1970

Januar 1970:
Vermutlich Anfang 1970 veröffentlichen das Solidaritätskomitee für die Black Panther Partei, welches über den Sozialistische Club Frankfurt (SCF) und die Westberliner Buchhandlung Karin Röhrbein erreichbar ist, sowie das Black Liberation Commitee (West-Berlin) von Huey P. Newton die Aufsatzsammlung "Aufsätze des Verteidigungsministers" der Black Panther Party (BPP) USA als Übersetzung der englischen Broschüre.
Q: Huey P. Newton: Aufsätze des Verteidigungsministers, Berlin / Frankfurt

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Januar 1970:
Der KJB Freiburg berichtet aus den USA über George Jackson (vgl. Sept. 1971), Mitglied der Black Panther Party (BPP):"
Mit einem Komplott versucht die Zuchthausverwaltung von Soledad im Januar 1970 Jackson und zwei seiner engsten Freunde einen Anschlag auf einen Wärter anzuhängen, was nach kalifornischem Recht mit dem Tode bestraft wird. In einem Buch, das über die USA hinaus internationales Aufsehen erregte, entlarvte George Jackson daraufhin dieses Komplott und klagt den kalifornischen Staat unzähliger Verbrechen an schwarzen Menschen an.

Die über die ganzen USA organisierte Solidaritätskampagne der Black Panther Party mit den Soledad-Brothers, machte es den kalifornischen Behörden unmöglich, George Jackson auf legale Weise umzubringen. Er wird in's Zuchthaus San Quentin überführt."
Q: Kommunistische Jugendzeitung Nr. 3, Freiburg Sept. 1971, S. 5f

Januar 1970:
In Köln erscheint die Nr.1/70 der 'apo press' Informationsdienst für die Außerparlamentarische Opposition in Köln (vgl. Feb. 1970). Berichtet wird u.a. über die Black Panther und das Solidaritätskomitee für die Black Panther Party, welches über den Sozialistischen Club Frankfurt zu erreichen ist.
Q: Apo Press Nr. 1, Köln Jan. 1970

06.01.1970:
Für das Black Panther Solidaritätskomitee für die Black Panther Partei (BPP) USA richtet Karl Dietrich Wolff einen Brief an Damen und Herren sowie Freunde und Genossen, in dem es seine Gründung nach dem Vorbild von ähnlichen Komitees in Skandinavien und England bekanntgibt und auch auf das Einreiseverbot der BPP-Vertreter für die Veranstaltungsreihe ab dem 12.12.1969 eingeht.
Q: Black Panther Solidaritätskomitee: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Genossen, Frankfurt 6.1.1970

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17.01.1970:
Das Black Panther Party Solidaritätskomitee (BPSK - vgl. 1.12.1969) organisiert, laut 'ZAS' Hamburg (vgl. 16.4.1970), eine Rundreise von Vertretern der BPP. Auch in Hamburg findet eine Solidaritätsveranstaltung statt.
Q: Zentralblatt für den Ausbildungssektor Nr. 15, Hamburg 16.4.1970,S.6

19.01.1970:
An der Universität Hamburg erscheint das 'Zentralblatt für den Ausbildungssektor' (ZAS) Nr.13 (vgl. 12.1.1970, 19.1.1970). Berichtet wird über die Black Panther Party (BPP) USA.
Q: Zentralblatt für den Ausbildungssektor Nr. 13, Hamburg 19.1.1970, S. 10f

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21.01.1970:
In Heidelberg gibt der SDS eine Ausgabe der 'Roten Kommentare' (vgl. 10.12.1969, 30.1.1970) heraus mit dem "10-Punkte-Programm der Black Panther Partei Oktober 1966". Aufgerufen wird zum Black Panther Teach-In am 22.1.1970.
Q: Rote Kommentare Wie auf dem Rücken der Wieblinger Politik gemacht wird!, Heidelberg 21.1.1970, S. 5f

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22.01.1970:
In Heidelberg soll um 20 Uhr ein Teach-In mit Vertretern der Black Panther party (BPP) stattfinden.
Q: Rote Kommentare Wie auf dem Rücken der Wieblinger Politik gemacht wird!, Heidelberg 21.1.1970, S. 5

25.01.1970:
In Frankfurt ist für diesen Tag um 20 Uhr im Studentenhaus in der Jügelstraße eine Veranstaltung zur Solidarität mit der Black Panther Party (BPP) USA geplant.
Q: Solidaritätskomitee für die Black Panther Partei: Solidarität mit der Black Panther Partei - Aufdruck Big Man in Frankfurt, Frankfurt o. J. (1969), S. 1

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27.01.1970:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 19.1.1970, 10.2.1970) Nr. 103 heraus mit dem Artikel "Zum Einreiseverbot für Vertreter der vietnamesischen Revolution und zur Einheitsfrontpolitik a la DKP" wodurch auch die Black Panther-Veranstaltung, von der ein Bild erscheint, auf den 24.1.1970 verschoben werden musste.
Q: AStA Uni: Info Nr. 103, Heidelberg 27.1.1970, S. 1ff

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27.01.1970:
In Bonn erscheint die Nr. 3 der 'Arbeitermacht' (vgl. 16.12.1969, 22.4.1970), die nun nicht mehr allein durch die BPG des SDS herausgegeben wird, sondern von den Gruppen BPG, Rote Zelle Pädagogik, Gruppe für eine Rote Zelle Jura, Rote Zelle Germanistik, Lotta Continua und Kommune Waldorf im SDS Bonn. Enthalten sind u.a. Materialien zur Black Panther Party.
Q: Arbeitermacht Nr. 3, Bonn 27.1.1970

Februar 1970:
In Köln erscheint die 'apo press' Nr. 2 (vgl. Jan. 1970, 13.3.1970) mit dem Artikel "Einschätzung der Black Panther Partei" (BPP).
Q: Apo press Nr. 2, Köln Feb. 1970, S. 9ff

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11.02.1970:
Es erscheint die 'Münchner Studentenzeitung' (MSZ) Nr. 3 (vgl. 28.1.1970, 22.4.1970) mit dem Artikel "Internationaler Klassenkampf" zur Black Panther Party (BPP).
Q: Münchner Studentenzeitung Nr. 3, München 11.2.1970, S. 4f

