Ford-Werke Köln - Daten von Januar bis Ende Juli 1973

Januar 1973:
Es erscheint die 'Befreiung' - anarchistische Zeitung (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) mit dem Artikel "Alle Jahre wieder" zur Metalltarifrunde (MTR) wobei berichtet wird: "Die Arbeiter bei Ford Merkenich erzwingen durch drei Stunden Kampf die Rücknahme von arbeitserschwerenden Maßnahmen."
Quelle: Befreiung, Köln Jan. 1973, S. 15

22.01.1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 2 (vgl. 15.12.1972, Feb. 1973) heraus mit dem Leitartikel "Gewerkschaft - was nun?" zur Stahltarifrunde (STR).

Weitere Artikel sind:
- "Spät- und Nachtschicht - Mord in Raten".
- "Ein Erfolg" zur Delegiertenversammlung der IGM Köln;
- "Zur 'Arbeiterkorrespondenz'";
- "Vertrauensleutewahlen" (VLW);
- "Nach der Regierungserklärung";
- eine Seite auf Türkisch.

Aufgerufen wird zum Lesen der 'Initiative' für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 2, Mülheim o. J. (1973)

25.01.1973:
Die Zelle Ford Köln der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 9 (vgl. 29.11.1972, 5.4.1973) mit einem Umfang von sechs Seiten DIN A 4 heraus mit Berichten über die Metalltarifrunde (MTR), u.a. über die betriebsnahe Tarifpolitik, aus der W-Halle, und über die Jugendvertretung bzw. die kommende Jugendversammlung und von der Betriebsversammlung. Es wird auch auf die Vietnamkundgebung am 27.1.1973 hingewiesen sowie auf die "Stellung der SPD-Führer zu Vietnam". Es gibt auch einen Artikel auf Türkisch.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 2 und 6/7, Dortmund o.J. (1973) bzw. Sept. 1973; Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 9, Köln 25.1.1973

27.01.1973:
In Köln soll, laut KPD, eine Vietnamkundgebung stattfinden, auf der die SPD Hans Jürgen Wischnewski reden lassen will.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 9, Köln 25.1.1973

Februar 1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im Februar die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 3 (vgl. 22.1.1973, März 1973) heraus mit dem Leitartikel "Bei Entlassungen, Versetzungen, Umgruppierungen: Neue Schikanen!".

Weitere Artikel sind:
- "Kolonialbeamte bei Ford" aus Großbritannien;
- "Ernst Lück: Ein-Mann-Regierung!";
- "Steuererhöhungen";
- "Zur 'Arbeiterkorrespondenz'";
- "Rente ab 63", eine Arbeiterkorrespondenz;
- "Vertrauensleutewahlen II" (VLW), eine Arbeiterkorrespondenz;
- "Aus dem E-Lager";
- eine Seite auf Türkisch.

Aufgerufen wird zum Lesen der 'Initiative' für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben und der Ausgabe für die Kölner Fachhochschulen.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 3, Mülheim o. J. (1973)

14.02.1973:
Die KPD gibt die Nr. 7 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 7.2.1973, 21.2.1973) heraus und berichtet u.a. von Ford Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 7, Dortmund 14.2.1973, S. 4

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17.02.1973:
Es erscheint der 'Express' Nr.2 (vgl. 22.1.1973, 21.2.1973) u.a. mit dem folgenden:"
BRIEF AUS NRW

Kollegen vom 'express'! Das Urabstimmungsergebnis vom 11. Januar hat hier bei uns in NRW nachhaltigen Eindruck hinterlassen. In stürmischen Betriebsrätekonferenzen und Vertrauensmännerversammlungen wurde das Ergebnis kritisiert und abgelehnt. In Versammlungen ist immer öfter von einem 'heißen Sommer' gesprochen worden. Fast alle Tageszeitungen in NRW haben diese Stimmung aufgegriffen und in Kommentaren auf die Unruhe in den Betrieben hingewiesen und offen darüber geschrieben, daß es in der Stahlindustrie spätestens im Sommer zu Streiks kommen werde.

