Rezension des Buches „Geschichte der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, I. Teil: Entstehung, Entwicklung und Ende der »marxistisch-leninistischen Bewegung«“, hrsg. vom ZK der MLPD, Stuttgart 1985

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, im November 2006

Als Willi Dickhut 1992 verstarb, erklärte eine Sondernummer des Zentralorgans der MLPD, der „Roten Fahne“: „Die Stellung zum Vermächtnis Willi Dickhuts ist der Prüfstein für den Kampf zwischen proletarischer und kleinbürgerlicher Denkweise!“ (1)

Geschichte der MLPD, I. Teil (Titelseite)
Inhaltsverzeichnis im Anhang

Im Lebenslauf des jetzigen Parteivorsitzenden der MLPD, Stefan Engel, ist zu lesen: „Er besitzt eine ausgeprägte Fähigkeit, von anderen zu lernen und auf dieser Grundlage seine Führungsqualität herauszubilden... Er genießt in der internationalen marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung ein hohes Ansehen, übrigens auch bei solchen Parteien, die ideologisch-politisch mit der MLPD noch nicht so übereinstimmen... Er repräsentiert persönlich eine bestimmte Prägung der MLPD als Partei neuen Typs, der engen Verbundenheit mit den Massen, des neuen Typs des marxistisch-leninistischen Funktionärs, der immer schöpferischen Tätigkeit... Ein besonderes Feingefühl entwickelte Stefan Engel bei der Vorbereitung, Auslösung und Führung von Arbeiterkämpfen.“ (2)

So unterschiedlich ist die Beschreibung beider Funktionäre also nicht. Beide gelten hier als ruhmvolle Vorbilder, die den Marxismus-Leninismus auf ihre Weise „weiterentwickelten“ und sich stets der Anerkennung der Funktionäre gewiss sein können. Während Dickhut in der MLPD als Übervater verehrt wird, scheint es heute Stefan Engel ähnlich zu gehen. Beide strickten bereits zu ihren Lebzeiten an ihren eigenen Legenden. Der eine, der die proletarische Volkstümlichkeit auf die Spitze trieb, wurde durch den anderen, der den Typus des neuen „marxistisch-leninistischen Funktionärs“ verkörpert und im Kampf gegen die „Jacob-Liquidatoren“ die „proletarische Linie“ verteidigte, verdrängt. Konsequenterweise machen sich hier beide zu ihren eigenen Vorbildern, ohne allerdings damit eine politische Präferenz ausgedrückt zu haben oder auszudrücken. Der proletarische Nachwuchs in Gestalt von Stefan Engel, besitzt heute „ausgeprägte Fähigkeiten“, die sich weltoffen gestalten sollen. Diese hochgetriebenen Ansprüche werfen die Frage danach auf, was es mit diesem schon ausgeprägten Personenkult auf sich hat? Wer war Dickhut, dem die ganze Mär des proletarischen Kurses und der „proletarischen Denkweise“ wie ein Klotz am Bein anhängt? Wer könnte behaupten, dass Dickhut tatsächlich diese „Denkweise“, wenn es sie denn geben sollte, geprägt hatte?

Dickhuts biografische Daten sind bekannt. Eigentlich stand er immer in der Fehde zu einem anderen berühmten Gründervater, Ernst Aust aus Hamburg. Beide stammten aus der KPD, beide hatten sich wegen des „revisionistischen Kurses“ der Altvorderen von ihr getrennt. Und waren bestrebt, eine eigene, neue Partei aufzubauen.

Ernst Aust hatte zuvor für das Küstengebiet um Hamburg herum einige Zeit das KP-Blatt „Blinkfüer“ herausgegeben und wurde wegen „Differenzen“ ausgeschlossen, was ihn aber wohl nicht daran hinderte, sämtliche Kaderunterlagen mitzunehmen. Ob es sich bei diesem Ausschluss tatsächlich um „prochinesische Sympathien“ gehandelt hatte, die ihm nachgesagt wurden, muss offen bleiben. Jedenfalls hatte sich Aust ab 1967 mit seinem „Roten Morgen“, den er zunächst in Eigenregie herausgab, einen Namen gemacht. Und war wohl wegen der kessen Aufmachung und des „roten“ im „Morgen“ schnell zu der Riege derjenigen gestoßen, die nicht mehr länger warten konnten, um die „erste marxistisch-leninistische Partei auf deutschem Boden nach der revisionistischen Entartung der KPD“ zu gründen. (3)

Ernst Aust, als gelernter Bankkaufmann stand also Willi Dickhut gegenüber, später sogar in einer gewissen Rivalität, wie es aus der „Geschichte der MLPD“ zu entnehmen ist. Dort wird Aust eigentlich nur als „Prahlhans“ beschrieben, dem Dickhut seinerzeit „ultralinke Aussagen“ und „oberflächlichen Rechtsopportunismus“ unterstellte. (4) Der eine kam also aus bürgerlichen, der andere aus proletarischen Verhältnissen. Dickhut war seit 1926 KPD-Mitglied mit Schulungsbesuchen in der Sowjetunion, Insasse nationalsozialistischer Gefängnisse, war von 1948 bis zum Verbot der KPD (1956) Leiter der Kaderabteilung. Und 1966 aus der KPD ausgetreten und danach ausgeschlossen worden. Für beide war ihre Halbbildung charakteristisch, die sie aus der KPD mitbrachten, und die für ihre weitere Entwicklung ein entscheidender Hemmschuh werden sollte.

Doch zuvor hatte sich schon G. Ackermann darum bemüht, so etwas wie eine marxistisch-leninistische Organisation aus dem Boden zu stampfen. Wie Schlomann/Friedlingstein zu berichten wussten, gründete er mit einigen Mitstreitern im Frühjahr 1967 die FSP/ML, die Freie Sozialistische Partei/Marxisten-Leninisten. Und natürlich soll nicht verschwiegen werde, dass es bereits 1965 mit der ersten MLPD einen sehr frühen Versuch gegeben hatte, dem Maoismus zu huldigen, worüber noch zu sprechen sein wird. (5)

Diese Altkader versuchten sich zu etablieren. Ob sie sich aus persönlich motivierten Gründen heraus dazu entschlossen, der selbst erzwungenen Untätigkeit ein Ende zu bereiten, oder ob sie tatsächlich aus politischen motivierten Antrieben die „Abrechnung“ mit dem „sowjetischen Sozialimperialismus“ und dem „Revisionismus“ suchten, kann nicht mehr geklärt werden. Jedenfalls wäre eine intensive Recherche nach möglichen sehr frühen Maoisten ein Hinweis darauf, was es mit ihrer Schattenexistenz auf sich hatte. Und was der eigentliche Auslöser dafür war, der Nach-1968 Bewegung mit marxistisch-leninistischen Kaderparteien zu kommen.

Im November 1985 legte das ZK der MLPD der Öffentlichkeit ihre „Geschichte der MLPD. Entstehung, Entwicklung und Ende der marxistisch-leninistischen Bewegung“ vor, die „die Vorgeschichte der Gründung der MLPD am Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre sowie den Niedergang und Zerfall der „Parteien“ der selbsternannten kleinbürgerlichen Führer der Arbeiterbewegung bis in die Gegenwart“ behandeln soll. (6) Angeblich soll alles wesentliche Material des Parteiaufbaus und der marxistisch-leninistischen Bewegung von den Anfängen bis zur Gründung der MLPD verarbeitet worden sein. Doch daran ist erheblich zu zweifeln.

Zunächst ist festzustellen, dass eine rückschauende Bewertung der KPD total fehlt. Das ist umso erstaunlicher, weil die MLPD sich gerade doch auf die „alte revolutionäre KPD“ (7) beruft. Stattdessen beginnt die „Geschichte“ mit einer Abhandlung über die „proletarische“ und die „kleinbürgerliche Denkweise“, (8) wobei bereits hier alles in einen Topf fällt. Schnell wird die DKP abgehandelt und die Entartung der KPD nach 1956. Der SDS ist den Verfassern nur 2 Seiten wert, der natürlich eine „kleinbürgerliche Führung“ hatte, was mit dem Fehlen einer „revolutionären Arbeiterpartei“ (9) begründet wird. Allerdings gab es auch Studenten, die im Zuge der Septemberstreiks (1969, d.Vf.) erkannt haben sollen, dass sie sich durch die „Überwindung der kleinbürgerlichen Einstellung“ mit der „Arbeiterklasse verschmelzen“ können. (10)

Bereits hier fällt auf, dass die MLPD sich zum Vorkämpfer einer nicht näher definierten politischen Strömung mit revolutionärer Prinzipienfestigkeit machen will. Diese wird aus einer kruden Denkweise genährt, die der Marxismus nicht kennt, zumindest nicht in der Form, mit der die MLPD gedenkt, ihre Gegner abzukanzeln. An der Spitze der Partei steht nicht etwa ein organisatorisches Zentrum, ein Polit- oder Org.-Büro, sondern die „proletarische Denkweise“. So konnte für das ZK Stefan Engel formulieren: „Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise lässt sich keine proletarische Partei aufbauen! Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise kann man das Wesen des Marxismus-Leninismus nicht begreifen! Mit einer kleinbürgerlichen Denkweise kann man eine proletarische Partei zerstören.“ (11)

Daher steht der Sieg „über die kleinbürgerliche Denkweise“ über allem. Erst diese „öffnet den proletarischen Weg des Parteiaufbaus“. (12) Je mehr „proletarische Denkweise“ umso erleuchteter scheint man danach zu sein. Und diese Phantomkategorie erklärt auch jedem Studenten, dass er sich nicht „vor den Karren seiner (eigenen, d. Vf.) kleinbürgerlichen Interessen und Ziele spannen“ lassen darf. (13) Wer also der „kleinbürgerlichen Denkweise“ nicht huldigt, der unterstützt „den proletarischen Weg des Parteiaufbaus“. (14) Niemand darf danach in einer politischen Bewegung aktiv sein, der diese „Denkweise“ nicht beherzigt. Verallgemeinert kann das nur heißen: der ist kein Mensch!

