Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten, Bezirk Münsterland-Emsland:
"Kommunistische Volkszeitung - Zeitung für die Bezirksseminare" (1979)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 15.7.2023

Hier können nur einige Ausgaben der "KVZ - Zeitung für Bezirksseminare" des Bezirks Münsterland-Emsland der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" (VrV-SR) vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Die "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" konstituierte sich am 21. Januar 1979 gemäß eines Beschlusses des ZK des KBW. Vorgänger waren die "Gesellschaften zur Unterstützung der Volkskämpfe" (GUV). Die VrV-SR fungierte wie die GUV weiterhin als Massenorganisation des KBW.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

16.04.1979:
Der Bezirk Münsterland-Emsland der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" gibt die "Kommunistische Volkszeitung - Zeitung für die Bezirksseminare" heraus.
Inhalt u. a.:
- Am 1. Mai müssen sich die Kämpfe der Lehrer mit der Gesamtbewegung verbinden
- "Der Produktionsfaktor Arbeit wird angepasst". Die bürgerlichen Professoren propagieren die Schicht- und Überstundenarbeit
- Lehrer fordern 40-Stundenwoche. Frister dagegen: 25 Unterrichtsstunden
- 1. Mai 1979: Die Einheit stärken und demonstrieren!

Berichtet wird u. a. über den 1. Mai, über die "Kämpfe der Lehrer" mit dem Ziel, "die dauernden Lohnsenkungen zu durchbrechen". Da dies das Ziel der Bewegung ist, wird der 1. Mai im Zusammenschluss um dieses Ziel von Bedeutung sein". (S. 1). Berichtet wird weiter über "produktive Arbeit des Lohnarbeiters" (S. 2), über Forderungen der Lehrer in ihrer Ausbildung und im Dienst. Gefordert wird "40 Stundenwoche!" Berichtet wird noch über den 1. Mai 1979, wozu es heißt: Es ist an der Zeit sich zu sammeln und der Kapitalistenklasse ein paar Nadelstiche zu bereiten. Es ist Zeit, sich um die notwendigen politischen Forderungen zusammenzuschließen. Es ist Zeit, zum bewussten Bestandteil der internationalen Arbeiterklasse zu werden und sich mit den unterdrückten Völkern im Kampf gegen Imperialismus zu vereinigen. Das kann und soll die Arbeiterbewegung am 1. Mai demonstrieren, und sie wird in allen Teilen des Volkes ein großes Echo finden". (S. 4).
Aufgerufen wird u. a. zu einer Sitzung der Kasernengruppe der Vereinigung für revolutionäre Volksbildung-Soldaten und Reservisten am 18.4. in Münster, zu einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben der GDCF Münster zum Thema: "Die Gewerkschaft in China".
Quelle: VrV-SR, Bezirk Münsterland-Emsland: KVZ - Zeitung für Bezirksseminare, Münster, 16. April 1979.

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07.05.1979:
Der Bezirk Münsterland-Emsland der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" gibt die "Kommunistische Volkszeitung - Zeitung für die Bezirksseminare" heraus.
Inhalt u. a.:
- Aktionswoche der Lehramtswärter
- Die Auszubildenden im Öffentlichen Dienst kämpfen für einen neuen Manteltarifvertrag
- Soziales Europa? Europa der Ausbeuter!
- Weg mit dem Energieprogramm
- Ausländische Studenten kämpfen für Einbeziehung ins BAFÖG
- Europa - als Lernziel

