Marxistisch-leninistische Gruppe Mannheim-Ludwigshafen (MLG)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 3.5.2011

Die Marxistisch-leninistische Gruppe Mannheim (MLG), später Marxistisch-leninistische Gruppe Mannheim-Ludwigshafen ist wesentlich entstanden bei der Auflösung der KPD/ML-Roter Morgen bzw. KPD/ML-ZK auf ihrem außerordentlichen Parteitag im November 1971 aus deren Ortsgruppe Mannheim, die ihrerseits auf die sog. Strähle-Gruppe, d.h. die RJ/ML bzw. den KAB/ML Mannheim zurückgeht. Hinzu kamen offenbar auch einige Mitglieder und Sympathisanten der KG (NRF) Mannheim/Heidelberg.

Die MLG Mannheim bemühte sich um den Aufbau einer sog. vierten Parteiaufbaufront neben KPD/ML-ZK, KPD und den Vorläufern des KBW, wobei zu dieser Front verschiedene der ebenfalls auf dem a.o. Parteitag aus der KPD/ML-ZK ausgetretenen örtlichen Zirkel gehören sollten, wie die ML Aachen, die ML Bochum, die ML Braunschweig, die ML Duisburg und die ML Freiburg, und auch die ML Südwest, die aber dann nach der Vorlage ihrer 'Plattform' vom März 1973 als sektiererisch eingeschätzt werden.

Von der weiteren Geschichte der MLG Mannheim-Ludwigshafen ist uns derzeit nichts bekannt, vermutlich schlossen sich zumindest einige ihrer Mitglieder wie auch Emil Ludwig (vgl. 20.3.1974) später dem Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Mannheim der KPD an.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Januar 1969:
In Mannheim spaltet sich Anfang 1969 der erste Kern der 'marxistisch-leninistischen Gruppe (Mannheim)", die im "Roter-Morgen-Lesezirkel" organisiert war. Teile dieser und einer anderen Fraktion schlossen sich dem ZK sowie dem ZB an.
Quelle: MLG Mannheim: Politische Plattform, Mannheim Nov. 1972, S.3

November 1972:
Die "Politische Plattform" der Marxistisch-Leninistischen Gruppe Mannheim (MLG Mannheim) erscheint. Wichtiger Funktionär: Helmut Günther. Die Konstituierung der Gruppe erfolgte im Spätsommer/Herbst 1972. Der Druck erfolgt bei der Gesellschaft für Albanisch-Chinesisch-Deutsche Freundschaft (GACDF), Frankfurt.

Zeitungen der MLG Mannheim sind: 'Proletarischer Kampf' - Diskussionsorgan der Marxistisch-Leninistischen Gruppe Mannheim, 'Roter Funke' - Betriebsorgan der MLG Mannheim.

Eingeschätzt werden die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg, die KPD/ML-ZK, die KPD/ML-ZB, die ABG München, die KPD, der KB und der KABD.
Q: MLG Mannheim: Politische Plattform, Mannheim Nov. 1972; Letzte gewählte Landesleitung des KABD (Hg.): Zum letzten Geleit. Zur Auflösung des Landesverbandes Bayern des KABD,o.O. 1979,S.16

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Januar 1973:
Die Marxistisch-leninistische Gruppe Mannheim (MLG) gibt die Nr.1 ihres Diskussionsorgans 'Proletarischer Kampf' (vgl. Apr. 1973) heraus mit den Beiträgen:
- "Zu den Aufgaben des 'Proletarischen Kampfes', des Diskussionsorgans der MLG Mannheim"; und
- "Kritik an der Sondernummer des NRF: 'Das Programm der westdeutschen Kommunisten'".
Q: Proletarischer Kampf Nr. 1, Mannheim Jan. 1973

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April 1973:
Anfang April 1973 erscheint die Nr.2 'Proletarischen Kampfes' der Marxistisch-Leninistischen Gruppe (MLG) Mannheim-Ludwigshafen (vgl. Jan. 1973). Helmut Günther aus Mannheim ist verantwortlich. Es ist die zweite Nummer überhaupt. U.a. wird eingangs formuliert:
"Diese Nummer des Proletarischen Kampf erscheint in einer Situation der entschiedenen Zerschlagung kleinbürgerlicher Fehler in der MLG. … Wir müssen unseren Arbeitsstil, unser Diskussionsklima verbessern, proletarisieren, gründlicher an die Betriebs- und theoretische Arbeit herangehen, proletarische Genossen … zu verantwortlicher Tätigkeit heranziehen. … Ausdruck dieser Vorwärtsentwicklung müssen die weiteren Nummern des PROKA sein."

