Stadt und Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Main-Spessart

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Aus Aschaffenburg und den Kreisen Aschaffenburg sowie Main-Spessart lag uns bisher nur wenig lokales Material vor. Die Basisgruppen Aschaffenburg und Alzenau versuchen sich einleitend für diese, wie immer unvollständige, Darstellung gemeinsam mit Gruppen aus Frankfurt, Fulda, Schlüchtern und Wiesbaden, aber auch aus Iserlohn in der Schaffung einer neuen Organisation, der Föderation neue Linke (FNL - vgl. 19.7.1969, 1.8.1969), die vermutlich nur kurzzeitig aktiv war.

Neben der DKP (vgl. 19.2.1970, 25.4.1970) ist zunächst offenbar die RJ/ML nur mit einem Mitglied in Aschaffenburg aktiv, allerdings vermutlich mit einer MLSG verbündet (vgl. 23.6.1972, Juli 1972, Sept. 1972, Okt. 1972, Jan. 1973).

Auch die KJO Spartacus hat damals ein Mitglied in Aschaffenburg (vgl. 9.2.1973). Während von diesem aber hier nichts weiter zu vernehmen ist, entwickelt sich die örtliche Vertretung der Anhänger des KABD offenbar zu einer soliden Ortsgruppe (vgl. Mai 1973, 1.5.1973, 29.6.1973, Jan. 1974, 1.5.1976).

Innerhalb der Auseinandersetzungen im KABD halten die Aschaffenburger zunächst noch treu zur Führung (vgl. 2.6.1976, 21.6.1976) und stellen intern wiederholt ihre Gruppe dar (vgl. Sept. 1976, Apr. 1977, Okt. 1978) besuchen zentrale Konferenzen (vgl. 2.4.1977).

Andere ML-Gruppen scheinen vor allem in Form der KPD in Gemünden aktiv (vgl. 12.6.1974). An weiteren linken Gruppen gibt es offenbar zeitweilig die SAG in Aschaffenburg (vgl. Nov. 1973, 28.6.1976, 8.9.1976, 10.11.1976, 12.1.1977) und ab 1977 auch eine Zelle Aschaffenburg des KBW, die sich sowohl in der Textilindustrie als auch bei Linde-Güldner und im Jugendhaus in der Treibgasse bzw. an der Berufsschule und auch im Protest gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Rieneck engagiert.

Bald aber zählen auch die Aschaffenburger im KABD zu den sog. Liquidatoren (vgl. Okt. 1978, Dez. 1978, 16.12.1978, 17.12.1978, 22.12.1978, Jan. 1979, 4.1.1979, 17.1.1979, Feb. 1979, 7.2.1979, 8.2.1979, 12.2.1979) und werden ausgeschlossen (vgl. 24.2.1979, 6.5.1979), bewegen sich danach in einem Diskussionszusammenhang ehemaliger KABDler, für den sie auch das Diskussionsorgan und weitere Materialien herausgeben (vgl. 10.3.1979, 11.4.1979, 24.5.1979, Sept. 1979, Nov. 1979, 25.12.1979), in dem nicht zuletzt die Position Gerd Flatows dargestellt wird (vgl. Juni 1979).

Als Gruppe Aschaffenburger Marxisten-Leninisten (GAML – vgl. 31.3.1980) wird auch die betriebliche Publizistik wieder aufgenommen (vgl. Mai 1980) bevor zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung die letzten Hinweise auf Aschaffenburg wiederum in den Aktivitäten der Ehemaligen des KABD bestehen (vgl. 6.6.1980, 20.9.1980).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

19.07.1969:
Vermutlich an diesem Wochenende findet ein Basisgruppentreffen in Schlüchtern (vgl. 1.8.1969) statt, von dem die Neue junge linke rote Garde (NJLRG) Schlüchtern berichtet:"
Der Grund des ersten Treffens der Basisgruppen in Schlüchtern war die bisherige Isolierung der wenigen Genossen an ihren Orten. Wir 'linken Individuen' aus Schlüchtern, Fulda und Alzenau erkannten die Notwendigkeit eines Erfahrungsaustausches und erhofften uns durch die Diskussion der bisherigen Arbeitsansätze eine Koordination zu zukünftiger Arbeit in der Provinz. Anwesend waren Genossen der 'jungen Linken' aus Schlüchtern, Schülergenossen aus Fulda, ein Jurist, ein Bankkaufmann und ein Papiermacher aus Alzenau und eine Delegation der Frankfurter Stadtteilbasisgruppe Bockenheim. Die Bockenheimer Genossen kamen mit der Intention nach Schlüchtern, die Arbeit in der Stadt und in der Provinz zu koordinieren, was auf gemeinsame Aktionen und theoretische Arbeit hinauslaufen soll, nicht aber auf eine Monopolisierung der Diskussionen durch Genossen aus Frankfurt aufgrund ihres Informationsvorsprungs und der dort bereits weiter geführten Diskussion. Weiterhin sollen Informationen aus den Stadtteilbasisgruppen den Genossen in den kleineren Orten vermittelt werden und umgekehrt. Am Samstagabend wurde nicht mehr geleistet als ein gegenseitiges 'Abtasten', ein erster Erfahrungsaustausch. Dabei zeigte sich, daß es im wesentlichen nicht darum gehen kann, die Aktionen der einzelnen Basisgruppen bis aufs i-Tüpfelchen zu diskutieren, vielmehr ist es notwendig, Aktionen und Organisationsmodelle allgemeiner für die Provinz zu diskutieren. Es ergab sich schon die Notwendigkeit, sich in Zukunft öfter zu Arbeitskonferenzen zu treffen. …
brachte der zweite Tag die ersten Ergebnisse. Wir suchten in der Diskussion
1. nach Ebenen, auf denen die Basisgruppen gemeinsam auftreten können (z.B. Aktionen im Wahlkampf, Wahlboykott).
2. Nach Möglichkeiten, aus dem speziellen Bereich der einzelnen Basisgruppen herauszukommen (z.B. in Schlüchtern nicht nur Schülerarbeit) und auf eine Zusammenarbeit mit jungen Arbeitern und Lehrlingen hinzuarbeiten. Arbeit mit Berufsschülern hätte neben deren politischer Aktivierung auch zwei Auswirkungen auf die Schüler selbst: 1. ergeben sich in der Schule neue Argumentationsmöglichkeiten, 2. beginnen die Schülergenossen ihr Studium nach dem Abitur unter dem Aspekt des Klassenkampfes und brauchen auf der Uni nicht neu agitiert zu werden.

Die versammelten Basisgruppen beschlossen, sich zu einer Arbeitstagung (1. - 3. August) zu treffen und diese Konferenz unter zwei Gesichtspunkten vorzubereiten: 1.Lehrlingsarbeit; 2. Wahlkampf. Die Vorbereitung zu diesem Treffen wird arbeitsteilig in den einzelnen Basisgruppen durchgeführt. Die Konferenz soll ebenfalls arbeitsteilig die Probleme diskutieren. Zudem werden Informationen ausgetauscht werden, Papers aus den einzelnen Gruppen, Fakten über Betriebe, Lehrlingsarbeit und Agitationsmöglichkeiten auf offiziellen Veranstaltungen. Das Projekt einer gemeinsamen Zeitung für Osthessen und eines Infos der Basisgruppen Anfang August soll möglichst Ergebnisse für eine Wahlkampfsondernummer des 'Diskus' liefern."
Quelle: SC-Info Nr.9,Frankfurt o.J. (1969)

01.08.1969:
In Schlüchtern beginnt ein dreitägiges Basisgruppentreffen mit Genossen aus den Basisgruppen Schlüchtern, Fulda, Frankfurt-Bockenheim und Wiesbaden. Diese sowie die Basisgruppen Alzenau (Bayern), Iserlohn (NRW), Aschaffenburg (Bayern) und Frankfurt-Oberrad gründen auf dieser Tagung die Föderation Neue Linke (FNL). Grundlage der Föderation ist die Autonomie der einzelnen Gruppen. Die Koordinationszentrale ist das Schlüchterner Aktionszentrum, ein Arbeitszentrum aber wurde gemietet für die Basisgruppe Bockenheim, in der Falkstr.52. Auch die Kontaktadresse ist Silvia Bovenschen von der FNL Bockenheim, in der Bockenheimer Landstr.113.

