Kommunistischer Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD, Jg. 2, Nr. 42, 2. Juni 1971

02.06.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 42 (vgl. 29.5.1971, 5.6.1971) mit 16 Seiten DIN A 5 und einem Leitartikel zur Hoesch MFD Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 27.5.1971) heraus.

Weitere Berichte aus NRW behandeln die Steuerpläne Kühn (SPD - vgl. 28.5.1971), die Chemietarifrunde (CTR) der CPK im Bezirk Westfalen (vgl. 24.5.1971), Thyssen-ATH Duisburg (IGM-Bereich - vgl. 17.5.1971), Gußstahl Gelsenkirchen (IGM-Bereich - vgl. Apr. 1971, 15.5.1971), die Eisenbahnunglücke am 28.5.1971 in Radevormwald und Essen-Dellwig sowie die KPD/ML-ZK in Dortmund (vgl. Mai 1971).

Es erscheint auch eine Instruktion der Gewerkschaftsabteilung des ZB zur Metalltarifrunde (MTR) der IGM (vgl. 2.6.1971), von der auch über den IGM-Vorsitzenden Brenner (vgl. 24.5.1971) berichtet wird. Eingegangen wird auch auf die Pläne der Bundesregierung zur Steuererhöhung bzw. zu neuen Lohnleitlinien (vgl. 26.5.1971), auf den Fluglotsenstreik (ÖTV-Bereich - vgl. 26.5.1971, 27.5.1971) und auf Siemens (IGM-Bereich - vgl. 24.5.1971).

Aus Bayern wird berichtet von NCR Augsburg (IGM-Bereich - vgl. 24.5.1971).

Aus Berlin wird berichtet von AEG (IGM-Bereich - vgl. 24.5.1971).

Aus Hessen wird berichtet von der Chemietarifrunde (CTR) der CPK (vgl. 24.5.1971, 7.6.1971), u.a. von Degussa Frankfurt (vgl. 24.5.1971).

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Hannover von Conti (CPK-Bereich - vgl. 24.5.1971) und von AEG (IGM-Bereich - vgl. 24.5.1971).

Aus dem Ausland wird berichtet über Streiks und Demonstrationen in Frankreich (vgl. 26.5.1971, 27.5.1971), u.a. bei Renault (vgl. 26.5.1971) sowie über die Versuche der USA die Folgen der Währungskrise abzuwehren (vgl. 24.5.1971).

Es erscheint eine Anzeige des ZAV.

Über den 'KND' selbst heißt es:"
DIE POLITISCHEN AUFGABEN DES KND ORGANISATORISCH UND FINANZIELL ABSICHERN

Aufgrund der Arbeitskonferenzen des ZB lassen sich die Aufgaben des KND in der gegenwärtigen Etappe des Parteiaufbaus folgendermaßen bestimmen: Der KND ist der zentrale Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD.

Das heißt, daß er den Organisationen der Partei und des JV die wichtigsten Informationen über die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in der Welt gibt.

Diese Nachrichten sollen die tägliche Agitprop der Partei und des JV unterstützen und die politische Linie der Partei verdeutlichen, auch in der Abgrenzung gegenüber anderen Organisationen. Der KND ist kein ZO; er hat nicht die Aufgabe, vorrangig die breiten Massen anzusprechen, sondern soll in erster Linie die Mitglieder der Partei und des JV informieren.

Darüberhinaus hat er die Aufgabe, proletarische Sympathisanten der Partei und des JV noch näher an die Partei heranzuführen, indem er ihnen anhand der täglichen Nachrichten die richtige Linie der Partei aufzeigt und verstärkt als Instrument der innerparteilichen Diskussion und Information herangezogen wird.

Der KND benutzt für seine Berichterstattung nicht nur die Nachrichtenquellen der bürgerlichen Presse, sondern vor allem die Berichte der Mitglieder und Korrespondenten der Partei und des JV aus den Betrieben und Orten.

Zur Erfüllung dieser Aufgaben soll der KND ab Juli auf 16 Seiten regelmäßig, ab Dezember auf 20 Seiten ausgeweitet werden.

Die Wichtigkeit der Ausweitung der KND-Berichterstattung wird sich erstmals zur Metalltarifrunde (MTR der IGM, d.Vf.) ergeben.

Diese Erweiterung soll ohne Erhöhung der Abo-Gebühren ermöglicht werden.

In diesem Rahmen stellt sich uns eine ernste Frage: Können wir diese Aufgaben organisatorisch und finanziell leisten?

Wir müssen diese Frage mit Ja beantworten, denn wir wissen, daß die Org- und Finanzarbeit immer den politischen Aufgaben entsprechend entfaltet werden muß.

Wir müssen die Frage allerdings mit Nein beantworten, wenn wir uns den gegenwärtigen Stand der Vertriebsorganisation und der Finanzen des KND anschauen: Deshalb ist diese Frage eine ernste Frage.

Genossen, jedem von uns ist die Bedeutung des KND klar und die Notwendigkeit der 4 DM im Monat; aber nur wenige verhalten sich danach; wir müssen uns daher folgende Aufgaben stellen:

1. Die ZAHLUNGSMORAL muß entscheidend verbessert werden. Ohne die regelmäßige Überweisung aller KND-Abonnenten am Monatsanfang ist das regelmäßige Erscheinen des KND nicht mehr gewährleistet, von einer Ausweitung gar nicht zu reden.

2. Die Abonnentenzahl muß spürbar gesteigert werden; die Steigerung um das Siebenfache im ersten Jahr reicht noch nicht aus. Deshalb: WERBT NEUE ABONNENTEN! Macht Gebrauch von den KND-Werbeexemplaren zum halben Preis, die es bei allen Landeslitvertrieben gibt!

3. Um die Kosten zu senken und den zentralen Vertrieb zu entlasten, wird es die Aufgabe der nächsten Zeit sein, überall in den Organisationen der Partei und des JV BEZAHLUNG UND EINZUG des KND von Einzel- bzw. Koll.-Abonnenten auf ORTSBEZUG UMZUSTELLEN. Ziel dabei ist es, ein eigenes Vertriebs- und Kassiernetz in allen Orten aufzubauen, das auch der gesamten Ortsarbeit dienen soll (dazu wird noch ein eigenes Rundschreiben erscheinen).

4. Zur Vereinfachung der Aboverwaltung muß auch bei den Überweisungen viel disziplinierter vorgegangen werden. Deshalb:

Überweisungen nur auf das KND-Konto direkt! Keine Postanweisungen, Verrechnungsschecks etc! Bei jeder Überweisung Herkunftsort, Verwendungszweck und Zeitraum angeben!

Genossen, es geht darum, die organisatorische und finanzielle Absicherung des KND in einer Zeit der stürmischen Vorwärtsentwicklung der Partei zu gewährleisten. Gegen den Opportunismus in der Finanzfrage!

Machen wir den KND zu einem scharfen Instrument in der Hand der Partei!

Stärken wir die Partei durch regelmäßige KND-Berichte, genaueste Abrechnung und ein gutes KND-Vertriebsnetz!"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 42, Bochum 2.6.1971

KND_71_42_01

KND_71_42_02

KND_71_42_03

KND_71_42_04

KND_71_42_05

KND_71_42_06

KND_71_42_07

KND_71_42_08

KND_71_42_09