Ford-Werke Köln - Daten aus dem Jahr 1972

Januar 1972:
Es erscheint die Nr. 1 der 'Befreiung' - anarchistische Zeitung (vgl. Nov. 1971, Feb. 1972) mit den Artikeln:
- "Der Tarifbeschiss" zur Metalltarifrunde (MTR) aus Köln, vermutlich von Ford.
Quelle: Befreiung Nr. 1, Mülheim Jan. 1972, S. 16

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Januar 1972:
Der Kommunistische Bund Osnabrück (KBO) gibt die Nr. 1 des ersten Jahrganges seiner 'Roten Fahne' (RF - vgl. Feb. 1972) als Zentralorgan heraus. Berichtet wird u.a. von Ford Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 1, Osnabrück Jan. 1972

21.02.1972:
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet anläßlich der Betriebsratswahlen (BRW - vgl. 1.3.1972) vermutlich aus dieser Woche:"
Bei Ford in Köln und Opel in Bochum z.B., wo die SPD-Listen feststehen, wurde auf Mitgliederversammlungen und in Rundschreiben durch die IGM-Bonzen verkündet, daß jede Unterstützung einer oppositionellen Liste zum Ausschluß aus der IGM führt."
Q: Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 10.3.1972, S. 6

März 1972:
Es erscheint die Nr. 3 der 'Befreiung' - anarchistische Zeitung (vgl. Jan. 1972, Apr. 1972) mit dem Artikel "Betriebsräte - für wen?" von Ford Köln von Ford Köln u.a. zu den Betriebsratswahlen (BRW), wozu es heisst:"
Zur Zeit kandidieren bei FORD außer der IGM noch zwei andere Gruppen, die von dem bestehenden Betriebsrat eifrig unter Beschuß genommen werden. Was diese Gruppen jedoch gemeinsam haben, ist, sich anzumaßen, mit ein paar Leuten die Interessen von zehntausenden Arbeitern vertreten zu können."
Q: Befreiung Nr. 3, Mülheim März 1972, S. 10f

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01.03.1972:
Die KPD verlegt ihre Zentrale vermutlich mit Beginn dieses Monats von Berlin nach Dortmund.
Bei Hoesch Westfalenhütte Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 29.3.1972) berichtet die KPD:"
EIN WEITERER SCHRITT VORWÄRTS IM AUFBAU DER KPD!

Im Sommer 1971 (vgl. Juli 1971,d.Vf.) wurde in der Region Rhein/Ruhr das 2.Regionalkomitee der KPD und drei Betriebszellen aufgebaut: bei Hoesch, Mannesmann und Klöckner die letzten beiden in Düsseldorf,d.Vf.). Im Herbst 1971 kam bei Opel in Bochum eine weitere Zelle dazu. In Düsseldorf konnte vor vier Monaten ein Stadtteilkomitee gegründet werden, das sich inzwischen hervorragend in der Massenarbeit bewährt hat und sich ständig erweitert.

Für den weiteren nationalen Aufbau der Partei wurde auf der 4.Parteikonferenz im Februar 1972 (vgl. 5.2.1972,d.Vf.) die Aufnahme der Arbeit in zwei weiteren Regionen, in Baden-Württemberg und an der Wasserkante festgelegt. Weiterhin wurde die Stärkung der Partei in der Region Rhein/Ruhr beschlossen. Bei Ford in Köln, bei Mannesmann in Duisburg, bei Philipps in Aachen und in einem zweiten Dortmunder Hoesch-Werk werden neue Zellen aufgebaut, weiter wird die Arbeit im Steinkohlenbergbau (IGBE-Bereich,d.Vf.) aufgenommen. Die meisten dieser neuen Zellen arbeiten bereits; bei Ford erschien mittlerweile die erste KOMMUNISTISCHE ARBEITERPRESSE."
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr. 12, Dortmund 29.3.1972, S. 5

11.03.1972:
Die Nr. 20 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 8.3.1972, 15.3.1972) erscheint und berichtet von den Betriebsratswahlen (BRW) u.a. bei Ford Köln.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 20, Bochum 11.3.1972

13.03.1972:
Laut KPD/ML-ZB haben deutsche und ausländische Kollegen bei Ford in Köln vermutlich in dieser Woche zu den Betriebsratswahlen (BRW) "gemeinsam eine Liste gegen die Liste der Regierungsknechte aufgestellt … Die KPD/ML Betriebsgruppe bei Ford hat in ihrer Betriebszeitung ROTE SCHWUNGSCHEIBE, die Aufstellung der Automobilarbeiterliste begrüßt. Sie hat die Forderung der Liste unterstützt und klar das Ziel genannt: Einen Betriebsrat, der wirklich die Arbeiterinteressen vertritt. Bei der Unterstützung der Liste hat die Partei jedoch einen schweren Fehler gemacht. Sie ist nicht über die wirtschaftlichen Forderungen der Automobilarbeiter hinausgegangen, sie hat nicht genügend klargemacht, daß sich der Kampf gegen die Vertreter der SPD-Regierung richtet … Das Ziel wirklicher klassenkämpferischer Betriebsräte muß über die Erkämpfung von fortschrittlichen, wirtschaftlichen Forderungen weit hinausgehen, es muß den Kampf für alle wichtigen politischen Tagesfragen, jetzt also besonders die Verstaatlichung der Betriebsräte durch das neue BVG und die Verbotsvorbereitungen gegen revolutionäre Organisationen, umfassen. Die Partei muß hier Überzeugungsarbeit leisten, muß also die Kollegen einer solchen Liste vor den Massen klar aber solidarisch kritisieren. Nur so kann sie ihrer führenden Rolle in der Einheitsfront gerecht werden, nur so kann sie gerade jetzt die Einheitsfront wirklich zu einem Instrument gegen die zunehmende Faschisierung des Bonner Staates machen … Die Betriebsgruppe der Partei und des JV müssen aus diesem Fehler lernen; sie können anhand dieser Ereignisse nochmal ihre eigene Politik überprüfen unter Anwendung der im BR-Rundschreiben (vgl. **.*.1972,d.Vf.) genannten Prinzipien."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 24, Bochum 25.3.1972, S. *

17.03.1972:
In Köln erscheint die erste 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) der KPD Betriebszelle Ford (vgl. 13.4.1972), von der uns bisher nur ein Faksimile der ersten Seite vorlag, in dem es im Leitartikel zu den BRW (vgl. 20.3.1972) heißt:"
BETRIEBSRATSWAHLEN: WIE MÜSSEN WIR DEN KAMPF WEITERFÜHREN?

Ab Montag wird in unserem Betrieb ein neuer Betriebsrat gewählt. Viele klassenbewußte und fortschrittliche Kollegen fragen sich, welche Liste sie unterstützen sollen. Besonders Liste 1 und Liste 3 bekämpfen sich mit großem Getöse. So sind sich viele im Unklaren, was sich hinter den einzelnen Listen verbirgt.

Sind es wirklich Marxisten-Leninisten, die hinter der Liste der 'Automobilarbeiter' stehen? Und wessen Interessen vertritt die Liste der IG Metall?

Um zu verstehen, welche Interessen sich hinter der Liste 1 verbergen, muß man sich nur einmal ansehen, wie sie zustande gekommen ist. Im Flugblatt 'Tatsachen' (vgl. **.*.1972,d.Vf.) der IG Metall wird behauptet: 'Die Vertrauensleute bestimmen die Kandidaten der IG-Metall für den Betriebsrat'. Doch jeder weiß, daß dies nicht so war. Vielmehr hat die VL-Leitung, die sich sämtlich aus Betriebsräten zusammensetzt, eine fertige Liste ausgearbeitet und sie dem Bereichsvorstand vorgelegt. Änderungsvorschläge von unten waren dabei nicht mehr erwünscht.

Die Betriebsräte haben schon ihre eigenen Nachfolger bestimmt und nicht die Vertrauensleute.

