Berlin:
Rote Zelle Ingenieurstudenten (Rotzing) und Rote Zelle Bau (RZB):
"Roter Funke" (1970-1972)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 26.4.2024

Der "Rote Funke" erscheint erstmals im August 1970 und wird bis zur Nummer 4/1970 (November 1970) von der "Roten Zelle Ingenieurakademien" herausgegeben. Ab der Nummer 5 ist die "Rote Zelle Ingenieurstudenten" (Rotzing) für die Zeitung, die an der TFH in West-Berlin erscheint, verantwortlich. Ab der Ausgabe 5/1972 wird er gemeinsam mit der "Roten Zelle Bau" (RZB) herausgegeben.

In der Nr. 1 wird die Zeitung vorgestellt: "Das Projekt dieser Zeitung ergibt sich konsequent aus der Arbeit der Roten Zelle Ingenieurakademien. Es ist daher notwendig, auf die Entstehung, den Weg und die Ziele der Rotzing näher einzugehen.

Die Rotzing ist nach dem Streik im SS 1969 entstanden. Informationsveranstaltungen, Aufklärungskampagnen, Arbeitsgruppen und Aktionen wurden vom Streikrat geplant und koordiniert. Im Streikrat trafen sich regelmäßig die Ing.Studenten, die die Erfahrung mit der Lüge der gleichen Ausbildungs- und Berufschance für alle gemacht hatten. Dabei wurde die Sinnlosigkeit, mit dem Berliner Senat zu verhandeln, erkannt, der zwar unwesentliche Zugeständnisse machte, aber nur, um die Forderungen nach einer grundlegenden Studienreform nicht erfüllen zu müssen. Dadurch entwickelte sich bei den Ing. Studenten eine Kampfbereitschaft für die sofortige Veränderung der Studienbedingungen. (…)

Innerhalb der Aufarbeitung der Streikzeit ergab sich für uns die Konsequenz, unsere Ziele neu zu formulieren und uns in theoretischer und praktischer Hinsicht zu organisieren, um ein einheitliches Vorgehen in Bezug auf die Konflikte an den Ingenieurakademien zu gewährleisten. Das führte zur Gründung der Rotzing.

Wir betrieben Schulung, um die vielfältigen Erscheinungsformen des Klassencharakters der Ausbildung zu erkennen. Uns wurde klar, dass wir unsere Forderungen letztlich nur im Kampf für die objektiven Interessen der gesamten Arbeiterklasse durchsetzen können, das heißt, wenn wir die Interessen der meist ausgebeutensten Schichten der Arbeiterklasse zu unseren eigenen machen." (Roter Funke, Nr. 1/1970, S. 2)

Arbeitskreise bzw. Kampagnen waren zunächst:

Als Fehler dieser Kampagnen wird festgehalten: "Der Fehler der Rotzing im Zusammenhang mit diesen Kampagnen war, dass sie nur einmalige Aktionen blieben". (RF 1/70, S. 3) Und: "Dieser Mangel an weiterführender Praxis geht darauf zurück, dass die Rotzing in dem Bestreben sich zu konsolidieren, ein Übergewicht auf abstrakte Organisationsdebatten legte und darüber der konkrete Kampf an der Akademie vernachlässigt wurde". (ebd.)

Die Alternative der Rotzing sei es gewesen, eine eigene Zeitung herauszugeben: "Aus der Erfahrung des letzten Semesters und der Notwendigkeit an die inhaltliche Erarbeitung von Studienalternativen zu gehen, ziehen wir die Konsequenz ein Instrument zu schaffen, mit dem in der öffentlichen Auseinandersetzung um die Konflikte an den Akademien den Studenten die Möglichkeit gegeben wird, sich aktiv an der politischen Arbeit zu beteiligen. Der Informationsfluss zwischen den Studenten und der Rotzing über die Aktivitäten der Rotzing, wie Aufdeckung von Mauscheleien, Klausurenverweigerungskampagnen, Dozentenkritiken, Studienkollektiven und kollektive Praktika, soll durch diese Zeitung wesentlich verbessert und damit ein entscheidender Mangel in unserer Arbeit beseitigt werden". (RF 1/70, S. 3f.)

Durch die Spaltung im SS 1969 bestand die Rotzing zunächst "aus einer zahlenmäßig sehr starken Beuth-Zelle und einer schwachen Gauß-Zelle. Daher fiel es hauptsächlich der Beuth-Zelle zu, eine Strategie für die Politik der Jahre 71/72 zu erarbeiten, während sich die Gauß-Zelle mehr darauf konzentrierte nach der Abspaltung der AO-Fraktion die Zelle zu regenerieren und zu konsolidieren". (Kampfbericht der Rotzing. Das sozialistische Studium beginnen. Das alternative Studium erkämpfen, WS 1970/71, S. 7f.)

Im ROTEN FUNKEN setzte die Debatte um das "sozialistische Studium" mit der Nr. 2/1971 vom Oktober ein. Aufhänger dazu waren ein "Untersuchungsbericht des Senats" und die Debatte im Berliner Abgeordnetenhaus vom 22.10., in der "die erste Runde der Konterrevolution gegen die Roten Zellen" eröffnet wurde. (RF, 2/70, S. 2) Und sie wurde in der Nr. 9/1971 fortgesetzt.

Im Artikel "Das sozialistische Studium beginnen, das alternative Studium erkämpfen!" rief der "Zentralrat der Studienkollektive" dazu auf, "sich durch das alternative Studium zu emanzipieren" und das "alternative Studium" aufzubauen. "Alternativ zu studieren" würde heißen, "sich in den Dienst des Proletariats zu stellen. (…) Daher ist das alternative Studium eine starke Bewegung, die von den Massen der sich ihrer Situation bewussten und bewusst werdenden Studenten ausgeht". (Roter Funke, Nr. 9, S. 6f.)

Der ROTE FUNKE wolle so ein Instrument sein, um den Prozess einzuleiten: "Die Rotzing muss sich an den Erfordernissen der Klassenkämpfe orientieren" und "einen Beitrag für die Organisierung des Proletariats in den Betrieben leisten". (ebd., S. 8) Damit würden die "Perspektiven des Kampfes" an der TFH deutlich werden (Roter Funke, Nr. 16, S. 2). Darin müsse der ROTE FUNKE eingebunden werden.

Gegen neue "Lohnsysteme", gegen "kapitalistische Verwertung von Technik" und "bürgerliche Wissenschaften" (ebd.) wird das "sozialistische Studium" gesetzt. Es sollte aufzeigen, "wie wir schon jetzt durch solidarischen Kampf und kollektive Arbeitsformen aufheben, dass sich die Kapitalisten mit den Fabriken und Maschinen auch das Wissen um den Produktionsprozess angeeignet haben, damit wir Fähigkeiten entwickeln, gültig auf dem langen Marsch der Verwaltungswege im Bürokratenmorast zu ersticken" (S. 3)

Gleichzeitig will man mit der "Roten Woche" "den gegenwärtigen Kampf und seine Perspektiven" eröffnen: "gegen die Machenschaften der kapitalistenhörigen Kultusbürokratie und ihrer speichelleckerischen Dozenten an der Berliner Akademie (…) zur Ausarbeitung und Durchsetzung eines sozialistischen Studiums". (S. 3) Diese Aktivitäten würden dazu führen, "dass die Ingenieure ihre objektiven Interessen, die mit denen der Arbeiter übereinstimmen, kämpfend verwirklichen". (S. 4)

Zum ROTEN FUNKEN und zum "politischen Geschehen" an der THF wurde weiter erklärt: "Für politisch engagierte Studenten, oder solche, die sich politisch engagieren wollen, ist es zunächst unverständlich, wieso es 2 linke Gruppen an der TFH gibt, die sich beide ROTE ZELLEN nennen, deren Programm auf den ersten Blick auch nahezu identisch erscheint (gemeint ist die Rote Zelle Gauß, d. Vf.). Beide Gruppen propagieren das sozialistische Studium, beide verfolgen das Ziel einer Ausbildung im Dienste des Volkes, beide Gruppen unterstützen den Kampf gegen Kapitalismus und Imperialismus."