Als erste Kampagne will die FNL zum Wahlboykott aufrufen mit einer gemeinsamen Wahlzeitung:"
Ziele der Wahlboykottkampagne sind
1. Die Stabilisierung der FNL-Gruppen nach innen (Absetzung von Gruppen a la SDAJ und Juso) (der DKP bzw. SPD,d.Vf.)
2. Basiserweiterung unter Jugendlichen und Jungwählern."
Q: SC-Info Nr.10,Frankfurt o.J. (1969)

19.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.8 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.2.1970, 26.2.1970) und berichtet u.a. von der GTB Aschaffenburg im Bezirk Unterfranken (20 000 Mitgl.).
Q: Unsere Zeit Nr.8,Essen 19.2.1970

25.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.17 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.4.1970, 2.5.1970) und berichtet u.a. von den Papierfabriken Aschaffenburg und Stockstadt (zus. 2 500 Besch.).
Q: Unsere Zeit Nr.17,Essen 25.4.1970

01.06.1970:
Es erscheint die Nr.2 der 'Sozialistischen Betriebskorrespondenz' (SBK) (vgl. 1.5.1970, 1.7.1970) die u.a. über eine Reihe von Streiks berichtet, u.a. bei Linde Aschaffenburg.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.2,Offenbach 1.6.1970

03.06.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG-Telefunken die Nr.3 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) heraus. Für gleichen Lohn für Deutsche und Ausländer, hätten sich die wilden Streiks u.a. bei Linde Aschaffenburg eingesetzt.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.3,Berlin 3.6.1970

01.07.1970:
In der Nr.3 der 'SBK' (vgl. 1.6.1970, 1.8.1970) wird über Streiks berichtet u.a. von Güldner Aschaffenburg.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.3,Offenbach 1.7.1970

07.11.1970:
Die Nr.48 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 4.11.1970, 11.11.1970) erscheint. Zur Konzentration des Kapitals in der 'BRD' heißt es u.a.:"
Auch im BÜROPAPIERBEREICH geht diese Entwicklung vor sich. Nachdem vor kurzem die Fusion Waldhofs und Aschzells (Aschaffenburger Zellstoff,d.Vf.) zur PWA die kleineren Kapitalisten dieser Branche aufgeschreckt hatte, überlegen sich diese jetzt Gegenmaßnahmen. So will die Steinbeisgruppe in Bayern die Papierfabrik Gemmrigheim in Stuttgart übernehmen. Die Steinbeisgruppe hatte schon 1965 in Bayern die Papierfabrik in Scheer übernommen, und damit auf dem Bereich des holzhaltigen Druck- und Schreibpapiermarktes die führende Stellung übernommen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48,Bochum 7.11.1970

08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche von der angekündigten Schließung der Ada Ada Schuhfabrik (Bereich der GLeder) in Aschaffenburg.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.9

Oktober 1971:
Vermutlich im Oktober verfaßt die OG Darmstadt der RJ/ML (vgl. 15.1.1972) einen Bericht an ihr ZK (vgl. 14.2.1971, 25.11.1972), in dem es u.a. heißt: "Das eine Mitglied in Aschaffenburg wird nun über den Bezirksinstrukteur betreut."
Q: RJ/ML-Gruppe Darmstadt:Gruppenbericht,o.O. (Darmstadt) o.J. (1971)

November 1971:
In Aschaffenburg gibt die Arbeiter- und Lehrlingsgruppe (ALG) Aschaffenburg die Nr.3 ihrer Lehrlingszeitung 'Der Rotstift' (vgl. Sept. 1972) an der Berufsschule unter Verantwortung von J. Müller in einer Auflage von 750 Stück heraus. Der Leitartikel berichtet über "Lehrlinge in der Industrie". Aus ungenanntem Betrieb berichtet der Artikel "Ein Lehrling erzählt", geschildert werden auch die Reaktionen auf die ersten beiden Ausgaben. Analysiert wird: "Der Lehrling im Kapitalismus".
Q: Rotstift Nr.3,Aschaffenburg Nov. 1971

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April 1972:
Die Arbeiter- und Lehrlingsgruppe (ALG) Aschaffenburg gibt vermutlich im April ein Flugblatt von "Der Rote Stapler" für die Linde-Güldner Belegschaft (vgl. 29.6.1979) unter dem Titel "1. Mai – Kampftag der Arbeiterklasse" heraus.
Q: Der Rote Stapler 1. Mai – Kampftag der Arbeiterklasse,Aschaffenburg o. J. (1972)

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23.06.1972:
In Aschaffenburg führt ein aus 12 Organisationen bestehendes Aktionskomitee, laut und mit RJ/ML des KAB/ML, eine Indochinademonstration mit 400 Teilnehmern durch. Die Trotzkisten seien aus dem Aktionskomitee ausgeschlossen worden. Berichtet wird auch durch die MLSG (vgl. Juli 1972).
Q: Rebell Nr.8,Tübingen Aug. 1972; Rotes Signal Nr.6,Erlangen Juli 1972,S.13

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Juli 1972:
Es erscheint das 'Rote Signal' der MLSG des KAB/ML Nr.6. Berichte kommen u.a. aus Aschaffenburg.
Q: Rotes Signal Nr.6,Erlangen Juli 1972

September 1972:
In Aschaffenburg gibt die neugegründete OG der RJ/ML des KABD, die aus der Arbeiter- und Lehrlingsgruppe (ALG) Aschaffenburg hervorging, die Nr.9 des zweiten Jahrganges ihrer Lehrlingszeitung 'Der Rotstift' (vgl. Nov. 1971) an der Berufsschule heraus.
Q: Rebell Nr.10,Tübingen Okt. 1972

Oktober 1972:
Die Nr.10 des 'Rebell' der RJ/ML des KABD (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) berichtet u.a. von der Arbeiter- und Lehrlingsgruppe Aschaffenburg, die bereits im zweiten Jahrgang ihre Lehrlingszeitung 'Der Rotstift' herausgibt. Sie sei jetzt in eine Ortsgruppe der RJ/ML umgewandelt worden. Sie selbst betont, daß ihr der 'Rebell' von Anfang an eine unentbehrliche Hilfe gewesen sei.
Q: Rebell Nr.10,Tübingen Okt. 1972

Oktober 1972:
Die Ortsgruppe Darmstadt der RJ/ML des KABD berichtet:"
Aschaffenburg:
Seit Oktober gehört Aschaffenburg nicht mehr zum Bezirk. Entwicklung von Führungskräften: 1 Genosse aus Aschaffenburg war seit über einem Jahr Mitglied unserer Ortsgruppe, der Aufbau der RJ/ML in Aschaffenburg ist zum großen Teil auf seine Initiative zurückzuführen. Der Genosse nahm regelmäßig an unseren Sitzungen und der LSK (Leninstudienkampagne,d.Vf.) teil. Der Genosse hat durch seine Arbeit in Aschaffenburg und Darmstadt gezeigt, daß er in der Lage ist überregionale Funktionen einzunehmen."
Q: N.N.(RJ/ML-BI Südhessen):ohne Titel (Bericht an ZK der RJ/ML),o.O. o.J. (1972)

Januar 1973:
Die Nr.1 des 'Roten Signal' (vgl. Nov. 1972, Feb. 1973) der MLSG des KABD erscheint. In Aschaffenburg habe sich aus der Schülergruppe eine Gruppe um das 'Rote Signal' entwickelt, diese habe sich vor einiger Zeit den MLSG angeschlossen.
Q: Rotes Signal Nr.1,Erlangen Jan. 1973,S.8f

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09.02.1973:
Die Ortsgruppe Darmstadt der KJO Spartacus verfaßt einen Bericht für die Zentrale Leitung (ZL). Von den 5 Mitgliedern sei eines in Aschaffenburg angesiedelt.
Q: KJO Spartacus-RK Rhein/Main:An die ZL,o.O. 19.2.1973

März 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt ihre Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium Nr.1 (vgl. Apr. 1973) heraus. Der Leitartikel ruft auf: "Jetzt den Kampf für unsere demokratischen Rechte aufnehmen!", geschildert wird der "Leistungsdruck durch Zeugnisse". Aus dem Schulleben werden u.a. Reaktionen auf die erste Ausgabe des 'Roter Fasan', welches eine Sondernummer zum Aktionsprogramm der MLSG war, dargestellt, aber auch der Arbeitskreis Dritte Welt. Eingetreten wird gegen den Militarismus bzw. den Wehrkundeerlaß (WKE – vgl. 2.7.1970). Gewürdigt wird der 75. Geburtstag von Bertolt Brecht, eingeladen zum örtlichen 'Rotes Signal'-Pressefest (vgl. 30.3.1973).
Q: Roter Fasan Nr.1,Aschaffenburg März 1973

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30.03.1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD lud am Kronberg-Gymnasium (vgl. März 1973) für heute in den Hopfengarten (Bauernstube) ein zum örtlichen 'Rotes Signal'-Pressefest.
Q: Roter Fasan Nr.1,Aschaffenburg März 1973,S.6

April 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt vermutlich im April ihre Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium Nr.2 (vgl. März 1973, Mai 1973) heraus, die uns noch nicht vorlag.
Q: Roter Fasan Nr.1 und 3,Aschaffenburg März 1973 bzw. Mai 1973

14.04.1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten (SBL) gibt seinen 'Spartacus' Nr.4 (vgl. 5.3.1973, Mai 1973) heraus und berichtet u.a. von Hörbach Aschaffenburg (Bereich der G Leder).
Q: Spartacus Nr.4,Mainz 14.4.1973

Mai 1973:
In Aschaffenburg wird Mitte Mai, laut und mit dem KABD, ein Indochina Komitee gegründet (vgl. 29.6.1973), in dem auch die DKP Ortsgruppe mitarbeitet.
Q: Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1973