Es ist klar, daß sich gegen solch verrottete innergewerkschaftliche Demokratie Widerspruch erheben mußte! Und von diesem Widerspruch fortschrittlicher Kollegen will die Liste der 'Automobilarbeiter' profitieren. Nur wenige in ihren Reihen sind bisher als fortschrittliche Gewerkschafter hervorgetreten. Die Liste 3 ist keine einheitliche Gruppe, die sich für die Interessen der Kollegen einsetzen könnte. Dafür gibt es viele Beweise. Die 'Automobilarbeiter' Liste gab es schon bei den letzten Wahlen vor vier Jahren. Es wurden auch einige aus dieser Liste gewählt. Doch hat irgendjemand etwas Gutes über die Arbeit dieser Betriebsräte gehört? In ihren Flugblättern berichten sie nicht einmal selbst etwas über ihre Arbeit. Das ist auch kaum möglich, denn von den fünf gewählten Betriebsräten dieser Liste sind zwei während ihrer Amtszeit zurückgetreten und zwei sind zur Gewerkschaftslisten übergelaufen. Bei der letzten Wahl fällt diese Liste sogar schon vor der Wahl auseinander. Acht Kandidaten haben zurückgezogen. Die 'Automobilarbeiter'-Gruppe tritt regelmäßig nur zur Wahl ins Leben, um danach wieder zu verschwinden.

Sehen wir uns einmal ihre Forderungen, ihr Programm an! Es gibt nur einige Forderungen, die richtig sind: Bezahlung der Pausen, der Einsatz von Springern oder Bereitstellen und Waschen der Arbeitskleidung. Der Rest der Forderungen aber weist in die falsche Richtung.

Bei den Forderungen zur Rente z.B. fordern sie als Berechnungsgrundlage das letzte Arbeitsjahr statt den letzten fünf Jahren. Die Kollegen von der Liste 3 müssen aber doch wissen, daß es mit dem Lohn des Arbeiters im Alter kaum mehr bergaufwärts geht, daß sie nur noch mit großer Mühe im Alter das verstärkte Arbeitstempo aushalten können und darum umgesetzt werden. Die richtige Forderung muß hier heißen: Herabsetzung des Rentenalters! Diese Forderung ist im AKTIONSPROGRAMM der KPD aufgestellt.

Ein weiteres Beispiel dafür, daß die Forderungen der Liste 3 in eine falsche Richtung laufen, sind ihre Forderungen". Hier bricht das Faksimile leider ab.

Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet:"
BETRIEBSZELLE FORD/KÖLN GIBT IHRE ERSTE KOMMUNISTISCHE ARBEITERPRESSE HERAUS!

Bereits in der Metalltarifrunde (MTR,d.Vf.) letzten Jahres war die Untersuchung der Automobilbranche soweit, daß bei Opel/Bochum und Ford/Köln die Propagandaarbeit aufgenommen werden konnte. Die rasche Gewinnung von Sympathisanten unter den Kollegen von Opel ermöglichte die Gründung der Betriebszelle im Oktober 1971.

Nach Gründung der Ortsleitung (vgl. 12.3.1972,d.Vf.) in Köln nimmt jetzt die Betriebszelle Ford die Arbeit auf. Mit ihrer ersten Betriebszeitung greift die Zelle propagandistisch in die Betriebsratswahl bei Ford ein, sie untersucht, was hinter den drei Kandidatenlisten steckt und erklärt, warum die KPD noch keine oppositionelle Liste aufstellt."
Q: Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 7.4.1972, S. 2

20.03.1972:
Vermutlich in dieser Woche erscheint eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 6.3.1972, 3.4.1972) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Hoesch Phoenix Dortmund.
Aus Bochum und Köln in NRW wird berichtet:"
2. LISTE BEI OPEL UND FORD

Bei FORD und OPEL wurden genauso wie bei Hoesch die Listen von den IGM-Führern ausgemauschelt. Auch hier versuchte man hinter dem Rücken der Kollegen, treue Regierungsfreunde auf die Liste zu setzen. Mit dem Aufstellen einer 2. Liste haben kämpferische Kollegen diese Absichten durchkreuzt. Die Liste stellt sich auf den Boden eines Programms, mit klaren Forderungen, die sich gegen die Rationalisierungsfolgen und das BVG richten.

Die IGM-Führer erhoben natürlich gleich ein riesiges Geschrei von Spaltung der gewerkschaftlichen Einheit. Doch nicht die Liste der Kollegen spaltet, sondern die Liste der IGM-Bonzen, die ehrlichen Kollegen einen Platz auf der (hier fehlt wieder mindestens eine Zeile,d.Vf.) Die D'K'P-Führer (DKP,d.Vf.) haben ebenfalls ein großes Geschrei erhoben und ihren Mitgliedern mit Parteiausschluß innerhalb 48 Stunden gedroht, wenn sie sich an 2. Listen beteiligen würden. Dabei sind doch gerade D'K'P-Mitglieder in der Vergangenheit (vgl. **.**.1968,d.Vf.) auf der Westfalenhütte über 2. Listen in den Betriebsrat hineingekommen…..!

Auch bei Phoenix wäre eine 2. Liste der richtige Weg gewesen!"
Q: Die Rote Westfalenwalze Demokratische Wahlen? oder Wahlzauber!, Dortmund o. J. (März 1972)

20.03.1972:
Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet über den Beginn der Betriebsratswahlen (BRW) bei Ford Köln. Am 19.4. heißt es zum Ausgang:"
FORD/KÖLN

Diese Betriebsratswahl war eine Niederlage für die IG-Metall-Führung. Über die Hälfte der abgegebenen Stimmen kamen nicht der IG-Metall-Liste zugute.

Ein Viertel der Wahlberechtigten hat nicht gewählt. Daran kann man sehen, daß viele Kollegen aus Opposition gegen die Gewerkschaftsführung andere Listen vorzogen oder sich von der Wahl insgesamt nichts versprachen, was ihren Interessen dienen könnte.

Über viele Stimmen, die die Liste 1 bekommen hat, wird sich die Gewerkschaftsführung nicht lange freuen können, denn viele Kollegen haben der Liste 1 (IGM) ihre Stimme gegeben, weil sie noch keine Alternative sahen.

AUF LISTE 2 KANDIDERTE EIN EINZELNER TÜRKISCHER KOLLEGE, VON DESSEN PROGRAMM NICHTS BEKANNT GEWORDEN IST. ER ERHIELT ÜBER 5 000 STIMMEN.

Doch brauchen die türkischen Kollegen einen Betriebsrat ohne Programm, der nur auf seine Nationalität vertraut? Sie brauchen einen Betriebsrat, der ihre Arbeitskraft gegen die maßlosen Angriffe der Fordkapitalisten schützt; sie brauchten Betriebsräte, die mithelfen, die türkischen Arbeiter mit den deutschen Kollegen zusammenzuschließen!

Was ist denn die Ursache, warum viele deutsche Arbeiter bei Ford die Wahl jedes ausländischen Betriebsrates mit Mißtrauen betrachten?

Sie befürchten, daß ein ausländischer Betriebsrat sich nicht für grundlegende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einsetzt, sondern sich nur um möglichst viele Überstunden kümmert. Das geht aber nur auf Kosten der Gesundheit. Ein Leben lang - und das ist die Perspektive der deutschen Kollegen - kann schon niemand mehr das Tempo am Band aushalten.

VON DER LISTE 3, DEN 'AUTOMOBILARBEITERN', SIND SCHON VOR DER WAHL 14 KOLLEGEN ZURÜCKGETRETEN. WEITERE RÜCKTRITTE WERDEN MIT SICHERHEIT FOLGEN.

Diese Kollegen zogen ihre Kandidatur zurück, weil sie sich über den Charakter dieser sogenannten oppositionellen Liste völlig im Unklaren waren, und nachdem sie durch einige Betriebsräte bearbeitet worden sind. Ihre mangelnde Standhaftigkeit ist kein Wunder. Sie ist das Ergebnis der undurchsichtigen Manöver der Listeführer!

Diese Listenführer haben jedem Kollegen gesagt, was dieser ihrer Meinung nach gerade hören wollte. Da war von einer 'kommunistischen Liste' die Rede, dann wieder von einer IG-Metall usw. usf.