Zur Auseinandersetzung mit der Roten Zelle Gauß im ROTEN FUNKEN und mit dem KSV ist wenig bekannt. Es gibt nur den Hinweis: "Neuerdings gibt es auch die ROTE ZELLE GAUß in Zusammenarbeit mit der ROTEN ZELLE POST, beide wiederum als Teil des KSV (Kommunistischer Studentenverband), und dieser gibt unter Führung und Anleitung der 'Kommunistischen Partei Deutschlands, eine eigene Zeitung heraus. (…) Dagegen nimmt sich das Wiedererscheinen des ROTEN FUNKEN in diesem Semester, der damit seit über einem Jahr regelmäßig herausgegeben wird, recht bescheiden aus: stellt er doch lediglich eine konsequente Fortsetzung unserer bisherigen Politik dar, den sozialistischen Standpunkt immer wieder offen gegenüber der Studentenschaft zu vertreten und die Studenten einzubeziehen in unsere politische Arbeit". (Roter Funke, 18/71, S. 6)

Die "Genossen der Roten Zelle Gauß operieren mit dem Begriff 'Massenlinie'. 'Hauptaufgabe des KSV ist die Massenarbeit unter den Studenten', heißt es in ihrem Blatt. (…) Die Konsequenz des KSV ist jedenfalls nicht der Aufbau einer starken selbständigen Massenorganisation, wie sie von der Rotzing angestrebt wird. (…) Wir betrachten die ideologische Auseinandersetzung - solange sie noch geführt wird - als einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bewusstseins und damit zur Stärkung der Linken insgesamt". (ebd., S. 7)

Mit der Ausgabe 2/1972 vom 5. April 1972wurde die Rote Zelle Bau (RZB) Mitherausgeberin der Zeitung, deren Mitarbeit sich bereits mit dem Artikel "Alternatives Studium an der Bauakademie" vom April 1971 angekündigt hatte: "Mit diesem Artikel beginnt die Rote Zelle Bau ihre praktische Mitarbeit am ROTEN FUNKEN". (Roter Funke, 10/1971, S. 11). Fortan steuerte die RZB wiederholt Artikel zum ROTEN FUNKEN bei (vgl. etwa Roter Funke 4/1972, 6/72).

Im ROTEN FUNKEN Nr. 10 wurde zum "Vereinheitlichungsprozess zwischen der Roten Zelle Bau und der Rotzing" Stellung bezogen. Dazu heißt es: "Die Rotzing, die zu Beginn des letzten Semester ihre bisherige politische Arbeit einer intensiven Selbstkritik unterzog, sich in die Lage versetzte, ihre nächsten Schritte an den Ingenieurschulen in den Rahmen einer Strategie zu stellen und sich so von einer Sektierergruppe zu einer sozialistischen Massenorganisation entwickelte, schuf damit die Voraussetzungen, den Vereinheitlichungsprozess mit der Roten Zelle Bau einleiten zu können (siehe: Kampfprogramm der Rotzing, WS 70/71). Denn nicht die abstrakt ideologische Diskussion, sondern nur die Auseinandersetzung in Theorie und Praxis kann die Einheit auf einer höheren Ebene wieder herstellen!

Nach dem großen Streik hatte die Rotzing die Ingenieurstudenten ohne genauere Analyse ihrer späteren Stellung im Betrieb umstandslos zu Handlangern des Kapitals erklärt. Sie wollte deshalb den Massen auch keine eigenen organisatorischen Instrumente des Kampfes in die Hand geben, da sie befürchtete, die Massen der Ingenieurstudenten würden diese nur benutzen, um ihre ständischen Interessen durchzusetzen und sich so zu noch besseren Kapitalagenten machen. Die Rotzing wollte damals nur anhand des Aufgreifens kleinerer Konflikte einzelne Ing. Studenten politisieren, um sie dann in der Rotzing zu organisieren und dort zu Kommunisten zu erziehen. Die Zelle der Rotzing an der Bau-Akademie dagegen analysierte die Widersprüche in der Ingenieurausbildung, die den Studenten die Unterdrückung in der Ausbildung erfahrbar gemacht, und entwickelte so das Studienkollektivkonzept." (Roter Funke, 10/1971, S. 2).

In der "Sondernummer" vom 20.11.1972 (vermutlich die letzte Ausgabe) erklärte die ROTER-FUNKE-Redaktion in "Eigener Sache": "In der Tat sind seit dem Erscheinen des letzten ROTEN FUNKEN fast vier Monate vergangen (…) Warum ist also im letzten Monat kein ROTER FUNKE erschienen? Aufgrund des Prinzips von Kritik und Selbstkritik sind in der Rotzing und RZB Diskussionsprozesse eingeleitet worden über die Bestimmung und Konzeption des ROTEN FUNKEN. Bis zum Ende dieses Diskussionsprozesses wird der ROTE FUNKE aufgrund eines Beschlusses nicht herausgegeben". (Roter Funke, Sondernummer, 20.11.1972, S. 7f.)

Das mittlerweile konstituierte "Initiativkomitee der Roten Zellen", das möglicherweise darauf insistierte, den Rahmen der Rotzing neu zu definieren, war womöglich schon im Herbst der Initiator für die längerfristige Perspektive des Kampfes der Rotzing, der in der "Entstehung der Kommunistischen Hochschulorganisation" gipfeln sollte. (Roter Funke, 3/70, S. 30) "Die politisch bewussten Studenten werden aber letztlich entscheiden, welche Ansätze politischer Arbeit die richtigen sind und welche zum Erfolg führen". (ebd.)

Wichtige programmatische Inhalte im ROTEN FUNKEN waren:

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

August 1970:
Die "Rote Zelle Ingenieurakademien" gibt die Nr. 1 der Zeitung "Roter Funke" heraus. Zur Herausgabe wird erklärt: "Das Projekt der Zeitung ergibt sich konsequent aus der Arbeit der Roten Zelle Ingenieurakademien. Die Rotzing entsteht nach dem Streik im SS 1969. Innerhalb der Aufarbeitung der Streikzeit ergab sich für uns die Konsequenz, unsere Ziele neu zu formulieren und in praktischer Hinsicht zu organisieren, um ein einheitliches Vorgehen in Bezug auf die Konflikte an der Ingenieurakademie zu gewährleisten. Das führte zur Gründung der Rotzing". (Roter Funke, Nr. 1/1970, S. 2)
Inhalt:
- Das Fachhochschulgesetz
- Für kollektive Arbeits- und Prüfungsformen
- Solidarität mit der palästinensischen Befreiungsfront
Parolen dazu:
- Es lebe der Sieg im palästinensischen Volkskrieg
- Es lebe die sozialistische Weltrevolution!
Quelle: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 1, West-Berlin, o. J. (August 1970).

Oktober 1970:
Die "Rote Zelle Ingenieurakademien" gibt die Nr. 2 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt:
- Rote Woche
- Situationsbericht des Semesters C 2
- Semesterbesprechung C 2 vom 6.10.1970
- Offener Brief an Direktor Köhler
- Zur Festnahme des Genossen Mahler
- Bericht des Semester M 5
- Prüfungen
- Protokoll der Fachschaftsversammlung
- Resolution für kollektive Praktika

Parolen zur "Roten Woche":
- Für ein sozialistisches Studium
- Für kollektive Praktika
- Organisiert Euch in der Roten Zelle
Q: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 2, West-Berlin, o. J. (Oktober 1970).