Auch in der Metallverarbeitung herrscht echte Kampfstimmung. Während der Tarifverhandlungen war es eigentlich sehr ruhig, denn die Kollegen sagten, das Ergebnis bei Stahl wird auch für uns beschlossen. Doch nachdem der Abschluß feststand und die Metallarbeiter nachrechnen konnten, wie sich das in der Lohntüte auswirkt, kam es zu Unruhen. In Großbetrieben sind die Unternehmer gezwungen, wenn sie Ruhe haben wollen, Zugeständnisse zu machen. Ford Köln und Babcock Oberhausen und andere haben die Löhne effektiv gezahlt. In anderen Betrieben, vorwiegend Klein- und Mittelbetrieben in Düsseldorf, Velbert, Gelsenkirchen, Hagen, Wuppertal, Dortmund streikten die Arbeiter, um Umgruppierungen, Kürzungen ihrer Akkorde und den Abbau von übertariflichen Leistungen zu verhindern. In der gesamten Metallindustrie wird das Hoesch-Beispiel diskutiert und gibt Arbeitern und Betriebsfunktionären Mut und Auftrieb."
Q: Express Nr. 2, Offenbach 17.2.1973

23.02.1973:
In Regensburg gibt die Siemens-Betriebsgruppe der SBG der ABG ihre 'Auf Draht' Nr. 2 (vgl. 22.1.1973, März 1973) für Siemens Irler Höhe Regensburg und das Siemens Wernerwerk Prüfening auf Februar datiert vermutlich heute heraus.
Zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. in NRW (vgl. 11.1.1973) heißt es:"
NACH DEM ABSCHLSS

Die Rechnung war eindeutig: mindestens 60 Pfg. pro Stunde oder 11%. Deshalb gibt es auf das Lohndiktat von 46 Pfg. oder 8,5% nur eine richtige Antwort: Streik.

Zwei Tage ruhte in den Hoesch-Hüttenwerken Dortmund die Arbeit (vgl. 8.2.1973,d.Vf.). Viele tausend Arbeiter zogen, trotz strömenden Regens, wie im Herbst 1969 durch die Straßen und forderten 14 Pfg. mehr. Gegen den unerbittlichen Widerstand der Stahl-Bosse und trotz der Weigerung von Loderer und IGM-Führung, diesen Streik zu unterstützen, konnten die Hoesch-Stahlwerker sich 5 Pfg. mehr erkämpfen.

- Ebenfalls zwei Tage lang streikten die Klöckner-Kollegen in Bremen (vgl. 29.1.1973,d.Vf.). Sie setzten durch ihre geschlossene Aktion nach dem 8,5%- Lohnraub-Abschluß die 11% voll durch.

- Denselben Erfolg errangen die Arbeiter von Ford Köln (vgl. Jan. 1973,d. Vf.). In einer Betriebsvereinbarung wurden die auf 11% fehlenden 2,5% festgelegt.

Kollegen, für uns ist der 8,5%-Abschluß genausowenig tragbar. Die Metaller von Hoesch, Klöckner und Ford geben das richtige Beispiel!"
Q: Auf Draht Nr. 2, Regensburg Feb. 1973

26.02.1973:
In Regensburg gibt die Betriebsgruppe AEG Sachsenwerk der SBG der ABG ihren 'Roten Sachsenwerker' Nr.14 (vgl. Dez. 1972, März 1973) heraus. Zum Abschluß der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. in NRW (vgl. 11.1.1973) erscheint derselbe Artikel wie in der 'Auf Draht' für Siemens (vgl. 23.2.1973).
Q: Roter Sachsenwerker Nr. 14, Regensburg Feb. 1973

März 1973:
Vermutlich im März gibt die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD die Nr.2 ihrer 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (RGO - vgl. 18.12.1972, Mai 1973) heraus und befaßt sich u.a. mit den Ausschlußverfahren aus den DGB-Gewerkschaften u.a. bei Ford Köln.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 2, Dortmund o.J. (1973)

März 1973:
Bei Ford Köln gibt die GIM vermutlich im März eine 'Was tun im Betrieb' mit dem Titel "Solidarität mit den kämpfenden Kollegen bei Ford-Antwerpen" zur Betriebsversammlung heraus, in der von dem nunmehr seit fünf Wochen andauernden Streik in Belgien berichtet wird.
Q: Was tun im Betrieb Solidarität mit den kämpfenden Kollegen bei Ford-Antwerpen, Köln o. J. (1973)

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März 1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im März die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 4 (vgl. März 1973, Apr. 1973), die uns nur beschädigt vorlag, heraus mit dem Leitartikel "Überstunden".