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16.04.1970:
An der Universität Hamburg erscheint heute die Nr. 15 des 'Zentralblatt für den Ausbildungssektor' (ZAS - vgl. 5.2.1970, 4.5.1970). Veröffentlicht wird ein Interview mit Bobby Seale.
Q: Zentralblatt für den Ausbildungssektor Nr. 15, Hamburg 16.4.1970, S. 6ff

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18.04.1970:
In Frankfurt beginnt, laut 'apo press' Köln, ein vom Black Panther Party Solidaritätskomitee (BPSK) Frankfurt organisiertes zweitägiges Treffen der europäischen BPSK's aus Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Belgien, Schweden und der 'BRD'.
Laut BPP-SK sollte Conny Matthews reden.
Q: Apo press Nr. 5, Köln 1.6.1970; BPP-SK: Samstag 18. April…, O.O. O. J.

08.05.1970:
Der SDS Göttingen (vgl. 27.5.1970) berichtet:"
Am 8.5. fand in Göttingen eine Massendemonstration gegen den Überfall der US-Imperialisten auf Kambodscha, für die Revolution in Südostasien und zur Unterstützung der sozialistischen Bewegung in den USA, namentlich der Black-Panther-Partei, statt. Knapp 3 000 Teilnehmer meldete der Polizeifunk, Wurms Beobachter wollen nur 800 gesehen haben, die Göttinger PRESSE spricht von 1 500. Neben der Agitation an der Uni und vor den Schulen rief die Aktionsgruppe Göttinger Lehrlinge und Jungarbeiter (AGL) auch vor den Betrieben und Berufsschulen zu der Demonstration auf."
Q: Roter Kurs Nr. 3, Göttingen 27.5.1970, S. 1

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11.05.1970:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Göttingen die Nr. 4 der 'Rote Schule' - Zentralorgan der sozialistischen Schüler und Lehramtskandidaten (vgl. 6.4.1970, 15.6.1970), herausgegeben vom Arbeitskreis Sozialistischer Schüler (ASS) oder vom Aktionszentrum Sozialistischer Schüler Göttingen, denn "das ASS" trifft sich jeden Montag im Club für Internationalismus. Berichtet wird u.a. von der Black Panther Party (BPP).
Q: Rote Schule Nr. 4, Göttingen 1970

25.05.1970:
An der Universität Heidelberg gibt die Institutsgruppe Anglistik das 'Anglisten-Info' heraus mit dem Leitartikel "Zur Schliessung des Amerikahauses", was am 6.5.1970 von 2 000 Demonstranten gefordert worden sei. Im Amerikahaus sei keine Literatur der BPP vorhanden.

Weitere Artikel sind:
- "Zum PS 'Soul on Ice'" zu dem Buch von Eldridge Cleaver von der Black Panther Party (BPP);
- "Die Anarchie des Herrn Nixon" zu den erschossenen Schwarzen in Augusta, Georgia und an der Universität von Mississippi, wobei auch auf die Strategie der BPP eingegangen wird; sowie
- "Statistiken zur sozialen Lage in den USA".
Q: Anglisten-Info, O. O. (Heidelberg) 25.5.1970, S. 1ff

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25.05.1970:
Vermutlich in dieser Woche gibt die KPD/AO die auf Mai datierte Nr. 3 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. Mai 1970, 6.6.1970) heraus, die sich u.a. mit den Black Panthers (BPP) in den USA befaßt.
Q: Rote Fahne Nr. 3, Berlin Mai 1970

Juni 1970:
Es erscheint die Nr. 7 von 'Rote Provinz' - Sozialistisches Informationsblatt für den Westharz (vgl. Mai 1970, Juli 1970). Fortgesetzt wird der Haschisch-Report, wobei auf die Regeln für die Black Panther Partei (BPP USA) verwiesen wird.
Q: Rote Provinz Nr. 7, Bad Gandersheim Juni 1970,S.15

03.06.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG-Telefunken die Nr. 3 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) heraus mit dem Artikel "Der Aufstand in den Ghettos" über die US-amerikanische Black Panther Party (BPP).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr. 3, Berlin 3.6.1970, S. 13ff

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04.06.1970:
Der AStA der FAU Erlangen-Nürnberg gibt seine 'Faust-Informationen' Nr. 3 (vgl. 20.11.1970) heraus. Aufgerufen wird anläßlich des Prozesses von Bobby Seale von der Black Panther Party (BPP) zur "GI-Agitation in Erlangen".
Q: Faust-Informationen Nr. 3, Erlangen 4.6.1970, S. 4

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16.06.1970:
Der SDS Göttingen gibt seine Sozialistische Göttinger Studentenzeitung 'Roter Kurs' Nr. 4 (vgl. 27.5.1970, 29.6.1970) heraus. Enthalten ist auch eine Beilage "Rassenkampf oder Klassenkampf? Zu Geschichte und Situation der Black-Panther-Partei in den USA".
Q: Roter Kurs Nr. 4, Göttingen 16.6.1970, Beilage

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26.06.1970:
Die Rote Hilfe (RH) Westberlin veröffentlicht vermutlich Ende dieser Woche die Broschüre "Imperialismus, Sozialdemokratie, Terror, Militanz. Zur Konterrevolution in Westberlin". Enthalten sind auch die Texte "Huey Newton. Zur Verteidigung der Selbstverteidigung. Über die Beziehungen von Anarchisten und Individualisten zum revolutionären Kampf und zur schwarzen Befreiungsbewegung" zur BPP, aus dem Februar 1968; "Huey Newton. Wie man Revolution macht" zur BPP, aus dem Februar 1968 und "Erklärung der Black Panther Party zum Prozess gegen Bobby Seale".
Q: Rote Hilfe: Imperialismus, Sozialdemokratie, Terror, Militanz. Zur Konterrevolution in Westberlin, Berlin Juni 1970, S. 67ff

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04.07.1970:
In Heidelberg kommt es an diesem Wochenende, laut KPD/ML-ZB, zu einer Demonstration von 700 farbigen US-Soldaten für den Rückzug aller Truppen aus Indochina, die Räumung aller US-Stützpunkte in Afrika, die Abschaffung der Diskriminierung von Farbigen in der US-Armee und bessere Wohnungen für schwarze Familien. Initiatoren seien die Unsatisfied Black Soldiers aus Heidelberg, die Black Defense Group aus Karlsruhe und die Black Action Group aus Stuttgart gewesen. Zum Teil seien auch Parolen der Black Panther Party (BPP) verbreitet worden.