Die „Erscheinungsformen“ der „kleinbürgerlichen Denkweise“, die „vielfältig sind“und „verschieden wirken“, (15) können durch „die proletarische Erziehung bekämpft und beseitigt werden“. (16) Was allerdings die „proletarische Erziehung“ ist, kann die MLPD nicht erklären. Vor allem nicht, wer wen erziehen soll. Dieses vormarxistische Denken betrachtet nicht, dass die Umstände eben von den Menschen verändert werden müssten. Und dass der Erzieher selbst erzogen werden muss. Mit dieser Beschränkung, oder besser diesem Unsinn, trägt die MLPD nun den Kampf um die Denkweise in die Massen, damit sie sich sozusagen selbst verändern, hin zu einer „proletarischen Denkweise“. Und nun werden diese Massen im Sinne der MLPD erzogen, nämlich zur „unerschütterlichen proletarischen Denkweise“. (17)

Wer sich somit nicht selbst verändert hat, kann nichts begreifen. Im MLPD-Jargon heißt das: „Die proletarische Denkweise muss durch die Anwendung der dialektischen Einheit von Theorie und Praxis ständig gestärkt (werden). Und das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse wird so geweckt und höherentwickelt werden bis zum sozialistischen Bewusstsein.“ (18) Was nun wieder das „sozialistische Bewusstsein“ ist, oder sein soll, darüber schweigt sich die MLPD gerne aus, denn sie kommt hier einmal mehr in Erklärungsnot. Müsste sie dann doch spätestens hier die „organisatorische Selbstveränderung der Massen“ hergestellt haben, oder herstellen lassen, damit die „kleinbürgerliche Denkweise“ keinen Schaden mehr anrichtet. Offenbar war das den Verfassern der „Geschichte der MLPD“ nicht klar, was sie hier verzapften. Dass der Mensch „das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse ist“, wie Marx in der 6. Feuerbachthese schrieb, bedeutet, dass der Mensch Produkt seiner Umwelt ist. Dem widerspricht die MLPD mit dem Aberglauben ihres Urmaoismus, man könne seine Denkweise alleine durch einen (bewussten) Willensakt verändern, ob kontrolliert, organisiert oder auch nicht. Über allem thront dieser „kleinbürgerliche“ Zahn, dem es nun gilt, den Garaus zu machen.

Ohne diese Hinweise ist es nicht möglich, die „Geschichte der MLPD“ zu verstehen, denn sie nährt sich aus diesem erkenntnistheoretischen Flop, aus einem Geisteswesen, dass sich einem idealistischen Konstrukt angleicht, der zufolge die Bewegung einer Selbstveränderung gleicht. Somit haben die „Kleinbürger“ von Anfang an nur ihre „kleinbürgerlichen Interessen“ (19) vertreten. Frei nach Hegel: es geht nicht der Weltgeist um, sondern die Kleinbürgerlichkeit. Die „Geschichte der MLPD“ beginnt mit diesem Punkt. Und hört auch damit auf. Dazwischen liegen die Anwürfe, die Bezichtigungen, Verdrehungen und Täuschungen. Und jene Selbstgerechtigkeit, die stets das marxistische Bildungsbürgertum hervorgebracht hatte, um sich mit seichten Elogen und welkem Lorbeer zu bedecken. Die Gründungsgeschichte der MLPD kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihre gesamte Vorgeschichte auf einer systematischen Irreführung beruht, auf eine selbst inszenierten Geschichtsschreibung, die sich als Probebühne für ideologische Vernichtungsfeldzüge entpuppt.

Im Vorwort der „Geschichte der MLPD“ versprach Stefan Engel einst: „Für die jüngeren Genossen und für noch Außenstehende wird ein allseitiger und nachvollziehbarer Einblick in die komplizierten Zusammenhänge der Entstehung, der Entwicklung und des Endes der marxistisch-leninistischen Bewegung gegeben.“ (20)

Keinesfalls wird dieser Anspruch eingelöst. Weitgehend wird es unterlassen, einen realen Überblick über das maoistische Terrain der sechziger und siebziger Jahre bis in alle Tiefen und Untiefen hinein zu geben. Die „Geschichte der MLPD“ ist untauglich und unbrauchbar, wenn man sie etwa auf Hinweise der Entstehung erster maoistischer Zirkel in der BRD abklopft. Sie erweist sich darüber hinaus als völlig unzulänglich, wenn man kritisch hinterfragt, ob es tatsächlich nur die Organisationen und Gruppen gab, die vom ZK der MLPD genannt werden.

Eine rückschauende Feststellung der maoistischen Zirkelbewegung müsste erklären können, warum der Maoismus sich anschickte, als Bewegung mit revolutionärem Anspruch aufzutreten, warum er in der BRD Fuß fassen konnte, und unter welchen historischen Aspekten er als Ausgangs- und Endpunkt einer Bewegung verstanden werden müsste, durch die immerhin einige zehntausend Menschen gegangen sind. Eine solche Geschichte kann nur im Rahmen einer Untersuchung stehen, die sich zum Ziel setzen muss, gegen die milieuhaften Analysen (Vgl. Andreas Kühn: „Stalins Enkel, Maos Söhne. Die Lebenswelt der K-Gruppen in der Bundesrepublik der 70er Jahre, Frankfurt/M. 2005) und Unkenntnis anzuschreiben. Eine solche Geschichte muss die Faktenlage klären können, die Spaltungen, Abspaltungen, (Neu-)Konstituierungen, Auflösungen und schließlich wiederum Neugründungen von Vereinen, Gruppen, Bünden und Zirkeln. Sie muss sie sinnvoll und geordnet und weitgehendst durchlässig wiedergeben können.

Stattdessen verfährt die „Geschichte der MLPD“ genau anders herum: sie platziert auf einer schmalen Faktenbasis ihre äußerst lückenhafte Beliebigkeit. Und übernimmt Geschichtslegenden, deren Ideen, Handlungen und Aussagen sich in einem Konglomerat aus Widersprüchen verfangen. Wer die historischen Fakten auf der Stufe der Daten und Ereignisse nicht kennt, weil ihm die grundlegenden Einsichten über den Maoismus fehlen, dem wird die eigene Geschichte zu einem verklärenden Interpretationsfilter, der alles beinhalten kann. Nur keine Authentizität. Die Geschichte des Maoismus in Deutschland ist immer noch eine Brache. Die Untersuchungen über ihn müssen weit über partikularistische Interessen hinausgehen, sie müssen sich gegen die eigenen Sonderinteressen zur Wehr setzen und die Objektivität als eigentliches Kriterium favorisieren. An diesem Punkt verfehlt diese Geschichte ihren Anspruch des „nachvollziehbaren Einblicks“.

Den Verfassern gelingt es noch nicht einmal, gängige Organisationen wie die Marxisten-Leninistischen Deutschlands (MLD), den Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) , Gegen die Strömung (GDS), den Westberliner Kommunist (WBK), die Proletarische Linke/Parteiinitiative, die Rote-Fahne Organisation, Vorläuferorganisationen des KBW, den KB/ML, den KB (auch KB Nord genannt) oder auch nur einen Ableger der KPD/ML, die KPD/ML (Neue Einheit), örtliche Zirkel, Bünde und lose Zusammenschlüsse in ihre Betrachtungen mit aufzunehmen. Diese unwissenschaftliche Herangehensweise an eine Bewegung mit differenzierten Vorstellungen, rigorosen Revolutionserwartungen, unterschiedlichen Interessenslagen und kaum vereinheitlichten Ansichten, prägt die „Geschichte der MLDP“ in eklatanter Art und Weise. Ihr Geschichtsverlust ist enorm. So versperrt sie hier von vornherein den Blick für eine ernsthafte Analyse des exotischen bundesweiten Maoismus.

Was der Leser eingangs über die „Arbeiterbewegung“ erfährt, (21) die unter dem Punkt „Die Lage in den Zwischenschichten“ abgehandelt und im Sinne der MLPD „ergänzt“ wird, versetzt ihn in Sprachlosigkeit. Die Gehörnten tragen selbst Schuld an ihrem gelähmten Zustand; denn ihre „relative Schwäche“ (22) ist auf die „kleinbürgerlichen Führer“ zurückzuführen. Demzufolge müsse nun ihre Weckung und die „gegenseitige Befruchtung“ (23) im „proletarischen Parteiaufbau“ überwunden werden. (24) Und dieser ist dann der Weisheit letzter Schluss. Eine weitere Analyse ihrer Illusionierung ist nun nicht mehr nötig. Denn wenn die „proletarische Denkweise“ (25) erst einmal Einzug gehalten hat, kann die „objektive Wirklichkeit“ (26) mit einem eigenen Geschichtsbild analysiert werden.

