Projektgruppe Medizin München:
Aktuelle Gesundheitspresse

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 9.11.2012

Von der 'Aktuellen Gesundheitspresse' der Projektgruppe Medizin München, die dem Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) nahestand, können hier bisher nur einige ausgaben dokumentiert werden, wir bitten um Ergänzungen.

Inhaltlich ist die 'Aktuelle Gesundheitspresse' bestimmt von Berichten aus dem Gesundheitswesen sowie zu aktuellen Themen, es werden aber auch die Ansiedlungsbemühungen der Chemischen Werke München (CWM) Bärlocher in Braunschweig und Marckolsheim, Elsass verfolgt.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Oktober 1974:
Die Projektgruppe Medizin München (PGM) des AB gibt ihre 'Aktuelle Gesundheitspresse' Nr. 4 (vgl. Nov. 1974) für Oktober mit einem Leitartikel zur Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) heraus. Zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 27.10.1974) wird aufgerufen: "Keine Stimme der CSU und NPD" sowie "Trotzdem SPD wählen!".

Berichte und Korrespondenzen kommen aus München vom Krankenhaus Harlaching, vom Klinikum rechts der Isar, vom Krankenhaus Neuperlach, dem Krankenhaus Schwabing und dem Klinikum Großhadern, von einer Kindergärtnerin und einem Patienten, aber auch vom Arbeitskreis 40-Stunden-Woche sowie aus Hamburg von der Chile-Solidarität im BgÄ (vgl. 10.9.1974), aus dem CPK-Bereich von Wacker Burghausen, aus Nürnberg von ÖTV-Auschlußverfahren (UVB) am Krankenhaus, aus Erlangen vom Berufsverbot gegen zwei Medizinalassistenten und aus Berlin vom Berufsverbot gegen einen Studienreferendar.

Festgestellt wird: "Steuerreform: Kein Grund zum Stillhalten!". In "Teurer Käse" wird berichtet vom Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck.

Aufgerufen wird: "Schließen wir uns zusammen! An der Seite aller Werktätigen - Schaffen wir eine starke demokratische Organisation für das Gesundheitswesen!", wozu man einen Programmvorschlag veröffentlichen wolle. Leserbriefe behandeln die freie Arztwahl. Geschildert wird: "25 Jahre Volksrepublik China - 25 Jahre Umwälzung im Gesundheitswesen".

Geworben wird für die Broschüre Proletarische Gesundheitspolitik Nr. 2 - Gewerkschaftlicher Kampf im Krankenhaus und Öffentlichen Dienst.
Quelle: Aktuelle Gesundheitspresse Nr. 4, München Okt. 1974

November 1974:
Die Projektgruppe Medizin München (PGM) des AB gibt ihre 'Aktuelle Gesundheitspresse' Nr. 5 (vgl. Okt. 1974, Dez. 1974) für November mit dem Leitartikel "Medizinische Versorgung: Noch teuer und schlechter?" heraus. Berichtet wird von der Strechung der Mietzuschüsse an den Städtischen Krankenhäusern, über drohende Mieterhöhungen am Klinikum rechts der Isar, vom Krankenhaus Schwabing über die ÖTV-Mitgliederversammlung und die Gefahrenzulage, aus Hamburg vom Einstellungsstop im Öffentlichen Dienst (vgl. 3.9.1974), in einer Korrespondenz aus dem BSE-Bereich über einen Unfall auf einer Baustelle bei dem ein italienischer Arbeiter starb und aus Großbritannien von der Lohnrunde der Krankenschwestern. Ein Artikel behandelt "Psychiatrische Krankenhäuser - Das Elend wird noch elender". Geworben wird für eine Broschüre: "Die ÖTV-Tarifrunde im Gesundheitswesen Westberlin 1974", bestellbar über Jörg Hahn, Schlüterstraße 35, geklärt werden die Forderungen für die ÖDTR 1975. Über FJS heißt es: "Strauß hetzt in Nürnberg", aber auch "F. J. Strauß und ärztliche Standesvertreter proben die politische Allianz" wobei es um eine Veranstaltung des Hartmannbundes und des Freien Verbandes deutscher Zahnärzte am 12.10.1974 in München geht. Berichtet wird von in Uniform demonstrierenden Soldaten (vgl. 30.8.1974), die nun diszipliniert werden, aber auch von der Medikamentenvernichtung durch die Bundeswehr, über südkoreanische Krankenschwestern sowie aus Angola. geschildert werden "Meine Erfahrungen als Patientin bei einem Frauenarzt" sowie im Leserbrief "Mit Pillen gegen Arbeitshetze und Wechselschicht" über die pharmazeutischen Produkte des Werrol-Laboratoriums Eschweiler. Berichtet wird auch "Kartellamt fordert Preissenkung von Valium und Librium", gerätselt wird: "Kassen- oder Privatgeschwür".

