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K-Gruppen und Filmwesen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen

Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Die Datenbank MAO ist kein Filmarchiv. Ich habe auch nicht vor, jeden Film, der von 1968 bis 2006 (letzter Filmeintrag: 25. Mai 2006) irgendwo zur Aufführung kam, zu kommentieren. Tatsächlich betritt man im Hinblick auf das Thema „Filmwesen und K-Gruppen“ Neuland. Meiner Kenntnis nach gibt es darüber kaum Literatur, geschweige denn eine penible Aufarbeitung über das „Filmwesen“ zu Zeiten des westdeutschen Maoismus. Auch darüber nicht, was rezipiert oder rezensiert wurde. Indes gab es eine gewisse kulturpolitische Festlegung. Sie bestand m. E. darin, dass das „proletarische Leben“ und der Sozialismus bzw. die „sozialistischen Errungenschaften“ im Film sichtbar gemacht werden sollten (vgl. auch: „Walter Ulbricht. Baumeister des Sozialismus“, Regie: Theo Grandy, Ella Ensink, 1953). Die Stoßrichtung galt daher im allgemeinen Sinne der Verurteilung des „bürgerlichen Films“ und im konkreten Sinne, des Hofierens der „revolutionären Kraft“ des traditionellen Arbeiter-Films. Diese eingeschliffenen Konventionen konnten sich sogar als Modell etablieren, was nicht zuletzt am (ästhetischen) Objekt selbst lag.

Interessant ist, dass die K-Gruppen und ihre Mitglieder, wenn sie sich denn mit dem „bürgerlichen“ Film beschäftigten (vgl. z. B. „Die Chinesen in Paris“, Regie: Jean Yanne, 1974, „Der Pate“, Regie: Francis Ford Coppola, 1972), diesen erbarmungslos und äußerst subjektiv kritisierten. Dem lag eigentlich zugrunde, dass nur im „revolutionären Film“, in der Ausdrucksweise des sozialistischen Realismus, das Feindbild „bürgerlich“ zerstört werden konnte, wobei sich der antagonistische Gegensatz „revolutionär“ und „bürgerlich“ wie reinigende kosmische Elementargewalten verhielten, die einmal losgelassen, alle Konflikte auf einmal beseitigen sollten (vgl. 24. August 1974; 30. August 1974; 31. August 1974; 4. September 1974; 11. September 1974; 18. September 1974; 28. Februar 1975).

Die Kritik an der „Kleinbürgerei“ im Film war, wie in der ideologischen Auseinandersetzung mit anderen K-Gruppen, allgegenwärtig. Und so offensichtlich, dass es den Verfassern nicht gelang, zu differenzieren. Die Kritik etwa an „Der unsichtbare Aufstand“ (Regie: Constantin Costa-Gavras, 1972) war von jener Überheblichkeit, die sich im Begriff der „Kunstscheiße“ niederschlug. Die Tupamaros waren hier einfach eine „kleinbürgerliche (Befreiungs-)Bewegung“, die nicht mit „den Volksmassen“ kooperierte (vgl. 4. Juli 1978). Auch diese Form der Kritik war von einer gewissen „kulturellen Identität“, die in der Parteinahme für die filmischen Ahnenerben gipfelte.

Aber auch eine Reihe anderer Filme, wie etwa: „Ansichten eines Clowns“ (Regie: Vojtech Jasny, 1975), „Berlinger“ (Regie: Alf Brustellin/Berhard Sinkel, 1975) oder „Jeder für sich, Gott gegen alle“ (Regie: Werner Herzog, 1974), waren durch und durch „kleinbürgerlich“ und so selbstgerecht, dass es die Kritiker nicht verstanden, die unterschiedlichen Macharten der Filme zu gewichten (vgl. August 1972; März 1976).

Der „revolutionäre Film“ gewann sozusagen über ein Jahrzehnt hinweg eine zweite Natur, eine Weltanschauung, die all das transparent machen sollte, was unter „Klassenkampf“ und „proletarischem Kampf“ vers. Vermittlung von Bewusstsein zu verstehen war, wozu natürlich auch die Heroisierung gehörte, die in der Idee der „Revolutionären Kunst“, der „Parteikunst“, die „im Kampf geboren wurde“, wie sie etwa später von der KPD/ML-ZK, der KPD und deren Unterorganisationen vertreten worden war, zum Ausdruck kam. Ob das alles unter einer eigener Kulturpolitik der ML-Bewegung zu fassen wäre, muss offen bleiben, da es dafür meiner Meinung nach nicht genügend beweiskräftige Argumente, und vor allem nicht genügend Datenmaterial gibt. Was jedoch mit Sicherheit gesagt werden kann, ist: Der „revolutionäre Film“ war der Gegenpart zum Mainstream Hollywoods, deren Filme man doch eher mit Abneigung gegenüberstand.

Ob der „revolutionäre Film“ zur Kulturproduktion der K-Gruppen beitrug, ist ebenfalls fraglich, denn begreifbar ist jene krude Ästhetik, die eine Kombination aus den klassischen Arbeiterfilmen (vgl. z. B. „Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse“, Regie: Kurt Maetzig, 1953/54, „Wilhelm Pieck - Das Leben unseres Präsidenten“ (Regie: Andrew Thorndike, 1950), Piel Jutzis „Blutmai 1929“) und der Verklärung des sozialistischen Aufbaus im Film (vgl. z. B. „Das Kanalsystem Rote Fahne“, „Vietnam wird siegen“, „Die Yangtse-Brücke bei Nanking“, „Schlagt die Aggressoren“, „Das rote Frauenbataillon“) darstellte, kaum. Hier wurde immer wieder an die Gesamtgestalt des Sozialismus erinnert, der Glaube an die reine Filmkunst, die fürwahr stets stolze Kämpfer hervorbrachte (vgl. auch den „Kuba-Film“ des SDS aus dem Sommer 1968). Der Film, der ab dem Dezember ca. ein Jahr lang auch in vielen westdeutschen Städten zur Aufführung kam, könnte im Nachhinein durchaus als „Renner“ bezeichnet werden (vgl. Dezember 1968; 22. Januar 1969; 5. Februar 1970; 14. Februar 1970; März 1970; 9. November 1970).

ROSTA

Ende Oktober 1969 wurde bekannt, dass sich in Westberlin das „Rote Studenten- und Arbeiterkino“ (ROSTA) gegründet hatte. Zwar ging deren Kritik an der Kulturindustrie nebst bürgerlichem Filmwesen nicht über Adornos Definition des „Massenbetrugs“ (vgl. Max Horkheimer/Theodor W. Adorno: „Dialektik der Aufklärung“, Frankfurt/M. 1969) hinaus, aber als eigenständige Filminitiative, die „gesellschaftliche Auseinandersetzungen filmisch sichtbar machen“ wollte (z. B. mit Filmen „über den Rassenkampf gegen die Indianer, die amerikanische Großstadt, Europa nach dem II. Weltkrieg usw. und gleichzeitig mit Filmen aus dem sozialistischen Lager die Geschichte der Arbeiterbewegung zu bebildern (Lenin, Thälmann, Lied der Matrosen, Kuhle Wampe etc.“)), war deren Unbefangenheit, mit der man „Sozialistische Filmkooperativen“ auf die Beine stellen wollte, ein neuer und kritischer Kurs, der gegenüber dem Mainstream andere Schwerpunkte setzte. ROSTA sollte auch als „Umschlagplatz“ für Informationen dienen, die die „bevorstehenden Klassenauseinandersetzungen in Westdeutschland und Westberlin“ als „Kampfmittel“ des Kinos dokumentieren sollten. Vermutlich arbeitete diese Kooperative später in der PEI mit. Die PEI selbst suchte aber auch, um ihre Stadtteilarbeit zu verbessern, u. a. Kontakt zur „ Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)“ (vgl. 31. Oktober 1969; 5. März 1970; 1. Juni 1970).

Dazu gesellte sich etwas später sicherlich noch das „Kollektiv Westberliner Filmarbeiter“, wie Gerd Conradt (Regisseur; Kamera und Produzent: „Die rote Fahne“ (1968/69), „Nicht löschbares Feuer“ (1969), „Frauenstation“ (1975-77), „Über Holger Meins. Ein Versuch, unserer Sicht heute“ (1980-82), „Starbuk. Holger Meins“ (2001)) zu berichten weiß. Das Kollektiv hatte auch mit anderen jungen Filmemachern den Film „Akkordarbeiterin beim Osramkonzern“ hergestellt. Der Film hat am Ende „eine klassische Agitationsszene“- die KPD/ML Betriebsgruppe tritt vor dem Betrieb auf und wirbt für seine Ziele.“

1973 war Gerd Conradt am Film „Lernen Sie Albanien kennen“ beteiligt. Im Film wurden „die Ziele der KPD/ML nicht propagiert, aber der Albanien-Film war freundlich gemacht“. Später entstand auch der Film „Die Hauptsache ist, dass man zu lernen versteht“. Der Film war einer über ein Erziehungsheim (Staffelberg) in Hessen. „In seiner ursprünglichen Fassung“, so Gerd Conradt, „stellten wir die Heiminsassen als das jugendliche Proletariat vor und vertraten die Auffassung, dass sich ihre Lage nur durch die proletarische Weltrevolution verändern wird“.

Nun stellt sich die Frage: War der Film in der maoistischen Bewegung nur eine Randerscheinung, eine bloße anekdotische Randnotiz, oder war er mehr? Die traditionellen Grenzen zwischen Kritik, Analyse, der Wahrheit, hinter der wir alle stehen, und einem möglichen weltanschaulichen Zusammenhang überschritt sie nicht. Er hatte in ihr m. E. nur eine agitatorische und propagandistische Aufgabe, aber auch eine klassenanalytische Funktion, die sich an dem einzigen Propagandafilm der KPD aus der Weimarer Zeit „Kuhle Wampe - Wem gehört die Welt“ (Regie: Slatan Dudow/Bertolt Brecht, 1932) angelehnt haben dürfte.

In der Anfangsphase der Jugend- und Studentenbewegung dürften die Filmabende in den verschiedenen Lokalitäten im Mittelpunkt gestanden haben. So gab es, angekündigt auf Plakaten oder am „Schwarzen Brett“ in den Universitäten und anderswo, Filme mit revolutionärem Inhalt zu sehen: Streikfilme, Filme über Aktionen, Demonstrationen usw., Filme, die den Sozialismus verherrlichten (vgl. etwa „Panzerkreuzer Potemkin“, Regie: Sergej M. Eisenstein, 1925, „Streik“, Regie: Sergej. M. Eisenstein, 1924, „Das Salz der Erde, Regie: Herbert J. Biberman, 1953). Aber es gab ebenfalls viele selbst gedrehte Filme, die die Studenten in Aktionen zeigten. So z. B. Kurt Rosenthals Film „Von der Revolte zur Revolution“ (vgl. März 1969), der auf den Oberhausener Kurzfilmtagen gezeigt worden war. Ob die anwesenden Berliner Filmer dem Projekt „Rotfilm“ (vgl. Dezember 1968) entstammten und mit der Hamburger Cooperative oder den Stuttgarter Filmemachern in Verbindung standen (vgl. März 1969), muss zunächst offen bleiben.

Einen wichtigen Stellenwert hatten sicherlich die „Oberhausener Kurzfilmtage“ (ehemals „Westdeutsche Kulturfilmtage“, gegr. durch Hilmar Hoffmann) ab 1969. Die dort gezeigten Kurzfilme, u. a. auch „Totengedenkfeier“, ein Film über die „Selbstverbrennung von Jan Pallach“, konnten als eigenständige Produktionen bezeichnet werden. Sie tauchten quasi aus der Versenkung auf und lieferten viele Beispiele einer Mischung aus Politik und Kunst, die die Festivals von Cannes und Venedig sogar kurz vergessen ließen. Hier tauchten dann auch Filmemacher wie Winkelmann, Costard und Nekes auf, die im Umfeld der APO zu finden waren. Aber auch Werner Herzog, der durch seine Filme mit Klaus Kinski bekannt geworden war, auch Wim Wenders stattete dem Festival einen Besuch ab. 1968 war Costard vorübergehend in die Kritik geraten, als er einen Penis in Großaufnahme „Besonders Wertvoll“ zeigte, der von den Festspielen erst zugelassen, dann ausgeschlossen wurde. Der Film lief seinerzeit auch im „Studentischen Studienkreis Film“ an der RUB.

Will Wehling, der 1971 neuer Leiter des Festivals wurde, funktionierte zwar die Kurzfilmtage nicht um, aber ab ca. 1970 konnten sie ein neues Profil gewinnen. Das Festival erwarb sich den Ruf, als Gegeninformation zu fungieren. Filme aus der Arbeitswelt, nicht selten marxistisch unterlegt, dominierten. Weil die öffentlich-rechtlichen Medien kein Interesse daran hatten, sich mit Filmen aus der Dritten Welt zu beschäftigen, holte das das Festival („Dokumentaristen“) in gewisser Weise nach. Lateinamerika wurde u. a. zur Filmtagespolitik. In den frühen 1970er Jahren hatte das Festival den Ruf, ein „rotes Festival“ zu sein. 1970 war Oberhausen ein Festival der „Gegeninformation“. In Oberhausen war vermutlich 1972 (?) die Diskussion insbesondere auch vom „Kollektiv Westberliner Filmarbeiter“ strukturiert und getragen. In einem Beiprogramm soll auch der Film über „Staffelberg“ gelaufen sein. Ab ca. 1974/75 wurde Oberhausen für Produzenten und Verleiher eher unwichtig (vgl. März 1969; Februar 1970).

Als eine der ersten K-Gruppen kündigte der KJVD der KPD/ML-Zentralbüro im Juni 1970 einen eigenen „Film über den KJVD“ an (vgl. Juni 1970), doch er kam nie zur Aufführung. Filmemacher, wie etwa der ehem. Linke Adolf Winkelmann, die kurz im Umfeld des ZB zu finden waren, fanden sich hier wohl schon sehr früh nicht zurecht und zogen es vor, sich den Problem- und Spielfilmen zuzuwenden. Anfang der 1970er Jahre begann er auch für das Fernsehen zu arbeiten und legte u. a. das Projekt „Schlechte Karten“ vor, ein Zweiteiler über arbeitslose Lehrlinge, die, so das „Filmportal“, „aus Mangel an Perspektiven in die kriminelle Szene abrutschen“. 1978 gelang ihm mit „Die Abfahrer“ (1978) der Durchbruch. Es folgte „Jede Menge Kohle“ (1981). Winkelmann dürfte einem breiteren Publikum durch „Nordkurve“ (1993) bekannt geworden sein.

Plakat zur Gründung der ISK

Später, etwa im Juni 1975, sahen die Dinge schon anders aus. In der „Kämpfenden Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender“ wurde gegen Jochen Hiltmann, Professor für Bildende Künste an der Hochschule in Hamburg, ein Disziplinverfahren wegen seiner politischen Tätigkeit eingeleitet. Grund: Hiltmanns Mitgliedschaft im „Initiativkomitee für die Stärkung des vietnamesischen Film- und Fernsehwesens e.V.“. Linke Filmemacher und Regisseure zeigten oftmals viel Sympathie mit den „Kulturschaffenden“ der ML-Bewegung, was eigene Projekte etc. anbelangte.

Diverse Untergruppierungen, etwa der KPD, des KSV und der LgdI, dürften damit zu dieser Zeit auf dem Vormarsch gewesen sein. Schon ab 1972 setzte sich die Projektion China, Albanien und Vietnam (später auch Nord-Korea) durch. Sie lieferten eine Art „Filmkulturrevolution“. Später sollten andere Länder und Befreiungsbewegungen (Frelimo, Mosambik, Zimbabwe, Sambia etc.) dazu kommen, in denen der Befreiungskampf vornehmlich dokumentarisch festgehalten worden war. Zwar waren auch hier die Widersprüche im Staatsleben völlig ausgeklammert und Hintergrundanalysen nicht gefragt, doch diese Entwicklung zeigte, dass die Hofprediger es verstanden, die weltanschaulich-demagogische Verklammerung bestens zu verkaufen. Überhaupt waren diese maoistischen Metaphern in den Filmbildern gewaltig. Die Buchstäblichkeit des Analogiedenkens könnte sogar als massenwirksame Ideologie bezeichnet werden.

So sind die „Initiative für die Stärkung des Filmwesens in der DRV“ und die Kampagne der verschiedenen „Initiativkomitees“ für „die Stärkung des Filmwesens in der DRV“, die ab dem April 1973 von der KPD, der LgI und dem KSV ins Leben gerufen worden war, eigentlich beispielhaft für den Versuch, im Film eine neue Romantik mit beschaulicher Pseudo-Realistik einzuführen. Der revolutionäre Pathos für die „Filmschaffenden Südvietnams“ reihte sich durchaus in die Etablierung eines eigenen kulturpolitischen Systems ein, das mit den „unersetzlichen Künstlern“, die die Organisationen für ihr Anliegen mobilisieren konnten, wie ein Wandteppich mit historischen Motiven wirken musste. Diese Kampagne war ja nicht kurzfristig angelegt, sondern sie lief ca. zwei Jahre. Den genannten Gruppen gelang es tatsächlich über diesen Zeitraum hinweg, einige namhafte „Kunstschaffende“ oder „Fortschrittliche Film- und Fernsehschaffende“ aus der BRD, um bei diesem Terminus zu bleiben, für diese Politik zu gewinnen und sie in gewisser Weise sogar zu internationalisieren (vgl. 10. April 1973; 20. Mai 1973; 23. Mai 1973; März 1974; 1. Dezember 1974; 4. September 1974; 10. Januar 1975; 10. Juni 1975, 18. Mai 1975; 5. Mai 1976).

Der Glaube an die „revolutionäre Kraft“ des Films schien Berge zu versetzen. So generierten die verschiedenen China-Filmkampagnen, wie Jürgen Schröder meinte, eine „beachtliche Begeisterung für das nahezu märchenhaft anmutende, heldenhaft kulturrevolutionäre Aufbauprojekt“ (vgl. Jürgen Schröder: China. Der Film „Kanalsystem Rote Fahne“ auf www.mao-projekt.de). Derart, dass die schon unüberschaubare Propaganda des „revolutionären Aufbaus“ in Verbindung mit dem „neuen chinesischen Menschen“, die weltverbessernde Idee des Sozialismus stets als Weltbild anpreisen konnte. Die „Bauhütten-Mentalität“ des chinesischen Films war längst nicht passee.

„Dem Volke Dienen“ und „Yü Gung versetzt Berge“ entsprachen dieser Maxime, mit der sich auch eine Reihe von europäischen Filmemachern anfreunden konnte. Der bekannte niederländische Dokumentarfilmer Joris Ivens veröffentlichte mit seiner Ehefrau Marceline Loridan einen „Zwölfteiligen Filmzyklus“ zu China. Diese Dokumentarfilme entstanden in den Jahren 1973-1976 und wurden natürlich gern gesehen, möglicherweise auch verherrlicht; denn die Filmreihe dokumentierte, wie aus der chinesischen Heimaterde Volksaufklärung und Propaganda geworden war. Eine Reihe dieser Filme wurde auch in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten gezeigt (vgl. Januar 1977; Oktober 1976; 4. Oktober 1976; 8. Januar 1977; 29. Januar 1977).

Das weltanschauliche System mit Bekenntnischarakter und Realitätsanspruch für den „revolutionären Aufbau des Sozialismus“ gipfelte immer wieder in den „historischen Leistungen“ des chinesischen Volkes auf seinem Weg zur Modernisierung. Im Rahmen der Oberhausener Kurzfilmtage soll es auch, wie die KPD zu berichten wusste, „chinesische Kurzfilmtage“ gegeben haben, auf denen eine Reihe propagandistischer Filme zu sehen waren.

Möglich war, dass sich die KPD auch hierbei hervortat. Gleichzeitig wurde auch bekannt, dass wohl ein reger Filmaustausch mit China bzw. chinesischen Filmproduktionsgesellschaften stattfand. Eine davon dürfte die „China-Film Corporation“ gewesen sein (vgl. 25. April 1976; 7. August 1976; 25. August 1976).

Neben chinesischen Filmtagen gab es auch „albanische Filmtage“, die von den verschiedenen Initiativen, wohl in der Regel von der GdFA, ins Leben gerufen worden waren und die auch sicherlich nicht Organisations-unabhängig waren. U. a. dürften sie auch mit „Cinepol“ der VSK der KPD zusammen gearbeitet haben, sie waren bemüht, das „Leuchtfeuer des Sozialismus in Europa“ im kulturellen Überbau zu propagieren (vgl. 10. März 1976; 28. August 1976; 25. November 1976; 18. November 1977).

Die geordnete Welt des Sozialismus war im „revolutionären Film“ stets Weltendeutung (vgl. z. B. die „Stalin“-Filme von Micheil Tschiaureli ab 1938 mit Micheil Gelowani als Stalin oder den Dokumentarfilm über den Beginn der Stachanow-Bewegung „Der 13. Oktober“, Berlin (Ost) 1949). Der reibungslos funktionierende Organismus war zwar schizoid anmutende Weltenentrückung, doch er diente als Nahtstelle für die Eroberung der Herzen der Revolutionäre.

Seit der Jugend- und Studentenbewegung dürfte sicherlich auch der antifaschistische Film im Mittelpunkt gestanden haben. Den „Grünen Teufeln“ aus dem Jahre 1967, dieser maßgeschneiderten Hollywood-Produktion mit Kriegsverherrlichung, dem man mit Protesten und anderen Aktionen begegnete (vgl. 31. August 1968; 22. Januar 1969; April 1969; 21. April 1969; September 1969; 1. Dezember 1969), setzte man des Öfteren Produktionen aus den DEFA-Studios entgegen.

Die „Deutsche Film AG“ ging auf das Engagement engagierter Filmschaffender und KPD-Mitglieder, die die Nazi-Zeit im Exil oder als Techniker in der deutschen Filmindustrie überlebt hatten, zurück. Maetzig und andere (Alfred Lindemann, Carl Haacker, Willy Schiller) trafen sich 1945, um in Absprache mit dem SMAD (Sowjetische Militärakademie) und dem Zentralsekretariat der KPD, den Wiederaufbau der Filmproduktion zu planen, die im Februar 1946 mit einer „Wochenschau“ begann. Offiziell gegründet wurde die DEFA am 17. Mai 1946. Zu den ersten antifaschistischen Filmen 1946 gehörte: Wolfgang Staudte: „Die Mörder sind unter uns“ (vgl. 24. März 1978).

Der Film mit der jungen Hildegard Knef und der Rückkehr zur Ästhetik des Weimarer Kinos sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Er gehörte zu den meist gesehenen der Nachkriegszeit. Aber auch „Ehe im Schatten“ (Regie: Kurt Maetzig, 1947), die Geschichte eines Schauspieler-Ehepaars, das wegen der jüdischen Abstammung der Frau von den Nazis in den Selbstmord getrieben wurde, war von jener antifaschistischen Tradition beseelt, die sich im Nachkriegsdeutschland zunächst einen festen Platz erobern konnte. Ein großer Erfolg wurde „Der Untertan“ (Regie: Wolfgang Staudte, 1951), die faszinierende Charakterstudie eines karrieresüchtigen Opportunisten und Reaktionärs. Der Film prangerte die staatliche Totalität, den Kadavergehorsam und die Doppelmoral an.

Auch „Rosen für den Staatsanwalt“ (Regie: Wolfgang Staudte, 1959) mit der Verdrängung der faschistischen Vergangenheit und dem Fortbestand obrigkeitsstaatlicher Tendenzen in der BRD war mehr als nur eine kritische Stimme. In den späten 1960er Jahren wurde eine Reihe der ersten Filme der DEFA-Studios wieder gezeigt (vgl. 12. Mai 1969; 27. Juni 1969). Dazu gesellte sich sicherlich „Nackt unter Wölfen“ (Regie: Frank Beyer, 1963), ein antifaschistischer Film über das Konzentrationslager Buchenwald.

Der spanische Antifa-Film und der spanische Bürgerkrieg dürften von einem anderen Kaliber gewesen sein. Der Mythos des heldenhaften Kampfes der spanischen Antifaschisten lebte im Film fort. Und er war Fiktion, aus der man auch ein gesellschaftliches Engagement ableitete. Wenn etwa an „3 Patronen“, „Brigadista“, „Madrid im Feuer“, „Die Internationalen Brigaden-Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg“ oder an „A Las Barriccadas“ gedacht wird, dann wird deutlich, dass er im Gesamtkonzept des bewaffneten Aufstandes eine wichtige Rolle spielte. Er war politische Absicht und Programmatik und dürfte sich dem Idealbild des hehren Helden, der auf den Barrikaden für sein Vaterland stirbt, verschrieben haben (vgl. Januar 1977; 14. November 1996; 13. März 1997).

Dass diese Filmkultur auch in gewisser Weise das Freizeitverhalten der Mitglieder der K-Gruppen insgesamt widerspiegelte, wird daran deutlich, dass es im Anschluss an Demonstrationen oder anderen Aktionen immer wieder zu Filmaufführungen kam (vgl. etwa 10. Mai 1970; 9. November 1970). Nicht selten fanden diese Aufführungen in bekannten Zentren statt, im „Essener Jugendzentrum“, „DGB-Haus“ in Gelsenkirchen, „Haus der Jugend“ in Freiburg, „Haus Dornbusch“ in Frankfurt/M., „Fritz-Henßler-Haus“ in Dortmund usw. In fast jeder Stadt befanden sich ja diese Einrichtungen für Jugendliche, die damals durchaus noch, im Gegensatz zu heute, von der Städten mit Jugendfördermitteln bezuschusst wurden. Und nicht selten nutzten die Kader der K-Gruppen diese Einrichtungen, um im Anschluss an Filmabende gezielt zu agitieren.

Auch die „Filmclubs“ an den Universitäten hatten sicherlich regen Zulauf, was sich z. B. an der Dortmunder Universität ablesen lässt (vgl. ab April 1974ff.), aber auch an Mainz (vgl. Juni 1971; 24. Juni 1971).

Wenn es ein „Filmwesen“ gab, das von den maoistischen Gruppen „wieder entdeckt“ und mit einer neuen Lehre versehen wurde, dann waren es die Darstellungen des Arbeitsmannes, der Unterdrückten und der Befreiungskämpfer mit all ihren Facetten, die, mit penetranter Symbolistik unterfüttert, stets verherrlicht wurden und die der „Typus Mensch“ schlechthin sein sollten. Als politische Umschreibung diente er der rücksichtslosen Entlarvung des kapitalistischen Systems und dem Aufzeigen eines Krisenauswegs, wie das etwa in „Apollon - eine besetzte Fabrik“, „Schwarzes Gold“, „Lobet den Marx und greift zu den Waffen“, „Lenin, Liebknecht, Luxemburg“, „Lied vom Trompeter“, aber auch in „Liebe Mutter, mir geht es gut“ von Christian Ziewer (1971) zum Ausdruck kam.

Das „Kanalsystem Rote Fahne“ mit Gebirgs- und Landschaftsaufnahmen, in denen Genossen der Brigade mit Wagemut und Kämpfertum ein neues Flussbett aus dem Fels hämmerten, war die moderne Vision eines alten Stoffes, der an „Grube Morgenrot“ (1948), „Germinal“ (1962/1993), „Salz der schwarzen Erde“ (1970) oder etwa „Schwarzes Gold“ (1979/80) erinnerte. Hier wie dort hielt das Schlagwort von den „Siegertypen“ Einzug. Sie waren in diesen Filmen nicht nur Begleittöne, sondern sie funktionierten, eingehüllt in einem kontrastreichen Schwarzweiß, wie ein historisierendes Propagandagemälde, das auf dem Kreuzweg immer das Gegenbild zur schwergewichtigen Leuchtreklame von Hollywood, den Proletarier als visuelle Ankündigung stets mit sich herum schleppte.

Das Filmwesen der K-Gruppen könnte sogar als kongenialer Illustrator bezeichnet werden. Es war der eigene Parteifilm, der die bolschewistischen Symbole de facto auf die bundesrepublikanische Wirklichkeit übertragen sollte. Nun war er sicherlich kein „Volksaufklärer“, jedoch legte er Wert auf unterhaltsame und spannende Darbietungen - und sollte den Kulturwillen zum Ausdruck bringen.

Der Parteifilm hatte sogar eine lange Tradition. Zum 1. Mai 1972 wurde ein Parteifilm der KPD/ML-ZK bekannt. Es dürfte einer der ersten überhaupt gewesen sein, der mit Verve das kapitalistische System anprangerte. Auf Massenveranstaltungen gezeigt, ähnelte er einem Bekenntnisbuch. Stets durch synchrones Auftreten der Parteimassen und mit Beifallskundgebungen bedacht, bahnte er sich den Weg zu einem Tribunal. Das erinnerte stark an den KPD-Wahlfilm von 1925/26. Ab den früheren 1970er Jahren dürften dann alle größeren Parteiveranstaltungen nicht ohne einen Parteifilm, Demonstrationsfilme oder allgemein „revolutionären Filme“ zu Ende gegangen sein (vgl. 28. April 1972; 30. April 1972; 1. Mai 1972; 1. Mai 1973).

Inwieweit der „Günter-Routhier-Film“ ein Parteifilm der KPD/ML gewesen war, konnte leider nicht nachgeprüft werden. Auch über seinen Inhalt ist wenig bekannt. Er war seinerzeit für das niederländische Fernsehen konzipiert worden. Darüber soll es auch Auseinandersetzungen mit den Behörden gegeben haben (vgl. 5. Juli 1976; 13. Juli 1976).

Ähnliches gilt auch für den Film „Reform oder Revolution“, zu dem es in der Datenbank MAO allerdings nur einen Eintrag gibt. Er wurde 1973 vom KSB/ML an der RUB vorgeführt (vgl. 23. Januar 1973).

Womöglich gab es sogar einen eigenen Film der Roten Garde der KPD/ML-ZK: Es könnte sich möglicherweise um den Film „Rote Raketen“ gehandelt haben, der aus dem Jahr 1974 bekannt wurde (vgl. 22. Januar 1974).

Auf die KPD/ML-ZK dürften die Arbeiterbasis-Gruppen (ABG) gefolgt sein, die sich 1972 mit einem eigenen Parteifilm in den Vordergrund spielten. Der Parteifilm des ZK der KPD/ML bekam später einen eigenen Namen: „Rote Revue“.

Bekannter dürfe der Parteifilm der KPD „Hände weg von der KPD“ gewesen sein, in dem eine Reihe von Kulturschaffenden in der BRD auftraten. Dieser Film hatte sich sogar in maoistischen Kreisen zum Vorzeigefilm entwickelt und kam wohl auf allen größeren Veranstaltungen der KPD und ihren Unterorganisationen zum Einsatz. 1977 wurde er möglicherweise durch „Für ein unabhängiges, vereintes, sozialistische Deutschland“ (?) ersetzt. Zusammen mit den Wahlspots zu diversen Landtags- und Bundestagswahlen waren diese Filme zwar keine avantgardistischen Werke, aber sie symbolisierten die kommende moderne Richtung aller ihnen nachfolgenden linken (Video-)Filmemacher, die sich anschicken sollten, die „Volkskämpfe“ filmisch zu dokumentieren (vgl. 1. Mai 1972; 20. September 1972; 30. April 1973; 7. Dezember 1974; 23. Februar 1977; 27. Februar 1977).

Ein Interview Claus Hinrich Casdorffs mit zwei Mitgliedern der KPD, die an der Bonner Rathausbesetzung (10.4.1973, d. Vf.) teilgenommen hatten, sorgte am 16. April 1973 für Furore. Damals hatte das Fernsehen einen Film über den „Rathaussturm“ gedreht, und Casdorff sprach in der „Monitor“-Sendung über „eloquente Rattenfänger“, die hier ihr Unwesen treiben würden (vgl. 16. April 1973).

Auch der KBW soll mit einem eigenen Wahlfilm aufgetreten sein. Ob er ein Parteifilm war, ist mir nicht bekannt (vgl. 29. September 1976).

In Filmen über Streiks, Fabrikbesetzungen, parteinehmenden Dokumentarfilmen und Demonstrationen wurde am Zusammenbruch des „bürgerlichen Mythos“, dass die „westdeutsche Arbeiterklasse kein Klassenbewusstsein mehr habe und nicht mehr kämpfen könne“ (vgl. „Roter Morgen“, September 1969), weiter gestrickt. Es gibt eine Reihe von Filmen, die sich an dieser Front vorwagten: Etwa: „Rote Fahnen sieht man besser“, ein Film über die Stilllegung einer Krefelder Chemie-Fabrik (vgl. September 1971), „Lohnkampf ist Klassenkampf“ (vgl. 25. Februar 1972), „Wir waren bereit zum Streik“, ein Film über den „Lohnkampf der Kollegen der IGBE“ (vgl. 27. Juli 1972; 26. September 1972; 5. März 1974), ein „Solidaritätsfilm über ein Werk im niederländischen Breda“ (vgl. 19. September 1972), „Der Kampf um 11%“, ein Film über die Metalltarifkämpfe in Baden-Württemberg 1971 (vgl. 21. Dezember 1972; 1. Mai 1973), „Morgens um 6 Uhr standen wir bereit“ (vgl. 11. Januar 1973; 12. November 1973; 14. November 1973), „Huckingen März - Bei Mannesmann streiken 350 Walzwerker“ (vgl. 28. November 1975), „Flöz Dickebank“ (1975), der Film über die „BVG-Kampagne der KPD“ in Westberlin (vgl. 5. März 1973), der „Stübbe-Demag-Kalldorf-Film“ (vgl. 17. Februar 1975; 3. März 1975), der „Pierburg-Neuß-Film“ (vgl. 13. Juni 1975), „Apollon - eine besetzte Fabrik“ (1979), „Stahlwerk jetzt“, ein Film den die KPD (vorher KPD/ML) 1982 über Hoesch gedreht hatte (vgl. 25. September 1982), ein „Lip-Film“ und viele andere, die bekannt sind, aber in der Datenbank MAO noch nicht auftauchen.

Es soll auch schon sehr früh Kurzfilme über Arbeiterproteste gegeben haben. Die KPD/ML-ZK bzw. deren Betriebsgruppe bei Opel Bochum hatte nach eigenen Angaben einen „Kurzfilm über einen Opel-Streik“ gedreht. Bei diversen Vorführungen soll es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen sein (vgl. 23. November 1970; 26. November 1970, 27. November 1970).

Zu Scharmützeln mit der Polizei bei Filmvorführungen kam es immer wieder. Die Gründe dafür mögen im Dunkeln liegen. So berichtete die Rote Garde Freiburg im November 1970 von solchen Vorfällen, die die „Yangtse Brücke bei Nanking“ und „Schlagt die Aggressoren“ betrafen (vgl. 9. November 1970; 14. November 1970; 16.-18. November 1970; 23. November 1970).

Und auch Prozesse gegen Filmemacher, die sich gewagt hätten, „antikapitalistische Filme“ vorzulegen, soll es gegeben haben. Wie etwa in Wuppertal 1976 (vgl. 12. Januar 1976; 21. Januar 1976; 30. Januar 1976). Von Durchsuchungen der Polizei im Verlags- und Filmwesen der „Neuen Welt“ berichtete die KPD (vgl. 30. Januar 1976). Von einem ähnlichen Vorfall berichtete die KPD bei der Vorführung des Anti-AKW-Films von Nina Gladitz: „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ (vgl. 12. Januar 1977).

Nina Gladitz’ Film dürfte einer der ersten gewesen sein, der sich kritisch mit der Atomenergie auseinandersetze. Die KPD berichtete von einer Reihe von Vorführungen, die wohl auf große Resonanz stießen (vgl. 12. Januar 1977; 14. Januar 1977; 23. Januar 1977; 27. Januar 1977; Februar 1977; 2. Februar 1977).

Mit neuen, sich entwickelnden Filmtechniken, vor allem des Videofilms, gingen viele Gruppen dazu über, zu allen möglichen Anlässen, selbst gedrehte Filme abzuliefern. Heute, wo eigentlich jedes bessere Handy schon eine integrierte Kamera hat und der Trend, diese Online-Marktplätze mit noch besseren, hochauflösenden Kameras zu bestücken, wird das Abfilmen von politischen Botschaften im Gegensatz zu den 1970/80er Jahren zum alltäglichen Einerlei, zu einem kaum noch zu überblickenden Feld. Auf YouTube und anderen Online-Portalen werden bereits politische Video-Clips zum Downloaden für jedermann angeboten.

Der Videofilm markierte gewissermaßen eine (politische) Filmzäsur. Neu entstehende linke Produktionsfirmen, Medienzentren und Werkstätten, Video-Teams, Videowerkstätten und Video-Anbieter erreichten ein größeres Publikum und konnten nach dem Prinzip Produktion, Vertrieb und Vorführung (als kapitalistisches Prinzip) eine eigene Film-Perspektive auf die Beine stellen. Die Bedeutung war sicherlich nicht zu unterschätzen. Die Datenbank MAO hat leider keinen Überblick über all diese Produktionsfirmen. Auch nicht darüber, was zu welcher Zeit angeboten worden war. Gesagt werden kann allerdings, dass sich die frühen Videofilmemacher von der traditionellen Ästhetik, womöglich auch von der bisherigen maoistischen „Kunstform“, weg bewegten und dass das Zustandekommen von Filmen der jeweiligen politischen Situationen entsprach.

Plakat zum Film Deutschland im Herbst

Ob das Jahr 1977 diesen Einschnitt markiert? Zumindest soll es als These dazu dienen, die kommende Filmkultur der Linken ein wenig genauer zu beleuchten. Im Zuge der Schleyer-Entführung entstand „Deutschland im Herbst“ (Produktionsfirma „Halleluja/Kairos“), der schon viele unterschiedliche Kinematografien enthielt. Seinerzeit sorgte der Film wohl nicht nur bei den Linken für viele Irritationen (vgl. Dezember 1977; April 1978; 17. März 1978).

Mit der Anti-AKW Bewegung dürften sich die Video-Filme(r) endgültig etabliert haben. Es entstanden viele Filme über Anti-AKW-Aktionen (Brokdorf, Besetzungen von Baugelände, Blockaden) (vgl. März 1977; 1985; 1986; 1987; 14. Dezember 1987; 1988; 9. März 1994, 1997), Häuserkämpfe, Startbahnaktionen usw. Wenn man daran nicht den Maßstab „künstlerisch wertvoll“ anlegt, dann waren die entstandenen Filme als „unabhängige Kategorie“ ein Versuch, Geschichte, so wie sie sich ereignete, darzustellen.

Großen Anteil daran hatten die verschiedenen entstehenden (linken) Filminitiativen. Waren bereits schon das „Rosta“ (vgl. 31. Oktober 1969; 5. März 1970), das „Kollektiv der Westberliner Filmarbeiter“ (vgl. 1972), die „Filmer der Berliner Coop“ (wobei der Name identisch mit dem „Rosta“ gewesen sein könnte?), die „Hamburger (Film-)Cooperative“ (vgl. März 1969, Februar 1970), die „Filmemacher der APO-Aktivisten“ (vgl. März 1969) eigenständige Produktionsfirmen, so setzte sich dieser Trend zu Beginn der 1970er Jahre weiter fort.

Mit dem „Vietnamausschuss der Deutschen Film- und Fernsehakademie“ (vgl. 17. Juni 1972), dem „Vietnamesischen Filmwesen (FNL-Studio Befreiung), auch „Initiative für die Stärkung des vietnamesischen Filmwesens“ (vgl. 4. Januar 1975), entstanden weitere unabhängige Vorführbetriebe. Ob sie an ein filmisches Erbe anknüpfen wollten, soll hier nicht beurteilt werden. Allerdings waren ihre bewegten Bilder auch Kino im eigentlichen Sinne, aber wohl ohne direkten Zugriff auf das alte Zelluloid produziert.

Bis auf einige Ausnahmen dürften die produzierten Filme nie das Licht der Fernsehwelt erblickt haben. Vielleicht lag es daran, dass sie kaum im für das Kino wichtigen 35mm-Format produziert worden waren. Denn erst durch den Kinostart dürften Filme Reputation erlangen, und erst im Kino werden sie gesehen und gehört.

Die Vielfalt der Filmemacher und deren zugänglich gemachte Filme dürften weit verbreitet gewesen sein. Die Datenbank MAO kennt weitere Initiativen: „Filmverleih Unidoc“ (vgl. 12. Januar 1977), „Initiative Fortschrittlicher Filmemacher (IFF)-Hamburg“ (vgl. 18. März 1978; 4. April 1980), „Dortmunder Medienzentrum“ (vgl. 1985ff.), „Videowerkstatt Osnabrück“ (vgl. 1987), „Medienwerkstatt Franken“ (vgl. 1987), „WieDeo Bremen“ (vgl. 1987), „Videowerkstatt im E-Werk Erlangen“ (vgl. 14. Dezember 1987), „MPZ-Hamburg“ (vgl. 1988), „Kängeruh-Film (Westberlin)“ (vgl. 5. März 1990), „KAOS Film- und Video-Team“ (vgl. 22. August 1996). Was aus ihnen geworden ist, kann zurzeit nicht nachgeprüft werden.

Nun ist der politische Film, oder besser der Film mit politischen Inhalten, keine Domäne der Linken im Allgemeinen gewesen. Denn auch er ist ja vom Gegensatz der allgemeinmenschlichen Konflikte bestimmt (vgl. „Angela Davis - Portrait einer Revolutionärin“, Januar 1972). Sie gab es zu jeder Zeit, mal in avantgardistischer und mal in patriotisch-glaubwürdiger einstimmender Form, wobei das Pendel wohl stets nach (politischem) Gutdünken ausschlug. War der alte „Arbeiterfilm“ durchaus noch mit seinem gesamten Arsenal (Musik, Schnitt, Dramaturgie etc.) internationalistisch konzipiert und auf das sozialistische subjektive Erleben und den Fortschritt bezogen (vgl. etwa auch: „Der 17. Breitengrad“ (19. Oktober 1972), „Trotz alledem“ (17. Januar 1972), „Unser Weg zur Front“ (2. März 1972), „Die Schlacht von Dien Bien Phu“ (23. März 1973), „Das China der Arbeiter und Bauern“ (15. April 1973), „Ein Tag in Hanoi“ (16. April 1973), „Die Blume des Fräulein Tham“ (19. April 1973), „Fünf Finger sind eine Faust“ (15. Mai 1974), „Oktober“ (15. Mai 1974), „Ein funkelnder roter Stern“ (29. April 1976), „Strahlende Sonne“ (20. Juni 1976; 15. September 1976), „Kalina Krasnasa“ (Oktober 1976), „Der Teufelskreis“ (über den Reichstagsbrandprozess gegen Dimitroff 1933 (vgl. 16. Januar 1972)), so sollte er mehr durch den Mainstream verdrängt werden, der dem Kinogänger eine Folie aus (realen) Träumen und Sehnsüchten anbieten konnte.