Schon der Initiationsakt der „Geschichte der MLPD“ verweist auf ihren krampfhaften Versuch, eine „reine Parteilehre“ ohne „antiautoritäre Führer“ (27) und „kleinbürgerliche Interessen und Ziele“ (28) zu konstruieren. Natürlich konnte sie kein Interesse daran haben, den weitverzweigten Maoismus zum Beginn der 1960er Jahre darzustellen. Denn das käme ja einer Bankrotterklärung gleich. Insofern ist der MLPD Ansatz ein gescheiterter Versuch, Daten, Fakten und Hintergrundereignisse in einen für alle einsichtigen Zusammenhang zu stellen. Damit bleibt sie auf dem Niveau der bürgerlichen Geschichtsschreibung stehen und fällt mit ihrem besonderen Code und Durchhalteparolen weit hinter dem gegenwärtigen Forschungsstand zurück.

Am 5.3.1965 gründete zumindest auf dem Papier das Komitee der Marxisten- Leninisten Deutschlands die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands. (29) Diese Organisation, gab bis zum Herbst 1968 fast vier Jahre lang das Zentralorgan „Sozialistisches Deutschland“ mit 32 Ausgaben heraus. Diese illegal arbeitende Organisation, die in der Regel als „Verfassungsschutzgründung“ bezeichnet wurde, verfügte u.a. über Beziehungen zur albanischen und chinesischen Partei, die sie als „Bruderparteien“ akzeptierten. Derart, dass ihr 1.Vorsitzender „zweimal nach Albanien“ eingeladen wurde. (30) Hierüber erfährt der Leser nichts. Der Hinweis der „Geschichte der MLPD“, dass sich „vor dem Ende der Studentenbewegung hier und dort Gruppen und Grüppchen“ (31) bildeten, entwirft den Zustand eines Gemäldes, dass im Ergebnis die Leugnung aller anderen maoistischen Ansätze postuliert.

Am 9.11.1965 forderte die KP Chinas von allen Marxisten-Leninisten der Welt „die Gründung authentischer revolutionärer marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen“, nachdem es zum Schisma zwischen ihr und der KP der Sowjetunion gekommen war. (32) Die albanische KP rief über Radio Tirana ab 1964 (zunächst in französischer Sprache) dazu auf. Die ersten Gründer, worunter auch die hier genannten zählen, müssen sich fragen lassen, warum sie als frenetische Marxisten-Leninisten diese Aufrufe ignorierten. Dickhuts Standartantwort war: es müssen erst „die ideologischen, politischen und organisatorischen Voraussetzungen“ geschaffen werden, bevor man zu einer Gründung schreitet. (33) Seltsam genug! Denn ob dieser Unzulänglichkeiten trat Dickhut der am 31.12.1968 gegründeten fragilen KPD/ML im Januar 1969 bei.

Aust und Dickhut, Populisten und Volkstümler, unmittelbare Rivalen, wie sich später herausstellte, wollten im doktrinären Arbeiterkult ihre politischen Anteile geltend machen. Und gleichzeitig die einen als „bürgerlich“ und die anderen als „kleinbürgerlich“ abqualifizieren. Die Fixierung auf die Parteiideologie und Versatzstücke der KPD-Politik war ausgesprochen Provinzkaderhaft, weil nur persönliche Beurteilungen über den Zustand einer Bewegung abgegeben wurden, die meist nur Selbsteinschätzungen waren und von einem exklusiven politischen Weltbild ausgingen. Abweichungen und Schwankungen konnten so nicht geduldet werden. Besonders unnachgiebig verfuhr man mit denjenigen, die dem Kaderethos nicht entsprachen. Das galt für beide Seiten, die sich „Dialektischerweise“ daran machten, ein Parteibild nach ihrem Gutdünken zu formen. Aust, der stramme Zentralist und Dickhut der „Bund“ Begründer schufen ihre eigene Sichtweise und ihren hierarchischen Rigorismus, der die jeweils letzte Änderung enthielt, sich eine Parteilinie selbst beizubiegen.

Dementsprechend wirkt die „Geschichte der MLPD“ schon beinahe gradlinig, wenn sie sich dem Initiativausschuss zur Gründung einer sozialistischen Partei (34) widmet. Natürlich geschieht das nicht ohne Hintergedanken. Dem arg gebeutelten Siegfried Markowski wird von Anfang an eine „kleinbürgerliche Denkweise“ unterschoben, die in einen „Linksreformismus“ (35) einmündet. Seine Organisation zerfiel, weil er sie mit „kleinbürgerlichen Elementen“ aufbaute. (36) Somit kann die „Geschichte der MLPD“ ihr Antlitz wahren: die ersten Gruppen wurden durch das Kleinbürgertum zersetzt. Damit haben sich auch die Anfänge der Mao-Bewegung schnell erledigt.

Für die MLPD-Gründer wurde damit die Krise der „kleinbürgerlichen Elemente“ für alle Gruppen sanktioniert und festgeschrieben. Da Dickhut über die „proletarische Linie“ verfügte, die dem „reinen“ Weltgeist entsprach, konnte nach der Abhandlung über die FSP/ML, der Spartacus Briefe und der ersten Rote-Morgen Gruppen (37) schnell zum Kommunistischen Arbeiterbund/Marxisten-Leninisten (KAB/ML) übergegangen werden. (38) So ganz nebenbei wurde dabei unterschlagen, dass die FSP/ML Kontakte zur MLBO in England und zur October-Gruppe in der Schweiz hatte und Gespräche mit der PAA und der MLPÖ führte. (39)

Vielleicht wurden wegen der ständigen Verlockungen, selbst einmal in führender Funktion an der Spitze einer Partei zu stehen, alle anderen Zirkel, Gruppen, Zeitschriften und Kleinstgrüppchen nicht erwähnt. Denn jegliche Unkenntnis über den Zustand der Anfänge des Maoismus kann es ja nicht gewesen sein. Also müsste man andere Gründe angeben können, warum einige erwähnt wurden und andere nicht. Der Gedanke liegt nahe, dass der unzerstörbare Diamant des Arbeiterkults über Generationen hinweg erhalten bleiben sollte, der sich permanent mit proletarischem Rohstoff selbst speist; denn all diese Gruppen entstanden direkt „aus der kleinbürgerlichen Studentenbewegung“, (40) die bis zu ihrer Auflösung eine „kleinbürgerliche Politik“ machten. (41)

Nur der KAB/ML nicht. Hier verschweigt die „Geschichte der MLPD“ geflissentlich, dass auch die SDS-Betriebsprojektgruppe Tübingen, eine der beiden Vorläufer der RJ/ML, eine „kleinbürgerliche Politik“ betrieb, die sich „nur“ von anderen Gruppen in der Vorstellungsweise der Initiierung von „Kämpfen der Arbeiterklasse“ unterschied. Und ihre „proletarische Linie“ dem Rest der „Kleinbürger“ gegenüberstellte. Ihre Aktionen sahen nicht anders aus als die aller anderen Gruppen, die nach dem Zerfall der Studentenbewegung eine organisatorische Heimat suchten.

Das Zentrale Aktionskomitee (ZAK) aus Tübingen, der eigentliche Ausschuss, der die KAB/ML Gründung vorbereiten sollte, war in etwa zu vergleichen mit der Bochumer Betriebsgruppe 1. Alle damaligen Gruppen waren von dem Gedanken beherrscht, sich mit dem Proletariat „verbinden“ zu müssen. Selbst das ZAK teilte diese Auffassung mit dem Rest der ML-Bewegung. Es hatte eine eventuell etwas günstigere soziale Zusammensetzung, die es ihm ermöglichte, ihre praktische Tätigkeit an Orten in Süddeutschland ohne Universität offensiver zu gestalten. Deshalb war die Ablehnung und die erklärte Ignoranz gegenüber dem Rest der Bewegung schon eine fest geschriebene Haltung, auf die Dickhut flog. Der Gründungsdelegiertentag des KABD (42) schrieb im übrigen diese Haltung fest.

Der Überlegenheitswahn der „Geschichte der MLPD“ wirkt vor diesem Hintergrund alles andere als „proletarisch“. Die MLPD versucht nämlich durch ihre Gründungslegende zu beweisen, dass ihre „soziale Zusammensetzung“ von Anfang eine andere war. „Der KAB/ML verbesserte seine soziale Zusammensetzung“... und an den Hochschulen wurde durch die KSG(ML) „die proletarische Linie“ propagiert. Und: „Die Genossen (RJ/ML, d. Vf.) waren von Anfang an bemüht, die marxistisch-leninistische Bewegung zu vereinigen und beteiligten sich deshalb auch an den Gründungsverhandlungen (mit) der KPD/ML. Rechtzeitig warnten sie vor einer verfrühten Gründung einer Partei - ohne ausreichende Kader, ohne ideologisch-politische Vereinheitlichung.“ (43) Sehr viel Energie hat die MLPD aufgewandt, um diesen Exportschlager in die Charts zu bringen. Er erfüllte sich nicht. Der lebendige Wunsch, dass es so sein möge, verpuffte schnell. Zudem sind eigentlich keine Dokumente bekannt, wie sich die RJ/ML diese „Vereinigung“ der Marxisten-Leninisten vorstellte.