In einer Beilage "Woher kommen die Angriffe…" nimmt die PGM Stellung zum Tod von Holger Meins am 9.11.1974 und der Erschießung von Richter Drenkmann am 10.11.1974.
Q: Aktuelle Gesundheitspresse Nr. 5, München Nov. 1974

Dezember 1974:
Die Projektgruppe Medizin München (PGM) des AB gibt ihre 'Aktuelle Gesundheitspresse' Nr. 6 (vgl. Nov. 1974, Jan. 1975) für Dezember heraus mit dem Leitartikel zur ÖDTR: "ÖTV-Tarifrunde: nach dem Beschluß der Großen Tarifkommission - Keinen Pfennig weniger!". Berichte und Korrespondenzen kommen aus Wiesbaden von den Städtischen Kliniken, aus Berlin von den Unikliniken Mainz von der ÖTV-Tarifrunde, aus München vom Klinikum rechts der Isar, den Unikliniken, vom Krankenhaus Harlaching und über die Anhaltszahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Gefordert wird: "Keine Schlichtungsordnung!" und zum Faschismus festgestellt: "Wir brauchen unsere demokratischen Rechte". Berichtet wird: "30 Jahre sozialistisches Albanien: Große Fortschritte im Gesundheitswesen". Zum RAF-Hungerstreik und dem Tod von Holger Meins wird die 'Bild'-Berichterstattung kommentiert: "'Hungern als Hobby'?". Gefordert wird zu den CWM: "Kein Bleiwerk nach Marckolsheim".
Q: Aktuelle Gesundheitspresse Nr. 6, München Dez. 1974

Januar 1975:
Die Projektgruppe Medizin München (PGM) des AB gibt ihre 'Aktuelle Gesundheitspresse' Nr. 7 (vgl. Dez. 1974) für Januar mit dem Leitartikel zum Krankenhaus Schwabing "Krankenschwestern bevormundet und bespitzelt" heraus.
Zur ÖDTR heißt es: "Tarifrunde: nicht leiden - lernen", dokumentiert wird das Schlichtungsabkommen. Berichtet wird vom Poststreik in Frankreich, aus München vom Krankenhaus Schwabing, den Unikliniken, dem Krankenhaus Harlaching, vom Notarztdienst, dem Klinikum rechts der Isar, den Schwestern beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Frankfurt sowie beim Krankenhaus Erding. Enthüllt wird "Das Märchen von der Abtreibungsexplosion", erklärt wird "Woran krankt die praktische Medizin?". Zu den Zahnarztrechnungen heißt es: "Den Kassen einen Zahn gezogen". Geschildert wird: "Hamburg: Demokratie à la Ärztekammer" bzw. die Wahl des Chefarztes des AK Altona zu deren Präsidenten. Gefordert wird zu den CWM Bärlocher: "Kein Bleiwerk in Marckolsheim". Ein Leserbrief behandelt die Neuorganisation des Krankenhaus Dachau. Kritisiert wird das "Arbeitssicherheitsgesetz - Kein Mittel gegen zunehmenden Gesundheitsverschleiß am Arbeitsplatz" (vgl. Dez. 1974). Berichtet wird "Bevölkerung Vietnams fordert: Weg mit Thieu", aber auch aus dem Nahen Osten bzw. von der letzten Ölkrise sowie von einem internationalen Faschistentreffen in Lyon, über die Kriegsdienstverweigerung (KDV) und neue wissenschaftliche Tötungsmethoden sowie aus Norderstedt über die Nichteinstellung des Schularztes Karl Rainer Fabig.
Q: Aktuelle Gesundheitspresse Nr. 7, München Jan. 1975

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