Weitere Artikel sind:
- "Grosse und kleine Diktatoren" zur türkischen Betriebsversammlung;
- "Hoesch und Mannesmann: Arbeiter kämpfen!" wobei nur von Hoesch Dortmund berichtet wird;
- "Wer floatet - flötet auf dem letzten Loch" zur Währungskrise bzw. dem US-Dollar;
- eine Seite auf Türkisch.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 4, Mülheim o. J. (1973) [beschädigt]

01.03.1973:
Zu der vermutlich heute stattfindenden Gründung des Aachener NC-Komitees geben die Sympathisanten des KSV der KPD an der TH am Gründungstag folgendes Flugblatt heraus:"
PLATTFORMVORSCHLAG FÜR DIE ARBEIT DES ZENTRALEN AUSSCHUSSES GEGEN DEN NC

Mit dieser Regulierung soll die Ausbildung noch weiter unter die Interessen des Kapitals subsumiert werden. Das bedeutet, daß je nach den Bedürfnissen der Industrie die für sie interessanten Fachbereiche ausgebaut werden, während andere verkleinert oder stillgelegt werden. So hängt der Ausbau der Fachrichtung Fahrzeugbau in Köln wesentlich von der Entwicklung des Ford-Konzerns ab. Oder hier in Aachen werden je nach Bedürfnissen von Philips die Studentenzahlen in der E-Technik gesenkt oder gehoben werden. So schafft sich die Bourgeoisie die Mittel, ihre kurzfristigen Ziele optimal an den Hochschulen durchzusetzen."
Q: KSV-Sympathisanten TH Aachen: Plattformvorschlag für die Arbeit des zentralen Ausschusses gegen den NC, Aachen o.J. (1973)

12.03.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr. 15 (vgl. Feb. 1973, 16.4.1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Berichtet wird u.a. von Ford Köln.
Q: Zündfunke Nr. 15, München März 1973

April 1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im April die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' (vgl. März 1973, Apr. 1973) heraus mit dem Leitartikel "Malochen bis zum Zusammenbruch".

Weitere Artikel sind:
- "Näherei: Meister im Schikanieren";
- "Wer ist der Faschist?" zur Gedenkminute für Kemal Atatürk, den Ernst Lück als Faschist bezeichnete, auf der Betriebsversammlung;
- "Angestelltenkorrespondenz: Sind wir nur Büromaschinen?";
- ein Artikel auf Türkisch.

In "Drahtzieher des Terrors" zu Terroranschlägen im Sudan heißt es u. a.: "Man will den bürgerlichen arabischen Regierungen die willkommenen Vorwände geben, um die palästinensische Freiheitsbewegung zu unterdrücken und zu spalten. Man will die Verbrechen der israelischen Herrenmenschen vertuschen. Deshalb geschahen diese Ereignisse zu einem Zeitpunkt, wo in der ganzen Welt die anständigen Menschen den israelischen Massenmord an den wehrlosen Flugzeugpassagieren auf Sinai verurteilten. Die Mörder von Sinai haben auch im Sudan die Fäden gezogen. Die wirren Anarchisten des 'Schwarzen September' sind, ohne es zu merken, wieder einmal als Mordwerkzeuge eingesetzt worden - wie schon in München bei der Olympiade."

Aufgerufen wird zum Lesen der 'Initiative' für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben und der Ausgabe für die Kölner Fachhochschulen.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Malochen bis zum Zusammenbruch, Mülheim o. J. (1973)

April 1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im April die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 6 (vgl. Apr. 1973, 21.5.1973) heraus mit dem Leitartikel "Erfolg im E-Lager".

