Mit dem Ausschluss einer Reihe von Mitgliedern der OG München des KABD am 20.12.1978, die eine "Fraktion" gebildet und u. a. mit Gerd Flatow zusammengearbeitet haben sollen, formiert sich im Landesverband Bayern eine Opposition gegen den KABD.
In München geben Ausgeschlossene im April 1979 das "1. Münchner Zirkular" heraus, das u. a. einen "Statutenentwurf" für einen künftigen "Verein" enthält. Über den Namen der Schrift entbrennt innerhalb des Kreises eine Debatte. Vorgeschlagen wird statt "Zirkular" auch: "Informationen", "Der Widerspruch", "Debatte" und "Forum." Diskutiert wird in der Gruppe auch der kommende Vereinsname: "Verein zur Förderung politischer Bildung und Diskussion", "Verein zur Förderung des Sozialismus" oder "Münchner Gruppe". Erklärt wird auch: "Am besten finde ich vorläufig überhaupt keinen Namen." In der Ausgabe 1 des Zirkulars wird auch der Kreis der "Gelsenkirchener Marxisten-Leninisten" um Heiner Karuscheit und Alfred Schröder genannt.
Eine weitere Nummer des "Zirkulars" erscheint am 14. Mai 1979.
April 1979:
In München erscheint, von Ehemaligen der Münchner Ortsgruppe des KABD herausgegeben, die erste Ausgabe des "Münchner Zirkulars" (vgl. 14.05.1979). Es enthält u. a. eine "Begründung des ursprünglichen Statutenentwurfs". Erklärt wird in diesem, dass in vielen Fragen keine Einheit bestehen würde. Das sei gerade "Resultat des Ablösungsprozesses von der bundesrepublikanischen ML-Bewegung auf Grund unserer Erfahrungen mit dem KABD". Man hält es für falsch, "einen bestimmten Weg zur Erarbeitung eines Programms festzulegen". Man könne "keine programmatische Einheit vortäuschen, wo dafür keine inhaltliche Grundlagen vorhanden sind". Die "Präambel" stelle nur die "vage Umgrenzung der gemeinsamen Ansichten der Mitglieder (dar), so wie sie aus der langjährigen politischen Erfahrung gewonnen sind". Gefordert werden "aktuelle politische Diskussionen, um uns aus einem politischen Schattendasein zu befreien".
Der "Verein soll keine politisch handelnde Organisation sein", und die Statuten sollen nur "den organisatorischen Rahmen abstecken, in dem Theoriebildung und politische Diskussion so gut wie möglich vorangetrieben werden können". Dem Vorstand des Vereins oder einer Redaktion sollen "keine politischen Befugnisse" gegeben werden. Der Verein will sich regelmäßig treffen und Informationsmaterial austauschen. Die Zielsetzung ist: "Denkanstöße zur Weiterarbeit" zu geben, "theoretische und analytische Beschäftigung für Einzelne oder Arbeitsgruppen" und auch Hilfestellungen in "Beruf und Gewerkschaften/Verbänden" zu leisten. Lose Verbindungen gibt es wohl zum Kreis der "Gelsenkirchener Marxisten-Leninisten" um Heiner Karuscheit und Alfred Schröder.
Artikel der 1. Ausgabe sind:
- "Zur Begründung des ursprünglichen Statutenentwurfs"
- "Zum Statut"
- "Vorschlag zu einem regelmäßigen 14- tägigen Treffen zu aktuellen politischen Fragen"
- "Zum Statut von …"
- "Änderungen zum Vereinsstatut"
- "Vorschläge für die Kommission zur Verbesserung des Statuts"
- "Stellungnahme zum Entwurf des Statuts von …"
Quelle: EX-KABD, München: 1. Münchner Zirkular, o. O., April 1979.
14.05.1979:
Der Verein (Ex-KABDler in München) gibt das 'Münchner Zirkular' Nr.2 (vgl. April 1979) zum Preis von 1,85 DM heraus.
Es gibt den Druckerkreis, den Metallerkreis, den Aktuellen Treff, die Kulturgruppe und einen Schulungskreis, die sich jeweils 14-tägig treffen.
Berichtet wird vom letzten aktuellen Treffen, ein Artikel fragt: "Der Verein. Krampfhafte Vereinigung verschiedener Meinungen? Oder was?", ein weiterer Artikel behandelt ebenfalls "Das ungelegte Vereinsmeier-Ei". Ein Artikel berichtet "Aus der K-Welt", ein weiterer Artikel lautet "Gegen die Strömung".
Eine Grußresolution kommt von den "Aschaffenburger Genossen". Von Günther Jacob wird ein Brief an die ehemaligen Mitglieder von KABD/RJVD München dokumentiert.
Q: Münchner Zirkular Nr.2, München, 14.5.1979
Letzte Änderung: 04.11.2019