Laut DKP protestieren 1 000 farbige GIs, die sich auf einem Jazzkonzert trafen, gegen den Indochinakrieg. Laut AStA versammelten sich 700 GI's zum Call for Justice in der Neuen Aula.
Q: AStA Uni: Info Nr. 111 und 113, Heidelberg 8.7.1970 bzw. 27.10.1970, S.4 bzw. S. 4; Unsere Zeit Nr. 28, Essen 11.7.1970;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 13, Bochum 9.7.1970

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September 1970:
Laut Gerd Langguth macht im Herbst 1970 in Frankfurt/M. erstmals ein Black-Panther-Solidaritätskomitee (BPSK) von sich reden. Führend sollen sein: Karl Dietrich Wolff, Daniel Cohn-Bendit, Johannes Weinreich.
Q: Langguth, G.: Protestbewegung, Köln 1983, S. 51

Oktober 1970:
Die KPD/ML-ZK berichtet vermutlich aus dem Oktober:"
NIEDER MIT DEM US-IMPERIALISMUS!
FREIHEIT FÜR BOBBY SEALE!

Der US-Imperialismus - dieser Weltfeind Nr. 1 - sieht sich inmitten der Verurteilung durch die Völker der ganzen Welt in die Enge getrieben. In Vietnam militärisch besiegt, versucht er seine eigenen Verbrechen und Niederlagen vor der eigenen Bevölkerung zu verschleiern und sie verschärft zu unterdrücken. Noch nie in der Geschichte der USA hat es eine derartige breite Volksbewegung gegen den Krieg, Rassismus und für demokratische Rechte gegeben wie heute. Die Volksmassen der USA lassen sich nicht von den faschistischen Mitteln der Nixon-Regierung einschüchtern.

Die US-Regierung hat ihren rassistischen Feldzug gegen die schwarze Befreiungs- und die Antikriegsbewegung seit dem Machtantritt Nixons (vgl. **.**.19**,d.Vf.) ständig verschärft. So betrachtet sie die Black Panther Partei (BPP, d.Vf.) als 'Bedrohung der inneren Sicherheit Amerikas' (FBI-Boß Hoover), als 'kriminell'. Dementsprechend verhalten sich auch die Staatsorgane; der politisch-parlamentarische Schein wird vollends aufgegeben, an seine Stelle tritt die paramilitärische Bekämpfung, der Terror der Polizei. Das beweisen die Überfälle auf die Büros der Black Panther, das bestätigen auch die bekanntgewordenen Pläne zum Sturm des Hauptquartiers der Partei. Vorläufiger Höhepunkt dieser Kampagne soll der Prozeß gegen die 'New York 21' und gegen Bobby Seale darstellen. Jenen wird vorgeworfen, ausgerechnet die Botanischen Gärten New Yorks in die Luft zu sprengen geplant zu haben, Bobby Seale, der Vorsitzende der Black Panther Partei, soll gar den Befehl zur Ermordung eines Mitglieds der eigenen Partei gegeben haben. Wie Tom Hayden richtig geschrieben hat, ist Bobby Seale kein politischer Gefangener: er ist Kriegsgefangener. Der Prozeß gegen ihn als Exponent der schwarzen Befreiungsbewegung in den USA muß die Solidarität aller antiimperialistischen Kräfte wachrütteln.

Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK, d.Vf.) der Bundesrepublik, das auch von der KPD/ML unterstützt wird, organisiert deshalb zu Beginn des Prozesses gegen Bobby Seale in Connecticut im November 1970 in der ganzen Bundesrepublik Solidaritätsveranstaltungen und Protestdemonstrationen. Eldridge Cleaver, der Informationsminister der Partei hat zugesagt, zu diesem Termin zu einer Vortragsreise in die Bundesrepublik zu kommen. Der FBI und die US-Regierung haben Eldridge Cleaver als Opfer eines Polizeiüberfalls zum 'kriminellen Täter' abgestempelt und ihn ins Exil in Algier (in Algerien, d.Vf.) gezwungen. Der FBI sucht ihn unter den zehn angeblich gefährlichsten Verbrechern. Eldridge Cleaver kann nur in die Bundesrepublik kommen, wenn die Bundesregierung ihm volle diplomatische Immunität zusichert.

In einer Presseerklärung des Black Panther Solidaritätskomitees heißt es dazu:
'Das Black Panther Solidaritätskomitee ist sich nach dem Versuch der Bundesregierung im Dezember 1969, die Einreise von Delegationen der Black Panther Partei überhaupt zu verhindern, darüber klar, daß die Immunität für Eldridge Cleavers Reise nur durch organisierten öffentlichen Druck erzwungen werden kann. Das Black Panther Solidaritätskomitee ruft deshalb alle Gruppen und Organisationen der außerparlamentarischen und parlamentarischen Linken auf, in möglichst vielen Institutionen die formelle Einladung Eldridge Cleavers zu bewirken. Wenn Betriebsräte und Schülermitverwaltung, Fakultäten und Allgemeinen Studentenausschüsse, Studentenparlamente und Jugendsprecher eines Betriebes, Gemeinderäte und Vertrauenskörper jeweils Einladungen aussprechen und öffentlich begründen, könnte bereits ein Teil der Ziele der Solidaritätskampagne: öffentliche weitgehende Isolierung des US-Imperialismus - erreicht werden. Das Black Panther Solidaritätskomitee bittet, die Einladungen zur Weiterleitung an Eldridge Cleaver baldmöglichst an: 6 Frankfurt/Main, Adalbertstr.6'"