Im Artikel "Zum Stand unserer Arbeit" wird zum Parteiaufbau u.a. ausgeführt:"
Wir selbst haben erklärt, daß wir die Bildung einer 4. Front zum Parteiaufbau als Gegenfaktor zu opportunistischem und linksradikalen Parteiaufbau-Gewurstele anstreben. Welche Schritte haben wir dazu eingeleitet? Wir haben mit verschiedenen Zirkeln Kontakte aufgenommen, die in nächster Zeit bis zur Klärung verschiedener Fragen intensiviert werden müssen. … So halten wir die Entwicklung der ML Dortmund für bemerkenswert. … Seit einiger Zeit haben wir uns in den Zusammenhang einiger Zirkel, der 'nationalen Konferenz', integriert. Diese Zirkel (ML Aachen, ML Bochum, ML Braunschweig, ML Duisburg, ML Freiburg, ML Südwest), die aus dem Zerfallsprozeß der KPD/ML hervorgegangen sind, versuchten noch im letzten Jahr, über die Arbeit an einer 'Plattform' möglichst schnell eine nationale Organisation aufzubauen. Dieser Versuch ist gescheitert, weil einerseits nicht alle beteiligten Zirkel diese Arbeit in den Mittelpunkt stellten, und andererseits das Plattform-Projekt ungenügend den Primat der Politik verwirklichte. Seitdem standen die 'nationale Konferenzen' unter dem Leitmotiv der konkreten Diskussion über anstehende Aufgaben."

Zu den ML Südwest heißt es u.a.:"
Die 'Plattform' der ML Südwest ist u. E. insgesamt ein Dokument des Sektierertums."

Zur eigenen "Politischen Plattform" (PP) vom Nov. 1972 wird u.a. ausgeführt:
"Der entscheidende Mangel der P. P. ist, daß sie nicht unsere politische Linie gegen den BRD-Imperialismus entfaltet, sondern mehr nach innen gerichtet, als Existenzberechtigung für die MLG, konstituierende Elemente für den Parteiaufbau abtrennt vom Klassenkampf. … Wir werden künftig jeweils konkret prüfen, inwiefern Teile der Plattform Markierungspunkte unserer weiteren Arbeit sein können, gleichzeitig werden wir im Proletarischen Kampf versuchen, im Kampf mit falschen Auffassungen Elemente von kommunistischer Programmatik, Strategie und Taktik zu entwickeln. … Unser entscheidender Fehler war, programmatische Arbeit von der Polemik um die grundlegenden Fragen der Bewegung zu trennen, und gleichzeitig programmatische Arbeit ziemlich geschichtslos als Anhäufung von allgemeinen Aussagen des ML mißzuverstehen. … Auf Grundlage eines falsch verstandenen 'Hauptkettengliedes' richteten wir unsere Organisation falsch aus."

Weitere Beiträge behandeln die Fahrpreiskampagne in Mannheim und die Vietnamkampagne in Mannheim, äußern sich "Zum Programmentwurf der Gruppe 'Roter Morgen'" bzw. entwickeln sie "Thesen zur Gewerkschaftsfrage".
Q: Proletarischer Kampf Nr.4,Mannheim Apr. 1973

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Mai 1973:
Die Hamburger Marxistisch-Leninistische Organisation zum Parteiaufbau löst sich auf. Das Organ 'Parteiaufbau' wird von ehemaligen Mitgliedern der Organisation weitergeführt. Die Gruppe sympathisiert jetzt mit den Bremer Komunique-Gruppen (auf S.1) bzw. strebt engere Kontakte mit folgenden Zirkeln an: SSG/Hamburg, KB/Bremen, MLG/Mannheim, FKB/ML Frankfurt, Bremer Kommunique-Gruppen (auf S.8).
Q: Parteiaufbau Nr.11,Hamburg 1973

20.03.1974:
In der Nr.12 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 13.3.1974, 27.3.1974) der KPD berichtet Emil Ludwig, der sich nun dem RFFK Mannheim angeschlossen hat, über seine Geschichte.
Q: Rote Fahne Nr.12,Dortmund 20.3.1974

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