Die Entwicklung des „Rebell“ ist seit den Aufsätzen von Helmut Modau (44) hinreichend bekannt. Danach war das ZAK, dass sich im September 1968 im süddeutschen Raum konstituiert haben dürfte, nichts anderes als eine Studentengruppe, die sich aus Teilen des SDS Tübingen, RC Tübingen, Sozialistischer Club Esslingen, Unabhängiger sozialistischer Club Bietigheim, sozialistischer Lehrerbund Ludwigsburg und Unorganisierten aus Heilbronn, Stuttgart und Mannheim zusammensetzte und nach den Aktionen gegen die Notstandsgesetze (ab Mai 1968) auch ein „Info“ („ZAK-Info 1 Mitteilung für die Gruppen des Zentralen Aktionskomitees“) herausgab. Das ZAK kann somit durchaus als der verlängerte Arm der Studenten-Betriebsprojektgruppe Tübingen bezeichnet werden. Das ZAK, so Modau, entsprach den „Vorstellungen des Organisationsaufbaus von der Basis her. Damit erteilten auch die frühen Rebell-Gruppen der Basisideologie keine eindeutige Absage. Das ZAK kam zustande aufgrund der Bedürfnisse von APO-Gruppen nach praktischer Unterstützung. Diese gewährten die Kräfte der SDS-Betriebsgruppe Tübingen. Aus dem SDS Tübingen und einigen ZAK-Gruppen stammten die Kräfte, welche später über den KAB(ML) in den KABD eingehen sollten. Die Struktur des ZAK war von der Jugend- und Studentenbewegung übernommen, d.h., eine formale Mitgliedschaft gab es nicht. Im ZAK betrieb man die gleichen Aktionen wie der Rest der Jugend- und Studentenbewegung.“ (45)

Von „proletarischen Kadern“ der RJ/ML also keine Spur. Die frühe KAB/ML-Gründung ist eine reine Fiktion. Man könnte auch sagen, dass sich die RJ/ML durch ihre „kleinbürgerlichen Kader“ erst auszudehnen begann. Die Konstituierung des KAB/ML, der sich „unversöhnlich gegenüber opportunistischen Auffassungen, gleichgültig von wem sie vertreten wurden“, (46) zeigt sich selbst enttarnt. Und die diskrete Bearbeitung ihrer Geschichte ist befehlsmäßig aufpoliert und korrigiert worden, vom Saulus zum Paulus gewendet. Die Bruchstücke der Vergangenheit wurden gefälscht. Und anderes wiederum einfach ausgelöscht und retuschiert. Warum konstituierte sich der KAB/ML? Eine hinreichende oder begründbare Antwort gibt es nicht.

So muss auch die Geschichte über die KPD/ML (Revolutionärer Weg), die in der „Geschichte der MLPD“ bereits eine gestandene „proletarische“ Größe ist, und im Spaltungsprozess der „Aust-Clique“ und im Kampf gegen die „trotzkistischen Weinfurth-Genger Gruppe“ das proletarische Prinzip verkörperte“, (47) eine eigenartige Wendung nehmen. Für NRW galt: über eine Dümpelei der angeblich „proletarischen Kader“ kam sie nicht hinaus. Ihr Landesverband NRW mit Franz Wennig, Willi Dickhut und Gerd Ludwig Flatow (48) an der Spitze war nur eine einfache Fortführung der Praxis der KPD/ML, die der KABD nach seiner Gründung einfach von dieser übernahm. Die KPD/ML (RW) hatte außer ein paar Ortsgruppen (Solingen, Düsseldorf und Ratingen) nichts anzubieten, was für die Mao-Bewegung von Bedeutung gewesen wäre. Gespräche wurden geführt mit einer Berliner, Niedersachsener und einer Kölner Gruppe um Rolf Stolz herum. Der Kölner Gruppe, die mit einer inhaltlichen Kritik an der Konzeption Dickhuts in ihrer Zeitschrift „Klassenkampf Nr. 1-2/1970 (49) an die Öffentlichkeit trat, wird nur eine Zeile gewidmet.

Schon bald verliefen diese Gespräche im Sand. Mit der ganzen Akzentuierung des proletarischen Weltgeistes, geht die MLPD an diesen Prozess heran: „Mit erhöhter ideologischer Klarheit, gewonnen aus der Abwehr kleinbürgerlicher Weinfurthscher Theorien, gingen die proletarischen Genossen erneut an die Aufgabe heran, die Einheit aller marxistisch-leninistischen Kräfte in der Bundesrepublik herzustellen.“ (50) Und diese konnte sich für den KABD nur erfüllen, indem er sich mit der Auffüllung von Kadern aus Baden-Württemberg ein wenig zu befreien gedachte, den Umzug ins Ruhrgebiet 1975/76 vornahm und eine Bekenntniskampagne zur Umsetzung der „proletarischen Linie“ startete, die der Gefahr des Untergangs begegnen sollte. Diese Umsetzung lag nun vor allen Dingen in den Händen der Praktiker wie Stefan Engel und anderen, die sich ihrer „proletarischen Herkunft“ gewiss sein konnten, da sie einst engste Vertraute von Dickhut waren.

Nicht zufällig „enttarnt“ die „Geschichte der MLPD“ auch die Trotzkisten und den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD in einem Atemzug, da ihr beide nun wiederum ihr Erstgeburtsrecht hätten streitig machen können, mit dem, was sie einst an der KPD/ML-ZK unter Aust kritisiert hatten. (51) Nachdem zunächst die Trotzkisten (52) als Verbreiter des Antikommunismus und Unterwanderer der marxistisch-leninistischen Gruppen gebrandmarkt und ihre „kleinbürgerliche Politik“ (53) gegeißelt wurde, werden sogleich die Führer der ABG als “Trotzkisten“ (54) theoretisch zerschlagen, da „Schmitz-Bender... von Beginn an Redaktionsmitglied der trotzkistischen Zeitschrift ‚Was Tun?’ war“. (55)

Dass „Was Tun?“ zunächst eine reine studentische Zeitschrift war, interessiert die MLPD nicht. Da die Trotzkisten eine „rechtsopportunistische Linie“ (56) vertreten, musste der Arbeiterbund auch „die offene Auseinandersetzung mit anderen Gruppen aus dem Weg gehen“. (57) Es verwundert somit nicht, dass die Geschichte des Maoismus in der damaligen BRD mit der Entlarvung des „Trotzkismus“ für beendet erklärt wird: „Das waren in der Anfangsperiode die wichtigsten sich marxistisch-leninistisch nennende Gruppen, daneben noch einige Einzelgänger, die wie Sternschnuppen nach kurzem Aufleuchten im Dunkeln verschwanden. Fast alle diese Zirkel standen unter Führung kleinbürgerlicher Studenten...“ (58)

Somit siegte die „proletarische Linie“ auf breitester Front. Was in der KPD/ML nicht sein konnte, durfte bei den Tübinger Studenten und bei der KPD/ML (RW) sein. Als beweiskräftiges Material mussten Prozentzahlen herhalten, die belegen sollten, dass dort die proletarischen Kerne wirkten. Noch vor der Spaltung war damals Dickhut sehr davon angetan, als P. Weinfurth auf einer Landesleitungssitzung getürkte Prozentzahlen über die „Zusammensetzung der Kader in NRW“ (59) vorlegte. Als die Gruppe Alsdorf der KPD/ML beitrat, hatte die „proletarische Linie“ gesiegt. Sie siegte immer dann, wenn sie den Konzeptionen Willi Dickhuts entsprach. Dass Dickhut bis zum August 1970 die Bildung des Zentralbüros mittrug (60) und den Zeitschriften „Bolschewik“ und der ersten Ausgabe der „Roten Fahne“ nichts entgegensetze, ist im übrigen Fakt. Die bizarren Wendungen in der MLPD-Geschichte entsprechen an diesem Punkt einem Waschlabor, aus dem der gesäuberte Weiße-Riese der gestählten Arbeiterpartei wie der Phönix aus der Asche auftauchte.

Mit der Eröffnung der Dickhutschen Kampagne gegen die Bochumer Betriebsgruppe 1, wurde der landesweite Kampf gegen die Trotzkisten auf breitester Front geführt. (61) Einleitend beginnt die MLPD-Geschichte damit, der B 1 gerade wegen ihrer Forderungen der „Arbeiterkontrolle der Produktion“ eine „trotzkistische Linie“ (62) zu unterstellen. Die Beweislage ist hierzu äußert schwach. Fast alle Betriebs- und Basisgruppen der damaligen Zeit (einschließlich der Betriebsprojektgruppe Tübingen) vertraten jene „Arbeiterkontrolle“, die für sich genommen noch nicht einmal trotzkistisch war, sondern von Lenin herrührte. Die Vorwürfe an die B 1 beschränkten sich bei näherer Betrachtung nur auf den Punkt der „Arbeiterkontrolle“. Da sie bereits, so die Logik, „trotzkistisch“ sei, musste jene Gruppe auch einen „trotzkistischen Entrismus“ vertreten. Und die Arbeiterparteien von „innen zerstören“. (63)

Als „Beweis“ für „die trotzkistische Unterwanderung der KPD/ML“ (64) musste seinerzeit eine handschriftliche Notiz von Gerd Genger (späterer Politleiter der KPD/ML-ZB) an das „Institut for Workers Control“ und die „IV Internationale“ herhalten. Bereits dadurch wurde eine linke politische Gruppe, die 1970 im Ruhrgebiet über einen nicht unerheblichen Einfluss verfügte und zeitweise mit der personell eher schwachen Roten Garde konkurrieren konnte, zum Klassenfeind und zum Mittelpunkt einer internationalen Verschwörung. (65) Der B 1 wurde vorgeworfen, ein „kunstvoll gesponnenes Netz von Verbindungen“ (66) mit Gehlen in der Mitte (67) aufgebaut zu haben. Personell war die B 1, die damals vielleicht aus 20-30 Leuten bestand, dazu nicht in der Lage. Der Vorwurf ist hanebüchen. Schlimmer aber, diese konstruierte direkte Verbindung mit mutmaßlichen Spionagediensten. Das kennzeichnet die MLPD allerdings als verantwortungslose Organisation. Seltsam zynisch und vage wird hier über eine Gruppe geurteilt, die sich im Fraktionierungsprozess auf die Seiten der Maoisten schlug, mit diesen gemeinsam personell überhand gewinnen konnte. Und deshalb von Dickhut als subversiv bezeichnet wurde.