Das Motiv dieser Manöver der Listenführer ist vollkommen klar: Ihnen ging und geht es nicht um eine klar formulierte oppositionelle Linie gegenüber der verräterischen Gewerkschaftsführung, sondern einzig um die Betriebsratsposten.

AN DER LISTE 3 KANN MAN LERNEN, WIEWEIT ES LÜCK UND CO. GEBRACHT HABEN

Die Betriebsräte der IG-Metall-Liste, seien sie nun in der SPD oder in der DKP, haben mit der Geschäftsleitung so sehr gemeinsame Sache gemacht, daß sich viele Kollegen sogar von einer Liste, die zum großen Teil aus Postenjägern besteht, immer noch mehr versprechen. Die KPD wird ihre Kräfte auf die bevorstehenden Vertrauensleutewahlen (VLW - vgl. S7.*.1972,d.Vf.) konzentrieren. Die Unzufriedenheit der Kollegen mit der Politik der Gewerkschaftsführung zeigt, daß die Zeit für den Aufbau eines oppositionellen Vertrauensleutekörpers bei Ford reif ist."
Q: Rote Fahne Nr. 40, 41 und 44, Dortmund 7.4.1972, 19.4.1972 bzw. 24.5.1972, S. 2, S. 7 bzw. S. 5

25.03.1972:
Die Nr. 24 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KND (vgl. 22.3.1972, 28.3.1972) erscheint unter der Titelüberschrift "Ford-Köln: Automobilarbeiterliste gegen Regierungsknechte" mit einem Bericht über die Betriebsratswahlen (BRW).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 24, Bochum 25.3.1972

26.03.1972:
Nach einem Bericht der KGB/E wird von gewerkschaftsoppositionellen Kollegen bei Opel-Bochum über Flugblätter zu einer öffentlichen Sitzung aufgerufen, zu der "alle Arbeiter und Angestellten eingeladen worden waren". Diese Sitzung war, laut Projektgruppe Ruhrgebietsanalyse, die Gründungssitzung der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG). Laut KPD sind 30 bis 40 Personen anwesend.

Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet:"
OPEL: OPPOSITIONELLE LISTE

Ein Kollege von Ford in Köln berichtete über den Kampf der Gewerkschaftsopposition bei Ford und sagte, daß die Opel-Kollegen unbedingt die Forderung nach dem Sieben-Stundentag bei vollem Lohnausgleich aufnehmen müßten. Die Tatsache, daß gegenwärtig bei Opel mehr als 40 Stunden gearbeitet würde, dürfte die Kollegen nicht davon abhalten, sich in die gemeinsame Kampffront für den Sieben-Stundentag einzureihen. Er betonte, daß diese Forderung sich ja auch gegen drohende Kurzarbeit und Entlassungen richte."
Q: KGB/E: Zur gewerkschaftlichen Arbeit, Bochum o.J.; Projektgruppe Ruhrgebietsanalyse Bochum: Opel streikt. Ausbeutung und Kämpfe bei Opel, Bochum 1973, S. 52;Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 7.4.1972, S. 5;Beiträge zur revolutionären Theorie Nr. 7, Bochum 1976, S. 30ff;Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 57, München März 1975;Erwin Bawulski: Die Septemberstreiks 1969 und ihre Folgen unter besonderer Berücksichtigung der Adam Opel AG in Bochum, Dortmund 1974

April 1972:
Es erscheint die Nr. 4 der 'Befreiung' - anarchistische Zeitung (vgl. März 1972, Juni 1972) mit den Artikeln "Werkschutz" zur Verteilung von Flugblättern gegen die Fahrpreiserhöhungen bei Ford Köln am 22.3.1972 und "Direkte Aktion bei Ford" in der W-Halle.
Q: Befreiung Nr. 4, Mülheim Apr. 1972, S. 16 und 21

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April 1972:
Die SAG geben die Nr. 10 ihres 'Klassenkampf' (vgl. März 1972, Juni 1972) heraus. Eingegangen wird auch auf Ford Köln.
Q: Klassenkampf Nr. 10, Frankfurt Apr. 1972

April 1972:
Der KJVD Köln der KPD/ML-ZB gibt vermutlich im April die Broschüre "Arbeiterjugend! Hinein in die Kampffront des Roten 1. Mai!" heraus mit den Abschnitten:
- "Kolleginnen und Kollegen" von einem Mitglied der Jugendbetriebsgruppe Ford;
- "Alle Mann hinters Kampfprogramm" zu Ford;
- "Arbeiter, Lehrlinge und Jungarbeiter in einer Kampffront" zu Ford;
- "Heraus zum roten 1. Mai";
- "Friedens- oder Revanchepolitik"; sowie
- "Für Frieden und Sozialismus".
Q: KJVD Köln: Arbeiterjugend! Hinein in die Kampffront des Roten 1. Mai!, Köln o. J. (1972)

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03.04.1972:
Erstmals erscheint eine Ausgabe des 'Roten Schwungrades' - Betriebszeitung der KPD/ML-ZB bei Hoesch Phönix Dortmund (vgl. 20.3.1972, 10.4.1972). Im zweiten Artikel heißt es:"
FÜR DORTMUNDS ROTEN 1. MAI:
ARBEITEREINHEITSFRONT GEGEN NOTSTAND, AUFRÜSTUNG UND REVANCHEPOLITIK

Unter dem Deckmantel der steigenden Kriminalität und dem Kampf gegen die anarchistische Baader-Meinhof Gruppe (RAF,d.Vf.) wird die Polizei immer besser ausgerüstet, aber um in Wirklichkeit gegen Arbeiter eingesetzt zu werden. Beispiel hierfür: Während der Metalltarifrunde (MTR in Baden-Württemberg - vgl. 23.11.1971,d.Vf.) waren bei Benz in Mannheim 200 Polizisten in einer nahegelegenen Kaserne untergebracht, um bei Kämpfen der Benzarbeiter eingesetzt zu werden. Der Bundesgrenzschutz) soll um 5 000 Mann verstärkt werden. Er soll nach Genscher: 'seiner Funktion als Polizei des Bundes nachkommen und jederzeit als Reserve für Spitzenbelastungen im Rahmen der gemeinsamen Sicherheitskonzeption von Bund und Ländern zur wirksamen Verbrechensbekämpfung verfügbar sein.' Auch hier ist die Verbrechensbekämpfung nur ein Vorwand. Als im vorigen Jahr die Kollegen von Ford-Köln streikten (IGM-Bereich in NRW - vgl. **.**.1971,d.Vf.) landeten dort BGS Hubschrauber. Hier in Dortmund ist auf dem alten Zechengelände von Gneisenau ein Landeplatz für 5 Kampfhubschrauber gebaut worden. So können Bundesgrenzschutzeinheiten herangeflogen werden, um gegen Arbeiter zu kämpfen."
Q: Das Rote Schwungrad Schon wieder eine neue Zeitung, Dortmund o. J. (Apr. 1972)

07.04.1972:
Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet heute von den Betriebsratswahlen (BRW):"
Das Prinzip der 2.Liste schematisch und ohne jegliche Untersuchungen auf alle Betriebe zu übertragen, unternimmt anschaulich die KPD/ML-Zentralbüro (KPD/ML-ZB,d.Vf.).
- da werden 'Einheitsfrontkomitees' (EFK,d.Vf.) propagiert, hinter denen nichts anderes steckt als die eigene Betriebsgruppe, wie bei KWU in Westberlin (IGM-Bereich,d.Vf.).

- da werden über Betriebszeitungen und Flugblätter Vorstellungen von einer 2. Liste geweckt, die dann zerplatzen wie eine Siefenblase, wie bei Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund.