Weitere Artikel sind:
- "Erfolg der Drucker Vorbild für die Metaller" zur Drucktarifrunde (DTR);
- "Putzfrauenkolonne", eine Frauenkorrespondenz;
- "Lück: Kritik abwürgen";
- ein Artikel auf Türkisch.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 6, Mülheim o. J. (1973)

April 1973:
Die Kommunistische Gruppe Köln (KGK) gibt ihr Zentralorgan 'Arbeiterpresse' Nr. 4 (vgl. Apr. 1973, Mai 1973) heraus mit dem Artikel "Erfahrungen eines Lehrlings. Ausbildung bei Ford", wobei berichtet wird von den Werkzeugmachern.
Q: Arbeiterpresse Nr. 4, Köln Apr. 1973, S. 8f

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01.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich von heute:"
Im 'Maikomitee' Köln werden zum größten Teil Ford-Kollegen (IGM-Bereich,d.Vf.) gegen die Einführung der kapitalistischen Stufenausbildung kämpfen und zusammen mit ihren türkischen Kollegen gegen die Spaltung von deutschen und ausländischen Arbeitern vorgehen."
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 7

05.04.1973:
Die Zelle Ford Köln der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 11 (vgl. 25.1.1973, 11.5.1973) mit einem Umfang von sechs Seiten DIN A 4 und dem Leitartikel "Vorwärts zum 1. Mai" heraus, wobei zum 1. Mai auch auf Türkisch aufgerufen wird. Geschildert wird auch sowohl auf deutsch als auch auf Türkisch die F-K Halle oder: "Die Hölle von Ford". Von den Lehrlingen wird berichtet über "Die Verschlechterung der Lehre durch den Stufenplan für Elektro-Berufe", gefordert wird für Lehrlinge: "Weg mit den Vorgabezeiten!", die Reaktionen auf ein vor der Lehrwerkstatt verteiltes Flugblatt schildert der Artikel "Die Jugendvertretung rotiert".
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 11, Köln 5.4.1973

14.04.1973:
In Dortmund-Mengede beginnt der zweitägige nationale Kongreß oppositioneller Gewerkschafter im Saalbau (vgl. 1.4.1973, 16.4.1973), der, laut der aufrufenden KPD, von über 500 Gewerkschaftern besucht wird, die sich für die "Stärkung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition" ausgesprochen hätten.
In der 'Roten Fahne' (RF) erstattet die KPD einen:"
BERICHT ÜBER DIE 4 EINZELKONFERENZEN DES 1. TAGES:

- Automobilarbeiter aus den Betrieben Daimler, Opel, Ford und VW hoben in ihren Beiträgen hervor, daß gerade in ihren Bereichen stärker als bisher der Kampf gegen die kapitalistische Rationalisierung und ihre Folgen geführt werden muß, z.B. gegen die Einführung der ausbeuterischen Arbeitsbewertungssysteme wie MTM."

Die 'RGO' berichtet:"
THESEN ZUR ARBEIT IN DER IG METALL

Mit den Beschlüssen bis zum Herbst eine Automobilarbeiterkonferenz der anwesenden Kollegen von Opel, VW, Ford, Daimler-Benz u.a. und eine Vertrauensleute-Konferenz oppositioneller Gewerkschafter durchzuführen, wurden konkrete Maßnahmen eingeleitet; die politische Linie der oppositionellen Gewerkschafter in der IG Metall noch mehr zum Tragen zu bringen.
Q: Rote Fahne Nr. 14, 15 und 16,Dortmund 4.4.1973, 11.4.1973 bzw. 18.4.1973, S. 1, S. 1 bzw. S. 1, 4 und 5; Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr. 3 und 6/7, Dortmund Mai 1973 bzw. Sept. 1973, S. 2ff bzw. S.*

25.04.1973:
Die GIM bei Hoesch berichtet am 15.5.1973 von heute und morgen:"
Vertrauensleute der Westfalenhütte und von Phoenix fordern:
WEG MIT DEN 46 PFENNIG/8,5%-ABSCHLÜSSEN! SOFORTIGE KÜNDIGUNG DER TARIFVERTRÄGE!


Die Preise steigen weiter. Stärker als je zuvor! Aber IGM-Chef Loderer denkt nicht daran den Lohnkampf wiederaufzunehmen. Mit Mauscheleien bei den Manteltarifverträgen hofft er, aus der Klemme zu kommen (Erhöhungen der Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit). Notwendig aber ist, die Kündigung der Lohntarifverträge vom 5.1. d.J. und die Aushandlung neuer, allgemeiner Lohnerhöhungen.
Genau in diesem Sinne haben sich die Vertrauensleute der Werke Westfalenhütte und Phoenix auf ihren Vollversammlungen vom 25. bzw. 26.4. ausgesprochen. Auch in vielen anderen Betrieben der metallverarbeitenden und der Eisen- und Stahlindustrie werden ähnliche Forderungen gestellt (Stahlwerke Südwestfalen (SSW,d.Vf.), Ford, Opel, VW u.a.)."
Q: Solidarität Nr. 4, Dortmund 15.5.1973, S. 3