Mai 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt ihre Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium Nr.3 für Mai (vgl. Apr. 1973, Sept. 1973) unter Verantwortung von Robert Kurz, Erlangen heraus. Kontakt in Aschaffenburg ist über J. Schehr möglich. Der Leitartikel fragt: "Keine Politik an der Schule?". Berichtet wird: "Miltenberger Schüler demonstrieren" (vgl. 7.4.1973), aber auch vom 1. Mai in Aschaffenburg und vom 'Roten Zünder' des KABD (vgl. 5.5.1973) und vom Kronberg-Gymnasium: "Aus dem Schulleben". Die MLSG äußert sich auch "Zur SMV-Wahl" und schildert die "Monopoloffensive" sowie von der CDU/CSU deren "Schwarze Visionen" und von den Studenten deren Kampf gegen das bayrische Hochschulgesetz (BHG) mit Demonstrationen in München mit 30 000 (vgl. 25.1.1973) und Würzburg (vgl. 23.1.1973) mit 3 0000 Teilnehmern.
Q: Roter Fasan Nr.3,Aschaffenburg Mai 1973

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01.05.1973:
In Aschaffenburg führt, laut RJ/ML des KABD, ein Maikomitee, in dem u.a. sie selbst vertreten sei, eine Demonstration mit 150 Leuten durch. Auch der KABD zählt 150 Demonstranten, bezeichnet das Maikomitee allerdings als unabhängig, weiß er doch, daß auch die DKP darin mitarbeitet. Laut MLSG Aschaffenburg (vgl. Mai 1973) demonstrieren 150 mit dem unabhängigen Maikomitee, an dem die RJ/ML maßgeblich beteiligt gewesen sei.
Q: Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973; Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973;Roter Fasan Nr.3,Aschaffenburg Mai 1973,S.8

05.05.1973:
In Aschaffenburg tritt, laut MLSG (vgl. Mai 1973), heute im Hopfengarten in der "brechend vollen Bauernstube" die Agitproptruppe des KABD, der 'Rote Zünder' auf. Berichtet wird auch durch den KABD (vgl. Juni 1973).
Q: Rote Fahne Nr.6,Tübingen Juni 1973; Roter Fasan Nr.3,Aschaffenburg Mai 1973,S.5

23.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.24 (vgl. 16.6.1973, 30.6.1973) heraus und berichtet u.a. über die IGM-Schule Lohr.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973

29.06.1973:
In Aschaffenburg beteiligen sich, laut KABD, ca. 90 (u.a. RJ/ML und kommunistische Schüler) an der Demonstration des Indochina Komitees (vgl. Mai 1973).
Q: Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1973

September 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt eine Sondernummer ihrer Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium für September (vgl. Mai 1973, 19.11.1973) unter Verantwortung von Robert Kurz, Erlangen heraus. Kontakt in Aschaffenburg ist über J. Schehr möglich. Der Leitartikel stellt fest: "Dieses Jahr wird alles besser!!!". Aufgerufen wird zur Chilesolidarität, angekündigt das morgen erscheinende 'Rote Signal' der MLSG.
Q: Roter Fasan Sdr.Nr.,Aschaffenburg Sept. 1973

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September 1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt die Nummer 1 ihrer Zeitung 'Roter Zünder' für die Fachoberschule (FOS) das Kronberg-Gymnasium für September (vgl. Mai 1973, 19.11.1973) unter Verantwortung von Robert Kurz, Erlangen heraus. Kontakt in Aschaffenburg ist über Wilhelm Florin möglich. Der Leitartikel fragt: "Was erwartet Euch?". Berichtet wird von der FOS Aschaffenburg u.a. vom "Streik gegen Bieber!". der Artikel "Die Meinungsfreiheit des Herrn Maier" befasst sich mit dem bayrischen Kultusminister (KuMi) bzw. dessen sog. 'Maier-Erlaß zur politischen Propaganda von Schülern". Erklärt wird: "Was ist die Marxistisch-Leninistische Schülergruppe (MLSG)". Eingegangen wird auch auf den Ethikunterricht, eingeladen zu einem Informationstreffen am 28.9.1973. Gefragt wird zu den Kämpfen um Teuerungszulagen (TZL): "Was zeigen uns die Streiks an Rhein und Ruhr?", aufgerufen wird zur Chilesolidarität.
Q: Roter Zünder Nr.1,Aschaffenburg Sept. 1973

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Oktober 1973:
Vermutlich im Oktober erscheint das 'Rote Signal' der MLSG des KABD Nr.8 datiert auf September (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973). Aus Aschaffenburg wird berichtet vom Kronberggymnasium über "Polizeibesuch beim 'Rotes Signal'-Verkauf".
Q: Rotes Signal Nr.8,Erlangen Sept. 1973,S.12

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November 1973:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.29 (vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die GTB und die Bekleidungsindustrie u.a. in Aschaffenburg.
Q: Klassenkampf Nr.29,Frankfurt Nov. 1973

19.11.1973:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium (vgl. Nov. 1973) unter Verantwortung von Robert Kurz, Erlangen heraus. Berichtet wird: "Schüler bestreiken den Ethikunterricht", aber auch aus Chile und von der Allgemeinen Schulordnung (ASchO), gegen die zum Protest aufgerufen wird (vgl. 28.11.1973).
Q: Roter Fasan Schüler bestreiken den Ethikunterricht,Aschaffenburg o. J. (1973)

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28.11.1973:
In Aschaffenburg rief die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD (vgl. 19.11.1973) zur Allgemeinen Schulordnung (ASchO – vgl. 20.12.1973) für heute, 16 Uhr zur Veranstaltung im Gasthaus Dörrmühl an der Sandkirche auf, die von 150 Schülern aller weiterführenden Schulen besucht worden sei.
Q: Rotes Signal Nr.1/2,Erlangen Jan./Feb. 1974,S.9f; Roter Fasan Schüler bestreiken den Ethikunterricht und Im November hatte…,Aschaffenburg o. J. (1973) bzw. o. J.,S.5 bzw. S1

12.12.1973:
Die KPD gibt ihre Rote Fahne Nr.50 (vgl. 5.12.1973, 19.12.1973) heraus. Aus Bayern wird berichtet von Textilbetrieben in Aschaffenburg.
Q: Rote Fahne Nr.50,Dortmund 12.12.1973

20.12.1973:
In Aschaffenburg wird laut und mit den MLSG (vgl. Feb. 1974) eine "Erfolgreiche AschO-Aktion" (vgl. 28.11.1973) in Form einer Demonstration von 200, später gar 250 Schülern durch ein auf Initiative der MLSG-Ortsgruppe gebildetes Aktionskomitee aus allen weiterführenden Schulen Aschaffenburgs durchgeführt. Auf der Kundgebung habe die Schülerunion mit Stinkbomben versucht zu stören.
Q: Rotes Signal Nr.1/2,Erlangen Jan./Feb. 1974,S.9f; Roter Fasan Im November hatte…,Aschaffenburg o. J.,S.1

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21.12.1973:
Zum ersten Mal nach dem Sommerzeltlager treffen sich heute wieder die nordbayrischen MLSG-Freunde zu einem dreitägigen Seminar mit ca. 70 Teilnehmern u.a. aus Aschaffenburg, Coburg, Erlangen, Schweinfurt und Würzburg.
Q: Rotes Signal Nr.1/2,Erlangen Jan./Feb. 1974,S.25f

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Januar 1974:
In Aschaffenburg wird Anfang 1974, nach eigenen Angaben, eine Ortsgruppe des KABD von dreien der im Jahre 1973 über 25 Mitglieder des RJVD gegründet.
Q: Lernen und kämpfen Nr.4,o.O. Apr. 1977

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Januar 1974:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Aschaffenburg des KABD gibt vermutlich im Januar eine Ausgabe ihrer Zeitung 'Roter Fasan' für das Kronberg-Gymnasium (vgl. 19.11.1973) unter Verantwortung von Robert Kurz, Erlangen heraus. Berichtet wird von der Kampagne gegen die Allgemeine Schulordnung (ASchO – vgl. 28.11.1973, 20.12.1973), eingeladen zum eigenen Stammtisch am 12.2.1974 in der Spessarteiche. Gefragt wird: "SMV: Erfolgsbilanz?", aber auch: "Energiekrise?". Zum 80. Geburtstag wird gerühmt: "Mao-tse-tung Ein Leben für das Volk!". Berichtet wird auch vom Abreißen eines Chileplakats am Kronberg-Gymnasium. Enthalten ist auch eine "Schulbuchkritik: Die Welt der Politik".
Q: Roter Fasan Im November hatte…,Aschaffenburg o. J.