Das ursprüngliche ideologisierte Modell des „Russenfilms“, der zunächst noch von sympathisierenden Intellektuellen getragen war, konnte sich noch bis in die späten 1950/Anfang der 1960er Jahre halten. Abgelöst wurde er durch die westliche Filmindustrie, vor allem durch Hollywood, das mit den dort propagieren „revolutionären Idealen“ wenig anfangen konnte. Die amerikanische Filmindustrie favorisierte und bediente zunehmend den Unterhaltungssektor. Diesen verknüpfte sie mit politischen Spielfilmen, um mit den „kommunistischen Filmen“ konkurrieren zu können. Das gelang ihr weitgehend.

Der Einfluss der neuen Filme, man könnte auch sagen: abgespeckten „Russenfilme“, hatte eine enorme Wirkung in den westlichen Ländern. Die Massenunterhaltung, selbst mit den radikalsten Filmen (vgl. „Sacco und Vanzetti“, Juni 1974), war beispiellos. Nur wenigen Regisseuren gelang es, mit ihren Filmen über diesen Schatten zu springen. Die, die sich noch vom alten „Arbeiterfilm“ inspirieren ließen und sich um soziale Realitäten kümmerten, blieben zweifelsohne in der Minderheit. Sicherlich gehörte der britische Regisseur Ken Loach dazu (vgl. 14. November 1996; 30. August 2001, 17. Dezember 2004), aber wohl auch Costa-Gavras (vgl. 4. Juli 1978).

In der BRD drehte eine Reihe von Regisseuren „Arbeiterfilme“. Genannt werden könnten: Christian Ziewer: („Der aufrechte Gang“, 1975; „Liebe Mutter, mir geht es gut“, 1971; „Schneeglöcken blühn im September“, 1974), Uwe Schrader („Kanakenbraut“, 1983), Ingo Kratisch/Marianne Lüdcke („Lohn und Liebe“), Kurt Tetzlaff („Looping, 1975), Roland Schraut („Stückgut“, 1981), Adolf Winkelmann („Schlechte Karten“, 1977), Rainer Werner Fassbinder („Acht Stunden sind kein Tag“, 1972), Costard, Nekes und viele andere. Irgendwo kamen sie in den frühen Jahren des westdeutschen Maoismus immer wieder zur Aufführung, und sie wurden als Storys, die aus dem Leben gegriffen waren, betrachtet.

Nicht unterschätzt werden sollte die „Filmfaust“, in der viele Regisseure publizierten (u. a. Alexander Kluge, Hilmar Hoffmann, Lars von Trier, Zhang Yimou, Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta) und die u. a. in der Idee von Eisenstein stand (vgl. Dezember 1976; 21. März 1977; April 1978).

Ab den frühen 1980er Jahren wandte sich ein Teil der Linken der Besprechung von einschlägigen Mainstream-Filmen zu, die etwa in den Kultur-Rubriken des „Arbeiterkampfs“ (vgl. ab 1985), aber auch in der „Roten Fahne“ der MLPD (vgl. ab 2001) regelmäßig auftauchten. Da sie in der Regel wahllos ausgewählt worden waren, soll nur auf deren Existenz verwiesen werden. Das spiegelte sich auch in den Rezensionen von Filmen wider, die etwa auf der „Berlinale“ gezeigt worden waren (vgl. 11. März 1991; 10. März 1993; 13. März 1997).

Insgesamt sollte sich damit auch die oben aufgezeigte Trendwende durchsetzen. Der „Arbeiterfilm“ war tot. Mit dem Niedergang des Maoismus, so könnte gefolgert werden, war auch dieses linke „Kulturerbe“ von der Bildoberfläche verschwunden. Der Film insgesamt hatte seinen Charakter und Standort verändert. Das mag m. E. an dem neuen modernisierten Umfeld (Fernsehen, Video, Videothek, Multimedia-Sektor, Multiplex etc.), an einer sich stets verändernden popkulturellen Ebene gelegen haben, das die Programmkinos verschwinden ließ, in denen z. T. noch die „alten Schinken“ zu sehen waren. Die „Marktbereinigung“ führte zur weltweiten „Hollywoodisierung“ des Kinos, zur Action-, Sex- und Gewaltrhetorik und zu (Liebes-)Dramen, einem viel verzweigten ästhetischen Kontext, dem die Filmemacher jener Zeit nichts mehr entgegensetzen konnten. Wenn daran gedacht wird, dass „Germinal“ mit Gerard Depardieu (1993) wohl der letzte „klassische Arbeiterfilm“ war, dann könnte der Erkenntnis gefolgt werden, dass es wohl keine Rückkehr mehr zu jenem alten Genre-Gerüst gibt, dass den Arbeitsmann in den Mittelpunkt der Betrachtungen stellte.

„Die Linke und die Kultur“ mag ohne Zweifel ein eigenständiges Thema sein, vielleicht sogar eines von vielen Kultursegmenten mit einem breiteren Spektrum (Malerei, Arbeitersport, Musik, Literatur usw.). Es mag auch sein, dass sich jenseits der späten 1970er Jahre, ein „linker chic“ durchsetzte, um nach politischen Alternativen im Film zu forschen, da sich die Thematik Sozialismus dort überlebt hatte. Die Selbsttäuschung, die dem zugrunde gelegen haben dürfte, hat bis heute eine schon infantile Sehnsucht geweckt, Hollywood könnte doch tatsächlich emanzipatorische Potentiale in seiner auf Mehrwert ausgelegten Massenware Film bereit halten.

Diese Art von Kulturpessimismus, oder „postmoderner Barock“ (Robert Kurz), drängt schon ins Phantastische. Und bis heute ist diese „älteste Kunst des Märchens“ (Frank Capra), übersetzt in die Form der „technischen Reproduzierbarkeit“ (Walter Benjamin), wie eine Staubwolke auf offenem Feld. Wenn heute viele linke Alltagsrezipienten landauf, landab dem sozialen Kitsch Hollywoods Glauben schenken, dann mag das daran liegen, dass sie im Film und in der postmodernen Kunst insgesamt nach Sozialkritik suchen. Beste Beispiele dafür liefern die hier im Text auftauchenden Rezensionen und die ihnen zugrunde gelegten Interpretationsmuster. Das ist kein Grund zur Freude. Der Glaube an das subjektiv Gute im kapitalistischen vers. sozialistischen Menschen hat also die Zeit überdauert. Die Märchenerzähler im Film sind stets gleich geblieben, sie haben nur den Rock gewechselt. Und geistern sogar womöglich heute immer noch als selbsternannte Gesellschaftsumwandler herum.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Juli 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 42 (vgl. Juni 1966, Dez. 1966) für Juli heraus. Rolf Schübel befasst sich in "Böse Nigger – arme Weiße" mit dem Film 'Africa Addio'.
Quelle: Auditorium Nr.42,Hamburg Juli 1966,S.10f

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20.11.1967:
Der AStA der Universität Hamburg (vgl. Okt. 1967) kündigte an:"
Am 20. November 1967 startet der AKFF (Arbeitskreis Film und Fernsehen) in Zusammenarbeit mit Film Makers Coop. New York, eine Reihe 'New American Cinema'. Geplant sind 14. Veranstaltungen."
Q: Auditorium Nr.49,Hamburg Okt. 1967,S.11

31. August 1968: Laut „apo press“ München finden in München schon heute Aktionen zum morgigen Antikriegstag (AKT) statt: „Annähernd hundert Arbeiter und Studenten zogen am Sonntagabend zum „Mathäser-Filmpalast“ und verteilten an die auf Einlass wartenden Kinobesucher und an die Passanten ihre Flugblätter."

Dieser Protest gegen den Film „Die grünen Teufel“ wurde durch ein Teach-in der APO in Augustiner-Keller vorbereitet. Dort wurden Flugblätter verteilt, „die die Freunde aufforderten, von einer abstrakten Anti-Kriegs-Haltung zur konkreten Aktion zu schreiten“.
Quelle: apo press Nr.12 und 14,München 18.8.1968 bzw. 1.9.1968,S.11 bzw. S.12.

Dezember 1968: Beginn der Kuba-Kampagne der Bochumer Projektgruppe Internationalismus (PGI). Sie geht auf die Reise einer SDS-Gruppe im Sommer 1968 nach Kuba zurück. Sie wollte dort einen Film drehen. Aus der Diskussion um einen „revolutionären Kuba-Film“ entsteht die Kampagne „Zerschlagt die Entwicklungshilfe“ des INFI Berlin.

In diesem Zusammenhang werden auch Auseinandersetzungen mit der Freiburger Gruppe Projekt Rotfilm geführt.

Veranstaltungen unter dem Oberbegriff „Entwicklungshilfe oder sozialistische Revolution?“, wo auch der „Kuba-Film“ gezeigt wurde, werden durchgeführt in Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Duisburg, Marl, Wuppertal, Herne, Essen, Unna, Iserlohn, Hagen, Dinslaken, Bielefeld, Witten, Arfeld, Herdecke.
Quellen: Revolutionärer Weg Nr.1,Solingen 1971,S.*;
Rote Pressekorrespondenz Nr.55,Berlin 1970,S.6ff;
Proletarische Linie Nr.1,Bochum 1970;
MLPD-ZK: Geschichte der MLPD, I.Teil, Stuttgart 1985,S.136f.

22. Januar 1969: Laut einer Sondernummer der „PH-AStA-Informationen“ des AStA der PH Dortmund soll eine Latein-Amerika-Woche in Dortmund beginnen, die bis zum 24.1.1969 dauern soll und offensichtlich im Zusammenhang mit den Filmvorführungen der Bochumer Internationalismusgruppe (vermutlich war der „Kuba-Film“ gemeint, d. Vf.) steht.
Quelle: PH AStA Informationen Lateinamerika Sondernummer, o.O. (Dortmund) o.J. (1969).

März 1969: In Hamburg läuft die „Filmschau 1969“ mit vielen politischen Filmen.
Quelle: Die Zeit (Online, Archiv), 28. 3. 1969.

März 1969: In Stuttgart fand ein „Wochenende der Filmemacher“ mit APO-Aktivisten statt.
Quelle: Die Zeit (Online, Archiv), 28. 3. 1969.

März 1969: Auf den Oberhausener Kurzfilmtagen wird, laut KPD, die Vorführung des Filmes „Totengedenkfeier“ über die Selbstverbrennung von Jan Pallach aus Protest gegen die CSSR-Invasion 1968 verboten. U. a. wurde Kurt Rosenthals Film „Von der Revolte zur Revolution“ gezeigt. Der Film zeigte die Hamburger Demonstrationen gegen den Springer-Konzern nach dem Dutschke-Attentat. Filmbeiträge steuerte auf den Filmtagen auch die „Hamburger Cooperative“ bei. Winfried Parkhson ironisiert und parodierte in seinen Filmen „Die Rolltreppe“ und „Das Angebot“ die Werbung.

„Die Filmer der Berliner Coop arbeiten in den Kinderläden der APO. Sie setzen den Film als optisches Notizbuch, als Mittel der Selbstkontrolle ein. Sie arbeiten in den Basisgruppen der APO in den Betrieben. In der Phase der Reorganisation der APO haben die Filmer eine zweifache Aufgabe: einmal den Film als technisches Mittel zur Verfügung zu stellen (damit erfüllen sie eine ähnliche Aufgabe wie zum Beispiel die Funktechniker), zum anderen, sollen sie die Selbstdarstellung der APO, die bisher chaotisch und zufällig war, in Angriff nehmen“, schrieb „Die Zeit“ vom 28.3.1969.

In Oberhausen 1969 kam, laut Jutta Winkelmann, auch der Arbeiterfilm „Heinrich Viel“ (Regie: Gisela Büttenbender/Jutta Winkelmann, Produktion Kasseler Filmkollektiv,1969) zur Aufführung. Jutta Winkelmann führte dazu aus: „Heinrich Viel sprengte damals alle inhaltlichen und formalen Vorstellungen - er romantisierte nichts, biederte sich nicht an, sondern zeigte Heinrich 45min am Fließband mit Originalton - schon beim Zusehen fast unerträglich! Der Film von Gisela und mir bekam überraschender Weise den Großen Preis als bester Anfängerfilm - das waren Gisela und ich ja - und zeigte uns - so dachten wir, dass es ein großer Sieg der linken Bewegung war!!!“
Quelle: Rote Fahne Nr.17, Köln 28.4.1976; Die Zeit (Online, Archiv), 28. 3. 1969.

Artikel zur Gründung der VSK
Oberhausen 1969: Hilmar Hoffmann am Mikro, Mitte: Jutta Schmidt/Winkelmann bekommt die Urkunde zum Großen Preis von Hilmar Hoffmann überreicht …“.
Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Jutta Winkelmann.

Artikel zur Gründung der VSK
Heinrich Viel: Gedreht wurde bei VW in Wolfsburg.

April 1969: In Wolfsburg entstand, vermutlich im Frühjahr 1969, laut RKJ der GIM, im Anschluss an eine Aktion gegen den Film „Die grünen Teufel“ eine neue APO-Organisation, „eine spezifisch Wolfsburger Organisationsform der antiautoritären Phase“.
Quelle: RKJ-Info Nr.9, Mannheim Mitte Januar 1971,S.15

21. April 1969: Die DKP berichtet vermutlich aus dieser Woche:

„ERFOLG TROTZ KNÜPPELNDER POLIZEI

Der US-Durchhalteschinken „Die grünen Teufel“ überdauerte im Lüdenscheider Stern-Kino nur eine Vorstellung. Lüdenscheider Jugendliche protestierten - obwohl die Polizei mit Gummiknüppeln vorging - so nachdrücklich, dass es dem Besitzer geraten erschien, den Film abzusetzen. Nun läuft dort: „Denn sie wissen nicht, was sie tun“.

Die jungen Leute von Lüdenscheid wussten genau, was sie taten. In dem Film „Die grünen Teufel“ verherrlichen John WAYNE, David JANSSEN u.a. die scheußliche Kriegsführung der an ihren grünen Baretten erkenntlichen 'Special-Forces-Einheiten' in Vietnam: (in der Buchvorlage des Films schildert der Autor MOORE z.B. mit fast genüsslicher Detailschilderung , wie einem gefangenen Vietnamesen eine Nadel mit rotem Kopf unter den Fingernagel getrieben wird, um ihm militärische Geheimnisse zu entreißen.)

Dass die Lüdenscheider Jugendlichen gegen einen solchen Kriegsfilm protestierten, ist mehr als verständlich. Etwa 80 Jungen und Mädchen hatten sich vor dem Kino versammelt. Sie begehrten Einlass, um dem Kinobesitzer ihre Forderungen auf Absetzung des Films vorzutragen. Kripo-Beamte und Polizisten wollten die Jugendlichen nicht ins Kino lassen. Sie versuchten, die jungen Leute zurückzudrängen. Diese ließen sich nicht abweisen und drückten zurück. Plötzlich zückten die Polizisten ihre Gummiknüppel und schlugen los. Hauptkommissar GRUNER erklärte: 'Wir fühlten uns bedroht. Wir mussten den Widerstand brechen.' Nach späteren Aussagen von Straßenpassanten, die die Aktion der Jugendlichen beobachtet hatten, bestand für die Polizisten kein Grund, mit ihren Gummiknüppeln vorzugehen. Sie wurden von den Jugendlichen nicht tätlich angegriffen und nicht bedroht. Erst als die Beamten drauflos schlugen, wehrten sich die Jungen und viele Demonstrationsteilnehmer beschimpften die Beamten als 'Faschisten'.

Die Polizei nahm sechs Jugendliche vorübergehend fest.

In der Nacht vor der Demonstration hatten unbekannte Bürger der Stadt bereits einen Schaukasten des Kinos zertrümmert, die Scheiben der anderen Schaukästen mit brauner Farbe bestrichen und auf die Eingangstüren „USA – SS“ und „USA – SA“ geschrieben."
Quelle: Unsere Zeit NRW Nr.5, Essen 1.5.1969,S.12.

12. Mai 1969: Vermutlich in dieser Woche will die DFG/IdK Dortmund, laut DKP, den Film von Wolfgang Staudte „Der Untertan“ mit anschließender Diskussion im Gemeinschaftsraum Brüderweg 16 vorführen.
Quelle: Unsere Zeit NRW Nr.7, Essen 15.5.1969,S.12.

27. Juni 1969: Die DFG/IdK Dortmund will den Film von Wolfgang Staudte, „Rosen für den Staatsanwalt“ um 19 Uhr im Brüderweg 65 zeigen.
Quelle: Unsere Zeit NRW Nr.13,Essen 26.6.1969,S.*

August 1969: Zwei Filmabende, die der Sozialistische Club in Zusammenarbeit mit Newsreel für GIs veranstaltete, machten sowohl die Nervosität der Armee deutlich in dem Augenblick, wo linke deutsche Gruppen in Zusammenarbeit mit radikalen amerikanischen Genossen daran gehen, politische Aufklärungsarbeit unter den GIs zu leisten, als auch die Isoliertheit der einzelnen. Angesichts der Schikanen, denen die deutschen Flugblattverteiler durch die MP ausgesetzt waren, und der hundert wachsamen Augen, die auf jedem GI ruhten, der ein solches Flugblatt nahm, der seine Sympathie für diese Sache durch ein kurzes Gespräch, ein Augenzwinkern, eine erhobene Faust zeigte - Solidarisierung gab es wie erwartet vor allem bei den 'farbigen' GIs -, war es erstaunlich, dass zum ersten Filmabend im Haus Dornbusch immerhin etwa 150 GIs erschienen waren und weitere keinen Einlass in dem überfüllten Saal mehr fanden.

Das Erscheinen war ein Akt der Zivilcourage, eine Art Mutprobe. Die meisten der erschienenen GIs sahen sich offenbar zum ersten Mal in der - wenn auch nur räumlichen - Gesellschaft Gleichgesinnter aus ihren eigenen Reihen. Die Diskussionen, die es zu einzelnen Filmen gab (gezeigt wurden u.a. der Black-Panther-Film, ein Film über ein famoses Ghetto-Sanierungsprojekt, Demonstrationsfilme), machten allerdings auch sehr bald klar, dass es unter den amerikanischen Linken in der Armee eine tiefe Kluft gibt, die nicht zufällig mit Weiß und Schwarz zusammenfiel: Die Mehrheit der Weißen äußerte sich im Sinne des gewaltlosen Protests, des zivilen Ungehorsams, während die Neger diese Beiträge scharf zurückwiesen: 'Gewaltlos sind wir seit dreihundert Jahren, Mann. Wir Afroamerikaner werden unseren eigenen politischen Weg gehen. Wenn ihr mit uns zusammenarbeiten wollt, müsst ihr erst einmal beweisen, dass ihr unsere Brüder seid!' Das Ende der Vorstellung bildete eine Kriminalgroteske: Ein Rollkommando drang in den inzwischen fast leeren Saal ein und entwendete die Filme. Nach Informationen aus GI-Kreisen war einer der Diebe ein gelegentlicher Mitarbeiter des CID, ein weiterer Militärpolizist auf Urlaub. Diese Informationen wurden inzwischen von der amerikanischen Wochenzeitschrift 'Overseas Weekly' im Wesentlichen bestätigt. Die deutsche Polizei schaltete sich ein - nach einigen Tagen tauchten die Filme wieder auf, angeblich in einem Schließfach des Hauptbahnhofs.

Auch in der zweiten Woche wurden den Flugblattverteilern erhebliche Schwierigkeiten gemacht; ein großer Teil der GIs, die in der ersten Vorstellung diskutiert hatte, blieb diesmal, ob aus Vorsicht oder Enttäuschung, fern. Die etwa 20 Genossen, die neben 80 GIs erschienen waren, erwiesen sich auf eine Diskussion mit den GIs unvorbereitet.
Quelle: SC-Info Nr.11,Frankfurt o.J. (1969).

September 1969: Der Kriegsfilm „Die grünen Teufel“ mit John Wayne sorgte auch in Gelsenkirchen für Furore. Das belegten zwei Flugblätter: Ein Flugblatt (Flugblatt Nr. 4) des Republikanischen Clubs lautete: „Stoppt den Konsumterror und die Verdummungsmaschine der Massenmedien“. Nach einem Herbert-Marcuse-Zitat wurde zum Film „Die grünen Teufel“ ausgeführt: „Durch die fälschliche Art und Weise der Darstellung der Guerillas als Kriminelle, Trunkenbolde, Asoziale, Unruhestifter und weltfremde Fanatiker“ werde der Film in „sein Gegenteil“ verkehrt, durch die „Form der Darstellung an sich“; denn der „Unterhaltungsfilm zwingt zum kritiklosen Konsum und Genuss und birgt damit unkontrollierbare Manipulationsmöglichkeiten. Wir betrachten deshalb diesen Film als persönliche Aggression und nicht nur als Konsumterror und Manipulation. Wir fordern (die) sofortige Absetzung des Films.“ „Die grünen Teufel“ wurden damals im alten Bali-Kino (Hauptbahnhof) und möglicherweise auch im Regina (Husemannstraße) aufgeführt (?).

Ein zweites Flugblatt (vermutlich auch zu dieser Zeit zu datieren, da meines Wissens nach der Film nie mehr in Gelsenkirchen gezeigt wurde, d. Vf.) lautete: „Die Grünen Teufel oder mehr Napalm für Vietnam!“ Das Flugblatt war unterzeichnet vom Republikanischen Club Gelsenkirchen, vom Politischen Club (CLEF), Mitglieder der Jusos, Mitglieder der SPD, SDS Bochum, Mitglieder der Gewerkschaft. U. a. hieß es: „Die USA führen in Vietnam einen schmutzigen Krieg gegen ein fast wehrloses Volk, einen Krieg mit allen Mitteln: Giftgas, Napalm, Brand- und Sprengbomben, Folterungen usw. Und Wofür? Für die korrupte Herrschaft einiger Militärs unter General Ky. Und für die Interessen des amerikanischen Großkapitals. Und für diese Interessen bombardieren sie Vietnam in die Steinzeit“. John Wayne, der diesen Krieg „für die beste Tat Amerikas in diesem Jahrhundert hält“, wurde als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller massiv angegriffen und seine Unterstützung für den Krieg als aus der „Goebbelsche Durchhaltegiftküche“ entlehnt, bezeichnet. Das Flugblatt endete mit den Bemerkungen: „Amerikaner geht aus Vietnam. Deutsche bleibt aus diesem Film!“ Der Betreiber des Kinos wurde gebeten, den Film vom Programm abzusetzen.
Quelle: Vgl. Flugblatt des Republikanischen Club Gelsenkirchen: Stoppt den Konsumterror und die Verdummungsmaschine der Massenmedien, in: Gelsenkirchener-Geschichten (Online), 28. Januar 2007; Die Grünen Teufel-Oder mehr Napalm für Vietnam.

22.10.1969:
An der Universität Hamburg erscheint das 'Zentralblatt für den Ausbildungssektor' (ZAS), ehemals 'Unilife', Nr.10 (vgl. 10.7.1969, 10.12.1969). Eine Liste der universitären Basis- und Projektgruppen umfasst fachspezifische, aber auch interdisziplinäre, wie das Sozialistische Filmkollektiv Hamburg.
Q: Zentralblatt für den Ausbildungssektor Nr.10,Hamburg 22.10.1969,S.6

31. Oktober 1969: Laut „Berliner Extra-Dienst“ wurde in Berlin das „Rote Studenten und Arbeiter Kino“ (ROSTA) gegründet. Diese Filminitiative will „gesellschaftliche Auseinandersetzungen filmisch sichtbar machen“. Die „RPK“ meinte: „In der entwickelten kapitalistischen Gesellschaft hat das Kino seine Rolle als ein Hauptmanipulateur der Arbeiterklasse ausgespielt. Es wurde überrundet von einem neuen Medium, der Television, die für die Film-, Buch- und Zeitungsmonopole (Constantin, Bertelsmann, Augstein, Springer etc.) zu einer Schlüsselindustrie geworden ist. Auf diesem industriellen Sektor finden im Augenblick Kämpfe zwischen den Monopolen statt; bei denen sich herausstellen wird, wer für unabsehbare Zeit dieses Manipulationsmittel beherrschen wird. Kabelfernsehen, TV -Kassettenspeicher, Video-Recorder, die bald oder jetzt schon auf den Markt geworfen werden, zeigen, dass der neue technologische Stand der visuellen Kommunikation die kapitalistischen Informationsmonopole zwingt, wenn sie noch nicht selbst in die bürokratisch administrierten Fernsehanstalten eindringen dürfen, dieses Medium am Fernsehen vorbei technisch zu entwickeln und es den objektiven Gesetzen der kapitalistischen Entwicklung anzupassen: nämlich die visuelle Kommunikation ist dazu geeignet, sich auf ihrer neuen technologischen Stufe (TV) als Ware enger den Lebensgewohnheiten ihrer Konsumenten anzupassen als es das Kino je vermochte.

Diesem enormen Apparat (mit seinen „Titanenkämpfen“) wurde innerhalb der Linken bislang ein in seinem Anspruch puristisches Konzept („Gegenmilieu“) gegenübergestellt, das einfach den Warencharakter von linker Information. Wissen, Unterhaltung, da wo diese „vermasst“ werden, ignorierte. Dieser Purismus steht schon lange im Widerspruch zur praktischen Handhabung unserer Informations-, Wissens- und Unterhaltungsmittel, zu den schriftstellernden Autoritäten, den wuchernden Raubdruckern und den „linken“ Kneipiers, die nicht wissen wollen, dass sie schon lange zum Bestand des etablierten Marktes gehören.

Und wen wundert es noch, wenn der Verlag „Neue Kritik“ die „ILLUSTRIERTE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN ARBEITERBEWEGUNG“ für 50 Mark verkauft, dem 2-Tageslohn eines Arbeiters. Unser Beharren auf antiautoritären Prinzipien, die in der Praxis ohnehin über den Haufen geworfen wurden, hat viel zu lange politische Lösungen dieses Widerspruchs unmöglich gemacht. Das heißt Massen-(Markt-) Produktion zu Gunsten der arbeitenden Kader. Es ist richtig, die „ILLUSTRIERTE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN ARBEITERBEWEGUNG“ für 50 Mark an die zu verkaufen, die nicht 2 Tage dafür arbeiten müssen, wenn dadurch gewährleistet ist, dass die Betriebsgruppen, die sie brauchen, nichts dafür bezahlen müssen. Innerhalb einer solchen Politik ist es richtig, ein rotes Kino zu machen, wenn sich herausstellt, dass auf diesem Markt gerade weil er im Sterben liegt, in der Linken, die weniger an das Fernsehen gebunden ist, ein gesteigertes Interesse an anspruchsvollen bis progressiven Filmen besteht und wenn es möglich ist, den Profit aus diesem Kino zu kontrollieren und in politische Arbeit umzusetzen.

Der Profit aus dem ROSTA-Kino soll die Arbeit und Produktion der Sozialistischen Filmkooperative über einen längeren Zeitraum finanziell stabilisieren damit a) vorhandene Filme aus eigenen und internationalen linken (Gruppen-) Produktionen vervielfältigt und arbeitenden Gruppen in Westdeutschland gezeigt werden können, b) damit in Zusammenarbeit mit den Betriebskadern Schulungsfilme hergestellt werden können, die ein notwendiges Grundpensum in kürzester Zeit vermitteln. Diese Kader werden unsere Arbeit kontrollieren. Trotz des Konsumcharakters des ROSTA-Kinos soll der „Polit-Konsum“ nicht wahllos unter die Leute gebracht werden.

Durch die Einhaltung von zusammenhängenden Komplexen und Serien wird in einem langfristig geplanten Programm der Versuch gemacht, gesellschaftliche Auseinandersetzungen filmisch sichtbar zu machen, wie zum Beispiel in Filmen über den Rassenkampf gegen die Indianer, die amerikanische Großstadt, Europa nach dem II. Weltkrieg usw. und gleichzeitig mit Filmen aus dem sozialistischen Lager die Geschichte der Arbeiterbewegung zu bebildern (Lenin, Thälmann, Lied der Matrosen, Kuhle Wampe etc.

In dem Maße, wie wir zu Filmen gelangen, die unmittelbar aus den aktuellen Klassenkämpfen hervorgegangen sind (und noch in viel zu geringer Zahl existieren), kann das ROSTA-Kino zu einem Umschlagplatz für Informationen werden, die als Anschauungsmaterial für die bevorstehenden Klassenauseinandersetzungen in Westdeutschland und Westberlin von Bedeutung sind. Der Kampf mit veralteten technischen Mitteln (Kinofilm) macht diese Mittel nicht nutzlos, weil sie veraltet sind; macht sie nicht neu, weil sie Kampfmittel für das Neue sind. Unser Kampf macht sie solange notwendig, bis die neuen technischen Mittel vom Proletariat in die Hand genommen werden, die diese Instrumente zu ihrer Befreiung verwenden.
Quelle: Berliner Extra-Dienst Nr.85,Berlin 1969,S.4; Rote Pressekorrespondenz, Nr. 36, 24.10.1969.

15. November 1969: In Mannheim führen heute KAB/ML und RJ/ML am Wasserturm eine zentrale Demonstration und Kundgebung gegen die US-Aggression in Vietnam durch. Nach der Kundgebung sollen „revolutionäre Filme“ gezeigt worden sein.
Quellen: Rebell Nr.15 und 16,Tübingen Nov. bzw. Dez. 1969;
H. Modau: Zur Geschichte der KPD/ML und des KABD, o.O. 1979,S.52;
KAB/ML,RJ/ML: Aufruf zur Demonstration der Marxisten-Leninisten gegen den US-Imperialismus in Vietnam, o.O. 1969.

1. Dezember 1969: Der SDS Marburg gibt die Nr.3 seiner „Roten Blätter“ Berichtet wird über Aktionen gegen den US-Film „Die grünen Teufel“, der in Marburger Kinos lief.
Quelle: Rote Blätter Nr.3,Marburg 1.12.1969.

Februar 1970: In Oberhausen beginnen die 16. Kurzfilmtage. Bekannt wurde dieses Filmfestival durch ein „Gegenmanifest“, das verabschiedet worden war. So behauptete die „Hamburger Filmmacher- Cooperative“, „Oberhausen sei kein Festival, das die Interessen der Filmmacher vertritt, sondern die Interessen bundesrepublikanischen Kulturbetriebs“.
Quelle: Die Zeit Online (Archiv), 27. 2. 1970.

5. Februar 1970: In Dortmund will die SDAJ der DKP um 19 Uhr eine Filmveranstaltung „Vietnam wird siegen" mit anschließender Diskussion mit einem Vertreter der Botschaft der USA im Bezirksjugendheim Hörde in der Benninghofer Str.81 durchführen.
Quelle: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.6, Essen 5.2.1970,S.12.

14. Februar 1970: Laut „Revolutionärer Weg“ verfasste Peter Weinfurth einen Brief an den Landesvorsitzenden der KPD/ML NRW, Willi Dickhut. Dort wurde u. a. über eine erste, zentrale Film-Kampagne einer Gruppe des SDS (der sog. „Ruhrkampagne“ und des SDS-Bochum, d. Vf.) berichtet.
Quelle: Revolutionärer Weg Nr.1, Solingen 1971.

Februar 1970:
Im 'Rebell' Nr.18 (vgl. Jan. 1970, März 1970) des KAB(ML) und der RJ(ML) bietet die Filmreisegruppe des KAB/ML und der RJ/ML den Dokumentarfilm "Chinafeindliche Gewalttaten der Neuen Zaren" zur Vorführung an.
Q: Rebell Nr.18.,Tübingen 1970

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März 1970: Laut der „Bochumer Studenten Zeitung“ beginnt ca. Ende März die Kuba-Kampagne der Internationalismusgruppe Bochum (SDS) im Ruhrgebiet. Sie dauert bis ca. zum 10. April 1970. Im Verlaufe dieser Kampagne wird auch der Cuba-Film des SDS in 17 Städten des Ruhrgebiets und Umgebung gezeigt.
Quelle: Bochumer Studenten Zeitung Nr.58, Bochum 1970,S.2.

5. März 1970: In Berlin fasst der Hauptausschuss der PEI heute den „Beschluss, die Genossen der Film-Koop in die PEI zu kooptieren… Der Vorschlag …, mit der KPD(AO) einen gemeinsamen DDR-Ausschuss zu bilden, da sich bei der Diskussion einer konkreten Frage ideologische Positionen besser klären ließen, wird abgelehnt, da einerseits die KPD(AO) kaum Interesse ... zeigen wird, andererseits wir selbst erst unsere eigene Plattform erarbeiten müssen.“
Quelle: PEI Hauptausschuss: Protokoll der Sitzung vom 5.3.70, Berlin o.J. (1970).

10. Mai 1970: In Stuttgart hatten sich, laut DKP, 400 Personen im Atrium versammelt um dem Kriegsende am 8.5.1945 zu gedenken. Gezeigt wird u.a. der Film „Das Leben Adolf Hitlers“. Im Anschluss wird eine Indochina-Demonstration gemacht (vgl. dort).
Quelle: Unser Zünder Nr.5,Stuttgart Mai 1970,S.6.

Juni 1970: Vermutlich im Juni erschien die Nr. 2 des „Der Kampf der Arbeiterjugend“ (KDAJ). Bekannt gegeben wurde u. a.: „KJVD-SPIELFILM. Wir beabsichtigen einen Agit-Prop Film über den KJVD herauszugeben (einen richtigen Spielfilm). Alle Interessenten, die Lust haben, an diesem oder ähnlichen Film-Projekten mitzumachen, sollen sich an die Redaktion wenden."
Quelle: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.2, Bochum o.J. (1970).

1. Juni 1970:  Ende Mai/Anfang Juni wird in der Berliner PEI ein „Beschluss des LG zur Inangriffnahme der Stadtteilarbeit“ formuliert. Bei der Gründung eines Büros für Stadtteilarbeit solle man Leute von der Rotzmed, den SAKO und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) hinzuziehen.
Quelle: PEI: Beschluss des LG zur Inangriffnahme der Stadtteilarbeit, Berlin Ende Mai/Anfang Juni 1970.

12. Oktober 1970: In Hamburg beginnt der Kommunistische Studentenbund/ML (KSB/ML) der KPD/ML-ZK, nach eigenen Angaben, eine Chinawoche, die bis zum 16.10.1970 andauert. Bei diesem ersten Auftreten des KSB/ML sei es u.a. gelungen 3 000 zu einem China-Filmabend in das Audimax zu mobilisieren.
Quelle: Der Funke Nr.1,Hamburg 18.12.1970,S.10; Roter Morgen Nr.10, Hamburg Oktober 1970.

9. November 1970: Von der Roten Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK herausgegeben, erscheine ein Flugblatt, das auf zwei Filmabende, am 16. Und 20. November im „HAUS DER JUGEND“ über die VR-China hinwies.

„Diese Filme sollen uns einen Einblick in das Leben des chinesischen Volkes geben. Sie zeigen uns, mit welcher Kraft und Entschlossenheit das chinesische Volk unter dem großen roten Banner des MARXISMUS, des LENINISMUS und der MAO TSE-TUNG-IDEEN den Sozialismus aufbaut. Wie es im Vertrauen auf die eigene Kraft, durch harten Kampf, unter Anspannung aller Kräfte, immer vorwärtsstrebend, mehr, schneller, besser und wirtschaftlicher das sich gesteckte Ziel zu erreichen versucht.“

„SCHLAGT DIE AGGRESSOREN! AM 16.NOV. 1970 19 UHR 30

In diesem Spielfilm erleben wir die entscheidende Phase des heldenhaften Kampfes, den das koreanische Volk in den Jahren 1950 - 1953 gegen die US-Imperialisten und ihre koreanischen Lakaien geführt hat. Wir lernen, dass in jedem Krieg die Volksmassen die entscheidende Kraft sind, und dass sie, wenn sie den Mut haben zu kämpfen, wenn sie keine Schwierigkeiten fürchten in der Lage sind, die Imperialisten und all ihre Lakaien zu besiegen. Wir lernen die Bereitschaft der Kämpfer kennen, das Interesse des bewaffneten Kampfes über die persönlichen Interessen zu stellen, d.h. selbstlos dem Volke zu dienen. Ferner, dass es nur EIN Mittel zur Abschaffung des Krieges gibt:

MAN MUSS DEN KRIEG MIT DEM KRIEG BEKÄMPFEN.

„DIE YANGTSE-BRÜCKE BEI NANKING! AM 20.NOV. 1970 19 UHR 30

In Farbe zeigt dieser Dokumentarfilm den Bau einer Brücke über den Yangtse-Fluss an einer Stelle, an der dieser über 4 000 Meter breit ist. Obwohl westliche 'Experten' den Bau der Brücke an dieser Stelle als undurchführbar bezeichneten, nahmen die chinesischen Arbeiter diese schwierige Aufgabe in Angriff. Der Film zeigt uns, wie die beteiligten chinesischen Arbeiter, begeistert für den Aufbau des Sozialismus kämpfend, die schier unüberwindlichen Schwierigkeiten beiseite räumen und die Brücke viel schneller als geplant bauen. Diese großartige Leistung war nur möglich, da die Arbeiter, angeleitet durch die Mao Tse-tung-Ideen, vertrauend auf die eigene schöpferische Kraft, sich selbstlos für den Bau der Brücke einsetzten..
Quelle: KSB/ML Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten, Freiburg o.J. (Nov. 1970), S.1; RG Freiburg: Im Haus der Jugend finden ... Ausgabe A und B, Freiburg o.J. (1970)

14. November 1970: Die Rote Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK berichtete von den Repressionen gegen eine Chinafilmveranstaltungen.

„Am Samstag (14. November) wurden die beiden Filme auf dem Wege in die Bundesrepublik AUF ANORDNUNG DER STAATSANWALTSCHAFT VOM DEUTSCHEN ZOLL IN WEIL BESCHLAGNAHMT."
Quelle: KSB/ML Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten, Freiburg o.J. (November 1970), S.1; RG Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten!, Freiburg o.J. (November 1970), S.1.

16. November 1970: Die Rote Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK und die Jusos Denzlingen der SPD, wollten heute den chinesischen Film „Schlagt die Aggressoren“ zeigen. Ein weiterer Film soll am 18. oder 20.11.1970 gezeigt werden. Die RG berichtet später:

„Zur Durchführung dieser Veranstaltungen war seit Wochen im Haus der Jugend ein Saal bestellt und ZUGESAGT worden. Am vergangenen Montag (16. November) sollte der erste Film (ein Film über den Volkskrieg in Korea) gezeigt werden. Als aber die zahlreichen Besucher (ungefähr 300) und die Veranstalter zum Haus der Jugend kamen, standen sie vor geschlossenen Türen. Was war inzwischen geschehen? Die Hausleitung hatte beide Filmabende verboten, ohne die Veranstalter zu benachrichtigen… Am Samstag (14. November) wurden die beiden Filme auf dem Wege in die Bundesrepublik AUF ANORDNUNG DER STAATSANWALTSCHAFT VOM DEUTSCHEN ZOLL IN WEIL BESCHLAGNAHMT. Erst am Montagnachmittag konnten sie gegen eine KAUTION VON 1 000 DM FREIGEKAUFT werden. Damit schienen die Veranstaltungen ein zweites Mal gerettet.
Quelle: KSB/ML Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten, Freiburg o.J. (November 1970), S.1; RG Freiburg: Im Haus der Jugend finden ... Ausgabe A und B, Freiburg o.J. (1970),S.1f bzw. S.1; RG Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten!, Freiburg o.J. (November 1970), S.1f.

17. November 1970: Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK gab vermutlich heute das folgende Flugblatt heraus: „FILMVERANSTALTUNG IM HAUS DER JUGEND VERBOTEN! Diese Woche wollten die Jungsozialisten (Jusos der SPD, d. Vf.) Denzlingen unter Mitwirkung der Roten Garde (RG, d. Vf.) Freiburg zwei chinesische Filme in Verbindung mit einer Fotoausstellung zeigen. Dazu hatten die Veranstalter für Montag und Mittwoch ordnungsgemäß einen Saal im Haus der Jugend gemietet. Als am Samstag die Filme aus dem Ausland nach Deutschland geholt werden sollte, gab es die ersten Schwierigkeiten: Am Grenzübergang wurden die Filme auf Betreiben der Staatsanwaltschaft Freiburg beschlagnahmt und erst nach Zahlung von 1 000 DM freigegeben. Gleichzeitig ergriff in Freiburg das Amt für öffentliche Ordnung Maßnahmen, um die Veranstaltung zu verhindern. Nach zusätzlichem Eingreifen des Jugendamtes und des Bürgermeisteramtes wurde den Veranstaltern eine Stunde vor Beginn der ersten Filmvorführung der Zutritt zum Haus der Jugend verwehrt und die Informationsabende endgültig unmöglich gemacht.“

Gemutmaßt wurde, dass die Rote Garde Freiburg, die als Mitorganisator des Filmabends fungierte, in Misskredit gebracht werden sollte.

WARUM WURDEN DIE VORSTELLUNGEN IM HAUS DER JUGEND VERHINDERT? WAR DAS NUR EIN WILLKÜRAKT EINZELNER BEAMTER?

An der Veranstaltung wollten etwa 300 Jugendliche - Jungarbeiter, Lehrlinge und Schüler - teilnehmen. Die Filme sollten zweierlei zeigen: einmal, dass das Volk, wenn es sich zusammenschließt und unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer Partei, geleitet von der Theorie des Marxismus-Leninismus und den Mao Tse-tung-Ideen den Kampf aufnimmt, den Sieg über seine Feinde erringen kann; und zum anderen, dass das Volk erfolgreich die sozialistische Gesellschaft aufbauen kann und immer größere Erfolge haben wird, je mehr sich die Führung der Arbeiterklasse in allen Bereichen der Gesellschaft festigt.
Quelle: KSB/ML Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten, Freiburg o. J. (November 1970).

18. November 1970: Die Rote Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK und die Jusos Denzlingen der SPD wollten heute, laut RG im Haus der Jugend (HdJ), den chinesischen Film „Die Yangtse-Brücke bei Nanking“ zeigen. Eine ähnliche Veranstaltung wurde auch für den 20. 11. Angekündigt.
Quelle: RG Freiburg: Im Haus der Jugend finden ... Ausgabe B, Freiburg o.J. (1970),S.1.