November 1970:
Die "Rote Zelle Ingenieurakademien" gibt die Nr. 3 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt:
- Die rote Woche beginnt
- Konflikte bei Gauss
- Kollektive Praktika
- Ausbildung zu Kapitalistenknechten
- Bericht von der Roten Woche
- Die sozialistischen Tutoren kommen

Zur Abspaltung von der "Rotzing" zu "Rotzing Gauß" wird u. a. erklärt: "Hintergrund der Spaltung ist der Fraktionsprozess innerhalb der gesamten Berliner Linken, im Wesentlichen die Auseinandersetzung mit der KPD/AO". (Roter Funke, Nr. 3/1970, S. 29).
Q: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 3, West-Berlin, o. J. (November 1970).

November 1970:
Die "Rote Zelle Ingenieurakademien" gibt die Nr. 4 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt:
- Die neue Prüfungsordnung
- Dozentenkritik
- Zur Frage des Antisemitismus (aus 'Al Djabha - Die Front')
- Vorprüfung
Q: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 4, West-Berlin, o. J. (November 1970).

Dezember 1970:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 5 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt:
- Kollektive oder Teamarbeit?
- Ausbildung zu Kapitalistenknechten (Fortsetzung)
- Ingenieure im Konstruktionsbüro
- Vorprüfung
Q: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 5, West-Berlin, o. J. (Dezember 1970).

Dezember 1970:
Vermutlich im Dezember gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 6 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Black-Panther-Party" heraus.
Inhalt u. a.:
- Freiheit für Angela Davis und Bobby Seale
- Kurzarbeit zur Sicherung der Unternehmerprofite
- Kollektive oder Team-Arbeit?
- Kollektives Praktikum in C 1
- Dozentenkritik
- Vorprüfung

Informiert wird u. a. über A. Davis und Bobby Seale. Dazu heißt es u.a.: "Internationale Solidarität und Solidarität mit den Black Panther, kann für uns nur heißen, den Klassenkampf im eigenen Land voranzutreiben. (…) Deshalb rufen wir zur Gründung eines Black-Panther Solidaritätskomitees auf. (…) Bekunden wir unsere Solidarität mit der Black-Panther Party und allen politischen Häftlingen". (S. 4f.)
Parolen sind:
- Freiheit für Angela Davis und Bobby Seale!
- Freiheit für alle politischen Gefangenen!
- Tod dem US-Imperialismus!
- Solidarität mit der Black-Panther Party!
- Power to The People!

Eine Soli-Demo soll am 12.12. Stattfinden. Die Rotzing ruft "zur Gründung eines Solidaritätskomitees für die Black-Panther Party" am 11.12. auf. Geworben wird für die "Geschichte der Kommunistischen Jugendinternationale", die bei der Trikont-Kooperative in München erhältlich sei.
Quelle: Rotzing: Roter Funke, 1. Jg., Nr. 6, West-Berlin, (Dezember 1970).

Januar 1971:
Vermutlich im Januar gibt die Rotzing eine "Sondernummer" ihres "Roten Funken" mit der Schlagzeile "Streik-Zeitung" heraus. Dazu heißt es u. a.: "Die Maßnahmen Steins am Ende des Jahres zum faktischen Verbot der Ansätze des sozialistischen Studiums am germanistischen Seminar der FU, haben um ein Vielfaches verstärkt die Frage nach den Prinzipien des Aufbaus eines sozialistischen Studiums einerseits und den Kampfmaßnahmen gegen ein Verbot andererseits aufgeworfen. Wir können ein sozialistisches Studium nur erkämpfen, wenn wir uns massenhaft dessen Inhalte erarbeiten und damit ein Verbot der Roten Zellen wirkungslos machen. Der Kampf gegen ein Verbot der Rote Zellen kann nur Erfolg haben, wenn wir massenhaft für das sozialistische Studium eintreten und mit dem alternativen Studium beginnen. (…) Die kämpferische Durchsetzung des alternativen Studiums ist der erste Schritt hin zum sozialistischem Studium, der erste Schritt dazu, die kapitalistische Ver-Bildung durch ein gesellschaftsbezogenes Studium restlos zu ersetzen.

Auf der letzten Vollversammlung wurde nach einer ausführlichen Diskussion der Streikaufruf verabschiedet. Die Ablehnung der Studenten gegen die Misswirtschaft des bestehenden Systems und das Bewusstsein über die Notwendigkeit, den Kampf für das alternative Studium zu führen zeigte sich deutlich an der spontanen und zahlreichen Beteiligung am vorläufigen Streikrat. Das hier ausgearbeitete Programm für die nächste Streikwoche beinhaltet Vorschläge für die Diskussion um die Veränderung von Form und Inhalt des Ingenieur-Studiums. Wir rufen die Ingenieurstunden auf, sich massenhaft zu solidarisieren und an den geplanten Veranstaltungen teil zunehmen. Kampf dem Verbot, der Roten Zellen! Für ein sozialistisches Studium! Aktiver Massenstreik!" (S. 2) Dazu wird noch eine "Resolution" veröffentlicht. Dazu heißt es unter 1: "Die hier versammelten Studenten verurteilen die Dozenten, die mit Vermutungen und falschen Beschuldigungen andere Dozenten, Assistenten und Studenten emotional gegen die Roten Zellen aufgehetzt haben". (S. 11)
Inhalt u. a.:
- Aufruf der Rotzing zum Streik
- Termine in der aktiven Streikwoche (Streikkalender)
- Programm des aktiven Massenstreiks
- Chronologie der letzten Woche
- Das trojanische Pferd, oder: schmeißt den Tippe auf die Kippe
- Rechtsradikalismus

Geworben wird für die "Geschichte der Kommunistischen Jugendinternationale", die bei der Trikont in München erhältlich sei.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Sondernummer, West-Berlin, (Januar 1971).

Januar 1971:
Vermutlich im Januar gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 7 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Senat Bankrott - Wahlboykott!!
- Streikaktion in NRW
- Kollektive oder Teamarbeit?
- Vorwort zum Untersuchungsbericht über die Maschinenfabrik Shanghai
- Der Weg zur Ausbildung von Ingenieuren und technischem Personal
- Tod dem Faschismus! Für ein rotes Spanien!
- Studium in China
- 'Kultur'-Senator Stein verbietet 3 Lehrveranstaltungen der Roten Zelle Germanistik! Resolution

Informiert wird u. a. über die "Möglichkeit des Verbots der Roten Zellen". Vorgeschlagen wird Kommissionen zu bilden mit dem Ziel: "dafür zu arbeiten Alternativen zu entwickeln und in Kampfeinheit mit dem Zentralrat der Studienkollektive dafür zu arbeiten, dass diese Alternativen im nächsten Semester in die Praxis umgesetzt werden". (S. 4) Informiert wird noch über "Streikaktionen in NRW" (S. 5) und über den Faschismus in Spanien.
Geworben wird u. a. für die "Trikont-Verlagskooperative". Dort ist auch erhältlich: E. Varga: "Testament. Der russische Weg zum Sozialismus und seine Ergebnisse".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 7, West- Berlin, (Januar 1971).

Januar 1971:
Vermutlich im Januar gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 8 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile: "Kampf dem Verbot der Roten Zellen" heraus.
Inhalt u. a.:
- Kampf dem Verbot der Roten Zellen
- Kollektive oder Teamarbeit?
- Polen: Aufstand der Arbeiterklasse
- Alternatives Studium
- Der Weg zur Ausbildung von Ingenieuren und technischem Personal
- Studium in China
- Kultur-Senator Stein verbietet 3 Lehrveranstaltungen der Roten Zelle Germanistik

Informiert wird u. a. über ein Verbot von "drei offiziellen Lehrveranstaltungen der Roten Zelle Germanistik" (S. 2ff.), über eine "Resolution" vom 13.1. gegen das Verbot der Veranstaltungen der Rotzeg (Rote Zelle Germanistik). Geworben wird u. a. für Schriften aus dem Münchener Trikont-Verlag. U. a.: Ch. Bettelheim: "China und die Sowjetunion. Zwei Modelle der Industrialisierung". Aufgerufen wir zu einer Vollversammlung aller Akademiker am 1.2.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 8, West-Berlin, (Januar 1971).