Ausdruck dieses Prozesses war die „Proletarische Linie“, die kaum zur „Täuschung“ (68) gedacht war, sondern deren Überarbeitung das Diskussionsniveau der Gruppen um die B 1 widerspiegelte. Gerd Genger, bei aller Kritik, war mitnichten der böse Bube, der seine Fäden spinnt, sich ein „umfangreiches Buchwissen über den Marxismus-Leninismus“ (69) angeeignet hatte, um damit national und international sein Umwesen treiben zu können. Der Erwerb eines geheimen Weltwissens ist eben nur mit der „proletarischen Denkweise“ möglich. Intellektuelle können es sich nicht aneignen. Tun sie das, dann sind sie Agenten in der Arbeiterbewegung. Die Erfolgsgeschichte der B 1, das war gerade ihr Bonus. Aus handfesten Interessen heraus und aus Motiven, die in der Arbeitertümelei begründet liegen dürften, konnte Dickhut einen personellen KPD/ML-Zuwachs mit B1 Mitgliedern nicht zulassen. Die besondere Raffinesse der Argumentation gegen sie, bestand somit darin, ihr Verbindungen zu Geheimdienstlern (Gehlen, IV. Internationale) und Feindschaft zur Arbeiterbewegung (in Persona Willi Dickhut) zu unterstellen.

Im nachhinein ist es erstaunlich, dass es keine korrigierte oder überarbeitete Fassung der „Geschichte der MLPD“ gibt. Der „Agent provocateur“ scheint noch nachzuwirken, wenn etwa an die aktuelle Debatte um G. Ackermann (70) gedacht wird. In der „Geschichte der MLPD“ werden ausnahmslos alle führenden Persönlichkeiten linker Gruppen persönlich verunglimpft und diffamiert. Über Dutschke, Rabehl, Mandel, Schmierer, Horlemann, Semler, usw. werden reihenweise Hasskübel ausgeschüttet, teilweise ist das Niveau so erbarmungslos schlecht, dass es einen wundert, dass das alles so unwidersprochen hingenommen werden kann.

Der tatsächliche Prozess der Umwandlung eines Teils der Studentenbewegung, der eine Hinwendung zum Maoismus bedeutete, entgeht der „Geschichte der MLPD“ vollkommen. Und damit die eigentliche Voraussetzung für eine objektive Analyse. In dieses Bild passt es dann wiederum, dass die Verächtlichmachung jedes politischen Ansatzes gang und gebe wurde. In völliger Verkennung der Tatsachen, schwingt sie sich dazu auf, sich mit ihrem genuinen und selbst erprobten Konservatismus den „Thesen“ der RPK-Arbeitskonferenz zuzuwenden. (71) Danach haben die zukünftigen KPD-Führer diese („Die erste Etappe des Parteiaufbaus der Kommunistischen Partei des Proletariats“) in völligem Bewusstsein ihrer zukünftigen verräterischen Rolle auf der RPK-Konferenz vom 6./7.12.1969 vorgelegt, um somit ihren „kleinbürgerlichen Führungsanspruch“ gegenüber der Arbeiterklasse“ (72) und vor aller Welt kundzutun. Die Darstellung über diese Konferenz ist eine Farce. Und zeigt, dass die Verfasser keine Ahnung vom Fraktionierungsprozess haben, (73) und schlicht vergessen, dass die RPK im Gegensatz zur Behauptung der Autoren kein „organisationsstiftendes Organ“ war. (74)

Die „RPK“ als Organ der KPD-Aufbauorganisation bekam erst viel später einen einem Zentralorgan ähnlichen Stellenwert. Zuvor war sie ein Diskussionsorgan der sog. „Antirevisionisten“ in Westdeutschland und Westberlin. Die Bedeutung die die „RPK“ gerade für den Fraktionierungsprozess hatte, wird von der „Geschichte der MLPD“ dermaßen verzerrt und entstellt, dass es schon fast einem Rausch gleicht, in den man sich hineinschrieb. All diese Gruppen waren nichts anderes als ein „Sammelsurium“. Sie waren „revisionistisch, antiautoritär, anarchistisch und trotzkistisch verdorben“. (75) Völlig unterschlagen wird dann die Tatsache, dass erst die „RPK“ Nr.41/1969 „Die Marxistisch-Leninistische Organisation in Angriff nehmen“, den eigentlichen Meinungsstreit hervorrief, der von den marxistisch-leninistischen Gruppen Westberlins vorgelegt wurde, also ein Artikel, mit dem die späteren KPD/AO-Gründer Horlemann, Neitzke und Semler gar nichts zu tun hatten. Ähnliche Diskussionsorgane gab es im ganzen Bundesgebiet und an vielen Hochschulen. (76)

Neben dem B 1 Steckenpferd wird besonderes Augenmerk auf den Aufbau des KJ-Inform und des Zentralbüros gelegt. Das frühe KJ-Inform war die gewählte Leitung des KJVD. Die „Geschichte der MLPD“ behauptet etwas ganz anderes: „Das KJ-Inform war ursprünglich keineswegs als zentrale Leitung gedacht.“ (77) Das ist schlicht falsch. Dieses Gremium wurde seinerzeit ordentlich gewählt. Ein Einspruch Willi Dickhuts dagegen ist nie bekannt gemacht worden. Selbst die Darstellung über die Aufnahme der B 1 Mitglieder in die Rote Garde (78) ist unhaltbar. In der „Geschichte der MLPD“ wird dazu ausgeführt: „Kaum war nun die B 1 in der Roten Garde, setzte eine wahre Lawine von Beitritten zur Roten Garde ein. Im ganzen Ruhrgebiet schloss sich alles... der Roten Garde an.“ (79)

Hier wird der unlautere Versuch unternommen, anderen Gruppen zu unterstellen, dass die Agitation der B 1 sie dazu animierte hätte, in die Rote Garde einzutreten, damit die B 1 sich über sie eine Hausmachtbasis aufbauen konnte. Deshalb und nur deshalb bleibt „die Aufnahme der B 1 ein Akt von ungeheuerlichem Opportunismus... gepaart mit kleinbürgerlichem Geltungsdrang und Führungsanspruch“. (80) Für Dickhut gab es keine andere Sicht: Kleinbürger und Kleinbürger gehören eben zusammen. Und so mussten Weinfurth und Genger kongeniale Partner sein. Indes ist der Fraktionierungsprozess dieser Gruppen, von denen die MLPD-Geschichte kaum eine wirklich kennt, viel differenzierter und verwickelter gewesen. Damit will man sich natürlich auch nicht beschäftigen, weil sonst nur all zu schnell das Gebäude, auf dem die Geschichte thront zusammenbricht.

Was die quantitative Seite anbelangt, ging es in fast allen Städten im östlichen und westlichen Ruhrgebiet oftmals nicht zugunsten der Roten Garde aus. Nehmen wir z. B. Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener „Antirevisionisten“ fraktionierten sich in einen Republikanischen Club (RC), in einen Arbeitskreis Politische Bildung und in einen Kreis von undogmatischen Genossen. Es war mehr dem Zufall zu verdanken, dass an einem Tag in Dezember 1969 vier Mitglieder des RC in Essen P. Weinfurth aufsuchten und am gleichen Abend noch Mitglieder der Roten Garde wurden. Von „am weitesten entwickelten Gruppen“ (81) kann also keine Rede sein. Im übrigen gab es weder in Gelsenkirchen, Dinslaken, Hagen, Münster oder Dortmund SALZ-Organisationen. Eine „Salz-Konzeption“ konnte auch somit „nicht gestorben“ sein. (82)

Der Vorwurf der Nichtkenntnis der Zusammenhänge betrifft dann auch die eigentliche Bildung des Zentralbüros. Festzuhalten ist, dass alle entscheidenden Sitzungen offizielle Landesleitungssitzungen der KPD/ML-NRW waren, auf denen die Frage der Konstitution erörtert wurde. Selbst auf der Delegiertenkonferenz vom 14.Juni1970 brachte Dickhut keinen ernstzunehmenden Widerstand gegen „Thesen zum Parteiaufbau“, die vom Landessekretariat vorgelegt worden waren, vor. Die „Geschichte der MLPD“ meint dennoch einen Widerstand dagegen ausmachen zu müssen. Den „Widerstand der proletarischen Kräfte“ (83) gab es nie. Selbst auf der Landesleitungssitzung vom 28. Juni 1970 nicht, als diese den Beschluss fasste, dass das „nationale Büro sofort seine Arbeit aufnehmen soll“. Und doch war damit war für Dickhut das Thema durch. Die „Trotzkisten“ hatten sich mit den „kleinbürgerlichen Karrieristen“ vereinigt. (84) Das „proletarische Zentrum“ (in Gestalt von Willi Dickhut) wollte der damaligen KPD/ML ihren Stempel aufdrücken. Als das nicht gelang und die Landesleitung sich dem widersetzte, kam es zum eigentlichen Bruch.

