kritisieren eine Reihe von Einheiten des KABD und des RJVD die bisherige Form des Kampfes von ZL und ZKK "gegen das Liquidatorentum". Kritisiert wird hauptsächlich: die Rolle der ZL bei der Entwicklung in Bayern wurde sehr oberflächlich dargestellt (KABD Neunkirchen im Saarland), Ansichten und Auffassungen der Liquidatoren sollten veröffentlicht werden, die Linie des KABD dem entgegengestellt werden (Zelle ATH Duisburg in NRW), ein Plan fehlt, wie es weitergehen soll (KABD Gelsenkirchen in NRW), in der ideologischen Auseinandersetzung haben sich die Leitungen bisher kaum auf die Mitglieder gestützt (KABD Nürnberg in Bayern), das Hauptproblem liegt in der ideologisch-politischen Führung des KABD (Verbandsleitung (VL) des RJVD).
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.14,o.O. 17.4.1979

08.05.1979:
In einem Bericht gibt die Zentrale Leitung (ZL) des KABD einen Überblick über die Ortsgruppen des KABD im Landesverband Bayern, nachdem sie dies bereits für Aschaffenburg (vgl. 6.5.1979) getan hatte. Danach verurteilt die OG in Würzburg "inhaltlich die Positionen der Liquidatoren", die OG in Schweinfurt habe die "praktische Arbeit weitestgehend eingestellt", in Neustadt/Coburg gebe es "Kritiken am unpolitischen Herangehen der ZL gegenüber den Liquidatoren", in Bamberg gebe es "große Unklarheiten und Widersprüche im Kampf gegen das Liquidatorentum", in Erlangen würden Widersprüche vor allem "im Bereich der Handhabung des demokratischen Zentralismus" auftreten, in Nürnberg würde "im wesentlichen ein guter Stand" herrschen, in Augsburg würde es "Kritiken am inhaltsschwachen Vorgehen der ZL" geben.
Q: KABD-ZL:Bericht,o.O. 8.5.1979

24.05.1979:
Ende Mai, also vermutlich an diesem Wochenende, findet eine Landesmitgliederversammlung (LMV) der KSG des KABD in Bayern statt. Eine Abstimmung über eine "Resolution des LV Bayern der KSG zur inneren Demokratie in den Organisationen des KABD (vorgeschlagen von der Ortsgruppe Würzburg, Ende Mai 1979) wird, laut ehemaligen Mitgliedern der KSG Erlangen/Nürnberg, von den führenden Genossen der ZL verboten.
Q: KSG Erlangen/Nürnberg-ehemalige Mitglieder:Austrittserklärung von 7 Genossinnen und Genossen aus der KSG,Erlangen/Nürnberg Jan. 1980; Beiträge zur Diskussion Sdr.Nr.,Aschaffenburg März 1980,S.88

01.06.1979:
Innerhalb des KABD erscheint die 'Mitteilung' Nr.15 der ZKK (vgl. 17.4.1979, 12.8.1979), welche eine "Selbstkritische Stellungnahme der ZKK des KABD - 19.5.1979" enthält. U.a. stellt die ZKK fest:"
So mußten wir doch mit Hilfe zahlreicher Kritiken aus der Mitgliedschaft feststellen, daß die ZKK taktische und grundsätzliche Fehler gemacht hat, die zu einer weiteren Verschärfung der Widersprüche vor allem in Bayern beigetragen haben". So habe die ZKK zur "Vernachlässigung des Klassenkampfes" beigetragen. Sie habe es nicht verstanden, "die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Ortsgruppe des KABD München" zu führen. "Die Hauptverantwortung dafür, daß das Liquidatorentum ein solches Ausmaß annehmen konnte, liegt bei der Zentralen Leitung des KABD." Die ZKK habe ihre "Kontrolltätigkeit vernachlässigt", mit ihren Vorschlägen habe sie "faktisch der Zentralen Leitung Verantwortung abgenommen". In der Parole "Trotz alledem. Vorwärts zum Parteiaufbau" sieht die ZKK die eigentliche Stärke des KABD. Dies ist auf die "unter Führung des Genossen Willi Dickhut ausgearbeitete proletarische Linie" zurückzuführen. Das Schicksal dieser Linie und damit des Parteiaufbaus entscheidet sich aber letztlich in der Praxis des Klassenkampfes."
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.15,o.O. 1.6.1979; Beiträge zur Diskussion Nr.2,Aschaffenburg Juni 1979,S.63f

15.06.1979:
Im KABD erscheint die "Vorlage der Provisorischen LL (Landesleitung,d.Vf.) zur weiteren Arbeit im Landesverband Bayern". Herausgestellt wird u.a.:"
Der Kern unserer Arbeitsplanung muß die Planung der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit sein."
Q: KABD-LV Bayern-Provisorische LL:Vorlage zur weiteren Arbeit im Landesverband Bayern,o.O. 15.6.1979

November 1979:
Von der letzten gewählten Landesleitung des Landesverbandes Bayern des KABD wird die Schrift "Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD" herausgegeben. Verantwortlich ist John Scheer aus Aschaffenburg. Berichtet wird auch aus Schweinfurt, wo der KABD heute nicht mehr in Erscheinung trete bzw. von SKF ein einzelner Genosse erwähnt wird. Nachgedruckt wird der Artikel von Helmut Modau: "Die 'große Initiative' des KABD" aus den 'Aufsätzen zur Diskussion' (AzD).
Q: KABD-LV Bayern-Letzte gewählte Landesleitung: Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD,o.O. Nov. 1979

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