März 1971:
Vermutlich im März gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 9 ihrer Zeitung "Roter Funke unter dem Titel "Das sozialistische Studium beginnen. Das alternative Studium erkämpfen!" heraus.
Inhalt u. a.:
- Kritik und Selbstkritik des Redaktionskollektivs Roter Funke
- Das sozialistische Studium beginnen! Das alternative Studium erkämpfen!
- Zentralrat zur Tutorenforderung
- Kollektive oder Teamarbeit?
- Organisiert Euch in der Rotzing. Die Schulung zum Instrument des Kampfes machen
- 1871-1971: 100 Jahre Pariser Commune
- Freiheit für alle politischen Gefangenen
- Den politischen Kampf aufnehmen! Gauß-Zelle der Rotzing gegründet!
- PEKING RUNDSCHAU: USA-Marionettentruppen vom laotischen Volk schwer angeschlagen

Informiert wird u. a. über das "sozialistische Studium". Dazu heißt es u. a: "Der Zentralrat der Studienkollektive beschafft auf Anforderung der Seminare Tutoren und erstellt das von entsprechenden Rotzing-Ausschüssen erarbeitete Material zur Verfügung. Außerdem leistet er Hilfestellung bei der Beschaffung entsprechender Literatur für die Seminarteilnehmer. Der Zentralrat der Studienkollektive fordert alle Studenten auf, die sich durch das alternative Studium emanzipieren wollen, sich in die Teilnehmerliste einzutragen. Stärkt durch Eure Teilnahme den Aufbau des alternativen Studiums. Bildet Studienkollektive und stärkt dadurch den Zentralrat!!" (S. 6) Informiert wird weiter, dass der akademische Senat am 5.4. "eine öffentliche Sitzung zur Verabschiedung der Tutorenordnung abhält". (S. 8) Dazu ruft der Zentralrat zu einem Teach-in am 2.4. auf. Dort will man über "die Tutorenfrage und das alternative Studium" beraten. (S. 9) Zu Schulungsterminen, u. a. "über die Fragen eines offensiven Hochschulkampfes", wird zum 6.4. eingeladen, ebenfalls zur "öffentlich Redaktionssitzung". Geworben wir u. a. für "Spartakus. Politische Buchhandlung" in Hamburg, für Schriften der "Basisgruppe der Geschichtswissenschaft an der Hamburger Uni". Dort ist u. a. erhältlich: "Zur stalinistischen Philosophie". Bei der Redaktion des "Roten Funken" ist sofort erhältlich: "Der Kampf der Rotzeg".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 9, West-Berlin, (März 1971).

April 1971:
Vermutlich im April gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 10 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Den Kampf vereint vorantreiben! Vereinheitlichung zwischen Rotzing und RZB" heraus.
Inhalt u. a.:
- Den Kampf vorantreiben. Vereinheitlichungsprozess zwischen der Roten Zelle Bau und der Rotzing eingeleitet
- Es lebe der Rote 1. Mai
- Zum 1. Mai muss eine intensive Diskussion um die Gewerkschaften einsetzen
- Semester Bericht E 2 Beuth
- Dozentenkritik Beuth
- Alternatives Studium an der Bauakademie
- Rote Hilfe West-Berlin. Den Aufbau der Solidaritätsorganisation des Volkes vorantreiben
- Die Geschichte des 1. Mai
- Das alternative Studium
- 25. Ordentliche Mitgliederversammlung des SVI in Karlsruhe

Informiert wird u. a. über die kommende Zusammenarbeit zwischen der Rotzing und der RZB. Dazu heißt es: "Der vorläufige Zusammenschluss drückt sich in gemeinsamen Plenen und gemeinsamer Ausschussarbeit aus. (…) Um allen Studenten eine Vorstellung davon zu geben, wie die nächsten Schritte unserer Politik aussehen, werden wir im nächsten 'Roten Funken' mit dem Abdruck der Kampfprogramme beider Zellen beginnen". (S. 3) Informiert wird weiter über den 1. Mai, über die Gewerkschaftsfrage, über Dozentenkritik. Die RZB steuert den Artikel: "Alternatives Studium an der Bauakademie" der Ausgabe bei. Zu einer Schulungsgruppe am 20.4. wird eingeladen. Termine der RZB sind u.a.:
- 15.4. Zentralrat der Studienkollektive
- 19.4. Alternatives Studium

Zur 1. Mai-Kampagne will die Rotzing am 17.4. "vier Agitationsdemonstrationen in den West-Berliner Arbeitervierteln durchführen" (S. 6). Bei der Redaktion des "Roten Funken" ist sofort erhältlich: "Das Kampfprogramm der Rotzing". Zu Spenden für die "Rote Hilfe West-Berlin" wird aufgerufen.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 10, West-Berlin, (April 1971).

April 1971:
Vermutlich noch im April gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 11 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Zum 1. Mai 1921" heraus.
Inhalt u. a.:
- Aufruf der Rotzing und der RZB zum Roten 1. Mai
- Zur Gewerkschaftsfrage: Den Klassenkampf vorantreiben, die Kampforgane aufbauen!
- Es leb die Kommune. 100 Jahre Pariser Kommune
- Die Geschichte des 1. Mai
- Das alternative Studium
- 25. Ordentliche Mitgliederversammlung des SVI (Studentenverband der Fachhochschulen und Höheren Fachschulen in der Bundesrepublik und West-Berlin e.V.)

Informiert wird u. a. über den 1. Mai. Die ROTZING und die RZB rufen zum 1. Mai und zur "1. Mai-Demonstration, 10. Uhr, Karl-Marx-Platz" auf (S. 2).
Parolen sind u. a.:
- Kampf gegen Entlassungen, Kurzarbeit und Lohnabbau!
- Gleicher Lohn für Deutsche und ausländische Arbeiter!
- Das System der Lohnarbeit muss weg!
- Erkämpfen wir den Sozialismus!
- Für den Sieg im bewaffneten Volkskampf in Kambodscha, Laos, Vietnam!
- Es lebe der proletarische Internationalismus!

Informiert wird weiter über die Gewerkschaftsfrage, wozu "im Rahmen des Sozialistischen Studiums ein Alternativ-Seminar zur Gewerkschaftsfrage" stattfinden soll. (S. 11) Informiert wird noch über die Kommune von 1871. Die 25. ordentlich MV des SVI fand vom 16.4.-18.4. in Karlsruhe statt, wo ein neuer Vorstand gewählt wurde. Eine Großveranstaltung zum 1. Mai soll am 29.4. stattfinden, ein Teach-in am 30.4.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 11, West-Berlin, (April 1971).

Mai 1971:
Vermutlich im Mai gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 12 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Tippe lässt die Maske fallen!!" heraus.
Inhalt u. a.:
- Tippe lässt die Maske fallen
- Erfahrungsberichte der Studienkollektive
- Semester Bericht E 2 Beuth
- Kampf dem Hochschulrahmengesetz!
- Kampf der Verschleppung!
- Die ROTZING entwickelt ein neues Anfängerschulungskonzept für die Genossen
Der Gauß Akademie

Informiert wird u. a. über die "Einführung des Fachhochschulgesetz". Es würde deutlich, dass es auch "den Kampf der Reaktion gegen oppositionelle und sozialistische Studenten beinhaltet". (S. 2) Weiter wird berichtet über das HRG. Eine 2. Lesung findet Ende Mai statt. Das HRG habe folgende Funktionen:
- Der Staat nimmt die Hochschulen energisch an die Kandare!
- Wo es unmittelbar um die Interessen des Monopolkapitals geht, wird der Einfluss der Hochschulorgane völlig ausgeschaltet!
- Die Dequalifizierung wird gesetzlich festgelegt"
- Der Numerus Clausus wird gesetzlich festgelegt und kann vom Staat angeordnet werden!
- Die autonome Interessenvertretung der Studenten, die Studentenschaft, wird unter scharfe staatliche Kontrolle gestellt!
- Die Studenten werden zur wirkungslosen Mitwirkung bei der 'Selbstverwaltung' verpflichtet. Der Mitbestimmungsbetrug wird durchsichtig!
Dazu meint man noch: "Diese reaktionäre Karikatur von Demokratie entlarven, die studentischen Kampforgane aufbauen". (S. 13)

Zum "Mahler-Prozess" lauten die Parolen:
- Kampf dem Justizterror!
- Verhindert die Verschleppung der Genossen aus Berlin!
- Aktive Solidarität mit den Genossen im Knast!
- Verhindert ihre Verschleppung!