In NRW verbreitet der KSB/ML der KPD/ML-ZK diesen Artikel an der Ruhruniversität Bochum (RUB).
Q: Roter Morgen Nr. 9, Hamburg Okt. 1970, S. 5; Rote Zelle Nr. 1, Bochum Nov. 1970, S. 11

13.10.1970:
In den USA wird, laut KPD/ML-ZB, die farbige Bürgerrechtskämpferin Angela Davis verhaftet, unter der Beschuldigung, im August an der versuchten Befreiung eines Angeklagten durch ein Mitglied der Black Panther Party (BPP) aus dem Gericht in San Rafael (Kalifornien) beteiligt gewesen zu sein. Diese Behauptung sei allerdings völlig unbewiesen. Vorausgegangen sei eine monatelange faschistische Hetze gegen A. Davis, die der reaktionär-faschistischen republikanischen Regierung schon lange ein Dorn im Auge gewesen sei. Die Entführung war allgemein nur als rein 'kriminelle' Aktion dargestellt worden.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 49, Bochum 11.11.1970, S. 8

22.10.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK) richtet ein Schreiben an "liebe Genossen", in dem Einladungen an Eldridge Cleaver u.a. durch die Jugendvertretung von VW Kassel, vom AStA Uni Frankfurt, dem Zentralrat der Roten Panther sowie Belegschaft und Verlagsleitung des Fischerverlags Frankfurt erwähnt werden. Beigelegt sind der Offene Brief an die Bundesregierung vom 14.9.1970, eine Mustereinladung, ein Bestellschein für Materialien, ein Papier "Über die wachsenden Schwierigkeiten der US-Imperialisten im eigenen Lande und unsere Aufgaben in Westdeutschland" sowie ein Papier zu den Soledad Brothers, "ohne daß der 'Fall' Angela Davis kaum zu verstehen ist.
Q: BPP-SK: liebe Genossen, Frankfurt 22.10.1970

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November 1970:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Dez. 1970) berichtet vermutlich u.a. aus dem November:"
MACHT DER US-REGIERUNG BEDROHT
MIT NACKTER GEWALT GEGEN DIE ARBEITERKLASSE

In Amerika sind immer weniger Menschen bereit, eine Regierung zu unterstützen, die Milliarden für den Krieg in Südostasien ausgibt und zusieht, wie die Menschen im eigenen Land verhungern.

In Vietnam erleiden die USA eine Niederlage nach der anderen und auch in Amerika wehren sich die Menschen. Denn so sieht für sie die Demokratie aus, für die die US-Soldaten in Vietnam kämpfen sollen:

5 Millionen Amerikaner sind arbeitslos. Davon sind 40% Jugendliche.

Die meisten von ihnen haben erst gar keine Arbeit gefunden. Sie sind direkt von der Schulbank auf die Straße geflogen.

Fast die Hälfte der Amerikaner kann immer noch nicht lesen und schreiben. Für Schulen und Lehrer hat die US-Regierung kein Geld.

Die Löhne derjenigen, die Arbeit haben, sinken immer weiter. So liegt der durchschnittliche Jahreslohn der Arbeiter bei General Motors (GM, d.Vf.), dem Konzern, dem auch die Opel-Werke (IGM-Bereich, d.Vf.) bei uns gehören, 3 000 Dollar unter dem, was man in Amerika für ein 'anständiges' Leben braucht. Der Lohn der Fließbandarbeiter liegt sogar unter dem, was man braucht, um so gerade eben zurechtzukommen. Sie sind so arm, daß sie eigentlich von der öffentlichen Wohlfahrt unterstützt werden müßten.

Und General Motors ist der größte Konzern in Amerika - Dafür steigen die Preise immer schneller. Allein in einem Jahr, von 1969 bis 1970 um 7%.

Diese Lage kann die Regierung nicht mehr mit schönen Worten wie 'Opfer bringen für die Demokratie' vertuschen. Denn es ist zu deutlich, daß diese Opfer nur einer bringen muß: die Arbeiterklasse.

Sie aber ist nicht länger bereit, mit hohen Preisen und niedrigen Löhnen für die Profite der Kapitalisten zu zahlen.

DAS AMERIKANISCHE VOLK WEHRT SICH

Immer mehr Soldaten in Vietnam weigern sich, weiter auf die Vietcong zu schießen, die Studenten kämpfen für die Beendigung des Krieges und die Arbeiter haben in den letzten zwei Jahren mit monatelangen Streiks gegen ihre Ausplünderung durch die Kapitalisten und die Regierung gekämpft.

Bei General Electric ((GE - vgl. Okt. 1969,d.Vf.) zu diesem Konzern gehört auch die deutsche Firma AEG) haben im letzten Oktober 1 300 Arbeiter 14 Wochen lang gestreikt. Es war der erste Streik nach 1945.

Im Januar haben die Arbeiter und Angestellten bei der Eisenbahngesellschaft Union Pacific gestreikt (vgl. 30.1.1970,d.Vf.). Den ganzen März über haben die Arbeiter und Angestellten, die bei der Post arbeiten, die Arbeit niedergelegt (vgl. 16.3.1970,d.Vf.). Allein in New York waren es 50 000. Sie forderten die Beendigung des Vietnamkrieges und kämpften gegen die ständig steigenden Preise.

Im April und Mai (vgl. Apr. 1970,d.Vf.) streikten die Transportarbeiter in ganz Amerika. Sie kämpften mit Gewehren gegen Streikbrecherfahrzeuge.

In den letzten Wochen (vgl. 15.9.1970,d.Vf.) haben die 300 000 Arbeiter bei General Motors gestreikt.

Das sind nur einige Beispiele für die Kämpfe der Arbeiterklasse. Aber die meisten Arbeiter in Deutschland kennen noch nicht einmal die. Denn die deutschen Zeitungen haben kaum etwas darüber geschrieben. Denn sie passen nicht in das Bild, das wir uns von Amerika machen sollen. Gerade die SPD-Regierung erzählt uns immer wieder, daß dieses Gesellschaftssystem, in dem wir leben, auch für die Arbeiter das Beste ist. Sie sagt, daß in der sozialen Marktwirtschaft, wie sie den Kapitalismus nennt, auch die Arbeiter viel besser leben, viel mehr Wohlstand haben als in einem sozialistischen System.