- da wird schließlich um des bloßen Prinzips willen eine Gegenliste unterstützt, die nicht besser ist als die offizielle Liste der IGM, wie im Fall der 'Automobilarbeiterliste' bei Ford in Köln."
Q: Rote Fahne Nr. 40, Dortmund 7.4.1972, S. 5

10.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet vermutlich spätestens aus dieser Woche:"
WEITERE FORTSCHRITTE BEIM AUFBAU DER PARTEI

Die Mitgliederversammlung der Region Rhein-Ruhr am 12.März hatte dem Vorschlag des Zentralkomitees, eine Reihe weiterer Zellen einzurichten, zugestimmt (…). Dieser Beschluß wurde ohne Zögern in die Tat umgesetzt. In der letzten ROTEN FAHNE haben wir bereits über die Gründung der Zelle Ford/Köln berichtet.

Inzwischen sind zwei weitere Betriebszellen mit ihren Kommunistischen Arbeiterpressen (KAP,d.Vf.) vor die Kollegen ihres Betriebes getreten: In Aachen die Zelle Philips und die Zelle der Zeche Westerholt/Polsum. Der Zeitpunkt der Gründung ermöglichte es beiden Zellen, noch propagandistisch in die Betriebsratswahlen (BRW,d.Vf.) einzugreifen und für den 1.Mai gegen Reformismus und Revisionismus - für die revolutionäre Einheit der Arbeiterklasse unter Führung der KPD zu mobilisieren."
Q: Rote Fahne Nr. 41, Dortmund 19.4.1972, S. 2

13.04.1972:
In Köln erscheint die 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) der KPD Betriebszelle Ford Nr. 2 (vgl. 17.3.1972, 9.5.1972) mit dem Leitartikel "Gegen Reformismus und Revisionismus - Für die revolutionäre Einheit der Arbeiterklasse" zum 1. Mai, wobei die Demonstration in Dortmund stattfindet und in Köln eine Arbeiterrunde für den 22.4.1972 angekündigt wird. Zum 1. Mai wird auch auf Türkisch aufgerufen.

Zu den BRW werden gezogen "Die Lehren aus den Betriebsratswahlen", eine Arbeiterkorrespondenz berichtet von Arbeitsunfällen bzw. deren Nichtmeldung. Aufgerufen wird zur Vietnamdemonstration in Dortmund am 15.4.1972. Berichtet wird mit Hilfe der 'Roten Fahne' von der Chemietarifrunde (CTR) im Bezirk Nordrhein.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 2, Köln 13.4.1972

19.04.1972:
Die Nr. 29 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 15.4.1972, 22.4.1972) erscheint. U.a. wird eingegangen auf Ford Köln.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 29, Bochum 19.4.1972

19.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet heute:"
VORWÄRTS ZUM 1.MAI
GEGEN REFORMISMUS UND REVISIONISMUS - FÜR DIE REVOLUTIONÄRE EINHEIT DER ARBEITERKLASSE! - KPD

RHEIN-RUHR

Das Regionalkomitee Rhein-Ruhr sieht es für den 1.Mai 1972 als seine Hauptaufgabe an, in der Anwendung der zentralen Parole:
GEGEN REFORMISMUS UND REVISIONISMUS - FÜR DIE REVOLUTIONÄRE EINHEIT DER ARBEITERKLASSE - KPD
der zentralen DGB-Veranstaltung in Dortmund mit einer Parteidemonstration entgegenzutreten. Alle Anstrengungen werden darauf ausgerichtet, SPD-Regierung, DGB-DKP-Führung die Demonstration der wahren Interessen der Arbeiterklasse entgegenzuhalten.

Seit der Veröffentlichung des Maiaufrufs propagiert das RK und seine Zellen die ausgegebene Linie. Überall dort, wo fortschrittliche Menschen sie unterstützen wollen, organisiert sie diese in Maikomitees (MK,d.Vf.). Die Ortsleitungen in Dortmund (vgl. 5.4.1972,d.Vf.) und Düsseldorf (vgl. 27.3.1972,d.Vf.) haben bereits Arbeiterrunden durchgeführt, in der nächsten Woche werden die Zellen Ford/Köln (IGM-Bereich - vgl. 22.4.1972,d.Vf.) und die neugegründete Zelle der Zeche Westerholt/Polsum (IGBE-Bereich - vgl. 21.4.1972,d.Vf.) ebenfalls Veranstaltungen zur Mobilisierung für die Maidemonstration in Dortmund durchführen."
Q: Rote Fahne Nr. 41, Dortmund 19.4.1972, S. 3

21.04.1972:
Die Kommunistische Initiative Köln (KI) gibt vermutlich Ende dieser Woche ihre 'Kommunistische Zeitung Köln' Nr. 2 heraus. Von Ford kommen die Berichte:
- "Köln Sonderschichten: Saarlouis Kurzarbeit!";
- "Taschengeld" für Betriebsräte;
- "Lohnraub";
- "Betriebsräte".
Q: Kommunistische Zeitung Köln Nr. 2, Mülheim o. J. (1972), S. 9f

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22.04.1972:
In Köln will heute die KPD-Zelle Ford ihre Maiveranstaltung durchführen. In der 'Roten Fahne' (RF) vom 19.4.1972 waren genauer Ort und Zeit noch nicht bekannt.
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.1 und 3; Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr.2,Köln 13.4.1972,S.2

26.04.1972:
Bei AEG Brunnenstraße in Berlin-Wedding gibt die KPD/ML-ZB ihren 'AEG-Arbeiter' Nr. 40 (vgl. 17.4.1972, 4.5.1972) heraus. Berichtet wird von Erfolgen bei den Betriebsratswahlen bei Opel und Ford Köln.
Q: Der AEG-Arbeiter Nr. 40, Berlin 26.4.1972, S. 5

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26.04.1972:
In Köln demonstrieren heute, laut SAG, 600 von Felten und Guillaume (F+G) sowie 400 von Ford gegen die CDU/CSU-Machtübernahmepläne. Zum selben Anlaß gibt es auch eine stadtweite Demonstration. Von den 600 Demonstranten bei F+G in Mülheim berichtet auch die KPD/ML-ZB. Laut DKP wird bei F+G der Warnstreik mit einer Demonstration verbunden. Bei Ford kommt es, laut KPD (vgl. 9.5.1972) nicht zum Streik.
Q: Klassenkampf Nr. 11/12, Frankfurt Mai/Juni 1972; Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 3, Köln 9.5.1972, S. 2f;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 32, Bochum 29.4.1972;Heisse Eisen Extra Davor zittern Strauß und Barzel: Arbeiter haben mobil gemacht!, Dortmund o. J. (27.4.1972), S. 1

27.04.1972:
In Köln gibt die KPD einen 'Rote Fahne' Sonderdruck "Gegen die Regierung des Monopolkapitals" datiert auf April heraus, in der sie von der gestrigen Kundgebung und dem für heute angekündigten Streik bei Ford berichtet sowie zur Maidemonstration in Dortmund aufruft.
Vermutlich wird dieser Sonderdruck auch bei Ford verteilt.
Q: Rote Fahne Sonderdruck Gegen die Regierung des Monopolkapitals, Köln April 1972

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09.05.1972:
In Köln erscheint die 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) der KPD Betriebszelle Ford Nr. 3 (vgl. 13.4.1972, 29.11.1972) mit dem Leitartikel "SPD - CDU - Schmierenkomödie um die beste Interessenvertretung der Monopole" und einer Kontaktadresse nur in Düsseldorf.