Zu einem Teach-in am 14.5. wird aufgerufen. Thema: "Mahler-Gewaltfrage". Geworben wird für "Spartakus. Politische Buchhandlung" in Hamburg.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 12, West-Berlin, (Mai 1971).

Mai 1971:
Vermutlich noch im Mai gibt die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) die Nr. 13 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Faschist Neubauer und seine Bürgerkriegsarmee macht die Justiz zur Hure" heraus.
Inhalt u. a.:
- Solidarität?
- Solidarität!
- Wie man Tutoren klaut
- Bildungsreform im Würgegriff
- Gegen den sozialen Numerus Clausus
- Demokratischer und sozialistischer Kampf an der Ingenieurschule

Zum "Bundesausbildungsförderungsgesetz" heißt es u.a.: "Hier zeigt sich erneut, dass das Bundesausbildungsförderungsgesetz" der Staatsgewalt lediglich dazu dient, die Studenten insgesamt auf lange Sicht zu reglementieren und zu disziplinieren! Diesen Absichten müssen wir entschlossen unsere berechtigten Forderungen entgegensetzen! Für eine Kostendeckende und familienunabhängige Ausbildungsförderung! Gegen den sozialen Numerus Clausus des BAFÖG!" (S. 9)
Informiert wird noch über eine "Verschleppung" am 13.5. (S. 3)
Parolen dazu:
- Freiheit für alle politischen Gefangenen
- Freiheit für die Genossen Goergens, Mahler und Schubert! Weg mit Neubauer".
Geworben wird für das "Kampfprogramm der Rotzing" (S. 15).
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 13, West-Berlin, (Mai 1971).

11.06.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 14 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile: "Es lebe die Solidarität der antiimperialistischen Kräfte gegen die faschistische Unterdrückung in Persien!" heraus.
Inhalt u. a.:
- Proletarischer Internationalismus. Für den Sieg des Volkes in den Ländern der Dritten Welt
- Iran
- Chemieabteilungsbeirat
- Tutorenklau. Junge schlug wieder zu!
- Vollversammlung der Studenten an der TFH Berlin am 26.5.1971
- Ich habe gekündigt
- Der Rückschritt zum Klausurenzwang. Bericht des Semester E 1

Informiert wird u. über den Iran und über die CISNU. Dazu heißt es: "Gegen das Verbot der CISNU streikten und demonstrierten die Studenten der Universität Kiel. Sie sangen die Kampflieder der CIS. Die Polizei nahm Verhaftungen vor, die wiederum Demonstrationen und Kundgebungen auslösten. Sondereinheiten besetzten das Universitätsgelände. Die Zahl der Verhafteten stieg auf über 100. Im Ausland erfuhren wir materielle und ideelle Unterstützung progressiver Kräfte. Wir fordern die Aufhebung des Verbots der Konföderation. Solidarität mit dem weltweiten Kampf gegen Imperialismus und Reaktion im Innern. Solidarität mit der Revolution des iranischen Volkes!" (S. 6) Informiert wird noch über "Klausurenzwang", wozu eine "Resolution" verabschiedet wurde. (S. 14) Geworben wird für "Erziehung und Klassenkampf. Zeitschrift für marxistische Philosophie", die Verlag Roter Stern erscheint.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 14, West-Berlin, 11. Juni 1971.

25.06.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 15 der Zeitung: "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Sternmarsch in Stuttgart. Ingenieurstudenten sagen der Landesregierung den Kampf an" heraus.
Inhalt u. a.:
- Akkord ist Mord. 'Soziale Medizin' verschleiert die Ausbeutung!
- Tutoren
- Proletarischer Internationalismus (Ausländergesetz)
- Die Moritat vom Abschuss des Dozenten Jänicke
- Situationsbericht im Fach MTV

Informiert wird u. a. über den "Sternmarsch in Stuttgart". Dazu heißt es: "Ingenieurstudenten sagen der Landesregierung den Kampf an. (…) 11.000 Ingenieurstudenten streiken. 2000 haben das Semester abgebrochen. Die PH's wie Esslingen und Freiburg schließen sich der Streikbewegung an. An den Universitäten und Höheren Fachschulen wächst die Unruhe.

ln Schulen und Hochschulen haben wir zentrale Sternmarschkomitees eingerichtet. In den Fachschaften tragen die Kommilitonen ihre Forderungen zusammen, um auf dem Sternmarsch gegen die Verschlechterung der Ausbildung und die zunehmende Verschärfung am Studienplatz zu demonstrieren. Unser Kampf richtet sich gegen die geplante Auflösung der verfassten Studentenschaft an PH's, Ingenieur-, Höheren Fachschulen und Universitäten. Wir lassen uns nicht mit Mitbestimmungsangeboten in die staatlichen Hochschulgremien locken. Wir haben den. Reformschwindel der Bundes- und Landesregierung durchschaut". (S. 1)
Parolen:
- Kampf den Planungstechnokraten!
- Für ein sozialistisches Studium!

Informiert wird weiter über das "Ausländergesetz" (S. 10ff.) und über die Bauakademie (S. 15). Geworben wird u. a. für das "Sozialistische Jahrbuch", für Schriften der Buchhandlung "Spartakus" in Hamburg.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 15, West-Berlin, 25. Juni 1971.

07.07.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 16 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Die Notwendigkeit des alternativen Studiums
- Betriebsorganisation
- Berufssituation
- Proletarischer Internationalismus. Kampf dem Imperialismus. Für den Sieg des Volkes in den Ländern der Dritten Welt. Cabora Bassa
- Staudamm der Superlative. Projekt des portugiesischen Kolonialismus und des weltweiten Imperialismus
- Lehrlinge besetzen Fabrikgebäude in Kreuzberg
- Brutaler Polizeiterror in Kassel

Informiert wird u. a. über das "Alternative Studium", wozu es heißt: "Aus der Studiensituation heraus, in der wir zu sinn- und zweckentleertem Büffeln von vorbestimmten Lehrinhalten gezwungen sind, deren Zusammenhänge unklar bleiben, entwickelten sich die Studienkollektive als die geeignete Organisationsform zur Führung des studentischen Kampfes. In den Studienkollektiven kann tendenziell die Einheit von Studium und politischer Arbeit hergestellt werden, weil das Kollektiv das Studium, seine Formen und Inhalte als politisches Instrument der herrschenden Klasse erkennen und den Kampf dagegen aufnehmen kann". (S. 3) Informiert wird noch über das "Alternativseminar-Betriebsorganisation" und "Arbeits- und Berufssituation" (S. 5ff.), sowie über die Besetzung eines Fabrikgebäudes durch Lehrlinge in Kreuzberg am 4.7. Geworben wird u. a. für eine "Black Panther" Schriften, die im Verlag "Roter Stern" in Frankfurt/M. erschienen sind (u. a."Der Prozess gegen Bobby Seale"), für den "Kampfbericht der Rotzing".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 16, West-Berlin, 7. Juli 1971.