Und ihr Paradebeispiel dafür war immer die USA. Dieses ganze Lügengebäude von der Sicherheit und dem Wohlstand, die der Kapitalismus den Arbeitern bietet, bricht aber vor den Tatsachen in Amerika zusammen.

Deshalb erfahren wir nichts darüber.

Und wir erfahren auch nichts darüber, was die US-Regierung tut, um Amerika für die Profite der Kapitalisten zu retten:

- Bei dem Streik der Eisenbahner ist die Regierung zum ersten Mal eingeschritten. Sie hat ein Gesetz gemacht, das den Arbeitern verbot weiterzustreiken (vgl. 8.4.1970,d.Vf.).
- Bei dem Streik der Postgewerkschaft (vgl. 23.3.1970,d.Vf.) hat Nixon den nationalen Ausnahmezustand erklärt (bei uns heißt das Notstand). Sie hat gedroht, die Arbeiter ins Gefängnis zu werfen, gegen 7 500 Arbeiter und Angestellte wurden Gerichtsverfahren eröffnet, 25 Gewerkschafter wurden verhaftet. Sie hat die Armee gegen Streikposten eingesetzt.
- Beim Streik der Transportarbeiter (vgl. 1.5.1970,d.Vf.) hat sie die Nationalgarde eingesetzt, um Streikbrecher einzuschleusen. Es kam zu einer heftigen Straßenschlacht.

Die Kapitalisten haben während dieser Zeit an die 100 000 Arbeiter ausgesperrt.

Aber Aussperrung, Verhaftungen und Einsatz der Armee sind nicht alles.

- In Ohio erschoß die Nationalgarde vier Studenten, die gegen den Krieg in Vietnam protestierten (vgl. 4.5.1970,d.Vf.).
- 50 Mitglieder der Black Panther (BPP,d.Vf.), das ist eine Organisation, in der schwarze Arbeiter und Studenten den Kampf gegen die Regierung und die Kapitalisten führen, sind bisher umgebracht worden. Polizisten, die zum größten Teil zum FBI gehören, haben sie heimtückisch ermordet.

Das sind die Maßnahmen, mit denen die Regierung gegen die kämpfenden Arbeiter vorgeht.

VERBRECHER SIND FÜR NIXON DIE KÄMPFENDEN ARBEITER

Wenn Nixon das ganze Land zum Kampf für 'Gesetz und Ordnung' aufruft, wenn er für den schonungslosen Kampf gegen das Verbrechertum eintritt, dann meint er nicht den Kampf gegen Diebe und Einbrecher.

Denn die Gesetze, die er im Zuge dieser Kampagne gemacht hat, erklären alle Arbeiter, die bereit sind, für ihre Interessen zu kämpfen, zum Verbrecher:

Die Teilnahme an wilden Streiks - ein Verbrechen.
Vor Fabriken demonstrieren - ein Verbrechen.
Einen Tarifvertrag nicht annehmen - ein Verbrechen.
Gesetz und Ordnung sagt Nixon.

Jawohl. Aber Gesetze gegen die Arbeiterklasse und Ordnung für die Kapitalisten. Denn Nixon weiß, worum es geht.

Die Demonstrationen der Studenten haben die Regierung schon erschüttert -
Die Aufstände der Schwarzen in den Ghettos haben die USA an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht -

Die Kämpfe der Arbeiterklasse aber erschüttern den ganzen Staat.

Sie machen aus dem Kampf kleiner Gruppen, die man gegeneinander ausspielen konnte, einen Kampf, in dem es nicht mehr heißt, junge gegen alte, schwarze gegen weiße, - hier heißt es, Arbeiterklasse gegen Kapitalistenklasse und immer mehr Amerikaner begreifen, daß es in diesem Kampf nur heißen kann, entweder die Kapitalisten und ihre Regierung oder wir.

Immer mehr wissen, die einzige Möglichkeit, die Lage der Arbeiterklasse wirklich zu verbessern, Amerika wirklich zu retten, ist der endgültige Sturz der Kapitalistenklasse."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Dez. 1970,S.7

November 1970:
Es erscheint die Nr. 11 der 'Befreiung' (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) mit dem Artikel "Kampf dem Terror der Klassenjustiz! Freiheit für Bobby Seale! Free Bobby Seale!" zum Vorsitzenden der BPP.
Q: Befreiung Nr. 11, Mülheim Nov. 1970, S. 16f

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November 1970:
In Frankfurt beteiligen sich, nach eigenen Angaben, auch die Roten Panther (RP) an Demonstrationen und Veranstaltungen für Bobby Seale von der BPP USA.
Q: Roter Panther Nr. 1, Frankfurt 1971

November 1970:
In Frankfurt kommt es, laut Gerd Langguth, anläßlich einer Black-Panther Solidaritätsveranstaltung zu militanten Auseinandersetzungen.
Q: Langguth, Gerd: Protestbewegung,Köln 1983, S. 51

November 1970:
An der Uni Frankfurt gibt der KSB/ML der KPD/ML-ZK ein Flugblatt heraus, in dem es, laut KSG/ML des KAB/ML, u.a. heißt:"
Wir sehen: die revolutionären Volksmassen in aller Welt kämpfen gegen den Imperialismus. Die Black-Panther-Partei (BPP, d.Vf.) kämpft in ihrem Land gegen den US-Imperialismus."
Q: ML-Hochschulpresse Sdr.nr., Frankfurt o. J. (1971), S. 57

November 1970:
An der Uni Düsseldorf findet, laut RKJ, vermutlich im November eine Veranstaltung des Black Panther Party Solidaritätskomitees (BPSK) statt.
Q: RKJ-Info Nr. 9, Mannheim Mitte Januar 1971, S. 7

02.11.1970:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Dez. 1970) berichtet vermutlich aus dieser Woche vom BKA:"
AUSBAU DES BUNDESKRIMINALAMTES: GENSCHER LERNT BEI AMERIKANISCHEN MORDSCHÜTZEN

Bundesinnenminister Genscher (FDP, d.Vf.) hat jetzt im Namen der SPD-Regierung ein Sofortprogramm zur Verbrechensbekämpfung vorgelegt. Danach soll eine 'kriminalpolizeiliche Ermittlungstruppe' beim Bundeskriminalamt geschaffen werden. Die Zahl der Beamten beim Bundeskriminalamt soll verdoppelt werden und mit modernen Computern ausgerüstet werden. Außerdem soll der Bundesgrenzschutz (BGS, d.Vf.) in der Spionageabwehr eingesetzt werden. Der FBI in den USA, das ist das Vorbild für dieses Sofortprogramm. Bundesinnenminister Genscher war deshalb auch extra noch einmal in den USA und hat sich dort den FBI angesehen.