Berichtet wird u. a. über eine "Aktionswoche für Lehramtswärter". Dazu heißt es: "Aktionswoche der Lehramtsanwärter in NRW 28.5. - 3.6.79. Seit dem 1. Mai ist es erstmals auch in NRW soweit, dass Gymnasialreferendare mit 2. Staatsexamen in größerem Umfang arbeitslos sind. Erstmals ist es in diesem Jahr so, dass ein Referendarjahrgang nicht mehr zum 1. 2. oder 1. 3. nahtlos in das Beamtenverhältnis übernommen wurde. Den Verkürzern dieses Jahrgangs wurde ein Angestelltenvertrag ab 1.2. oder 1.3. angeboten. Das bedeutet, dass jetzt auch im Gymnasialbereich eine Lohnsenkung für einen Teil der Lehrer durchgesetzt werden konnte und ein anderer Teil -zwar 'nur' für einige Monate - arbeitslos ist und ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld dasteht. (…) Wenn die Lehramtsanwärter sich auf der Grundlage ihrer Interessen zusammenschließen, können die Aktionstage erfolgreich sein. Dann wird es auch leicht sein, Unterstützung von anderen Teilen des Volkes zu erhalten. Man sollte nicht den Fehler machen, schon nach Bündnispartnern Ausschau zu halten, bevor man selbst einig ist". (S. 1).
Berichtet wird noch über Auszubildenden im öffentlichen Dienst, über das "soziale Europa" und die Europawahlen. Aufgerufen wird zu einer Schulung zu "Kommunismus und Klassenkampf" der Zelle Klinik des KBW am 11.5. in Osnabrück, zu einer Schulung in der Reihe "Revolutionäres Volksbildungsprogramm" zum Thema: "Arabien" vom 21.5.-26.5. in Steinfurt.
Q: VrV-SR, Bezirk Münsterland-Emsland: KVZ - Zeitung für Bezirksseminare, Münster, 7. Mai 1979.

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14.05.1979:
Der Bezirk Münsterland-Emsland der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" gibt die "Kommunistische Volkszeitung - Zeitung für die Bezirksseminare" heraus.
Inhalt u. a.:
- Klunckers Versuche die Beschäftigten auf das imperialistische Energieprogramm festzunageln
- Arbeiter in Westdeutschland verhindern die Herausgabe der Times
- UNCTAD-Konferenz: Dritte Welt im Kampf um neue Weltwirtschaftsordnung
- Australien: Massenversammlungen und Kampf um die Einheitsgewerkschaft
- Strafvollzug in Niedersachsen: Ausbeutung der Gefangenen als Resozialisierung
- Nicht die sozial-liberale Koalition hat das Kindergeld erfunden. Die Faschisten haben es eingeführt
- Knight Wegenstein und die Verlängerung der Arbeitszeit für Lehrer

Berichtet wird u. a. über ÖTV-Kluncker und das "Energieprogramm der Bundesregierung". Dazu heißt es: "Jeder Arbeitnehmer ist aber auch Teil eines produzierenden Bereichs. Energiepolitische Maßnahmen haben also, so gesehen, unmittelbare Auswirkungen auf alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Soweit das letztere stimmt, ist doch interessant, wie er (Kluncker, d. Verf.) die Tatsachen auf den Kopf stellt. Zuerst sei der Arbeitnehmer privat. Privat kann der 'Arbeitnehmer' nur sein, wenn er aufhört seine Arbeitskraft zu verkaufen, ohne das kann er nichts 'privat'. Das ist überhaupt der Dreh, die Energiefrage nicht getrennt nach Klassen in der Gesellschaft zu behandeln, und sodann nach den Interessen zu gehen. So ist das auch mit dem Bedarf. Tatsache ist, die Kapitalisten haben ungeheuren Bedarf an Energie. Tatsache ist auch, dass diese nicht zur Sicherung der Arbeitsplätze genutzt wird - wie Kluncker meint, dass sie müsse - sondern das mit gestiegenem Stromverbrauch in der Produktion die Arbeiteranzahl in den verschiedensten Industriebereichen abnimmt. Der Bedarf ist deshalb so groß, weil die Bourgeoisie ihre eigenen Rohstoffquellen nur beschränkt nutzt, lieber geht sie an die Ressourcen der Dritten Welt und das billig. Da das aber gleichwohl Abhängigkeiten schafft, die BRD aber im Kampf um die Weltmärkte aber nicht unter Abhängigkeit leiden will, braucht's das Energieprogramm der Bundesregierung für die strategischen Interessen der westdeutschen Imperialisten. Dafür ist Kluncker auch". (S. 1).
Berichtet wird weiter über Solidarität der westdeutschen Druckarbeiter mit den englischen Druckarbeitern, über die UNCTAD-Konferenz in Manila, über den Strafvollzug in Niedersachsen, über die "Geschichte des Kindergeldes" (S. 3) und übe die Debatte um die Verlängerung der Arbeitszeit für Lehrer. Aufgerufen wird zu einer Schulung zu "Kommunismus und Klassenkampf" am 20.5. in Lingen, zu einer Schulung in der Reihe "Revolutionäres Volksbildungsprogramm" zum Thema: "Die SPD an der Regierung. Bilanz der Tätigkeit der Ministerien seit Beginn der Großen Koalition. Die Ministerien des Inneren, der Justiz, der Finanzen und der Wirtschaft" vom 14.-18.5. in Osnabrück.
Q: VrV-SR, Bezirk Münsterland-Emsland: KVZ - Zeitung für Bezirksseminare, Jg. 7, Nr. 20, Münster, 14. Mai 1979.

