Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 51, West-Berlin, 11. November 1967

11.11.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 51 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "Gesetzesvorlage zur Wiederherstellung der Pressefreiheit".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Klaus Schütz: Die alte Taktik gegenüber Studenten"
- "Sickert: GSG soll auf Linie gebracht werden"
- "DDR: GAStArbeiter aus Ungarn"
- "Jungsozialisten: Schwarzer Peter an Sofia abgeben"
- "Universität Hamburg: Ordinarius wünschte Studenten ins KZ"
- "Urteil: Zeugen als Gesinnungsgenossen abqualifiziert"
- "West-Berliner Justiz: Verfahren gegen Studenten laufen"
- "Dr. Weissmann: Ausländergesetz liberal gehandhabt"
- "Personalien"
- "Das Zitat der Woche"
- "Hinweise der Redaktion"
- "Hinweise des Republikanischen Clubs"
- "Extra über uns"
- "Extra-Dokumentation"

Berichtet wird u. a. über Klaus Schütz, der sich am 24.11. den Studenten stellen will. Dies betrifft die Kirchliche Hochschule. Eine Einladung des AStA der FU lehnte er ab. Ein Ordinarius der philosophischen Fakultät der Uni Hamburg soll sich mit den Worten geäußert haben: "Ihr gehört alle ins Konzentrationslager". Ein Student an der FU ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Er soll bei der Vietnam-Demo "gemeinsam mit anderen" den Fußgängerverkehr am Kranzlereck "völlig zum Erliegen" gebracht haben. Gegen einige Studenten sollen Prozesse geführt werden. U. a. geht es um eine "Verleumdung zum Nachteil des Generalstaatsanwalts beim Landgericht Berlin. Es geht dabei um den sogenannten Steckbrief gegen Dr. Dehnicke, in dem ihm Rechtsbeugung zum Nachteil von Fritz Teufel vorgeworfen wurde". Biographische Daten gibt es zu: Sammy Drechsler, Gerrt Börnsen, Herbert Wehner.

Am 12.11. soll im RC ein Abend mit der Iranischen Studentenvereinigung stattfinden. Jiri Hajek aus der CSSR will am 15.11. über Fragen der Literaturpolitik sprechen. In der Extra-Dokumentation: "Gesetzesvorlage zur Wiederherstellung der Pressefreiheit" geht es um die "Springer-Enteignung". Dazu hat der RC eine Broschüre vorgelegt. "In zweimonatiger Arbeit hat er eine Dokumentation über die Position und den Machtmissbrauch des Springer-Konzerns zusammengestellt". Zum Entwurf heißt es noch: "Dem Entwurf vorangestellt ist eine ausführliche Dokumentation über die Praktiken des Springer-Konzerns. In einem zweiten Teil werden Überlegungen darüber angestellt, wie die zunehmende Pressekonzentration gesteuert werden könne. Der Vorschlag, ein Gesetz zum Verbot einer weiteren Expansion zu erlassen, wird abgelehnt, da er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll ist und die überragende Stellung eines Konzerns damit nicht erschüttert werden kann. Weiter denkbar wäre ein Gesetzentwurf über Kontrolle des Machtmissbrauchs durch ein Pressegericht, oder eine Aufsichtsbehörde. (…) Die Struktur der Presse, die dies ermöglicht, ist in der BRD und in Westberlin erheblich gefährdet und zum Teil schon nicht mehr vorhanden".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 51, West-Berlin, 11. November 1967.

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