Eine Arbeiterkorrespondenz schildert vom Streik gegen das Mißtrauensvotum: "Ford: Demagogie der SPD-Handlanger" (vgl. 26.4.1972). Berichtet wird auch vom 1. Mai u.a. aus Dortmund und Düsseldorf sowie aus Köln u.a. von der Festnahme von Verteilern bei Felten und Guillaume (F+G). Eine Korrespondenz schildert die "Einarbeitung bei Ford". Erläutert wird: "Wie wird in Nordkorea die Produktion in den Fabriken geleitet". Zu den Jugendvertreterwahlen (JVW) wird aufgerufen: "Wählt fortschrittliche Jugendvertreter!", aber auch zum KJV: "Vorwärts im Aufbau des kommunistischen Jugendverbandes!"
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Ford Nr. 3, Köln 9.5.1972

21.05.1972:
An der ersten nationalen Konferenz der der KPD-nahestehenden oppositionellen Gewerkschafter (vgl. 1.10.1972) nehmen, nach eigenen Angaben, über 100 Gewerkschafter aus 9 Gewerkschaften (CPK, IGM, IGBE, DruPa, BSE, ÖTV, DPG, DAG, GEW) und fast 50 Betrieben teil. Es handelt sich hierbei u.a. um Ford Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 44 und 50, Dortmund Mai 1972 bzw. 5.7.1972, S. 1f bzw. S. 4; Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr. 1, o.O. (Dortmund) o.J. (1972), S.*;KPD-OL Dortmund:1 200 DM Mindestlohn! 40 DM mehr für alle pro Woche!, Dortmund o.J. (1973), S. 2

24.05.1972:
Die KPD (vgl. 24.5.1972) berichtet heute von den BRW und VLW bzw. der RGO:"
BETRIEBSRATSWAHLEN UND DER AUFBAU DER REVOLUTIONÄREN GEWERKSCHAFTSOPPOSITION
DIE OPPOSITION GEWINNT EINFLUSS

In den meisten Betrieben sind die Betriebsratswahlen vorüber. Die Ergebnisse liegen vor. Sie zeigen: mit Wahlmanipulation und Demagogie ist es der Sozialdemokratie noch einmal gelungen, die meisten ihrer Positionen in den Betriebsräten zu halten. Die Ergebnisse zeigen aber auch: die oppositionellen Kräfte in den Gewerkschaften haben deutlich an Einfluß unter den Arbeitermassen gewonnen.

Die Ergebnisse zeigen die Unzufriedenheit der Arbeiter und Angestellten mit der Politik der Gewerkschaftsführer: bei Ford-Köln (IGM-Bereich - vgl. 20.3.1972,d.Vf.)stimmten weniger als die Hälfte für die IGM-Liste, bei Klöckner-Draht in Düsseldorf sind fast die Hälfte neue Betriebsratsmitglieder (IGM-Bereich - vgl. Apr. 1972,d.Vf.), bei Mannesmann-Lierenfeld sogar 13 von 19."
Q: Rote Fahne Nr. 44, Dortmund 24.5.1972, S. 5

27.05.1972:
In Köln findet eine landesweite Vietnam-Demonstration statt, zu der KJVD und KPD/ML-ZB u.a. in Dortmund (u.a. im IGM-Bereich bei der Hoesch Westfalenhütte) mit folgendem, vermutlich landesweiten, Flugblatt aufrufen:"
HERAUS ZUR DEMONSTRATION
FÜR DEN VOLLSTÄNDIGEN SIEG DER INDOCHINESISCHEN VÖLKER!

Bedenkt ihr nicht, daß dieser Krieg auf Europa übergreifen kann? Der 'Vertrag' Moskaus mit Bonn schafft ja erst einmal die 'Ruhe in Europa', die die Supermächte brauchen, um gegen Volkschina gemeinsam zu marschieren.

Für den aufstrebenden westdeutschen Revanchismus bedeutet das, er wird ebenso zum Feind aller Völker. Die Ostverträge sind ein wichtiger Schritt für die Kriegsgewinnler Krupp, Flick und Thyssen als Juniorpartner der Supermächte, die osteuropäischen Völker einzukassieren. Sie sind blutgieriger geworden und strecken ihre Klauen nach der DDR aus. Das ist kein Frieden, sondern sind Kriegsvorbereitungen.

Kollegen, was spielt sich denn in westdeutschen Betrieben und auf westdeutschen Straßen ab?

- Vorgestern wurden in Essen (vgl. 22.5.1972,d.Vf.) 3 Genossen der KPD/ML verhaftet. Weil sie eine illegale Organisation begünstigt hätten! Dieser Schlag richtet sich gegen die KPD/ML, die gerade in ihrer ROTEN FAHNE Nr.10 (vgl. 15.5.1972,d.VF.) die Kriegstreiberpolitik bekämpft. Die KPD/ML zeigt der Arbeiterklasse, daß sie geeint unter Führung der KOMMUNISTISCHEN PARTEI diesen Bonner Kriegstreiberstaat stürzen soll und so den sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat errichtet, die Garantie für Demokratie und Frieden!

- So werden wie bei FORD (IGM-Bereich in Köln,d.Vf.) revolutionäre Arbeiter und klassenkämpferische Betriebsräte unter Druck gesetzt oder entlassen, wenn sie gegen Stillegungen und Bespitzelungen kämpfen.

DAS NENNT MAN WAHRLICH MOBILMACHUNGSÜBUNG GEGEN DIE STREIKS DER HUNDERTTAUSENDE IN DEN LETZTEN WOCHEN!"
Q: Rote Fahne Nr. 13, Bochum 28.6.1972, S.*; KPD/ML-ZB, KJVD: Heraus zur Demonstration für den vollständigen Sieg der indochinesischen Völker!, Bochum o.J. (Mai 1972)

29.05.1972:
Die KPD/ML-ZB berichtet in der Nr. 11 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.5.1972, 12.6.1972) noch einmal über das Ergebnis der Betriebsratswahlen (BRW) in NRW bei Ford Köln, wo die Liste 'Automobil Arbeiter' mit 1 817 Stimmen 5 von 37 Sitzen besetzen konnte. Diese Liste wird als von der KPD/ML-ZB und ihrer Betriebszeitung 'Rote Schwungscheibe' unterstützte dargestellt. Kritisiert wird die KPD, die für die Liste der IG Metall (IGM) eintrat.
Q: Rote Fahne Nr. 11, Bochum 29.5.1972

29.05.1972:
Die KPD (vgl. 7.6.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche von den VLW:"
BERICHT DER BETRIEBSZELLE FORD/KÖLN
DIE KLASSENBEWUSSTEN KRÄFTE STÄRKEN!

'Die Vertrauensleute kommen ja nicht einmal auf ihre eigenen Versammlungen, sie setzen sich nicht für die Kollegen ein. Die Belegschaft bei Ford ist unpolitisch und hat auch keine anderen Vertrauensleute verdient.'

Das können wir Kommunisten ständig hören, wenn wir über die Wichtigkeit der Vertrauensleute sprechen. Was sind aber die Ursachen, daß bis auf Ausnahmen, vor allem in der Z- und W-Halle, die Vertrauensleute nicht die Vertreter ihrer Kollegen sind?

Die 1.Ursache ist, daß die Leitung des Vertrauensleutekörpers (VLK) fest in der Hand der Betriebsräte ist.

Die 2.Ursache ist, daß bisher wirkliche demokratische Wahlen überhaupt noch nicht stattgefunden haben.

SEHEN WIR UNS AN, WIE ES ZUR VORHERRSCHAFT DER BETRIEBSRÄTE GEKOMMEN IST.

Vor ungefähr zehn Jahren haben die damaligen Betriebsräte Lück und Tolusch mit Hilfe der Vertrauensleute und der Gewerkschaft in einem kleinen Putsch den alten Betriebsrat zum freiwilligen Verzicht gezwungen und sich selber in den Sattel gesetzt. Sie haben dabei gelernt einzusehen, welche Macht die Vertrauensleute darstellen und behielten deshalb die Leitungen des VLK fest in den Händen.

Die Betriebsräte konnten in ihrer Eigenschaft als VLK-Leitung bei den Vertrauensleute-Wahlen immer solche Kandidaten vorschlagen, die dem Betriebsrat, d.h. ihnen selbst genehm waren. Sie wurden von den Vertrauensleuten wieder zur Wahl in die Leitung vorgeschlagen und auch gewählt. Bei den Betriebsrats-Wahlen (BRW,d.Vf.) dann schlugen sie sich selbst als Kandidaten vor usw. usw. Durch dieses Doppelspiel von BR und VLK-Leitung wird der Betriebsratsposten zu einem Job auf Lebenszeit.

Die Vertrauensleute aber, die für ihre Kollegen eintreten wollen, wurden systematisch demoralisiert: Isolierung durch Abschneiden von Informationen, indem sie z.B. nicht zu Gewerkschaftsveranstaltungen eingeladen wurden, bis hin zu Denunziationen.