23. November 1970: Die Rote Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK gab vermutlich heute das folgende Flugblatt heraus: „FILMVERANSTALTUNG IM HAUS DER JUGEND VERBOTEN!
„Das Verbot der Filmveranstaltungen richtet sich direkt gegen die 300 Jungarbeiter, Lehrlinge und Schüler, die zum Haus der Jugend gekommen waren. Warum aber wird versucht, die Vorführung der chinesischen Filme zu verhindern? Weil diese Filme uns den revolutionären Weg der chinesischen Arbeiterklasse beim Aufbau des Sozialimus und den Kampf des koreanischen Volkes gegen die Us-amerikanischen Eindringlinge zeigen. Weil diese Filme den proletarischen Internationalismus veranschaulichen, die internationale Solidarität der Arbeiterklasse. Weil sie darstellen, wie sich die chinesische Arbeiterklasse erfolgreich von der revolutionären proletarischen Theorie des Marxismus-Leninismus leiten lässt. Diese Filme zeigen den Weg, den auch die westdeutsche Arbeiterklasse gehen muss und gehen wird…

Das Verbot der Filmveranstaltungen im Haus der Jugend macht uns wieder einmal deutlich, mit welchen Mitteln die Kapitalisten und ihre Handlanger sich zu verteidigen suchen. Unsere Antwort darauf kann nur sein: im Kampf gegen die Kapitalistenklasse kann und darf es kein Zögern und Schwanken geben; wir müssen aus den Erfahrungen der internationalen Arbeiterbewegung lernen und den organisierten Kampf gegen diese Ausbeuter und Unterdrücker aufnehmen.

JUNGARBEITR, LEHRLINGE UND SCHÜLER - ORGANISIERT EUCH IN DER ROTEN GARDE UND UNTERSTÜTZT DAMIT DEN REVOLUTIONÄREN KAMPF DER ARBEITERKLASSE!"
Quelle: RG Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten!, Freiburg o.J. (November 1970).

23. November 1970: Die Rote Garde (RG) Freiburg der KPD/ML-ZK kündigte vermutlich heute an, das die verbotenen China-Filmveranstaltungen (in der Universität, im Kollegien Gebäude II Hörsaal 2006 nachgeholt werden sollen.
Quelle: RG Freiburg: Filmveranstaltung im Haus der Jugend verboten!, Freiburg o.J. (November 1970),S.2.

23. November 1970:  Bei Opel Bochum gab die KPD/ML-ZK vermutlich heute eine Sondernummer ihrer „Zündkerze. Angekündigt wurde auch ein Kurzfilm über einen Streik.
Quelle: Zündkerze Sondernummer: Schläger vom Dienst, Bochum o.J. (23.11.1970).

26. November 1970: Die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK in Bochum berichtete:

„LETZTE MELDUNG: POLIZEI, DEIN FREUND UND ... In der gestrigen Pause der Mittagsschicht haben Mitarbeiter der „Zündkerze“ auf Privatgelände an der Wittener Str. den Film gezeigt, den wir über den Opel-Streik gedreht haben. Jeder Kollege, der die 'Freilichtaufführung' sah, fand das nicht schlecht und die meisten sahen ihn sich an. Es dauerte aber nicht lange, da fuhren ein Streifenwagen und ein Mannschaftswagen der Polizei zur 'Erkundung' vorbei. Unsere Mitarbeiter wussten warum. Ihre Voraussicht bestätigte sich bald: Kaum war der letzte Kollege wieder an die Arbeit gegangen, da fuhr der Mannschaftswagen vor. (Offensichtlich hatten die Grünen Angst, im Beisein der Kollegen vorzugehen.)

Trotz Widerspruch betraten sie das Privatgelände und forderten die Personalien, den Verantwortlichen und das 'Ende der Veranstaltung'. Nur das Letzte bekamen sie gewährt: die Vorführung war ja sowieso zu Ende. Begründung: die Vorführung habe den Straßenverkehr gefährdet, da sie gesehen hätten, wie zwei Autos bei grün (es befindet sich hier eine Ampel) angehalten hätten, um den Film zu sehen. Wahrscheinlich meinten sie ihre eigenen Wagen! Doch ihr martialisches Aussehen - immerhin waren sie ja per Mannschaftswagen angereist - konnte unsere Mitarbeiter nicht einschüchtern. Wiederum waren die es, die die richtigen Gesetz zitieren konnten, nicht die Grünen. Da sie auf taube Ohren stießen, die Personalien nicht aufzutreiben waren, fuhren sie zähneknirschend von dannen.“
Quelle: Zündkerze Extra, Bochum 27.11.1970,S.2.

27. November 1970: Bei Opel Bochum verteilte die Rote Opel-Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK ein zweiseitiges Extra ihrer „Zündkerze“ ('ZÜNDKERZE' LÄDT EIN: HEUTE 14 UHR 30. Gezeigt werden sollen 2 Filme. „Den ersten haben wir selber gedreht. Er zeigt den Opel-Streik und den Marsch durch die Stadt. Der zweite befasst sich mit einem Streik im Ruhrbergbau und wie diesen die IGBE abwürgte. Ein Unterschied zur IGM ist dabei nicht feststellbar.
Quelle: Zündkerze Extra, Bochum 27.11.1970.

2. Dezember 1970: In Dortmund gab die DKP Stadtteilgruppe Mitte-Süd zu ihrer heutigen Vorführung des Filmes „Rat der Götter“ im Wicküler-Eck, Humboldtstraße Ecke Josefstraße zeigen.
Quelle: DKP-Stadtteilgruppe Mitte-Süd:3. Krieg Niemals!, Dortmund o.J. (1970).

9. Dezember 1970: Die Proletarische Linke/Parteiinitiative (PL/PI) berichtete von der Solidarität mit der Black Panther Party (BPP) in den USA, dass heute im Sozialistischen Zentrum das Betriebskomitee Solidarität mit den Black Panthers einen Film zeigen möchte.
Quelle: Klassenkampf Nr.6, Berlin November 1970.

19. Dezember 1970: Im WDR wurde heute um 21 Uhr, laut KPD/ML-ZB, der Film „Das rote Frauenbataillon“ aus der VR China gezeigt.
Quelle: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.60, Bochum 19.12.1970,S.10.

12.02.1971:
In Duisburg-Duissern will die Rote Garde (RG) Duisburg der KPD/ML-ZK zwei Filme über die Stadtteilarbeit der Black Panther Party (BPP) USA und über den "Befreiungskampf in Südvietnam" vorführen.
Q: RG: Demonstrationsaufruf,Duisburg o. J. (für den 13.2.1971)

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Juni 1971: Laut „unipress-Mainzer Studentenzeitung“ vom Juni 1971, wurden im Uni-Studio in der Zeit vom 18.-21. Juni die Filme: „Der Prozess“; „Wilde Erdbeeren“, „Tausendschönchen“, „Der gewöhnliche Faschismus“ gezeigt.
Quelle: Unipress-Mainzer Studentenzeitung Nr. 3, Juni 1971.

24. Juni 1971: Laut „unipress-Mainzer Studentenzeitung“, sollen folgende „AStA-Filme“ gezeigt werden: „Der Cowboy“; „Incident“; „Der General“.
Quelle: Unipress-Mainzer Studentenzeitung Nr. 3, Juni 1971.

September 1971: In der ARD wird erstmals der Film von Theo Gallehr/Rolf Schübel „Rote Fahnen sind man besser“ ausgestrahlt. Der Film, der 1970/71 entstand, berichtete als Dokumentarfilm über die „Stilllegung einer Krefelder Chemiefabrik und „erregte öffentliches Aufsehen“. „Weil in dem Film ‚Rote Fahnen sieht man besser‘… zum ersten Mal in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens „Arbeiter im Originalton zu hören sind, gerät der Film von Rolf Schübel und Theo Gallehr in die Diskussion. „Wir waren bewusst parteiisch und politisch nicht ausgewogen“, formuliert Gallehr in einem Interview. Als 1972 der Film dann sogar einen „Grimme Preis“ erhält, sorgt das für weiteres Aufsehen. Industrielle im Raum Marl nehmen die Preisverleihung zum Anlass, sich vom Grimme-Preis zurückzuziehen.
Quelle: Paul Hofmann & Ernst Schreckenberg in: Geschichte. nrw.de/Chronik 1971.

20.10.1971:
Die Rote Garde (RG) Rheinhausen der KPD/ML-ZK will eine Filmveranstaltung mit dem Film 'Nur vereint sind wir stark' durchführen.
Q: Der Hammer Nr.6,Duisburg 1971; RG Duisburg: Filmveranstaltung,Duisburg o.J. (20.10.1971)

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2. Januar 1972: In Frankfurt ist, laut RJ/ML, eine chinesische Tischtennisdelegation zu Besuch. Die KPD/ML-ZB berichtete: Heute trifft „auf dem Flughafen in Frankfurt/M. die Delegation der chinesischen Tischtennisspieler ein, die für mehrere Tage in der BRD bleiben wollen, um die Freundschaft zwischen den Völkern zu verstärken, wie der Leiter der chinesischen Mannschaft, Chi Yu-hua auf dem Flughafen erklärte… Am gleichen Tag hatten schon morgens die KPD/ML und der KJVD in Frankfurt/M. in einem Saal den chinesischen Film „Das Kanalsystem Rote Fahne“ gezeigt, der die Aufbauleistungen der werktätigen Massen des Kreises Lin in der VR China in eindrucksvollen Bildern zeigt."
Quelle: Rote Fahne Nr.1,Bochum 10.1.1972,S.7; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.98,1 bzw. 2, Bochum 2.12.1971,5.1.1972 bzw. 8.1.1972,o.S.,S.19 bzw. o.S.; Rote Fahne Nr.1,Tübingen Januar 1972; Rebell Nr.1,Tübingen Januar 1972; RJ/ML-OG Frankfurt: Aktuelle Reihe Nr.2, Frankfurt o. J.

7. Januar 1972: Die KPD berichtete von einer „ARBEITERRUNDE IN MOABIT“. Sie wies darauf hin, „dass Filmveranstaltungen in den Stadtteilen und eine zentrale Vietnam-Filmwoche vorbereitet werden“.
Quelle: Rote Fahne Nr.34 und 35, Berlin 14.1.1972 bzw. 28.1.1972,S.4 bzw. S.7; Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.32, Berlin Februar 1972.

7. Januar 1972: Im Audimax der FU Berlin will die LgdI eine Filmveranstaltung durchführen, zu der sie u.a. mit einem Flugblatt „Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam“ mobilisiert.
Quelle: LgdI: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam, Berlin o.J. (1972).

16. Januar 1972: Der Kreisvorstand der DKP Dortmund lud für heute ein: „LENIN LIEBKNECHT LUXEMBURG. Zum Gedenken an Lenin, Liebknecht, Luxemburg findet im Lichtspielhaus 'Regina' in Dortmund-Hombruch eine Filmveranstaltung statt „DER TEUFELSKREIS - Ein DEFA-Spielfilm“. Dieser Film deckt die Hintergründe des Reichstagsbrandes von 1933 auf. Der bulgarische Kommunist Dimitroff entlarvt vor dem Reichsgericht in Leipzig die wahren Brandstifter - die Nazis.“

Zu „DKP Intern“ hieß es zur Woche der DKP vom 15.-22.1.1972: „Die Woche der DKP wird eröffnet am 16.1.1972 um 10 Uhr 30 im Lichtspielhaus 'Regina' in Hombruch, Harkortstraße. Gezeigt wird der Spielfilm 'Der Mann mit dem Gewehr'. Verbunden wird diese Filmveranstaltung, sowohl in der politischen Vorbereitung als auch in der Durchführung, mit der Erinnerung an das Leben und Wirken von Liebknecht, Luxemburg und Lenin… Auch der Vorstand der Dortmunder DKP-Stadtteilgruppe Stadtteilgruppe Mengede-Westerfilde-Bodelschwingh kündigte zur Woche der DKP diese Veranstaltung an, wobei als Film der Titel 'Mann mit dem Gewehr' genannt wurde.“

In der Stadtteilgruppe Nord hieß es: „Die Woche der DKP wird am 16.1.1972 um 10 Uhr 30 mit dem Spielfilm 'TEUFELSKREIS' im Lichtspielhaus 'REGINA' in Hombruch, Harkortstraße eröffnet. Der Film 'TEUFELSKREIS' deckt die Hintergründe des Reichstagsbrandprozesses auf.“
Quellen: DKP-Gruppe Schüren-Berghofen-Aplerbeck: Aktionsprogramm, o.O. (Dortmund) o.J. (Januar 1972),S.1; DKP-Kreisvorstand Dortmund: Beschluss des Kreisvorstandes Dortmund der DKP zur Durchführung der Woche der DKP vom 15.1.1972-22.1.1972, Dortmund 22.12.1971,S.2; DKP KV Dortmund: Lenin Liebknecht Luxemburg, Dortmund o.J. (1972); DKP-Kreisvorstand Dortmund: Handschriftliche Unterlagen in Geschichtswerkstatt Dortmund; DKP-Gruppe Brackel-Asseln-Wickede: Entwurf des Aktionsplans der Gruppe Brackel, Asseln, Wickede zur Woche der DKP, o.O. (Dortmund) o.J. (Januar 1972),S.1f;
DKP-Stadtteilgruppe Mengede-Westerfilde-Bodelschwingh-Der Vorstand: Einladung, Dortmund 7.1.1972,S.1; (DKP-Gruppe Nord)-X. X.:DKP Woche, o.O. (Dortmund) o.J.,S.1; DKP-Betriebsgruppe Westfalenhütte: Liebe Genossen!, Dortmund 6.1.1972,S.1.

18. Januar 1972: In Dortmund will das „Solidaritätskomitee Freiheit für Angela Davis“ den Film „Angela Davis - das Portrait einer Revolutionärin“ im Bunker, Wittelsbacher Str./Ecke Landgrafenstraße zeigen.
Quelle: Solidaritätskomitee Freiheit für Angela Davis: Freiheit für Angela Davis, Dortmund o. J. (Januar 1972).

19. Januar 1972:  In Erlangen will das Antiimperialistische Komitee (AIK) heute ein Teach in im Kollegienhaus im Rahmen seiner Vietnam Solidaritätswoche durchführen und anschließend wohl vietnamesische Filme zeigen.
Quelle: AIK Erlangen: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam - Ausgabe A, Erlangen o.J. (1972); AIK Erlangen: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam - Ausgabe B, Erlangen o.J. (1972); AIK Erlangen: Für den Sieg der vietnamesischen Revolution, Erlangen o.J. (1972); AIK Erlangen: Helft Nordvietnam, Erlangen o.J. (1972); Rotzmed Erlangen: Helft Nordvietnam, Erlangen o.J. (1972); Internationale Solidarität Nr.1, Berlin 10.2.1972,S.5 und 16f.

24. Januar 1972: Der Arbeitskreis Anti-Imperialismus an der PH Lüneburg berichtete von der LgdI der KPD und von ihrer Vietnam-Kampagne: „In der EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG am 24.1. wurde vor 45 Studenten in einem Referat die starke Position der vietnamesischen Revolution und des Kampfes der indochinesischen Völker dargelegt und durch den abschließenden LIGA-Film vielen Studenten zum ersten Mal die Konkretisierung internationalistischer Hilfe veranschaulicht.“
Quelle: Internationale Solidarität Nr.1, Berlin 10.2.1972,S.16.

25. Januar 1972: Das Antiimperialistische Komitee (AIK) Erlangen rief mit einem Flugblatt „Für den Sieg der vietnamesischen Revolution“ zu seiner heutigen Filmvorführung in Nürnberg auf.

„Schließlich, um nicht ausführlich über alle Filmveranstaltungen zu berichten, sei noch eins hervorgehoben: der Film der LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS wurde von den Freunden und Genossen des AKE mit Begeisterung aufgenommen.
Quellen: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.5 und 16f;
AIK Erlangen: Für den Sieg der vietnamesischen Revolution, Erlangen o.J. (1972).

28. Januar 1972: Die KPD berichtete von der „ARBEITERRUNDE DER PF HAMBURG“. Am Ende einer Versammlung sei der LgdI-Film über Vietnam gezeigt worden
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Berlin 11.2.1972,S.4.

8. Februar 1972: In Aachen besuchen, nach eigenen Angaben, fast 100 eine Filmveranstaltung der LgdI der KPD zu Vietnam.
Quelle: LgdI-LV NRW: L.g.d.I.,o.O. 1972; LgdI: L.g.d.I. - Kommt alle zur Vietnam Ausstellung, Aachen 1972.

10. Februar 1972: Die LgdI der KPD berichtet heute von ihrer langandauernden Vietnam-Aktivität, in deren Verlauf u. a. auch Filmvorführungen über das revolutionäre Vietnam stattfanden.
Quelle: Internationale Solidarität Nr.1, Berlin 10.2.1972.

15. Februar 1972: Im Bochumer Prismatheater soll heute eine Filmveranstaltung zu Vietnam stattfinden, zu der KPD, KSV und LgdI u.a. mit einem Flugblatt „Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam“ aufriefen.
Quelle: KPD, KSV, LgdI: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam, o.O. o.J. (1972).

18. Februar 1972: In der Düsseldorfer Stephanienschule soll heute eine Filmveranstaltung zu Vietnam stattfinden, zu der KPD, KSV und LgdI u.a. mit einem Flugblatt „Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam“ aufriefen.
Quelle: KPD, KSV, LgdI: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam, o.O. o.J. (1972).

19. Februar 1972: In der „Roten Fahne“ der KPD wurde zu einer Filmveranstaltung in Bochum „FÜR DEN SIEG DER VIETNAMESISCHEN REVOLUTION“ aufgerufen
Quelle: Internationale Solidarität Nr.1 ,Berlin 10.2.1972,S.5; KPD, KSV, LgdI: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam, o.O. o.J. (1972); LgdI: Aufkleber, o.O. o.J. (1972); Rote Fahne Nr.36 und 37, Berlin 11.2.1972 bzw. 25.2.1972,S.1 und 4 bzw. S.1; LgdI-LV NRW: L.g.d.I. ,o.O. 1972; LgdI: L.g.d.I. - Kommt alle zur Vietnam Ausstellung, Aachen 1972; Rote Presse Korrespondenz Nr.154, Berlin 1972.

25. Februar 1972: Der KAB/ML Darmstadt erlässt zumindest bei der Gebr. Hofmann KG in Darmstadt und Pfungstadt (IGM-Bereich) folgende: „EINLADUNG! Kolleginnen und Kollegen! Wir laden Euch am FREITAG, den 25. FEBRUAR '72 um 17 Uhr zu einer Filmvorführung ein: LOHNKAMPF IST KLASSENKAMPF
Quelle: Der Metallarbeiter, Darmstadt Jan./Feb. 1972,S.6.

28. Februar 1972: Bei KWU Berlin gab die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche ein zweiseitiges Extrablatt ihrer „Roten Turbine“ heraus. Aufgerufen wurde zu den Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB
Quelle: Rote Turbine Extrablatt, Berlin o.J. (1972).

29. Februar 1972: In einem sechsseitigen Extrablatt ihrer „Roten Turbine“ rief die Berliner KWU-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB für heute zu einer Veranstaltung in der Wittstocker Klause auf, in der auch ein Einheitsfrontkomitee (EFK) gegründet werden soll. In diesem Rahmen soll eine eigene China-Filmveranstaltung stattfinden.
Quelle: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 29.2.1972.

2. März 1972: Bei KWU Berlin gab die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer „Roten Turbine“ heraus. Aufgerufen wurde zu einer China-Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB.
Quelle: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 2.3.1972.

3. März 1972: Für diesen Tag mobilisierte die Berliner KPD/ML-ZB zum Besuch ihrer ersten China-Filmveranstaltung auf der „Das Kanalsystem Rote Fahne“ in den Stephan-Lichtspielen in der Moabiter Stephanstraße Nr.3 gezeigt wird: „Vor allen Betrieben wurden dazu Karten verkauft ... Vor dem Film hielt ein Vertreter der KPD/ML eine Rede über die Politik der VR China, den Aufbau des Sozialismus und die Kulturrevolution."
Quelle: Der Rote Blitz Nr.4, Berlin 16.3.1972; Der Rote Gartenfelder Nr.3, Berlin 1.3.1972; Rotlicht Nr.35, Berlin 1.3.1972; Rote Turbine Extrablatt, Berlin 2.3.1972; Rote Fahne Nr.6, Bochum 20.3.1972, S.6.

6. März 1972: Innerhalb der SDAJ Dortmund der DKP erscheint spätestens in dieser Woche ein „ARBEITSPLAN DES ORTSVERBANDES DORTMUND DER SDAJ. Zum 8. 5. wolle der Ortsverband einen antifaschistischen Film im Studio des Henßlerhauses (FHH, d.Vf.) zeigen.
Quelle: SDAJ Dortmund: Arbeitsplan des Ortsverbandes Dortmund der SDAJ, o.O. (Dortmund) o.J. (1972); SDAJ Dortmund: Maßnahmenplan Werbewoche, o.O. (Dortmund) o.J. (1972).

7. März 1972: Für diesen Tag mobilisiert die Berliner KPD/ML-ZB zum Besuch ihrer zweiten Filmveranstaltung anlässlich des Besuchs von Nixon in der VR China, auf der „Das Kanalsystem Rote Fahne“ gezeigt werden soll.

„Die zweite Veranstaltung war noch besser besucht als die erste. In dem rund 300 Plätze fassenden Kino musste eine Reihe von Kollegen und Genossen in den Seitengängen stehen und auf den Zwischenstufen des Filmsaals sitzen.“
Quelle: Der Rote Blitz Nr.4, Berlin 16.3.1972; Rotlicht Nr.35, Berlin 1.3.1972; Rote Turbine Extrablatt, Berlin 29.2.1972, 2.3.1972 bzw. 7.3.1972; Der Rote Schaltwerker Nr.17, Berlin 6.3.1972; Rote Fahne Nr.6, Bochum 20.3.1972,S.6.

7. März 1972: In Berlin gab die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe bei KWU ein Extrablatt ihrer „Roten Turbine“ heraus. U. a. wurde zum Besuch der heute stattfindenden China-Filmveranstaltung aufgerufen, zu der vermutlich morgens und nachmittags vor dem Tor Karten verkauft werden sollen.
Quelle: Rote Turbine Extrablatt, Berlin 7.3.1972.

7. März 1972: In Berlin erscheint die Nr. 3 von „Der Funke- Zeitung der Jugendbetriebsgruppe Siemens-Wernerwerk des KJVD der KPD/ML-ZB“, die u. a. zum Besuch der heute stattfindenden China-Filmveranstaltung der KPD/ML-ZB und des KJVD aufrief.
Quelle: Der Funke Nr.3, Berlin 7.3.1972.

April 1972: In Braunschweig unternahm, laut SB, die ehemalige Gruppe ehemaliger Sympathisanten der KPD/ML (Roter Morgen), die sich jetzt Sozialistische Oberschülerorganisation (SOSO) nennt, die erste Vietnam Initiative, die zu einem Kontaktgespräch Anfang April führt.. Am ersten Abend sei ein Film über die nationalen Aktivitäten gezeigt worden.
Quelle: Rote Universitätszeitung Sondernummer .Nr.1, Braunschweig Juni 1972.

April 1972:
Die OSK des KSV der KPD gibt diesen Monat die Nr.3 ihrer 'Kommunistischen Schülerpresse' (KSP - vgl. Feb. 1972, Mai 1972) heraus, die Filmrezension behandelt 'Trotta' von Johannes Schaaf.
Q: Kommunistische Schülerpresse Nr.3,Berlin Apr. 1972

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27. April 1972: In einer Ausgabe des „Roten Schwungrades“ der KPD/ML-ZB bei Hoesch Phoenix Dortmund hieß es u. a. zum „Kanalsystem Rote Fahne“:

„In zehnjähriger Arbeit haben sie mitten durch das Taihang-Gebirge ein künstliches Bewässerungssystem gebaut, das Kanalsystem Hongqi, das heißt Rote Fahne. Westliche 'Experten' und einige Leute in der damaligen chinesischen Führung, die hinter ihnen herkrochen, haben behauptet, solch ein Projekt würden die Arbeiter und Bauern mit ihren einfachen Maschinen unmöglich schaffen, und die Einstellung des Baus wurde angeordnet. Aber die Bevölkerung von Lin hat, entgegen allen Zweifeln, IM VERTRAUEN AUF DIE EIGENE KRAFT ein Kanalsystem von fast 1 555 km Gesamtlänge geschaffen. Im Laufe der Bauarbeiten wurden 1 250 Berge aus dem Weg gesprengt, 134 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 6,5 km errichtet und Terrassierarbeiten von insgesamt 16 Millionen Kubikmetern durchgeführt. Der Kreis besaß vor dem Bau der Kanäle 6 000 ha bewässertes Land; heute besitzt er über 360 000 ha, mehr als ein Hektar für 2 Einwohner. Die früher kahlen Landstriche haben sich so in Felder und Gärten verwandelt. Mit dem Aufbau von Kraftwerken sind gute Bedingungen für die Entwicklung der Industrie im Kreise Lin geschaffen worden… Über diese gewaltige Leistung der Volksmassen berichtet der Film: 'KANALSYSTEM ROTE FAHNE', den die chinesischen Genossen der KPD/ML und dem KJVD zur Verfügung gestellt haben.“
Quelle: Das Rote Schwungrad China - Bollwerk des Sozialismus, Dortmund o.J. (April 1972).

28. April 1972: Der BKA Freiburg und sein KJB führen heute eine Maiveranstaltung durch, auf der der Vietnam-Film „Der 17. Breitengrad“ gezeigt werden soll.

Der BKA berichtete: „Der 300 Personen fassende Saal einer Gaststätte war weit überfüllt, als zunächst ein Film über den heldenhaften Kampf des vietnamesischen Volkes gezeigt wurde. Die Versammelten begrüßten lebhaft diesen Film über das Leben und den Kampf eines vietnamesischen Dorfes, weil allen Kollegen und Genossen bewusst war, wie wichtig der siegreiche Verlauf des vietnamesischen Befreiungskampfes für den Verlauf des Klassenkampfes in der ganzen Welt ist.“
Quelle: Klassenkampf 1. Maizeitung und Nr.21, Freiburg o.J. (April 1972) bzw. 17.5.1972,S.1 bzw. S.6.

30. April 1972: In Berlin fand die Großveranstaltung des zentralen Maikomitees statt, zu dem sich laut KPD/ML-ZK die Einheitsfrontkomitees (EFK - im wesentlichen ein betrieblicher Zusammenschluss der KPD/ML's ZB und ZK, d.Vf.) von AEG, Siemens, NCR, KWU, Gillette und Borsig, die Stadtteilkomitees Wedding, Märkisches Viertel und Spandau, KJVD, KPD/ML-ZB, KPD/ML-ZK, RG, KSB/ML sowie griechische (OGML), türkische (PEF), italienische (PCI/ML) und arabische MLer zusammengeschlossen haben. Gezeigt werden soll der Film „Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse“.
Quelle: Rote Fahne Nr.10, Bochum 15.5.1972,S.11; Roter Morgen Nr.11, Hamburg 5.6.1972; Rotlicht o. Nr., Berlin o.J. (1972); Rotlicht/Die Rote Osramjugend Extrablatt, Berlin o.J. (1972); KPD/ML-ZB-LV Westberlin: Aufruf Heraus zum Roten 1.Mai, Berlin 1972; Der Rote Blitz, Berlin 24.4.1972.

30. April 1972: Laut KPD/ML-ZB soll in Dortmund eine Mai-Veranstaltung der KPD/ML-ZB und des KJVD stattfinden, auf der der Film „Das Kanalsystem Rote Fahne“ aus der VR China gezeigt werden soll.

Bei Hoesch Phoenix 1972) hieß es, im Anschluss an einen längeren China-Artikel: „FILMVERANSTALTUNG: 'KANALSYSTEM ROTE FAHNE'… Jetzt werden sich alle Kollegen ein Bild über China machen können. Man muss es gesehen haben, wie die Bauern des Kreises Lin das Kanalsystem mitten durch die Gebirge bauten. Man muss es gesehen haben, wie sie sich durchsetzten gegen sogenannte 'Experten', die behaupteten, sowas sei unmöglich, selbst mit modernsten Maschinen.

Dieser Film zeigt, wie der Sozialismus in China aussieht, zeigt, dass dort die Arbeiter und Bauern unter Führung der Kommunistischen Partei die Macht im Land besitzen. Im Vertrauen auf die eigene Kraft bauen die chinesischen Arbeiter und Bauern den Sozialismus weiter auf, überwinden alle Schwierigkeiten und erzielen große Erfolge…“ (vgl. auch Jürgen Schröder: China. Der Film „Kanalsystem Rote Fahne“).
Quelle: Die Rote Westfalenwalze Nieder mit dem Bonner Kuhhandel! und Arbeiterjugend-Heraus zum Roten 1. Mai!, Dortmund o.J. (28.4.1972) bzw. o.J. (April 1972), S.2 bzw. S.3; Das Rote Schwungrad China - Bollwerk des Sozialismus, Dortmund o.J. (April 1972),S.4; Rutsche Kampf dem Lohndiktat!, Dortmund o.J. (28.4.1972),S.2.

1. Mai 1972: In München wurde nach der 1. Mai-Demonstration der KPD/ML-ZK u. a. auch der eigene „Parteifilm“ gezeigt. „Er machte eindringlich klar: Die Frage 'Reform oder Revolution' kann nur eine Antwort haben: Sozialistische Revolution! Diese Lehre hat die deutsche Arbeiterklasse aus einer blutigen, an Niederlagen, Rückschlägen und Verrat reichen Geschichte gelernt. Die Besten der westdeutschen Arbeiterklasse haben im Jahr 1968 aus diesen Lehren die Konsequenz gezogen und die KPD/ML gegründet.

Der Beifall wollte gar nicht mehr aufhören, als im Film die Gründungsnummer des Roten Morgen erschien und der Vorsitzende der Partei, Genosse Ernst Aust, zu Arbeitern sprach… Alle sprangen auf und begannen die Internationale zu singen, und stimmten in den Kampfruf des Filmes ein: VORWÄRTS KOLLEGEN, BEIM AUFBAU DER KPD/ML!"
Quelle: Roter Morgen Nr.10, Hamburg 23.5.1972,S.6.

8. Mai 1972: Die SDAJ Dortmund der DKP kündigte an: „Zum 8. 5. zeigt der Ortsverband einen antifaschistischen Film im Studio des Henßlerhauses (FHH, .Vf.).“
Quelle: SDAJ Dortmund: Arbeitsplan des Ortsverbandes Dortmund der SDAJ, o.O. (Dortmund) o.J. (1972),S.2.

12. Mai 1972: In Essen besuchen, nach eigenen Angaben, 250 Personen eine Veranstaltung des KJVD der KPD/ML-ZB zum Gedenken an Phillip Müller. U.a. wird ein Film über Ernst Thälmann gezeigt.
Quelle: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5, Bochum Juni 1972.

13. Mai 1972: Auf einer Vietnamveranstaltung der KPD und ihrer Freunde wurden auch Filme aus dem revolutionären Vietnam gezeigt. findet heute statt in Mainz.
Quelle: Internationale Solidarität Nr.5, Berlin 1972,S.19f; Rote Presse Korrespondenz Nr.168, Berlin 1972.

17. Juni 1972: Das Nationale Vietnam Komitee (NVK) wurde gegründet. U. a. stützte es sich auch auf den Vietnamausschuss der „Deutschen Film- und Fernsehakademie“ in (West) Berlin. Der „Gründungskongress“, erklärte sich auch dazu bereit, „den Vietnamausschüssen den Filmdienst der Liga zur Verfügung zu stellen“.
Quelle: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr.14, Dortmund 22.6.1972,S.2 und 5; Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.13; Internes Papier von MLH/GSSK, Berlin o.J. (1972); Rote Fahne Nr.48, Dortmund 21.6.1972,S.6; NVK: Bulletin Nr.1 und 5,Bonn 1972; NVK: Resolution der Gründungsversammlung, Bonn 1972.

26. Juni 1972: Die Vietnamausschüsse Hamburg zeigen heute den Film: „Ein Tag in Hanoi“. Der Film sei ein „großer Ansporn für die weitere Arbeit der Vietnamausschüsse in Hamburg“.
Quelle: Rote Fahne Nr.50, Dortmund 5.7.1972,S.3.

27. Juni 1972: In Regensburg führte das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB) eine Filmveranstaltung im Augustiner am Neupfarrplatz durch.
Quelle: Arbeitersache Nr.21, Regensburg Juni 1972.

30. Juni 1972: In München führt das Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf eine Filmveranstaltung durch.
Quelle: Roter Widerdruck Nr.11, München Juni 1972.

Juli 1972: IM „KND“ erschien ein Artikel zu Michelangelo Antonionis Film „China“, einen Reisebericht, der, so der „KND“, ein „Machwerk“ sei. Antonioni sei ein „Papagei der antichinesischen Propaganda der- Sowjetrevisionisten" und tadelte seinen filmischen Reisebericht als „Herausforderung der internationalen Reaktionäre“, meinten die Redakteure mit der „Pekinger Volkszeitung“.
Quelle: KND, Juli 1972, Bochum 1972.

2. Juli 1972: Die KPD berichtete von den VA des NVK: „Einen Tag nach der Demonstration, also am Sonntag, dem 2.7., fand eine Filmveranstaltung statt, auf der ein Film über den Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes gezeigt wurde. Der Film beeindruckte die Anwesenden besonders deshalb, weil er die Geschlossenheit des vietnamesischen Volkes, die Einheit zwischen der Partei der Werktätigen (PdW, d.Vf.) und den Bauern und Arbeitern sowie die Erfolge und Schwierigkeiten im Leben des kämpfenden Volkes darstellte.“
Quelle: Rote Fahne Nr.50, Dortmund 5.7.1972,S.3.

7. Juli 1972: In Ulm begann, laut RJ/ML Ulm des KABD (ex-KAB/ML), eine Vietnamwoche, die bis zum 14.7.1972 andauert. Im Verlaufe dieser, seien auch vor einem „Publikum von rund 200 Menschen Filme über die Luftabwehr in Nordvietnam, über das Leben Ho Chi Minhs und über die ständig von den US-Luftangriffen bedrohte harte Arbeit der vietnamesischen Fischer“ gezeigt worden.
Quelle: Rebell Nr.8,Tübingen Aug. 1972; Rote Fahne Nr.8,Tübingen Aug. 1972,S.11; Der Rotstift Nr.1, Ulm Sept. 1972.

27. Juli 1972: In Regensburg führte die SBG im Augustiner eine Veranstaltung mit dem Film „Wir waren bereit zum Streik“ durch, die, nach eigenen Angaben, von über 80 Jungarbeitern und Kollegen besucht wurde.
Quelle: Arbeitersache Nr.22 und 23, Regensburg Juli 1972 bzw. August 1972.

28. August 1972: Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gab vermutlich in dieser Woche erstmals sein Zentralorgan „Kämpfende Jugend“ heraus. In der „Kämpfenden Jugend“ sollen, so die Verfasser, auch „Artikel über den Kulturimperialismus (Buch, Film und Fernsehbesprechungen) erscheinen“.-
Quelle: Kämpfende Jugend Nr.1, Dortmund 1972; Rote Fahne Nr.57, Dortmund 23.8.1972,S.2.

29. August 1972: In Dortmund soll eine Filmveranstaltung der OG Dortmund der KPD/ML-ZB und des KJVD stattfinden, die unter dem Motto stehen soll: „Nie wieder Krieg!“.
Quelle: KPD/ML-ZB, KJVD: Gemeinsame Erklärung der Betriebsgruppen der KPD/ML und des KJVD Westfalenhütte, Phönix, Minister Stein: Auf nach München, Dortmund August 1972.

September 1972: In München gab die Betriebsgruppe der ABG im Pressehaus Bayerstraße (PHB) ihren „Roten Aufmucker“ Nr.18/1972 heraus. Aufgerufen wurde auch zu einer „ABG-Filmveranstaltung“.
Quelle: Roter Aufmucker Nr.18, München September 1972.

September 1972: In München gab die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren „Zündfunken“ Nr.9/1972 heraus. Aufgerufen wurde auch zur eigenen Filmveranstaltung.
Quelle: Zündfunke Nr.9, München September 1972.

18. September 1972: Vermutlich erschien in dieser Woche in Dortmund eine „Rutsche“ der Betriebsgruppe Zeche Minister Stein der KPD/ML-ZB und des KJVD. Zu den Olympischen Spielen hieß es u. a.:

„Übrigens orientierte man sich an den Spielen von 1936, den nicht umsonst liefen Leni Riefenstahls Filme 'Fest der Freude' und 'Fest der Völker' in Münchener Kinos. Denn auch Hitler hatte es 1936 verstanden, die Völker über seine wahren Absichten zu täuschen ...“
Quelle: Rutsche Lügen haben kurze Beine, Dortmund o.J. (September 1972).

19. September 1972: In Wuppertal-Bamberg begann, laut „SBK“, ein dreitägiger Solidaritätsstreik für das Werk im niederländischen Breda. Laut KPD soll „auch ein Film über den Kampf gedreht“ werden.
Quelle: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal: Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!, Wuppertal o.J. (Nov. 1975),S.1; Stählerne Faust Extra Streik im Kaltwalzwerk!, Dortmund Okt. 1972,S.1; Rote Fahne Nr.62 und 9, Dortmund bzw. Köln 27.9.1972 bzw. 5.3.1975,S.* bzw. S. 5; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.28,München Oktober 1972; Auf Draht Nr.19,München Oktober 1972; Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.6,Offenbach 1.11.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr.3, Braunschweig 16.11.1972; Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972.

20. September 1972: Vermutlich in dieser Woche geben die ABG die Nr. 27 ihrer „Kommunistischen Arbeiter Zeitung“ heraus. Eingegangen wurde auch auf den kommenden eigenen Parteifilm.
Quelle: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.27, München Sept. 1972.

26. September 1972: In München zeigen die ABG heute den Film „Wir waren bereit zum Streik“ über das Jahr 1966 und anlässlich der Metalltarifrunde (MTR).
Quelle: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.27 und 28, München September 1972 bzw. Okt. 1972; Zündfunke Nr.9, München September 1972; Roter Aufmucker Nr.18, München September 1972; Auf Draht Nr.19, München Oktober 1972

2. Oktober 1972: Die DKP-Hochschulgruppe Hamburg gab vermutlich in dieser Woche die Nr.15 ihres „Kommunist“ für Oktober heraus. Aufgerufen wurde u. a. auch zu den „Arbeiterfilmtagen der DKP“.
Quelle: Kommunist Nr.15, Hamburg Oktober 1972.

19. Oktober 1972: In Hamburg will der AStA der Universität, laut DKP, im Rahmen der Solidaritätswoche mit Vietnam den Film „Der 17. Breitengrad“ vorführen.
Quelle: Kommunist Extra, Hamburg 17.10.1972,S.3.

24. Oktober 1972: In Heidelberg führen, laut KG (NRF), 300 Besucher einer verbotenen Filmveranstaltung des Vietnamkomitees eine spontane Demonstration und eine Spendensammlung auf dem Bismarckplatz durch, wobei die Polizei leider 3 Personen festgenommen und das Geld beschlagnahmt habe.
Quelle: Arbeiter-Zeitung Nr.9, Mannheim/Heidelberg November 1972.

28. Oktober 1972: Der Regionaler „Koordinationsausschuss zum Kampf gegen die reaktionären Ausländergesetze und die politische Unterdrückung (NRW)“, rief für heute zu einer landesweiten Veranstaltung nach Düsseldorf:

„DÜSSELDORF: POLITISCHER PROZESS GEGEN GRIECHISCHE ANTIFASCHISTEN“ auf. Auf dieser „Kampfveranstaltung gegen das Ausländergesetz und die politische Unterdrückung“, soll auch der Film: „Der Blutsonntag in Istanbul“ gezeigt werden.
Quelle: Regionaler Koordinationsausschuss zum Kampf gegen die reaktionären Ausländergesetze und die politische Unterdrückung (NRW):Deutsche Arbeiter - ausländische Arbeiter - eine Kampffront!, Bochum o.J. (Oktober 1972),S.2.

4. November 1972: In Göttingen fand, laut IK/KHB, aufgrund einer nationalen Initiative der Parteiaufbaufront eine Vietnamdemonstration statt. Das VK habe „bereits 4 Filmveranstaltungen durchgeführt“.
Quelle: Wahrheit Nr.10, Bremen November 1972; Rote Tribüne Nr.6, Göttingen 5.3.1973.

8. November 1972: Im Rahmen der Arbeiterfilmtage der DKP Hamburg soll heute im Kino Neu-Altona in der Thedestr.13 der Film „Der Teufelskreis“ über den Reichstagsbrandprozess gegen Georgi Dimitroff gezeigt werden.
Quelle: Kommunist Nr.15, Hamburg Oktober 1972,S.16.

17. November 1972: In Berlin nahmen laut KPD über 1 000 an ihrer Veranstaltung zu den Bundestagswahlen der 'BRD' in der Hasenheide teil. Es wurden zwei Filme zum 1.Mai 1972 und zum Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen im März 1972 uraufgeführt.
Quelle: Rote Fahne Nr. 64,67 und 70, Dortmund 11.10.1972,31.10.1972 bzw. 21.11.1972; Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.18, Berlin 16.11.1972.

21. November 1972: Die KPD gab die Nr. 70 ihrer „Roten Fahne“ heraus. Berichtet wurde auch über die Agitation von Mitgliedern der KPD, die sich gegen den „DKP-Film“ „Liebe Mutter mir geht es gut“ agitierten.
Quelle: Rote Fahne Nr.70, Dortmund 21.11.1972.

22. November 1972: Der Kommunistische Studentenverband (KSV) der KPD berichtete über den vermutlich im September erscheinenden Film: „DER PATE“. In einer Filmkritik hieß es:

„Der erfolgreichste Film, den es in den USA je gegeben hat, war der über 30 Jahre alte 'Vom Winde verweht'. Kein anderer Film brachte der kapitalistischen Filmproduktion einen derartigen Gewinn. Innerhalb weniger Wochen nur hat der Film 'Der Pate' diese Einnahmerekorde gebrochen, sind Kinos in den USA auf Wochen im voraus ausverkauft, sind auch in der BRD bei den Ausführungen des Films kaum noch Plätze zu bekommen. 'Der Pate' wurde insbesondere von der 'liberalen' Presse (Die 'Zeit' vom 29.9.1972: 'Die rechte Dosierung von Action, Blut und Gefühl') als Qualitätsfilm hingestellt.

'Der Pate' schildert eine der fünf großen Mafia-Familien von New York, die Corleone-Familie, die patriarchalisch von einem 'Don' (Marlon Brando) regiert wird - 'Pate' genannt, weil er es versteht, seine bezahlten Mordsknechte, aber auch ehrbare Leute aus dem italienischen Mittelstand New Yorks - Leichenbestatter und Restaurantbesitzer - wie Kinder um sich zu scharen und an sich zu binden, indem er ihre Angelegenheiten auf seine Art 'regelt'. (So rächt er die versuchte Schändung und vollzogene Misshandlung der Tochter eines 'Klienten', nachdem das Gericht die Täter zur Bewährung auf freien Fuß gesetzt hat.)

