Heidelberg-Wieblingen: Berufsförderungswerk (BFW)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.3.2019


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Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise zum Berufsförderungswerk (BFW) in Heidelberg-Wieblingen vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Aktiv am BFW waren Anhänger des KBW, die dort eine Zelle bildeten, einen 'Kommentar' herausgaben, Entlassungen fortschrittlicher Kollegen bekämpften, später auch im Betriebsrat saßen und die Arbeitsgerichtsprozesse gegen ihre Entlassung gewannen und sich mit dem presserechtlich Verantwortlichen des 'Kommentar', Jochen Noth, der wegen Beleidigung angeklagt wurde, solidarisierten.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

04.09.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg die Nr. 7 ihrer 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 25.8.1972, 7.9.1972) heraus. Berichtet wird über die Versehrten-Olympiade Heidelberg-Wieblingen.
Quelle: Arbeiter-Zeitung Nr. 7, Mannheim Sept. 1972, S. 11

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30.11.1973:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt einen 'Kommentar für die Kollegen des BFW' in einer Auflage von 200 Stück heraus mit dem Leitartikel "Griechenland".

Weitere Artikel sind:
- "'Ölkrise'"; sowie
- "Die Tarifforderungen sind raus!" zur ÖDTR.

Beigelegt ist der "Aufruf zur Solidaritätsveranstaltung mit dem Kampf des Volkes im Iran am 29.11.73 in Heidelberg zur zentralen Demonstration am 1.12.73 in Köln" von Iranischer Studentenverein (ISV), KBW, KHG und AStA-Auslandsreferat.
Q: Kommentar für die Kollegen des BFW Griechenland, Heidelberg 30.11.1973; ISV, KBW, KHG, AStA-Auslandsreferat: Aufruf zur Solidaritätsveranstaltung mit dem Kampf des Volkes im Iran am 29.11.73 in Heidelberg zur zentralen Demonstration am 1.12.73 in Köln, O. O. (Heidelberg) o. J. (1973)

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29.05.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 11 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 15.5.1974, 12.6.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "Berufsförderungswerk: Kollegen gegen Angriff auf ihre Rechte" von der Zelle BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 11, Heidelberg 1974, S. 2

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26.06.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 13 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 24.6.1974, 10.7.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "BFW: Die Auseinandersetzung verschärft sich. Widerstand gegen Rauswurf eines fortschrittlichen Kollegen".
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung o. Nr. (13), Heidelberg 26.6.1974, S. 3

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24.07.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 15 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 10.7.1974, 7.8.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "BFW: Erfolg gegen Rausschmiß" von der Zelle BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung o. Nr. (15), Heidelberg 24.7.1974, S. 2

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21.08.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 17 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.8.1974, 4.9.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "BFW: Kein Platz für fortschrittliche Kollegen" von der Zelle BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 17, Heidelberg 21.8.1974, S. 1

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04.09.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 18 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "Berufsförderungswerk: Erneuter Rausschmiss eines Vertrauensmannes vorerst verhindert - Geschäftsführung setzt sich über Urteil hinweg" zum BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 18, Heidelberg 4.9.1974, S. 1f

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18.09.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 19 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 4.9.1974, 2.10.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "Berufsförderungswerk. Aussage des Rehabilitanden T. entlarvt die BFW-Leitung" von der Zelle BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 19, Heidelberg 18.9.1974, S. 2

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16.10.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 21 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 2.10.1974, 30.10.1974) als Beilage heraus mit den Artikeln "BFW: Strafanzeige wegen Nötigung" gegen einen leitenden Arzt, von der Zelle BFW und "Der Kampf um die 40-Stundenwoche im Öffentlichen Dienst. Erfahrungen und Erfolge an verschiedenen betrieben" mit Berichten auch der Zelle BFW.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 21, Heidelberg 16.10.1974, S. 1 und 3

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30.10.1974:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 22 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 16.10.1974, 5.11.1974) als Beilage heraus mit dem Artikel "Bruno's Wahnvorstellungen. Der KBW ist ein Albtraum für den ÖTV-Sekretär Wichmann" zur ÖTV-Mitgliederversammlung im BFW am 15.10.1974.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 22, Heidelberg 30.10.1974, S. 2

