Flugschriften der Marxisten-Leninisten Dortmund (1972)

Die Marxisten-Leninisten Dortmund waren eine Abspaltung der KPD/ML-ZK auf ihrem a. o. Parteitag vom Dezember 1971. Später nannten sie sich "Kommunistische Fraktion im Ruhrgebiet" (KFR). Zusammen mit der PL Hamm und der ML Hagen beteiligte sich die ML-Dortmund an der Programmdebatte des KBW und schloss sich wohl mehrheitlich dem KBW an. Ihre Zeitungen waren die "Rote Front" (Nr. 1, Oktober 1972), die dann vermutlich zum Sommer-Herbst 1972 zu Gunsten der KVZ des KBW eingestellt wurde sowie "Klassenkampf und Programm" (Nr. 1, Dezember 1972).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

14.02.1972:
Vermutlich Mitte Februar erscheint ein Flugblatt der Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund: "Solidarität mit dem Kampf des irischen Volkes. Britische Truppen raus aus Irland".
Quellen: ML Dortmund: Solidarität mit dem Kampf des irischen Volkes. Britische Truppen raus aus Irland, Dortmund, o. J. (1972)</i></p>

März 1972:
Vermutlich noch im März geben die Marxisten-Leninisten Dortmund das Papier "Ein Gespenst geht um in der revolutionären Bewegung: das Gespenst des Liquidatorentums!" heraus. Es setzt sich mit der KPD/ML-ZK und mit der KPD/ML-ZB und ihrem "Parteiverständnis" auseinander. (S. 4) Unter der Überschrift "Ist die KPD/ML-ZB eine echt marxistisch-leninistische Partei?" heißt es u. a.: "Die Märchen des ZB über die 'Kapitulationspolitik' der 'Liquidatoren' sind nicht weiter als Märchen. Uns geht es aber nun nicht darum, irgendeine Politik oder dieselbe revisionistische, spontaneistische Politik wie früher zu machen, sondern um eine bewusste revolutionäre Politik. (…) Das subjektivistische Geschrei des RM und des ZB wird nicht verhindern können, dass die Revolutionäre in Westdeutschland, egal in welchen Organisationen, den bewussten Kampf zweier Linien aufnehmen und den Aufbau einer ml-Partei anpacken werden". (S. 6)
Parolen sind:
- Liquidiert den Revisionismus!
- Für den Aufbau einer revolutionären marxistisch-leninistischen Partei!
Q: Marxisten-Leninisten Dortmund: Ein Gespenst geht um in der revolutionären Bewegung: das Gespenst des Liquidatorentums!, Dortmund, o. J. (März 1972).

Mai 1972:
Vermutlich im Mai geben die ML-Dortmund zur Ratifizierung der Ostverträge (17. Mai), das 4-seitige Flugblatt "Ist jetzt der Frieden sicherer?" heraus. Dazu heißt es u. a.: "Die gegenwärtige Ostpolitik - das ist der Weg, durch politischen und wirtschaftlichen Druck die Macht des westdeutschen Imperialismus zu vergrößern, die Ausbeutung anderer Völker durch die westdeutschen Monopole zu steigern. Die gegenwärtige Ostpolitik - das ist nur ein Mittel zur Erreichung ihrer Ziele." (S. 2)
Inhalt ist u. a.
- Was steckt hinter der Friedensmaske der westdeutschen Imperialisten?
- Friedensgerede und Panzerbau
- Marinewoche in Duisburg: Werbung für den Militarismus
- Nieder mit dem westdeutschen Militarismus!

Aufgerufen wird zur Demonstration gegen die "Ostverträge".
Q: Marxisten-Leninisten Dortmund: Ist jetzt der Frieden sicherer?, Dortmund, o. J. (Mai 1972)

Letzte Änderung: 23.03.2024