Seine Familie kontrolliert neben dem 'Business' auch die Politiker, die Polizei und die Gewerkschaften. Gerade das zieht den Hass anderer Familien auf die Corleones. Als sich Don Corleone weigert, den Rauschgifthandel zu finanzieren (aus einer Mischung aus geschäftlichen und moralischen Gründen), wird dies von seinem mächtigsten Rivalen als Vorwand genommen, um den Bandenkrieg von Neuem zu entfachen. Der Pate selbst wird niedergestreckt. Dies ist zugleich der Wendepunkt im Leben seines jüngsten, bisher 'braven' Sohns Mike. Während seine abgekochten Brüder völlig den Kopf verlieren, organisiert Mike nicht nur die Wache am Krankenhaus, die den schwerverletzten Vater vor dem Zugriff der (vom Feind gekauften) Polizei rettet, sondern erschießt eigenhändig die Organisatoren des Überfalls.

Im dadurch erzwungenen sizilianischen Exil lernt Mike ein Mädchen kennen und heiratet es, doch fällt es einer Bombe zum Opfer, die ihm gelten sollte. Mike kehrt zurück nach New York, übernimmt die Familiengeschäfte, reorganisiert die Bande, organisiert die Umsiedlung nach Las Vegas und erledigt mit einem generalstabsmäßig durchgeführten Schlag auf die Häupter der rivalisierenden Familien sowie die Verräter in den eigenen Reihen während der Taufe seines Neffen. Nun hat er das Vertrauen 'seiner Kinder' gewonnen, die ihm, dem 'Paten', am Schluss des Films ihre Referenz erweisen.

Warum ergreift ein solcher Film die Massen, dessen Geschichte sich ohne Schwierigkeit in 100 anderen Gangsterfilmen wiederfinden ließe? Sicherlich nicht allein wegen des Mischungsverhältnisses von 'Action, Blut und Gefühl', das den Filmkritiker der 'Zeit' so fesselt. Seit jeher ist das Verbrechersyndikat der Mafia, das nach wie vor das Glücksspiel, den Rauschgifthandel, die Prostitution, das Show- und Boxgeschäft der großen US-Städte kontrolliert, so etwas wie ein amerikanisches Trauma. Verdichtet sich doch im organisierten Verbrechen wie in einem Brennspiegel die ganze Gewalttätigkeit und Unmenschlichkeit des Imperialismus.

Als Justizminister Robert Kennedy vor zehn Jahren eine ausführliche Untersuchung über die Mafia veröffentlichte und dieser Organisation einen schonungslosen Kampf ansagte, geschah das zu einer Zeit, als die Polizei in den USA besonders brutal gegen fortschrittliche Menschen - insbesondere gegen schwarze Arbeiter - vorging, als die Kennedy-Administration den Aggressionskrieg in Vietnam verstärkte, geschah das, um Kennedys Image als Anwalt des kleinen Mannes gegen die 'finsteren Mächte', die die amerikanische Gesellschaft korrumpiert haben' (so Kennedys Parteigänger McGovern) zu erhalten. Nun erscheint ein Film, der nicht versucht, der Mafia einen 'sauberen' Kapitalismus entgegenzuhalten: 'Ich denke, dass der Film überhaupt nicht von der Mafia handelt, er handelt vom Geist der Wirtschaftsgesellschaften. In gewisser Hinsicht ist die Mafia das beste Beispiel für die Kapitalisten, die wir haben.' (Marlon Brando) Als Mike, der Sohn des 'Paten', die Familiengeschäfte übernimmt, vergleicht er dieses Geschäft mit dem eines Politikers. 'Wie naiv du bist!' ruft seine kleinbürgerliche Freundin. 'Deine Familie plant doch Morde mit ein!' 'Wer von uns ist naiver?' ist die Antwort.

Die zentrale Analogie des Films ist jedoch seine entscheidende Schwäche: Die Gleichsetzung von Kapitalismus und Verbrechen. Schon Marx wies darauf hin, dass Proudhons Spruch 'Eigentum ist Diebstahl' die Tatsache verschleiert, dass sich die Enteignung des Volks durch das Kapital aufgrund der Gesetze des 'freien Markts' und auf der Grundlage der Gesetze der bürgerlichen Gesellschaft vollzieht. Und Brecht fragte: 'Was ist der Einbruch in eine Bank verglichen mit der Gründung einer Bank?'

Der Film vermeidet jede ernsthafte Analyse der Beweggründe der Mafia-Familie: Andeutungen über das Verhältnis des 'Paten' zur Justiz und zu den Politikern, über die Kontrolle der Gewerkschaften durch die Familie lassen diese Verhältnisse im Dunklen; breiter Raum hingegen wird der Bedeutung der Familienideologie, der Blutrache, der Psychologie der Hauptfiguren gewidmet.

Der Film verzichtet darauf, den Hass des Zuschauers gegen jene Banditen, deren Verbrechen er so minutiös zeigt (Mafia-Leute waren als Berater bei den Dreharbeiten tätig) zu mobilisieren. Im Gegenteil, er benutzt alle Tricks der Bürgerlichen-psychologischen Darstellung, um unsere Sympathie für die 'typischen' Halunken zu erwecken. 'Tragische Gestalten' sind der Vater und sein Sohn Mike: jener, weil er stirbt, ohne seinen Traum - den Sprung aus der Unterwelt in die legale Welt der Senatoren und Bosse - in seinen Söhnen realisiert zu sehen, dieser, weil er, der mit den Geschäften der Familie nichts zu tun haben wollte, durch die Bindung an seinen Vater zum Chef der Familie wird: wie ein Traum zerrinnen die Bilder vom glücklichen Weihnachtseinkauf in den hellerleuchteten Kaufhäusern der 5th Avenue, vom kurzen Eheglück während des erzwungenen Exils auf Sizilien, genau diese Bilder sind es, die mit ihren warmen, hellen Tönen im krassen Gegensatz zu dem kalten Halbdunkel der Verbrecherwelt stehen, die zugleich den Ausweg aus diesem Dunkel weisen: das kleinbürgerliche Idyll. Misch dich nicht ins Geschäft ein, lass die Finger von der Politik - und es geht dir gut! - So ist die Moral von der Geschicht!

Marlon Brando, dem die 'Industriegesellschaften' eh verhasst sind, hat sich denn auch eine eigene Insel in der Südsee gekauft ... Im Übrigen stimmte Brando für McGovern bei der letzten US-Präsidentschaftswahl. Und das war nur konsequent. Denn Mc Govern vertrat mit seiner Botschaft des 'Disengagement', des Rückzugs aus Asien und Europa, des Kampfes gegen die 'finsteren Mächte' im Innern, genau die Illusionen, von denen 'der Pate' lebt. McGoverns Niederlage aber ist das beredtste Zeugnis für die Lebensuntüchtigkeit solcher Illusionen, sobald sie aus dem Kinodunkel ans Licht der Praxis gezogen werden.

Solche Filme wie 'der Pate' entstehen immer dann, wenn die Massen beginnen, dem Kapitalismus abtrünnig zu werden, wenn sie nicht mehr bereit sind, den bisherigen Losungen und Führern zu folgen. Historisch lässt sich das in der Filmgeschichte nachweisen an den Filmen der schwarzen Serie (Filme wie 'The Maltese Falcon' oder 'The Big Sleep'), die im Zusammenhang mit der 'New-Deal'-Politik, die die Krise des US-Monopolkapitals auf Kosten des Volkes lösen sollte, entstanden. Sie hatten einige fortschrittliche, realistische Tendenzen, andererseits aber sollten gerade diese Filme die Unmöglichkeit erfolgreichen Handelns gegen das verbrecherische imperialistische System propagieren (vor allem in der Person des erfolglos agierenden Humphrey Bogart).

Einige fortschrittliche Aussagen in dem Film 'Der Pate' sind nicht Ausdruck der Absicht der Kulturindustrie, ihren Teil bei der Aufklärung der Massen beizutragen, sondern widerspiegeln nur die Stärke der Bewegung des Volkes gegen das kapitalistische System, die Hollywood aufgreift, um mit seinen Mitteln dazu beizutragen, den Massen die Lüge von der Reformierbarkeit des imperialistischen Systems zu verkaufen.“
Quelle: Dem Volke dienen Nr.3, Dortmund 22.11.1972,S.10.

Dezember 1972: Die Oberschülerkommission (OSK) des KSV Frankfurt gab in Zusammenarbeit mit der Initiativgruppe für den Aufbau einer Kommunistischen Oberschülergruppe Frankfurt/Offenbach (IG/KOG) erstmals den „Schulkampf“ als kommunistische Schülerzeitung heraus. Berichtet wurde auch darüber, dass auf einem teach-in in Frankfurt/M. auch Filme eines Politzentrums (PZ) Wiesbaden gezeigt worden seien.
Quelle: Schulkampf Nr.1 und 2, Frankfurt Dezember 1972 bzw. 22.1.1973.

07.12.1972:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg lud für heute ein zur Filmveranstaltung von BKA und KJB zu den Lohnkämpfen bzw. zur Metalltarifrunde (MTR).
Q: Klassenkampf Extrablatt Herder,Freiburg 5.12.1972,S.2; Klassenkampf für die Kollegen der Metallindustrie Nr.6,Freiburg 6.12.1972,S.1

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21. Dezember 1972: Die Bezirksleitung Süd des KB Bremen will heute im Grollander Krug in der Oldenburger Str. 11 eine Arbeiterrunde durchführen, auf der auch der Film „Der Kampf um die 11%“ gezeigt werden soll.
Quelle: Der Kern Nr.7, Bremen o.J. (1972).

5. Januar 1973: Vermutlich erschien Ende dieser Woche vom Dortmunder Komitee - Kampf dem Ausländergesetz und der Politischen Unterdrückung das Flugblatt:

„WELTWEITER PROTEST GEGEN DEN US-BOMBENTERROR IN NORDVIETNAM.“ Zu diesem Themenkreis soll auch eine Filmveranstaltung durchgeführt werden.
Quelle: Dortmunder Komitee Kampf dem Ausländergesetz und der politischen Unterdrückung: Weltweite Proteste gegen den US-Bombenterror in Nordvietnam. Schweigen über die sogenannten 'Vergeltungsschläge' Israels gegen die palästinensische Bevölkerung!, Dortmund o.J. (Januar 1973).

8. Januar 1973 : Der DKP-Kreisvorstand Dortmund richtet das folgende Schreiben von einer Seite DIN A4 an die Botschaft der UdSSR, 53 Bonn-Bad Godesberg, und bittet die Verantwortlichen darum, ihnen den Film „16 MM-SCHMALFILM 'WELTRAUMFAHRT IN DER SOWJETUNION“ zuzusenden.

„Für eine sachgerechte Behandlung des Filmmaterials und eine prompte Rücksendung werden wir selbstverständlich sorgen. Für Ihre Bemühungen bedanken wir uns." Laut einem handschriftlichen Vermerk war der Film für die Gruppe Dortmund-Ost der SDAJ bestimmt.
Quelle: DKP-Kreisverband Dortmund: Botschaft der UdSSR, Dortmund 8.1.1973.

8. Januar 1973: Bei Hoesch Dortmund gab die KPD/ML-ZK eine Extra-Ausgabe ihrer „Stählernen Faust“ heraus. Eingeladen wurde zur eigenen Filmveranstaltung am 11.1.1973.
Quelle: Stählerne Faust Extra, Dortmund 8.1.1973.

8. Januar 1973: Der Bezirk Dortmund der Naturfreundejugend Deutschlands (NFJ) richtete ein Schreiben an den Kreisvorstand der Deutsche Kommunistische Partei Dortmund mit der Bitte, an einer Diskussionsveranstaltung anlässlich des Liebknecht-Films „Trotz alledem“, teilzunehmen.
Quelle: DKP-Kreisvorsitzender Dortmund: An die Naturfreundejugend Deutschlands Bezirk Dortmund, Dortmund o.J. (Januar 1973); NFJ Dortmund: An die Deutsche Kommunistische Partei Kreisvorstand, Dortmund 8.1.1973.

10. Januar 1973: Der morgige „Kölner Stadtanzeiger“ (KStA) berichtet, laut Bonner Vorbereitungskomitee für den Japan-Prozess:

„DIE JAPANER SIND BESTÜRZT ÜBER PROZESS. WIEDER DEMONSTRATION VOR GERICHT! In dem Bericht hieß es auch über einen japanischen „Kulturfilm“:

„Der schon im ersten Kaiserbesuch gezeigte 'Kulturfilm' der Polizei half diesmal nicht weiter. Man sah wieder die widerspenstigen Sitzdemonstranten, sah erregte Beamte die Landschaft von Transparenten säubern, auf denen von japanischem 'Faschismus' die Rede war, sah aber nicht den Angeklagten. Er hatte hinter den eigentlichen Demonstranten gestanden - seinen Angaben nach nur mit einem kleinen roten Fähnchen in der Hand -, bis der Kommissar durch die Demonstrantenreihen hindurch auf ihn zugestürzt war.“
Quelle: Vorbereitungskomitee für den Japan-Prozess: Dokumentation zum anstehenden Japan-Prozess, Bonn o.J. (1974), S.14.

11. Januar 1973: In Dortmund machte die KPD/ML-ZK eine Veranstaltung, auf der der Film „Morgens um 6 Uhr standen wir bereit“ gezeigt werden soll.
Quelle: Roter Morgen Nr.4, Hamburg 3.2.1973; Stählerne Faust Extra, 8.1.1973,S.2

16. Januar 1973: Der Bezirk Dortmund der Naturfreundejugend Deutschlands (NFJ) möchte um 19 Uhr im Studio des Fritz-Henßler-Hauses (FHH, d.Vf.) den Karl-Liebknecht-Film „Trotz alledem“ zeigen.
Quelle: NFJ Dortmund: An die Deutsche Kommunistische Partei Kreisvorstand, Dortmund 8.1.1973,S.1.

17. Januar 1973: Innerhalb der DKP-Stadtteilgruppe Dortmund-Mitte-Nord wurde eine Woche der DKP vom 14.1.1973 bis 21.1.1973 angekündigt. Es soll auch der Film über Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg mit dem Titel „Trotz alledem“ gezeigt werden.
Quelle: DKP-Stadtteilgruppe Dortmund-Mitte-Nord: Freunde, Genossen, Dortmund 9.1.1973,S.1.

18. Januar 1973: Vermutlich Ende dieser Woche erschien in Dortmund von der Roten Garde (RG) der KPD/ML das Papier: „EIN JUGENDZENTRUM FÜR DEN KLASSENKAMPF. Für ein freies Jugendzentrum …“ Aufgerufen wurde u. a. dazu: KOMMT ZUR VERANSTALTUNG DER ROTEN GARDE. DIE ROTE GARDE ZEIGT DEN FILM: ROTE RAKETEN…“
Quelle: RG Dortmund: Ein Jugendzentrum für den Klassenkampf, Dortmund o.J. (Januar 1974).

22.01.1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 ihres Organs 'Roter Weg' (vgl. Jan. 1973) heraus, welches uns in der Ausgabe München vorlag. Kritisiert wird der Film über Trotzki, "Das Mädchen und der Mörder".
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.3,München Jan. 1973

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23. Januar 1973: Der KSB/ML Bochum der KPD/ML-ZK will an der Ruhruniversität Bochum (RUB) den Film „Reform oder Revolution“ zeigen.
Quelle: Studentenkampf, Bochum Januar 1973.

23. Januar 1973: Die Gruppe Dortmund-Ost der SDAJ der DKP will den Film „Weltraumfahrt in der Sowjetunion“ (SU) im Rahmen einer Bildungsveranstaltung vorführen.
Quelle: DKP-Kreisverband Dortmund: Botschaft der UdSSR, Dortmund 8.1.1973,S.1.

24. Januar 1973: Die KPD gab die „Rote Fahne“ Nr. 4/1973 heraus. Neben ihrem NVK, würde auch „ein Initiativkomitee zur Stärkung des Film- und Fernsehwesens der DR Vietnam, in dem Studenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) arbeiten“ existieren.
Quelle: Rote Fahne Nr.4, Dortmund 24.1.1973.

27. Januar 1973: Der KOV der KPD verbreitete in NRW, u.a. in Dortmund, eine „Einladung zur regionalen Konferenz am 27./28.1.“ in Düsseldorf. Dort sollen auch, falls nötig „ Film der KPD zu Korea“ gezeigt werden.
Quelle: KOV (RK Rhein/Ruhr):Einladung zur regionalen Konferenz am 27./28.1.,o.O. o.J. (Januar 1973).

März 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.3/4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus. Eine Fernsehkritik behandelt den Vietnamfilm 'Wintersoldaten'.
Q: Kämpfende Jugend Nr.3/4,Dortmund März 1973,S.9

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2. März 1973: In Regensburg will das „Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB)“ die Filmveranstaltung „Unser Weg zur Front“ durchführen, der vermutlich den Vormarsch der vietnamesischen Befreiungsfront zeigte.
Quellen: VKfFuB Regensburg: Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf. Mit der Unterzeichnung des ..., Regensburg o.J. (1973); VKfFuB: Flugblatt, o.J. Regensburg (2.3.1973); Auf Draht Nr.2, Regensburg Februar 1973,S.6;
Roter Sachsenwerker Nr.14, Regensburg Februar 1973,S.4.

5. März 1973: Die KPD berichtete, dass in Braunschweig im Rahmen der Aktionen gegen die Tariferhöhungen bei den Nahverkehrsbetrieben auch ein Film „der Partei über die BVG-Kampagne in Westberlin“ gezeigt worden sei.
Quellen: Rote Arbeiter Zeitung Extra, Braunschweig 15.3.1973; Rote Oberschüler Front Nr.7, Braunschweig 5.3.1973; Rote Fahne Nr.12, Dortmund 21.3.1973,S.2;
Wahrheit Nr.4, Bremen April 1973.

16. März 1973: In Düsseldorf will das NVK der KPD im Rahmen der „Vietnamhilfe - Alles für den Sieg“ heute eine Filmveranstaltung in der Volkshochschule (VHS).durchführen. Aufgerufen wurde dazu u.a. mit einem landesweiten Flugblatt.
Quelle: NVK: Unterstützt die Vietnam-Hilfe - Alles für den Sieg, Bonn o.J. (1973).

17. März 1973: Die KPD berichtet von der Dortmunder Vietnamdemonstration. Abends wolle das NVK auch noch eine Filmveranstaltung zu Vietnam durchführen.
Quelle: Roter Morgen Nr.12, Hamburg 31.3.1973; Rote Fahne Nr.11 und 12, Dortmund 14.3.1973 bzw. 21.3.1973; NVK: Unterstützt die Vietnam-Hilfe - Alles für den Sieg, Bonn o.J. (1973); KPD-OL Dortmund Rote Fahne an die Bewohner der Zimmerstraße!, Dortmund o.J. (März 1973),S.1.

17.03.1973:
Frühestens heute gibt die Kommunistische Schülergruppe (NRF) die Nr.9 ihres 'Schulkampf' (vgl. 28.2.1973, 11.5.1973) heraus.
Bekanntgegeben werden auch die Termine des Grünen Kinos im Release Haus, Brunnengasse 22-24.
Q: Schulkampf Nr.9,Heidelberg o.J. (1973),S.14

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23. März 1973: Der Vietnamausschuss (VA) Dortmunder Oberschüler des NVK der KPD lud zu einem Vietnam-Solidaritätsfes ein. Kritik wurde am Film „Schlacht von Dien Bien Phu“ geübt.

„Wie sehr die USA an einem Weitergang des Vietnamkrieges mit vertauschten Rollen interessiert war, zeigte ein Fernsehfilm im 2. Programm mit dem Titel 'Schlacht von Dien Bien Phu'. Hier wurde gezeigt, dass die USA die Franzosen auf der Genfer Konferenz in keiner Weise unterstützten, um somit eine gute Ausgangsposition für ihre Interessen, für eine Weiterführung des Krieges unter der (Kontrolle, d.Vf.) USA, zu erreichen…“
Quelle: VA Dortmunder Oberschüler: Solidaritätsfest des Vietnamausschusses Dortmunder Oberschüler, Dortmund o.J. (1973); KOV-Sympathisantengruppe Dortmund: Die Darstellung des Vietnamkrieges in den Schulbüchern, o.O. (Dortmund) o.J. (März 1973).

23. März 1973: In Dortmund zeigt die DKP einen Liebknechtfilm, wozu auch die KPD/ML-ZK erscheint.
Quelle: Roter Morgen Nr.12, Hamburg 31.3.1973.

10. April 1973: Die KPD berichtet u.a. über heute: „OBERHAUSEN: FILMAUSRÜSTUNGEN AN VIETNAMESISCHE GENOSSEN! STÄRKT DAS FILMWESEN DER DRV.

„Während der Kurzfilmtage in Oberhausen waren erstmalig Vertreter der Filmschaffenden Südvietnams - sie gehören zum Studio „Befreiung“- anwesend.“

„Das ‚Initiativkomitee für die Stärkung des Filmwesens in der DRV‘ überreichte den Genossen die ersten Ergebnisse der in der BRD und Westberlin unter den fortschrittlichen Film- und Fernsehschaffenden durchgeführten Spendenaktion: Eine 16 mm Kamera (Pilotton). Die ebenfalls anwesenden Mitglieder des schweizerischen und holländischen (niederländischen, d.Vf.) Komitees überreichten ein Pilottonbandgerät, eine Kopiermaschine und mehrere wichtige Super-8-Kameras und andere Geräte. Das Zusammentreffen zwischen fortschrittlichen deutschen und vietnamesischen Filmern verlief in herzlicher Atmosphäre. Die Mitglieder der verschiedenen nationalen Initiativkomitees kamen auf einer Konferenz überein, die weitere gemeinsame Arbeit unter die Losung zu stellen: Alles für den endgültigen Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes! Am Dienstag, dem 10.4. veranstalteten die fortschrittlichen Teilnehmer der Oberhausener Kurzfilmtage in der Innenstadt eine Protestdemonstration gegen den Staatsbesuch des Massenmörders Thieu.“
Quelle: Rote Fahne Nr.16, Dortmund 16.4.1973,S.6.

11.04.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt frühestens heute die Nr.5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. März 1973, 28.5.1973) heraus. Die Filmkritik behandelt 'der unsichtbare Aufstand' von Costa Gavras.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund Apr. 1973,S.11

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15. April 1973: Die Sozialistische Arbeitsgruppe (SAG) Alsfeld wollte heute in der örtlichen Jugendherberge eine Veranstaltung mit dem Film des KABD, „Das China der Arbeiter und Bauern“ durchführen.
Quelle: Der Rote Oberhess Nr.5 und 6, Alsfeld Februar/März 1973 bzw. Mai 1973,S.10 bzw. S.3.f.

16. April 1973: In einer „Monitor“-Sendung mit Moderator Casdorff, wurden auch zwei KPD-Mitglieder über die „Besetzung des Bonner Rathauses“ interviewt. Die ausgestrahlten Bilder sollen von Casdorff so interpretiert worden sein:

„Dieser Filmbericht sollte vielmehr eine Warnung und ein Appell sein, eine nachdrückliche Warnung an alle jungen Menschen, nicht auf die Parolen eloquenter Rattenfänger reinzufallen, ein Appell an die zuständigen Polizeibehörden, für die Untaten von Krawallschlägern nicht die politische Jugend verantwortlich zu machen, gegen erkannte terroristische Gruppen aber sehr energisch vorzugehen, so wie das heute in Köln und Bonn wohl schon geschehen ist.“
Quelle: Rote Fahne Nr.16, Dortmund 18.4.1973,S.8; Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Dortmund Nr.23, Dortmund 24.4.1973,S.2.

16. April 1973: Laut einem Handzettel des Film- und Fernsehclub Dortmund e.V. soll im Filmstudio der VHS-Dortmund eine Filmveranstaltung stattfinden unter dem Motto „Für die Stärkung des Filmwesens in der Demokratischen Republik Vietnam“. Es soll auch der Film „Ein Tag in Hanoi“ gezeigt werden. In dem Handzettel hieß es:

„Der Film schildert eine Episode aus dem Kampf der Viet Minh gegen die französischen Kolonialisten: eine Fährmannsfamilie verteidigt einen wichtigen Flussübergang unter Einsatz des eigenen Lebens und Besitzes erfolgreich gegen die Übergriffe der Kolonialarmee und hilft so, das Land von den ausländischen Aggressoren zu befreien."

Veranstalter ist der Film- und Fernsehclub Dortmund e.V. in Zusammenarbeit mit dem Filmstudio der VHS
Quelle: Film und Fernsehclub Dortmund e.V.: Sonderveranstaltungen Für die Stärkung des Filmwesens in der Demokratischen Republik Vietnam, Dortmund o.J. (1973).

18. April 1973: Die KPD gab die Nr.16 ihrer „Roten Fahne“ heraus, in der sie sich auch mit den Oberhausener Filmtagen beschäftigte.
Quelle: Rote Fahne Nr.16, Dortmund 18.4.1973.

19. April 1973: Laut einem Handzettel des „Film- und Fernsehclub Dortmund e.V. soll im Studio des Fritz-Henßler-Hauses „(FHH) eine Filmveranstaltung zu Vietnam stattfinden, auf der der Film „Die Blume des Fräulein Tham“ gezeigt werden soll:

„Dieser 1968 entstandene Film zeigt, wie die Bauern eines südlichen Distrikts der Demokratischen Republik Vietnam die aktive Verteidigung gegen die Bombardements der USA-Luftwaffe aufnehmen. Trotz dauernden Bombenhagels werden die Straßen in den Süden, zur Front, mit einfachen Mitteln repariert, Bomben entschärft und der 'Pfad zur Freiheit' offen gehalten." Mit den beiden Filmveranstaltungen am 16. und 19. April soll der "Aufruf des Initiativkomitees für die Stärkung des Filmwesens in der Demokratischen Republik Vietnam unterstützt werden.“
Quelle: Film und Fernsehclub Dortmund e.V.: Veranstaltungen Für die Stärkung des Filmwesens in der Demokratischen Republik Vietnam, Dortmund o.J. (1973).

30. April 1973: In Dortmund will die KPD/ML-ZK heute um 19 Uhr ihre Maiveranstaltung durchführen. Gezeigt werden soll der Parteifilm „Rote Revue“.
Quelle: Stählerne Faust Extra, Dortmund 1.5.1973,S.8.

30.04.1973:
Der KB Braunschweig will heute eine zweite Arbeiterrunde zur Maivorbereitung (vgl. 18.4.1973) durchführen. Gezeigt werden soll der Film, "Der Kampf um 11%" über die Metalltarifrunde (MTR) 1971 in Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW).
Q: Rote Arbeiter Zeitung Sdr.Ausg.,Braunschweig 17.4.1973,S.1

1. Mai 1973: Ein Flugblatt des Regionalen Maikomitees Essen rief zum 1. Mai 1973 auf: „Heraus zum 1. Mai - Gegen Arbeitshetze und Überstundenschinderei! Raus aus der konzertierten Aktion! Kampf den politischen Ausschlüssen aus den Gewerkschaften! Für kampfstarke und klassenbewusste Gewerkschaften!" Aufgerufen wurde auch zu einer „ZENTRALEN 1. MAI-VERANSTALTUNG IN ESSEN“ aufgerufen, auf der der Film „Der Kampf um 11%'.“ gezeigt werden soll. Hierbei soll es sich um die „Metalltarifkämpfe 1971 in Baden-Württemberg“ handeln.
Quellen: Roter Morgen Nr.19,Dortmund 19.5.1973;
Eigener Bericht, Gelsenkirchen 1985; Regionales Maikomitee Essen: Heraus zum 1. Mai- Gegen Arbeitshetze und Überstundenschinderei! Raus aus der konzertierten Aktion! Kampf den politischen Ausschlüssen aus den Gewerkschaften! Für kampfstarke und klassenbewusste Gewerkschaften, Dortmund 1973; Der Huf-Arbeiter Nr.2, Velbert April 1973,S.1; Die Rote Front Extra, Dortmund 9.5.1973; Mai-Zeitung der Kommunistischen Kollektive Hoesch, Zeche Hansa (Dortmund) und Gewerkschaft Viktor (Castrop Rauxel) Mitglieder der Kommunistischen Fraktion im Ruhrgebiet für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei, Dortmund/Castrop-Rauxel 1973,S.4.

2. Mai 1973: Die KPD kündigt heute an: „WIR WERDEN BRESCHNEW VOR DORTMUNDS ARBEITERN ENTLARVEN!“ Auf zu einer Veranstaltung wurde aufgerufen, auf der „Filme aus sozialistischen Ländern gezeigt“ werden sollen.
Quelle: Rote Fahne Nr.18, Dortmund 2.5.1973,S.4.

4. Mai 1973: In Göttingen will der KB Göttingen (KBG) eine Veranstaltung "Der 1. Mai 1973 – die Lehren und unsere nächsten Aufgaben" im Jugendfreizeitheim abhalten. Gezeigt werden soll der Film "Der Kampf um 11%", ein Film über die Metalltarifkämpfe in Baden-Württemberg 1971 (vgl. 21. Dezember 1972; 1. Mai 1973). Auch die Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen ruft auf (vgl. 23.4.1973).
Quelle: Schulkampf Extra 1. Mai,Göttingen (1973),S.3

11. Mai 1973: Der AStA der LMU München berichtete, dass heute die Reihe der Vietnamfilm-Aufführungen im Rio-Kino beginnen soll, deren Erlöse an das Initiativkomitee für die Stärkung des Filmwesens in der DRV gehen.
Quelle: Münchner Studentenzeitung Nr.3, München 4.5.1973.

11.05.1973:
Frühestens heute gibt die KSG (NRF) die Nr.11 ihres 'Schulkampfs' (vgl. 17.3.1973, 31.7.1973) heraus. Die Filmkritik "Empörung ohne Perspektive:" behandelt 'Der unsichtbare Aufstand' von Costa Gavras.
Q: Schulkampf Nr.11,Heidelberg Mai 1973,S.7

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14.05.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp der ABG ihren 'Zündfunken' Nr.17 (vgl. 16.4.1973, Juni 1973) vermutlich in dieser Woche heraus. Kritisiert wird der Film "Hitler – die letzten Tage".
Q: Zündfunke Nr.17,München Mai 1973,S.4

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20. Mai 1973: „Kulturkongress der KPD“ in Dortmund. Der Kongress stand unter dem Motto: „Die Kunst gehört dem Volk. Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda!“ Vorbereitet und veranstaltet wurde der Kongress von der Abteilung für Agitation und Propaganda des ZK der KPD in Zusammenarbeit mit „Kulturschaffenden aus der BRD und Westberlin“. U. a. nahmen teil: Jochen Hiltmann (HBK Hamburg), Ulrich Seifert und Normann Engel (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin - DFFB).

Zum Film hieß es: „Im Bereich des Films wird es einen Vortrag über die neuen Hervorbringungen der DEFA seit der 'Links'wendung, nach dem 8. Parteitag (der SED, d. Vf.) geben. Die revisionistische Filmproduktion des Typus 'Liebe Mutter, mir gehts gut' wird untersucht werden.
Quelle: Rote Fahne Nr.19, 21 und 22, Dortmund 9.5.1973, 23.5.1973 bzw. 29.5.1973, S.3; KPD-ZK-Abteilung für Agitation und Propaganda: Die Kunst gehört dem Volk. Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda. Protokoll des Kulturkongresses der KPD in Dortmund am 20.Mai 1973, Dortmund 1973; KPD-OL Dortmund: Freiheit für die KPD - Wir werden Breschnew entlarven, Dortmund o.J. (Mai 1973).

23. Mai 1973: Anlässlich der „Kulturkongress“ der KPD in Dortmund (20. Mai 1973), erschien in „DVD“ 23, der Artikel: „Die Kunst gehört dem Volk“. Darin wurde u. a. auch verdeutlicht, dass „die revolutionäre Kunstpolitik“ (wozu auch hier der Film zählt, d. Vf.), zur „Kulturarbeit“ gehöre, und dass dementsprechend die Aufgabe bestehe, „an der Kulturfront… den Reformismus und den Revisionismus zu entlarven.“
Quelle: DVD, 23. Mai 1973.

25. Mai 1973: Der AStA der LMU München berichtete, dass heute die Reihe der Vietnamfilm-Aufführungen im Rio-Kino beendet werden soll, deren Erlöse an das Initiativkomitee für die Stärkung des Filmwesens in der DRV gehen.
Quelle: Münchner Studentenzeitung Nr.3, München 4.5.1973.

20. Juni 1973: In Bonn führte die LgdI, laut KPD, eine Filmveranstaltung im Carl Schurz Haus durch, bei der es zu einem Polizeieinsatz kommt.
Das „Komitee Hände weg von der KPD“ berichtete: „POLIZEIPROVOKATION GEGEN EINE VERANSTALTUNG DER LIGA … Am 16.Juni überfiel die SPD-Polizei in Bonn eine Veranstaltung der Liga. Fünf Teilnehmer dieser Filmveranstaltung, die zur Solidarität mit dem Befreiungskampf der indochinesischen Völker aufriefen, wurden verhaftet …“
Quelle: Komitee Hände weg von der KPD: Bulletin Nr.1,Köln o.J. (1973),S.14; Rote Fahne Nr.25, Dortmund 20.6.1973.

20. Juni 1973: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 17, veröffentlichte die Ausgabe einen Artikel zum „Vietnamesischen Filmwesen“ (FNL-Studio Befreiung). Danach haben mehrere Persönlichkeiten für das „revolutionäre vietnamesische Filmwesen“ Geld gespendet. Ein „Solidaritätsfond des Initiativkomitees“ sei eingerichtet worden. Zu den Unterzeichnern des Komitees gehören u. a.: Alexander Kluge, Volker Schlöndorff, Wolfgang Staudte, Gerd Baltus, Prof. Grauber, Prof. J. Hiltmann, Werner Kliess, Michael König, Ann Ladiges, Reinhard Lettau, Uwe Nettelbeck, Edgar Reitz, Ulla Stöckel, und wie „DVD“! meinte „viele andere bekannte Film- und Fernsehschaffende, Künstler und Kritiker“.
Quelle: DVD Nr. 17, 20. Juni 1973.

03.07.1973:
An der PH Göttingen gibt die Zelle PH des KSB die Nr.7 ihres 'PH-Kampf' (vgl. 18.1.1973) heraus. Eingeladen wird zur Filmvorführung des AStA mit dem Film 'Kuhle Wampe'.
Q: PH-Kampf Nr.7,Göttingen 3.7.1973,S.12

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18. Juli 1973: Der Ständige Ausschuss (StA) des ZK des KBW berichtet am 3.8.1973 intern u.a. über sich selbst: „UNTERSTÜTZUNG DER ANTIKOLONIALEN BEFREIUNGSBEWEGUNGEN IN GUINEA-BISSAO, ANGOLA UND MOCAMBIQUE.! Danach hätten sich am „18.7. Vertreter des Ständigen Ausschusses mit dem Vertreter der PAIGC (Befreiungsfront von Guinea-Bissao) in der BRD“ getroffen, um über die „Unabhängigkeit Guinea-Bissaos“ zu diskutieren. Mit Vertretern der PAIGC wurde vereinbart, dass das „Komitee Südliches Afrika (KSA, d.Vf.) in Heidelberg einen Film über Afrika besorgt, um damit für die „Befreiungsbewegungen und des unabhängigen Guinea-Bissao einzutreten“.
Quelle: KBW-ZK-StA: Rundbrief, o.O. 3.8.1973,S.1 und 6.

24. August 1973: In Bochum will der SJB des BSA eine Veranstaltung zum Streik bei Opel Bochum im Bürgerkrug in der Wittener Straße 469 durchführen, auf der der Film „Der Streik war vorbereitet“ zum Bergbaustreik 1966 gezeigt werden soll.
Quelle: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7, Dortmund September 1973.

20. September 1973: Laut einem anonymen Protokoll „Dortmund: Prozess wegen Beleidigung der Bundesrepublik“, welches vermutlich für die Rote Hilfe (RH) Dortmund der KPD/ML verfasst wurde, wird Klaus Dillmann „am 20. September erneut vor Gericht stehen, diesmal in Bochum in 2. Instanz wegen 'öffentlicher Billigung eines Mordes' (Paragraph 140 StGB).

In einem Flugblatt der „Roten Hilfe Bochum“ wurde in diesem Zusammenhang zum Besuch des Films von Bunuels „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ aufgerufen.
Quellen: N.N.: Protokoll: Dortmund: Prozess wegen Beleidigung der Bundesrepublik, o. O. o.J. (August 1973); Dillmann, Klaus: Verteidigungsrede des Angeklagten Klaus Dillmann im Verfahren 16 Ms 2/71 wegen 'öffentlicher Billigung eines Mordes' vor der II. Strafkammer Bochum am 20.September 1973,o.O. 20.9.1973;
RH Bochum: Freispruch für die Angeklagten im 'Spreti'-Prozeß, Bochum o.J. (19.9.1973.)

September 1973: In Regensburg will das Komitee Kampf der Inflation eine Veranstaltung „Kampf der Inflation“ im Ostentorkino durchführen, auf der der Film „Wir waren bereit zum Streik“ gezeigt werden soll.
Quelle: Roter Sachsenwerker Nr.22, Regensburg September 1973.

November 1973:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt die Nr.8 ihrer Münchner Schülerzeitung 'Roter Weg' für November (vgl. Juli 1973, 26.11.1973) heraus. Im Kulturteil wird u.a. eingegangen auf den Film "Der große Diktator" von Charlie Chaplin.
Q: Roter Weg Ausgabe München Nr.8,München Nov. 1973,S.23

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7. November 1973: In „Dem Volke Dienen“ wurde eine Filmkritik zu Bunuels „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ veröffentlicht. Die Verfasser schrieben:

„Schon in den Jahren vor und nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 stellte der Spanier Luis Bunuel mit seinen Filmen „Der andalusische Hund“) und „L'Age d'Or“ („Das goldene Zeitalter“) auf seine Weise der imperialistischen Bourgeoisie den Totenschein aus: der provozierende Schock, die beklemmende Logik des Angsttraums sollten den Einsturz der bürgerlichen „heilen Welt“, als ideologischer Fassade der Ausbeuterordnung, signalisieren. Seither hat Bunuel als „Bürgerschreck“ im Kunstbetrieb der Bourgeoisie seinen festen Platz. Nach einem einzigen Versuch. Klassenwirklichkeit mit den Mitteln des kritischen Realismus zu erfassen (in Mexico drehte er einen Film über das Elend des Landproletariats, („Los Olvidados“) - hat er sich wieder den schaurig schönen Film-Menetekeln zugewandt; seine Albträume - ein esoterischer, aber fester Bestandteil der kapitalistischen Illusionsindustrie - werden in gleichem Maße von den großen Lichtspielpalästen wie von kommunalen Kinos und Filmclubs verbreitet; selbst das Fernsehen zögert nicht, zu später Stunde seine gebildeten Konsumenten mit Bunuels tiefsinnigen Elegien vom langsamen Sterben der bürgerlichen Klasse zu zerstreuen. Und 1973 feiert die linksbürgerliche Kritik seinen neuesten Film „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ als ultima ratio aggressiver Enthüllungskunst:

„Der diskrete Chame der Bourgeoisie“ ist keineswegs ein abgeklärtes Alterswerk, es ist gekennzeichnet nicht nur durch beißende Ironie, sondern auch durch jene traumatisierenden Schockbilder, surrealistischen Metaphern, die den frühen Bunuel zum visionären Bürgerschreck machten. Weit über persönliche Obsessionen hinaus riss er die Torturen, Kastrationen und Gewaltmomente auf, die die Herrschaft von Menschen über Menschen, die internationale Herrschaft des rigiden Über-lchs über Ich und Es, über Triebe, Wünsche und Bedürfnisse, als Terrorwaffen einsetzt.“ (Zeitschrift KINO, Nr. 4)

In der Tat zelebriert Bunuel die kritische Anatomie der bürgerlichen Klasse als psychoanalytisches Ritual, deutet er Ausbeutung und Unterdrückung als Repression von Trieben, präsentiert er den Klassenkrieg der kapitalistischen Gesellschaft als Wüten immaterieller Ordnungskräfte gegen die verschütteten, nach Freiheit dürstenden Energien im Seelenhaushalt des Menschen. Hier liegt die Ursache für die Faszination, die seine Filme auf solche Schichten ausüben, die ihren objektiven Widerspruch zur herrschenden Klasse als rebellisches Unbehagen an den zivilisatorischen Erscheinungsformendes Imperialismus kultivieren, ohne zu einer politisch-materialistischen Erkenntnis der Grundlagen bürgerlicher Zivilisation und Sozialisation weiterzuschreiten und in den wirklichen Kämpfen, wie sie von den „wirklichen, wirkenden Menschen“ (Marx) ausgefochten werden, Partei zu ergreifen. So wahr es ist, dass die bürgerliche Ausbeuterordnung auch tief in die Bewusstseins- und Verkehrsformen der Menschen eingreift, ihr Denken und ihre Triebregungen zu unterwerfen sucht, so grundfalsch ist es, die Diktatur des „Über-lchs“ über „Ich und Es“ anzuprangern - als wäre sie nicht eine - in fataler Weise mystifizierte - Erscheinungsform des Hauptwiederspruchs, sondern dieser selbst.

Auch Bunuels neuer Film bleibt konsequent im Bereich reine; Phänomenologie. Sein Personal rekrutiert er aus Angehörigen einer nicht näher bestimmbaren europäischen Bourgeoisie, einer Schickeria aus hohen Diplomaten und dekorierten Müßiggängern, die nur eine Sorge haben: sie wollen ungestört auf möglichst hohem gastronomischem Niveau - fressen. Bunuels Dramaturgie verhindert das; wann immer sich seine feisten, dümmlich witzelnden Dandys mit ihren Frauen an den gedeckten Tisch begeben wollen, wird ihnen das Vergnügen vorenthalten: sie haben einen Termin verwechselt; sie geraten in ein Restaurant, dessen Besitzer gerade aufgebahrt wird; in einem anderen Lokal sind selbst die Grundnahrungsmittel ausgegangen; beim Hors d'Oeuvre werden sie von einem Truppenmanöver überrascht, hungrige Soldateska drängt sie von der Tafel; am Schluss des Films - alle Hindernisse scheinen endgültig überwunden - stürmt eine Gruppe von Männern, eine Mischung von Gangstern und Guerilleros, in ihre Villa und mäht in einem blutigen Finale die ganze Clique mit Maschinenpistolen nieder; sterbend greift ein Diplomat noch nach seiner Hammelkeule. Der Prozess der Aneignung, der hemmungslosen privaten Vertilgung des gesellschaftlichen Mehrwerts funktioniert nicht mehr; diese Bourgeoisie - das will Bunuel wohl sagen - ist wirklich am Ende.