16.07.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 17 der Zeitung: "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Akademischer Senat beschließt Aufnahmestopp
- Dozentenkritik Böcker
- Proletarischer Internationalismus: Bengalen
- Kampf in Baden-Württemberg verschärft sich weiter! 800 Studenten ausgesperrt!
- Dokumentation
- Kampf dem Ideologiecharakter der naturwissenschaftlichen Fächer
- Weiterstudium nach dem Vorexamen an der Uni"

Informiert wird u. a. über den "akademischen Senat der TFH", der "die Einführung des Numerus Clausus offiziell beschlossen hat". Dazu heißt es: "Wir müssen das Übel an der Wurzel packen und den Kapitalismus als System angreifen, indem wir auf allen Ebenen des Ausbildungssystems Alternativen erarbeiten, und damit einen Schritt im Kampf für die klassenlose Gesellschaft tun". (S. 2f.) Unter "Proletarischer Internationalismus" wird über "Bengalen" informiert (S. 6ff.) Parole: "Aus dem national-revolutionären Kampf mit der Bourgeoisie gegen Imperialismus und Kolonialismus den revolutionären Kampf der Sozialisten gegen die Bourgeoisie im eigenen Land entwickeln". In der "Dokumentation" gibt es einen Bericht "über die Krisen der amerikanischen Industrie" (S. 11f.)
Geworben wird u. a. für das "Sozialistische Jahrbuch", für Kim Il Sung: "Reden und Aufsätze", erschienen im Verlag Roter Stern, Frankfurt/M.
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 17, West-Berlin, 16. Juli 1971.

20.10.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 18 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Die Kunst, Scheiße zu parfümieren, oder Pechsteins Höhenflug und Bruchlandung
- Schulung
- Zum Erscheinen dieser Zeitung
- Methodenkritik der Naturwissenschaft
- Alternativer Fachbereichsrat
- Affäre Born
- Proletarischer Internationalismus: 2.500 Jahre persisches Kaiserreich

Informiert wird u. a. über die "Schulung der Rotzing". Dazu heißt es: "Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass es notwendig ist, dass jeder Genosse in der Lage ist, die Erkenntnisse aus der Praxis sinnvoll zu verallgemeinern. Um die an der TFH auftretenden Konflikte richtig einschätzen zu können, um sie in den Gesamtzusammenhang der Gesellschaft einordnen zu können, müssen wir uns die marxistische Methode der Analyse der kapitalistischen Produktionsverhältnisse aneignen". (S. 5) Die Schulung soll in diesem Semester beginnen. Geschult werden sollen: Marx: "Die deutsche Ideologie", "Das Kapital, Bd. 1". (S. 5f.)

Zur "Rotzing" heißt es: "Die Rotzing ist aus dem Streikrat des SS 69 hervorgegangen, von der sich die Rote Zelle Gauß dann abspaltete, um sich der damaligen KPD/AO anzuschließen". (S. 6) Im Artikel: "Proletarischer Internationalismus" wird über das "persische Kaiserreich" informiert. (S. 13ff.)
Geworben wird u. a. für Kim Il Sung: "Reden und Aufsätze", erschienen im Verlag Roter Stern Frankfurt/M., für "dji. Zeitschrift für Ingenieurstudenten", für eine LP von "Ton Steine Scherben".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 18, West-Berlin, 20. Oktober 1971.

15.11.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 19 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Für kollektive Arbeits- und Prüfungsformen. Gegen Konkurrenzverhalten und Leistungsnormen
- Warnstreik
- Revolution im Bildungswesen
- Bericht von Gui Yü-Peng, Student der Fakultät für Maschinenbau, Tjinghua-Universität
- Chamaeleon Seiler, oder wie man sich mit einer Reformmaske fest in der TFH-Hierarchie verankert
- Proletarischer Internationalismus: Türkei

Informiert wird u. a. über "Prüfungsformen und Leistungsnormen", wozu es heißt: "Durch den Klausurenterror erfahren wir am deutlichsten die Kollision mit unseren tatsächlichen Bedürfnissen. (…) Nach ausführlicher Klärung in den Semestern lautet die Forderung: Keine Klausuren in Fertigungsverfahren! (…) Erarbeiten wir uns mit Hilfe der Kollektive die fachliche Qualifikation! Entledigen wir uns, durch solidarisches Handeln und kontinuierliche Arbeit in den Fachbereichen, der vorsintflutlichen Prüfungsordnung! Entlarven wir gemeinsam die Reaktion und ihre Rückständigkeit! Nehmen wir gemeinsam die Kritik und den Kampf auf gegen den Einfluss der Kapitalisten und ihre unterdrückende Ideologie auf unsere Studiensituation!" (S. 3)

Informiert wird weiter über chinesische Studenten und das Bildungswesen in der VR China (S. 5ff.) und über den Militärputsch in der Türkei am 12.3.1971. Aufgerufen wird zu einem Fachbereichstermin, zu alternativen Seminaren und zur Schulung. Geworben wird für den "Roten Kalender 1972".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 19, West-Berlin, 15. November 1971.

29.11.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 20 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Hochschulrahmengesetz: Sauerei mit System
- Das Instrumentarium der politischen Entrechtung. Hochschulrahmengesetz (HRG)
- das Schärfste: Dokumentation aus dem Hochschulrahmengesetz
- Metallarbeiterstreik
- Der Konflikt (…), oder wie man genügend Papier zum Füllen mehrerer Papierkörbe erhält
- Warnstreik der E-Semester
- Dozentenkritik: Reiche
- Proletarischer Internationalismus: Irland
- Abteilungsbeirat Technische Chemie, oder: Es kam, wie es kommen musste!
- Das Elend der Abteilung V

Informiert wird u. a. über das HRG. Zum "HRG" wird festgestellt, dass es "das Instrument der politischen Entrechtung" ist. Angeführte Punkte mit einer "Dokumentation" sind:
- Legalisiert den Numerus Clausus
- Aufteilung der Studenten in "anwendungsorientierte und mehr "forschungsorientierte Studiengänge"
- Unterbindet die Einführung der Studien- und Prüfungsordnungen (SPO)
- Verpflichtet die Hochschulen zur direkten Unterordnung unter den Statt
- Zulassungshindernisse werden durch Landrecht geregelt
- Verpflichtet die Studenten zur Mitwirkung in den Hochschulgremien (S. 2ff)

Informiert wird weiter über den Metallarbeiterstreik seit dem 21.11. Im Artikel "Proletarischer Internationalismus" wird über Irland informiert.
Geworben wird u. a. für den "Roten Kalender 1972".
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 20, West-Berlin, 29. November 1971.

13.12.1971:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 21 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Gewalt" heraus.
Inhalt u. a.:
- Mord. Genosse Georg von Rauch von Presse und Polizei hingerichtet
- Gewalt. Legalisierte Staatsgewalt und revolutionäre Gewalt
- Solidarität ist unsere Waffe
- Erst Einsperrung, dann Aussperrung
- Wie kam es zur Sprengung der Jungermannvorlesung am 3.12.1971
- Kampf den Klausuren
- Baader-Meinhof unterm Bett? Hausdurchsuchung in TFH-Studenten-Heim
- Massenorganisation!
- Dozentenkritik: Staudinger
- Von Hassel fordert Verschärfung des Ausländer"rechts"

Informiert wird über Georg von Rauch. Dazu wird ausgeführt: "Georg von Rauch war unbewaffnet. Er wurde zusammen mit einem Genossen in unmittelbarer Nähe eines Ford-Transit, der seit langem observiert worden war, festgenommen und zwecks Durchsuchung des in Höhe des geparkten Transit an die Hauswand gestellt. Eben an dieser Stelle (siehe Foto, d. Vf.) wurde er erschossen, und zwar durch einen Kopfschuss". (S. 4) Informiert wird weiter über "Solidarität". Dazu meint man: "Man will uns weismachen. Dies alle fände statt, um die Rote-Armee zu zerschlagen. Diese Gruppe ist aber ein Teil der Linken und darum ist sie nicht allein gemeint, sondern wir alle sind gemeint. Die revolutionäre Bewegung ist gemeint, hier in Berlin und in der Bundesrepublik. Heute Georg von Rauch, Morgen die streikenden Arbeiter". (S. 5)

Aufgerufen wird zum "Kampf gegen unsinnige Klausuren" (S. 11) und zur "Solidarität mit dem persischen Volk!" (S. 16)
Q: Rotzing: Roter Funke, 2. Jg., Nr. 21, West-Berlin, 13. Dezember 1971.