Der „Plan zur Vereinigung mit dem KAB/ML, der auch die „Thesen zum Parteiaufbau (85) enthielt, war einer, der nicht von Dickhut selbst stammte. Die Vereinigung der Organisationen KAB/ML mit KPD/ML NRW, RJ/ML mit KJVD war ein Plan des gesamten Landessekretariats. Dieser wurde der Landesleitung zur Abstimmung vorgelegt und auch wieder sehr schnell verworfen wurde. Es gab im Gegensatz zur Darstellung MLPD-Geschichte keine vereinheitlichten Vorstellungen dazu in der Organisation, was sich an den widersprüchlichen Positionen der Landesleitung widerspiegelte, die eher dazu tendierten, den KAB/ML erst „kennen lernen zu müssen“. Völlig unreflektiert heißt es darüber: „Einige Gruppen und Genossen waren diese Vereinigungsbestrebungen ein Dorn im Auge, hatten sie doch gemerkt, dass in einer wirklich marxistisch-leninistischen Organisation ihre Karriere als „Arbeiterführer“ und die Durchsetzung kleinbürgerlicher Wunschvorstellungen rasch zu Ende wären. So setzte eine rege Verleumdungs- und Spaltertätigkeit ein.“ (86)

Hier geht nun alles durcheinander. Die „Thesen zum KAB/ML“ vom 13. Juni 1970 enthielten allenfalls schriftlich fixierte Äußerungen des Landessekretariats. Fragen der „Vereinigung mit dem KAB/ML“ waren keine gesonderten Thesen. Die bewusste Irreführung wird hier in Kauf genommen, weil der ideologische Lichtschutz nun einmal im Kernstück im politischen Narzißmus, der „proletarischen Linie“, gipfelt. Die Egozentrik dieser Codewörter machte auf einmal aus integeren Parteikadern eine Gruppe von Angeklagten und Hauptangeklagten, die den teilweise skurrilen und eigentümlichen Generationserfahrungen der „Altkader“ nicht folgen wollten. Die „Geschichte der MLPD“ negiert einfach, dass ein riesiger Informationsbedarf vorherrschte, ohne den sich niemand vorschnell entscheiden wollte. Das Fenster öffnete sich nur einen Moment. In diesem war der Dickhutsche-Einigungsrausch bereits beschlossene Sache. Wer ihm näher- und nicht beitrat, war verraten und verkauft.

Der damals nahezu bedeutungslose KAB/ML, sah durch die Möglichkeit einer Vereinigung mit der KPD/ML NRW alle Chancen, seine Organisation quantitativ zu erweitern. Die Geschichte des Maoismus widerspricht der MLPD-Geschichte energisch, dass es sich beim KAB/ML um eine Organisation gehandelt habe, die eine „marxistisch-leninistische Linie zum Parteiaufbau“ (87) vertrat. Hier liest sich das so, als ob sie die einzige Organisation mit einem derartigen Anspruch gewesen sein soll. Nahezu jede Organisation hatte zu Beginn der 1970er Jahre ihre eigene „proletarische“ oder „politische Linie“, was nachweislich als erster Jürgen Schröder (88) beschrieben hat. Nehmen wir die „Gruppe oppositionelle Gewerkschafter“ (GOG) bei Opel Bochum oder die verschiedenen RGO-Gruppen im Bundesmaßstab, die allesamt der KPD/ML-ZK mit Absicht unterschoben werden. (89) Die „Geschichte der MLPD“ kennt sie noch nicht einmal. Hatten sie etwa keine „proletarische Linie“? Außer dem großspurigen Gerede bleibt also nicht viel von den „wesentlichen Gruppen“, die nur als Zielvorgabe dienten, übrig.

Im Dezember 1971 fand der außerordentliche Parteitag der KPD/ML-ZK statt. Die Organisation zerfiel in ca. 40 Gruppierungen. Der bereits im Ansatz stattfindende faktische Niedergang der Mao-Bewegung, konnte nur durch die Intervention von Aust, der den „Roten Morgen“ mit (s)einem Exekutivkomitee an der Spitze noch einmal restaurieren konnte, aufgehalten werden. Die klammheimliche Freude der MLPD-Geschichte über das Scheitern der „Liquidatoren“ und der „kleinbürgerlichen Machthaber“, die die „proletarische Linie“ mit Füßen traten, (90) war offensichtlich. Diesen Konflikt konnte sie allerdings kaum einordnen. Den unmittelbaren Schlagschatten dieser Entwurzelung schob sie anonymen Kräften in die Schuhe, die nicht begriffen, dass die Ursache ihres Scheiterns, in ihrer „kleinbürgerlichen Denkweise“ (91) zu suchen ist. Darüber hinaus legen die Verfasser auch keinerlei Wert darauf, sich mit diesen Gruppen zu beschäftigen. Für die MLPD gilt das sattsam bekannte Ignorantentum: „Es wäre sinnlos, hier die verschiedenen Positionen der Delegierten wiederzugeben...“ (92)

In der schon bekannten schludrigen Art behandelt die „Geschichte der MLPD“ auch das Ende des Zentralbüros im März 1973 und die sich anschließenden „Rebellionsbewegungen“. (93) Was hier abgeliefert wird, ist im besonderem Maße aufschneiderische Selbstsicherheit der selbsternannten Verteidiger der „proletarischen Linie“. Eine Untersuchung der Geschichte des ZB fehlt vollkommen. Dass dabei der historische Bildungsprozess unter den Tisch fällt und die Quellen nur subjektiv als Beleg für den eigenen Standpunkt ausgebeutet und angegeben werden, ist schon symptomatisch für die eigentümliche Hohlheit. Die unerschütterliche Rolle des richtigen Weges und der doppelten Buchführung, gipfelt in der infamen Unterstellung, die damaligen führenden Personen des Zentralbüros für den Tod eines ihrer Mitstreiter verantwortlich zu machen. (94)

Wenn die „Geschichte der MLPD“ sich dann doch dazu aufschwingt, zur „Entwicklung der marxistisch-leninistischen Bewegung in der BRD bis 1971“ (95) Stellung zu beziehen, dann nur, um die „proletarische Strömung“ zur Hauptaufgabe zu erklären. (96)

Die Bewegung charakterisiert sich demnach: „1. In die proletarische Strömung, mit dem Ziel der prinzipienfesten Einheit auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus. 2. In eine kleinbürgerliche liquidatorische Strömung. 3. In eine kleinbürgerliche Strömung mit dem Ziel der prinzipienfesten Einheit. Diese „Entwicklung“ ist so angelegt, dass der „Revolutionäre Weg“ die „Einigungsbestrebungen mit dem KAB/ML“ besonders herausstellen (97) kann. Es fällt auf, dass der Kenntnisstand über den Gruppenbildungsprozess der Mao-Bewegung offenbar nur dem subjektiven Kenntnisstand der „proletarischen Vorhut“ entspricht. Keineswegs basiert diese Darstellung auf objektive Fakten.

Der Kommunistische Bund z. B. (98) ist laut diesem Schema nicht identisch mit dem KAB/ML und verfügt über ein Organ Namens „Arbeiterzeitung“. Rätselhaft bleibt nun, ob nun der KAB-Hamburg gemeint ist, der aus der Rebell-Gruppe entstand und eine „KAB-Arbeiterzeitung“ herausgab, oder das Sozialistische Arbeiter- und Lehrlingszentrum Hamburg, die andere Vorläufergruppe des Kommunistischen Bundes (KB), die auch eine „Kommunistische Arbeiterzeitung“ herausgab, oder gar den KB selbst, der das Organ „Arbeiterkampf“ publizierte? (99)

Der Kommunistische Bund/Marxisten-Leninisten (KB/ML) Westberlin fraktionierte sich nach diesem Schema in KPD/ML-ZB, bzw. KPD/ML-Neue Einheit, während er später den KB mitbegründete. (100) Beim KB/ML Westberlin handelte es sich um eine Organisation, aus deren studentischen Sympathisanten sich später auch die Studentengruppe des KABD-Westberlin herausbildete. Eine Gruppe also, über die diese Geschichte doch eigentlich Bescheid wissen müsste. Doch weit gefehlt. Dieser Gruppenbildungsprozess wird einfach unterschlagen und der eigenen Vorstellung zugeschlagen. Selbstverständlich hat der KB/ML-Westberlin nicht den KB mitgegründet, sondern sich aufgelöst, wobei vom Nachlass u. a. der KAB/ML, die Arbeiterpolitik, KB, KBW und das SB profitierten.

Sieht es bei der Darstellung des KBW anfangs noch so aus, als ob dessen Vorläufer auf Norddeutschland beschränkt gewesen seien; denn nur einige der norddeutschen Gruppen werden samt angeblichen Zentralorganen - wobei allerdings in Hameln eine Betriebszeitung, in Hannover der „Metallarbeiter“ und in Wolfsburg die „Arbeiterjugendzeitung“ herhalten müssen - erwähnt, so wird die KG/NRF als „kleinbürgerliche Front“ dargestellt, während der KB Bremen, der als „wichtigste Vorläuferorganisation“ des KBW“ (101) bezeichnet wird, recht positiv wegkommt (vermutlich deswegen, weil es den Autoren mangels Unkenntnis leicht fiel, ihnen den „kleinbürgerlichen“ Wurm zu unterstellen). Um die Arbeiterfeindlichkeit des KBW zu belegen, muss sogar die ehemals verteufelte trotzkistische SAG herhalten, (102) Um dann zur Feststellung gelangen zu können: „Das schmachvolle Ende des KBW zeigt wieder einmal, dass Kleinbürger keine revolutionäre proletarische Partei aufbauen können.“ (103)

Da wo Denunziation und persönliche Verächtlichmachung an die Stelle von wissenschaftlicher Akribie gesetzt werden, ist es nicht mehr weit, alles und jeden mit Agenten- oder Spaltervorwürfen zu belegen. Es drängt sich nach dem Studium der „Geschichte der MLPD“ die Frage auf, ob es nur die blitz-blanken „Proletarier“ der MLPD bzw. deren Vorläufer gab? Insgesamt ist diese Geschichte unbrauchbar und zu verwerfen, da sie nur vom Fluch der „Kleinbürger“ redet und sich nicht mit der Erbmasse der Mao-Bewegung beschäftigt. Die Geschichte besteht nur aus Belehrungen, aus einer Selbsterkundung, aus einem Zuschnitt, aus einer Erleuchtung und einer Inszenierung. Während die missgeleiteten Kleinbürger ins Abseits gedrängt werden, übertrumpft sie stets der „proletarische“ Geist. Dieser kann dann nie erklären, dass die aktiven Bewegungskerne der Mao-Bewegung ein Gesamtbild aus verzweigten und in sich verwickelten Gruppierungen darstellten.