DIE WIRKLICHEN VERBRECHEN DER BOURGEOISIE BLEIBEN UNERWÄHNT

Doch die Basis kapitalistischer Aneignung - die Ausbeutung im Produktionsbereich - bleibt nicht nur unangetastet; sie gewinnt in diesem Film so wenig Existenz wie die ausgebeuteten Klassen und Schichten des Volkes. Bunuel zeigt „die Reichen“ als gemästete, niederträchtige Parasiten - doch wovon sie zehren, wessen Blut sie aussaugen, liegt außerhalb aller Betrachtung. Auf die Parasiten konzentriert der Regisseur seinen ganzen Hass, der sich jedoch zum gerechten proletarischen Klassenhass nicht entwickeln kann, weil selbst dieser Hass noch den Salons entstammt und von den Leiden und Kämpfen der Ausgebeuteten nichts weiß. Die Demaskierung, die hier ein bürgerlicher. Künstler vornehmen will, sieht aus wie der zänkische Racheakt eines Düpierten an seiner eigenen Klasse…“
Quelle: DVD Nr. 26, 7. November 1973.

12. November 1973: In München-Nord will der AB eine Veranstaltung zur Metalltarifrunde (MTR) durchführen, auf der der Film „Wir waren bereit zum Streik“ gezeigt werden soll.
Quelle: Metallarbeiter Stabilitätsbeitrag - 25%,München o.J. (1973).

14. November 1973: In München-Ost will der AB eine Veranstaltung zur Metalltarifrunde (MTR) durchführen, auf der der Film „Wir waren bereit zum Streik“ gezeigt werden soll.
Quelle: Metallarbeiter Stabilitätsbeitrag - 25%,München o.J. (1973).

1. Dezember 1973: Im Iran sollen, wie der „Rote Morgen“, die „KVZ“ und die „Rote Fahne“ berichteten, u. a. auch fortschrittliche „Filmproduzenten“ verhaftet worden sein.
Quelle: Roter Morgen Nr. 48, 49 und 6, Dortmund 8.12.1973, 15.12.1973 bzw. 9.2.1974; KBW-OAG Dortmund-OL: Rundbrief Nr.4, Dortmund 14.12.1973,S.1; KBW-ZK-StA: Rundbrief Nr.17,Mannheim 12.11.1973,S.1; Kommunistische Volkszeitung Nr.7, Mannheim 22.11.1973,S.11; Rote Fahne Nr.48, 49 und 10, Dortmund 28.11.1973, 5.12.1973.

07.12.1973:
Zur heutigen Heidelberger KHG-Veranstaltung "Filmvorführung 'La Chine du Peuple'" im Rahmen der Kampagne 'Wissenschaft im Klassenkampf' (vgl. 5.12.1973) ruft auch die KSG auf.
Q: Schulkampf Nr.14,Heidelberg Nov. 1973,S.12

12. Dezember 1973: Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig in Aktionseinheit mit der Initiativgruppe Braunschweig die Nr. 8 der „Zündkerze“ heraus. Aufgerufen wurde u. a. auch zu einer Chile-Filmveranstaltung.
Quelle: Zündkerze Nr.8, Braunschweig 12.12.1973.

13. Dezember 1973 : Zur Chile-Filmveranstaltung in Braunschweig im Freizeit- und Bildungszentrum rufen zumindest der KB Braunschweig, die Initiativgruppe Braunschweig und der KSB Braunschweig auf.
Quelle: Rote Hochschulzeitung Nr.13,Braunschweig 3.12.1973; Zündkerze Nr.8, Braunschweig 12.12.1973.

19. Dezember 1973: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ Nr.51/52 heraus. Aus Berlin wurde u. a. berichtet vom KSV-Verbotsantrag und der Solidarität von Dozenten von Freier Universität (FU) und Deutscher Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB).
Quelle: Rote Fahne Nr.51/52, Dortmund 19.12.1973.

22. Januar 1974: Die DKP Hochschulgruppe Hannover will gemeinsam mit dem MSB Spartakus im Audimax der TU den Dimitroff-Film „Des Teufels Kreis“ zeigen.
Quelle: Kommunist Nr.1, Hannover 1974,S.5

22. Januar 1974: Die RG Dortmund der KPD/ML rief in einem AKJZ-Papier auf „Kommt zur Veranstaltung der Roten Garde. Die Rote Garde zeigt den Film: Rote Raketen“.
Quelle: RG Dortmund: Ein Jugendzentrum für den Klassenkampf, Dortmund o.J. (Januar 1974).

26.01.1974:
Die Rote Schülerfront (RSF) der ABG gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.10/11 ihres Organs 'Roter Weg' für Januar/Februar (vgl. Dez. 1973, 18.2.1974) heraus. In der Rubrik 'Kampf dem Militarismus' wird u.a. berichtet von der Filmförderung für 'Werwölfe'.
Q: Roter Weg Nr.10/11,München Jan./Feb. 1974,S.9

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5. Februar 1974: Die DKP Hochschulgruppe Hannover will gemeinsam mit dem MSB Spartakus im Audimax der TU den Film „Ernst Thälmann Sohn seiner Klasse“ zeigen.
Quelle: Kommunist Nr.1 und 2, Hannover 1974.

11.02.1974:
In Göttingen soll ein Filmabend des Chile Komitees Göttingen mit einem Film zur Entwicklung vor dem Putsch stattfinden, zu dem auch die Zelle Medizin des KSB (vgl. 5.2.1974) mobilisiert.
Q: Rote Diagnose Nr.2/3,Göttingen 5.2.1974,S.15

15.02.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 1.2.1974, 1.3.1974) heraus. Eine Filmkritik behandelt "My name is Nobody".
Q: Kämpfende Jugend Nr.3,Dortmund 15.2.1974,S.8

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März 1974: Im „Initiativkomitee für die Stärkung des revolutionären vietnamesischen Filmwesens“ wurde, laut KPD, vermutlich Anfang März nach internen Auseinandersetzungen ein neues Sekretariat gebildet. In der Folge gibt es zwei Komitees mit dem gleichen Namen, davon eines auf KPD-Linie.
Quelle: Rote Fahne Nr.11, Dortmund 13.3.1974.

5. März 1974: Der AB OG Weiden lud ein: „VERANSTALTUNG ... WIR WAREN BEREIT ZUM STREIK. Ein Film über den Lohnkampf der Kollegen von der IG Bergbau-Energie (IGBE, d. Vf.) und ihre Erfahrungen mit Konzernen, Regierung und Gewerkschaftsspitze!“
Quelle: Der Rote Schlüssel, Weiden Januar./Februar. 1974,S.10.

13. März 1974: In der Nr.11 ihrer „Roten Fahne“ berichtete die KPD u.a. auch von der „Stärkung des revolutionären vietnamesischen Filmwesens“.
Quelle: Rote Fahne Nr.11, Dortmund 13.3.1974.

22. März 1974: Die KG Eschwege möchte ihre Veranstaltungsreihe heute im Kreissparkassensaal mit einer Filmveranstaltung über die VR China beenden.
Quelle: Eschweger Kommentare, Eschwege Februar 1974; KGE: Flugblatt, Eschwege 1974.

27.03.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.3.1974, 10.4.1974) heraus. Eine Filmkritik widmet sich dem Film "Papillon".
Q: Kämpfende Jugend Nr.6,Dortmund 27.3.1974,S.8

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03.04.1974:
In Freiburg wird die Veranstaltungsreihe "Kolonialismus und Befreiungskampf" (vgl. 13.3.1974, 19.4.1974) des Afrika Komitee Freiburg und der Aktion Dritte (ADW) heute mit einer Filmveranstaltung zu Guinea-Bissau fortgesetzt.
Aufgerufen wird auch vom KSB Freiburg (vgl. 13.3.1974).
Q: Schulkampf Nr.2,Freiburg 13.3.1974,S.10

06.06.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.10/11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 8.5.1974, 26.6.1974) heraus. Einen KJ-Treff gibt es neuerdings auch in Münchberg, wo zu Film 'Papillon' zur Folter agitiert wurde.
Q: Kämpfende Jugend Nr.10/11,Dortmund 6.6.1974,S.10

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19. April 1974: Laut KBW fand in Westberlin eine Veranstaltung der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) mit dem chinesischen Film „Das Kanalsystem Rote Fahne“ statt.
Quelle: KVZ-Ortsbeilage Westberlin Nr.8, Berlin 17.4.1974,S.2.

22. April 1974: Vermutlich in dieser Woche beginnen die Oberhausener Kurzfilmtage, auf denen, laut KPD, auch der Film „Hände weg von der KPD“ gezeigt werden sollte, dessen Vorführung aber verboten worden war.
Quelle: Rote Fahne Nr.18 und 17, Dortmund bzw. Köln 2.5.1974 bzw. 28.4.1976.

24. April 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „China heute“, „Vor Indien“ und „Zur Sache Schätzchen“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

8. Mai 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurde der Film: „Der junge Törless“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

15. Mai 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme „Fünf Finger sind eine Faust“ und „Oktober“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

22. Mai 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurde der Film „Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

29. Mai 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „China heute“ und „Kanalsystem Rote Fahne“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

12. Juni 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „Brutalität in Stein“ und „Sacco und Vanzetti“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

19. Juni 1974: In der Nr. 25 ihrer „Roten Fahne“ berichtete die KPD u. a. auch den Film „China“ von Antionini,
Quelle: Rote Fahne Nr.25, Dortmund 19.6.1974.

19. Juni 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „Venceremos“ und „The Pigs“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

19.06.1974:
Die Zelle Kunst des KSB Göttingen an der PH gibt ihre 'Kulturfront' Nr.3 heraus. Ein Artikel ist: "'Tückische Absichten, gemeine Tricks!' – Zur Kritik an Michelangelo Antonionis Film über China".
Q: Kulturfront Nr.3,Göttingen 19.6.1974,S.8f

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21. Juni 1974: Vom 21. Juni bis 2. Juli fanden die „Internationalen Filmfestspiele Berlin“ (Berlinale) statt. Im „Forum“ wurde der Dokumentarfilm „Allein machen sie dich ein“ (BRD 1974, 73 Min., Regie: Rauch-Haus-Kollektiv) gezeigt. Darin geht es um den politischen Kampf, Leben und Widersprüche im 1971 in Westberlin besetzten Georg-von-Rauch-Haus. Mehrere hundert Lehrlinge, Schüler, junge Arbeiter und Jugendliche besetzten im Dezember 1971 einen Teil des leerstehenden Bethanien-Krankenhauses in Berlin-Kreuzberg, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Davon berichtet der Film, der von einem Filmkollektiv mit den Jugendlichen gemacht worden war. Der Film beginnt mit der Geschichte der Besetzung und dem Kampf um den Erhalt des Hauses: Demonstrationen, Verhandlungen, Teach-Ins, Zeitungsherstellung. Er zeigt die Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation und die Notwendigkeit, die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auch außerhalb des Hauses anzuwenden.

Rauchhaus Kollektiv

Das Produktionsteam (Suzanne Beyeler, Rainer März, Manfred Stelzer) gehörte selbst zum Besetzerkollektiv und gestaltete - nach damaligen Pressestimmen - „ein gültiges Dokument funktionierender Selbstverwaltung“. Insofern war dieses Filmprojekt auch als Aktion gegen die Vereinnahmungsversuche des Berliner Senats gemeint.
Quellen: www.basisfilm.de (Verleih, 31.3.2009); www.cinematheque-leipzig.de (Filmarchiv, 31.3.2009)

24. Juni 1974: In Kiel will die DKP eine Chileveranstaltung durchführen, auf der der Film „Krieg der Mumien“ gezeigt werden soll.
Quelle: Der rote Kanal Nr.9, Kiel 1974.

25. Juni 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurde der Film: „Der Hexenjäger“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

26. Juni 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „Der unsichtbare Aufstand“, „Blues People“ und „Liber Arce - Liberarse“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

3. Juli 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „Der K(r)ampf um die Befreiung der Frau“ und „Sexbusiness - Made in Pasing“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

26.06.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.12 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 6.6.1974, 10.7.1974) heraus. Die Filmkritik wendet sich gegen Antonionis 'Dokumentarfilm China'.
Q: Kämpfende Jugend Nr.12,Dortmund 26.6.1974,S.8

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10. Juli 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurde der Film: „Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

10. Juli 1974: In der Nr. 28 ihrer „Roten Fahne“ beschäftigten sich die Vf. U. a. mit dem Film „Schneeglöckchen blühen im September“.
Quelle: Rote Fahne Nr.28,Dortmund 10.7.1974.

17. Juli 1974: Im „Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund“ wurden die Filme: „Mühlheim Ruhr“ und „In der Hitze der Nacht“ gezeigt.
Quelle: Uni-Filmclub der Technischen Universität Dortmund, Archiv für das Sommersemester 1974 (Online).

August 1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich Anfang August die Nr.14/15 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 10.7.1974, 13.9.1974) heraus. Als Filmkritik gibt es eine "Diskussion zum Film 'Spiel mir das Lied vom Tod'".
Q: Kämpfende Jugend Nr.14/15,Dortmund o. J. (1974)

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24. August 1974: In Köln demonstrierten, laut und mit KPD, ca. 30 Personen von GDCF und LgdI der KPD gegen den Film „Die Chinesen in Paris“.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Dortmund 4.9.1974.

30. August 1974: In Düsseldorf demonstrierten, laut und mit KPD, rund 50 Personen gegen den Film „Die Chinesen in Paris“.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Dortmund 4.9.1974.

31. August 1974: In Köln wurde heute, laut und mit KPD, gegen den Film „Die Chinesen in Paris“ demonstriert und eine Veranstaltung durchgeführt.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Dortmund 4.9.1974.

4. September 1974: In Göttingen ist heute beim Kommunistischen Oberschülerbund (KOB), der früher Kommunistische Schülerfront (KSF) Göttingen hieß, Redaktionsschluß für den 'Schulkampf' Nr. 5 (vgl. 24.4.1974, 14.10.1974). Angekündigt werden Vorführungen des Anti-Sanierungsfilms über das Berliner Georg-von-Rauch-Haus.
Quelle: Schulkampf Nr. 5,Göttingen 1974,S.6

4. September 1974: In der Nr. 36 ihrer „Roten Fahne“ wurde aus Düsseldorf und Köln vom Film „Die Chinesen in Paris“ berichtet.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Dortmund 4.9.1974.

4. September 1974: Anzeige in „Dem Volke Dienen“ 20/21: „Initiativ-Komitee für die die Stärkung des Revolutionären Vietnamesischen Filmwesens: Bulletin Nr. 6 erschienen!“ Aus dem Inhalt u. a.: Aufruf zum nationalen Vietnam-Solidaritätsfest aller Kulturschaffenden; Interview mit Volker Schlöndorff; Filmrezension: Nhung, das Mädchen aus Saigon; Offener Brief an den Regisseur von „Die Erben Ho Chi Minhs“.
Quelle: DVD 20/21, 4. September 1974.

Anzeige
Anzeige aus: DVD 20/21, 4. September 1974

11. September 1974: In der Nr.37 ihrer „Roten Fahne“ wurde aus Frankfurt./M. von Protesten gegen den Film „Die Chinesen in Paris“ berichtet.
Quelle: Rote Fahne Nr.37, Dortmund 11.9.1974.



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13.09.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich Anfang August die Nr.16 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Aug. 1974, 24.9.1974) heraus. Eine Fernsehkritik widmet sich dem Film "Zündschnüre".
Q: Kämpfende Jugend Nr.16,Dortmund 13.9.1974,S.7

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18. September 1974: In der Nr. 38 ihrer „Roten Fahne“ berichtete die KPD u. a auch von einem „Antichinafilm“ (gemeint war wohl „Die Chinesen in Paris“, d. Vf.)
Quelle: Rote Fahne Nr.38, Dortmund 18.9.1974.

24.09.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.17 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.9.1974, 9.10.1974) heraus. Die Filmkritik befasst sich mit "Der Clou".
Q: Kämpfende Jugend Nr.17,Dortmund 24.9.1974,S.8

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3. Oktober 1974: In der Aula der Realschule Quickborn wurde der Dokumentarfilm: „Allein machen sie dich ein“, in dem es um politischen Kampf, Leben und Widersprüche im im Dezember 1971 besetzten Georg von Rauch-Haus in Westberlin geht, gezeigt.
Quelle: KVZ Nr. 20/1974 (Ortsbeilage Quickborn/Ellerau).

09.10.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.18 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 24.9.1974, 23.10.1974) heraus. Die Filmkritik befasst sich mit "Der Exorzist".
Q: Kämpfende Jugend Nr.18,Dortmund 9.10.1974,S.8

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5. November 1974: Erstmals erschien die „Marxistische Studentenzeitung“ (MSZ) als Hochschulzeitung der Arbeitskonferenz für die BRD und Westberlin. Der KBW wurde anhand seiner Kritik zum Film „Der Exorzist“ angegriffen.
Quelle: Marxistische Studentenzeitung Nr.1, München 5.11.1974; Chemiearbeiter Nr.39, Hamburg 20.11.1974.

29. November 1974: In Kiel soll im Club M der DKP ein Filmabend mit Diskussion mit dem Film „Schön ist die Jugendzeit“ über ungelernte Arbeiter unter 18 durchgeführt werden.
Quelle: Kommunist Nr.11, Kiel 1974,S.7.

1. Dezember 1974: Laut KBW fand in Köln auf „Initiative des Initiativkomitees für die Stärkung des vietnamesischen Film- und Fernsehwesens“ eine Solidaritätsveranstaltung mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes statt.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.27, Mannheim 5.12.1974,S.1.

2. Dezember 1974: In der BRD kommt, laut KPD, vermutlich in dieser Woche der Film „Ein Mann sieht rot“ in die Kinos.
Quelle: Rote Fahne Nr.50, Dortmund 11.12.1974.

7. Dezember 1974: Bei Mannesmann (MM) Huckingen (IGM-Bereich, d. Vf.) soll zu einer Veranstaltung der Parteifilm „HÄNDE WEG VON DER KPD“ gezeigt werden.
Quelle: Schraubzwinge Sonderdruck Weg mit der Lohnkürzung für das 1. und 2. Lehrjahr!, Duisburg o.J. (1974),S.2; KPD-Duisburg: Strauß raus!, Duisburg o.J. (Dezember 1974),S.2.

11. Dezember 1974: Vom 11. bis 14. Dezember zeigt der Kommunistische Oberschülerbund (KOB) Göttingen den Film „Allein machen sie dich ein“, der von der Besetzung des Westberliner Georg-von-Rauch-Hauses handelt, an mehreren Göttinger Schulen und in Jugendzentren.
Quelle: Schulkampf, Organ des KOB, Nr. 7, Göttingen, 2.12.1974, S. 3

Schulkampf, Organ des KOB Göttingen, Nr. 7, 1974, Seite 3
Schulkampf, Organ des KOB Göttingen, Nr. 7, 1974, Seite 3

11. Dezember 1974: In der Nr.50 ihrer „Roten Fahne“ berichtete die KPD auch über den Film „Ein Mann sieht rot“ mit Charles Bronson.
Quelle: Rote Fahne Nr.50,Dortmund 11.12.1974

4. Januar 1975: In Frankfurt-Bockenheim soll, laut KPD, ein zweitägiges Vietnam-Fest ihrer ISK und des Initiativkomitee für die Stärkung des revolutionären vietnamesischen Filmwesens beginnen.
Quelle: Rote Fahne Nr.51/52 und 3, Dortmund 18.12.1974 bzw. 22.1.1975.

10. Januar 1975: In Köln kommt laut KBW, auf „Initiative des Kölner Initiativkomitees für die Stärkung des vietnamesischen Film und Fernsehwesens e.V.“ ein Treffen der „Vietnam-Solidaritätsorganisationen“ zustande. Anwesend war u. a. auch die „Initiative Internationale Vietnamsolidarität“ (IIVS).
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.3, Mannheim 23.1.1975,S.15.

10.02.1975:
In Göttingen kündigte der Kommunistische Oberschülerbund (KOB – vgl. 21.1.1975, 3.2.1975) für heute im Hainbergymnasium seine Nahost- bzw. Palästina-Veranstaltung an. Gezeigt werden soll der Film "Widerstand warum?".
Q: Schulkampf Nr.2,Göttingen 1975,S.3

12.02.1975:
In Göttingen kündigte der Kommunistische Oberschülerbund (KOB – vgl. 21.1.1975, 3.2.1975) für heute in der Stadthalle eine Nahost- bzw. Palästina-Veranstaltung an. Gezeigt werden soll der Film "Der Mai und die Palästinenser".
Aufgerufen wird auch durch die Zelle Theologie des KSB (vgl. 7.2.1975).
Q: Schulkampf Nr.1 und 2,Göttingen 21.1.1975 bzw. 1975,S.16 bzw. S.3; Der Widertäufer Nr.1,Göttingen 7.2.1975,S.6

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13. Februar 1975: Laut KBW besuchten in Hildesheim-Münchwiese über 40 Menschen die Filmveranstaltung „Gibt es gerechte und ungerechte Kriege?“ Veranstalter: „Initiative zum Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Hildesheim“.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.12, Mannheim 26.3.1975.

17. Februar 1975: Die KPD berichtete vermutlich aus dieser Woche von der MM-Tochter Stübbe-Demag Kalldorf:
„KALLETAL: GEWERKSCHAFTSFÜHRER - EINPEITSCHER DER DEMAG-INTERESSEN!“ Als neuesten Schritt hätte die „Gewerkschaftsführung veranlasst, dass „das NDR und PANORAMA einen 'Schicksalsfilm' über Stübbe drehen“ sollten
Quelle: Rote Fahne Nr.8, Köln 26.2.1975,S.9.

28. Februar 1975: In Marburg soll, laut KPD/ML, der Film „Die Chinesen in Paris“ gezeigt werden, wogegen sich KPD/ML, RG und der KSV der KPD zu einer Aktionseinheit zusammenschließen.
Quelle: Roter Morgen Nr.12, Dortmund 22.3.1975.

3. März 1975. Die KPD berichtete von der Mannesmann (MM) Tochter Stübbe-Demag: „STREIK BEI STÜBBE-DEMAG!“ Berichtet wurde u. a. auch darüber, dass sich während der „Besetzung des Werkes“ die Streikposten „im Freien den Film über den erfolgreichen Kampf gegen die Stilllegung der Enka-Glanzstoffwerke in Breda (Niederlande, d.Vf.) und Wuppertal (CPK-Bereich) ansahen, „die durch eine zehntägige Besetzung der beiden Werke verhindert werden konnte“.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.9, Mannheim 6.3.1975; Rote Fahne Nr.9, Köln 5.3.1975,S.5.

14. März 1975: Der Wahlausschuss Dortmund-Brackel der KPD zu den Kommunal- und Landtagswahlen ruft nicht nur zu heute, auf:

„KOMMT ZU DEN SITZUNGEN DES WAHLUASSCHUSSES BRACKEL DER KPD! Gezeigt werden sollen unter dem Hauptthema „Der Sozialismus ist die einzige mögliche Alternative“, Filme aus China.
Quelle: KPD-Wahlausschuss Dortmund-Brackel: Gegen Krisenwirtschaft und politische Unterdrückung! Für die sozialistische deutsche Republik!, o.O. Dortmund o.J. (1975), Einlegeblatt o. S.

22. März 1975: Der KB berichtete, dass heute ca. 800 Jugendliche „in Kiel gegen Jugendarbeitslosigkeit, Lehrstellenverknappung, Stufenausbildung und politische Entrechtung“ demonstrierten. Die Demonstration wurde u. a. auch von „einer schleswig-holsteinischen Aktionseinheit“ getragen, „zu der sich fortschrittliche Jugendorganisationen des Landes auf Initiative der Jugendvertretung der HDW-Kiel zusammengeschlossen hatten“. U. a. beteiligten sich auch: Arbeiterfilmclub e. V.
Quelle: Rote Fahne Nr.12, Köln 26.3.1975; Arbeiterkampf Nr.58/59, Hamburg 2.4.1975,S.46.

24. März 1975: In Dortmund gibt die KPD vermutlich Ende März das folgende Flugblatt heraus:

„WEG MIT 'EUROPA IN FLAMMEN… diesen Film muss die deutsche Jugend gesehen haben', heißt es in der Werbung für den Film 'Europa in Flammen'. Er soll berichten von den heldenhaften Kämpfen unserer Väter im 2.Weltkrieg. Doch der Zweite Weltkrieg war nicht ein Krieg des deutschen Volkes, sondern der Imperialisten. Millionen Menschen mussten für die Profitgier der Kapitalisten ihr Leben lassen. Tausende deutscher Arbeiter wurden in den KZ's von den Hitlerfaschisten zu Tode gefoltert. Deshalb können wir es nicht zulassen, dass der imperialistische Krieg in einem solchen Machwerk verherrlicht wird… Weil auch die Führer der SPD zu dieser Minderheit gehören, haben sie überhaupt kein Interesse daran diesen Film abzusetzen. In der letzten Woche sind zwar mehrere Anzeigen erstattet worden, aber der Film läuft immer noch. Deshalb müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen.“
Quelle: KPD: Weg mit 'Europa in Flammen', o.O. (Dortmund) o.J.

April 1975: Auf den Oberhausener Kurzfilmtagen wurde, laut KPD, die Sammlung von Unterschriften für die in der DDR festgenommenen KPDlerInnen verboten.
Quelle: Rote Fahne Nr.17, Köln 28.4.1976.

28. April 1975: In Kiel will der Arbeitskreis Chile Solidarität, laut und mit DKP, den Film über Rosa Luxemburg „Ich war, ich bin, ich werde sein“ vorführen. Um welchen Film es sich hierbei handelte, ist unbekannt, da es ein Film mit diesem Titel gar nicht gibt. Möglich war, dass dieser Film eine Dokumentation war, die auf das Dokumentarspiel von Dieter Ertel und Gustav Strübel „Der Fall Liebknecht-Luxemburg“, das bereits 1969 für den Süddeutschen Rundfunk produziert worden war, zurückging.
Quelle: Kontraste Nr.7, Kiel 1975, S.2 und 6.

29. April 1975: Die KPD, vermutlich das Büro Bielefeld, rief bei Stübbe-Demag Kalldorf auf:„KEINE STILLEGUN DES STÜBBE-DEMAG-WERKES IN KALLDORF! GEGEN KRISENWIRTSCHAFT UND POLITISCHE UNTERDRÜCKUNG! FÜR DIE HERRSCHAFT DER ARBEITERKLASSE! FÜR DIE SOZIALISTISCHE DEUTSCHE REPUBLIK! Auf der heutigen SOLIDARITÄTSVERANSTALTUNG soll der „Film über die Besetzung des Zementwerkes Seibel in Erwitte“ gezeigt werden.
Quelle: KPD: Keine Stilllegung des Stübbe-Demag-Werkes in Kalldorf!, o.O. o.J. (April 1975); KPD-Sonderdruck Kalldorf Kampf dem Demag-Mannesmann-Konzern, O.O. o.J. (29.4.1975),S.1.

14. Mai 1975: „Dem Volke Dienen“ veröffentlichte eine Filmkritik zu: „Der gewöhnliche Faschismus“ (Regie: Michail Romm, 1965).

„Ein Kinomann der Sozialimperialisten arbeitet die Vergangenheit auf

Im Rahmen ihrer Propagandaoffensive zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus führten DKP und MSB in einer Reihe von Städten Filmveranstaltungen durch, wo sie den Film „Der gewöhnliche Faschismus“ von Michail Romm vorführten, Michail Romm, geboren 1901, wurde in den dreißiger Jahren durch seine hervorragende Verfilmung von Lenins Leben bekannt („Lenin im Oktober“ und „Lenin 1918“). Der späte Romm wird dadurch bekannt, dass er seine Filme im Stile von Antonioni macht. Einer seiner bekanntesten Filme ist der 1966 gedrehte Film über den Faschismus, der hauptsächlich aus zusammengestellten Dokumenten besteht. Ende der 60er Jahre war dieser Film im westdeutschen Fernsehen zu sehen. Welche Lehren zieht dieser Film, was will er dem Zuschauer klarmachen? Die Erwartung ist berechtigt, dass ein solcher Film mit dokumentarischem Charakter die gesellschaftlichen Ursachen des Faschismus darlegt, den antifaschistischen Widerstand des deutschen Volkes und der anderen Völker propagiert und Lehren für den heutigen Kampf zieht…

Kein Wort über den antifaschistischen Widerstand des deutschen Volkes, kein einziges Bild eines Plakates oder Aufklebers der Antifaschisten und Kommunisten. Den Kampf der anderen Völker gegen den Hitlerfaschismus verschweigt Romm ebenfalls, sie leiden und werden wie Vieh erschlagen. Auf dieser Linie ist es auch verständlich, dass die ROTE ARMEE des russischen Volkes als rollende Panzerarmada und Feuerwalze erscheint. Die einzige Bemerkung, dass die russischen Soldaten einfache Menschen ohne Orden waren, lässt sich nur gegen die Lametta-behangenen sozialimperialistischen Offiziere des heutigen Russland wenden.

So steht Romm dann auch völlig im Sumpf der imperialistischen Argumentation der Westmächte von der Kollektivschuld des deutschen Volkes, das gemeinsam mit der Monopolbourgeoisie sühnen muss, statt diese endgültig zu stürzen. Selbst die Vertreter von DKP und MSB mussten auf der Kölner Filmveranstaltung zugeben, dass die „Hintermänner des Großkapitals“ fehlen, aber die Betrachtungsweise des Regisseurs liege daran, dass das russische Volk von dem deutschen sehr enttäuscht worden sei, und sich das nur so erklären kann.

Ein Vertreter von KBW/KHG, der vorn „Unverständnis“ und der „Arroganz“ des Regisseurs schwätzte, maßte sich in arroganter Weise an, dem deutschen Volk einen Grund zum Feiern der Befreiung vom Faschismus abzusprechen, da es sich nicht selbst befreit habe. Wie ist nun der Film einzuordnen? Er selbst gibt die Antwort in der Form, wie er das russische „Volk2 darstellt: Studenten vor der Universität, die auf ihre Prüfungsergebnisse warten, Junge Leute im Park, Tänzerinnen, Sängerinnen, Chemiker und Raketenforscher, kein Wort von der Arbeiterklasse, der Hauptkraft im Kampf gegen Imperialismus und Faschismus. Nichts anderes als eine Selbstdarstellung der Schichten, aus denen sich die neue Bourgeoisie in der UdSSR speist.

Das ist auch die klassenmäßige Herkunft des Regisseurs. Der Film hat seine Funktion im politischen Kalkül der neuen Machthaber. Er stumpft das russische Volk ab, die Ursachen von Faschismus und Krieg im Kapitalismus zu sehen und damit den Kampf gegen die neue Bourgeoisie im eigenen Land aufzunehmen. Er dient den westdeutschen Ablegern der Sozialimperialisten, eine friedliebende UdSSR vorzugaukeln, deren Führungsgruppen doch nichts anderes wollen, als in Parks zu lustwandeln und zu lieben, an den Universitäten zu forschen und zu lehren und die Menschheit in eine glückliche Zukunft zu führen. Dieser Film, noch in der Chruschtschow-Ära entstanden, ist nichts anderes als ein Versuch der neuen Bourgeoisie, sich Kunst und Kultur für ihre imperialistischen Ziele dienstbar zu machen.

Für Romm aber ist der Faschismus ein Massenpsychologisches Phänomen. Das deutsche Volk hat nicht „nachgedacht“, es fehlte ihm an dem „Glauben an die Vernunft". Hitler ist ein geschickter Demagoge, die Monopolbourgeoisie hat sich die Finger schmutzig gemacht, indem sie Hin unterstützte und beispielsweise eine Million Würstchen finanzierte für die Aufmärsche von SA und SS. Hindenburg mochte den Kleinbürger Hitler nicht, gewann aber zusehends ein engeres Verhältnis zu ihm. Der Faschismus ist nach Romm nicht aus dem Schoß des Kapitalismus entstanden, ist nicht die offen reaktionäre Form der Diktatur der Bourgeoisie, sondern beginnt bei der „nationalen Überheblichkeit“.

Für ihn ist der Faschismus eine Frage von im Stechschritt paradierenden Soldaten - peinlich nur für MSB und DKP, dass in der DDR die gleichen Bilder zu sehen sind - ist der Faschismus eine Frage eines vor dem Mikrophon herumturnenden Hitlers. Romm stellt Hitler aus der Pose des ironischen Intellektuellen dar, verniedlicht den Faschismus. Erst im letzten Teil zeigt Romm die Barbarei der Faschisten. Doch selbst dies sind Taten von Wahnwitzigen und nicht Ausdruck imperialistischer Barbarei, wie sie nach dem 2. Weltkrieg von den USA in Korea bis hin zu Vietnam begangen wurden…“
Quelle: DVD Nr. 7/1975, 14. Mai 1975.

18. Mai 1975: In der Festhalle Birkesdorf in Düren fand der „Gründungskongress der Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender“ statt. In der „Initiative zur Gründung einer Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender“ (ISK), haben sich „Westdeutsche und Westberliner Künstler und Kulturschaffende zusammen geschlossen“. U. a. wurde in einem „Manifest“ erklärt: „Heute entstehen in den Arbeitskreisen der Ortsgruppen Theaterstücke und Filme gegen das kapitalistische Elend der Arbeitslosigkeit …“ Die „ISK“ gibt auch die Kulturzeitschrift „Kämpfende Kunst“ heraus.
Quelle: DVD 7/1975, 14. Mai 1975.

Artikel zur Gründung der VSK
Artikel zur Gründung der VSK, aus: Dem Volke Dienen, Nr. 7, 14. Mai 1975

Juni 1975: Vermutlich im Juni erschien ein Sonderdruck der „Kämpfenden Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender“ (VSK): „Jochen Hiltmann muss Hochschullehrer bleiben!

„Gegen Professor Jochen Hiltmann, Vizepräsident der Hochschule für Bildende Künste (HBK), Hamburg, wurde ein Disziplinarverfahren wegen seiner politischen Tätigkeit eingeleitet: Als Gründe für das angedrohte Berufsverbot gibt der Hamburger Senat an: Hiltmanns Mitgliedschaft im 'Initiativkomitee für die Stärkung des vietnamesischen Film- und Fernsehwesens e. V.', seine Beteiligung an einer Vietnam-Demonstration in Bonn im Februar 73 (am 14.1.1973, d.Vf.), seinen Einsatz für eine Initiative gegen den 'Sonderforschungsbereich 115' an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE, d.Vf.), der sich mit Fragen der Isolierhaft beschäftigt, seine aktive Mitgliedschaft in der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender (VSK).“ Hiltmann, so VSK weiter, „wurde im Juni vom Senatsamt für den Verwaltungsdienst zu einem Anhörungsverfahren vorgeladen“.
Quelle: Kämpfende Kunst Sonderdruck Jochen Hiltmann muss Hochschullehrer bleiben, o.O. 1975.

13. Juni 1975: In Böblingen führen der DGB KJA, laut KBW, eine Filmveranstaltung mit dem Pierburg Neuß Film durch, zu der ca. 80 Personen, u.a. auch die KBW-Sympathisantengruppe erschienen.
Quelle: Kommunistische Volkszeitung Nr.25, Mannheim 26.6.1975.

August 1975: In Stuttgart wird, laut Spartacusbund (SpB), vermutlich im August eine Veranstaltung des BSA/SJB mit einem Film über Trotzkis Leben durch den Diebstahl des Filmes durch KPD und KPD/ML gestört. Der SpB bietet BSA/SJB daraufhin einen gemeinsamen Saalschutz an.
Quelle: Spartacus Nr.20, Essen September 1975.

24. August 1975: In Berlin führen, laut Spartacusbund (SpB), BSA und SJB eine Veranstaltung mit einem Film über Trotzkis Leben durch.
Quelle: Spartacus Nr.20, Essen September 1975.

8. September 1975: Das Chilekomitee Ulm möchte heute seine erste Filmveranstaltung durchführen. Zum Besuch ruft u.a. auch der KABD bei KHD auf.
Quelle: Das rote Band, Ulm September 1975.

4. Oktober 1975: Das Solidaritätskomitee (manchmal: Köln-Kalk) „Freispruch im Kölner Vietnamprozess“ rief in seinem „Nachrichtendienst Vietnamprozess“ zum Solidaritätsfest in Köln-Süd auf. Es sollen „Indochina-Filme der NEUEN WELT“ gezeigt werden.
Quellen: Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI, RH e.V.: Laos ganz befreit - Spendet für den Wiederaufbau, Bochum o.J. (1975), S.2;
Solidaritätskomitee Freispruch im Kölner Vietnamprozess: Nachrichtendienst Vietnamprozess Nr.4, Köln o.J. (1975); VSK:Solidaritätsfest, Köln o.J. (1975).

11. Oktober 1975: Die KPD/ML gibt ihren „Roten Morgen“ (RM) Nr. 41/1975 heraus. In Stuttgart hätte, so die KPD/ML, „eine China-Filmveranstaltung“ stattgefunden.
Quelle: Roter Morgen Nr.41, Dortmund 11.10.1975.

28. November 1975: Im Kieler Club M der DKP im Stadtfeldkamp 22 soll ein Filmabend - Szenische Dokumentation, BRD 1974 „Huckinger März - Bei Mannesmann streiken 350 Walzwerker“, stattfinden. Wie Günter Ackermann am 30. Januar 2009 dem Verfasser mitteilte, war der Film „mit Mannesmann Arbeitern gedreht worden“ und sei „der Abschlussfilm an der Filmhochschule von Christoph Hübner“ gewesen. Finanziert sei er von „SJ-Die Falken und Trikont“. Mit „ML-Gruppen“, so Günter Ackermann weiter, „hat der Film nichts zu tun gehabt“.
Quelle: Kontraste Nr.12,Kiel 1975,S.1;Emal von Günter Ackermann an Dietmar Kesten, 30. Januar 2009.

7. Januar 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.1/1976 heraus. Revolutionäre Filme werden gezeigt durch die VSK-Filmgruppe Köln und in den Räumen des RK in Dortmund.
Quelle: Rote Fahne Nr.1, Köln 7.1.1976.

12. Januar 1976: In Wuppertal fand, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Prozess gegen drei Filmer statt, die es gewagt hatten einen antikapitalistischen Film abzuliefern und deswegen nun das Geld zurückzahlen müssen.
Quelle: Rote Fahne Nr.3, Köln 21.1.1976.

16.01.1976:
In Wolfsburg will der KBW eine Portugalveranstaltung im Jugendzentrum Mitte mit dem Film "Poder Popular – Arbeit an der Basis" durchführen.
Q: Zündkerze,Wolfsburg 4.1.1976,S.1

21. Januar 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr. 3/1976 heraus. Berichtet wurde auch von einem Prozess gegen Filmer in Wuppertal.
Quelle: Rote Fahne Nr.3, Köln 21.1.1976.

30. Januar 1976: In Köln wurden, laut KPD, die Räume ihres Film- und Schallplattenverlages Neue Welt, Mitinitiator der Initiative von Verlegern und Buchhändlern etc. gegen die 13. Strafrechtsänderung (SRÄ - Paragraphen 88a/130a) von der Polizei durchsucht.
Quelle: Rote Fahne Nr.5, Köln 4.2.1976.

4. Februar 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr. 5/1976 heraus. Eingegangen wurde auch auf den Film „Mutter Küsters Fahrt zum Himmel“ von Fassbinder, wo „Rote Fahne Verkäufer als Anarchisten mit Knarren dargestellt würden“.
Quelle: Rote Fahne Nr.5, Köln 4.2.1976.

Februar 1976: Laut OL Duisburg der KPD, strahlt das ZDF einen Film über die Straflager in der Sowjetunion aus. Moderator war Gerhard Löwenthal.
Quelle: KPD-OL Duisburg: Löwenthal gestört - angeklagt wegen Beschimpfung der Bundesrepublik, Duisburg o.J. (Februar 1976).

21. Februar 1976: In Köln will die Arbeitsgruppe Cinepol der VSK der KPD im Helios-Kino einen Film über Guinea Bissau zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.5, Köln 4.2.1976.

25. Februar 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.8/1976 heraus. Angekündigt wurden albanische Filmtage.
Quelle: Rote Fahne Nr.8, Köln 25.2.1976.

März 1976: In „Dem Volke Dienen“ wurden folgende unter „Neue Tendenzen im deutschen Film folgende Filmkritiken veröffentlicht:

„ANSICHTEN EINES CLOWNS

nach dem bekannten Bestseller von Böll aus den frühen 60er Jahren, zeigt den sympathischen, aber hilflosen Widerstand eines Industriellensohnes gegen Adenauerstaat, Katholizismus, reaktionäre Moral und verlogene „Vergangenheitsbewältigung“ des Nazifaschismus. Die Handlung des Films besteht aus dem unaufhaltsamen Abstieg von Schnier, von Beruf Clown. Böll hatte in seinem Roman mit dieser Figur die Möglichkeit geschaffen, bissige Zeitkritik in scheinbar clowneske Form zu verpacken. Was damals mutig und fortschrittlich war, die „versteinerten Verhältnisse“ des Adenauerstaates anzugreifen, die verlogene Fassade von Ehrbarkeit und Wirtschaftswunder einzureißen, wirkt heute antiquiert. Überdies wird die Auseinandersetzung mit Nazifaschismus, Adenauerstaat und .reaktionär katholischer Moral - Schniers langjährige Jugendliebe verlässt ihn, weil „alles eine Ordnung haben muss“ und heiratet als gläubige Katholikin einen anderen Katholiken, den sie nicht liebt - auf das persönliche „Schicksal“ reduziert, Schnier geht an den gesellschaftlichen Widersprüchen zugrunde, weil er nicht sehen will, daß sie individuell nicht lösbar sind.

Auch wenn Ansichten eines Clowns nicht offen den Weg an die Seite der Bourgeoisie propagiert, auch wenn er sogar ansatzweise ihre Verkommenheit und Barbarei aufzeigt - Schniers Mutter, Nationalsozialistin, schickt 44 ihre 16jährige Tochter zur Flak, um das deutsche Reich vor den „jüdischen Yankees“ zu retten, und hat nur ein Achselzucken übrig, als die Nachricht kommt, dass sie gefallen ist - so zeigt er doch nur den Ausweg des resignierenden Kleinbürgers, der mit der Wirklichkeit schließlich nur noch als Clown verkehrt. Schlusseinstellung: Schnier sitzt mit geschminktem Gesicht vor dem Bonner Bahnhof und bettelt…

„BERLINGER.

erzählt die Geschichte eines Fabrikbesitzers, in zwei Stationen, Drittes Reich und BRD. Beide Male opponiert der Held gegen die herrschenden Zustände, aber jeweils nur soweit, dass seine eigene Existenz nicht gefährdet wird. Finanziell unabhängig, kann er es sich leisten, den noblen individualistischen Antifaschisten zu spielen, den am Faschismus weniger die barbarische Unterdrückung der Volksmassen stört, als vielmehr seine Kulturlosigkeit. Erst als seine jüdische Frau von den Nazis verhaftet wird, setzt er sich kurzerhand nach Südamerika ab und wartet dort auf bessere Zeiten. In die BRD zurückgekehrt, muss er feststellen, dass sich eigentlich wenig geändert hat. Um seinen luxuriösen Hobbys nachgehen zu können und um eine Privatfehde zu begleichen, wird er zum Gegenspieler eines Industriellen, der Berlingers väterliches Erbe inzwischen aufgekauft und sich vom Naziparteigänger zum BRD-Kapitalisten gemausert hat. Aber auch diese Auseinandersetzung interessiert Berlinger im Grunde gar nicht, wichtig ist für ihn lediglich, sich in seinen bizarren, wirklichkeitsfremden „Projekten" selbst verwirklichen zu können - so baut er eine ganze Luftschiffflotte auf dem väterlichen Fabrikgelände, gondelt zum Walzertakt im weißblauen bayrischen Himmel über der malerischen Voralpenlandschaft. Die unlösbaren Widersprüche, in die Berlinger sich verstrickt hat, lösen Sinkel/Brustellin dadurch, dass sie ihren Helden am Schluss des Films mit seinem Sportflugzeug in einen Baum rasen lassen.