12.06.1974:
In der Nr.24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD u.a. über Spenden für den Parteitag (vgl. 26.6.1974). Diese gingen u.a. ein vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Gemünden.
Q: Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974

20.01.1976:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.3 (vgl. 13.1.1976, 27.1.1976) heraus, in dem sie berichtet aus dem GTB-Bereich von Müller Wipperfürth aus Frammersbach und Münnerstadt.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.3,Köln 20.1.1976

03.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 3.3.1976, 10.3.1976) heraus.
Eingegangen wird auch auf die türkischen Faschisten von der MHP und ihre Grauen Wölfe, die u.a. in Alzenau tätig sind.
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

01.05.1976:
Innerhalb des KABD wird festgestellt, daß nur von 3 seiner Ortsgruppen Maikomitees aufgebaut worden seien. Dies sei geschehen in NRW in Aachen, in Bayern in Aschaffenburg und in Baden-Württemberg bei Daimler Stuttgart, wo es die einzige richtige Aktionseinheit gegeben habe.
Q: Lernen und kämpfen Nr.5,o.O. Mai 1976

16.05.1976:
Der AB gibt die Nr.87 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 2.5.1976, 22.5.1976) heraus. Aus Bayern wird u.a. berichtet von DruPa und DJU beim Mainecho Aschaffenburg, wo die 400 Beschäftigten der Technik 2 Tage lang streikten.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.87,München 16.5.1976

02.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.20 (vgl. 31.5.1976, 4.6.1976).
Inhalt: Verurteilung der Frankfurter und Saarländer Liquidatoren, Danksagungen an die ZKK. Ergebenheitsadressen werden abgedruckt u.a. von der KABD OG Aschaffenburg.
Q: KAB(RW):Arbeitshefte Nr.3,Frankfurt 1977,S.14; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.20,o.O. 2.6.1976

21.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.29 (vgl. 14.6.1976, 3.7.1976). Danach wird das "Jacob-Liquidatorentum" u.a. verurteilt von der RJVD-Ortsleitung Aschaffenburg.
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.29,o.O. 21.6.1976

28.06.1976:
Die SAG gibt die Nr.5 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 2.6.1976, 11.8.1976) heraus. Aus Bayern werden Kontaktadressen angegeben für Aschaffenburg und München.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.5,Frankfurt 28.6.1976

September 1976:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' Nr.9 (vgl. Aug. 1976, Okt. 1976). Die OG Aschaffenburg berichtet, daß sie einen Güldner Stammtisch eingerichtet habe, von dessen 12 Teilnehmern 6 KABDler seien. Ein Glanzstoff Stammtisch werde u.a. von 4 Unorganisierten besucht. Durch Kontakte zu Druckern habe man eine Druckergruppe bilden können, außerdem arbeite man noch in einem kleinem Metallbetrieb.
Q: Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1976

08.09.1976:
Die SAG gibt die Nr.8 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 25.8.1976, 22.9.1976) heraus. Aus Bayern kommt ein Leserbrief aus Aschaffenburg.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.8,Frankfurt 8.9.1976

10.11.1976:
In Aschaffenburg will die SAG eine Veranstaltung "Was ist Marxismus?" im Hotel Wilder Mann durchführen.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.12,Frankfurt 5.11.1976

29.11.1976:
In Kronshagen erscheint vom Haus der Jugend (HdJ) vermutlich in dieser Woche eine 'Nr. 9' Extra bzw. Sonderausgabe 1 für November / Dezember zum Protest gegen das AKW Brokdorf, gefragt wird "Sind KKW's wirklich sicher?" wobei auch eingegangen wird auf das AKW Großwelzheim.
Q: Nr. 9 Extra / Sonderausgabe 1, Kronshagen Nov./Dez. 1976, S. 8

Kronshagen008


12.01.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr.15 (vgl. Dez. 1976, 26.1.1977) heraus. Es fehlt die bisherige Kontaktadresse für Aschaffenburg.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.15,Frankfurt 12.1.1977

23.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.8 (vgl. 16.2.1977, 2.3.1977) heraus.
Aus Bayern wird berichtet über geplante oder bestehende AKWs u.a. aus Lohr.
Q: Rote Fahne Nr.5,Köln 2.3.1977

April 1977:
Im KABD erscheint die Nr. 4 von 'Lernen und kämpfen' (vgl. März 1977, Mai 1977), in der besonders die OG Aschaffenburg zu Worte kommt.

Nicht nur, daß sie in einem Beitrag "Erziehen und Kämpfen sind eine Einheit!" das Prinzip der Anleitung des RJVD durch den Jugendbeauftragten am Ort über die OL des RJVD enthüllt, nein sie äußert sich auch noch über ihre eigene Geschichte.

Der RJVD Aschaffenburg habe 1973 über 25 Mitglieder gehabt, drei von diesen hätten Anfang 1974 die KABD OG gegründet, in der Folgezeit habe der RJVD etwas über 10 Mitglieder gehabt, der KABD aber den RJVD überflügelt. Die Zelle des Zielbetriebes habe aus 3 Jugendgenossen bestanden, zusätzlich zu einer Ortsjugendzelle. Obwohl die Berufsschulzeitung fast ein Jahr nicht erschienen sei, habe der RJVD 11 Mitglieder gehabt, davon 4 Jugendvertreter und zusätzlich noch einen Vertrauensmann. Das Durchschnittsalter des RJVD allerdings habe bei 23 Jahren gelegen. Sympathisanten habe er ca. 10 gehabt. Der KABD habe nur seine 3 ex-RJVD/ex-MLSG Mitglieder gehabt und 7 neue dazugewonnen. Außerdem gebe es noch eine 'Gruppe von Studenten', die aus Schülern, Intellektuellen, Lehrern und am Ort wohnenden KSG-Mitgliedern bestehe. KABD und RJVD würden an/in zwei Zielbetrieben arbeiten und hätten je einen Druck- und ÖTV-Arbeitskreis gebildet.
Q: Lernen und kämpfen Nr.4,o.O. Apr. 1977

02.04.1977:
In Düsseldorf führt der KABD, nach eigenen Angaben, eine Druckkonferenz durch. Insgesamt verfüge der KABD momentan über 4 Druckzellen. Eingeladen zu der Konferenz habe man 15 Ortsgruppen und zwar u.a. Aschaffenburg.
Q: Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1977

17.06.1977:
In Hanau will, laut SAG, die Initiativgruppe Umweltschutz Hanau (IGUH) eine Kundgebung auf dem Marktplatz gegen die ansässige Atomindustrie (NUKEM, Hobeg, RBU, Alkem, die RBU Großwelzheim, AKW Kahl) sowie die evt. bei der US-Army in Kilianstedten und Wolfgang lagernden Atomwaffen durchführen.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.24,Frankfurt 8.6.1977

20.06.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 25 (vgl. 27.6.1977) heraus unter Verantwortung von Richard Winter, Mainaschaff. KVZ-Leserkreise gibt es in Aschaffenburg und Würzburg.

Der Leitartikel berichtet von den Soldaten- und Reservistentagen (vgl. 28.5.1977), wobei außer auf die Bundeswehrkasernen in Hammelburg und Wildflecken auch auf den Protest gegen die AKWs Grafenrheinfeld und Viereth sowie die Wiederaufbereitungsanlagen (WAA) in Rieneck und Faulbach eingegangen wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.25,Mainaschaff 20.6.1977,S.1

25.06.1977:
Heute will in Aschaffenburg die Initiative für ein Soldaten- und Reservistenkomitee (ISRK) Unterfranken eine Kundgebung im Rahmen der Propagandawoche zum Rekruteneinzug durchführen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.25,Mainaschaff 20.6.1977,S.1

27.06.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 26 (vgl. 20.6.1977, 4.7.1977) heraus. KVZ-Leserkreise gibt es in Aschaffenburg und Würzburg. Aus Aschaffenburg wird berichtet von einer Hauptschule: "Schlüsselbeinbruch: Versetzung gefährdet".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.26,Mainaschaff 27.6.1977,S.1

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04.07.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 27 (vgl. 27.6.1977, 1.8.1977) heraus. KVZ-Leserkreise gibt es in Aschaffenburg und Würzburg.
Aus Aschaffenburg wird von der Firma Gaessler (GTB-Bereich) gefordert: "Textil: Sofortige Auszahlung der Tariferhöhung!".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.27,Mainaschaff 4.7.1977,S.1

Schweinfurt396


01.08.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 31 (vgl. 4.7.1977, 8.8.1977) heraus und berichtet über die Atomkraftwerke, wozu gefordert wird, dass weder ein AKW in Grafenrheinfeld gebaut werde noch eine Wiederaufbereitungsanlagen (WAA) in Rieneck.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.31,Würzburg 1.8.1977,S.2

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14.08.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 33 (vgl. 8.8.1977, 21.8.1977) heraus. Berichtet wird aus Alzenau durch eine Leserzuschrift von Kolben-Mahle über einen schweren Arbeitsunfall eines der dort arbeitenden 170 Türken.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.33,Würzburg 14.8.1977,S.2

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21.08.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 34 (vgl. 14.8.1977, 28.8.1977) heraus. Berichtet wird aus Aschaffenburg von der Firma Gaessler (GTB-Bereich) über: "Schrottproduktion".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.34,Würzburg 21.8.1977,S.1