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24.04.1975:
Der KBW berichtet von der Versammlung, die anfangs 116 Kollegen, u.a. auch vom BFW Wieblingen, besuchten:"
ÖTV-Angestellte für 1. Mai-Demonstration

Auf der Angestelltenversammlung der ÖTV am 24. April wurde von der Betriebsratsvorsitzenden des Rehabilitationszentrums in Neckargemünd auf die Bedeutung des 1. Mai als Kampftag der internationalen Arbeiterklasse hingewiesen und der DGB kritisiert, dieses Jahr wieder eine trauliche, beschauliche Maifeier in der Stadthalle abzuhalten. Notwendig sei es, mit den Forderungen der Arbeiterklasse und des Volkes am 1. Mai auf die Straße zu gehen. Sie legte einen Antrag vor, der den DGB auffordert, am 1. Mai in Heidelberg eine Demonstration durchzuführen. Die ca. 40 noch anwesenden Kollegen stimmten diesem Antrag zu."
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 18, Heidelberg o. J. (1975), S. 1f; Kommunistische Volkszeitung Nr. 19, Mannheim 15.5.1975, S. 6

07.05.1975:
In der 'KVZ-Ortsbeilage' (OBL) Heidelberg Nr. 18 befaßt sich der KBW u.a. mit dem ÖTV KV und dessen Angestellten Ausschuß, in dem auch das Rehabilitationszentrum Neckargemünd und das Berufsförderungswerk (BFW) Wieblingen vertreten sind.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 19, Mannheim 15.5.1975, S. 6

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15.05.1975:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 19 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 7.5.1975, 22.5.1975) als Beilage heraus mit dem Artikel "Rehabilitationszentrum = Rentabilitätszentrum" zum Tag der Offenen Tür im BFW Wieblingen am 10.5.1975.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 19, Heidelberg o. J. (1975), S. 2

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04.12.1975:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 48 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 27.11.1975, 11.12.1975) als Beilage heraus mit dem Artikel "Dienstherren - raus aus der Gewerkschaft. ÖTV-Mitgliederversammlung am Berufsförderungswerk" zum BFW, von der Zelle Wieblingen.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 48, Heidelberg 4.12.1975, S. 3

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15.01.1976:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 2 eine 'Arbeiter-Zeitung' (vgl. 8.1.1976, 22.1.1976) als Beilage heraus mit dem Artikel "Freispruch für J. Noth! BFW-Leitung will Betriebszeitung des KBW mundtot machen" zum 'Kommentar' am BFW Wieblingen, von der Zelle Wieblingen.
Q: Arbeiter-Zeitung - Ortsbeilage Heidelberg zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 2, Heidelberg 15.1.1976, S. 2

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01.03.1976:
Die Ortsgruppe Heidelberg des KBW gibt vermutlich in dieser Woche die Broschüre "Das Elend der Behinderten endet mit der Abschaffung der Lohnsklaverei!" heraus zum Berufsförderungswerk (BFW) Wieblingen und dem Rehabilitationszentrum Neckargemünd (RZN) mit den Abschnitten:
- "Mit schönen Worten soll das Volk geblendet werden";
- "Mit der Lohnsklaverei schafft die kapitalistische Gesellschaft das Elend der Behinderten";
- "Mit der Rehabilitation wollen sich die Kapitalisten ihre Pfründe erhalten oder wiederherstellen";
- "Nur mit Unterdrückung kann das Ziel der Rehabilitation erreicht werden";
- "In der Krise entlarvt sich der Schwindel besonders deutlich";
- "Bei Beschäftigten und Rehabilitanden wächst die Auflehnung gegen die Ideologie und die Durchführung der Rehabilitation";
- "Es gibt für einen Behinderten nur einen Weg aus dem Elend";
- "Die Reform der Behindertengesetze dient der Ausplünderung und Unterdrückung des Volkes";
- - "Das Rehabilitationsrecht bedeutet für die Behinderten nur Betrug und Unterdrückung";
- - "Die Gesetze entlasten den Geldbeutel der Kapitalisten und bürden der Arbeiterklasse die Kosten auf";
- "Die organisatorische Durchführung der Rehabilitation dient nicht dem Menschen, sondern dem Ziel, die Rehabilitation mit möglichst geringen Kosten durchzuziehen";
- - "Der psychologische Dienst - im Dienst der Kostenminimierung";
- - "Die Rehabilitationsberatung - Erfüllungsgehilfe der Kostenträger";
- "Der Widerstand der Kollegen gegen die Machenschaften der Stiftungsleitung wächst - die Stiftungsleitung verstärkt ihre Unterdrückung";
- - "…am Berufsförderungswerk Heidelberg";
- - "…im Rehabilitationszentrum in Neckargemünd";
- - "Als Antwort auf den Widerstand der Kollegen plant Boll eine neue ungeheuerliche Unterdrückungsmassnahme: allen Beschäftigten der Stiftung Rehabilitation soll ein Maulkorb umgehängt werden!"
Q: KBW: Das Elend der Behinderten endet mit der Abschaffung der Lohnsklaverei!, Heidelberg o. J. (1976)