Die „Geschichte der MLPD“ will authentischer sein als alle anderen. Die verschmähte Kleinbürgerlichkeit ist jedoch nichts anderes, als einer (Lebensstil-)Ideologie zu frönen, die die Adjektive „echt“, „glaubwürdig“, „handgemacht“, „bodenständig“ und „proletarisch“ beinhaltet. Paradoxerweise stellt sie nur eine Innenansicht dar und hat mit einer objektiven Darstellung nichts zu tun. Sie wird nur dazu benutzt, um sich abzugrenzen, zu verwischen und zu denunzieren. So wie es dem eigenen Gestus gefällt. Die politischen Feinde zu besiegen bedeutet in erster Linie, sie auf ihre „Klassenherkunft“ hin abzuklopfen, um sie sodann mit den Etiketten der Kleinbürgerlichkeit oder der „proletarischen Linie“ zu belegen. Somit erweist sie sich als eine höhere Weisheit, die nur schlechte Metaphysik bedeutet. Die persönliche Entwicklung eines Mitgliedes dieser Organisation hin zur „proletarischen“ Erleuchtung, wird zum „inneren Lebensbegleiter“ für alle Zeiten. Das hat wenig mit Marxismus zu tun, sondern ist überspitzt formuliert, Esoterik.

Je mehr die Kleinbürgerlichkeit als Projektionsfläche für politische Phantasien herhalten müssen, umso deutlicher wird, dass sie zum mystischen Katalysator wird. Die „proletarische Denkweise“ ist keine Kategorie, sie ist ein seelisch-energetischer Zustand. Sie ist nur Hetzkampagne, weil die Ergebnisse sowieso von vornherein feststehen. Die oft peinlichen Darstellungen über die Mao-Bewegung eignen sich nicht zur Debatte. Der schwärmerische und zugleich provinzielle bis lokalpatriotische Charakter dieser Geschichte mit seiner exklusiven Geheimsprache, weist die MLPD als eine in sich geschlossene Gruppe aus, die anachronistisch ist und letztlich auf einer kollektiven Verweigerung der Wahrnehmung der Tatsachen basiert.


Anmerkungen:

(1) Backes, Uwe/Jesse, Eckhard: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1993, S. 286.

(2) www.Stefan Engel.Info: Online, 23. Oktober 2006.

(3) Vgl. Grundsatzerklärung der KPD/ML. In: Schröder/Kesten: Datenbank MAO.

(4) Geschichte der MLPD (I. Teil), Stuttgart 1985, S. 69ff.

(5) Inwieweit diese MLPD die Gründung des Verfassungsschutzes war, muss offen bleiben. Allerdings sind auch nach intensiver Recherche Details über sie kaum bekannt. Vgl. Schlomann Friedrich-Wilhelm/Paulette Friedlingstein: Die Maoisten. Pekings Filialen in Westeuropa, Frankfurt a. M. 1970, Kapitel: Bundesrepublik Deutschland, S. 245-258.

(6) Geschichte der MLPD I., S. 11.

(7) Ebd., S. 1. Festgehalten werden muss auch, dass die Auseinandersetzung mit einem Revisionismus der KPD und der DKP nur in den „Revolutionären Wegen“ Nr. 1 und 2/1970 behandelt wird. Später kommt dann nur noch die „antimonopolistische Demokratie“ vor. Eine inhaltliche Positionierung, die darüber hinausgehen müsste, fehlt ebenfalls vollkommen.

(8) Ebd.

(9) Ebd., S. 17.

(10) Ebd.

(11) Ebd., S. 12

(12) Ebd.

(13) Ebd., S. 17.

(14) Ebd., S. 13.

(15) Ebd., S. 415.

(16) Ebd.

(17) Ebd., S. 415.

(18) Ebd.

(19) Ebd., S. 45.

(20) Ebd., S. 12.

(21) Ebd., S. 13ff.

(22) Ebd., S. 18.

(23) Ebd., S. 403.

(24) Ebd., S. 19ff.

(25) Ebd., S. 20.

(26) Ebd., S. 414.

(27) Ebd., S. 17ff.

(28) Ebd., S. 17.

(29) Sozialistisches Deutschland, Zentralorgan der MLPD, o. O., Nr. 10, 1966, S. 9f.; Helmut Müller-Enbergs: Die Marxisten-Leninisten Deutschlands, in: Hefte zur Geschichte der Marxisten Leninisten, o. O., o. J., Münster (1985); Friedrich-Wilhelm Schlomann/Paulette Friedlingstein: Die Maoisten. Pekings Filialen in Westeuropa, Frankfurt/M. 1970, S. 289.

(30) Ebd. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass sie zu starken Übertreibungen neigte und auffällig stark nationale Töne verbreitete. Sie forderte dennoch alle deutschen Marxisten-Leninisten dazu auf, der MLPD beizutreten, da sie „die einzige marxistisch-leninistische Partei“ sei.

(31) Ebd., S. 21.

(32) N.N.: Geschichte der MLPD, Entstehung, Entwicklung und Ende der marxistisch-leninistischen Bewegung (Teil I): Geschichtsfälschung. Eine Beweisführung, Berlin (West) 1986, S. 7.

(33) Vgl. Revolutionärer Weg, Nr.4/1970 (Der Kampf um die Proletarische Linie); Revolutionärer Weg, Nr.5/1970 (Über den Parteiaufbau); Geschichte der MLPD I, S. 68.

(34) Geschichte der MLPD I, S. 21. Der Markowski-Kreis bildete sich ca. im September 1963 mit dem „Manifest einer neuen sozialistischen Partei“. Bis ca. Herbst 1969 gab dieser Kreis monatlich seine „Informationsbriefe“ heraus, insgesamt ca. 65 Ausgaben (Alle Daten: Mao Datenbank: Schröder/Kesten).

(35) Ebd., S. 24.

(36) Ebd.,, S. 25.

(37) Ebd., S. 25ff.

(38) Ebd., S. 36ff.

(39) Vgl. Die Wahrheit, Organ des Zentralkomitees der FSP/ML, Nr. 5/1967, zitiert nach: Mao Datenband Schröder/Kesten.

(40) Ebd., S. 274.

(41) Ebd.

(42) Der KABD wurde am 5./6. August 1972 gegründet.

(43) Geschichte der MLPD I, S. 43 und 173.

(44) Vgl. Helmut Modau: Aufsätze zur Diskussion, 1979, Nr. 1-3.

(45) Vgl. H. Modau: Zur Geschichte der KPD/ML und des KABD, o. O. 1979, S. 37. Mao Datenbank, Schröder/Kesten. Unklar bleibt auch, warum die Zeitung „Rebell“ im Oktober 1969 zum gemeinsamen Organ von RJ/ML und KAB/ML wurde. Letzterer im Übrigen ist in der „Geschichte der MLPD“ bereits gesetzt und eine feste Größe (S. 39ff.). Es gibt keinerlei Verlautbarungen darüber, woher er kam und vom wem er gegründet wurde. Vgl. Aufsätze zur Diskussion, Nr. 9/10, 1980: Helmut Modau: KABD vor dem Untergang, S. 60-79, Frankfurt/M. 1980, Sondernummer zum KABD, Februar 1980, Frankfurt/M. 1980.

(46) Geschichte der MLPD I, S. 39.

(47) Ebd., S. 200ff.

(48) Franz Wennig war lange Zeit über Literaturverantwortlicher des LV NRW. Gerd Flatow gehörte zu den Gründern der KPD/ML, war an der Spaltung 1970 beteiligt, war Mitbegründer des KABD, Mitglied der Zentralen Leitung und später der Zentralen Revisionskommission. 1978 wurde er im Zuge der Auseinandersetzung um die Entwicklung der KP und VR China aus dem KABD ausgeschlossen und wirkte später in der Gruppe Ratinger Kommunisten mit.

In der Entwicklung der ml-Bewegung in Westdeutschland stand Flatow an der Seite von Willi Dickhut und alsbald in der KPD/ML-ZB als „Stahlkapitalist“ und „Gemeindienstagent“ (Dokument: „Zerschlagt die weiße Verschwörung“, Bochum 1970) geschmäht. Mit der Krise des KABD 1975/76 (Flatow war damals Leiter der Internationalismusabteilung) kam Flatow zusehendst mit dem KABD wegen der „Drei-Welten“-Theorie in Konflikt. Er weigerte sich die KP und die VR China deswegen anzugreifen. Die Konsequenz: Ausschluss wegen „Disziplinbruch“ aus der Organisation. Dickhut ließ ihn daraufhin fallen. Fast 70jährig begann Flatow, seine eigene Vergangenheit, die Dickhuts und die des KABD unter die Lupe zu nehmen. Am 31.3.1980 verstarb Flatow zu Beginn einer Reise in die VR China. Vgl. Jürgen Schröder: Materialien zur Analyse von Opposition, Solingen, Datenbank MAO.