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28.08.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 35 (vgl. 21.8.1977, 4.9.1977) heraus. Berichtet wird aus Aschaffenburg über die Ablehnung des u.a. gegen die Atomgruppe (Anti-AKW) vorgehenden Jugendpflegers durch die Jugendlichen im Jugendhaus.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.35,Würzburg 28.8.1977,S.2

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04.09.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 36 (vgl. 28.8.1977, 19.9.1977) heraus. Berichtet wird aus dem ÖTV-Bereich vom Nervenkrankenhaus Lohr und vom Berufsgrundschuljahr (BGJ) anhand des Jahresberichts der IHK Schweinfurt / Würzburg, aber auch über die Sonderschüler, die als Bekleidungsnäher und Lederwarenstepperin in der Bekleidungsfachschule Aschaffenburg unterrichtet werden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.36,Würzburg 4.9.1977

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25.09.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 39 (vgl. 19.9.1977, 17.10.1977) heraus. Geschildert wird: "Der bayerische Weg es Bauernlegens in Unterfranken", der sich in Beschäftigungsverlusten in der Landwirtschaft außer im Kreis Rhön-Grabfeld vor allem in den Landkreisen Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg, sowie dem Anschwellen der Pendlerströme nach Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg niederschlage. Die Nebenerwerbslandwirte seien vor allem im Spessart und der Südrhön zahlreich. Während die Aschaffenburger Textilindustrie (GTB-Bereich) von billigster Frauenarbeit lebe bediene sich die Kugellagerindustrie der gelegten Bauern.

Über die Jugendarbeitslosigkeit bzw. vom Berufsgrundschuljahr (BGJ) bei Güldner Aschaffenburg, aber auch von einer Baufirma in Mainaschaff wird berichtet in "Die Kapitalisten nutzen die elende Lage der Jugendlichen zur Verschärfung der Ausbeutung".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.39,Würzburg 25.9.1977,S.2

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17.10.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 42 (vgl. 25.9.1977, 23.10.1977) heraus. KVZ-Verkaufsstellen werden auch benannt für:
- Aschaffenburg: jeweils montags 17 – 18 Uhr 30 und samstags 10 – 12 Uhr in der Fußgängerzone an der Kaufhalle sowie montags 7 – 7 Uhr 30 vor Linde-Güldner.

Der Leitartikel fordert zur Metalltarifrunde (MTR) "220 DM mehr für alle gleich" und berichtet von Linde Güldner Aschaffenburg sowie von Fichtel & Sachs Schweinfurt.

Berichtet wird aus Aschaffenburg aus dem Jugendhaus vom von den Jugendlichen erteilten "Hausverbot für den Jugendpfleger".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.42,Würzburg 17.10.1977

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23.10.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 43 (vgl. 17.10.1977, 31.10.1977) heraus. KVZ-Verkaufsstellen werden auch benannt für:
- Aschaffenburg: jeweils montags 17 – 18 Uhr 30 und samstags 10 – 12 Uhr in der Fußgängerzone an der Kaufhalle, montags 7 Uhr 15 bis 7 Uh 45 vor der Berufsschule sowie dienstags 7 – 7 Uhr 30 vor Linde-Güldner.

Gefordert wird: "Jugendhaus Aschaffenburg: Weg mit dem Stadtspitzel Aue!".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.43,Würzburg 23.10.1977,S.2

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29.10.1977:
In Aschaffenburg kommt es heute zu vier Polizeieinsätzen gegen den KBW, wobei ein Infostand abgeräumt, ein Genosse festgenommen sowie Broschüren und 'KVZ' beschlagnahmt werden. Später gibt es Ermittlungen nach §90a da gegen die AKW ein Plakat von Hindenburg, Hitler und Helmut Schmidt gezeigt und auch zum Tod der RAF-Gefangenen in Stammheim agitiert wurde.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 2, Nürnberg/Würzburg 9.1.1978, S. 19

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31.10.1977:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 44 (vgl. 23.10.1977, 27.2.1978) heraus, aus Kleinostheim, Kreis Aschaffenburg wird berichtet über Arbeitslose und kundgetan: "Arbeitsdienst wird vorbereitet", aus Aschaffenburg berichtet ein vorher Arbeitsloser aus einem Handwerksbetrieb.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.44,Würzburg 31.10.1977,S.2

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28.11.1977:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 48 (vgl. 21.11.1977, 5.12.1977) heraus. Die Zelle Aschaffenburg berichtet über ihre Kleidersammlung für Zimbabwe. Die KVZ wird dort verkauft montags von 7.15 – 7.45 vor der Berufsschule, montags 17.30 – 18.30 und samstags 10 – 12.30 in der Fußgängerzone vor der Kaufhalle, sowie dienstags 7. – 7.30 vor Linde Güldner.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 48, Nürnberg/Würzburg 28.11.1977, S. 3

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29.11.1977:
Der AB gibt vermutlich heute seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.126 (vgl. 15.11.1977, 3.12.1977) heraus und berichtet u.a. von den AKWs Ohu, Kahl und Gundremmingen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.126,München falsches Datum:15.11.1977

12.12.1977:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 50 (vgl. 5.12.1977, 19.12.1977) heraus. Im Artikel "Aschaffenburg: Bei 200 DM Festgeld haben ÖTV-Funktionäre etwas zu verlieren!" wird berichtet über das Eintreten der ÖTV-Jugend für 200 DM. Aufgerufen wird zur Zimbabweveranstaltung (vgl. 17.12.1977).
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 50, Nürnberg/Würzburg 12.12.1977, S. 3

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17.12.1977:
Der KBW rief für heute zusammen mit dem Afrika-Solidaritäts-Kreis auf zur "Veranstaltung: Das Volk von Zimbabwe befreit sich" in Aschaffenburg im Jugendhaus in der Treibgasse.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 50 und 51, Nürnberg/Würzburg 12.12.1977 bzw. 19.12.1977, S. 4 bzw. S. 4

18.12.1977:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW riefen für heute zur Zimbabweveranstaltung in Nürnberg mit einer Delegation der ZANU auf. Aus Aschaffenburg, Bamberg, Erlangen, Fürth, Schweinfurt und Würzburg werden gemeinsame Abfahrten angekündigt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr.49 und 50, Nürnberg/Würzburg 5.12.1977 bzw. 12.12.1977, S. 1 bzw. S. 1

19.12.1977:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 51 (vgl. 12.12.1977, 26.12.1977) heraus. Aus Aschaffenburg kommt der Artikel zum (GTB-Bereich) "Textilindustrie: Profite durch übelste Ausbeutung jugendlicher Arbeitskraft", ein Kasten enthält einen Brief der Kaiser & Co. Kleiderfabrik Stockstadt, Landkreis Aschaffenburg, zur Kündigung eines Ausbildungsverhältnisses wegen des Berufsschulbesuchs. Die Zelle Aschaffenburg verfasste die Artikel "Pädagogische Verhüllungstricks für den Notenknüppel" zum Kurssystem in den Volksschulen sowie "Jugendhaus Aschaffenburg. Der Volksbefreiungskrieg in Zimbabwe nützt dem Kampf gegen Imperialismus und Reaktion" (vgl. 17.12.1977).
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 51, Nürnberg/Würzburg 19.12.1977, S. 2 und 4

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02.01.1978:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 1 (vgl. 26.12.1977, 9.1.1978) heraus. Aus Aschaffenburg wird berichtet, dass der IGM-VLK bei der Linde Güldner AG einstimmig 100 DM plus 6 % für die MTR gefordert habe. "Im Januar soll unter dieser Forderung eine Unterschriftensammlung und eine Aktionswoche durchgeführt werden."
Die KVZ wird verkauft montags 7.15 – 7.45 vor der Berufsschule, montags von 17 Uhr bis 18.30 und samstags von 10 bis 12 Uhr 30 in der Fußgängerzone vor der Kaufhalle sowie dienstags 7 Uhr bis 7 Uhr 30 vor Linde-Güldner.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 1, Nürnberg/Würzburg 2.1.1978, S. 17

09.01.1978:
Die Bezirksleitungen Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage der 'Kommunistischen Volkszeitung' Nr. 2 (vgl. 2.1.1978, 16.1.1978) heraus. Aus dem GTB-Bereich wird berichtet in "Textilindustrie Aschaffenburg. Gegen die 'Gefahr der Auszehrung' – hohe Leistung und Qualität" über Stillegungen. Berichtet wird aus Aschaffenburg über "Ermittlungen wegen Verstoß gegen Staatsschutzparagraphen 90a" (vgl. 29.10.1977). Gemeldet wird: "Kürzung der Gelder für städtische Krankenanstalten in Aschaffenburg", berichtet auch von der Kostendämpfung in "Städt. Krankenanstalten Aschaffenburg: Konsequente Sparsamkeit auf personalem und materiellen Gebiet". Die KVZ wird verkauft montags 7.15 – 7.45 vor der Berufsschule und 17 – 18.30 vor der Kaufhalle, wo sie auch samstags von 12 bis 12 Uhr verkauft wird. Dienstags wird von 7 – 7.30 verkauft vor Linde-Güldner.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 2, Nürnberg/Würzburg 9.1.1978, S. 19f