Mai 1973:
Die Kommunistische Gruppe Köln (KGK) gibt ihr Zentralorgan 'Arbeiterpresse' Nr. 5 (vgl. Apr. 1973) heraus mit dem Artikel "1. Mai 73. Polizeimanöver unter DGB-Führung" wobei berichtet wird von Ford.
Q: Arbeiterpresse Nr. 5, Köln Mai 1973, S. 18ff

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01.05.1973:
In Köln tritt auf der DGB Demonstration, laut KABD, u.a. die KPD auf. In Köln bilden, laut KPD, ihre Anhänger einen oppositionellen Block. Das oppositionelle Maikomitee der KPD arbeitet u.a. bei Ford Merkenich, in der IG Metall (IGM), bei Felten und Guillaume, in der Chemieindustrie und bei Bayer Leverkusen.

Die GIM berichtet vom 1. Mai:"
In Köln ließ die Bürokratie den 'Roten Block' der Demonstration durch die Polizei von 'ihrem' Block abtrennen. Nach dieser säuberlichen Trennung ließen sie den 'Roten Block' filmen, um 'Beweismaterial' gegen dort marschierende Kollegen zu sammeln. Gleich nach dem 1. Mai setzten dann auch in verschiedenen Gewerkschaften die Maßregelungen gegen diese Kollegen ein. Bei Ford in Merkenich wurden im Zuge dieser Säuberungen die meisten Vertrauensleute ihrer Funktion enthoben."
Q: Speyerer Betriebsreport Nr. 17, Speyer 6.6.1973, S. 4; Rote Fahne Nr. 18, Dortmund 2.5.1973, S. 3;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1973

06.05.1973:
In der Mülheimer Stadthalle besuchen, laut KPD (vgl. 11.5.1973), ca. 350 Vertrauensleute von Ford die Vertrauensleuteversammlung. Der KSV der KPD (vgl. 16.5.1973) berichtet von den Manteltarifforderungen (MTV) der IGM (vgl. 29.3.1973, 11.5.1973):"
In der gesamten Eisen-, Stahl und Metallbranche wird von oppositionellen Gewerkschaftern die Forderung nach vorfristiger Kündigung der Lohntarifverträge erhoben und immer mehr Kollegen schließen sich hinter dieser Forderung zusammen. Auf der Vertrauensleute-Vollversammlung bei Ford-Köln z. B. am 6.5.1973, wurde eine Resolution einstimmig angenommen, in der die Bezirksleitung und der Vorstand der IG-Metall aufgefordert wurden, die Lohntarife zu kündigen."
Q: Dem Volke Dienen Nr. 12, Dortmund 16.5.1973, S. 11; Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 12, Köln 11.5.1973, S. 3f

09.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 19 (vgl. 2.5.1973, 16.5.1973) heraus und berichtet u.a. aus Köln von Ford.
Q: Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 9.5.1973, S. 5

