Zelle Erin des KBW:
"Kommunistische Volkszeitung - Für die Belegschaft der Zeche Erin" (Castrop-Rauxel, 1980/81)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 6.7.2023

Hier können nur einige Ausgaben der "Kommunistische Volkszeitung" (KVZ) der Zelle Erin des KBW "Für die Belegschaft der Zeche Erin" vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

02.01.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Was bringt eine Forderung von Metall / Öffentlicher Dienst den Bergarbeiter?
- Wirkung der ÖTV-Forderung 180 DM / 9% auf den Steinkohlenbergbau
- Was die Imperialisten plündern, hat das polnische Volk zu wenig
- OPEC beschließt Fördermengenbeschränkung und festigt ihr Bündnis
- Geschichtliche Entwicklung der wesentlichen Bestimmungen der Arbeitszeitordnung im Bergbau (14.-19. Jahrhundert)
- Die Nacht und Schichtarbeit
- "Mehr als 30 t. v. F/MS aus Geringmächtigen Flözen …"
- Weg mit den Fahrpreiserhöhungen beim VRR

Berichtet wird u. a. über Tarife, Tarifexperten, Tarifkampf und Tarifforderungen, wozu es heißt: "Auf keinen Fall darf die Höhe der Tarifforderung im Bergbau abhängig gemacht werden von der Bergmannsprämie. Die Bergmannsprämie (…) ist kein Bestandteil des Lohns. Bei Diskussionen mit Betriebsräten und Bergarbeitern gibt es hierbei Einheit. Von vielen Seiten wird in letzter Zeit nach 'Kohle hat Vorrang' gerufen.
Im Tarifkampf wird sich zeigen, ob sich diese Stimmen auch so laut für eine hohe Lohnforderung der Bergarbeiter einsetzen". (S. 1). Berichtet wird noch über die ÖTV-Forderungen und die "Wirkung auf den Steinkohlebergbau" (ebd.). Weiter wird berichtet über Bestimmungen der AZO im Bergbau, über Flöze und Förderungsmengen.
Im Artikel "Weg mit den Fahrpreiserhöhungen beim VRR" wird über die Erhöhung der Fahrpreise im VRR berichtet. Dazu heißt es: "Insgesamt gesehen bringt der Verbund keine Vorteile für die Volksmassen, die Fahrpreiserhöhungen stoßen auf Widerstand. Die Gewerkschaften haben eine Tradition, den Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen zu unterstützen. Dort, wo es wie in Dortmund und Oberhausen gelungen ist, in gewerkschaftlichen Aktionen Fahrpreiserhöhungen 1968/69 zu bekämpfen, ist selbst nach 10 Jahren das Tarifniveau noch am niedrigsten". (S. 4). Aufgerufen wird zu Schulungen des KBW: "Serie zur Deutschen Geschichte", u. a. "Die Kreuzzüge unter feudaler Verkleidung beginnt die kapitalistische Produktionsweise ihren Zug um den Erdball mit Feuer und Schwert", vom 7.-11.1.1980 in Recklinghausen.
Quelle: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 2. Januar 1980.

11.02.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Profite im Visier: 1, 3 Mrd. Investitionen, einige Neueinstellungen, vor allem aber schneller arbeiten lassen
- Das Verbot der Schichtfahrten um 24.00 Uhr und 5.00 Uhr ist notwendig
- Kohleveredelungsprogramm der Bundesregierung
- Veränderung der Lohntafel im Steinkohlebergbau-Ruhr
- Lokführerstreik im lothringischen Kohlebergbau dauert an
- Löhne und Gehälter im westdeutschen Steinkohlebergbau (III)
- "Caracas. Und was danach?"
- Hintergründe des Sanierungsmodell Ickern