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16.01.1978:
Die Bezirke Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 3 (vgl. 9.1.1978, 23.1.1978) heraus. Aus Aschaffenburg wird aus dem GTB-Bereich berichtet in "Bekleidungsfirma Vordemfelde vor dem Konkurs". Zum §218 erscheint der Artikel "Beratungsstelle – Nichts als Schnüffelei". Berichtet wird anhand von Zahlen aus verschiedenen Supermarktketten über den "Umsatzrückgang bei Schnaps und Zigaretten".
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr. 3, Nürnberg/Würzburg 16.1.1978, S. 19f

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30.01.1978:
Die Bezirke Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksbeilage zur 'KVZ' Nr. 5 (vgl. 23.1.1978, 6.2.1978) heraus. Aus Aschaffenburg erscheint ein Brief an Maihofer von einer Beschäftigten der privaten Frauenklinik. Aus dem ÖTV-Bereich wird auch in "Das Kostendämpfungs-Programm ist Schuld am Tod des Patienten" berichtet von den Städtischen Krankenanstalten Aschaffenburg. In "Seehafenstreik stärkt Metalllohnkampf" wird von Linde-Güldner berichtet von der Nichtbelieferung des Zweigwerks Baker in den USA.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr.5,Mannheim 30.1.1978, S. 19f

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KVZ_Franken031


13.02.1978:
Die Bezirke Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken des KBW geben eine Bezirksausgabe zur 'KVZ' Nr. 7 (vgl. 6.2.1978, 20.2.1978) heraus. In "Im öffentlichen Dienst formiert sich die Front zum Angriff gegen den Dienstherrn" des Bezirks Unterfranken wird berichtet über einen Kommentar der 'Kitzinger Zeitung' zum Seehafenarbeiterstreik, aber auch aus Schweinfurt und Würzburg von Halbtagsarbeitern bei der Stadtverwaltung und von einem Brief von zwei Beschäftigten der Frauenklinik Graeber und Drescher Aschaffenburg zur ÖDTR, die sich auch an den ÖTV-VLK der städtischen Krankenanstalten Aschaffenburg wenden wollen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Mittelfranken/Oberfranken und Unterfranken Nr.7, Nürnberg / Würzburg 13.2.1978, S. 18

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27.02.1978:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksausgabe der 'KVZ' Nr. 9 (vgl. 20.2.1978, 6.3.1978) heraus. Zum §218 werden die Beratungsstellen angegriffen, von denen es kirchliche in Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg gibt, aber auch diejenige des Gesundheitsamtes Aschaffenburg.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksbeilage Unterfranken Nr.9,Würzburg 27.2.1978, S. 18

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06.03.1978:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksausgabe der 'KVZ' Nr. 10 (vgl. 27.2.1978, 6.3.1978) heraus. Der Artikel "In der Konkurrenz versuchen die Bekleidungskapitalisten die Auspressung der Arbeitskraft zu erhöhen" berichtet aus dem (GTB-Bereich) u.a. über die geschlossene Herrenbekleidungsfirma August Vordemfelde, Aschaffenburg (350 Besch.), aber auch über die Firma Großmann, von der Firma Weis Aschaffenburg und aus einer Textilfabrik in Aschaffenburg-Nilkheim.

Aus Karsbach im Kreis Main-Spessart wird berichtet über den Protest gegen ein US-Militärdepot, wobei auch auf die Kampftruppenschule Hammelburg eingegangen wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Unterfranken Nr.10,Würzburg 6.3.1978, S. 17f

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13.03.1978:
Der Bezirk Unterfranken des KBW gibt eine Bezirksausgabe der 'KVZ' Nr. 11 (vgl. 27.2.1978) heraus. Aus Aschaffenburg wird berichtet vom Jugendhaus, geschildert werden Erfahrungen mit dem Schulsystem.
Q: Kommunistische Volkszeitung Bezirksausgabe Unterfranken Nr.11,Würzburg 13.3.1978, S. 19

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Oktober 1978:
Die ZKK des KABD macht der ZL, laut Ehemaligen, den Vorschlag, die "Entfaltung einer großen Initiative aller Mitglieder und Leitungen" anzustreben. Damit soll die ideologisch-politische Auseinandersetzung der gesamten Mitgliedschaft um die brennenden Fragen des KABD entfaltet werden. Dem aufkommenden Liquidatorentum soll dadurch der Nährboden entzogen werden.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.2,Aschaffenburg Juni 1979,S.64

November 1978:
Dokumentation der Landesleitung (LL) Bayern des KABD, in der die Broschüre der ZL des KABD "Schluß mit der Froschperspektive" (vgl. Juni 1978) durch die Landesleitung Bayern sowie die Ortsgruppen Erlangen, München und Nürnberg kritisiert wird. Enthalten ist auch eine Auswertung der Fragebögen zur Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit im LV Bayern, die auch einen Bericht aus der Enka-Zelle Aschaffenburg enthält, wo es einen Betriebsgenossen gibt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.5; KABD-LL Bayern: Dokumentation, O. O. Nov. 1978

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Oktober 1978:
Innerhalb des KABD erscheint 'Lernen und kämpfen' (LUK) Nr.10 (vgl. Sept. 1978, Nov. 1978). Über ihre 'Rote Fahne' Statistik berichtet aus Bayern die OG Aschaffenburg, die bei Linde-Güldner, wo sie eine Betriebszeitung herausgibt, maximal 12 'Rote Fahnen' verkaufen kann.
Q: Lernen und kämpfen Nr.10,o.O. Okt. 1978

Dezember 1978:
Laut MLPD(2) weitet sich die Krise im Landesverband Bayern des KABD aus, wofür vor allem das "Mitglied Theo" verantwortlich gewesen sein soll. Aber auch die Ortsgruppen München und Aschaffenburg seien für diese "liquidatorischen Tendenzen" verantwortlich. Laut den Ausgeschlossenen beginnt Ende des Jahres eine "Isolations- und Immunisationspolitik" der ZL und der ZKK des KABD gegen die Kritiker in Bayern: verschiedene Untersuchungsverfahren schleppen sich monatelang hin, die kritisierenden Genossen werden vom Organisationsleben ausgeschlossen, die alte LL wird durch eine provisorische bei direkter Anleitung durch die ZL ersetzt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.6; MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.410

16.12.1978:
Resolution der Ortsgruppe Aschaffenburg des KABD in der die Broschüre der ZL "Schluß mit der Froschperspektive" (vgl. Juni 1978) heftig kritisiert wird. Sie soll "insgesamt schwerwiegende Fehler und Mängel" enthalten.
Q: KABD-OG München:Richtigstellungen. Zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK anhand von Dokumenten,München 1979,S.3

17.12.1978:
Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des KABD in Bayern spricht sich gegen die "Froschperspektive"-Broschüre der ZL (vgl. Juni 1978) aus und fordert, "daß die bereits begonnene Umsetzung der ZL-Broschüre sofort einzustellen ist".
Die erwähnte Broschüre war seit ca. Juli 1978 im KABD diskutiert worden. Vor allem von den OGs München, Aschaffenburg, Erlangen, der KABD-Landesleitung und von Vertretern der KSG wird scharfe Kritik am KABD geübt.

Laut MLD wird u.a. erklärt, "daß dem KABD auf Grund seiner gegenwärtig einzig dastehenden Konkretisierung des Marxismus-Leninismus auf die Bedingungen des staatsmonopolistischen Kapitalismus eine Verantwortung zugefallen ist, die man am besten als die Fortsetzung der epochemachenden Taten von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung bezeichnen kann".

Laut MLPD(2) greift die ZL in ihrem Referat "das Liquidatorentum scharf (an) und entlarvte" es:"
Die feindlichen Reaktionen der Mehrheit der Mitglieder darauf zeigten, wie weit der Liberalismus den Landesverband bereits zerfressen hatte und wie weit die revolutionäre Wachsamkeit bereits liquidiert war. So ließ es sich nicht verhindern, daß die Ortsgruppen München und Aschaffenburg ideologisch-politisch die Spaltung vollzogen." Die ZL fordert "zum entschlossenen Kampf gegen die Liquidatoren" auf.