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11.05.1973:
Der KSV der KPD (vgl. 16.5.1973) berichtet von den Manteltarifforderungen (MTV) der IGM (vgl. 29.3.1973):"
In der gesamten Eisen -, Stahl und Metallbranche wird von oppositionellen Gewerkschaftern die Forderung nach vorfristiger Kündigung der Lohntarifverträge erhoben und immer mehr Kollegen schließen sich hinter dieser Forderung zusammen. Auf der Vertrauensleute-Vollversammlung bei Ford-Köln z. B. am 6.5.1973, wurde eine Resolution einstimmig angenommen, in der die Bezirksleitung und der Vorstand der IG-Metall aufgefordert wurden, die Lohntarife zu kündigen.
Ähnlichlautende Forderungen wurden bei Hoesch-Westfalenhütte und Phoenix auf den Vertrauensleute-Vollversammlungen angenommen. Der Kampf der Kollegen richtet sich gegen die zunehmende Verschlechterung der Lebensbedingungen der Werktätigen.
Die paar Pfennig, die ihnen der 46-Pf.-Verrat vom Januar bescherte, reichen nicht einmal aus, die Erhöhung der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Durch die Streichung von außertariflichen Zulagen wie z. B. Leistungsprämien usw. ist der Effektivlohn der Kollegen in Wirklichkeit noch nicht einmal um die miesen 8,5% erhöht worden.
Die Kapitalisten greifen zur Sicherung ihrer Profite zum Mittel einer immer maßloseren Steigerung der Arbeitshetze, die Bänder werden schneller gestellt, Springer wegrationalisiert, Vorgabezeiten gekürzt und Akkordsätze hochgeschraubt, die Zahl der Arbeitsunfälle steigt.
Da die Kollegen durch die gesteigerte Arbeitshetze ihre Arbeitskraft stärker verausgaben müssen als früher, ohne dafür mehr Lohn zu erhalten, ist auch die Steigerung der Arbeitshetze Lohnraub, genau wie die Senkung des Reallohns durch Inflation und Preistreiberei. Das 'Stabilitätskonzept' der Brandt-Regierung hat nicht zu einem Ende der Preissteigerung geführt. Im Gegenteil tut sich die SPD/FDP-Regierung als einer der unverschämtesten Preistreiber hervor, raten die bürgerlichen Konjunkturbeobachter zur Drosselung der 'Kaufkraft', zur Erhebung eines 'Konjunkturzuschlages'.
Q: Dem Volke Dienen Nr.12,Dortmund 16.5.1973

11.05.1973:
Die Zelle Ford Köln der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 12 (vgl. 5.4.1973, 26.8.1973) mit einem Umfang von vier Seiten DIN A 4 und dem Leitartikel "Trotz Verbot - der 1. Mai bleibt rot" heraus.

Weitere Artikel sind:
- "Die FK-Halle und was Betriebsrat Lück zur 'Humanisierung des Arbeitsplatzes' meint", der auch auf Türkisch erscheint; sowie
- "Bericht von der Vertrauensleuteversammlung von Ford. Vorfristige Kündigung der Tarifverträge!" (vgl. 6.5.1973).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 12, Köln 11.5.1973

16.05.1973:
Die KPD setzt sich in der 'Roten Fahne' Nr. 20 (vgl. 9.5.1973, 23.5.1973) u.a. mit Ford Köln auseinander.
Q: Rote Fahne Nr. 20, Dortmund 16.5.1973, S. 4

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21.05.1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die jetzt vierzehntägig erscheinende 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 7 (vgl. Apr. 1973, 4.6.1973), von der uns die Seiten 3 und 4 nicht vorlagen, heraus mit dem Leitartikel "Beschlüsse fassen!" zur heutigen Betriebsversammlung.

Weitere Artikel sind:
- "Putzkolonne";
- "Grenzschutzarmee" zum BGS;
- "Fortschrittlicher Betriebsrat bei F+G" zu Felten & Guillaume;
- "1. Mai 73";
- "SPD Führer lügen" zum Flugblatt des SHB vom 1. Mai, in dem es hieß, die KI habe sich an der Bonner Rathausbesetzung beteiligt.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 7, Köln o. J. (1973) [Fragment]

28.05.1973:
Bei Ford Köln findet, laut AB, ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) und eine bessere Urlaubsregelung statt. Laut SAG streiken verschiedene Abteilungen. Laut KPD wird in der Halle A für eine Teuerungszulage (TZL) von 60 Pfennig gestreikt.
Q: Rote Fahne Nr. 22, Dortmund 29.5.1973, S. 3; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 4, Dortmund Juni 1973;Roter Aufmucker Nr. 28, München Juli 1973;Roter Weichensteller Nr. 10, München Juli 1973;Roter Widerdruck Nr. 24, München Juli 1973;Roter Widerdruck o. Nr.(18), Regensburg o. J. (Juni 1973)

Klassenkampf Nr. 25/26, Frankfurt Juli/Aug. 1973

29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus und berichtet u.a. von Ford Köln-Niehl (vgl. 28.5.1973) und Köln-Merkenich, wo 60 Pfg. gefordert wurden.
Q: Rote Fahne Nr. 22, Dortmund 29.5.1973, S. 3

Juni 1973:
Die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD gibt die Nr. 4 ihrer 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (RGO - vgl. Mai 1973, Aug. 1973) heraus. Vom Kampf für Teuerungszulagen (TZL) wird berichtet u.a. aus NRW von Ford Köln (vgl. 28.5.1973). Die KPD gab dazu ein Flugblatt "Sofortige Kündigung der Tarifverträge - 60 Pfg. mehr für alle!" heraus, in dem u.a. aus NRW Ford Köln-Merkenich erwähnt wird.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 4, Dortmund Juni 1973, S. 3 und 6

04.06.1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 8 (vgl. 21.5.1973, 2.7.1973) heraus mit dem Leitartikel "Ein Schritt voran" zum Streik in der R-Halle in der letzten Woche.