Berichtet wird u. a. über Profite im Bergbau, wozu es heißt: "Die Bergbaukapitalisten werden trotz der ihnen angenehmen Aufspaltung der Lohnverteilung das nicht zusätzlich bezahlen wollen (gemeint ist Lohngruppenerhöhungen und Umlegung auf den Effektivlohn, d. Verf.), sondern das bei den niedrigeren Lohngruppen mit einer geringen Prozenterhöhung einsparen wollen." (S. 1) Berichtet wird weiter über ein Verbot von Schichtfahrten "um 24.00 Uhr und 5.00 Uhr" (ebd.). Berichtet wird weiter über das "Kohleveredelungsprogramm der Bundesregierung" (S. 2), über Löhne und Gehälter im Bergbau und über die Sanierung der "Bergarbeitersiedlung Ickern" (S. 4).
Aufgerufen wird u. a. zu einer Schulungsreihe des KBW vom 18.2.-22.2. in Dinslaken, Wesel zum Thema: "Der Dreißigjährige Krieg und die Vernichtung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation", zu einer Schulung vom 25.2.-29.2. in Dortmund zum Thema: "Die Epoche des Imperialismus. Ungleichmäßige Entwicklung der imperialistischen Hauptmächte. Der deutsche Imperialismus greift nach der Weltherrschaft, Unvermeidlichkeit des Krieges".
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 11. Februar 1980.

10.03.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Über 60% nachts, fast 50% in heißen Betrieben
- Unterstützung des Kampfes des Volkes von Ost-Timor für nationale Unabhängigkeit
- Kongress der PVAP: Aufschwung der polnischen Arbeiter- und Massenbewegung
- Statistik für Kohlewirtschaft e. V.: "Deutsche Kumpels vorn!"
- Lohntafel: Saarbergbau-Rheinisch-westfälischer Steinkohlebergbau. Gültig am 1. Mai 1979
- Löhne und Gehälter in westdeutschen Steinkohlebergbau (V)
- Mit dem Lohnkampf entscheidet sich die Sicherung der Reproduktion im nächsten Jahr
- "Vorrang für Kohle". Mit Spaltung soll das Kohleveredelungsprogramm durchgesetzt werden

Berichtet wird u. a. über "Verhandlungen der Betriebsräte, 12. Gewerkschaftskongress im November", wozu es noch heißt: "Der 12. Gewerkschaftstag der IGBE vom 24.-28.11.1980 in Aachen wird die Ziele der IGBE für die nächsten vier Jahre festlegen. Gegen den Heißhunger der Kapitalisten nach billiger Kohle, die sich mit Sicherheit auf die Intensivierung und Ausdehnung der Arbeitszeit werfen werden, wird die IGBE die Organisierung des Kampfes für ein Verbot von Nachtarbeit, Akkordarbeit und Überstunden in Angriff nehmen müssen. Entscheidende Aufgabe wird die weitere Verkürzung der Arbeitszeit sein". (S. 1).
Berichtet wird weiter über eine Veranstaltung des KBW zu Ost-Timor mit einem Vertreter der FRETILIN, am 10.3. in Dortmund, am 11.3. in Essen. Berichtet wird weiter über den VIII. Parteitag der polnischen PVAP, über Lohn, Gehälter und Lohntafeln und über einen Beschluss der Bundesregierung, "14 Projekte für Kohleveredelung finanziell zu unterstützen". (S. 4). Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung des KBW zum 1. Mai, am 30.4. in Essen, am 1. Mai in Essen.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 10. März 1980.

