Hamburg / Hannover / München:
"Revolutionäres Bündnis" - Zeitung des KSB/ML (1975/76)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 4.9.2023

An mehreren Orten gab die Studentenorganisation der KPD/ML, der "Kommunistische Studentenbund/Marxisten/Leninisten" (KSB/ML), Zeitungen unter dem Titel "Revolutionäres Bündnis" heraus. Hier kann nur jeweils eine Ausgabe aus Hamburg, Hannover und München aus den Jahren 1975/76 vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juni 1975:
Der KSB/ML Hannover gibt die Nr. 3 der Zeitung "Revolutionäres Bündnis" heraus.
Inhalt:
- Nicht Einstellungen und Berufsverbote: Die Krise des kapitalistischen Bildungssystems wird immer offensichtlicher
- Revisionistische Politik fand keine Mehrheit! (Zur Germanistik-Vollversammlung)
- Für den unbefristeten totalen Mietstreik (zum Silo)
- Kampf der politischen Unterdrückung!

Informiert wird u. a. über "Lehrerschwemme" und "Berufsverbote". Dazu heißt es: "Nun hatten für den Einstellungstermin zum 1. August nicht nur ein paar Dutzend kommunistische und fortschrittliche Lehramtswärter keinen Ausbildungsplan bekommen, sondern es sollten sich vorerst hunderte mit diesem 'Quasi-Todesurteil' abfinden. (…) Wir werden also im Februar (1976, d. Verf.) wieder vor der gleichen Situation stehen. Festzuhalten bleibt: der Tatbestand der Nichteinstellungen bringt zwar einige Veränderungen mit sich, trotzdem existieren auch weiterhin politisch motivierte Berufsverbot". (S. 1) Informiert wird weiter über eine "Vollversammlung Germanistik am 18.6." (Agitiert wird gegen die KHG und den KSV: "Nieder mit dem modernen Revisionismus! Für eine fortschrittliche Fachschaftspolitik!" (S. 4)), weiter über das Studentenwerk und eine Schülergruppe an der Helene-Lange-Schule. Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung am 24.6. mit dem Thema: "Ausbildung im Kapitalismus und im Sozialismus!" Beworben wird der "Rote Morgen".
Quelle: KSB/ML Hannover: Revolutionäres Bündnis, Nr. 3, Hannover, Juni 1975.

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Juni 1975:
In München erscheint die Nr. 2 der Zeitung des KSB/ML: "Das revolutionäre Bündnis".
Inhalt:
- Planstellenstop! Kommt zur Vollversammlung am 4.6.
- Zur Information: FSZR (Fachschaftszentralrat)
- Kritik am FSZR
- Studentenkämpfe in Großbritannien
- Kambodscha und Vietnam
- MSB-Hetzveranstaltung verhindert
- Zur Sprecherratsveranstaltung
- Sascha wird der Pass verweigert
- Soldatenfaustprozess
- Termine (Stammtisch, Büchertisch, Parteibüro)

Geworben wird für das ZO "Roter Morgen", die Zeitung der "Roten Hilfe", die Radiosender aus Tirana und Peking sowie die Broschüre "Kampf der wachsenden Kriegsgefahr …" von Ernst Aust.
Q: KSB/ML München: Revolutionäres Bündnis, Nr. 2, München, Juni 1975.

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25.10.1976:
Der KSB/ML Hamburg gibt ein "Extrablatt" seiner Studentenzeitung "Revolutionäres Bündnis" heraus.
Einziger Artikel: "Den selbständigen Kampf der Studenten organisieren!" Informiert wird u. a. über die "Verfasste Studentenschaft". Dazu heißt es: "In den Kämpfen der Studenten gegen den bürgerlichen Staat sind es die Organe der verfassten Studentenschaft, die die gleiche Rolle wie der Betriebsrat spielen sollen. Durch LHG, HRG und Zwangssatzung sind sie verpflichtet, die empörten und kämpfenden Studenten immer wieder mit dem bürgerlichen Staat auszusöhnen. (…) Wichtig ist für die Studenten, dass sie ihren Kampf eigenständig organisieren." Parolen u. a.: "Kein Zusammengehen mit den Feinden unseres Kampfes, mit Jusos und MSB. Keine Illusionen in den bürgerlichen Staat und seine Organe! Die Kämpfe im Vertrauen auf die eigene Kraft organisieren und führen! Für die verfasste Studentenschaft mit allgemein politischem Mandat und mit Satzungs- und Finanzhoheit!" Aufgerufen wird zu einer Vollversammlung.
Q: KSB/ML Hamburg: Revolutionäres Bündnis, Extra, Hamburg, 25. Oktober 1976.

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Letzte Änderung: 04.09.2023