Der FBI hat sich bewährt - allerdings nicht zur Verbrechensbekämpfung - die Zahl der Einbrüche, Diebstähle und Morde steigt weiter.

Dafür kann der FBI dann aber Erfolge auf anderem Gebiet verbuchen. Mindestens 50 Mitglieder der Black Panther (BPP, d.Vf.), einer Organisation der schwarzen Bevölkerung, die gegen den Kapitalismus kämpft, sind von seinen Leuten erschossen worden! Die Zahl der bei Streiks und Demonstrationen verhafteten Arbeiter und Studenten ist immer weiter gestiegen."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 6, Bochum Dez. 1970, S. 2 und 8

02.11.1970:
Vermutlich Anfang dieser Woche erscheint erstmals die 'Rote Zelle' (vgl. 1911.1970) als Zeitung des Kommunistischen Studentenbundes/ML (KSB/ML) an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Aus dem 'Roten Morgen' (RM) Nr. 9 (vgl. Okt. 1970) wird ein Artikel zur Black Panther Party (BPP) in den USA übernommen. In einer letzten Meldung dazu heißt es:"
Eldridge Cleaver, der Informationsminister der Black Panther Partei, aller Voraussicht nach noch in diesem Monat in Bochum sprechen. Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK,d.Vf.) bestätigte die Einladung des KSB/ML Bochum, konnte aber noch keinen festen Termin zusagen, da die Einreise Eldridge Cleavers nach wie vor ungewiß ist. … Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben" (vgl. 2.12.1970).
Q: Rote Zelle Nr. 1, Bochum Nov. 1970

06.11.1970:
In den USA findet, laut KPD/ML-ZB, die Wahl von 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses, 35 Gouverneuren und 6 331 Parlamentariern in 45 Bundesstaaten statt, zu deren Wahlkampf sie Ende Oktober u.a. ausführt:"
Angesichts der Radikalisierung der Arbeiterklasse und der schwarzen Bevölkerung ergreift die US-Regierung unter Nixon neue vorbereitende Maßnahmen, um alle Kämpfe im Keim ersticken zu können. Über 50 Mitglieder der 'Black-Panther'-Bewegung hat die Polizei in den letzten Monaten heimtückisch ermordet."
Hierzu wurden auch gesetzliche Grundlagen geschaffen (vgl. 19.10.1970). Fortgefahren wird:"
Nahezu alle Kandidaten bemühen sich in dieser politischen Situation, die 'schweigende Mehrheit', das amerikanische Kleinbürgertum, stärker auf die Seite des Kapitals zu ziehen, um das Bündnis der Monopole mit dem Kleinbürgertum gegen die radikalen Teile der Arbeiterklasse und gegen alle 'Extremisten' zu erneuern. Alle Kandidaten der 'Demokraten' und der 'Republikaner' versprechen dem Kleinbürgertum 'Kampf für Recht und Ordnung' gegen die dauernden Streiks, Kampf gegen Pornographie, gegen das Rauschgift, gegen die steigende Kriminalität. Alle versprechen schärferes Vorgehen gegen die 'Bombenwerfer', gegen die 'Black Panther'. Dabei mischen die Kandidaten der Monopole dieses 'Versprechen' mit entsprechender sozialer Demagogie: Nixon legte während des Wahlkampfs sein 'Friedensprogramm' für Indochina vor. Die Demokraten versprechen laufend Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit, die zur Zeit bei mindestens 6% liegt, sowie gegen die ständig steigende Inflation, die das Geld des amerikanischen Volkes immer stärker auffrißt."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 46, Bochum 31.10.1970, S. 11f

09.11.1970:
Für die DKP berichtet Michael Maerks vermutlich aus dieser Woche:"
NEUE ZIELE GESETZT
IN MARBURG TAGTE DER VERBAND DEUTSCHER STUDENTENSCHAFTEN

In einer … Resolution erklärte sich der VDS mit der amerikanischen (in den USA,d.Vf.) Bürgerrechtsbewegung solidarisch und verlangte Freiheit für die unter konstruierter Mordanklage eingekerkerte Angela Davis."
Q: Unsere Zeit Nr. 47, Düsseldorf 21.11.1970, S. 11

11.11.1970:
Es erscheint die 'Münchner Studentenzeitung' (MSZ) Nr. 10 (vgl. 16.6.1970, 27.11.1970) mit dem Artikel "Der Fall der 'Soledad Brothers'. Rassenjustiz in den USA - Solidarität mit der Genossin Angela Davis" mit dem Offenen Brief des Black Panther Solidaritätskomitees Frankfurt.
Q: Münchner Studentenzeitung Nr. 10, München 11.11.1970, S. 7

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16.11.1970:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Göttingen die Nr. 7 der 'Rote Schule' - Zentralorgan der sozialistischen Schüler Göttingen (vgl. 15.6.1970, 14.12.1970). Berichtet wird u.a. über die Black Panther Party (BPP).
Q: Rote Schule Nr. 7, Göttingen 1970, S. 41ff

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19.11.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK) berichtet aus Ramstein von der heutigen, durch einen Wachmann der US-Armee begonnenen Schießerei mit amerikanischen Zivilisten, die sich am 26.11. mit Kathleen Cleaver treffen sollten.
Q: BPP-SK: Kathleen Cleaver in Frankfurt, O. O. O. J., S. 2

24.11.1970:
An der Universität Heidelberg stellen die Institutsgruppen Anglistik und Politologie auf der Institutsgruppenvollversammlung den Antrag, dass der AStA eine Demonstration am 28.11.1970 anmeldet gegen den Vietnamkrieg und für die Black Panther sowie gegen die Invasion in Guinea-Conakry.
Q: Anträge der Institutsgruppen Politologie und Anglistik zur Institutsgruppenvollversammlung vom 24.11.70, O. O. (Heidelberg) o. J. (1970)

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24.11.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK) kündigte an, dass heute um 15 Uhr 45 Kathleen Cleaver auf dem Flughafen Frankfurt eintreffen und um 18 Uhr auf einem Teach-In reden solle.