25.01.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) gibt die Nr. 1/72 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Puchstein hat immer ein offenes Ohr für die Studentenschaft" heraus.
Inhalt u. a.:
- Puchsteins Frechheiten können nicht länger hingenommen werden!
- Und so stellt sich Puchstein seinen privat-AStA vor: Demonstration
- Dozentenkritik: Rathner
- Einiges zum Thema Leistungsdruck
- "Aufstand" der Mietlinge
- Hausbesetzung in Hannover
- Resolution vom 6.10.
- Proletarischer Internationalismus: Italien
- Pressekampagne zum Fall Georg von Rauch

Informiert wird u. a. über das "Thema Leistungsdruck", wozu es heißt: "Eine altbekannte Sache: gegen Ende des Semesters rollt die Klausurenwelle (…) Früher war es fast immer möglich, eine Zensur im Vorprüfungszeugnis oder bei der Zulassung zur Abschlussprüfung durch eine Zusatzklausur auszubügeln. Heute geben die Dozenten offen zu und appellieren auch noch an die Vernunft und Einsicht der Studenten, dass in bestimmten Fachrichtungen und Bereichen nicht mehr so viele Ingenieure von der Industrie gebraucht werden, wenn weniger, aber dafür mehr Ingenieure ausgebildet würde!" (S. 7)
Informiert wird noch über eine Hausbesetzung in Hannover. Dazu wird eine "Resolution" der "Initiativgruppe Jugendzentrum" veröffentlicht. Im Artikel: "Proletarischer Internationalismus" geht es um den "Valpreda-Prozess" (S. 12).
Q: Rotzing: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 1, West-Berlin, 25. Januar 1972.

05.04.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 2/72 der Zeitung "Roter Funke" heraus. Mit der Ausgabe wird der "Rote Funke" gemeinsam mit der "Roten Zelle Bau" herausgegeben.
Inhalt u. a.:
- Tippes Manipulation muss ein Ende gemacht werden. Ein Bericht über die Sitzung des akademischen Senats vom 1.2. und 7.2.
- Eine Charakteristik Tippes
- Hausbesetzung in Hannover. 2. Teil
- Erstsemesterbeilage der Rotzing und RZB
- Tutorenvollversammlung bei Gauss
- Hausbesetzung in Berlin. Bericht über die Besetzung des Jugendzentrums Lützowstraße 3
- Ernest Mandel antwortet dem West-Berliner Senat

Informiert wird u. a. über eine "Hausbesetzung in Hannover". Dazu heißt es: "Die Forderung der Hannoverschen Jugend nach einem unabhängigen, selbstverwalteten Jugendzentrum ist nicht nur berechtigt, sondern muss erweitert werden auf die bestehenden und geplanten Jugend- und Freizeitheime". (S. 4) Die "Erstsemesterbeilage" will den Blick auf die "TFH Berlin" geben. (S. 1ff.) Informiert wird weiter über eine Hausbesetzung in der West-Berliner Lützowstraße. Ernst Mandel kritisiert den West-Berliner Senat: "Der Beschluss des West-Berliner Senats, seine Berufung an die Freie Universität auf Grund meiner Zugehörigkeit zur VI. Internationale zu verweigern, beinhaltet eine deutliche Abkehr der West-Berliner SPD-Führung von den Prinzipien des Rechtsstaates". (S. 9)
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 2, West-Berlin, 5. April 1972.

28.04.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 3 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Gegen Ausbeutung und Unterdrückung! Roter 1. Mai" heraus,
Inhalt u. a.:
- Roter 1. Mai
- Wahlen an der TFH. Stellungnahme der Rotzing zur Fachbereichs- und Konzilswahl
- Eindrücke von einer Erstsemestereinführung der TFH
- Faschistischer Überfall der Polizei auf das Georg-von-Rauch-Haus!
- Proletarischer Internationalismus: Pogrom in Italien. Bericht zum Fall Feltrinelli
- Wahlkampf in Italien
- 26. o. MV des SVI

Informiert wird u. a. über den 1. Mai, über "Wahlen an der TFH" und die "Funktion der Selbstverwaltungsgremien" (S. 1ff.) Informiert wird weiter über eine Aktion der Polizei gegen das Rauch-Haus. Dazu verabschieden die Studenten der TFH Berlin eine "Resolution", in der es u. a. heißt: "Wir protestieren dagegen, dass die Bewohner des Georg von-Rauch-Hauses als Bombenleger kriminalisiert werden, weil sie versuchen, ihre Interessen in die Tat umzusetzen. Sie haben beim Aufbau des Jugendzentrums Kreuzberg mitgeholfen. Sie haben an Aktivitäten gegen die Fahrpreiserhöhungen der BVG teilgenommen. (…) Wir fordern die sofortige Freilassung aller inhaftierten Bewohner des Georg von Rauch-Hauses!" (S. 9) Im Artikel "Proletarischer Internationalismus" wird über den "Fall Feltrinelli" informiert (S. 10ff.).
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 3, West-Berlin, 28. April 1972.

12.05.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 4/72 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Streik !!! im FB Landeskartentechnik" heraus.
Inhalt u. a.:
- Zum Streik im FB 7
- Stellungnahme der RZB zum Streik im FB 7
- Erste Stellungnahme der ROTZING zum Wahlergebnis für Fachbereich und Konzil
- Faschistischer Bombenterror in Italien. Der Fall Valpreda
- Protokoll eines Mordes. Der Fall Feltrinelli. Chronik der Widersprüche
- Praktische Solidarität des Kollektivs 3H
- Zur Situation an den Berliner Kindertagesstätten
- Zu den Ostverträgen
- 3 Tage Volksfest in Kreuzberg
- US-Imperialisten zeigen wahres Gesicht
- Volkskrieg in Dhofar und Oman

Informiert wird u. a. über eine "Stellungnahme der RZB zum Streik im FB 7". Hier geht um ein "geschlossenes Reprolabor" (kartografische Reproduktion, d. Vf.). Dazu
heißt es: "An diesem Vorfall im Fachbereich Landkartentechnik, der keinen Einzelfall darstellt, wird wieder einmal deutlich, dass die Verwaltung der Technischen Fachhochschule unfähig ist, dem Anspruch der Studenten auf eine qualifizierte Ausbildung gerecht zu werden". (S. 3) Informiert wird weiter über den "Fall Valpreda" in Italien und über "Feltrinelli". (S. 5ff.) Ein Artikel beschäftigt sich noch mit den
"Ostverträgen". (S. 10) Geworben wird für die Schrift der RZB: "Zur Kritik der Lehrinhalte im Fach Architektur".
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg. Nr. 4, West-Berlin, 12. Mai 1972.

25.05.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 5/72 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Ausländerstudium" heraus.
Inhalt u. a.:
- TFH-Leitung verschärft Studienbedingungen für ausländische Studenten
- Ausländerstudium
- Reaktion. Ausländergesetz. Ausbeutung der palästinensischen Bevölkerung
- Proletarischer Internationalismus: Volkskrieg in Dhofar und Oman
- Noch einmal: Studienkollektive
- Zur Einschätzung der Gremienarbeit

Informiert wird u. a. über "verschärfte Studienbedingungen für ausländische Studenten" und zu den "Querschnittsgesetzen". Dazu heiß es: "Diese Gesetze bieten die Handhabe zur totalen Einschränkung politischer und gewerkschaftlicher Betätigung von Ausländern in der BRD und West-Berlin. Sie werden schon seit Jahren durch die offizielle Propaganda im Bewusstsein der Öffentlichkeit vorbereitet, wobei die offen reaktionäre Presse ausspricht, was die Regierung zu verschleiern versucht: der Feind steht links". (S. 2) Im Artikel "Proletarischer Internationalismus" wird über den "Volkskrieg in Oman und Dhofar" informiert (S. 9 ff.). Geworben wir für die "Broschüre zum Ausländergesetz" vom "Projektbereich Internationalismus im SVI".
Inhalt u. a.:
- Kampf der Illegalisierung der demokratischen und sozialistischen Bewegung
- Dokumentation der ausländerrechtlichen Bestimmungen
- Anhang: Zur sozialen Lage und ökonomischen Lage in Persien
Geworben wir noch für: "Zur Kritik der Lehrinhalte im Fach Architektur".
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 5, West-Berlin, 25. Mai 1972.