30.06.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Angestelltentag 80 der IGBE vom 11.-13. Juni in Essen
- Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) unterstützt den bewaffneten Kampf in Azania
- Massendemonstration in Kabul gegen die sowjetischen Aggressionstruppen
- Maßnahmen zur Durchsetzung des Energieprogramms
- UdSSR baut ihr Roh- und Brennstoffmonopol aus
- Verluste der ARBED durch Streik amerikanischer Bergarbeiter 1978
- Geschichte der Gewerkschaft Auguste Victoria
- Kohlekapitalisten richten immer größere Bergschäden an

Berichtet wird u. a. über den Angestelltentag der IGBE 1980, wozu es heißt: "Die 100 Delegierten des alle 4 Jahre stattfindenden Angestelltentag überprüfen die Tätigkeit der Abteilung Angestellte beim Hauptvorstand und des Angestelltenhauptausschusses anhand der auf den Angestelltentag 76 angenommenen Anträge, beraten und fassen Beschluss über diesmal 221 Anträge und wählen aus jedem der 12 IGBE-Bezirke 2 Vertreter in den Angestelltenausschuss". (S. 1).
Berichtet wird weiter über die OAU, über die Sowjets und Afghanistan, über das Energieprogramm der Bundesregierung, über die "Gewerkschaft Auguste Victoria" (S. 3) und über Bergschäden, die "Kohlebarone" zu verantworten haben: "Die Kohlebarone haben ein großes Interesse, die Bergschädenkosten so gering wie möglich zu halten, damit ihre Profite nicht geschmälert werden". (S. 4). Aufgerufen wird zu einer Schulung des KBW zum Thema: "Deutsche Geschichte", hier: "Die Epoche des Imperialismus. Der deutsche Imperialismus greift nach der Weltherrschaft" vom 30.6.-4.7. in Bochum, zu einer Lenin-Schulung: "Was tun?" in Essen vom 7.7.-11.7.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 30. Juni 1980.

11.08.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Freie Bahn für Entlassungen in der Stahlindustrie. Angriff der Stahlkapitalisten auf die Montanmitbestimmung
- Grubensicherheit in der VR China
- Militärputsch in Bolivien stößt auf Widerstand. Bergarbeiter bilden den Kern des Kampfes
- Manteltarifvertrag (III): Überstunden und Wochenendarbeit
- Westdeutsche Steinkohlekonzerne (V): Gewerkschaft Sophia-Jacoba und Preussag AG
- "Drei Tage-Regelung": Methode zur Lohnsenkung bei Arbeitsunfällen

Berichtet wird u. a. über "Entlassungen in der Stahlindustrie" und die "Montanmitbestimmung", wozu es heißt: "Über 40.000 Stahlarbeiter führten am letzten Mittwoch Warnstreiks und Demonstrationen durch, als die Vorstände der IG Metall und der Mannesmann AG über die Neuordnung des Mannesmann Konzerns und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Montanmitbestimmung verhandelten". (S. 1). Berichtet wird weiter über Aktionen gegen Entlassungen in der Stahlindustrie (29.7. in Dortmund; 30.7. in Duisburg und in Bochum), über "Grubensicherheit in der VR China, über den Militärputsch in Bolivien, den Manteltarifvertrag, über Arbeitsunfähigkeit und die "Drei-Tage Regelung" (S. 4). Aufgerufen wird u. a. zu einer Versammlung der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung/Soldaten und Reservisten" am 16.8. in Herne, zu einem Seminar des KBW zur Bundestagswahl am 17.8. in Essen.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 11. August 1980.

25.08.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- IGBE für gleiche Rechte und gewerkschaftliche Pflichten für leitende Angestellte
- 1. September - Antikriegstag
- Australische Bergleute streiken gegen Steuererhöhung
- Verhandlungen über Rohstofffonds: Dritte Welt setzt entscheidende Forderungen durch
- Manteltarifvertrag IV: Nacht- und Schichtarbeit, Freischichten
- Volkskrankheiten (I): Fettsucht
- In neun Jahren 300 Millionen DM Profit für die EBV-Kapitalisten