Von der ZL und der ZKK wird im Anschluß an die LMV, laut der letzten gewählten Landesleitung, eine gemeinsame Ortsmitgliederversammlung (OMV) in verschiedenen bayrischen Ortsgruppen einberaumt, mit dem Ziel, die gewählte Vertretung der Genossen in Bayern ins Abseits zu stellen.
Q: KABD-Bayern-Letzte gewählte Landesleitung:Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD,o.O. 1979; MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,II.Teil,2.Halbband,Düsseldorf 1986,S.411f;Die achtziger Jahre Nr.5,Frankfurt 6.3.1979,S.62;Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.5f;KABD-OG München:Richtigstellungen. Zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK anhand von Dokumenten,München 1979,S.3;KABD-ZL:Referat,o.O. 17.12.1978

22.12.1978:
Erstes Treffen von KABD-Oppositionellen in Aschaffenburg. Vertreten sind Teilnehmer aus München, Aschaffenburg und Schweinfurt in Bayern sowie aus Düsseldorf in NRW. Thema: Vorbereitung auf die von der ZKK des KABD einberufene bayerische Funktionärskonferenz. Ergebnis: Bestehen auf voller Publizität, um die Mehrheit der Mitglieder zu erreichen.
Q: Ehemalige des KABD:Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.6

Januar 1979:
Oppositionelle im KABD LV Bayern verschicken verschiedene Dokumente ("Richtigstellungen" und "Informationen zur Auseinandersetzung in und um den KABD") an Mitglieder der drei Organisationen. Die Zentrale Leitung des KABD reagiert darauf "unter Bruch des Statutes mit der Durchführung von Mitgliederversammlungen im ganzen Landesverband und in allen Organisationen und versuchte mit sogenannten Aktivisten (angereisten Studenten der Star-Ortsgruppe Nürnberg) den Landesverband geschlossen hinter die ZL und die ZKK zu bringen, gegen die LL, Aschaffenburg und München".

Die "Richtigstellungen zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK des KABD anhand von Dokumenten" geben eine Kontaktadresse aus Aschaffenburg (John Schehr) an. Enthalten sind die Texte:
- "Einleitung" der Ortsgruppe München vom 4.1.1979;
- "Redebeitrag zum Kampf zweier Linien" der Ortsgruppe München, 15.12.1978;
- "Resolution der Ortsgruppe Aschaffenburg 16.12.1978";
- "Woher kommt der Subjektivismus in der Organisation?" – Redebeitrag der OG Aschaffenburg auf der ao LMV des KABD am 17.12.1978;
- "Stellungnahme zum Papier der ZKK über die 'große Initiative'" sowie die
- "Stellungnahme von E. und Ha. (KABD München)" vom 24.12.1978.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.6; Richtigstellungen zu den Behauptungen und Anschuldigungen von ZL und ZKK des KABD anhand von Dokumenten,Aschaffenburg Jan. 1979

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04.01.1979:
Das Sekretariat der ZL des KABD beschließt, laut der OG Aschaffenburg, "eine allgemeine Untersuchung über den Landesverband Bayern mit seinen vier Organisationen durchzuführen".
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg Jan. 1979,S.2

17.01.1979:
Mitglieder der OG Aschaffenburg des KABD beantragen in einem Brief bei der ZL/ZKK des KABD, einen "außerordentlichen Zentralen Delegiertentag innerhalb der nächsten zwei Monate" durchzuführen.
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Brief an ZL/ZKK,Aschaffenburg 17.1.1979; KABD-OG Aschaffenburg des KABD:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg 1979

17.01.1979:
Stellungnahme der OG Aschaffenburg des KABD "Über den Zusammenhang der Entwicklung in der Volksrepublik China und im Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands". Die OG Aschaffenburg des KABD kritisiert in dieser Stellungnahme umfassend die Positionen der ZL, die der neuen Führung in der VR China "Revisionismus" und "Konterrevolution" nachsagen.

Kritisiert wird desweiteren:
- der Subjektivismus der ZL in Fragen einer abweichenden Linie der VR China vom Marxismus-Leninismus, die Fehler von "strategischem Ausmaß" begangen haben soll,
- die unzureichende Beweisführung, die darin gipfelt, alles "einzig und allein an der Person Deng Hsiao-pings" festzumachen,
- der nicht näher erklärte Punkt, "daß die Deng- Linie bereits innerhalb unserer Organisation wirkt und die proletarische Linie bekämpft",
- die "sogenannten Angriffe im KABD mit der Deng-Linie zu verbinden".
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Über den Zusammenhang der Entwicklung in der Volksrepublik China und im Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands,Aschaffenburg 17.1.1979

Februar 1979:
Zweites Treffen KABD-Oppositioneller in München. Teilnehmer: München, Erlangen, Aschaffenburg. Thema: Sinn und Zweck des Verbleibens im KABD. Ergebnis: Verstärkter Druck auf die zentralen Ebenen soll ausgeübt werden (bis zum Bruch der Organisationsdisziplin). Das Treffen beschließt, "daß Anfang März 1979 ein großes Treffen aller Kritiker stattfinden soll".
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,O.O. Feb. 1981,S.6

07.02.1979:
Von der OG Aschaffenburg des KABD wird, laut ZKK des KABD, heute die Broschüre "Dokumente zum Kampf zweier Linien" herausgegeben. Der KABD wird praktisch in allen Punkten seiner politischen Linie kritisiert. In sieben Beiträgen der KABD-Ortsgruppen Aschaffenburg und München sowie von der KSG Würzburg wird versucht, die Kritik am KABD zu untermauern. Themenschwerpunkte sind Demokratischer Zentralismus (DZ), Kritik-Selbstkritik (KSK) Bewegung und China-Frage. Ca. 70 Genossinnen und Genossen der vier Organisationen in ganz Bayern sollen laut dem Vorwort hinter dieser Kritik stehen. Die Broschüre wird, nach eigenen Angaben, an alle verfügbaren Adressen geschickt (vgl. 8.2.1979).
Q: KABD-OG Aschaffenburg:Dokumente zum Kampf zweier Linien,Aschaffenburg 1979; Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Feb. 1981,S.7; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.9,o.O. 12.2.1979

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08.02.1979:
Vom Sekretariat der Zentralen Leitung (ZL) des KABD wird, nach eigenen Angaben, ein Untersuchungsverfahren gegen die Ortsgruppe Aschaffenburg des KABD (vgl. 7.2.1979, 24.2.1979) beschlossen.
Q: KABD-ZL:Bericht,o.O. 6.5.1979

08.02.1979:
"Resolution der erweiterten OL-Sitzung Duisburg des KABD vom 8.2.1979 zur Diskussion in den Zellen und Kollektiven."
Danach sind in Bayern die Ortsgruppen München und Aschaffenburg zur "offenen Spaltertätigkeit" übergegangen. Aufgefordert wird zur Entfaltung eines "aktiven ideologischen Kampfs zur Herstellung der Einheit".
Q: KABD-OG Duisburg-erweiterte OL:Resolution zur Diskussion in den Zellen und Kollektiven,Duisburg 8.2.1979

12.02.1979:
Die ZKK des KABD gibt ihre 'Mitteilung' Nr.9 (vgl. 31.1.1979, 28.2.1979) heraus, in der sie erklärt, daß in Bayern "die Liquidatoren … die Spaltung von KABD und RJVD München am 10.2.79 vollzogen" haben. Gleichzeitig gibt die ZKK bekannt, daß gegen die Mitglieder und Kandidaten der OG Aschaffenburg des KABD ein "Untersuchungsverfahren eingeleitet" wurde. Dies wird hauptsächlich damit begründet, daß die OG am 7.2.1979 "Dokumente zum Kampf zweier Linien" verschickte, die "ohne Wissen und Zustimmung der ZL des KABD … illegale Verbreitung fanden". Diese Dokumente unternehmen, so die Auffassung der ZKK, "den offenen Versuch der Spaltung".
Q: KABD-ZKK:Mitteilung Nr.9,o.O. 12.2.1979

24.02.1979:
Die Mitglieder der Ortsgruppe Aschaffenburg des KABD (vgl. 8.2.1979) werden, laut der Zentralen Leitung des KABD, aus dem KABD ausgeschlossen.
Q: KABD-ZL:Bericht,o.O. 6.5.1979

10.03.1979:
Drittes Treffen KABD-Oppositioneller in Aschaffenburg (vgl. 24.5.1979). Ab diesem Treffen muß wohl die Bezeichnung ehemaliger KABD-Oppositioneller verwendet werden, da die meisten Mitglieder aus dem KABD ausgetreten waren oder ausgeschlossen wurden. Teilnehmer kommen aus:
- Baden-Württemberg aus Karlsruhe;
- Bayern aus Aschaffenburg, München und Würzburg;
- NRW aus Bielefeld und Ratingen.

Thema: Erfahrungsaustausch und weitere Arbeit.
Ergebnis: formale Einigung auf ein gemeinsames Organ. Dieses dritte Treffen wurde als 1. Konferenz bezeichnet, da Ratingen und Karlsruhe zum ersten Mal anwesend waren. Von der Karlsruher Gruppe wird u.a. auch eine Broschüre vorgelegt: "Die KABD-Führer und die Theorie der Drei Welten". Sie wurde gemeinsam mit dem Regionalkomitee (RK) Baden-Württemberg der KPD verfaßt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.7ff

11.04.1979:
Es erscheint die Nummer 1 der 'Beiträge zur Diskussion' (BzD - vgl. Juni 1979), die herausgegeben wird von Ehemaligen des KABD vor allem aus Bayern bzw. München, wo die technische Erstellung erfolgt, und Aschaffenburg. Der Kontakt läuft über Gerd Flatow in Ratingen. Enthalten sind die Beiträge:
- "Neues aus dem 'revolutionärem Zentrum'" aus Ratingen;
- ein "Vierter Offener Brief" aus Karlsruhe;
- "Naivität oder Opportunismus?" aus Ratingen sowie
- "Aus einem U-Verfahren" aus Bielefeld.