Bei den Vertrauensleute-Wahlen 1970/1971 (vgl. S4.**.197*,d.Vf.) sollten erstmals Wahlen stattfinden. Die Streiks im September 1969 waren der Gewerkschaftsführung in die Knochen gefahren: Statt der bloßen Festsetzung durch die Leitungen sollten die Kollegen selbst bestimmen, wen sie als ihre Interessenvertreter haben wollten. Doch was waren das für Wahlen bei Ford?

Im Regelfall sah die 'Wahl' folgendermaßen: der Wahlausschuß kam in die Abteilung und schlug einen Kollegen vor, meistens den alten Vertrauensmann. Anstandshalber wurde nach Gegenvorschlägen gefragt, dann sofort abgestimmt.

Es gab vorher keine gewerkschaftliche Mitgliederversammlung, auf der die alten Vertrauensleute Rechenschaft ablegen und die neuen ihr Programm darstellen mußten. Praktisch war diese 'Wahl' dassselbe wie vorher das 'Setzen' von Vertrauensleuten. In vielen Abteilungen wurde bisher überhaupt nicht gewählt. Aber nicht in allen Abteilungen ging die 'Wahl' so reibungslos vonstatten: Die Kollegen stellten ehrliche Kämpfer auf.

Doch jetzt begannen die Leitungen davon zu reden, daß die Abteilung ja doch umorganisiert würde, mit anderen zusammengelegt oder woanders neu aufgemacht usw. Man könne also noch nicht wählen. Mit solchen faulen Manövern wollte man die Kollegen von der Wahl abbringen.

Da eine breite gewerkschaftliche Mobilisierung unterbunden worden war und viele fortschrittliche Kollegen demoralisiert wurden, gab es zuwenig Vertrauensleute. Manche Vertrauensleute hatten über 100 Kollegen zu vertreten. Sie waren dazu auch noch für die andere Schicht zuständig. Viele verloren dabei die genaue Kenntnis der Arbeitsverhältnisse ihrer Kollegen. Sie konnten sich nicht mit den Kollegen gemeinsam beraten, was zu machen ist.

Ist der Vertrauensmann erst einmal in dieser Weise isoliert von seinen Kollegen, dann kommt es schnell dazu, daß er einen Kollegen, der einen Rat will, an den entsprechenden Betriebsrat verweist. Denn die Betriebsräte haben sich ja spezialisiert auf Fragen wie Lohn, Unfall, Wohnung usw. Die Probleme der Kollegen werden jetzt zu verschiedenen Spezialproblemen, die man einem 'Fachmann' vorträgt. Der Vertrauensmann wird degradiert zum Zeitungsträger und zu einer bloßen Auskunftstelle über die verwickelte Arbeit des Betriebsrats.

Hier muß man es einmal offen aussprechen, daß durch die Politik der Betriebsräte bei Ford aus den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten in Wirklichkeit der verlängerte Arm des Betriebsrates geworden ist.

Dies ist die wahre Ursache, warum es bei Ford mit der Arbeit der Vertrauensleute so schlecht steht. Nicht weil die Kollegen sich für nichts interessieren oder einzelne Vertrauensleute faul sind. Sondern weil die Gewerkschaftsführung über ihre Betriebsräte systematisch eine gewerkschaftliche Arbeit bei Ford verhindert hat.

WAS IST DER AUSWEG AUS DIESER LAGE, WIE MÜSSEN DIE KOMMUNISTEN HIER HANDELN?

Unser Ziel ist der Aufbau einer starken Gewerkschaftsopposition, weil die Gewerkschaftsführung, wie wir am Beispiel Ford bewiesen haben, eine konsequente Interessenvertretung der Kollegen verhindert. Ein Schritt in diese Richtung sind gewerkschaftliche Mitgliederversammlungen und Abteilungsversammlungen vor der Vertrauensleutewahl.

KOLLEGEN SCHLAGT SELBST EURE KANDIDATEN FÜR DIE VERTRAUENSLEUTEWAHL VOR!
SCHON JETZT MUSS DAMIT BEGONNEN WERDEN ZU PRÜFEN, WER SICH DAFÜR EIGNET!"
Q: Rote Fahne Nr. 46, Dortmund 7.6.1972, S. 4

29.05.1972:
Die KPD (vgl. 7.6.1972) berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
ARBEITERKORRESPONDENZ
DIE WERKSMEISTER BEI FORD

Das ist wieder so ein Sklaventreiber, hört man oft die Fordkollegen an den Bändern oder in den Maschinenhallen sagen. Mit Sklaventreiber meinen sie meist einen Meister oder anderen Vorgesetzten. Man sollte zwar nicht alle Produktionsmeister über einen Kamm scheren, aber in der Regel haben die Kollegen recht:
Um selbst bei ihren Vorgesetzten zu glänzen, sehen viele Meister ihre Hauptaufgabe darin, möglichst viel aus den Kollegen herauszuschinden. Es ist nicht besondere Bosheit, was sie dazu treibt. Oft haben die Zeitnehmer eine Stückzahl errechnet, die die Arbeiter selbst bei der größten Anstrengung nicht erreichen können. Dann wird dem Meister der Vorwurf gemacht, er bringe keine Leistung. Da die Meistergehälter flexibel sind, steigt dann sein Lohn nicht. Er wird in eine andere Abteilung abgeschoben, oder man droht ihm mit der Rückversetzung in die Produktion. Kein Wunder, daß die Meister dann alle möglichen Tricks abwenden, um die Kollegen zur Arbeit anzutreiben. Das geht an den Bändern mit Schreien und Entlassungsdrohungen vor sich. Selbst Meister werden im Beisein der ihnen unterstellten Arbeiter von anderen Vorgesetzten angeschrien.

In den Maschinenhallen sind die Methoden meist anders. Dort versuchen die Meister oft durch Lob, Schmeicheleien, Auf-die-Schulter-klopfen ('wie machst Du das eigentlich, daß Du so viel schaffst? Die anderen sind doch Flaschen…'), mehr Arbeit aus den Kollegen herauszuholen. Oder sie versprechen den Kollegen Samstagsarbeit. Besonders neu angestellte Türken fallen auf diese 'Freundlichkeiten' herein. Aber nicht immer lassen sich noch höhere Stückzahlen herauspressen. Die Kollegen schaffen es einfach nicht.

Die Folge: die Meister müssen den Prellbock zwischen ihren Vorgesetzten und den Arbeitern spielen. Das halten viele nicht aus. Sie kriegen Herz- und Nervenkrankheiten.

Man kann bei Ford von Herzkrankheiten als einer Meisterkrankheit sprechen. Die Meister bei Ford sind fast alle Werksmeister, d.h. sie haben ihren Meistertitel bei Ford erworben. Wenn sie ihren Arbeitsplatz in der Firma verlieren, verlieren sie zugleich unweigerlich ihre Meisterposition: sie müßten in einem anderen Betrieb wieder als ungelernte Arbeiter anfangen. So macht Ford die Meister vom Betrieb abhängig: selbst wenn einem Meister sein Geschäft nicht mehr paßt, wird er nicht von sich aus kündigen, weil es für ihn ein finanzielles Risiko wäre. Die Kollegen sagen treffend: 'Da müßten sie die Schippe wieder selber in die Hand nehmen!'