Berichtet wird u. a. über die IGBE und ihre leitenden Angestellten, wozu es heißt: "Die Kapitalisten versuchen, die leitenden Angestellten einzusetzen für ihre Pläne zur Abschaffung der Montanmitbestimmung". Es würde nun darum gehen, "Arbeiter und Angestellte zur Verteidigung bestehender und zum Kampf für notwendige gewerkschaftliche und politische Forderungen zusammenzuschließen und die Unterstützung für die Ziele und die Taktik der Gewerkschaft in allen Teilen des Volkes zu gewinnen". (S. 1).
Berichtet wird weiter über den Antikriegstag, über Bergleute in Australien, über den Manteltarifvertrag, die "Fettsucht" als Volkskrankheit (S. 3) und über die EBV-Kapitalisten. Aufgerufen wird u. a. zu einer Kreismitgliederversammlung der "Vereinigung für revolutionäre Volksbildung/Soldaten und Reservisten" am 28.8. in Recklinghausen, zur Schulung des KBW zu Mao Tsetung: "5 philosophische Monografien" vom 12.9.-15.9. in Recklinghausen.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 25. August 1980.

08.09.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Großer Sieg der polnischen Arbeiterklasse
- Dokumente der Danziger Werftarbeiter
- Auch die neue Militärjunta wird den Kampf des bolivianischen Volkes nicht brechen können
- Manteltarifvertrag (V): Urlaub
- Volkskrankheiten (II): Zuckerkrankheiten
- Einige Zahlen zur Wohnungsnot in Castrop-Rauxel

Berichtet wird u. a. aus Polen und vom "Sieg der polnischen Arbeiterklasse", die durchgesetzt hätten: "Materielle Verbesserungen, Streikrecht und unabhängige Gewerkschaften" (S. 1). Berichtet wird weiter über "Dokumente der Danziger Werftarbeiter" (ebd.), über Bolivien und die Militärjunta, den Manteltarifvertrag für den Steinkohlebergbau und den "Tarifurlaub" (S. 2). Berichtet wird noch über Zuckerkrankheiten, und über "Wohnungsnot in Castrop-Rauxel" (S. 4). Geworben wird für die "KuK" 9/1980. Aufgerufen wird zu Aktionen beim Gelöbnis der Rekruten am 11.9. in Kamen.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 8. September 1980.

06.10.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Westeuropäische Kohlebergarbeiter bekämpfen Massenentlassungen und Rationalisierung
- Unabhängige Gewerkschaften in Polen vor ihrer Bewährungsprobe
- Manteltarifvertrag VII: Lohnordnung und Lohntafel
- Volkskrankheiten (IV): Herzinfarkt
- EBV: "Überhöhte Phenolwerte wurden nie festgestellt"

Berichtet wird u. a. über den Kohlebergbau in Westeuropa, wozu es heißt: "Die Bergarbeitergewerkschaft in der alle Bergarbeiter organisiert sind, fordert, dass keine Bergwerke geschlossen werden, in denen noch Kohle ist. Der Verband von Südwales will alle Zechenschließungen mit Kampfmaßnahmen beantworten, und bisher hat die Kohlebehörde keine weiteren Schließungen in Südwales verlangt. Mit einem neuen Gesetz über die Kohleindustrie verlangt die Regierung Profitabilität des Bergbaus bis 1982/83". (S. 1).
Berichtet wird weiter über die Gewerkschaften in Polen, über den Manteltarifvertrag, den Herzinfarkt als Volkskrankheit und über die "Kokerei Westfalen des EBV in Ahlen". Dazu die EBV: "Die EBV bestreitet energisch, verantwortlich für die erhöhten Phenolwerte zu sein". (S. 4). Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung mit dem Vorsitzenden der PAC am 3.11. in Köln.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 6. Oktober 1980.