Auf der Rückseite wird in einem Comic die Froschperspektive verurteilt.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,Aschaffenburg Apr. 1979

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06.05.1979:
Bericht der Zentralen Leitung (ZL) des KABD über den Zustand der Ortsgruppe Aschaffenburg des KABD (vgl. 8.2.1979). Dem Bericht folgend, gehörte die OG Aschaffenburg "einmal zu den größten Bayerns". "Die meisten Austritte waren im 1. Halbjahr 1978. Im RJVD war die Austrittswelle schon vorher im großen Maßstab gelaufen. … Bereits im Frühsommer 1978 war in Aschaffenburg Liquidatorentum aufgetaucht".
Q: KABD-ZL:Bericht,o.O. 6.5.1979

14.05.1979:
Der Verein (Ex-KABDler in München) gibt das 'Münchener Zirkular' Nr.2 (vgl. 10.2.1979) heraus. Eine Grußresolution kommt von den "Aschaffenburger Genossen".
Q: Münchener Zirkular Nr.2,München 14.5.1979

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24.05.1979:
Viertes Treffen (2. Konferenz) (vgl. 10.3.1979) Ehemaliger des KABD in Würzburg. Teilnehmer kommen aus:
- Baden-Württemberg aus Karlsruhe,
- Bayern aus München, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Erlangen,
- Hessen aus Frankfurt und Rüsselsheim,
- NRW aus Ratingen.

Eine inhaltliche Einigung über politische/theoretische Positionen kommt nicht zustande.
Es beginnen die ersten Auseinandersetzungen mit den Positionen der Neuen Hauptseite Theorie (NHT).
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.2,Aschaffenburg Juni 1979,S.50ff

Juni 1979:
+
Die Nr.2 der 'Beiträge zur Diskussion' (BzD) (vgl. 11.4.1979, Juli 1979), herausgegeben von Ehemaligen des KABD, erscheint in Aschaffenburg.
Berichtet wird u.a. von der eigenen Nr.1 (vgl. Mai 1979), von den Komitees für Demokratie und Sozialismus (vgl. 13.4.1979) sowie aus dem KABD und den Kreisen seiner Ehemaligen von:
- der Sitzung des Sekretariats der Zentralen Leitung (ZL) (vgl. 6.4.1979),
- dem Ausscheiden von Willi Dickhut aus der ZKK (vgl. 21.4.1979),
- der letzten ZKK 'Mitteilung' (vgl. 1.6.1979),
- dem Besuch von KABD-Vertretern in der VR China (vgl. 24.9.1975),
- den Kontakten von Gerd Flatow nach China (vgl. Juli 1976),
- dem Brief Flatows an Dickhut (vgl. 29.10.1977),
- der Diskussion zwischen u.a. Flatow und Dickhut (vgl. 12.1.1978),
- der Großen Initiative des KABD (vgl. Okt. 1978),
- der 'Roten Fahne' (RF) des KABD (vgl. 15.3.1979)
und von der zweiten Konferenz der Ehemaligen (vgl. 24.5.1979).
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.2,Aschaffenburg Juni 1979

29.06.1979:
Die ehemalige KABD-Ortsgruppe Aschaffenburg gibt vermutlich die Nr. 1 des 8. Jahrgangs von "Der Rote Stapler" für die Linde-Güldner Belegschaft (vgl. Apr. 1972, Mai 1980) unter dem Titel "100 Jahre Linde: Grund zum Jubeln?" heraus.
Q: Der Rote Stapler Nr.1,Aschaffenburg 29.6.1979

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September 1979:
Die Nr.3 der 'Beiträge zur Diskussion' (BzD) (vgl. Juli 1979, Jan. 1980), herausgegeben von Ehemaligen des KABD, erscheint in Aschaffenburg. Berichtet wird u.a. von den Komitees für Demokratie und Sozialismus (KDS) (vgl. 8.9.1979), der KPD/ML (vgl. 1.8.1979) und einem Untersuchungsverfahren im KABD (vgl. 26.2.1979).
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.3,Aschaffenburg Sept. 1979

November 1979:
Von der letzten gewählten Landesleitung des Landesverbandes Bayern des KABD wird die Schrift "Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD" herausgegeben. Verantwortlich ist John Scheer aus Aschaffenburg. Berichtet wird auch aus Schweinfurt, wo der KABD heute nicht mehr in Erscheinung trete bzw. von SKF ein einzelner Genosse erwähnt wird. Nachgedruckt wird der Artikel von Helmut Modau: "Die 'große Initiative' des KABD" aus den 'Aufsätzen zur Diskussion' (AzD).
Q: KABD-LV Bayern-Letzte gewählte Landesleitung: Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD,o.O. Nov. 1979

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25.12.1979:
Flugblatt von Aschaffenburger Ex-KABDlern: "Über die Grundlagen des KABD und sein Verständnis zum Parteiaufbau".
Q: Aschaffenburger Ex-KABDler:Über die Grundlagen des KABD und sein Verständnis zum Parteiaufbau,Aschaffenburg 25.12.1979

31.03.1980:
Die Gruppe Aschaffenburger Marxisten-Leninisten (GAML) gibt sich ein Statut. Vorrangige Aufgabe sei es demnach, "die Herstellung der Einheit der ml-Bewegung und darüber hinaus die Schaffung der Kommunistischen Partei" anzustreben. Die Gruppe ging aus dem KABD hervor.
Q: GAML:Statut der Gruppe Aschaffenburger Marxisten-Leninisten,Aschaffenburg 31.3.1980

Mai 1980:
Von der Gruppe Aschaffenburger Marxisten-Leninisten (GAML) wird die Zeitung 'Der Rote Stapler' Nr.1/1980 (vgl. 29.6.1979) mit einem Aufruf zum 1. mai unter dem Titel "Das Erbe unserer Großväter" herausgegeben. Sie erscheint bereits im 9. Jahrgang bei Linde-Güldner und wurde nach dem Beitritt der ursprünglich herausgebenden Arbeiter- und Lehrlingsgruppe Aschaffenburg zum KABD durch dessen Ortsgruppe herausgegeben.
Q: Der Rote Stapler Nr.1,Aschaffenburg Mai 1980

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06.06.1980:
Erklärung der Neuen Düsseldorfer Nachrichten (NDN) aus NRW, Genossen der ehemaligen Landesleitung (LL) des KABD in Bayern, Ehemalige Mitglieder aus Aschaffenburg, Genossen aus Tübingen in Baden-Württemberg, Duisburg und Köln: "Unter der Fahne des Kampfes gegen das Liquidatorentum. KABD-Führung sabotiert die Auseinandersetzung um die Lage und die Zukunft der ML-Bewegung".
Q: Neue Düsseldorfer Nachrichten, Genossen der ehemaligen LL des KABD in Bayern, Ehemalige Mitglieder aus Aschaffenburg, Genossen aus Tübingen, Duisburg und Köln:Unter der Fahne des Kampfes gegen das Liquidatorentum. KABD-Führung sabotiert die Auseinandersetzung um die Lage und die Zukunft der ML-Bewegung,o.O. 6.6.1980

20.09.1980:
Es beginnt das zweitägige 5. Treffen (3. Konferenz) Ehemaliger des KABD in Erlangen. Teilnehmer: Aschaffenburg, Augsburg, Frankfurt, Rüsselsheim, Ludwigsburg, die 'Neue Strömung', Erlangen, München, Schweinfurt, Tübingen, Neunkirchen, Ulm. Laut KG Ulm sind auch Vertreter aus Düsseldorf, Köln, Karlsruhe, Ratingen, Reutlingen, Stuttgart und Herford anwesend, die BzD erwähnen die Abwesenheit von Ratingen und Karlsruhe, geben als Termin z.T. 'Anfang Oktober' an. Thema: Entwicklung des KABD und der Ehemaligen. Ergebnis: Die 'Beiträge zur Diskussion' (BzD) werden weiter herausgegeben (vgl. Nov. 1980). Die Kritik am KABD wird forciert. Ratingen und Karlsruhe vertreten in einem Brief die Auffassung, daß sie in der "Auseinandersetzung mit dem KABD nicht die Grundlagen der weiteren Arbeit oder eine Zusammenarbeit sehen." Sie schlagen die langfristige Untersuchung grundlegender theoretischer Fragen vor. Dieser Auffassung schließen sich auch die Duisburger Genossen an.

Die Diskussion wurde, laut BzD, vor allem mit den Münchener Genossen geführt über Fragen des "Bekenntnisses zum Marxismus-Leninismus". Eine "Mitarbeit der Münchener scheiterte, da sie im Gegensatz zu allen anderen Gruppen den Marxismus-Leninismus nicht als Grundlage der 'Beiträge zur Diskussion' akzeptieren konnten". Ergebnis der Konferenz war die Einigung von Genossen aus acht Orten, die BzD neu herauszugeben.
Q: Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.20ff; Kampf Kritik Umgestaltung Nr.2,Ulm 13.10.1980,S.22ff

Letzte Änderungen: 9.1.2012

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