25.11.1976:
Der KBW Bezirksverband Rhein-Neckar II gibt zur heutigen Nr. 47 (vgl. 18.11.1976, 2.12.1976) die 'Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) heraus mit dem Artikel "Einstellung aller Prozesse gegen J. Noth!", verantwortlich für den 'Kommentar' am BFW, von der Zelle Wieblingen.
Q: Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 47, Heidelberg 1976, S. 3

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30.11.1976:
Der KBW (vgl. 2.12.1976) berichtet aus Heidelberg:"
Prozess Noth gegen BFW

Der Prozeß in dem Jochen Noth, Mitglied des ZK des KBW, wegen einer Reihe Enthüllungen über das Berufsförderungswerk angeklagt ist, wurde am 30.11. nach kurzer Dauer auf den Montag, 6.12., 14 Uhr Saal 1 Landgericht verschoben."
Q: Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 48, Heidelberg 1976, S. 3

16.12.1976:
Der KBW Bezirksverband Rhein-Neckar II gibt zur heutigen Nr. 50 (vgl. 9.12.1976, 23.12.1976) die 'Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) heraus mit dem Artikel "Einstellung des Prozesses gegen J. Noth!" wegen dem 'Kommentar' am BFW.
Q: Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 50, Heidelberg 1976, S. 3

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19.01.1977:
Der KBW rief auf:"
Einstellung des Verfahrens gegen J. Noth!

Heidelberg. Im Dezember wurde J. Noth, Mitglied des ZK des KBW, zu einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten ohne Bewährung verurteilt, weil in der Betriebszeitung des KBW für die Kollegen des Berufsförderungswerk über den Selbstmord eines Kollegen, dem mit Gehaltskürzungen gedroht und wegen eines verlorenen Generalschlüssels belangt werden sollte. Die Staatsanwaltschaft hatte dieses Urteil verlangt und erhalten, weil J. Noth gegenüber dem Geschäftsführer des BFW, dem CDU-Mitglied Glowitz dieselben Feststellungen nochmals erhoben hatte. Eben deshalb - wegen Beleidigung des Herrn Glowitz - soll er erneut bestraft werden. Der Prozeß findet statt am Mittwoch, 19.1.77, 9.40 Uhr Amtsgericht Heidelberg."
Q: Bezirksbeilage zur Kommunistischen Volkszeitung Nr. 2, Heidelberg 1977, S. 3

Mai 1977:
Die Revolutionär-Sozialistische Initiative (RSI) gibt in Mannheim / Ludwigshafen vermutlich im Mai ihre Zeitung 'Sand im Getriebe' Nr. 2 (vgl. 14.3.1977, 8.7.1977) heraus mit dem Artikel "BFW-Modell BRD" zum Berufsförderungswerk in Heidelberg.
Q: Sand im Getriebe Nr. 2, Mannheim o. J. (1977), S. 10

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Letzte Änderung: 13.10.2021