20.10.1980:
Die Zelle Erin des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Niederlage der offenen Reaktion in den Bundestagswahlen
- Anträge zum IGBE-Kongress: Welche Ausgangspunkte finden sich für den Kampf gegen die Kapitalistenklasse und die Regierung?
- Volkskrankheiten (V): Magen-Darm-Geschwüre
- Forderung gegen Schulverlegung wird immer breiter unterstützt. Stadt beschließt dagegen

Berichtet wird u. a. über Koalitionsverhandlungen von SPD und FDP, über F. J. Strauß, wozu es heißt: "Obwohl in den Bundestagswahlen der offenen Reaktion mit Strauß an der Spitze eine schwere Niederlage bereitet worden ist, stehen die schwierigen Kämpfe erst noch bevor. Die Finanzbourgeoisie ihrerseits hat keinen Grund, mit den Wahlergebnissen unzufrieden zu sein. Auf Schmidt als nächsten Kanzler hatten die großen Banken und Konzerne sowieso gesetzt. Weil die FDP aus den Wahlen gestärkt hervorgegangen ist, hat die Finanzbourgeoisie immer die Möglichkeit, falls sie es für günstig erachtet, im Verlauf der Legislaturperiode eine Regierungsänderung herbeizuführen, ohne sich auf Neuwahlen einlassen zu müssen. Für die Durchsetzung der Haushaltssanierung - Kürzung der Ausgaben, die der gesellschaftlichen Reproduktion der lohnabhängigen Massen dienen, gezielter Einsatz der Ausgaben, die direkt der Aufhäufung von Kapital dienen - steht eine Regierung bereit, deren reaktionärer Charakter noch nicht offen hervorgetreten ist. Wird sie in ihrer Aufgabe zerschlissen, bleibt der Finanzbourgeoisie immer noch Spielraum". (S. 1).
Berichtet wird weiter über die Deutsche Postgewerkschaft und einem Warnstreik, wo es u. a. um die Forderung "Anrechnung der Nacht- und Schichtarbeit" geht (ebd.), weiter über Anträge zum IGBE-Kongress, zu Volkskrankheiten und Schulverlegungen. Aufgerufen wird u. a. zu einer Veranstaltung des KBW in Köln mit einem PAC-Vertreter zum Thema: "Der Sieg des Volkes von Zimbabwe hat die imperialistische Kolonialherrschaft in Südafrika geschwächt. Unterstützt den bewaffneten Befreiungskampf des Volkes von Azania". (S. 4). Am 12.11. soll eine Veranstaltung des KBW in Essen zum Thema: "25 Jahre Bundeswehr - 25 Jahre imperialistische Allianzpolitik der Finanzbourgeoisie" stattfinden.
Q: Zelle Erin des KBW: KVZ - Für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 20. Oktober 1980.

03.11.1980:
Der Regionalverband Ruhr des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Betriebsausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Anträge der Ortsgruppe Castrop-Rauxel zum 11. und 12. Gewerkschaftskongress
- Steuererhöhungen und Rentensenkung
- EG-Stahlkrisenkartell in Kraft
- Anträge gegen Verschärfung der Ausbeutung
- Rigorose Kürzungen an den Schulen

