KGB/E: Bochumer Arbeiterzeitung, Sondernummer zur Tarifrunde 1977/78, (November 1977)

November 1977:
Vermutlich im November gibt die Kommunistische Gruppe Bochum/Essen (KGB/E) ihre "Bochumer Arbeiterzeitung" als "Sondernummer zur Tarifrunde 1977/78" heraus.
Inhalt u. a.:
- Alles spricht für den Tarifkampf!
- Beispiel Opel
- Mehr Wohngeld. Warum?
- Einige Fehler bei der Vorbereitung der Tarifrunde
- Wem dienen die Tarifrunden?
- Was senkt den Preis der Ware Arbeitskraft
- Hauptsache Kampf?

Zur Tarifrunde heißt es u. a: "Auf zur nächsten (Tarif-) Runde - möchte man sagen. Wobei die diesjährige Tarifrunde im Stahlbereich bereits durch einen ganz famosen Vorschlag der Stahlkapitalisten eingeleitet wurde: Verlängerung des laufenden Tarifvertrages um ein halbes Jahr - sprich: keinen Pfennig mehr als bisher - und verstärkten 'Schutz vor Einkommensverlusten und Arbeitsplatzveränderungen'. Was so viel bedeutet wie: Maloche mehr und sei zufrieden, wenn wir dir nicht auch noch den Lohn kürzen.
Inzwischen hat die große Tarifkommission der IG Metall für den Stahlbereich ihren am 'Gemeinwohl' orientierten wirtschaftlichen Verstand strapaziert und ist zu einer Forderung von 7% gekommen.
Nun werden sich beide Seiten zusammen tun müssen, um der Arbeiterklasse einen gemeinsamen Abschluss zu bescheren, der eine Besserung ihrer Lebenslage ausschließt. Die Bestrebungen dieser Herrschaften irgendwie positiver zu bewerten, hieße, die Erfahrungen der letzten Jahre schlicht und einfach zu vergessen.
Auch in der Metallverarbeitung sind zum Ende des Jahres die Tarife durch die IG Metall gekündigt. (…) Es ist allerhöchste Zeit, die Schritte einzuleiten, damit die Arbeiterklasse ihre Forderungen aufstellt und versucht, die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaftsbürokratie und Kapitalisten erneut zu durchbrechen". (S. 1)
Schlussfolgerungen:
"Eine Forderung in Mark und Pfennig, die bei über 200,- DM liegen muss, sowie die Streichung der Leichtlohngruppen, das wären unserer Meinung nach die Forderungen, unter denen man am besten gegen den Lohnabbau vorgehen. (…) Es wäre notwendig, den Lohnkampf mit dem Kampf nach Arbeitszeitverkürzung zu verbinden. Die Forderung lautet: 7-Stundentag bei vollem Lohnausgleich!" (S. 5)

Kritik wird an den Forderungen von KABD und KBW geübt. Insgesamt würde bei den kommunistischen Organisationen der Hinweis fehlen, "dass die Angriffe des Kapitals auf die Arbeiterklasse nur dann wirkungsvoll zurückgeschlagen werden können, wenn sich die Arbeiterbewegung mit der Frage der sozialen Revolution befasst". (S. 8)
Quelle: KGB/E: Bochumer Arbeiterzeitung, Sondernummer zur Tarifrunde 1977/78, Bochum, o. J. (November 1977).

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