Weitere Artikel sind:
- "Sauerei im E-Lager";
- "Entwicklungszentrum";
- "DKP-Politik";
- "Reinigungskolonne";
- "29.5. - Köln" zur Demonstration gegen die Schulmisere;
- "Textil 11,8%" zur Textiltarifrunde;
- ein Artikel auf Türkisch.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 8, Mülheim o. J. (1973)

05.06.1973:
Bei DTW Berlin gibt die KPD die Nr. 8 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 30.4.1973, 9.7.1973) heraus, die u.a. über die jüngste Streikwelle (u.a. bei Ford Köln-Niehl und Merkenich) berichtet.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe DeTeWe Nr. 8, Dortmund 5.6.1973

06.06.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 23 (vgl. 29.5.1973, 13.6.1973) heraus. Berichtet wird:"
In den Betrieben selbst versuchen die Gewerkschaftsführer ihre Positionen zu sichern, indem ihre Betriebsfunktionäre scheinbar auf die Interessen der Arbeiter eingehen. Arbeiterfeindliche Elemente wie Tollusch (sic!) bei den Kölner Ford-Werken sind dabei, wenn in Resolutionen und auf Versammlungen an den Gewerkschaftsvorstand appelliert wird, doch vorzeitige Lohnerhöhungen durchzusetzen."
Q: Rote Fahne Nr. 23, Dortmund 6.6.1973, S. 5

Juli 1973:
Vermutlich im Juli gibt die SAG ihren 'Klassenkampf' Nr. 25/26 für Juli und August (vgl. Juni 1973, 12.9.1973) heraus, in dem man sich mit der Streikwelle in der Metallindustrie befaßt. U.a. wird berichtet von Ford Köln.
Q: Klassenkampf Nr. 25/26, Frankfurt Juli/Aug. 1973

02.07.1973:
Die Kommunistische Initiative Köln (KI) gibt vermutlich in dieser Woche ihre 'Initiative - Ausgabe für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben' (vgl. Jan. 1973) Nr. 8 heraus mit dem Artikel "Kaputtmachen - ausrangieren - neu einstellen!" zu Ford.
Q: Initiative - Ausgabe für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben Nr. 8, Köln o. J. (1973), S. 3

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02.07.1973:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 9/10 (vgl. 4.6.1973) heraus mit dem Leitartikel "Urlaub - wo von denn?" zum am 30.6.1973 nicht voll ausgezahltem Urlaubsgeld.

Weitere Artikel sind:
- "Polizei rüstet für Lohnkampf";
- "IPIS = Arbeiterbeschiss";
- "Kaputtmachen - Ausrangieren - Neu Einstellen!";
- "Teuerungszulage erkämpfen!" zur TZL;
- "Demokratie" zum Betriebsrat;
- "Ausmisten!" zu Brandt und Wienand;
- "Von unserem Lohn";
- ein Artikel des 'Kölner Stadt-Anzeiger' zu Chile;
- "Beförderung" zu den Werksbussen;
- "'Meister Kaffee'" zum Extraurlaub für einige türkische Kollegen durch Bestechung des Meisters;
- ein Artikel auf Türkisch.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 9/10, Köln o. J. (1973)

03.07.1973:
Der KSB Frankfurt gibt die Nr. 10 seiner 'Kommunistischen Hochschulpresse' (KHP) (vgl. 29.5.1973, 30.10.1973) heraus. Berichtet wird auch über verschiedene Streiks der letzten Zeit, u.a. bei Ford Köln.
Q: Kommunistische Hochschulpresse Nr. 10, Frankfurt 3.7.1973, S. 15

Letzte Änderung: 01.03.2023