„JEDER FÜR SICH, GOTT GEGEN ALLE

die Kaspar Hauser-Verfilmung von Werner Herzog, 1975 in Cannes mit Preisen überhäuft, ist der deutlichste und klarste Ausdruck der neuen Innerlichkeit. Immer dann, wenn die Krise der Bourgeoisie sich besonders zuspitzt, gedeihen Okkultismus, Idealismus und Metaphysik. Nach seinen eigenen Aussagen macht Herzog Filme „über Menschen, die inneres Licht ausstrahlen", die ,,eine Tragödie um sich haben", die „verwüstet worden sind". (Spiegel 47/75).

Die Kaspar Hauser-Verfilmung- der Findling Kaspar Hauser, der weder sprechen noch sinnvolle Tätigkeiten verrichten kann, wird nach 16 Jahren Vegetierens in einem Kellerloch 1828 in Dinkelsbühl ausgesetzt - wurde ein „Traumstück über Einsamkeit unter Menschen“ genannt und Herzog selbst sieht „in der tiefen Verzweiflung und dem nackten Herausschreien um Hilfe“ ein Wesensmerkmal seiner Filme.

Das gesamte Konzept des Films bewegt sich um die reaktionäre, idealistische Lösung der alten philosophischen Frage von Sein und Bewusstsein. Hier vertritt Herzog puren Agnostizismus und Idealismus. Für ihn ist die Wirklichkeit nicht das, was wirklich ist, die objektive Realität, die von den Menschen erkannt und verändert werden kann. Die objektive Realität wird auf die Oberfläche, auf das Wahrnehmbare reduziert - ein wesentliches Element des Films, das symbolhaft immer wieder auftaucht, sind malerische, unwirklich scheinende Landschaften in morbiden Farben - um dann mit Unerklärlichem, Groteskem, Unwirklichem, den angeblichen inneren Zustand Kaspar Hausers umso besser deutlich machen zu können. Hier wird der Idealismus zum Programm erhoben, der Zuschauer wird auf sich selbst zurückgeworfen.

Genauso dunkel und unerklärlich bleibt die Handlungslinie des Films. Die Befreiung Kaspars aus dem Kellerloch, seine Erziehung, seine schließliche Ermordung, all das erscheint, als ob übernatürliche Kräfte wirken, wirkliche Beweggründe, Hintergründe, Handlungsmotivationen werden nicht dargestellt. Zwar wird in der Darstellung von Hausers Erziehung, im Verhältnis Kaspar-Gesellschaft, ein Zipfel Klassenrealität sichtbar - so z.B., wenn Kaspar Beethoven-Sonaten auf dem Klavier lernt, wenn ihn Pfaffen überreden wollen, an Gott zu glauben, was Kaspar nicht verstehen kann, wenn ihn ein Schausteller als das 4. Weltwunder ausstellt, damit er zu seiner Unterhaltssicherung beiträgt oder wenn ein englischer Lord auf der Durchreise ihn adoptieren will, um ein interessantes ,Spiel-zeug' zu bekommen - aber diese Ansätze werden zugeschüttet von der mystischen Grundhaltung des Films.

Der Clown, der Bruchpilot und Kaspar Hauser - drei Gestalten, die demonstrieren, dass es für den kleinbürgerlichen Individualismus nur die Perspektive der Perspektivlosigkeit gibt, solange die Fronten in falscher Weise zwischen Individuum und Gesellschaft und nicht zwischen den Klassen gezogen werden.

Maxim Gorki sagte auf dem l. Allunionskongreß der Sowjetschriftsteller 1934: „Das Hauptthema der europäischen und der russischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts ist die Persönlichkeit in ihrem Gegensatz zur Gesellschaft, zum Staat und zur Natur. Der Hauptgrund, der die Persönlichkeit veranlagte, sich gegen die bürgerliche Gesellschaft aufzulehnen, ist eine eigenartige, den Klassenideen und Lebenstraditionen widersprechende Konzentration an negativen Eindrücken. Die Persönlichkeit spürte sehr wohl, dass diese Eindrücke einen Druck auf sie ausüben und ihre Entfaltung hemmen, aber sie begriff nur unklar, die eigene Verantwortung für die Banalität, die Gemeinheit und den verbrecherischen Charakter der Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft… Überhaupt war sich die rebellierende Persönlichkeit bei der Kritik am Leben ihrer Gesellschaft selten und nur sehr mangelhaft eigener Verantwortung für die schändliche Praxis der Gesellschaft bewusst. Und noch seltener war ein tiefes und richtiges Verständnis für die Bedeutung der sozialökonomischen Ursachen das Grundmotiv ihrer Kritik an der bestehenden Ordnung; meistens basiert die Kritik entweder auf einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit der eigenen Existenz in dem engen, eisernen Käfig des Kapitalismus oder aber auf dem Bestreben, sich für die Misserfolge des Lebens, für alle Demütigungen zu rächen… Das grundlegende und wichtigste Thema der vorrevolutionären Literatur ist das Drama des Menschen, dem das Leben zu eng erscheint, der sich überflüssig in der Gesellschaft fühlt, einen bequemen Platz sucht, ihn jedoch nicht findet und infolgedessen leidet und zugrundegeht, indem er sich entweder mit der ihm feindlichen Gesellschaft aussöhnt oder aber mit Trunksucht oder Selbstmord endet.“
Quelle: DVD Nr. 2/1976, März 1976.

10. März 1976: In Köln sollen, laut KPD, Albanische Filmtage bis zum 14.3.1976 beginnen, die von der Gesellschaft der Freunde Albanien (GdFA) und der Arbeitsgruppe Cinepol der VSK der KPD organisiert werden.
Quelle: Rote Fahne Nr.5, 8 und 13, Köln 4.2.1976, 25.2.1976 bzw. 31.3.1976.

4. April 1976: In Köln will die VSK der KPD einen Bolivienfilm zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.13, Köln 31.3.1976.

25. April 1976: In Oberhausen beginnen, laut KPD, die 22. Kurzfilmtage, die bis zum 30.4.1976 dauern. Die Jury sei von Revisionisten (d.h. DKP-Anhängern) dominiert. Über das Tagesbulletin hieß es:

„Der NEUEN WELT wurde von der Festspielleitung untersagt, in ihrer Anzeige den sowjetischen Sozialimperialismus anzugreifen, ihn überhaupt zu benennen.“
Quelle: Rote Fahne Nr.17, Köln 28.4.1976.

25. April 1976: In Oberhausen finden, laut KPD, vermutlich zeitgleich mit den Kurzfilmtagen auch chinesische Kurzfilmtage statt, auf denen u.a. die Filme „Großer Sprung in Shanghais Industrie“ und „Der Pandabär“ gezeigt werden.
Quelle: Rote Fahne Nr.17, Köln 28.4.1976.

28. April 1976: Die „Rote Fahne“ der KPD berichtete auch von den chinesischen Kurzfilmtagen.
Quelle: Rote Fahne Nr.17, Köln 28.4.1976.

29. April 1976: In Bonn soll, laut KPD, die Ausstellung chinesischer Malerei im Wohnstift Augustinum mit einer Veranstaltung beendet werden, auf der erstmals in der BRD der chinesische Spielfilm „Ein funkelnder roter Stern“ gezeigt werden soll.
Quelle: Rote Fahne Nr.15, Köln 14.4.1976.

Mai 1976: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 4/1976, wurde eine Filmkritik zu: „Einer flog über das Kuckucksnest“ (Regie: Milos Forman, 1975) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 5/1978, Mai 1978.

5. Mai 1976: In der „Roten Fahne“ der KPD werden u. a. Indochinafilme in Köln angekündigt.
Quelle: Rote Fahne Nr.18, Köln 5.5.1976.

8. Mai 1976: In Köln will, laut KPD, die Arbeitsgruppe Cinepol ihrer VSK Filme zu Indochina zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.18, Köln 5.5.1976.

19. Mai 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr. 20/1976 heraus. Berichtet wurde auch von dem Film „Vera Romeyke ist nicht mehr tragbar“, der als DKP-orientiert abqualifiziert wird.
Quelle: Rote Fahne Nr.20, Köln 19.5.1976.

21. Mai 1976: In Köln will, laut KPD, die Arbeitsgruppe Cinepol ihrer VSK Filme zu Indochina zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.18 und 20, Köln 5.5.1976 bzw. 19.5.1976.

26. Mai 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.21/1976 heraus. Auslandsmeldungen behandelten auch den Chinafilme des schwedischen Regisseurs Joris Ivens.
Quelle: Rote Fahne Nr.21, Köln 26.5.1976.

29. Mai 1976: In Dortmund will die KPD in den Räumen ihres Regionalkomitees (RK) revolutionäre Filme zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.20, Köln 19.5.1976.

Juni 1976: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 5/1976, wurde auch eine Filmkritik zu „Vera Romeyke ist nicht tragbar“ (Regie: Max Willutzki, 1976) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 5, Juni 1976.

12. Juni 1976: In Dortmund will die KPD in den Räumen ihres Regionalkomitees (RK) revolutionäre Filme zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.20, Köln 19.5.1976.

16. Juni 1976: Aus Berlin wird berichtet über einen Chinafilm.
Quelle: Rote Fahne Nr.24, 16.6.1976.

20. Juni 1976: In Berlin-Wedding soll, laut KPD, die deutsche Uraufführung des chinesischen Spielfilmes „Strahlende Sonne“ durch ihre Neue Welt stattfinden.
Quelle: Rote Fahne Nr.24 und 28, 16.6.1976 bzw. 14.7.1976 .

26. Juni 1976: In Dortmund will die KPD in den Räumen ihres Regionalkomitees (RK) revolutionäre Filme zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.20,Köln 19.5.1976.

5. Juli 1976: Auf dem Flughafen Düsseldorf wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein KPD/ML-Film für das niederländische Fernsehen über Günther Routhier beschlagnahmt.
Quelle: Rote Fahne Nr.28, 14.7.1976; Rote Fahne Pressedienst Nr.28, Köln 13.7.1976.

10. Juli 1976: In Dortmund will die KPD in den Räumen ihres Regionalkomitees (RK) revolutionäre Filme zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.20, Köln 19.5.1976.

13. Juli 1976: Die KPD gab ihren „Rote Fahne Pressedienst“ (RFPD) Nr.28 heraus. Eingegangen wurde auch auf die Beschlagnahme von KPD/ML-Filmen für das niederländische Fernsehen.
Quelle: Rote Fahne Pressedienst Nr.28, Köln 13.7.1976.

14. Juli 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.28/1976 heraus. Sie berichtete auch von dem Film „Der starke Ferdinand“ von Alexander Kluge, der teilweise positiv eingeschätzt wird.
Quelle: Rote Fahne Nr.28, Köln 14.7.1976.

Juli/August 1976: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 6/1976, wurde eine Filmkritik zu: „Der starke Ferdinand“ (Regie: Alexander Kluge) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 6/1976, Juli/August 1976.

7. August 1976: Beim Verlag Neue Welt der KPD trifft, laut KPD, eine Delegation der China Film Corporation ein, die bis zum 18.8.1976 bleibt und Filme kauft und verkauft.
Quelle: Rote Fahne Nr.34, Köln 25.8.1976.

25. August 1976: Die „Rote Fahne“ der KPD spricht u. a. auch über den „eigenen Filmhandel mit China“.
Quelle: Rote Fahne Nr.34, Köln 25.8.1976.

27. August 1976: Die Rote Garde (RG) Darmstadt der KPD/ML will eine Ernst Thälmann Filmveranstaltung durchführen.
Quelle: Roter Morgen Nr.34, Dortmund 21.8.1976.

28. August 1976: Im Fernsehprogramm der ARD wurden, laut KPD, als „Reisenotizen aus Albanien“ in der Sendung „Kontraste“ auch zehn Minuten Film von einem albanischen Kamerateam ausgestrahlt.
Quelle: Rote Fahne Nr.35, Köln 1.9.1976.

September 1976: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 9/1976, wurde eine Filmkritik zu: „Die Macht und ihr Preis“ (Regie: Francesco Rosi, 1975/76) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 9/1976, September 1976.

10. September 1976: In Köln führte die „Wählerinitiative Unterstützt die KPD“, laut KPD, eine bundesweite Podiumsdiskussion durch. Anwesend war auch die Filmregisseurin Nina Gladitz.
Quelle: Rote Fahne Nr.35 und 37, Köln 1.9.1976 bzw. 15.9.1976,S.7.

11. September 1976: In München will, laut KPD, der China Agitproptrupp ihres KSV den Film „Strahlende Sonne“ zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Köln 8.9.1976.

15. September 1976: In Berlin will, laut KPD, der China Agitproptrupp ihres KSV den Film „Strahlende Sonne“ zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Köln 8.9.1976.

17. September 1976: In Berlin will die Neue Welt der KPD mit der Vorführung einer Reihe chinesischer Filme bis zum 28.9.1976 beginnen.
Quelle: Rote Fahne Nr.37, Köln 15.9.1976.

18. September 1976: In Berlin will, laut KPD, der China Agitproptrupp ihres KSV den Film „Strahlende Sonne“ zeigen.
Quelle: Rote Fahne Nr.36, Köln 8.9.1976.

29. September 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.39/1976 heraus. Eingegangen wurde u. a. auch auf den KBW-Wahlfilm.
Quelle: Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976.

Oktober 1976: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 10/1976, wurde eine Filmkritik zu: „Kalina Krasnasa“ (Regie: Wassilij Schukschin, 1974) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 10/1976, Oktober 1976.

Oktober 1976: Der (West) Berliner „Oberbaumverlag“ kündigte an: „KLAUS KREIMEIER, JORIS IVENS - EIN FILMER AN DEN FRONTEN DER WELTREVOLUTION.“
Quelle: RH e.V.-ZV, Komitee Freiheit für Horst Mahler, Oberbaumverlag: Gemeinsamer Werbezettel, o.O. o.J. (1976).

4. Oktober 1976: Vermutlich in dieser Woche erschien, laut KPD, in ihrem Oberbaumverlag Berlin das Buch von Klaus Kreimeier „Joris Ivens. Ein Filmer an den Fronten der Weltrevolution“.
Quelle: Rote Fahne Nr.41, 13.10.1976; RH e.V.-ZV, Komitee Freiheit für Horst Mahler, Oberbaumverlag: Gemeinsamer Werbezettel, o.O. o.J. (1976).

9. November 1976: In Berlin sollte, laut KPD, der Verlag Schneider der KPD/ML den am 3.11.1976 bei der Neuen Welt der KPD entliehenen chinesischen Film „Mit alten Ideen brechen“ zurückgeben, was aber nicht geschieht, weswegen Veranstaltungen ausfallen müssen. Weil die KPD/ML selbst den Film nicht zeige, vermutet die KPD Sabotage und denkt über einen eventuellen Boykott der KPD/ML nach.
Quelle: Rote Fahne Nr.46, Köln 17.11.1976.

17. November 1976: Die „Rote Fahne“ Nr. 46/1976 der KPD, berichtete aus Berlin von der Sabotage der KPD/ML an chinesischen Filmen.
Quelle: Rote Fahne Nr.46, Köln 17.11.1976

25. November 1976: Die Gesellschaft der Freunde Albaniens (GdFA) e.V. - Sektion Ruhrgebiet und das Albanien-Zentrum Essen veranstalten im Städtischen Saalbau in Dortmund eine Filmveranstaltung zu Albanien, zu der mit einem Flugblatt eingeladen wurde.
Quelle: Flugblatt der GdFA-Sektion Ruhrgebiet und des Albanien-Zentrums Essen, 1976.

Dezember 1976: Die Zeitschrift „Filmfaust' - Zeitschrift für den internationalen Film erscheint, laut „ID“, erstmalig in Frankfurt/M. Die Redaktion wurde gebildet von Gert Delp und Peter Krieg.

Die „Filmfaust“ stellt sich, laut KB, „in die Tradition russischer Filmemacher, die wie D. Vertow und S. Eisenstein ... sich in ihren Filmen um sozialistischen Realismus bemühten und 1917 die erste „Filmfaust'-Nummer herausbrachten ... Die Herausgeber der „filmfaust“ (u.a. die Schauspielerin Alexandra Kluge „Abschied von gestern“), wollen mit ihr Unruhe stiften."
Quelle: Arbeiterkampf Nr.101, Hamburg 21.3.1977,S.47; Frankfurter Informationsdienst Nr.155, Frankfurt 1976,S.13.

1. Dezember 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.48/1976 heraus. Eingegangen wurde auch auf den Film „1 900" von Bertolucci, der monumental angelegten Interpretation Geschichte seit der Jahrhundertwende in zwei Teilen. Der Film wurde negativ beurteilt.
Quelle: Rote Fahne Nr.48, Köln 1.12.1976.

8. Dezember 1976: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.49/1976 heraus. Berichtet wurde auch von der Unterdrückung des Filmes „Bahnbrecher“ durch die Viererbande“. Und aus Hamburg über eine Film-Dokumentation „gegen das AKW Brokdorf“ in Schleswig-Holstein.
Quelle: Rote Fahne Nr.49, Köln 8.12.1976.

Januar 1977: „Dem Volke Dienen“ veröffentlichte eine Filmrezension zum „Zwölfteiligen Filmzyklus von Joris Ivens und Marceline Loridan. Unter der Generalüberschrift „Wie Yü Gung Berge versetzte“, hieß es:

„Diese zwölf Dokumentarfilme entstanden in den Jahren 1973 bis 1976 (davon eineinhalb Jahre Dreharbeiten in China, sowie eineinhalb Jahre Schneidearbeiten in Frankreich). Im März 1976 waren die ersten Aufführungen in Paris - mit hunderttausend Besuchern die erfolgreichsten Filmaufführungen des Jahres. Nun werden Teile des Zyklus im ARD und einigen Regionalprogrammen des BRD-Fernsehens gezeigt. Anschließend gehen die Vertriebsrechte an den Filmverleih NEUE WELT.

Zwei Filme liefen bereits: „Die Apotheke“ (ARD) und „Eine Frau, eine Familie“ (WDR III und NDR III). In „Die Apotheke“ lernt man das Leben in einer Schanghaier Tag-/Nacht-Apotheke kennen. Es wird gezeigt, wie die Kunden bedient und gleichzeitig aufgeklärt werden, beispielsweise über verschiedene Verhütungsmittel. Auffallend ist, dass der „Verkauf“ eines Medikaments immer mit ausführlichen Beratungen und Gesprächen verbunden ist. Die Apotheker erklärten Funktion und Wirkungsweise der Medikamente, die Kunden beurteilten die Medikamente aus ihrer Erfahrung, Kritik wird von den Apothekern aufmerksam beachtet. Die Apotheker sind gleichzeitig Mediziner. Kleinere Akkupunkturbehandlungen werden in der Apotheke vorgenommen, ein Greis, dessen Augen müde werden, wird erst untersucht, bevor ihm der Apotheker etwas gibt. Zwischendurch sprechen die Apotheker direkt in die Kamera, sie beantworten Fragen, die die Interviewerin (Marceline Loridan) ihnen stellt: Früher waren sie in erster Linie darauf aus, möglichst viel Geld zu machen, jetzt - „nach der Kulturrevolution“ - haben sie andere leitende Prinzipien. Z.B. die „Prinzipien der gleichen „Einstellung“, die sie selber entwickelt haben: Gleiche Einstellung zu Kunden, die viel, und zu Kunden, die wenig kaufen: gleiche Einstellung zu Kunden, die etwas kaufen wollen, und zu solchen, die sich nur erkundigen wollen; zu Kunden, die tags, und zu Kunden, die nachts kommen; zu Stammkunden und zu neuen Kunden…

Der Film zeigt, wie die Apotheker aufs Land fahren, Medikamente zu den Bauern bringen, fahrbare Verkaufsstände bedienen und gemeinsam mit den Bauern die Ernte einbringen. „Dem Volke Dienen“ - dieses Prinzip prägt die Arbeit und das Leben des Apothekerkollektivs; doch nicht: wie eine „biblische Erleuchtung", sondern indem es im permanenten Prozess von Kritik und Selbstkritik, im Szenenfoto aus „Die Apotheke“.

Ivens würde auch zeigen, wie der „Kampf zweier Linien“ verwirklicht würde: „Ivens filmt die Sitzung eines Komitees aus Vertretern der Land- und Stadtkunden sowie aus dem Apothekerkollektiv. Ein junger Apotheker wird kritisiert, er ist zu ungeduldig gegenüber den Kunden. Manchmal wird er sogar grob, z.B. als ihn ein Kunde während des Nachdienstes „störte“. Der Apotheker erkennt seinen konkreten Fehler, aber insgesamt - so sagt er- sieht er die Kritik noch nicht ein. Es ist der gleiche Apotheker, den man kurz darauf mit seinem Fahrrad durch den schweren Regen fahren sieht, um einem alten Kunden ein Medikament zu bringen.

Ivens Filme sind kein ,,Panorama“-Bild Chinas, sondern sie zeigen eine Gesellschaft voller Gegensätze, voller Kampf bis in die allertäglichsten Ereignisse. Ivens: „Die chinesische Gesellschaft ist außergewöhnlich offen, und wir meinen, dass der westliche Reisende die Tendenz zum Idealisieren hat, weil er selbst sich in einer Welt in der Krise befindet. Aber selbstverständlich gibt es auch in China Krisen, es gibt immer noch den Kampf zwischen den fortschrittlichen Kräften und den rückständigen Kräften, zwischen den alten und den neuen Ideen." Dieser Kampf wurde mit der Kulturrevolution auf eine neue historische Stufe gehoben, denn sie versetzt die Massen in die Lage, diesen Kampf für sich zu entscheiden, nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv zum Herren ihrer eigenen Geschichte zu werden. Für Ivens ist die Kulturrevolution „so groß und bedeutend wie die Pariser Kommune, wie die russische Revolution von 1917. Das sind die großen historischen Ansätze, die in Richtung Sozialismus weisen. Die Revolution ist nicht abgeschlossen, sie findet statt täglich, stündlich - und erfasst immer neue Massen, immer weitere Bereiche. Sei es eine Apotheke, eine Familie, eine Kaserne, ein Ölfeld, eine Generatorenfabrik, ein Fischerdorf, eine Schule - wo Ivens Kamera hinkommt, nimmt sie die Revolution auf, so wie sie sich im Kampf der Gegensätze vollzieht.

Dieser grundlegende politische Inhalt bestimmt die gesamte Konzeption der Filme. Die Volksmassen sind der „Held“, sie stehen im Mittelpunkt. Ihre Authentizität und Überzeugungskraft, die den Zuschauer glauben macht, er sei zwei Stunden in China gewesen, beziehen die Filme aus der engsten Verbundenheit des Regisseurs mit den Volksmassen, die er filmt. Das chinesische Volk stellt sich in diesen Filmen selbst dar. Mehrere Wochen, ja Monate hielt sich das kleine Filmteam (neben Ivens und Loridan zwei chinesische Kameraleute und zwei Dolmetscher) an den Stätten auf, wo sie filmten, und lebte zusammen mit der dortigen Bevölkerung. Sie machten sich die „Blickwinkel“ der Massen zu Eigen, bevor sie die Kamera auf sie richteten. Dem Prinzip, das das Leben des chinesischen Volkes prägt, unterwarf sich das Filmteam selbst: In ständiger Auseinandersetzung mit den Massen, in ständiger Kritik und Selbstkritik ist die Konzeption entwickelt, umgeändert, weiterentwickelt worden. Das kommt in den Filmen selber zum Ausdruck, wenn etwa in „Eine Frau, eine Familie“ eine Arbeiterin vor die Kamera tritt und die Filmemacher kritisiert, dass sie die Hauptperson des Filmes zu sehr als Einzelne herausstellen, aber nicht die anderen guten Arbeiterinnen zeigen. Die darauffolgende längere Sequenz des Films zeigt dann andere Frauen bei ihrer Arbeit, diese werden nun interviewt.

Die tiefe Verbundenheit, die Übereinstimmung mit den Zielen des chinesischen Volkes sind die Grundlage für die Parteilichkeit der Filme. Ivens ergreift klar und eindeutig Partei für die Überlegenheit des sozialistischen Gesellschaftssystems, doch er denkt immer daran, für wen er filmt: Seine Filme sind „nicht für die .eigene Familie“, d.h. für Leute, die schon davon überzeugt sind, dass China eine richtige sozialistische Linie eingeschlagen hat, sondern für die vielen anderen.“ Dies ist das zweite bestimmende Moment für die Konzeption der Filme von der Auswahl der Themen bis hin zu kleinsten Details der formalen Gestaltung. Ivens hat z.B. bewusst das „Nicht-Vorbildhafte“ gefilmt, denn „die Leute im Westen werden eher und besser lernen von dem, was gewöhnlich ist.“ Revolutionäre Vorhutbetriebe wie z.B. das Ölfeld Datjing, über das ein ganzer Film handelt, sind bewusst als Avantgardeeinheiten gekennzeichnet und eingeordnet. Ivens durchbricht mit diesem Herangehen die Vorurteile gegenüber der „rosaroten Brille“, mit der die Propaganda für den Aufbau des Sozialismus sich auseinandersetzen muss.

Er dokumentiert und beweist immer wieder, dass er die „ungeschminkte“ Realität zeigt, und gerade indem diese Realität immer wieder „ihren revolutionären Charakter preisgibt“, zeigt sie sich in ihrer ganzen Überlegenheit. Er durchbricht die Vorurteile gegenüber der „grauen Masse“, den „blauen Ameisen", indem er immer wieder Individuen zeigt, die ihre reichen persönlichen und politischen Fähigkeiten gerade dadurch entfalten, dass sie sich in den Dienst der Revolution stellen, wie z.B. die Arbeiterin Kao Chou-lan in „Eine Frau, eine Familie“, die als Aktivistin der Kulturrevolution von einer unterdrückten, schüchternen Frau zu einem anerkannten politischen und persönlichen Vorbild für ihre männlichen und weiblichen Arbeitskollegen geworden ist.

Ivens Yü-Gung-Filme sind der Höhepunkt einer politischen und künstlerischen Entwicklung, die ihn zum Chronisten der Klassenkämpfe des zwanzigsten Jahrhunderts in allen Weltteilen gemacht hat. Professor Klaus Kreimeier hat diese Entwicklung in seinem neu erschienenen Buch „Joris Ivens - ein Filmer an den Fronten der Weltrevolution", nachvollzogen und lehrreich und spannend zugleich beschrieben. Von seinen Anfängen als ästhetischer Anhänger des neuen Mediums Film, über seine Begegnung und Bekanntschaft mit den sowjetischen Regisseuren Eisenstein und Pudowkin, über seine Filme über den Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion der 30er Jahre, über die Dokumentarfilme an den Fronten des antifaschistischen Kriegs von Spanien bis zu China, über seine antiimperialistischen Filme nach der Herausbildung eines neuen Hauptfeindes der Menschheit, des USA-Imperialismus, besonders über den Volkskrieg in Vietnam, Laos und Kambodscha bis hin zur erneuten Begegnung mit China diesmal nach der Kulturrevolution, spannt sich dieser Bogen. Kreimeier stellt in den Mittelpunkt seiner Darstellung eine ausführliche Analyse dieses neuesten Werks, in einem langen Interview berichten Ivens und Loridan über die Dreharbeiten, über ihre Ziele, die sie mit diesem Film erreichen wollten, aber auch über die Maßnahmen der Zensur, mit denen die französische Bourgeoisie ihre Filme unterdrücken wollte, und mit denen auch hier in der BRD zu rechnen ist. Für uns ein umso kämpferischer Ansporn, für die Verbreitung dieser Filme mit aller Kraft zu kämpfen.“
Quelle: DVD Nr. 1/1977, Januar 1977.

5. Januar 1977: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr.1/1977 heraus. Eingegangen wurde auch auf den Chinafilme von Joris Ivens
Quelle: Rote Fahne Nr.48,Köln 1.12.1976

5. Januar 1977: In Köln wurden, laut KPD, zwei Personen aufgrund des Paragraphen 129a wegen einem Brandanschlag auf ein Kino in Aachen, wo der Film „Unternehmen Entebbe“ gezeigt wurde, verhaftet.
Quelle: Rote Fahne Nr.4,Köln 26.1.1977.

8. Januar 1977: Im Dritten Fernsehprogramm von NDR, Radio Bremen und SFB wurde, laut KPD, der erste Chinafilm von Joris Ivens ausgestrahlt.
Quelle: Rote Fahne Nr.1,Köln 5.1.1977.

10. Januar 1977: Die Anti-AKW BI Celle möchte heute, laut KB, eine Reihe von Filmveranstaltungen in Celle und Umgebung beginnen, die bis zum 17.1.1977 dauern soll.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.96,Hamburg 10.1.1977.

12. Januar 1977: Die KPD gibt ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr. 2/1977 heraus. Berichtet wurde auch über den Anti-AKW Film „Lieber heute aktiv als morgen Radioaktiv“ von Nina Gladitz und die Kampagne der DKP gegen diesen Film, nachdem im Sommer 1975 der DKP-nahe Filmverleih Unidoc mit dem Versuch, den Film zu kaufen, gescheitert sei. Beim Filmfestival Mannheim sei die Polizei gegen den Film eingeschritten und auch der „Berliner Extradienst“ (BED) habe diesen bekämpft. Der Film werde nun vom 14. Bis 20.1.1977 in Köln gezeigt und es sollen zwei Diskussionen mit Nina Gladitz stattfinden.
Quelle: Rote Fahne Nr.48, Köln 1.12.1976.

14. Januar 1977: In Duisburg rief die KPD für heute zum Besuch ihrer Anti-AKW Filmveranstaltung „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ von Nina Gladitz auf. Gezeigt wird der Kampf über das AKW Wyhl.
Quelle: Rote Fahne Nr.3, Köln 19.1.1977; KPD: Kein Atomkraftwerk in Brokdorf und auch nicht anderswo, o.O. (Duisburg) o. J. (Jan. 1977),S.1.

14. Januar 1977: Die KPD berichtete aus Köln über die heute beginnenden und bis zum 20.1.1977 dauernden Vorführungen des Anti-AKW-Filmes „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ von Nina Gladitz, mit der heute eine Diskussion stattfinden soll.
Quelle: Rote Fahne Nr.2, Köln 12.1.1977.

15. Januar 1977: Im Dritten Fernsehprogramm von NDR, Radio Bremen und SFB wird, laut KPD, der zweite Chinafilm von Joris Ivens ausgestrahlt.
Quelle: Rote Fahne Nr.1, Köln 5.1.1977.

22. Januar 1977: Im Dritten Fernsehprogramm von NDR, Radio Bremen und SFB wird, laut KPD, der dritte Chinafilm von Joris Ivens ausgestrahlt.
Quelle: Rote Fahne Nr.1, Köln 5.1.1977.

23. Januar 1977: Laut KPD soll heute in Köln eine zweite Diskussion mit Nina Gladitz über ihren Anti-AKW-Film „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ stattfinden.
Quelle: Rote Fahne Nr.2, Köln 12.1.1977.

27. Januar 1977: Die KPD berichtete vermutlich aus dieser Woche aus München über die Vorführung des Anti-AKW Filmes von Nina Gladitz, „Lieber heute aktiv, als morgen radioaktiv“ im Jugendinfozentrum des Stadtjugendrings (SJR) München, die von 100 Personen verfolgt worden sei. An der anschließenden Diskussion hätten sich 30 beteiligt und eine Resolution gegen AKWs und für Solidarität mit Jens Scheer verabschiedet.
Quelle: Rote Fahne Nr.7, Köln 16.2.1977.

29. Januar 1977: Im Dritten Fernsehprogramm von NDR, Radio Bremen und SFB wurde, laut KPD, der vierte Chinafilm von Joris Ivens ausgestrahlt.
Quelle: Rote Fahne Nr.1,Köln 5.1.1977.

Februar 1977: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 2/1977, wurde eine Filmkritik zu: Lieber heute aktiv, als morgen radioaktiv“ (Regie: Nina Gladitz) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 2/1977, Februar 1977.

2. Februar 1977: In Königschaffhausen fand, laut KPD, eine Veranstaltung zum AKW Wyhl-Prozess statt. Vermutlich wurde auf dieser Veranstaltung auch der Film von Nina Gladitz, „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ vorgestellt, der von der KPD-Parteiorganisation Südbaden als überwiegend positiv eingeschätzt wird.
Quelle: Rote Fahne Nr.6 und 8, Köln 9.2.1977 bzw. 23.2.1977.

23. Februar 1977: Die KPD gab ihre „Rote Fahne“ (RF) Nr. 871977 heraus. Berichtet wurde auch von dem eigenen Parteifilm.
Quelle: Rote Fahne Nr.5, Köln 2.3.1977.

27. Februar 1977: De KPD will heute in Köln anlässlich des eigenen siebenjährigen Bestehens den vom Verlag Rote Fahne produzierten Parteifilm „Für ein unabhängiges, vereintes, sozialistisches Deutschland“ uraufführen. Der einstündige Film soll dann ab Anfang März durch die Ortsleitung und Regionalkomitees vorgeführt werden.
Quelle: Rote Fahne Nr.8, Köln 23.2.1977.

März 1977: In „Dem Volke Dienen“ wurden Filmrezensionen zu: Sam Peckinphas „Steiner - Das Eiserne Kreuz“ und „Der Adler ist gelandet" von John Sturges veröffentlicht.

„Mit dem Titel „Das große Bang-Bang“ „Wird Wehrmachts-Grau zur Modefarbe der Saison?" lässt sich „Zeit"-Journalist Blumenberg auf das bisher verpönte Kriegsfilmgenre und auf die beiden obigen Filme ein.

Kriegsfilme im Landserstil sind etwas Alltägliches im imperialistischen Kulturbetrieb: auf Grund ihrer häufig allzu primitiven Machart, sieht sich kaum eine Kulturredaktion einer renommierten bürgerlichen Zeitung mit intellektuellem Einschlag genötigt, auf sie einzugehen. Was machen also die beiden Filme für „Die Zeit“ so reizvoll? Die Starbesetzungen oder der „gute" Ruf des amerikanischen Regisseurs Peckinpah („The Wild Bunch", „Pat Garret jagt Billy the Kid") sind sicherlich keine hinreichenden Gründe. Nein, es geht um die „neue“ Behandlung des Stoffes, um die Charaktertypen, der Krieg wird mehr zum Schauplatz als zum eigentlichen Inhalt. ,,Peckingpahs Ambition, an Hand archetypischer Konstellationen den Untergang der deutschen Wehrmacht an der Ostfront zu einer verbindlichen Allegorie menschlichen Scheiterns zu stilisieren, entfernt sich in den besten Momenten des Films weit von den platten Klischees der üblichen Landesdramen. " Reizvoll ist Peckinpahs ,,seltsam todessehnsüchtige, rauschhaft exzessive Vernichtungsorgie, die seine nihilistische Philosophie sinnlich erfahrbar macht“. (Die Zeit, Nr. 7, 4.2.77, S. 36).

Weniger reizvoll ist hingegen John Sturges „Der Adler ist gelandet“: „Das plakativ inszenierte Räuber- und Gendarm-Spiel ,Der Adler ist gelandet' nach dem ungemein törichten Bestseller von Jack Higgins reduziert den Krieg auf eine sportive Affäre, die von sympathischen Spezialisten auf allen Seiten ausgetragen wird“.

So ist für Blumenberg der letztere Film ein mehr oder weniger schlechter Action-Film, durch einen beliebigen Bronson-Film ersetzbar und bar jedes historischen Bezugs, während der erste zu den „interessantesten Werken der sich ankündigenden Kriegsfilmschwemme“ gehört. Zwischen den Helden beider Filme gibt es dennoch eine Reihe gemeinsamer Merkmale, wie auch Blumenberg konstatiert. Sowohl Peckenpahs Feldwebel Steiner als auch Sturges Oberstleutnant Steiner haben mehr als den Namen gemeinsam, beide werden als einzelkämpferische Außenseiter dargestellt, sind keine Mitglieder der NSDAP- nicht einmal Hitler-Verehrer- könnten genau so gut irgendeinen Westernhelden verkörpern.

Doch, was der „Zeit"-Journalist nicht wahrnimmt bzw. wahrnehmen will, sind darüber hinausgehende Gemeinsamkeiten zwischen den Filmen, beide umgeben sich mit einem historischen und stellenweise antifaschistischen Flair, um den profaschistischen Kern zu verschleiern. „Der Adler ist gelandet“ ist scheinbar ein mehr unpolitischer Action-Film, Oberstleutnant Steiner und sein Fallschirmspringertrupp unternehmen ein Abenteuer, ein Himmelfahrtskommando versteht sich. Doch der Auftrag ist hochpolitisch, Steiner soll Winston Churchill in England entführen, damit Hitler doch noch den „Endsieg“ feiern kann. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, wo die Niederlage des Aggressionskrieges des deutschen Faschismus kurz bevorsteht. Unabhängig davon, ob die Aktion „Adler" jemals stattgefunden hat, ist die Handlung so gedreht, dass sich der Zuschauer automatisch mit der ungerechten Seite identifizieren soll, mit dem Gelingen von Steiners im Grunde faschistischem Kommandounternehmen. Er und seine Aktion werden glorifiziert, während die alliierten Truppen, konkret in Form eines amerikanischen Captains, als trottelhaft und ohne soldatische Fähigkeiten dargestellt werden.

Der unpolitische Haudegen Steiner, der zu Anfang des Films sogar versucht, einem jüdischen Mädchen zur Flucht aus dem Transportwagen ins KZ zu verhelfen, ist in seiner Mentalität dennoch faschistisch. Der Gedanke des Überlaufens zur gerechten Seite kommt dem „patriotischen“ Oberstleutnant überhaupt nicht in den Sinn. Sich ergeben ist natürlich auch nicht seine Sache, doch auch die sich bietende Möglichkeit der Flucht für ihn und seinen Fallschirmjägertrupp kommt für den Offizier und seine „echten“ deutschen Soldaten nicht in Frage, der Gehorsam gegenüber der faschistischen Armee bleibt das höchste Gebot. Die Mannschaft kämpft für „ihren“ Leutnant bis zu ihrem Tod, um Steiner Flucht und Erledigung des wahnwitzigen Auftrags zu ermöglichen. Der Ritterkreuzträger findet dabei den ihm gebührenden Heldentod. Krieg ist Krieg, gerechte und ungerechte Seite haben keine Bedeutung, Befehl ist Befehl, Soldat ist Soldat, Helden gibt es auf jeder Seite, so lautet Sturges Lehre aus dem zweiten imperialistischen Weltkrieg; darüber hinaus leistet er faschistischen Elementen Vorschub, die den „deutschen Soldaten“ der Hitler-Armee zum tapfersten und mutigsten überhaupt glorifizieren.

Geschickter macht es Peckinpah. Im Vorspann des Films werden Hitler-Jubelbilder mit barbarischen Auswirkungen des Krieges kontrastiert. Hintergrund der Handlung ist der Rückzug der faschistischen Truppen 1943 aus der Sowjetunion, erzwungen von dem heroischen Kampf der Roten Armee. Steiner ist Feldwebel, Ritterkreuzträger und kommandiert einen Stoßtrupp. Eigentlich hasst Steiner die Uniform und die Vorgesetzten, wie den preußisch-aristokratischen Hauptmann Stransky, der nur an die „Ostfront" geht, um sich mit dem Eisernen Kreuz auszeichnen zu lassen. Ja, eigentlich ist Steiner Humanist, dem die Sinnlosigkeit des Krieges, des Tötens zuwider ist, der in ihm kein Ziel erkennt, ihm und seinem Trupp geht es einfach ums Überleben. Doch trotzdem bleibt Steiner Soldat der faschistischen Armee, ja geht sogar freiwillig nach einem Lazarettaufenthalt wieder zurück an die Front.

Peckinpah zeit einmal die Dekadenz, die innere Haltlosigkeit der Hitler-Armee auf, andererseits stilisiert er Steiner zu einem Mythos mit unübertrefflichem Kameradschaftsgefühl und Kampfgeist. Einerseits rufen Peckinpahs bombastische Kriegs- und Blutszenen Abneigung und Ekel beim Zuschauer hervor und animieren zum Pazifismus. Andererseits verherrlicht er eine reaktionäre Söldnermentalität, den Typen des nihilistischen Einzelkämpfers, dem es egal ist, für welche Seite er kämpft, der ohne Krieg nicht leben kann, weil er das „Abenteuer“ sucht. Dies entspricht einem neuen Prototypen des Mitglieds einer imperialistischen Armee: die Bourgeoisie erwartet von ihm weniger, dass er sich mit ihren Zielen identifiziert, sondern es geht ihr vor allem um die Ausführung ihrer Befehle.

Auch nach Peckinpahs Logik gibt es in einem Krieg keine gerechte Seite. Die Rote Armee wird von ihm als anonymes, mordendes Ungeheuer dargestellt. 15 Millionen DM war dem „Schulmädchen-Report“-Produzenten Hartwig die Produktion von „Steiner - das Eiserne Kreuz" wert, doch die großaufgemachten, reißerischen Werbeaktionen sollen nicht nur finanziellen Gewinn garantieren, sondern auch ideologische Erfolge. Solche Art von Kriegsfilmen sollen den Zuschauer an Kriegsfatalismus und reaktionäre Militaristenlogik gewöhnen. Nicht von ungefähr werden Helden der faschistischen Hitler-Armee wieder hoffähig gemacht: alle wirklichen Lehren aus dem antifaschistischen Krieg, die Notwendigkeit des gerechten Volkskrieges sollen bereits im Keime erstickt werden. Und dies umso mehr, je mehr realiter die Gefahr eines dritten imperialistischen Weltkrieges von Seiten der beiden Supermächte wächst.
Quelle: DVD Nr. 3, März 1977.