Leute, die ihre Prüfungen draußen abgelegt haben und damit unabhängig sein könnten, sind in den Fordwerken nicht gern gesehen. Sie werden in ihrem Aufstieg behindert. Denn sie könnten doch Rückgrat besitzen."
Q: Rote Fahne Nr. 46, Dortmund 7.6.1972, S. 4

31.05.1972:
Auf der Schachtanlage Minister Stein/Hardenberg Dortmund soll vermutlich heute Mittag die 'Rote Fahne' (RF) der KPD/ML-ZB Nr.11 vom 29.5.1972 verkauft werden, für die morgens u.a. so geworben wurde:"

GESPRÄCH MIT DER SIEGREICHEN 3. LISTE BEI FORD
1 817 Kollegen haben für sie gestimmt. Lest das Interview mit einem ihrer Vertreter".
Q: Rutsche Kumpels, aufgepaßt: 'Tarifwahrheit bedeutet Lohnabbau'!, Dortmund o.J. (1972), S. 8

Juni 1972:
In der Nr. 5 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Mai 1972, Juli 1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB auch aus Köln von Ford.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 5, Bochum Juni 1972

KJVD_KDAJ_1972_05_06


12.06.1972:
Anfang dieser Woche erscheinen bei Hoesch Dortmund eine 'Rote Westfalenwalze' (vgl. 22.5.1972, 20.6.1972) der KPD/ML-ZB und KJVD Betriebsgruppe Westfalenhütte und ein 'Rotes Schwungrad' der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Phoenix (vgl. 27.4.1972, 20.6.1972) mit je 8 Seiten DIN A 4 und identischem Text:"
FREISPRUCH FÜR KLAUS DILLMANN!

Der Genosse Klaus Dillmann soll am 21. dieses Monats vor dem Dortmunder Gericht abgeurteilt werden. Es dreht sich um den Kampf der Dortmunder Arbeiter, Werktätigen, Lehrlinge, Hausfrauen, Schüler und Studenten gegen die unverschämten Fahrpreiserhöhungen im vergangenen Jahr um 33% (vgl. 1.3.1971, d.Vf.). Der Genosse soll als Rädelsführer hauptverantwortlich gemacht werden. … Gerade wird jetzt wird unter dem Vorwand der Bombenattentate (der RAF,d.Vf.), die wir auch auf das schärfste verurteilen, die Polizei mit MP's ausgerüstet, werden Gesetze zur Vorbeugehaft, zum Einsatz des Bundesgrenzschutzes (BGS,d.Vf.) verabschiedet oder bearbeitet. Als im vorigen Jahr die Kollegen von Ford in Köln (IGM-Bereich - vgl. **.**.1971,d.Vf.) streikten, landeten dort Bundesgrenzschutz-Hubschrauber.

Hier in Dortmund ist auf dem alten Zechengelände Gneisenau ein Landeplatz für 5 Kampfhubschrauber gebaut worden, um einmal gegen streikende Arbeiter vorzugehen. In den Betrieben werden fortschrittliche Kollegen eingeschüchtert, werden schwarze Listen geführt."
Q: Die Rote Westfalenwalze Freispruch für Klaus Dillmann!, Dortmund o. J. (Juni 1972); Das Rote Schwungrad Freispruch für Klaus Dillmann!, Dortmund o. J. (Juni 1972)

19.06.1972:
Heute wird in Berlin das folgende 'Extrablatt' der KPD/ML-ZB verteilt:"
KAMPF DEM BONNER NOTSTANDSSTAAT!

Bei den Betriebsratswahlen (BRW,d.Vf.), der wichtigsten Klassenschlacht der vergangenen Monate, stand in den Großbetrieben Westdeutschlands und Westberlins schon die entscheidende Frage auf der Tagesordnung: Sozialdemokratie oder Kommunismus? - Mit aktiver Unterstützung der Betriebsgruppen der KPD/ML und des KJVD wurden oppositionelle und kommunistische Arbeiter als klassenkämpferische Betriebsräte bei Opel-Bochum, Ford-Köln und Daimler-Benz-Untertürkheim (in Stuttgart, alle: IGM-Bereich,d.Vf.) durchgesetzt!"
Q: KPD/ML-ZB: Extrablatt der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten, Berlin 19.6.1972, S. 1ff; Rote Fahne Extrablatt, Bochum Juni 1972

21.06.1972:
Im 'Klassenkampf' Nr. 22 (vgl. 19.6.1972, 19.7.1972) beschäftigt sich der BKA Freiburg mit den Betriebsratswahlen (BRW): "Bei Ford, Köln, Mannesmann, Lierenfeld, Arri und Zündapp, München und in vielen anderen westdeutschen und westberliner Betrieben flogen Klassenversöhnler aus dem Betriebsrat und wurden fortschrittliche Kollegen gewählt."
Q: Klassenkampf Nr. 22, Freiburg 21.6.1972, S. 5

Juli 1972:
Für den der DKP nahestehenden 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet R.F. vermutlich aus dem Juli:"
DIE EWG IST MITTELSTANDSFEINDLICH
SCHUTZGEMEINSCHAFT DER GROSSBANKEN UND KONZERNE

In der EWG haben sich vor allem die multinationalen Konzerne entfaltet - trotz des EWG-Wettbewerbsrechts. es sind dies Unternehmen wie Philips, Ford, Siemens, Standard Oil, Unilever, Shell, Fiat-Citroen. Ihre Herrschaft ist so stark, daß, wie die 'Frankfurter Rundschau' (FR,d.Vf.) am 18.Juli 172 schrieb, 'die Regierungen kleiner kapitalistischer änder oft nicht mehr gegen große Konzerne aufzumucken wagen'. Vor allem die US-Konzerne setzen sich rabiat über die Rechte der Länder hinweg. Hier ist nicht nur die Hauptquelle des Drucks gegen die kleinen Unternehmer und Handwerker, der Preis- und Inflationswellen, sondern auch eine ständige politische wirtschaftliche Machtentfaltung gegen die demokratischen Rechte der Bürger und Staaten zu sehen. Es ist darum richtig, wenn vor allem diese Quellen aller Übel verstopft werden müssen - durch Kontrolle der Konzernmacht und - wie auch die Gewerkschaften es verlangen, durch Mitbestimmung der Arbeitnehmer über die Investitionen, Preise und Gewinne. Da zehntausende Kleinunternehmer und Handwerker als Zulieferer von den Entscheidungen dieser internationalen Konzerne mitbetroffen sind, ist es nötig, sich mit den Gewerkschaften gegen diese Macht des internationalen Kapitals zu verbinden."
Q: Mittelstandskurier H. 4, Köln Juli/Aug. 1972, S. 15

Juli 1972:
Der KB gibt den 'Arbeiterkampf' (AK) Nr. 20 (vgl. Juni 1972, Sept. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. von Ford Köln.
Q: Arbeiterkampf Nr. 20, Hamburg Juli 1972

Juli 1972:
Die SAG geben vermutlich diesen Monat die Nr. 13 ihres 'Klassenkampf' (vgl. Juni 1972, Aug. 1972) heraus, die u.a. Berichte von Ford enthält.
Q: Klassenkampf Nr. 13, Frankfurt o.J. (1972)

Juli 1972:
Die Kommunistische Initiative Köln (KI) gibt ihre 'Initiative - Ausgabe für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben' (vgl. Sept. 1972) heraus mit dem Artikel "Alarmierender Krankenstand bei Ford".
Q: Initiative - Ausgabe für die Kollegen in den Kölner Metallbetrieben Polizei schiesst sich ein!, Mülheim Juli 1972, S. 2

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August 1972:
Bei Ford Köln gibt der KJVD der KPD/ML-ZB eine Sonderausgabe seiner 'Roten Schwungscheibe' mit einem Aufruf zum Roten Antikriegstag (RAKT) in München (vgl. 2.9.1972) heraus.
Q: Rote Schwungscheibe Sdr.ausg., Köln Aug. 1972

August 1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im August die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 2 (vgl. 13.10.1970, Sept. 1972) heraus mit dem Leitartikel "Ein Kollege sagt, wie es ist" mit den Abschnitten:
- "Was hat die CDU geleistet?";
- "…und was die SPD?";
- "…und der DGB?".