(49) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 205. Vgl. Der Klassenkampf, Nr.1/2, Köln 1970.

(50) Vgl. Geschichte der MLPD, S. 216.

(51) Geschichte der MLPD I, S. 44ff.

(52) Die MLPD kennt offenbar nur „Was Tun?“ und die RKJ. Andere trotzkistische Gruppierungen, etwa die Trotzkistische Liga Deutschlands, die Sozialistischen Arbeitergruppen (SAG) den Bund Sozialistischer Arbeiter, Internationale Spartacist-Tendenz, Internationale Sozialisten, Posadisten und andere fehlen in der „Geschichte der MLPD“ vollkommen. Vgl. auch: Günter Bartsch: Trotzkismus als eigentlicher Sowjetkommunismus. Die IV Internationale und ihre Konkurrenzverbände, Berlin 1977.

(53) Geschichte der MLPD I, S. 47.

(54) Ebd., S. 49.

(55) Ebd., S. 48.

(56) Ebd., S. 49.

(57) Ebd., S. 49f.

(58) Ebd., S. 50.

(59) Ebd., S. 83ff.

(60) Vgl. Dietmar Kesten: Zur Geschichte des Zentralbüros der KPD/ML, MAO Datenbank, Schröder/Kesten.

(61) Geschichte der MLPD I, S. 125ff.

(62) Ebd., S.130.

(63) Ebd., S. 144ff.

(64) Ebd., S. 154ff. Vgl. Sondernummer des Revolutionären Weg: Das trojanisch-trotzkistische Pferd in den Mauern der KPD/ML, o. O., o. J. (Bochum 1971).

(65) Ebd., S. 138 (Schaubild).

(66) Ebd., 137.

(67) Welchen „Gehlen“ die „Geschichte der MLPD“ meint, ist nicht klar. Zu vermuten wäre, dass sie Reinhard Gehlen, Geheimdienstler, der 1968 Präsident des Bundesnachrichtendienstes war, meinte, dem es gelang, nach 1945 schnell einen professionellen Nachrichtendienst aufzubauen. Ansonsten macht der Hinweis auf „Gehlen“ keinen Sinn.

(68) ) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 144ff.

(69) Ebd., S. 132.

(70) Vgl. Rote Fahne, Zentralorgan der MLPD, Nr.31/2005.

(71) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 277.

(72) Ebd., S. 277.
Vgl. auch RPK, Nr. 43/44/45, Westberlin 1969.

(73) Vgl. Jürgen Schröder: Die RPK-Arbeitskonferenz 1969, aus: Materialien zur Analyse von Opposition, Datenbank MAO.

(74) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 274ff.

(75) Ebd., S. 274.

(76) So z. B. die „Sozialistische Correspondenz“ (Frankfurt), das „Info“ (Hannover), „Rote Skizze“ (Kiel), die „Bochumer Studentenzeitung“ (Bochum), „apo press“ (München und Hamburg). Vgl. auch Jürgen Schröder: Marxisten-Leninisten Westberlin; Die Westberliner Ruhrkampagne 1969/70; Studentenbewegung und Hochschulpolitik in Köln bis Ende 1972; Frankfurt/M. bis Ende 1972; München - Materialien zur Studentenbewegung bis Ende 1972; alle in: Schröder/Kesten: Datenbank MAO, Zu fragen wäre, ob es in Tübingen anders war?

(77) Ebd., S. 151.

(78) Ebd., S. 148ff.

(79) Ebd., S. 149.

(80) Ebd., S. 150.

(81) Ebd., S. 139.

(82) Ebd., Im Übrigen traten niemals ganze Gruppen in die Rote Garde ein. Dies lässt sich durchaus verallgemeinern auf alle Organisationen, Bünde und Parteien. Vgl. Jürgen Schröder: Ideologischer Kampf vs. Regionale Hegemonie. Ein Beitrag zur Untersuchung der K-Gruppen, in: Schröder/Kesten: Datenbank MAO.

(83) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 157.

(84) Ebd., Die „Septemberbeschlüsse“ (September 1969) wirkten natürlich hier deutlich nach. Danach sollte ein „Aufnahmestopp“ für Intellektuelle den proletarischen Reinheitsgehalt der KPD/ML gewährleisten. Allerdings gelang das überhaupt nicht. Alle Versuche, mit einer nach innen gerichteten und dazu noch intellektuell-unredlichen, scheibchenweise verpackten „Kampagne“, war nur das verzweifelte Bemühen dem Proletariat in schwülen Wendungen zu huldigen.

(85) Ebd., S. 205ff.

(86) Ebd., S. 205.

(87) Ebd., S. 203.

(88) Schröder, Ebd.

(89) Geschichte der MLPD I, S. 365ff. Vgl. Jürgen Schröder: Opel Bochum-Materialien zur Analyse von Opposition, in: Schröder/Kesten: Datenbank MAO.

(90) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 244ff.

(91) Ebd., S. 250.

(92) Ebd., S. 246.

(93) Ebd., S. 252ff. Vgl. Dietmar Kesten: Zur Geschichte der KPD/ML (Zentralbüro), in: Schröder/Kesten: Datenbank MAO.

(94) Vgl. Geschichte der MLPD I, S. 254ff.

(95) Ebd., S. 230ff. (Schaubild)

(96) Ebd., S. 230. Die „Hauptaufgaben“ wechselten allerdings ständig im KABD. Wurde die Überwindung der „kleinbürgerlichen Denkweise“ in der ersten Periode bis ca. 1976 ständig und gebetsmühlenartig wiederholt, so nahm der KABD mit dem April 1980 eine scheinbare Kehrtwendung vor. In der sog. „Blauen Beilage“ wurde die neue „Hauptaufgabe“ wie folgt vorgestellt: „Parteiaufbau auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus heißt heute vor allem, Entfaltung der Kämpfe der Arbeiterklasse als Hauptaufgabe in Verbindung mit dem Kampf gegen Opportunismus und Liquidatorentum.“ (Rote Fahne, Nr. 8/1980, April, zitiert nach: Helmut Modau: KABD vor dem Untergang, in: Aufsätze zur Diskussion, Nr. 9/10, S. 63). Der Kampf gegen „Opportunismus und Liquidatorentum“ stellte natürlich keine wirkliche Neuerung dar, sondern war nur eine Konkretisierung der alten politisch-ideologischen Linie.

(97) Ebd., 233f.

(98) Ebd., S. 234.

(100) Ebd., S.235.

(101) Ebd., S. 315. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Entwicklung der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der KPD der KPD in Dortmund, Kreis Unna überhaupt nicht auftaucht, die sich später, so Jürgen Schröder, zu einem erheblichen Teil dem KBW anschloss. Und somit ebenfalls im weitesten Sinne als „Vorläuferorganisation“ bezeichnet werden könnte.

(102) Ebd., S. 342.

(103) Ebd., S.365. Nebenbei sei angemerkt, dass die Darstellung der Spaltung des KBW ohne Sachkompetenz vermittelt wird. Die sich scharf voneinander abgrenzenden und rivalisierenden Gruppen erscheinen den Verfassern der MLPD-Geschichte auch gar nicht erwähnenswert. Das führt dazu, dass der Bund Westdeutscher Kommunisten ihnen nicht eine Zeile wert ist.


Abkürzungen:

AB - Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (auch ABG Arbeiterbasisgruppen)
AzD - Aufsätze zur Diskussion (Gelsenkirchen, Frankfurt/M.)
BWK - Bund Westdeutscher Kommunisten
DKP - Deutsche Kommunistische Partei
FSP/ML - Freie Sozialistische Partei/Marxisten-Leninisten
GDS - Gegen die Strömung
GOG - Gruppe Oppositionelle Gewerkschafter
KAB - Kommunistischer Arbeiterbund (Marxisten-Leninisten)
KB - Kommunistischer Bund
KB/ML - Kommunistischer Bund (Marxisten-Leninisten)
KBW - Kommunistischer Bund Westdeutschland
KF - Kommunistische Fraktion (für den Wiederaufbau der KPD)
KG/NRF - Kommunistische Gruppe (Neues Rotes Forum)
KJ-Inform - Kommunistischer Jugendverband (Informationsbüro)
KJVD - Kommunistischer Jugendverband Deutschlands
MLD - Marxisten-Leninisten Deutschlands (Komitee)
MLPD - Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
MLPÖ - Marxistisch-Leninistische Partei Österreich
KBB     - Kommunistischer Bund Bremen
KPD - Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation)
KPD/ML - Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (Zentralbüro, Zentralkomitee, Revolutionärer Weg, Neue Einheit-Westberlin)
KSG/ML - Kommunistische Studentengruppe (Marxisten-Leninisten)
MLBO - The Marxist-Leninist Organisation of Britain
PAA - Partei der Arbeit Albaniens
RG - Rote Garde
RJ/ML - Revolutionäre Jugend/Marxisten-Leninisten
RPK - Rote Presse Korrespondenz
SAG - Sozialistische Arbeitergruppen
SB - Sozialistisches Büro (Offenbach)
SDS - Sozialistischer Deutscher Studentenbund
ZAK - Zentrales Aktionskomitee


Anhang

Geschichte der MLPD, I. Teil, Inhaltsverzeichnis

Geschichte der MLPD, I. Teil, Inhaltsverzeichnis



HandRezension des 2. Teils, 1. Halbband: Parteiaufbau vom KABD zur MLPD

HandRezension des 2. Teils, 2. Halbband: Parteiaufbau vom KABD zur MLPD

Letzte Änderung: November 2006

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