In einem Ankündigungsflugblatt werden Einladungen an Eldridge Cleaver u.a. durch die Jugendvertretung von VW Kassel erwähnt. Aufgerufen wird darin auch zur Demonstration (vgl. 28.11.1970) sowie zur Veranstaltung der Roten Panther (vgl. 27.11.1970). Eingegangen wird auch auf die Vorfälle in Ramstein (vgl. 19.11.1970).
Q: BPP-SK: Kathleen Cleaver in Frankfurt, O. O. O. J.

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25.11.1970:
In Westberlin wird, nach eigenen Angaben, das Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell gegründet, welches die Solidarität mit der KP USA, der Black Panther Party (BPP) und den Young Lords befördern möchte.
Mitglieder sind die Studentengewerkschaften Chemie, Psychologie und Romanistik FU, der AStA der Hochschule für Musik (HfM), der Berliner Extradienst (BED), die SPD-Initiativgruppe Tiergarten, die Deutschen Jungdemokraten (DJD) der FDP Landesverband Berlin, die SEW Hochschulgruppen Charlottenburg, FU und PH, der Sozialistische Lehrerbund (SLB), die ROTZPAS - Rote Zelle am Berliner Abendgymnasium, die GEW-Studentengruppen von HfM und PH, Evangelische (ESG) und Katholische (KHG) Studentengemeinde sowie das Schülerkomitee Nord und die Sozialistischen Schülerkomitees Charlottenburg, Neukölln und Schöneberg.

Eine der ersten Aktionen ist die Sammlung von Unterschriften für Angela Davis.
Q: Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell: Liebe Genossen!, Berlin 1.12.1970

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25.11.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK - vgl. 24.11.1970) gibt in Frankfurt die gestrige Einreiseverweigerung für Kathleen Cleaver sowie die heutige Vorführung von Filmen zur BPP ab 15 Uhr im Studentenhaus bekannt.
Q: BPP-SK: Eldridge und Kathleen Cleaver: Botschaft an deutsche Genossen!, O. O. O. J.,S.2

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27.11.1970:
In Heidelberg gibt der AStA der Universität sein 'Info' (vgl. 19.11.1970, 4.12.1970) als Sonder Info heraus mit dem Aufruf zum Teach-in mit Bobby Seale um 20 Uhr und zur Demonstration am 28.11.1970 sowie dem Leitartikel "Zur Lage der Farbigen in den USA" und dem Artikel "Die Black Panther party" (BPP).
Q: AStA Uni: Sonder Info Zur Lage der Farbigen in den USA, Heidelberg 27.11.1970, S. 1ff

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27.11.1970:
In Heidelberg erscheint erstmals ein 'Kommentar' (vgl. 11.12.1970), der die Reihe der 'Kommentare zu den Tarifverhandlungen' (vgl. 6.11.1970) fortführt. Berichtet wird auf den 2 Seiten von der Schießerei in Ramstein, wegen der jetzt Mitglieder der Black Panther Party (BPP) im US-Gefängnis Zweibrücken sitzen.
Q: Kommentar, Heidelberg 27.11.1970

27.11.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK - vgl. 24.11.1970) rief für die Roten Panther in Frankfurt zur Black Panther Veranstaltung im Haus der offenen Tür im Gallusviertel, Idsteiner Str. 72 auf, die offenbar in der Kaufmännischen Berufsschule 3 nicht stattfinden durfte.
Q: BPP-SK: Kathleen Cleaver in Frankfurt, O. O. O. J., S. 2

28.11.1970:
Das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK - vgl. 24.11.1970) rief für Frankfurt zur Anti-US-Imperialismus-Demonstration um 15 Uhr ab Galluswarte auf.
Laut der Roten Zelle ERS folgen etwa 3 bis 4 000 Demonstranten dem Aufruf von über 70 Organisationen.

Aufgerufen wurde auch von der Spartakus AMS Hochschulgruppe Frankfurt.
Q: BPP-SK: Kathleen Cleaver in Frankfurt, O. O. O. J.; Rotes Banner Nr. 1, Frankfurt O. J. (1970), S. 5f;Spartakus AMS: Demonstriert eure Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf in den USA!, Frankfurt o. J. (1970)

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30.11.1970:
In der 'FR' erscheint heute ein Artikel über die von Frankfurt ausgehende Black-Panther-Solidaritäts-Bewegung. Dem Frankfurter Solidaritätskomitee gehören führende ex-SDS-Funktionäre an (K. D. Wolff, Daniel Cohn-Bendit, Johannes Weinrich).
Q: Frankfurter Rundschau, Frankfurt 30.11.1970

Dezember 1970:
An der Frankfurter Demonstration des Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK) beteiligen sich, laut KPD/ML-ZK, auch GI's.
Q: KPD/ML-ZK-LV Westberlin: Info Nr. 8, Berlin Dez. 1970

Dezember 1970:
In Hamburg gibt die DKP-Betriebsgruppe Hochschulen ihren 'Kommunist' Nr. 4 (vgl. Juni 1971) für Dezember heraus mit dem Artikel "Freiheit für Angela Davis!".
Q: Kommunist Nr. 4, Hamburg Dez. 1970, S. 8

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Dezember 1970:
Die DKP Hochschulgruppe an der Ruhruniversität Bochum (RUB) gibt vermutlich im Dezember vermutlich die Nr.4 ihres 'Kommunist' (vgl. Okt. 1970, 4.1.1971) heraus. Gefordert wird "Freiheit für Angela Davis" für die in den USA Verfolgte.
Q: Kommunist, Bochum o. J. (1970)