März 1977: Aus Darmstadt berichtete der KB von seiner Anti-AKW-Veranstaltung, auf der ca. 85 Menschen anwesend sind. Es kam zu Auseinandersetzungen mit KBWlern und anderen MLern, die versuchten, die „Filmvorführung über die Brokdorf-Aktion am 19. 2. Zu verhindern“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.101, Hamburg 21.3.1977, S.5.

16. März 1977: In Hildesheim will die BI gegen Atomenergie, laut und mit SAG, eine Filmveranstaltung in der Volkshochschule durchführen.
Quelle: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.19, Frankfurt 16.3.1977.

21. März 1977: Aus Hessen wurde berichtet über die „Filmfaust“ in Frankfurt.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.101, Hamburg 21.3.1977.

Mai 1977: In „Dem Volke Dienen“ wurde eine Filmrezension zu: „Das Brot des Bäckers“ veröffentlicht. Ausgeführt wurde:

„Erwin Keuschs Spielfilm „Das Brot des Bäckers“ wird von der bürgerlichen Presse durchweg gelobt. Anders als die platten revisionistisch geprägten Filme wie „Vera Romeyke ist nicht tragbar“ oder „Der aufrechte Gang“ (Christian Ziewer), sei dieser Film ein gelungenes „Lehrstück über den Umgang mit deutscher Alltagswirklichkeit“ (Der Spiegel).

Der Regisseur Erwin Keusch (Absolvent der Münchner Filmhochschule) will in seinem Erstlingswerk am Beispiel einer Bäckerei - er ist selbst Sohn eines Bäckers - den Niedergang des Handwerks beschreiben. Der Film beginnt damit, dass Werner Wild (dargestellt von Bernd Tauber) die Bäckerei Baum in einer fränkischen Kleinstadt betritt. Er sei der neue Lehrling, erklärte er und begründet den Entschluss, Bäcker zu werden, mit seinem Interesse an der Arbeit. „Ich ess' gern gutes Brot“, sagt er, aber der Lohn, die Arbeitsbedingungen, die Perspektive als Bäcker interessieren ihn nicht. Der Zuschauer schmunzelt über diese weltfremde und schüchterne Figur, ein Bäckerlehrling wird sich in ihm nicht wiedererkennen können.

Der Film verliert sich in langatmigen Milieuschilderungen, die auch .durch eine Tortenschlacht oder andere (wenige) Gags kaum spannend werden. Die Arbeit eines Bäckers erscheint zwar etwas schwierig (immer früh aufstehen), aber insgesamt doch als eine idyllische Zukunft. Ein größerer Widerspruch tritt erst auf, nachdem eine Supermarktkette eine Filiale eröffnet, die die Brötchen zu Werbezwecken zu 31 Pfenning das Zehnernetz verkauft und auch mit dem viel billigeren, wenn auch schlechteren Brot die kleinen Bäcker kaputt macht. Hier wird der offensichtliche imperialistische Widerspruch der Monopolisierung und der Zerschlagung des Handwerks aufgenommen. Brotstraßen, Fertigsauer und antibakterielle Zusätze gegen Schimmel machen das Brot des Supermarktes wohlfeiler, wenn auch wenig schmackhaft.

Der Zuschauer sehnt sich nach kräftigem, knusperigem Brot der Bäckerei Baum, dem Brot der „guten alten Zeit“, das Bäcker Baum mit seinem Gesellen und dem Lehrling Werner unbedingt weiter produzieren will, dies ist sein Berufsethos. Diese Perspektive muss scheitern, auch Bäcker Baum kann die imperialistische Monopolisierung nicht aufhalten, da hilft auch keine eigene kleine Brotstraße, die zwar rechnerisch sein Brot verbilligt, jedoch nicht konkurrenzfähig macht. Seine Verschuldung wächst, auch wenn er den Arbeitslohn eines Gesellen einspart. Dagegen revoltiert Bäcker Baum. Er stürmt aus Wut den Supermarkt, in der Nacht demoliert er dort den Brotstand. Der Zuschauer staunt, der verträumte Intellektuelle freut sich: ein Kleinbürger wehrt sich gewaltsam gegen die Monopole. Aber mit dieser Aktion ist Baums Existenz keineswegs zerstört, wie er selbst meint. Seine Söhne, inzwischen Studenten in der nahen Universitätsstadt organisieren eine neue Perspektive: der Betrieb wird als „wirklich genossenschaftlicher“ weitergeführt, er hat eine Perspektive, wenn Baum die Maschinen verkauft und sich auf besondere Brotsorten spezialisiert. Dieser Film erweckt den Anschein, die Situation des kleinen Handwerks realistisch wiederzugeben. Dennoch ist er an zwei entscheidenden Punkten falsch.

Zwar zeigt der Film die erpresserischen Methoden der Genossenschaftsführung der Bäckerinnung, zwar zeigt der Film, wie die Bourgeoisie unterstützt von der Stadtverwaltung, den 'Banken etc. das Handwerk und kleine Gewerbe kaputt macht. Diese Widersprüche bleiben aber am Rande; in der Bäckerei Baum, wo der Film spielt, herrscht tiefster Friede. Entgegen allen Erfahrungen der Lehrlingsausbildung wird in dem Film die optimale Ausbildung des Lehrlings Werner vorgeführt. Die jedem bekannte Lehrlingsschinderei wird in diesem Film zur trauten Familieneintracht (Meister Baum bespricht mit Lehrling Werner dessen persönliche Schwierigkeiten). Die unmenschliche tägliche Arbeitszeit von 12 Stunden, die sogar dem kapitalistischen „Arbeitsschutz“-Gesetz widerspricht, wird von Werner ohne Widerspruch hingenommen.

Der außer Werner noch angestellte Geselle meint, dass er doch ganz gut verdient, und nur wegen einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Meister schmeißt er schließlich das Handtuch. Die im Film beschworene Handwerkeridylle verschleiert die nackte und brutale Ausbeutung, die gerade in der Lehrlingsausbildung besonders krass zu Tage tritt. Dem Kampf der Arbeiterjugend um eine bessere Lehrlingsausbildung, gegen Überstundenschinderei, Hungerlohn und Einsatz in der Produktion schadet dieser Film mehr, als er ihm nützt. Dem Bäcker selbst, der von den Monopolen kaputt gemacht wird, wird mit dem Film ein Bärendienst erwiesen Zwar wird der Zuschauer vom Regisseur mit Recht gegen das pseudolinke Geschwätz des studentischen Bäckersohnes eingestimmt, der angesichts des Niedergangs der Bäckerei lediglich vom objektiv notwendigen kapitalistischen Konzentrationsprozess redet, seinem Vater aber keine wirkliche Perspektive zeigen kann.

Die Lösung, die Keusch selbst vorschlägt, bleibt ebenfalls im Rahmen des kapitalistischen Systems. Denn was heißt denn genossenschaftlicher Zusammenschluss des Kleingewerbes unter kapitalistischen Bedingungen anderes, als den Mechanismus, „ein Kapitalist schlägt viele Kapitalisten tot“ auf neuer Stufe von vorne beginnen zu lassen. So steht am Ende des Films Scheinalternative gegen Scheinalternative. Die Arbeiterklasse, deren Kampf gegen das kapitalistische System als ganzes auch dem kleinen Handwerk eine Perspektive bieten kann, kommt nicht ins Bild. Die Brotfabrik, die einmal kurz gezeigt wird, wird lediglich von ihrer negativen Seite, dem schlechten Fabrikbrot für den Konsumenten und der stumpfsinnigen Fließbandarbeit für die Arbeiter, gezeigt. Diesem negativen Ergebnis der kapitalistischen Form der Produktion rückt man aber mit Keuschs Motto, - zurück zum kleinen Handwerk mit Berufsethos, wo jeder Bäcker sein eigener Herr ist und das Brot noch was taugt -, nicht erfolgreich zu Leibe. Die positive Seite der Tendenz zur kapitalistischen Großproduktion, die im weiteren Zusammenschluss der Arbeiterklasse und im Anwachsen ihrer Kampfkraft besteht, hätte hier ins Bild gerückt werden müssen.

Der 'linke' Filmemacher Keusch, der den studentischen Bäckersöhnen die blauen Marx-Engels Bände ins Bücherbord stellte, hätte gut daran getan, selbst noch einmal im Kommunistischen Manifest nachzulesen: „Die Mittelstände, der kleine Industrielle, der kleine Kaufmann, der Handwerker, der Bauer, sie alle bekämpfen die Bourgeoisie, um ihre Existenz als Mittelstände vor dem Untergang zu sichern. Sie sind also nicht revolutionär, sondern konservativ. Noch mehr, sie sind reaktionär, denn sie suchen das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Sind sie revolutionär, so sind sie es im Hinblick auf den ihnen bevorstehenden Übergang ins Proletariat, so verteidigen sie nicht ihre gegenwärtigen, sondern ihre zukünftigen Interessen, so verlassen sie ihren eigenen Standpunkt, um sich auf den des Proletariats zu stellen.“
Quelle: DVD Nr. 5, Mai 1977.

13. Mai 1977: In Regensburg führt die DKP, laut AB, einen Filmabend gegen die Berufsverbote (BV) durch.
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.114, München 14.6.1977.

3. Juli 1977: Im Berliner Kino Zoopalast fand, laut KPD, die Uraufführung des chinesischen Filmes „Bahnbrecher“ über das Ölfeld Datjing statt.
Quelle: Kommunistische Arbeiterpresse - Borsig, Berlin Juni 1977.

18. November 1977: Die GdFA (Gesellschaft der Freunde Albaniens, d. Vf.), beginnt in Berlin anlässlich des 33. Jahrestages der Gründung der SVR Albanien die Vorführung von Filmen im Tali-Kino, die bis zum 22.11. dauert. Zu deren Besuch wird in einer Sondernummer des „Roten Gartenfelders“ der KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld aufgerufen.
Quelle: Der Rote Gartenfelder Sondernummer zum 33. Jahrestag der SVR Albanien, Berlin o.J. (Nov. 1977).

Dezember 1977: Elf verschiedene Regisseure des sog. „Neuen Deutschen Films“ begannen die Arbeiten an der Gemeinschaftsproduktion „Deutschland Im Herbst“. „Deutschland im Herbst ist ein Spielfilm, der sich mit der deutschen Gesellschaft oder besser, deren Zustände im ereignisreichen Jahr 1977, unmittelbar nach dem „Deutschen Herbst“ auseinandersetzte. 1978 wurde die Collage, teils dokumentarisch, teil szenisch vorgestellt und gezeigt. Regie führten: Alf Brustellin, Hans Peter Closs, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Beate Mainka-Jellinghaus, Maximiliane Mainka, Edgar Reitz, Katja Rupe, Volker Schlöndorff, Peter Schubert, Bernhard Sinkel.
Quelle: Recherche Dietmar Kesten, 8. 2.2008 (Wikipedia und andere).

28. Januar 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund, lud ein: „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND, Münsterstr.95, Samstags 14tägig. Im Anschluss an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion. 28.1.: SHOULDER ARMS (GEWEHR ÜBER) und DER EMIGRANT. Charlie Chaplin gegen die Kriegstreiber des 1.Weltkriegs (1918).“
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S.4.

11. Februar 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund, lud ein „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND, Münsterstr.95, Samstags. Im Anschluss an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion. 11.2.: ROM - OFFENE STADT. Spielfilm von R. Rosselini über die Befreiung Roms vom Faschismus (1945).“
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S.4.

25. Februar 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund, lud ein „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND, Münsterstr.95, Samstags.
Im Anschluss an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion. 25.2.: ALEXANDER NEWSKI. Spielfilm von Eisenstein, der das russische Volk zur Verteidigung der Sowjetunion gegen den Hitler-Faschismus aufruft (1938).
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S.4.

11. März 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund, lud ein „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND; Münsterstr.95, Samstags. Im Anschluss an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion. 11.3.: GOLD UND SAND. Chinesischer Spielfilm über den Kampf um die Einheitsfront gegen die ausländischen imperialistischen Mächte 1925-1927 (1965).“
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S.4.

17. März 1978: In der BRD wird erstmals der Film „Deutschland im Herbst 1977“ aufgeführt. Der Film ist ein Versuch von elf Regisseuren, Situation und Stimmung in der Bundesrepublik Deutschland nach der Schleyer-Entführung und den Selbstmorden der in Stammheim inhaftierten Terroristen im Herbst 1977 zu beschreiben. Ein breites Spektrum disparater Annäherungsversuche von äußerst unterschiedlicher Qualität und Methodik: Vom Thesenstück über den Antagonismus von Kunst und Politik (Böll/Schlöndorff) über die dialektische Montage von Dokumentarbildern (Kluge) bis zur schonungslosen physischen wie psychischen Selbstentblößung (Fassbinder). Insgesamt, gerade wegen seiner Ungereimtheiten, Peinlichkeiten und Schwächen, ein authentischer Reflex deutscher Geistesverfassung in der Krise.“
Quelle: www.Filme von A-Z.

18. März 1978: Laut KB findet in Hamburg ein Kongress der Bunten Liste-Wehrt Euch - Initiative für Demokratie und Umweltschutz statt. Anwesend sind ca. 500 Delegierte, darunter auch die „Initiative fortschrittlicher Filmemacher (IFF)“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.125,Hamburg 20.3.1978,S.7

24. März 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund, lud ein „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND, Münsterstr. 95, Samstags 14tägig. Im Anschluss an die Vorführungen besteht Gelegenheit zur Diskussion. Gezeigt wird am 25.3.: DIE MÖRDER SIND UNTER UNS; Spielfilm von W. Staudte über Einfluss und Macht der alten Nazis (1946).“
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S.4.

April 1978: Bericht in „Dem Volke Dienen“ über die „Filmfestspiele in Berlin“. Ausgeführt wurde u. a:

„Die Preisverleihung machte es besonders deutlich: solche Monster-Filmschaus wie die Berliner Filmfestspiele, die sich selbst immer wieder mit dem Anspruch rechtfertigen, einen fundierten Querschnitt über das neueste internationale Filmschaffen zu vermitteln, sind nichts als der krampfhafte Versuch geschäftiger Kulturfunktionäre, den Niedergang des bürgerlichen Filmschaffens eine Woche lang hinter FestspieIgeglitzer zu verstecken. Der erste Preis, der goldene Bär, für den spanischen Beitrag „Die Forellen",- einem dürftigen Bunuel-Aufguss über die Verkommenheit der spanischen Großbourgeoisie-, das kam einer Bankrotterklärung dieses ganzen Festspielzirkus gleich. Mit Ausnahme der deutschen Gemeinschaftsproduktion „Deutschland im Herbst“, war das gesamte offizielle Wettbewerbsprogramm schlechter Durchschnitt, so dass die Preisvergabe wohl nach dem Motto geschah, 'unter den Blinden ist der Einäugige König'. An den offiziellen deutschen Beiträgen „Rheingold“ (BRD), „Moritz, lieber Moritz“ (BRD) und „Jörg Ratgeb, Maler“ (DDR) lässt sich einiges über die gegenwärtige Misere und ihre Ursachen zeigen.

„Rheingold“, der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte zweite Spielfilm von Niklas Schilling, der früher als Kameramann unter anderem bei so hervorragenden Regisseuren wie Jean-Marie Sträub gearbeitet hat, erwies sich sowohl vom Inhalt wie von der Form her als platt und belanglos. Mit der Ankündigung im offiziellen Programmheft ist fast auch schon alles gesagt, was über diesen Film zu sagen ist: „Diplomatengattin liebt Zug-Kellner. Liebe, Eifersucht und Tod in einem Film, der fast nur im Zug spielt: ein laszives Stromlinien-Melodrama, eine verführerisch-erotische Etüde über das Thema Eisenbahn. Der Film verknüpft das Thema 'Rheingold' mit Motiven, Mythen und Legenden vom Rhein, von der Lorelei und von Wagner-Musik schicksalsträchtig mit einer banalen Dreiecksgeschichte."

Wenn einige bürgerliche Filmfeuilletonisten versuchten, dem Film dadurch noch eine positive Seite abzugewinnen, dass sie von 'hervorragenden Landschaftsaufnahmen' schwärmten, so zeigt das lediglich die Unfähigkeit spätbürgerlicher Filmkritik, sich mit Inhalten auseinanderzusetzen. Demgegenüber war das Premieren-Publikum im vollbesetzten Zoo-Palast richtig erfrischend: Es pfiff den Film einfach aus. Der zweite deutsche Beitrag, „Moritz, lieber Moritz“ von Hark Bohm, dem Regisseur von „Nordsee ist Mordsee“, behandelt die Pubertätsphase eines Jungen aus gutbürgerlichem Hamburger Elternhaus, an dessen Fassade es jedoch bereits bröckelt. Hinter der Fassade wird die Hölle kaputter bürgerlicher Familienbeziehungen sichtbar. Der Vater, der mit seinem Geschäft Konkurs angemeldet hat, kümmert sich kaum um den Jungen, die Mutter versucht in einer Mischung aus Unterdrückung und verhärmtem Selbstmitleid den Sohn weiter an sich zu binden, die Großmutter, das einzige Familienmitglied, zu dem der Junge so etwas wie Sympathie entwickelt, liegt im Sterben, schließlich tritt noch eine geile junge Tante auf, die mit dem Neffen das ihre vorhat. Kein Wunder, so die Logik des Regisseurs, dass der Junge unter solchen Bedingungen sadistische Phantasien entwickelt, in denen er mit seiner Umwelt abrechnet.

Das alles wird sehr detailgetreu, teilweise blutig, jedoch fast immer etwas effekthascherisch inszeniert. Die differenzierte Schilderung der Entwicklung der Hauptfigur bleibt dabei auf der Strecke. Da der Film den Widersprüchen in den Verhältnissen, die er zeigt, nicht ausreichend auf den Grund geht, bleibt seine Lösung für den Jungen oberflächlich: Moritz findet am Schluss des Films das erste mal Kontakt und Anerkennung ohne Hintergedanken bei einer Rockband werktätiger Jugendlicher. „What can a poor boy do, but play in a rock-n roll band“, dieser Protestschrei der frühen Rolling Stones über die beschissene Lage der proletarischen Jugendlichen im Kapitalismus, bei Hark Bohm verkommt er zum Surrogat für die wirkliche Lösung der Widersprüche der Kinder der gehobenen Mittelschicht.

So unterschiedlich „Rheingold“ und „Moritz, lieber Moritz“ vom Thema und von der Machart her sind, sie haben eine wichtige Gemeinsamkeit, die neben den ideologischen Positionen der Regisseure mitverantwortlich für ihr Misslingen sind: das Geld. Solange Filmemachen den Bedingungen einer kapitalistisch organisierten Industrie unterworfen ist, tragen die Filme mehr oder weniger den Stempel dieser Bedingungen.

Bei Niklas Schillings „Rheingold“ ist die Hauptdarstellerin, die als Schauspielerin äußerst mittelmäßige Elke Haltaufderheide, gleichzeitig die Produzentin. Diese Ausgangsbedingung drückt dem ganzen Film den Stempel auf, Hauptdarstellerin/Produzentin als dramaturgischer Mittelpunkt des ganzen Films (manche Kritiker haben das als 'feministische Note' missverstanden). Bei Hark Bohms „Moritz, lieber Moritz“, macht das vordergründige Schielen auf kommerziellen Erfolg (Sex, Blut und Action) jede differenziertere Analyse der Figuren und ihres gesellschaftlichen Umfelds kaputt. Die Lösung der Widersprüche ist dementsprechend bilderbuchgemäß. Was in der BRD die Mechanismen der kapitalistischen Warenproduktion besorgen, systemkonforme, langweilige, und ideologisch reaktionäre oder mit den Verhältnissen versöhnende Filme zu produzieren, das besorgen in der DDR die zentral gesteuerten Apparate der staatstreuen Kulturbürokratie.

Dementsprechend sah der offizielle DDR-Beitrag in Berlin „Jörg Ratgeb, Maler“ von Bernhard Stephan aus. Nach dem Exodus der besten Teile der literarischen Intelligenz und der entsprechenden Unruhe unter den Zurückgebliebenen- vor zwei Jahren erst war der offizielle DDR-Beitrag in Berlin die Verfilmung von Jurek Beckers „Jakob der Lügner“-, erschien es den verantwortlichen Herren in Ost-Berlin anscheinend angebracht, einen Film über das scheinbar unverfängliche Thema der deutschen Bauernkriege in den Wettbewerb zu schicken. Der Regisseur Bernhard Stephan bezeichnet seinen Film als „die schönste Gegenwartsgeschichte, die ich je in Angriff genommen habe - weil es eine kräftige, phantasievolle Geschichte ist, in der Heutiges erzählt wird. Nur eben in einem historischen Gewand. Es ist die Geschichte eines Menschen, der begreift, dass sich niemand aus den Kämpfen seiner Zeit heraushalten kann.“

Aber in dieser scheinbaren Allgemeingültigkeit, sprich Unverbindlichkeit, liegt der revisionistische Pferdefuß. Natürlich hebt sich eine solche DDR-Produktion von den westdeutschen Filmen erstmal durch ihr 'soziales Thema' scheinbar positiv ab. Aber die Geschichte von Jörg Ratgeb, einem revolutionären Maler der Bauernkriege, der 1525 nach der Niederlage der Aufstände zum Tode verurteilt und gevierteilt wurde, kommt im Film nicht über die Position, „dass sich keiner aus den Kämpfen seiner Zeit heraushalten kann", hinaus. Die Brechtsche Forderung, 'Es genügt nicht, die Auswirkungen des Unrechts zu zeigen, das Unrecht hat Name, Anschrift und Gestalt', wird im Film nicht eingelöst. Die historisch dingfest zu machenden und klar einzuschätzenden Bauernkriege bleiben im Film Kulisse, Rahmenhandlung für den Entwicklungsprozess des Helden. Von den so verfilmten Bauernkriegen (Stephan: handwerklich habe ich von hervorragenden Italowestern gelernt) bleibt dem Zuschauer vor allem die Niederlage, und somit auch indirekt die Sinnlosigkeit des Aufstands haften.

Welche künstlerischen und politischen Möglichkeiten sich unzensierten Filmen eröffnen, die sich der Klassenwirklichkeit in unserem Land stellen, lässt die mit Spannung erwartete und in Berlin urauf-geführte Gemeinschaftsproduktion mehrerer Regisseure über die Wochen nach der Schleyer-Entführung mit dem Titel „Deutschland im Herbst“ ahnen. Frei von den offenen und versteckten Zensurmechanismen des Fernsehens und frei vom Druck des Produzentenkapitals (das Geld stammte vom Filmverlag der Autoren) konnten die Regisseure Brustellin, Faßbinder, Kluge, Reitz, Rupe und Cloos, Schlöndorff, Sinkel das Filmen und Schneiden, was sie für einen Film über die Vorgänge in der BRD im Herbst 77 für wichtig erachteten. Das Ergebnis ist sicher subjektiv, und heterogen, entsprechend den Ansätzen und Standpunkten der Regisseure, insgesamt jedoch eindeutig zu begrüßen. Im kulturpolitischen Klima der BRD erscheint die Tatsache, dass dieser Film entstehen konnte, mindestens genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, als seine einzelnen Bestandteile.

Auch hier ist eine Dialektik zwischen Produktionsbedingungen und Ergebnis nicht zu übersehen. Am deutlichsten wird das an den hervorragenden Dokumentarpassagen, die von Kluge und Schlöndorff über die beiden Beerdigungen, hie Schleyer, hie Baader, Ensslin, Raspe gedreht wurde: die ruhige Kameraführung, keine Sensationsreportage im Wochenschaustil, die Plastizität und Schärfe des 35 mm Farbfilms und nicht die PseudoObjektivität des Tagesschau-Guckkastens, und nicht zuletzt die Montage durch Kluge und seine hervorragende Cutterin, die zusammenbringt, was zusammengehört, z.B. die Schmisse im Gesicht der Würdenträger bei der Schleyer-Beerdigung und die Essofahnen im Hintergrund; diese Dokumentaraufnahmen decken die Wirklichkeit auf, stellen Zusammenhänge her, zeigen Widersprüche, transportieren etwas von der Realität des deutschen Herbst 77.

Die beiden Beerdigungen, die den Film wie eine Klammer zusammenhalten, machen auch etwas von der Unversöhnlichkeit der gesellschaftlichen Widersprüche sichtbar, die in diesem Herbst stärker als bisher aufgebrochen sind. Sinnlich erfahrbar werden diese unversöhnlichen Widersprüche in solchen Bildern wie den Aufnahmen am Montageband bei Daimler-Benz während der 3 Schweigeminuten für Schleyer. Oder bei der Beerdigung von Baader, Ensslin und Raspe, während der Stuttgarter Friedhof zur Polizeifestung wurde, mit kreisendem Hubschrauber, berittener Polizei, Hundestaffeln und Wasserwerfern. Dazwischen sind in loser Folge die einzelnen Spielsequenzen montiert. Am überzeugendsten erschienen die von Kluge und Schlöndorff. Kluges Beitrag besteht aus Ausschnitten eines Spielfilms über eine hessische Geschichtslehrerin, an dem er zur Zeit arbeitet.

Am Beispiel der Geschichtslehrerin Gabi Teichert, die vom Schulrat kritisiert wird, ihre Geschichtsauffassung sei die von Kraut und Rüben, weil sie versucht, Zusammenhänge herzustellen, wo die offiziellen Lehrbücher sie unterschlagen, gelingt es Kluge, das von der Bourgeoisie bewusst produzierte ahistorische Bild des Herbst 77 (man denke nur an das Verschweigen von Schleyers Vergangenheit) zu zersetzen. Kluges dialektischer Ansatz verleiht nicht nur seinen Sequenzen über die Geschichtslehrerin eine Qualität, die zum Weiterdenken geradezu zwingt, sondern lässt auch von seinen weiteren Projekten positives erwarten: „Ich habe eine Zuneigung zur gesamten Geschichte dieses Landes, zurück bis 1200 n. Chr., allerdings nur, wenn Geschichte nicht als Propaganda verkleidet wird, wenn ich alle Gegensätze zusammenziehen kann, wenn ich also Michael Kohlhaas und Friedrich II. gleichzeitig wahrnehmen darf, und Luther und Thomas Münzer… hier gehört ein Elefantengedächtnis her, von diesem Herbst ist überhaupt nichts zu vergessen, und das einzige, was ausreicht für eine Erklärung, ist eigentlich die Wiederaufnahme der gesamten Geschichte unseres Landes. In welchem Land leben wir? ... Ich habe ein antirealistisches Motiv, ich kann die Realität, so wie sie ist, eigentlich nicht akzeptieren. Und ich glaube, dass die Mehrheit der Bevölkerung weder das, was die Terroristen tun, noch das, was die Regierung tut, billigt.“

Schlöndorffs Beitrag über die Zensur einer Fernsehinszenierung von Sophokles' Antigone (das Drehbuch entstand zusammen mit Heinrich Böll) greift in treffsicherer satirischer Form die verschiedenen Zensurfälle vor dem Hintergrund der Paragraphen 88a und 130a an, die im Rahmen der Sympathisantenhetze selbst linksbürgerliche Autoren traf. Auch dieser Beitrag würde im Fernsehen sicher nicht gesendet oder selbst zensiert. Diese Situation der Verschärfung des politischen Klimas in der BRD, der Polizeistaatsmaßnahmen und der reaktionären Mobilmachung mit Hilfe des Mediums Film seziert zu haben, das ist das Verdienst dieses Films. Wenn die FAZ nach der Berliner Premiere versuchte, die Tatsachen auf den Kopf zu stellen mit der Behauptung, dass dieser Film gezeigt werden kann, sei der beste Beweis, dass hier kein Polizeistaat herrsche, dann spricht das nicht gegen den Film, sondern allein gegen die FAZ, die bei der herbstlichen Hetze selbst mit an vorderster Front stand. Trotz punktueller Schwächen ist dieser Film ein erster praktischer Schritt, sich in diesem Medium der Wirklichkeit in unserem Land zuzuwenden, ein praktischer Schritt, der erfahrungsgemäß zehnmal wichtiger ist als hundert Programme.“
Quelle: Dem Volke Dienen, Nr. 3/4 März/April 1978.

April 1978: Die „Filmfaust' - Zeitschrift für den internationalen Film“ (später mit dem Zusatz „internationale Filmzeitschrift“) aus Frankfurt/M (gegr. von Bion Steinborn) stellt sich in die Tradition der „Filmfaust“ von Sergei Eisenstein. Im Januar 1996 wurde die Zeitschrift mit dem Erscheinen der 100. Ausgabe eingestellt. Laut „Wikipedia“ schrieben u. a. mit: Paul Virilio, Alexander Kluge, Joris Ivens, Hilmar Hoffmann, Dieter Kamper, Friedrich Kittler, Lars von Trier, Jean-Marie Straub, Zhang Yimou, Rainer Werner Fassbinder, Andrei Tarkowski, Peter Glotz, Günter Rohrbach, Dieter Kosslick, Manfred Lahnstein, Perca Adlon, Jan Schütte, Derek Jarman, Thomas Brasch, Helmut Thoma, Marguerite Duras, Alain Bergala, Petra Toth, Michael Klein, Hans Zender, Jean-Luc Godard, Günter Grass, Catherine David, Thomas Mitscherlich, Klaus Wildenhahn, Klaus Kreimeier, Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta.
Quelle: Diskus Nr.1, Frankfurt 1978,S.32; Wikipedia (Artikel: Filmfaust).

8. April 1978: Die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund lädt ein: „KULTUR. FILME IM ROTE FAHNE BUCHLADEN DORTMUND. 8. 4.: ES GIBT KEINE KRISE. NAMIBIA KÄMPFT. DAS MASSAKER VON N'HAZONIA- Filme über den Befreiungskampf in Azania, Namibia und Zimbabwe und Charlie Chaplin gegen die Kriegstreiber des 1.Weltkriegs (1918).“
Quelle: KPD: Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam, o.O. (Dortmund) o.J. (1978), S. 4

Mai 1978: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 5/1978, wurde eine Filmkritik zu: „Das zweite Erwachen der Christa Klages“ (Regie: Margarethe von Trotta, 1977) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 5/1978, Mai 1978.

Juni 1978: „Dem Volke Dienen“ Nr. 1/1978, veröffentlichte die Redaktion eine Hommage an Charlie Chaplin.
Quelle: DVD Nr. 1/1978, Juni 1978.

Juni 1978: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 6/1978, wurde eine Filmkritik zu: „Ausgeflippt“ (Regie: Richard Benner, 1977) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 6/1978, Juni 1978.

4. Juli 1978: In „Dem Volke Dienen“ wurde Costa-Cavras „Der unsichtbare Aufstand“ rezensiert. Die Verfasser führten aus:

„Der Exilgrieche Costa-Cavras gehört zu den wenigen Regisseuren der bürgerlichen Spielfilmindustrie, die sich der totalen Anpassung an die Inhalte der imperialistischen Kulturpropaganda widersetzen und versuchen, die künstlerischen, technischen und ökonomischen Mittel, über die sie verfügen, in den Dienst einer demokratischen Beeinflussung der Massen und des Widerstands gegen imperialistischen und faschistischen Terror zu stellen. Seine Filme finden auch im bürgerlichen Kulturbetrieb, vor allem aber bei den Intellektuellen in den kapitalistischen Ländern indem Maße Beachtung, indem die Arbeiterklasse dieser Länder selbst den Kampf gegen die Ausbeutung und politische Unterdrückung verstärkt aufgenommen hat.

Die ideologische Agenturen der Bourgeoisie können diese Entwicklung nicht ignorieren. Auf der einen Seite versuchen sie, durch verschärfte Zensur maßnahmen die fortschrittlichen und antiimperialistisch- demokratischen Regungen unter den Intellektuellen im Keim zu ersticken; auf der anderen Seite setzen sie alles daran, solche Bestrebungen unter den Kulturschaffenden, die auf das Bündnis mit der Arbeiterklasse gerichtet sind, durch die Infiltration reformistischer und revisionistischer Theorien unter ihre Kontrolle zu bringen. In den Kulturprodukten selbst spiegelt sich diese Doppelstrategie in der zwiespältigen Haltung wieder, die die Autoren oft gegenüber ihrem Gegenstand einnehmen: in politischer Unentschiedenheit und Perspektivlosigkeit, in schwankenden oder resignativen Positionen. Costa-Gavras Film „Z“ (1968) ist - bei aller Schärfe, mit der er die faschistischen Tendenzen in der griechischen Bourgeoisie in der Zeit vor dem Obristenputsch moralisch verurteilt - ein Beispiel für solche Zwieschlächtigkeit: ein politisch 'engagierter' Film, getragen von einer aufrechten demokratischen Gesinnung, der jedoch der Oberfläche, den Erscheinungsformen der Klassenwirklichkeit verhaftet bleibt und dessen kritisch-realistische Tendenzen sich von den schabionisierten dramaturgischen Stereotypen des imperialistischen Gangsterfilms nicht befreien können.

Costa-Gavras „Z“ ist ein pessimistischer Film. Er endet mit dem Sieg-der Faschisten und der Liquidierung derjenigen, die als Einzelkämpfer für die Wahrheit eingetreten sind, deren Kampf mit dem Tod beendet wird. Costa-Gavras stellt in den Mittelpunkt seines Films nicht die Volksmassen, die trotz zeitweiliger Niederlagen schließlich den Sieg davontragen, sondern isoliert voneinander operierende Individuen, deren Widerstand von der faschistischen Staatsmaschine gebrochen wird. So ist es kein Zufall, dass sich Costa-Gavras in seinem neuen Film „Der unsichtbare Aufstand“ dem Thema 'Stadtguerilla' zuwendet, den Tupamaros in Uruguay, einer revolutionären, aber kleinbürgerlichen Befreiungsbewegung, die in einem Land operiert, das wegen seiner großen Unterschiede zwischen der Hauptstadt Montevideo (Zentrum der Industrie und des Handels) und dem übrigen Land eine gewisse Sonderstellung unter den lateinamerikanischen Ländern einnimmt. Die Konzentration der Bevölkerung auf die Hauptstadt und die Widersprüche zwischen Stadt und Land bestimmen die typischen, auf die Metropole Montevideo zugeschnittenen Kampfbedingungen und Kampfformen der Tupamaros.

Die Darstellung des Kampfes der Stadtguerilleros (intellektuell trainierte, hochspezialisierte Einzelkämpfer)… ist hier ähnlich wie in „Z“, reduziert auf die Kampfformen, mit denen er an einer Teilfront ausgetragen wird. In der Darstellung des konterrevolutionären Terrors gelingen Costa-Gavras die eindringlichsten Bilder (Bürgerkriegsmanöver der staatlichen Unterdrückungsmaschine). Schwerbewaffnete Polizeihorden kontrollieren mit Straßensperren Stadt und Land, sie patrouillieren über die Dächer der Slums wie der neobarocken Paläste, in denen ihre Auftraggeber residieren, und treiben mit gezogener Maschinenpistole Verdächtige und Unverdächtige vor sich her. Gerade die Monotonie, mit der sich diese Szenen wiederholen, vermittelt dem Zuschauer einen Eindruck von jenem Klima der permanenten Angst, das der Staatsapparat überall dort zu erzeugen versucht, wo er sich offen als Gewaltmaschine im Dienst der Ausbeuterklasse zu erkennen geben muss.

Ein weiteres Verdienst des Films - und ein Fortschritt gegenüber „Z“ -besteht darin, dass er die politische Abhängigkeit der herrschenden Klasse Uruguays vom USA-Imperialismus klar herausarbeitet. Den Tupamaros ist es gelungen, einen wichtigen amerikanischen Antiguerilla-Spezialisten, der die höchsten Polizeioffiziere des Landes ausgebildet hat und wie Marionetten befehligt zu entführen; in den langen Verhörszenen fördern sie Punkt für Punkt seines Verbrechens zu Tage und entlarven ihn, in richtiger Verallgemeinerung, als Prototyp jener Schergenbürokratie, die die Interessen der amerikanischen Imperialisten auf der ganzen Welt absichern soll.

Indessen- der entschiedensten Frage nach der Rolle der Volksmassen in Uruguay, der Arbeiterklasse, der kleinen Angestellten und Bediensteten, der Arbeitslosen, des Landproletariats und der Intelligenz: dieser Frage weicht Costa-Gavras aus. Die Tupamaros agieren in diesem Film als geisterhafte Avantgarde, als Gruppe kühner Artisten, die jederzeit ins bodenlose herabstürzen können, weil sie keinen Halt in den Volksmassen haben. Die zentral Frage stellt sich Costa-Gavras nicht, weil für ihn das Problem, ob und in welchem Maße die Tupamaros in den Massen verankert sind, im Auftrag der Massen handeln und von den Massen geschützt werden, keine Bedeutung hat.

Die einzige Szene, die diese Frage aufwirft - während einer konspirativen Busfahrt konsultieren die Tupamaros Vertreter verschiedener Volksschichten, bevor sie sich für die Liquidierung des amerikanischen Polizeichefs entscheiden - bleibt abgehoben von der übrigen Handlung, und nur am Ende des Films, wenn auf dem Flughafen der neue US-'Sicherheitsspezialist' eintrifft, schwenkt die Kamera auf das Gesicht eines alten Arbeiters am Rande der Rollbahn - ein Signal, das die Perspektive weist: auch dieser neue Folterknecht wird mit den Volksmassen zu rechnen haben. Aber wohin diese Volksmassen drängen, und welche Ziele ihre revolutionären Kräfte haben - diese Frage wird von Costa-Gavras nicht aufgeworfen. Nichts vom Kampf der Arbeiterklasse, nichts vom Kampf der anderen unterdrückten Volksmassen.

Die revolutionären Aktionen der Tupamaros erscheinen als isoliert durchgeplant worden sind. Kennzeichnet Costa-Gavras auch in der Isoliertheit der Aktion einen der grundlegenden Fehler der Tupamaros, die mangelnde Ausrichtung des Kampfes der Massen auf den revolutionären Volkskrieg hin, so vermag er es aber nicht, die positive Lösung des Problems in seinem Film als Perspektive darzustellen. Die Perspektivlosigkeit, die mangelnde revolutionäre Substanz von Costa-Gavras' Werk zeigt sich besonders dann, wenn man seine fiktiven Szenen der Wirklichkeit in Uruguay gegenüberhält: Generalstreik der Arbeiterklasse, Besetzung von Fabriken und anderen Arbeitsstätten, Verbot und Auflösung der Gewerkschaft CNT…

Wie wenig er dies verstanden hat, wie wenig er begriffen hat, dass es die Volksmassen sind, die die Geschichte machen, zeigt Costa-Gavras wenn er einen der Tupamaros vage von einer gerechten Weltordnung träumen lässt, in der Polizisten überflüssig sind. Dagegen argumentieren sogar die von der Bourgeoisie geduldeten 'Kommunisten' im Parlament leidenschaftlicher und schärfer, wenngleich auch ihr Verhältnis zu den Tupamaros und zur Revolution im Film ungeklärt bleibt. Die Unklarheiten, Halbherzigkeiten resultieren aus Costa-Gavras eigener politischer Unsicherheit, aus seinem Zögern, einen entschiedenen politischen Standpunkt zu beziehen. Er ergreift Partei GEGEN den USA- Imperialismus, GEGEN die Polizei, aber nicht FÜR die Tupamaros, die Volksmassen, die Revolution. Den zum Tode verurteilten USA-Berater (Yves Montand) stattet er mit Zügen aus, in denen sich Zynismus und 'edle Melancholie' sonderbar vermischen und seine politischen Sympathien gehören offenbar einem liberalen Journalisten (O.E. Hasse), der sich entscheidende Veränderungen allein von einem Sturz des Präsidenten erhofft. Auch er - ein Einzelkämpfer.

Ganz wie in „Z“ sucht Costa-Gavras auch in 'Der unsichtbare Aufstand' für seine kritischen Vorstellungen nach einer adäquaten realistischen Form. Der aufrichtigen, doch idealistischen, ein wenig papierenen 'Gesinnung', die er in diesem Film artikuliert, pfropft er eine Ästhetik auf, die ganz im Gegensatz dazu kulinarisch-manieristisch auftritt, mit reißerischen Effekten operiert und hauptsächlich aus Anleihen an Agenten- und Kriminalfilmen besteht. Sie beweist, dass ein kritischer, bürgerlicher Intellektueller, dem der Verwertungszusammenhang des imperialistischen Kulturbetriebs eine klare politische Artikulation für die Interessen des Volkes und für den gesellschaftlichen Fortschritt verweigert, auch den verkommenen Klischees der bürgerlichen, d.h. Realismus feindlichen, nur auf demagogische Suggestion bedachte Ästhetik nicht entrinnen kann.“
Quelle: DVD Nr. 19, 4. Juli 1978.

November 1978: In „Dem Volke Dienen“ Nr. 11/1978, wurde eine Filmkritik zu „Der Fangschuss“ (Regie: Volker Schlöndorff) veröffentlicht.
Quelle: DVD Nr. 11/1978, November 1978.

1979:  Der Bochumer Aktionskreis Südliches Afrika (BASA) führt, laut dem 3.Welt-Kollektiv der KGB/E in diesem Jahr auch eine „Afrika-Filmwoche“ durch.
Quelle: KGBE-3. Welt.-Kollektiv: Rechenschaftsbericht des 3. Welt-Kollektivs der KGB/E, Bochum Januar 1980.

1979: Laut „Filmlexikon, Filme von A-Z“, wurde der Arbeiterfilm „Auf des Messers Schneide“ (Regie: Antonin Kachlik) erstmals uraufgeführt.
Quelle: Filmlexikon, Filme von A-Z (Online).

8. Januar 1979: Der KB gab seinen „Arbeiterkampf“ (AK) Nr.145 heraus. Berichtet wurde auch von der „Initiative fortschrittlicher Filmer (IF bzw. IFF)“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.145, Hamburg 8.1.1979.

23.05.1979:
In Bonn liest Hanne Hiob das Brecht-Gedicht 'Der anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy'. Der Auftritt sowie der Polizinsatz werden später in einem Film wiedergegeben.
Q: Der anachronistische Zug oder Freiheit und Democracy,München o. J.

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4. April 1980: Laut KB rufen antifaschistische Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen dazu auf, sich an der „Durchführung eines antifaschistischen Bundeskongresses“ in Frankfurt/M. zu beteiligen. Der Aufruf war u. a. auch von der „Initiative fortschrittlicher Filmemacher - IFF (Hamburg)“ unterzeichnet.
Quelle: Arbeiterkampf Nr.173,Hamburg 10.3.1980,S.14

25. September 1982: In Dortmund-Lütgendortmund, auf dem Marienbornplatz beginnt ein zweitägiges „Pressefest der KPD“ (ex KPD/ML). Es steht unter dem Leitthema „15 Jahre Roter Morgen“ (RM). U.a. spricht Ernst Aust. Gezeigt werden soll auch der Film „Stahlwerk jetzt“, zu dem die KPD bei Hoesch formuliert:

„Vom November 1980 bis April 1981 haben Studenten an der Fachhochschule (FHS, d. Vf.) Dortmund einen Film über den Kampf für ein Stahlwerk bei Hoesch gedreht. Zu Wort kommen nicht Politiker und Funktionäre. 'Wir haben uns in diesem Film für die Leute entschieden, die in diesem Werk arbeiten und für die, die dahinterstehen, wenn's brennt ... die Frauen', so die Autoren. – Ein Dokumentarfilm für alle, die aufrecht gehen wollen.“ Anschließend Diskussion mit den Filmern und Betriebsräten von Hoesch."
Quelle: Stählerne Faust, Dortmund 25.9.1982,S.1f.