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28.05.1979:
Der Bezirk Münsterland-Emsland der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung - Soldaten und Reservisten" gibt die "Kommunistische Volkszeitung - Zeitung für die Bezirksseminare" heraus.
Inhalt u. a.:
- Weg mit der 2. Staatsprüfung! Einstellung aller Lehrer!
- UNCTAD: Die Supermächte können die Rede des Demokratischen Kampuchea nicht verhindern
- Mehr Planstellen im Gesundheitswesen in Holland
- Entwicklung der Unctad-Konferenz: Die Imperialisten bekommen Druck
- Ehrenbergs Programm: Arbeitsförderung, Regionalförderung. Alles für die Mobilität. Die Beamten sind dem auch unterworfen
- Der Beamte soll mobil oder gerade nicht mobil sein - ganz wie der Staat es wünscht
- "Der Schlüssel zu Europa liegt bei den Philologen"

Berichtet wird u.a. über die "2. Staatsprüfung" für Lehrer und die "Aktionswoche der Lehramtswärter in NRW", wozu es heißt: "Die Aktionswoche der Lehramtsanwärter in NRW soll einen wesentlichen Fortschritt im Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit für Lehrer bringen. Mittels umfassender Informationen sollen sowohl die Lebensverhältnisse arbeitsloser Lehrerkollegen als auch der tatsächliche Umfang der beständig zunehmenden Lehrerarbeitslosigkeit enthüllt werden. Die am Freitag stattfindende Demonstration (am 1.6., d. Verf.) der Lehramtsanwärter zum Schulkollegium und zum Regierungspräsidenten soll die Einheit unter den Kollegen stärken und den Willen ausdrücken, die Forderungen der Lehrerbewegung im Besonderen nach sofortiger Einstellung aller Lehrer mit voller Stundenzahl und Arbeitszeitverkürzung auch durchzusetzen. (…) Man kann feststellen, dass große Teile der Kollegen in die Vorbereitung der Woche nicht mit einbezogen sind. Vielfach besteht weitgehende Unkenntnis über Verlauf und Ziel der Aktionswoche. Unkenntnis paart sich bei vielen Kollegen mit Resignation, die Ausbildungsbedingungen nicht wesentlich verändern zu können und die angestrebten Ziele zu erreichen. Das entscheidende Hemmnis, um die Einheit der Referendare auf einer richtigen politischen Linie herzustellen, besteht unseres Erachtens darin, dass es an fast allen Seminaren nicht gelungen ist, die Arbeitsbedingungen so zu regeln, dass die Arbeitsbelastung der Kollegen nicht ins Unermessliche wächst. Von der Einhaltung der 40-Stundenwoche für Referendare kann keine Rede sein. Aktiv für die eigene Interessensvertretung zu arbeiten wird unter diesen Bedingungen erheblich erschwert für manche Kollegen nahezu unmöglich". (S.1).
Berichtet wird weiter über die UNCTAD-Konferenz in Manila, über das "Ehrenberg-Programm", Europawahlen und "Europabegeisterte" (S. 4). Aufgerufen wird u. a. zum Ehrenbergprozess am 28.5. in Münster, zu einem KVZ-Lesekreis der Hansa-Zelle in Münster, zu einer Schulung zum Thema: Karl Marx: "Der Bürgerkrieg in Frankreich" in Delmenhorst am 2. und 3.6.
Q: VrV-SR, Bezirk Münsterland-Emsland: KVZ - Zeitung für Bezirksseminare, Münster, 28. Mai 1979.

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Letzte Änderung: 15.07.2023