Berichtet wird u. a. über den 12. Kongress der IGBE, der Ende November stattfindet. Dazu heißt es: "Ende November findet der 12. Kongress der IGBE statt. Dort wird es schon wie 1976 darum gehen, die Positionen der einzelnen Bergarbeiter, ihrer Gewerkschaft und der Betriebsräte gegenüber den Bergbaukapitalisten zu stärken. Einige der Anträge waren von den Castroper Ortsgruppen: Das Urlaubsgeld für Bergarbeiter soll ohne Erholungsnachweis generell steuerfrei sein, weil sich viele Bergarbeiter einen teuren Urlaub nicht leisten können. Bei Lohnverhandlungen soll die Erhöhung teils pauschal, teils prozentual sein, damit die Tarifgruppen nicht zu weit auseinanderklaffen. Dies soll ie Spaltung der Arbeiterschaft verhindern. Die generelle 7-Stundenschicht, 6 Stunden bei 28°. Abschaffung der 4/3 Schichten, um die Unfallgefahr bedingt durch Konzentrationsschwierigkeiten zu verhindern. Dies waren einige der wichtigsten Anträge an den damaligen Gewerkschaftskongress aus Castrop. Zum 12. Kongress haben die Castroper Ortsgruppen wieder einige Anträge formuliert: Das Verbot des Schichtbeginns zwischen 22 und 6 Uhr, da dies aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu vertreten ist. Übernommen wurde ein Antrag von 1976, nämlich das Verbot der 4/3 Schichten aus oben genannten Gründen". Weitere Anträge beschäftigen sich etwa mit dem "Hausbrand". (S. 1)
Berichtet wird weiter über "Steuererhöhungen und Rentensenkung" (S. 2), über Anträge zum Kongress der IGBE (Tarifpolitik, Lohnfragen, Manteltarifverträge, Arbeitsschutz) und über "Gesamtschulpläne und Rotstiftpolitik" (S. 4). Berichtet wird noch über eine Schüler-Demo am 21.10. in Bochum. Geworben wird für die "KuK" 11/81. Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung zu "25 Jahre Bundeswehr - 25 Jahre imperialistische Allianzpolitik der Bundesregierung" in Essen am 11.11. =Regionalverband Ruhr des KBW: KVZ - Betriebsausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 3. November 1980.
Q: Regionalverband Ruhr des KBW: KVZ - Betriebsausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 3. November 1980.

12.01.1981:
Der Regionalverband Ruhr des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Betriebsausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Berufsschulgrundjahr, Berufsvorbereitungsjahr: Warum wirbt die Betriebsleitung um die Jugendlichen?
- Verschuldung der Stadt Castrop-Rauxel
- Ickern-West: Das Geschäft macht Klöckner
- VRR-Fahrpreiserhöhungen vom Zweckverband beschlossen
- "Ihr zahlt etwas mehr, wir geben euch dafür etwas weniger" (Stadthaushalt 1981)
- Vorbereitung der Betriebsratswahlen

Berichtet wird u. a. über das "Schulpflichtgesetz für die Jugendlichen", wozu es heißt: "Hat man die Einheitsschule zum Ziel, dann muss man auch heute schon dafür eintreten, dass die gesamte Berufsausbildung der Verfügung der Unternehmensleitung entzogen wird und die überbetrieblichen Ausbildungsstätten als Volkskontrolle unterstellt werden". (S. 1).
Berichtet wird weiter über "Sanierungspläne für Ickern-West". Die dortigen Häuser würden "ursprünglich Klöckner gehören". (S. 2). Berichtet wird noch über den Stadthaushalt für Castrop-Rauxel und über die kommenden "Betriebsratswahlen" (S. 4). Aufgerufen wird zu einer Schulung des KBW zum Thema: Friedrich Engels: "Über den Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" vom 18.1.-25.1.1981 in Essen, zu einem DGB-Seminar zum Thema: "Solidarität contra Unternehmermacht" am 7.2. in Castrop-Rauxel.
Q: Regionalverband Ruhr des KBW: KVZ - Betriebsausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 12. Januar 1981.

02.02.1981:
Die Zelle Castrop/Erin des Bezirks Essen/Ruhr des KBW gibt eine Ausgabe ihrer "KVZ - Ausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin" heraus.
Inhalt u. a.:
- Wie sieht die Lage vor den Betriebsratswahlen 1981 aus?
- "Die richtige Antwort auf die 8 % der IGM sei eigentlich: Null Prozent zu bieten" (so Kirchner)
- Blüm und Kohl kritisieren DGB wegen 'Alleinherrschaft' von SPD-Mitgliedern im Betriebsrat
- Streichung der staatlichen Zuschüsse an den Bergbau?
- Vorbereitung der Betriebsratswahlen
- Erfolge der Befreiungsbewegung EI Salvadors