1985: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte eine Rezension des Films: „Über den Umgang mit Plutonium“ (Regie: Lilo Mangelsdorf/Wolfgang Schlemmert). Der Film sei „eine Einführung in die militärische und gesundheitliche Seite der Verarbeitung und Lagerung von Uran und Plutonium“. Ein zweiter Teil des Films, ist „der Diskussion um politische Strategien zur Stilllegung von Atomanlagen gewidment“.
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

3. Juni 1985: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 259 erschien eine Filmkritik zu „Smog-Sperrbezirk“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 259 vom 3. 6. 1985, S. 13.

1986: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte Rezensionen der Filme: „Zaunkämpfe“ (Regie: Medienwerkstatt Franken). Das Video sei „unter den Eindrücken von Tschernobyl und den Auseinandersetzungen um Wackersdorf entstanden“, „Vorsicht Lebensgefahr - Alle Gewalt geht vom Staate aus“ (Regie: MPZ Hamburg). Der Film „dokumentiere die Ereignisse vom 7./8. Juni 1986 in Brokdorf…, Kleve und Hamburg…“, „Die Zukunft hat begonnen“ (Regie: Dortmunder Medienzentrum).

Der Anti-AKW-Clip schildert „spontane Aktionen am Reaktor in Hamm-Uentrup unter dem Eindruck von Tschernobyl“; „Wer Recht zu Unrecht macht“ (Regie: K. Ordon/K. Hoffmann/D. Hoffmann/R. Padberg). Der Film spiegelt die sog. „Seniorenblockade“ kurz nach Tschernobyl, als eine „Gruppe von älteren Menschen die Zufahrtswege zu dem militärisch abgesperrten Gelände, auf dem die amerikanischen Pershing 2 Raketen… in Mutlangen stationiert sind“.
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

7. April 1986: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 269 erschien eine Filmkritik zu „Shoah“ von Claude Lanzmann (Regie). Der Film behandelt die Vernichtung der europäischen Juden.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 269 vom 7. 4. 1986.

22. September 1986: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 274 erschien eine Filmbesprechung zu: „La Muerte de Mikel“ (Regie: Imanol Uribe, 1984).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 274 vom 22.9.1986.

1987: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte Rezensionen der Filme: „Atomic - Lingen“ (Regie: Videowerkstatt Osnabrück). Zum Filme wurde ausgeführt: „Über die tägliche Produktion von bleibenden Werten und Zusammenhänge in der Atommafia; „Aktionstage gegen die WAA“ (Regie: Medienwerkstatt Franken). Hier seien „die Aktionstage 1987 in Wackersdorf vollständig dokumentiert“; „Da hilft nur noch Abschalten…“ (Regie: WieDeo Bremen). Es enthielt Materialien, die während einer Kampagne „norddeutscher AKW-GegnerInnen im Frühjahr 1987“gedreht worden seien.
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

14. Dezember 1987: Im Arbeiterkampf“ Nr. 289 erschien eine Besprechung zum angeblich „endgültige Film zur WAA“: „Waarum… Business, Bomben, BRD.“ Der Film aus der Videowerkstatt im E-Werk, Erlangen beschäftigte sich mit den Frage: Warum baut die BRD in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage, welche Gefahren gehen von der atomaren Wiederaufbereitung aus, weshalb wird die WAA gebaut, wie funktioniert sie, welche Gefahren sind mit der atomaren Wiederaufbereitungstechnik verknüpft?
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 289 vom 14.12.1987.

1988: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte Rezensionen der Filme: „Graphit - Widerstand rund um das AKW in Hamm-Uentrop“ (Regie: Dortmunder Medienzentrum). Der Film „dokumentiert die vielfältigen Aktionen gegen den THTR in Hamm-Uentrop und informiert über die Technik (Kugelhaufenreaktor) dieser Atomruine“; Restrisiko oder die Arroganz der Macht“ (Regie: Bertram Verhaag/Klaus Strigel). Der Film „dokumentiert den WAA-Erörterungstermin, bei dem im Rahmen des Erörterungsverfahren zur 2. Atomrechtlichen Teilgenehmigung 881.000 Menschen Einwendungen gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf erhoben haben“; „Fässer ohne Boden“ (Regie: MPZ Hamburg). Der Film schildert „die Entwicklung des Protestes und Widerstandes der Bevölkerung gegen die Atommülltransporte in Lübeck“.
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

11. Januar 1988: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 290 erschien eine Filmkritik zu Werner Herzog (Regie) „Cobra Verde“. Die Verfasser wählten als Kritik zum Film den Aufreißer: „Werner Herzog - ein neuer Riefenstahl?“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 290 vom 11. 1. 1988.

2. Mai 1988: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 294 erschien eine Filmkritik zu Jim Jarmush „Stranger than Paradise“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 294 vom 2. 5. 1988. 300 vom 14.11.1988.

14. November 1988: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 300 wurde der Film der Gruppe „In A `d Rifadi“ „Intifada Road to Freedom“ vorgestellt.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 300 vom 14.11.1988.

26. Juni 1989: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 308 wurden Filme „sowjetischer Frauen“ vorgestellt.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 308 vom 26.6.1989.

5. März 1990: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 316 erschienen Filmkritiken zu: „Das schreckliche Mädchen“ (Regie: Michael Verhoeven, 1990); „Mein Krieg“ (Regie: Harriet Eder, Thomas Kufus, 1989/90). Die Filme, so der „AK“, lohnen „zur Auseinandersetzung“. Die FilmemacherInnen würden sich freuen „wenn Vorführungen organisiert werden. Kontakt über Känguruh-Film (Westberlin).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 316 vom 5. 3. 1990.

2. April 1990: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 316 erschienen Filmkritiken zu: „Hotel Terminus - Zeit und Leben des Klaus Barbie (Regie: Marcel Ophüls 1985-1988); „The Exiles“, der den „Weg von in die USA geflohenen Juden nachgezeichnet“ (Regie: Richard Kaplan, 1989), „Terezin Diary“ (Regie Zuzana Justman/Dan Weissman, 1989), der Aufnahmen aus dem heutigen Terezin „und Teile eines faschistischen Propagandafilms über das Konzentrationslager Theresienstadt“ zeigt, und „Küchengespräche mit Rebellinen“ (Regie: Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik, Nadja Trallori, 1984), ein Film von vier Frauen, die „seinerzeit aktiv im Widerstand gegen den Nazismus in Österreich“ tätig waren.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 317 vom 2. 4. 1990.

25. Juni 1990: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 320 erscheint eine Filmkritik zu Frank Beyers „Spur der Steine“ (1996) mit Manfred Krug, der mit diesem Film die Kulturpolitik in Gegensatz zur Kulturpolitik der SED geriet.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 320 vom 25.6.1990.

11. März 1991: Der „Arbeiterkampf“ berichtete über die „Berlinale“. Berichtet wurde u. a. von Ricky Tognazzis Film „Ultra“, der von „italienischen Hooligans“ handelt, von „Der Feind in meinem Bett“ (Regie: Joseph Ruben) mit Julia Roberts über „Gewalt in der Ehe“, „Green Card“ (Regie: Peter Weir) mit Gérard Depardieu.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 328 vom 11. 3. 1991.

3. Juni 1991: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 321 erschien eine Filmkritik zu „Cheb“ (Regie: Rachid Bouchareb) der die „Geschichte zweier jugendlichen Beurs“ erzählt, „die gegen ihren Willen in Algerien gelandet sind“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 331 vom 3. 6. 1991.

21. Oktober 1991: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 335 erschien eine Filmkritik zu „Architektur des Untergangs“ (Regie: Peter Cohen, 1989). Der Dokumentarfilm kann unter dem Oberbegriff: „Der deutsche Faschismus und sein Verständnis von Ästhetik“ eingefasst werden.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 335 vom 21. Oktober 1991.

18. November 1991: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 336, erschienen Filmkritiken zu: „Building Bombs“, ein Dokumentarbericht über die US-Atomwaffenfabrik Savannah River; „Genocide“, der „rassistischer Verfolgung der Aborigines in Australien“ handelt; „H2 workers“, der die „Situation jamaikanischer Saisonarbeiter auf Floridas Zuckerrohrplantagen“ beschreibt; „Dark Passaage“ (Regie: Allen Francovich), der von einem einem „ex-Militär aus El Salvador“ berichtet, „der in einem Todesschwadron war und sich in die USA abgesetzt hat“.; „The others side of faith“ (Regie: Sy Rotter), der von einer jungen Polin handelt, die „während des Faschismus dreizehn Juden vor dem Zugriff der Deutschen bewahrt hatte“; „Aparte“ (Regie: Dario Arcella/Luis Campos). „Sie schildern das Leben in einem verfallenen Hochhausblock am Rande von Buenos Aires.“Javier Torre (Regie) behandelt in seinem Film „zwei Sorten Heime, ein staatliches, in dem nackte Gewalt regiert und die Wärter ihre sadistische Lust ausleben; ein kirchliches, in dem durch strenge Regeln und ein fein abgestuftes System von Strafen und Belohnungen und Hierarchien unter den Jugendlichen, ihre Persönlichkeit gebrochen werden soll“. „Wilma wohnt weit weg“ (Regie: Dirk Schäfer) schildert die Arbeit einer jungen Pflegerin in einer Berliner Sozialstation.

Die britische Produktion „On“ von „Amber Film“ zeigt einen Bericht über den „Frauenalltag in einer ArbeiterInnensiedlung“. Und John Singleton beschreibt den „Alltag in einem schwarzen Stadtteil von Los Angeles“ in seiner Produktion „ 'n the hood“. Schließlich würde es Radha Bharadwaj (Regie) in ihrem Film „Land“ „um den universellen menschenverachtenden Charakter von Folter und politischer Verfolgung, die es fast überall auf der Erde gibt“ gehen. Diese Filme sind u. a. auf dem 39. Internationalen Festival des Films in Donostia (San Sebastian) zu sehen.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 336 vom 18.11.1991.

11. März 1992: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 340 werden Filmberichte zu: „Love Crimes“ (Regie: Lizzie „Borden“), einem Film über Vergewaltigung; „BeFreier und Befreite“ (Regie: Helke Sander), die das Thema: „Vergewaltigung während und nach dem Krieg, am Beispiel Berlin nach dem 2. Weltkrieg“; „Blockade“ (Regie: Thomas Kufus), der sich „mit der Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht“ während des 2. Weltkriegs beschäftigt; „Bolschoj Konzert Narodow - Das große Konzert der Völker“ (Regie: Semjon Aranowitsch), der mit seinem Film versucht, „die Judenverfolgung in der Sowjetunion zu thematisieren“; „Les frères des frères - Die Brüder der Brüder" (Regie: Richard Copan), der von Franzosen handelt, „die während des Algerienkriegs (1954-1962) die Nationale Befreiungsfront Algeriens (FLN) unterstützten“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 340 vom 11.3.1992.

8. April 1992: Der „Arbeiterkampf“ stellt vier Filme vor: „ügün - Die Heirat“ (Regie: Ismet Elci) „vom jungen Metin, der als Jugendlicher aus Ostanatolien nach Berlin kam“; „Seriat“ (Regie: Urs Graf/Marlies Graf-Dätwyler), die sich in einer „Langzeitbeobachtung dem Leben der Familie Tütüncü“ nähern, die in der Schweiz wohnt und arbeitet; „La Frontera - Die Grenze“ (Regie: Ricardo Larrain), der die „Geschichte des Mathematiklehrers Ramiro“ behandelt, „der in den letzten Jahren des Pinochet-Regimes in die Region La Frontera verbannt wird“ und „Currents - Tödliche Strömungen“ (Regie: Simcha Jacobovici), der „den israelisch-palästinensischen Konflikt“ zum Thema hat.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 341 vom 8.4.1992.

10. Februar 1992: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 351 wird eine Filmkritik zu Vilsmaier (Regie) „Stalingrad“ veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 351 vom 20.2.1993.

10. März 1993: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 352 wird eine Kritik zu „Eine kurze Geschichte der Zeit“ (Regie: Errol Morris) veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 352 vom 10.3.1992.

10. März 1993: Bericht im „Arbeiterkampf“ über die „Berlinale“. Dort liefen u. a. folgende Filme: „Jour dans la Mort de Sarajevo (Ein Tag im Tod von Sarajevo)“; „Die Denunziantin“ (Regie: Thomas Mitscherlich). Der Film schildert die Geschichte von „Helene Schwärzel, der Frau, die Carl Goerdeler, den zivilen Kopf der Verschwörung gegen Hitler, denunzierte und 1946 selber denunziert wird“, „Pimpf (war jeder)“ (Regie: Erwin Leiser). Anhand der Erinnerungen seiner Mitschüler an ihre Zeit an einem Berliner Elitegymnasium in den dreißiger Jahren“ arbeitet er die Grundhaltung heraus, die als Basis des Faschismus diente“; „The Bed You Sleep“ (Regie: Jon Jost). „Jon Jost sieht ein zentrales Problem der US-Gesellschaft in der Unfähigkeit der Menschen, miteinander zu kommunizieren.“ Der Film soll eine Parabel sein.

In „New! Improved! Real-Life American Fairy Tale” (Regie: Deborah Magocsi), thematisiert „die Leere eines Frauenlebens im von Männern dominierten Kapitalismus“; „Daybreak“ (Regie: Stephen Tolkin) bedient sich in seinem Film „einer fiktiven Gesellschaft der Zukunft“…, um auf Tendenzen in der heutigen US-Gesellschaft aufmerksam zu machen“. Peter Wintonick/Mark Achbar stellen in ihrem Film über Nom Chomsky „Manufacturing Consent“ (Die Konsensfabrik), „die Funktionsweise und Rolle von Massenmedien in einer demokratischen Gesellschaft“ in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung.

Die Situation von schwarzen US-Soldaten im 2. Weltkrieg behandelt der Film „: fighting on two fronts in World War II“ (Regie William Miles/Nina Rosenblum); Kathe Sandler (Regie) behandelt in „A question of color“, Aspekte von Rassismus „innerhalb der black community“).

Im Beiprogramm liefen auch Filme aus Afrika:
- „Sababu (Die Ursache) von Nissi Joanny Traore aus Burkina Faso, eine Geschichte, die vom kulturellen und sprachlichen Konflikt und Missverständnis zwischen traditioneller Dorfgemeinschaft und staatlicher Verwaltung handelt.“
- „Guelwaar von Ousmane Sembene aus dem Senegal. Der Film ist „die Geschichte einer Vewechselung“, und gleichzeitig eine „messerscharfe Analyse der Verhältnisse in seinem Land“.
- „Die Situation von jungen Menschen in Algerien versucht Malik Lakhdar-Hamina mit seinem Film Automne - Octobre à Alger (Herbst - Oktober in Algier) zu beschreiben. Der Film spielt im Herbst 1988, als es in Algier zu tagelangen Revolten von Jugendlichen kommt, und rankt sich um das Leben einer Familie. Djihad“.

Und aus Latainamerika lief eine „argentinisch-kanadische Produktion lado del corazon (Die dunkle Seite des Herzens) von Eliseo Subiela“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 352 vom 10. 3. 1993.

20. März 1993: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 359 wurden Filme vom 41. Internationalen Filmfestival in San Sebastian besprochen. „Tés du ciel“ (Vom Himmel gefallen), Regie (Philippe Lioret). „Er versucht, komödiantisch die Situation von Flüchtlingen zu schildern, die ohne Einreiseerlaubnis im internationalen Bereich eines Flughafens verweilen.“ „Schatten der Angst“ (Regie: Konstantin Schmidt), versucht, „den deutschen Ausländerfeinden das Leid der Flüchtlinge nahezubringen“. „.000 Wünsche“ (Regie: Dirk Schäfer) „beschränkt sich…auf einen kleinen Ausschnitt von Immigrantenalltag und kommt dabei zu sehr intensiven Bildern. Im Mittelpunkt stehen zwei Freundinnen, die als Floristinnen in Berlin arbeiten“.

Tony Chan (Regie), beschreibt in „Platter“ (Tellergericht), „die Situation von illegalen Arbeitsmigranten in den USA“, die „darauf hoffen eine ‚Green Card‘ - die Arbeitserlaubnis - zu bekommen“.

Ähnlich wie Philippe Lioret in Tombés du Ciel versucht Cheech Marin mit „Born in East L.A.“, das Thema von Migration und geschlossenen Grenzen in Form einer Komödie zu thematisieren.“

„El norte“ (Der Norden) „schildert das Schicksal zweier Geschwister, die vor dem Militärterror Guatemalas flüchten und über Mexiko in die USA gelangen, um dort zu arbeiten.“

„Andere Filme sind dem Kampf um kulturelle Rechte in der US-Gesellschaft gewidmet. So zum Beispiel ‚Consuelo:b Quienes somos? (Consuelo: Wer sind wir?) von Adolfo Vargas aus dem Jahre 1979. Der Film illustriert die Forderung nach zweisprachigem Schulunterricht“. Einen historischen Fall zeichnet „The Lemon Grove Incident“ (Der Lemon Grove Vorfall) von Frank Christopher aus dem Jahre 1986 nach. Anfang der dreißiger Jahre beschloss der Schulrat des Ortes Lemon Grove (Kalifornien), eine zweite Schule zu bauen und die Chicano-Kinder zu separieren. Die Chicano-Eltern organisierten einen Schulstreik und gewannen schließlich vor Gericht gegen den Schulrat.“

„Das von Jugendbanden geprägte Leben in den Chicano-Vierteln der Großstädte schildert E.J. Olmos in dem Spielfilm ‚American Me‘ aus dem Jahre 1992.“

„Von einem, der es schaffte aus dem Elend auszubrechen, handelt ‚La Bamba‘ von Luis Valdez aus dem Jahre 1987.“

„Eine Musikerlegende schildert ‚Feroz - La Leyenda de Tanguito‘ (Die Legende von Tanguito) von Marcelo Piñenro.“ Und Ken Loch beschreibt in „Naked“ (Nackt) einen „ Underdog,der sich durchs Leben schlägt und dadurch auszeichnet, daß er andere Leute nicht nur gnadenlos ausnutzt, sondern anschließend auch noch mit lebensphilosophischen Betrachtungen vollsülzt.“

„Zwei Veteranen des Dokumentarfilms gehobenen Niveaus stellten ihre neuesten Produktionen vor. Robert Kramer konfrontiert in ‚de départ‘ (Anfangspunkt) seine Eindrücke vom heutigen Vietnam mit seinen Erfahrungen von 1969, als er ‚people's war‘ drehte… ‚last Bolshevik‘ (Der letzte Bolschewik) von Chris Marker ist die Biografie des russischen Filmpioniers Alexander Medvedkin, der von 1900 bis 1989 lebte.“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 359 vom 20. 10.1993.

9. März 1994: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 364 wurde u. a. „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg besprochen.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 364 vom 9.3.1994.

9. März 1994: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 364 hieß es unter „Was aber wären wir für Menschen. Über die Zusammenlegung zur Freiheit ... und weiter.“: „Seit vier Monaten wird der 1. Teil einer Filmdokumentation mit obigem Titel über die Geschichte des RAF-Kampfes in der BRD und im Ausland gezeigt. ProtagonistInnen der Auseinandersetzungen, ehemalige Gefangene, eine Mitbegründerin der RAF, Anwälte und Zeitzeugen verleihen diesem Film Authentizität. In Kürze erscheint der 2. Teil der Dokumentation.

Durch Aufführungsbeeinträchtigungen und Vorladungen wurde seitens des Verfassungsschutzes, der politischen Polizei und der Bundesanwaltschaft (BAW) mehrmalig versucht, die Ausstrahlung des Films zu behindern. Am 16.2.1994 sollte dieser Film im Bürgerzentrum "Neue Vahr" in Bremen gezeigt werden. Zu dieser Veranstaltung war auch ein ehemaliger Gefangener der RAF eingeladen. Der Saal wurde jedoch kurz vor Vorstellungsbeginn gekündigt. Auf Nachfrage stellte sich heraus, daß das auf Veranlassung des Verfassungsschutzes und des polizeilichen Staatsschutzes geschah. Bereits im Dezember 1993 erhielten zwei Personen, von denen vermutet wurde, im Zusammenhang mit dem Film zu stehen, eine Zeugenvorladung beim BKA.

Die Vernehmung sollte sich auf "Birgit Hogefeld wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" beziehen. Die zwei Zeugen blieben dem Vorladungstermin jedoch fern, da sie keine nähere Auskunft über diesen obskuren Vernehmungsgrund erhielten. Es folgte eine Vorladung zur Vernehmung bei der BAW, mit dem "Beweisthema: Verbreitung des Videofilms Was aber wären wir für Menschen. Über die Zusammenlegung zur Freiheit` Teil 1 durch die Gruppe 2“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 364 vom 9.3.1994.

19. Oktober 1995: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 383 wurde eine Filmkritik zu „La haine“ (Regie: Mathieu Kassovitz, 1995) veröffentlicht. Der Film schildert einen „Tag im Leben dreier Jugendlicher aus einer der Pariser banlieus (Vorstädte)“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 383 vom 19.10.1995.

1996: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte eine Rezension des Film „Salzige Zeiten“ (Regie: Rolf Schnieders). Hier ginge es um eine „Symbolgeschichte für die Endlagerung von radioaktiven Abfällen“ in Anlehnung an Lot’s Weib.
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

4. April 1996: Filmbesprechung im „Arbeiterkampf“ zu „Panther“ (Regie: Mario van Peebles, 1995). „ist eine Geschichte über eine Gruppe junger Männer und Frauen, die ein paar Gesetze lesen, eine Organisation gründen und uns einen Ausweg zeigten. Nicht den einzigen und nicht notwendigerweise den besten Weg, aber immerhin einen gangbaren. Um der Black Panther Bewegung Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, kann ich nur hoffen, dass unser Film wie die Black Panther Party For Self Defense eine Wirkung entfaltet, die Rassengegensätze aufhebt und den Menschen Kraft verleiht.“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 389 vom 4.4.1996.

22. August 1996: Besprechung des Films „Hinter den Mauern“ im „Arbeiterkampf“ Nr. 393. Der Film der Kölner Medienwerkstatt „KAOS Film- und Video-Team“ behandelt das Leben von Abu-Jamal.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 393 vom 22.8.1996.

14. November 1996: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 396 wurden zum sechzigsten Jahrestag des faschistischen Putsch gegen die spanische Republik, ein Abriss über den spanischen Bürgerkrieg im Film gegeben: Der „AK“ rezensierte die Filme
- „Hurdes - Terre sans pan“ (Land ohne Brot, Spanien/Frankreich 1932, Regie: Luis Buñuel);
- „pueblo en armas“ (Ein Volk in Waffen), der 1936 von der anarchistischen Gewerkschaft CNT produziert worden war; (Spanien, UdSSR 1939, Regie: Esfir Shub);
- „Aurora de Esperanza“ (Morgenröte der Hoffnung, Spanien 1937, Regie: Antonio Sau);
- „Spanish Earth“ (Spanische Erde, USA 1937, Regie: Joris Ivens);
- „Espoir“ (Hoffnung, Spanien, Frankreich 1938, Regie: André Malraux);
- „Caudillo“ (Spanien 1975/77, Regie: Caudillo);
- „Mourir à Madrid“ (Sterben für Madrid, Frankreich 1963, Regie: Frédéric Rossif);
- „Der Krieg ist vorbei“, Frankreich/Schweden 1966, Regie: Alain Resnais);
- „Spanien“ (BRD 1973, Regie: Peter Nestler);
- „Unversöhnliche Erinnerungen“ (Regie: Klaus Volkenborn und Johann Feindt, 1979);
- „El condor no pasa“ (Regie: Ralf Schwingel, 1993);
- „Land and Freedom“ (Land und Freiheit, England 1995, Regie: Ken Loach).

Die Filme sind u. a. im „Hamburger 3001 Kino“ zu sehen.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 396 vom 14.11.1996.

1997: Das „Dortmunder Medienzentrum - Zentrum für Medienkompetenz“, veröffentlichte eine Rezension des Films: „Im Namen des Volkes-Holger -Isabelle Jänicke und der Paragraph 34 (Regie: Susanne Brix/Peter Gehrmann, Dortmunder Medienzentrum). Die „aktiven Friedensarbeiter“ seien wegen des „Paragraphen 34 StGB“ angeklagt worden. Der Paragraph behandelt den „Notstand bei Gefährdung von Menschenleben“); „Widerstand ist Machbar –Überall. Was sie schon immer über den Widerstand gegen Atommüll wissen sollten, sich aber nicht zu fragen trauten“. Dieser Film „ist ein Interviewportal in dem ‚stinknormale‘ Bürger sowie Mitglieder von Bürgerinitiativen erzählen, warum und in welcher Form sie sich aktiv am Widerstand beteiligt haben, um den 3. Castor-Transport von Neckarwestheim ins Zwischenlager von Gorleben zu verhindern.“
Quelle: Dortmunder Medienzentrum, 8. 2. 2009 (Online).

13. März 1997: Auf der „Berlinale“ in Berlin, laufen, so der „Arbeiterkampf“ „Bosnienfilme“. U.a. wurden gezeigt: „Black Kites“ (USA 1996), ein 26 Minuten langer Experimentalfilm, basiert auf den Tagebüchern von Alma Hajric. Farbige Bilder von Rauch und Flammen unterbrechen immer wieder die realistischen Sequenzen über das Leben der Eingeschlossenen im Keller.“

„Auf völlig andere Art nähert sich der Film ‚Calling The Ghosts‘ (USA/Kroatien 1996) dem Problem des Krieges. Die südafrikanische Soziologin Mandy Jacobson und die kroatisch-amerikanische Filmemacherin Karmen Jelincic haben mit vielen Frauengesprochen, die in dem Internierungslager Omarska inhaftiert waren. Mühsam und stockend sprechen sie über Hunger, Folter und Vergewaltigungen; viele ihrer Freundinnen haben die Haft nicht überlebt.“

„Ein wenig wie ein Western inszeniert ist der Spielfilm ‚Territorio Comanche‘ (Spanien/Deutschland/ Frankreich/Argentinien 1996). ‚Komantschengebiet‘ nennen Kriegsberichterstatter jene gefährlichen Gegenden, in die sich nur wenige Reporter wagen. Mikel und José, zwei spanische Fernsehjournalisten, bewegen sich meistens in den umkämpften Zonen des belagerten Sarajevo; den damit verbundenen Gefahren begegnen sie mit Zynismus bzw. jenen running gags, mit denen sich harte Männer - so jedenfalls behaupten es zahllose Filme - ihre Freundschaft bestätigen.“

„Der Sozialdemokrat Hans Koschnick, von der Europäischen Union für zwei Jahre als Administrator zum Wiederaufbau der Stadt eingesetzt, wußte, daß allein der Neubau der Brücke die Stadtteile und ihre Bewohner nicht wieder verbinden würde. Mirjam Quinte und Pepe Danquart begleiten in ihrem Film "Nach Saison" den Politiker bei seiner Arbeit, dokumentieren Veränderungen in der Stadt und halten Hoffnungen, Stimmungen und Wünsche der Menschen fest.“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 400 vom 13.3.1997.

10. April 1997: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 401 wurden einige Filme zum Nordirlandkonflikt vorgestellt: Hierbei handelte es sich um: „Michael Collins“ (Regie: Neil Jordan, 1996). In der Hauptrolle von Collins war Liam Neeson zu sehen, um „The Devil's Own“ (Vertrauter Feind), Regie: Alan J. Pakula) mit Brad Pitt und Harrison Ford und „Mutter und Söhne“ (Regie: Twerry George, 1996).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 401 vom 10.4.1997.

25. September 1997: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 406 wurde Heinrich Breloers Film „Todesspiel“ besprochen. „Breloer will 20 Jahre nach dem „Deutschen Herbst“ „zeitgeschichtliche Ereignisse in gründlich recherchierter, dokumentarischer, zugleich aber auch spielfilmmäßig spannender Form darstellen. Eine Mischung aus Spielszenen mit Schauspielern, Fernsehbildern aus dem Jahr 1977 und Einblendungen von aktuellen Gesprächen mit damals beteiligten Politikern, ehemaligen RAF-Mitgliedern, den Stewardessen der ‚Landshut‘ usw. suggeriert einen hohen Grad von Authentizität, historischer Objektivierung und zugleich von analytischer Aufarbeitung der Ereignisse.“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 406 vom 25.9.1997.

9. April 1998: Der „Arbeiterkampf“ Nr. 413 veröffentlichte Filmrezensionen zum Brecht-Jubiläumsjahr:
- Ottokar Runze (Regie): „Jahre Brecht“;
- Jutta Brückner (Regie): „, Revolution und andere gefährliche Sachen“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 413 vom 9.4.1998.

16. Dezember 1999: Im „Arbeiterkampf“ Nr.433 wird der Film „Alles muss raus“ (Regie: Irene Bude/Olaf Sobcak, 1999).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 433 vom 16. Dezember 1999.

20. Januar 2000: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 434 wurde eine Filmkritik zu „American Beauty“ (Regie: Sam Mendes, 1999) veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 434 vom 20.1.2000.

31. August 2000: Nun bekommt auch im „Arbeiterkampf“ Heinz Rühmann sein Fett weg. Unter der Überschrift „Der Komödiant der Nazis. Heinz Rühmann und der Unterhaltungsfilm im NS-Staat wurde anlässlich der Wiederaufführung von „Wenn wir alle Engel wären“ Rühmann in die Nähe des Nazi-Regimes gerückt, dem er „widerspruchslos gehorchte“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 441 vom 31.8.2000.

28. September 2000: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 442 erschien eine Filmkritik zum neuen Lars von Trier Film „Dancer in the Dark“, der „ ein Musical, cinemotionaler Hardcore und eine Spielerei über das Verhältnis von Bild und Ton, von Hören und Sehen“ sei.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 442 vom 28.9.2000.

28. September 2000: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 442 wurde eine Filmkritik zum Film von Jan Schütte: „Abschied-Brechts letzter Sommer“ veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 442 vom 28.9.2000.

23. November 2000: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 444 wurde eine Filmkritik zu „Shaft – noch Fragen?“ (Regie: John Singleton, 2000) veröffentlicht. Eingangs schrieb der „AK“ zum Film: „John Singleton hat ein neues Abenteuer des schwarzen Bullen aus New York gedreht. Diesmal ist Shaft schöner, umgänglicher und puritanischer als der alte. Die Story ist schlicht, und Shaft wird zurückgeworfen auf das Klischee des Schwarz-Seins: Körper, diesmal in Armani-Verpackung…“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 444 vom 23.11.2000.

15. März 2001: Zur Wiederaufführung von Stanley Kubricks Film „2001 - Odyssee im Weltraum“ von 1968, veröffentlichte der „Arbeiterkampf“ eine Rezension des Films.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 448 vom 15.3.2001.

5. Juli 2001: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 452 wurde der Film „Pearl Harbor“ (Regie: Michael Bay) rezensiert. Thema des Films „ist der fest im kollektiven Gedächtnis des Landes verankerte Überfall der Japaner auf die amerikanische Flotte in Pearl Harbor am 7.12.1941“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 452 vom 5.7.2001.

7. Juli 2001: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 451 wurde eine Filmkritik zu „Den Verschwundenen eine Stimme“ (Regie: Erick Arellana Bautista/Pedro Campoy) veröffentlicht. Der Film aus Kolumbien „beschreibt die unermüdliche Arbeit der Angehörigen der Verschwundenen, wie sie versuchen, die Fälle öffentlich zu machen und gegen die Straflosigkeit zu kämpfen“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 451 vom 7. Juli 2001.

30. August 2001: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 453 wurde Ken Loachs Film „Bot und Rosen“ rezensiert. Der Film beschreibt einen „kollektiven Arbeitskampf vor antirassistischem Hintergrund“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 453 vom 30. 8.2001.

30. August 2001: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Die fabelhafte Welt der Amelie“.
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 35/01 vom 30.8.2001 (Online).

29. November 2001: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Harry Potter“.
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 48/01 vom 29.11.2001 (Online).

24. Januar 2002: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Herr der Ringe“.
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 04/02 vom 24. Januar 2002.

14. März 2002: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Was nicht passt, wird passend gemacht.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 11/02 vom 14.3.2002.

21. Juni 2002: Filmbesprechung im „Arbeiterkampf“ zu Gerd Conradt (Regie): „Starbuck-Holger Meins“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 463 vom 21. Juni 2002.

27. Juni 2002: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Nomaden der Lüfte“.
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 26/02 vom 27.6.2002

22. August 2002: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Gosford Park“.
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 26/02

28. November 2002: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu Polanskis: „Der Pianist.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 34/02 vom 22.8.2002.

9. Januar 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu „Bowling for Columbine“ (Regie: Michael Moore).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 2/03 vom 9.1.2003.

23. Januar 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu „8 Mile“.
Rote Fahne (MLPD) 4/03 vom 23. 1.2003.

20. März 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu „Gangs of New York“ (Regie: Martin Scorsese).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 12/03 vom 20.3.2003.

16. Mai 2003: Der „Arbeiterkampf“ Nr. 473 stellte Filme von Monika Treut vor, die jetzt auf DVD erschienen seien. Dabei handelte es sich um: „ührung: Die grausame Frau“ (1985); „Jungfrauenmaschine“ (1988); „father is coming“ (1991); „des Lichts“ (2001); ab November 2003 auf DVD; Dokumentarfilme: „misbehaviour“ (1992); „'t do it for love“ (1997) (alle ab November 2003 auf DVD) „“ (1999).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 473 vom 16.Mai 2003.

16. Mai 2003: Filmbesprechung im „Arbeiterkampf“ zu „Forget Baghdad“ (Regie: Samir, 2002) veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 473 vom 16.5.2003.

20.Juni 2003: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 474 erschien eine Filmkritik zu „Matrix Reloaded“ (Regie: Andy und Larry Wachowski).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 474 vom 20.6.2003.

22. Mai 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Stupid White Man“ (Regie: Michael Moore).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 21/03 vom 22.5.2003.

21. August 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Whale Rider.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 34/03 vom 21.8.2003.

28. August 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Long Walk Home.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 35/03 vom 28.8.2003.

4. September 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Der stille Amerikaner.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 36/03 vom 4.9.2003.

9. Oktober 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Rosenstraße“ (Regie: Margarethe von Trotta).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 41/03 vom 9.10.2003 (Online).

6. November 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Das Wunder von Bern.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 45/03 vom 6.11.2003 (Online).

30. November 2003: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Sein Bruder.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 46/03 vom 30.11.2003 (Online).

15. Januar 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Lilja 4-Ever.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 3/04 vom 15.1.2004 (Online).

5. Februar 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Kalender Girls.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 6/04 vom 5.2.2004 (Online).

11. März 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Deep blue.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 11/04 vom 11.3.2004 (Online).

29. April 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Monster.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 18/04 vom 29.4.2004 (Online).

6. Mai 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Gebürtig.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 19/04 vom 6.5.2004 (Online).

3. Juni 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Schultze get the blues.2
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 23/04 vom 3. Juni 2004 (Online).

5. August 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Fahrenheit 9/11“ (Regie: Michael Moore).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 32/04 vom 5.8.2004 (Online).

20. August 2004: Unter der Schlagzeile „Aufklärung und Propaganda. Der neue Michael Moore-Film ist besser als sein Ruf“, veröffentlichte der „Arbeiterkampf“ eine Filmkritik zu Michael Moore: „Fahrenheit 9/11“, „ein Film über die Verstrickungen und Interessen des Bush-Clans sowie eine vehemente Kritik am Irak-Krieg“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 486 vom 20.8.2004.

17. September 2004: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 487 wird eine Filmkritik zu Bernd Eichinger (Regie): „Der Untergang“ veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 487 vom 17.9.2004.

15. Oktober 2004: Hommage des „Arbeiterkampf“ an den türkischen Regisseur Yilmaz Güney („Umut-Die Hoffnung“; 1970; „Sürü-Die Herde“; 1978/79); „Yol-Der Weg“, 1981/82).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 488 vom 15. 10.2004.

25. November 2004: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Der Untergang.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 48/04 vom 25.11.2004 (Online).

17. Dezember 2004: Der „Arbeiterkampf“ interviewt den linken englischen Filmemacher „Ken Loach“ („Just a Kiss, 2004).
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 490 vom 17.12.2004.

17. Dezember 2004: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 490 wurde eine Filmkritik zu: „Die fetten Jahre sind vorbei“ (Regie: Hans Weingartner, 2004) veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 490 vom 17.12.2004.

17. Februar 2005: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Mathilde- Eine große Liebe.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 7/05 vom 17.2.2005 (Online).

7. April 2005: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Million Dollar Baby“ (Regie: Clint Eastwood).
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 14/05 vom 7. 4.2005 (Online).

18. März 2005: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 493 erschien Filmkritiken mit dem Schwerpunktthema Afrika: „Hotel Ruanda“ (Regie: Terry George), der „die Geschichte des ehemaligen Hotelmanagers Paul Rusesabagina (Don Cheadle) aufgreift, der während der 100-tägigen Eskalation durch sein couragiertes Handeln über tausend Tutsi-Angehörigen das Leben rettete, indem er die Hoteltüren für die fliehenden Menschen öffnete“. Weitere Kritiken gab es zu: Raoul Peck (Regie): „Sometimes in April“; Ali Samadie Ahadi und Oliver Stoltz (Regie): „Lost Children“; Idrissou Mora-Kpai (Regie): „Arlit, deuxième Paris“; Odette Geldenhuys (Regie): „Grietjie van Garies“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 493 vom 18. März 2005.

18. November 2005: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 500 wurde eine Filmkritik zu „Paradise Now“ (Regie: Hany Abu Assad) veröffentlicht.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 500 vom 18. 11. 2005.

18. November 2005: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 500 erschien eine Filmkritik zu „Unser Amerika“ (Regie: Kristina Konrads), „eine Reise in die Vergangenheit der sandinistischen Revolution“.
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 500 vom 18. 11. 2005.

18. November 2005: Im „Arbeiterkampf“ Nr. 500 erschien auch der Artikel: „Kristallisationspunkt Arbeit. Filmfest Leipzig widmete sich dem Thema Arbeit!“ Besprochen wurden u. a. die Filme:

-„Die große Stille“ (Regie: Philip Gröning). „Der Film gewährt einen noch nie da gewesenen Einblick in die abgeschlossene Welt des Kartäuserklosters bei Grenoble und der dort lebenden Schweigemönche. Fast drei Stunden lang werden wir Zeuge des Schweigens in langen Gebeten, bei Küchen- und Gartenarbeit, während der Mahlzeiten und beim Haare schneiden. Über Hintergründen, Motiven und Gedanken der Mönche liegt, wie kaum anders zu erwarten, ein großes Schweigen. Ohne zusätzliches Licht, dafür aber mit eindringlicher Geräuschkulisse von hallenden Schritten und knarrenden Balken fordert der Film in seinen minutenlangen Einstellungen viel vom Zuschauer. Stille kann auch anstrengend sein. Lässt sich der Betrachter jedoch auf den Film ein, erfährt er ein anderes Zeiterlebnis.“

-„Workingman's Death“ (Regie: Michael Glawogger). “Der Film würde Arbeit -in ihrer physischen Präsenz“ zeigen, die Angst der Arbeiter „vor ihrem Verlust (der Arbeit, d. Vf.) oder in ihrer Abwesenheit nach Standortschließungen“. Er zeige „den Akt schwerster körperlicher Arbeit unter vorindustriellen Bedingungen, die er (der Regisseur, d. Vf.) in China, Pakistan, Nigeria, Indonesien und der Ukraine aufspürte…“

-„The North Star“ (Regie: Erkko Lytinnen). „Hier wird der Kampf um die Erhaltung von Arbeitsplätzen in einer von EU-Richtlinien bestimmten und globalisierten Welt beschrieben. In der nordfinnischen Kleinstadt Vuolijoki wurde nach Schließung der Bergwerke eine Waggonfabrik errichtet, die nun wiederum vor der Schließung steht, weil sie für den spanischen Mutterkonzern nicht mehr profitabel ist. Der Film begleitet die Werksvertreter und Stadtverordneten bei ihren zahllosen Reisen zu Ministern und Abgeordneten, um sie um Hilfe und Unterstützung zu bitten, denn nur ein Großauftrag kann das Werk noch retten. Kommentarlos werden Gespräche beobachtet, die zeigen, dass im globalen Geschehen politische Handlungsmöglichkeiten stark begrenzt sind. Allgegenwärtig ist die Angst in der Region vor Verarmung, Entvölkerung und Verödung.“

-„Last Men Standing” (Regie: Sasha Djurkovic). Zum Film meinte der „Ak”: „Leere Hochhäuser, einsame Straßen und öde Plätze, gelangweilte und drogenabhängige Jugendliche - so präsentiert sich ein walisisches Dorf nach den massenhaften Schließungen von Kohleminen im Jahr 1995. Nur ein paar Bergleute fahren noch in den Schacht. Sie haben ihre alte Grube gekauft, um ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und ihr altes Lebenszentrum zu retten. Doch auch sie können Abwanderung und Verödung nicht aufhalten - machtlos stehen sie den Äußerungen perspektivloser Jugendlicher gegenüber.“
Quelle: Arbeiterkampf Nr. 500 vom 18.11.2005.

1. Dezember 2005: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Edelweißpiraten.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 48/05 vom 1.12.2005 (Online).

2. Februar 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „München.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 5/06 vom 2.2.2006 (Online).

23. Februar 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschienen Filmkritiken zu: „Der ewige Gärtner“ und „Sommer vorm Balkon.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 8/06 vom 23.2.2006 (Online).

2. März 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu „Tal der Wölfe.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 9/06 vom 2.3.2006 (Online).

23. März 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu „Die Wolke.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 12/06 vom 23.3.2006 (Online).

4. Mai 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Good Night, And Good Luck.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 18/06 vom 4.5.2006 (Online).

18. Mai 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „Als der Fremde kam.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 20/06 vom 18.5.2006 (Online).

25. Mai 2006: In der „Roten Fahne“ der MLPD erschien eine Filmkritik zu: „We feed the world.“
Quelle: Rote Fahne (MLPD) 21/06 vom 25.5.2006 (Online).

Letzte Änderungen: 25.3.2010

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