Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 33, West-Berlin, 9. September 1967
06.09.1967:
Der "Berliner Extra-Dienst" (BED) Nr. 33 erscheint mit einer Extra-Dokumentation: "Die Sprache der Heimatvertriebenen".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Linker SPD-Flügel: Für eine neue Deutschland- und Berlin Politik"
- "Senatsumbildung: Erst Sachfragen klären"
- "FDP-Bundesparteitag: Nachfolger Mendes schon im Oktober?"
- "West-Berlin: Wirtschaftsbelebung durch sinnlose Käufe"
- "Parteisäuberung: SPD will sich von Unbequemen trennen"
- "CIA-Affäre: VDS Mitgliedschaft im ISC ruht"
- "KADEWE-Go in: Bearbeitung jetzt bei der PoPo"
- "Godard-Film über Kommune: Test in West-Berlin"
- "Hinweise"
- "100 Jahre Kapital"
- "Extra über uns"
Berichtet wird u. a. über den linken SPD-Flügel, die Bezirksbürgermeister Abendroth und Karnatz. Aus objektiven Gründen könne man heute keinen "einheitlichen deutschen Staat (mehr) schaffen". "Das Alleinvertretungsrecht sei deshalb zu beseitigen. Beide deutsche Staaten müssten unter der Bedingung anerkannt werden, dass sie sich gegenseitig nicht als Ausland betrachten und ihren Willen für eine spätere Vereinigung kundtun. Zwischen den Regierungen der beiden deutschen Staaten seien direkte Verhandlungen auf allen Ebenen zu beginnen". Berichtet wird weiter darüber, dass das Führungszentrum der SPD "sofort in Verhandlungen über eine Senatsneubildung einzutreten, zurückgewiesen wird". Verhandlungen sollen für die Zeit nach der SPD-Klausurtagung am 23.9. möglicherweise beginnen. Berichtet wird noch über einen Ausschluss aus der SPD. Es trifft die Autorin Ute Erb.
Die Beziehung des VDS zur ISC "wurde mit sofortiger Wirkung suspendiert". Die PoPo hat die "weitere Bearbeitung des Kaufhaus-Go in vom 26.8. übernommen". Godards Film "La Chinoise" über eine französische Kommune" soll demnächst gezeigt werden. Das neue Programm des "Reichskabaretts" beginnt am 10.9. Ein Kolloquium zu "100 Jahre Kapital-Kritik der politischen Ökonomie" soll vom 14.-16.9. in der Frankfurter Goethe-Universität stattfinden. Aufgerufen hat das Frankfurter Institut für Politik Wissenschaften und die Europäische Verlagsanstalt. Veröffentlicht wird in der "Extra-Dokumentation" die Rede von Reinhold Rehs, Präsident des "Bundes der Vertriebenen". Sie zeige "unserer Meinung nach am deutlichsten jenes für derartige Verbände typische Gemisch aus unverbindlichen Versöhnungsfloskeln und weitgehend unverhülltem Revanchismus".
Q: Berliner Extra-Dienst, 1. Jg., Nr. 33, West-Berlin, 9. September 1967.