Berichtet wird u. a. über die Betriebsratswahlen 1981, wozu es heißt: "Bei den Wahlen zur Gemeinschaftswahl stimmten die Angestellten dagegen. (…) Da eine Gruppe die Gemeinschaftswahl ablehnt, wird jetzt in Gruppenwahl gewählt. (…) Auf der Zeche Hugo in Gelsenkirchen hatte der Betriebsrat ein Flugblatt verteilt, was für die Gemeinschaftswahl aufrief" (S. 1) Berichtet wird noch über die Forderungen der IG Metall zur Tarifrunde (S. 2), über Blüm und Kohl und den DGB, die die "Alleinherrschaft von SPD-Mitgliedern im Betriebsrat" kritisieren (S. 3), und über die "Vorbereitungen der Betriebsratswahlen" im Bergbau. Zu Erin wird ausgeführt: "Auf Erin wird in der nächsten Zeit zu klären sein welche Gründe dazu geführt haben, dass die Angestellten mit 69,1% der abgegebenen Stimmen gegen die Gemeinschaftswahl angetreten sind und nur zu 30,8% für 'ja' gestimmt haben" (S. 4).
Aufgerufen wird zu einem DGB-Bildungsseminar zum Thema: "Solidarität kontra Unternehmermacht" am 7.2. in Castrop-Rauxel. Von G. Koenen/K. Koenen/H. Kuhn soll demnächst erscheinen: "Freiheit, Unabhängigkeit und Brot. Zur Geschichte und den Kampfzielen der Arbeiterbewegung in Polen".
Q: Zelle Castrop/Erin des KBW: KVZ - Ausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 2. Februar 1981.

23.03.1981:
Der Regionalverband Ruhr des KBW gibt die "Betriebs-Nachrichten - Ausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin" in Castrop-Rauxel heraus.
Inhalt u. a.:
- Einen starken Betriebsrat wählen, der sich für die Interessen der Belegschaft einsetzt!
- Zur Brandschutzunterweisung nach Schacht 7
- Auch im Bergbau muss der Reallohn verteidigt werden!
- Türkische Arbeiter ergreifen Initiative zur Urlaubsregelung
- Das Blasen mit Anhydrit kann abgeschaltet werden

Berichtet wird u. a. über die Betriebsratswahlen wozu es heißt: "Bei den Vorbereitungen der Betriebsratswahlen ist es nicht gelungen, ein gemeinsames Aktionsprogramm aufzustellen, auf dem alle Betriebsratskandidaten oder zumindest Teile der Kandidaten kandidieren. Von einigen Betriebsräten wurde dies auch abgelehnt, mit dem Hinweis: Die Betriebsratsarbeit sei so vielfältig, dass man dies nicht in einem Programm festlegen könne. Sicherlich ist richtig, dass der Betriebsrat sich stark machen muss für die Belange einzelner Arbeiter und dass dabei viel Zeit draufgeht, andererseits müssen aber Aufgaben und Forderungen angepackt werden, die die Situation der Belegschaft insgesamt verbessern. Um dies zu erreichen, muss aber der Zusammenschluss der Belegschaft gegenüber der Betriebsleitung gefördert werden. Das war auch der Schwachpunkt des jetzigen Betriebsrates, was ihm auch etliche Kritik vonseiten der Belegschaft einbrachte". (S. 1.).
Berichtet wird noch über den Reallohn im Bergbau: "Der Reallohn muss verteidigt werden. Neben den Lohnforderungen sollen folgende Punkte bei der anstehenden Tarifrunde behandelt werden: Korrektur der Gehaltsverhältnisse für die Tarifangestellten! Vermehrung der Freischichten für die Schichtarbeiter! Erhöhung der Hausbrandmenge für Invaliden" (S. 2).
Q: KBW, Regionalverband Ruhr: Betriebs-Nachrichten - Ausgabe für die Belegschaft der Zeche Erin, Castrop-Rauxel, 23. März 1981.

Letzte Änderung: 06.07.2023