05.06.1972:
Vermutlich heute geben die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) die Nr. 6/72 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Konstituierter FBR" heraus.
Inhalt u. a.:
- Zur Vollversammlung am 1. Juni
- Stellungnahme der RZB zur Sitzung des Fachbereichsrates Architektur vom 30.5.1972
- Kampf dem Leistungsdruck
- Senats-Terror in Bethanien
- Was ist los im Georg von Rauch-Haus
- Wir lassen uns nicht länger spalten
- RZB=RAF?

Informiert wird u. a. über eine "Vollversammlung am 1. Juni", wobei es um die Androhung einen Stipendienentzug für ausländische Studenten" ging.
In der "Resolution 1" werden der Akademische Senat, das Rektorat und das Amt für Ausbildungsförderung aufgefordert: "Folgende Maßnahmen zu beschließen und sofort durchzuführen:
1. Die sofortige Zurücknahme der Androhung des Stipendienentzugs vom 3.5.1972 für ausländische Studenten, die im 3. und 5. Semester mit mehr als einem Fach gegenüber dem Musterbelegungsplan im Rückstand sind.
2. Keine Sonderprüfung für ausländische Studenten zur Erlangung von Stipendien.
3. Keine Weitergabe von Informationen über ausländische Studenten an die Ausländerbehörde durch die Verwaltung der TFH.
4. Sofortige Stellungnahme und Veröffentlichung der Rundschreiben des Rektorats zu den Richtlinien der Stipendienvergabe und im Zusammenhang damit des Leistungsnachweises für ausländischen und deutschen Studenten. 24. Mai 1972". (S. 2) Informiert wird weiter über den "Leistungsdruck". Dazu heißt es: "Die zeitliche Belastung der Studenten wurde durch einen Erlass gemindert, der die Anzahl der wöchentlichen Stunden von teilweise 40 Stunden bis auf 28 Stunden heruntersetzte." (S. 8) Im Artikel: "Wir lassen und nicht länger spalten", lauten die Hauptparolen: "Kampf der sozialen und politischen Disziplinierung von Ausländischen und deutschen Studenten!", Das Ausländergesetz ist nicht das Recht der Ausländer oder für die Ausländer, sondern das Recht der Herrschenden am Ausländer!", "Ausländische Kommilitonen, Organisiert Euch in euren fortschrittlichen Organisationen!", Stärkt die Zusammenarbeit von deutschen und ausländischen Kommilitonen in den Initiativkollektiven!" Der Artikel: "R ZB=RAF?" informiert über eine "Bombendrohung an der TFH". (S. 16) Geworben wird für die eigene Zeitung.
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke/Rote Zelle Bau, 3. Jg. Nr. 6, West-Berlin, (5. Juni 1972).

28.06.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 7 /1972 der Zeitung "Roter Funke" mit der Schlagzeile "Staatlicher Terror legalisiert!" heraus.
Inhalt u. a.:
- Staatlicher Terror legalisiert! Das Gesicht des Bonner Staates!
- Die Hetze geht weiter: Solidaritätsaufruf für Rechtsanwalt Otto Schily
- Aktion Ausländergesetz im Republikanischen Club: Verhindern wir die Ausweisung der vietnamesischen Studenten!
- Numerus Clausus
- Studentenvertretung

Informiert wird u.a. über das "Ausländergesetz" und das "Verfassungsschutzänderungsgesetz". Parolen sind dazu u. a.:
- Kampf dem KPD-Verbot!
- Kampf dem BRD-Imperialismus!
- Kampf dem reaktionären Ausländergesetz!
- Es lebe die Internationale Solidarität!

Die "Rote Hilfe" West-Berlin ruft zur Solidarität mit Otto Schily auf, der von der Verteidigung der RAF-Terroristen (Gudrun Ensslin) ausgeschlossen worden war. Informiert wird noch über den "NC", den AStA und vietnamesische Studenten, die von "Ausweisung" bedroht sind.
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 7, West-Berlin, 28. Juni 1972.

14.07.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben die Nr. 8/72 der Zeitung "Roter Funke" heraus.
Inhalt u. a.:
- Gegen Senatsterror. Solidarisches Handeln!
- Roter Funke: In eigener Sache!
- Die Situation im FB 3 (Chemie)
- Die Maschinenbau-Mafia hat wieder zugeschlagen
- Tutorien
- Proletarischer Internationalismus: Der Angela-Davis-Prozeß
- "Die reaktionäre Dozentenschaft probt den Aufstand"

Informiert wird u. a. über das Georg-von Rauch-Haus. Dort sei gegen einen Sozialarbeiter ein "Disziplinarverfahren eingeleitet worden". Gefragt wird "Warum?" "Die vom Bezirksamt Kreuzberg zur Legalisierungsarbeit abgestellten 3 Sozialarbeiter sollen gezwungen werden, gegen die Interessen der Jugendlichen vor der Polizei, Staatsanwaltschaft und dem Vernehmungsrichter auszusagen. Zu diesem Zweck erteilte das Bezirksamt eine generelle Aussagegenehmigung. Dies bedeutet vor der Staatsanwaltschaft die Pflicht zur Aussage. _Daraufhin kam es zu Protesten von Sozialpädagogen in Ausbildung und Praxis, Studenten und anderen". (S. 2)

In eigener Sache wird ausgeführt: "Es ist nach der Beendigung dieses Semesters an der Zeit, ein wenig auf die Entwicklung des FUNKEN einzugehen. Trotz der Unkerei von allen Seiten ist der FUNKEN, seit immerhin 2 Jahren regelmäßig erschienen. (…) Der ROTE FUNKE ist darüber hinaus unter Bedingungen erschienen, die wohl mit keiner anderen Zeitung in unserem Bereich zu vergleichen sind. (…) Insgesamt sind bisher 29 Nummern erschienen, die ein Spiegelbild der Verhältnisse an den Fachhochschulen und darüberhinaus in unserer Gesellschaft sind. Außerdem lässt sich an der Entwicklung des ROTER FUNKE die Entwicklung der Rotzing und der RZB gut verfolgen." (S. 5)

Im Artikel "Proletarischer Internationalismus" wird über den "Angela Davis-Prozess" informiert (S. 11ff.).
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Nr. 8, West-Berlin, 14. Juli 1972.

20.11.1972:
Die Rotzing (Rote Zelle Ingenieurstudenten) und die "Rote Zelle Bau" (RZB) geben eine "Sondernummer" des "Roten Funken" heraus.
Inhalt u. a.:
- Chronologische Entwicklung im Fall Haller
- Über die Hintergründe der Haller Aktionen
- Stellungnahme des IKE zum Rücktritt der Studentenvertreter des SDA aus dem FBR 4
- Roter Funke: In eigener Sache!

Dazu wird ausgeführt: "In der Tat sind seit dem Erscheinen des letzten ROTEN FUNKEN fast vier Monate vergangen. (…) Aufgrund des Prinzips von Kritik und Selbstkritik sind in der Rotzing und RZB Diskussionsprozesse eingeleitet worden über die Bestimmung und Konzeption des ROTEN FUNKEN. Bis zum Ende dieses Diskussionsprozesses wird der Rote Funke aufgrund eines Beschlusses nicht herausgegeben." (S. 7f.)
Q: Rotzing/RZB: Roter Funke, 3. Jg., Sondernummer, West-Berlin, 20. November 1972.

Letzte Änderung: 26.04.2024