Weitere Artikel sind:
- "Ein Beispiel: Der Rentenbeschiss";
- "Fusstritte für alte Arbeiter";
- "Ausländische Arbeiter";
- "Der Ausweg";
- "Fusstritt für Epkens" von der DKP, der aus der Großen Tarifkommission ausgeschlossen wurde;
- "Lück kontra Automobilarbeiter";
- "DKP lobt Lück".
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 2, Mülheim o. J. (1972)

14.08.1972:
Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr. 23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus, die über eine Reihe von Streiks u.a. für Teuerungszulagen enthält. Diese wurden u.a. bei Ford Köln angedroht.
Q: Arbeitersache Nr. 23, Regensburg Aug. 1972

September 1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr.9 (vgl. Aug. 1972, Okt. 1972) heraus, der berichtet u.a. von Ford Köln.
Q: Zündfunke Nr. 9, München Sept. 1972

September 1972:
Der KB/Gruppe Hamburg gibt die Nr. 5 seines 'Metallarbeiters' (vgl. Juli 1972, 30.10.1972) heraus unter der Schlagzeile "Metaller streiken!" mit Berichten auch von Ford Köln.
Q: Der Metallarbeiter Nr. 5, Hamburg Sept. 1972, S. 2

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September 1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im August die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 3 (vgl. Aug. 1972, 23.10.1972), die uns nur beschädigt vorlag, heraus mit dem Leitartikel "Bombenalarm - aber nicht für Arbeiter" am 23.8.1972.

Weitere Artikel sind:
- "Extratouren?" zum Betriebsrat;
- "SPD: Arbeiterpolitik? Fehlanzeige!";
- "Automobilarbeiter ausgeladen" bei der Vertrauensleuteversammlung am 6.8.1972;
- "Alarmierender Krankenstand";
- "Arbeiterkorrespondenz - Wir und unsere Nachbarn";
- "Kurzarbeit in Genk" in Belgien;
- "3000 fordern Freistellung für Özbagci!";
- "Auch im Fordwohnheim: Mietwucher und Ausländerelend".
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 3, Mülheim o. J. (1972) [Fragment]

11.09.1972:
Der DKP-Kreisvorstand Hamburg-Wandsbek gibt die Nr. 11 seiner 'Wandsbeker Metall Information' (vgl. 6.9.1972, Okt. 1972) für September vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Artikel "Ein heißer Winter: 100 Mark mehr!" zur Forderung der Jugendvertretung von Ford Köln.
Q: Wandsbeker Metall Information Nr. 11, Hamburg Sept. 1972, S. 10

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20.09.1972:
In der Nr. 60 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.9.1972, 27.9.1972) wird berichtet von Ford Köln. Dort trete die DKP für 12% ein. Man selbst fordert 600 DM für Lehrlinge.
Q: Rote Fahne Nr. 61, Dortmund 20.9.1972

01.10.1972:
In Dortmund nehmen, nach eigenen Angaben über 100 Personen an einem Treffen oppositioneller, der KPD-nahestehender Metaller teil. Die Teilnehmer kommen u.a. von Ford Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 63, Dortmund 4.10.1972; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 1, Dortmund o.J. (1972), S. 36

01.10.1972:
Die KPD (vgl. 4.10.1972) berichtet von der Solidaritätsdemonstration mit den vom Gewerkschaftsausschluss aufgrund der UVB bedrohten Betriebsräten der GOG Opel Bochum. Die Solidaritätserklärung der Teilnehmer der Konferenz in Dortmund (vgl. 1.10.1972), die in die Opel-Versammlung eingebracht werden sollte, ist unterzeichnet von Beschäftigten u.a. von Ford Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 63, Dortmund 4.10.1972

16.10.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben in München die Stadtteilgruppen der ABG die Nr. 14 ihres 'Roten Anzeigers' (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) heraus. Berichtet wird u.a. von Ford.
Q: Roter Anzeiger Nr. 14, München Okt. 1972

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22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter kommen wollen u.a. von Ford (Köln).
Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Bochum 24.10.1972, S. 11; Rote Westfalenwalze Wir Lehrlinge stellen unsere Lohnforderungen auf!, Dortmund o.J. (Nov. 1972), S. 3

23.10.1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 5 (vgl. Sept. 1972, 6.11.1972) heraus mit dem Leitartikel "Was wählen?" zu den Bundestagswahlen (BTW).

Weitere Artikel sind:
- "DKP Wahlkongress: Schlägertrupps gegen Aktionseinheit" am 15.10.1972 in der Stadthalle Köln-Mülheim;
- "Arbeiterkorrespondenz. Rückblick: Streik in Merkenich";
- "Nützliche Idioten" zur DKP.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 5, Mülheim o. J. (1972)

06.11.1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich im August die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 6 (vgl. 23.10.1972, 20.11.1972) heraus mit dem Leitartikel "Ausschlussverfahren" aus der IGM wegen der Betriebsratswahlen (BRW).

Weitere Artikel sind:
- "Ford hat den Kampf aufgenommen";
- "Noch einmal: Der Streik in Merkenich";
- "Ford der größte";
- "Streik bei KHD" am 2.11.1972.
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 6, Mülheim o. J. (1972)

20.11.1972:
Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr. 29 ihrer 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 9.10.1972, Dez. 1972) heraus.
Die 'Kämpfende Jugend' befaßt sich u.a. mit der Jugendvertretung bei Ford Köln.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 29, München Nov. 1972, S. 5

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20.11.1972:
In München gibt die Betriebsgruppe Arri der ABG ihre 'Rote Optik' Nr.14 (vgl. 9.10.1972, Dez. 1973) vermutlich in dieser Woche heraus und berichtet u.a. von Ford Köln.
Q: Rote Optik Nr. 14, München Nov. 1972, S. 2

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20.11.1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich in dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 7 (vgl. 6.11.1972, 15.12.1972) heraus mit dem Leitartikel "Die Metalltarifrunde hat begonnen!" zur MTR.

Weitere Artikel sind:
- "Schnauzer in der Spätschicht";
- "Streik bei KHD" für volles Weihnachtsgeld (vgl. 2.11.1972);
- "Arbeiter erwarten echte Verbesserungen" zu den Bundestagswahlen (BTW).
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 7, Mülheim o. J. (1972)

29.11.1972:
Bei Ford Köln gibt die Zelle der KPD die Nr. 7 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 9.5.1972, 25.1.1973) heraus, auf deren 6 Seiten sie sich u.a. mit den Bundestagswahlen (BTW), im Leitartikel "Schluss mit den Manövern der Gewerkschaftsführung!" mit den Auseinandersetzungen um Tolusch im IGM Ortsverein und der Metalltarifrunde (MTR), in einer Lehrlingskorrespondenz mit der Jugendversammlung, mit der Betriebsversammlung, dem eigenen Werk und dem Werk Ford Düren befaßt und den 'Rote Fahne' Verkauf einmal in der Woche ankündigt.
Eine Arbeiterkorrespondenz stellt fest: "Automaten ersetzen keine Kantine!"
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ford Nr. 7, Köln 29.11.1972

Dezember 1972:
Die Nr. 12 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) berichtet u.a. über Ford in Köln.
Q: Rote Fahne Nr. 12, Tübingen Dez. 1972

01.12.1972:
Vermutlich Anfang Dezember gibt der KB Bremen die Nr. 11 seiner 'Wahrheit' (vgl. 9.11.1972, 21.1.1973) heraus. Berichtet wird auch über einen "Streik bei Ford (Köln)".
Q: Wahrheit Nr. 11,Bremen Dez. 1972, S. 4

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15.12.1972:
In Köln gibt die Kommunistische Initiative (KI) vermutlich Ende dieser Woche die 'Rote Fordarbeiter Zeitung' Nr. 8 (vgl. 20.11.1972, 22.1.1973) heraus mit dem Leitartikel "Metalltarifrunde: Urabstimmung in NRW" zur MTR.

Weitere Artikel sind:
- "Bundestagswahl 1972" (BTW), eine Arbeiterkorrespondenz;
- "Ausschlussverfahren" wegen der Betriebsratswahlen (BRW).
Q: Rote Fordarbeiter Zeitung Nr. 8, Mülheim o. J. (1972)

18.12.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD erstmals ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) (vgl. März 1973) heraus. Die Notwendigkeit des Aufbaus der RGO ergibt sich u.a. aus den Ausschlußverfahren (UVB), wie sie von DKP und SPD u.a. bei Ford Köln betrieben werden. Abgedruckt werden Auszüge aus verschiedenen 'Kommunistischen Arbeiterpressen', u.a. von Ford Köln.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 1, Dortmund o.J. (1972)

Letzte Änderung: 01.03.2023