Dezember 1970:
Die RKJ Düsseldorf berichtet über ihre Arbeit an der Uni Düsseldorf:"
Durch eine Veranstaltung des Black-Panther Solidaritätskomitees (vgl. Nov. 1970,d.Vf.) an der Uni Düsseldorf haben wir Kontakt zu zwei amerikanischen Genossen erhalten, die uns wiederum die Verbindung zu einem Genossen an der Uni Düsseldorf vermitteln konnten, der dort alle linken Leute kennt" (vgl. Jan. 1971).
Q: RKJ-Info Nr. 9, Mannheim Mitte Januar 1971, S. 7

01.12.1970:
Es erscheint ein Flugblatt der 'Roten Zelle' (vgl. 23.11.1970, 2.12.1970) - Zeitung des KSB/ML Bochum der KPD/ML-ZK, welches zur morgigen Black Panther Party (BPP) Solidaritätsveranstaltung aufruft.
Q: Rote Zelle, Bochum 1.12.1970

02.12.1970:
In Westberlin gibt das Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell, dem nun auch die Studentische Selbstverwaltung des Studentenheims Gelfertstraße, der Verein der türkischen Studenten in Deutschland (ATO), die Gruppe der Studenten und Assistenten der Architektur-Fakultät, sowie die Gruppe Westberlin der EDA Griechenland beigetreten sind, vermutlich Mitte dieser Woche ein Flugblatt "Verhindert den Justizmord an Angela Davis" zu deren Verfolgung in den USA heraus.
Q: Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell: Verhindert den Justizmord an Angela Davis, Berlin o. J.

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02.12.1970:
In Bochum findet ein teach-in zur Solidarität mit der Black Panther Party (BPP) der USA statt, zu dessen Besuch der KSB/ML der KPD/ML-ZK an der Ruhruniversität Bochum (RUB) aufrief.
Q: Rote Zelle Nr. 1, 2 und zwei Flugblätter, Bochum Nov. 1970, Nov. 1970, 1.12.1970 bzw. 2.12.1970, S. 22, S. 4, S.* bzw. S.*

02.12.1970:
Es erscheint ein Flugblatt der 'Roten Zelle' (vgl. 1.12.1970, 11.12.1970) - Zeitung des KSB/ML Bochum der KPD/ML-ZK, "Solidarität mit Black Panther", welches zur heutigen Black Panther Party (BPP) Solidaritätsveranstaltung aufruft.
Q: Rote Zelle, Bochum 2.12.1970

03.12.1970:
In der Berliner PL/PI tagt das Komitee der Zellen (KdZ) und befaßt sich vor allem mit der Black Panther bzw. Angela Davis Kampagne von SEW, KPD/AO, PL/PI und Roten Zellen:"
In der letzten RPK erschien je ein Aufruf der PL/PI und der AO. (Die AO war nicht bereit gemeinsam etwas zu verfassen.) Das KdZ gab dem Leitenden Gremium (LG) die Anweisung, sich betreffs Kampagne auch an den KB zu wenden. Das LG konnte nicht plausibel erklären, warum das noch nicht geschehen war."
Zur Black Panther Demonstration am 12.12.1970 wird betont:"
Die Einheit mit der AO muß … gesichert werden."
Q: PL/PI: Protokoll des KdZ vom 3.12.1970,Berlin o.J. (1970)

04.12.1970:
Der Aufruf der KPD/AO zu den Black Panther (BPP USA) Demonstrationen erreicht, laut RAJ, in München die Roten Zellen und über diese ABG, RSF und RAJ.
Q: Rotes Blatt Nr. 23/24, München 1.2.1971

04.12.1970:
In Berlin riefen das Initiativkomitee (IK) der Roten Zellen und das Black Panther Solidaritätskomitee (BPSK) zur vom BPP-SK und der Roten Zelle PH (Rotzeph) organisierten heutigen Filmveranstaltung im Audimax der PH in Lankwitz, Malteserallee auf.
Q: Initiativkomitee der Roten Zellen / Black Panther Solidaritätskomitee: Solidarität, O. O. O. J. (1970)

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05.12.1970:
In Westberlin gibt das Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell, dem nun auch der Studentenrat der Historiker an der TU, das Sozialreferat TU, die Studentengewerkschaft Chemie TU, der Aktionsrat zur Befreiung der Frau, die Rote Zelle Psychologie FU und die Sozialistische Hochschulgruppe (SHG) am OSI der FU sowie die ATÖF statt der ATO beigetreten sind, vermutlich Anfang dieser Woche sein Flugblatt "Solidarität mit Angela Davis" Nr. 2 zu deren Verfolgung in den USA heraus.
Q: Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell: Solidarität mit Angela Davis Nr. 2, O. O. o. J.

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07.12.1970:
In Berlin erscheint vermutlich Anfang dieser Woche die Nr. 6 des 'Klassenkampf - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - 2.11.1970, 11.1.1971) als zweite Novemberausgabe für Siemens, Borsig, Loewe, Osram und VDK.

Berichtet wird aus Berlin von der Solidarität mit der Black Panther Party (BPP) USA (vgl. 9.12.1970, 10.12.1970, 12.12.1970), aber auch über die BPP in den USA.
Q: Klassenkampf Nr. 6, Berlin Nov. 1970, S. 1 und 3ff

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07.12.1970:
Die zentrale Jugendkommission beim Zentralkomitee der Aufbauorganisation für die KPD und der Zentralrat (ZR) der Westberliner Schulkollektive geben vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf der Völker Asiens, Afrikas und Amerikas!" heraus mit dem Aufruf zur Black Panther- und Vietnamdemonstration am 12.12.1970.
Q: KPD/AO-Juko, ZR: Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf der Völker Asiens, Afrikas und Amerikas!, Berlin o. J. (1970)

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09.12.1970:
In Göttingen gibt der Kommunistische Studentenbund (KSB) seinen 'Roten Kurs' Nr. 8 (vgl. 19.11.1970, 17.12.1970) heraus mit dem Artikel "'Gewöhnliche Kriminelle'" zur Frankfurter Solidaritätskundgebung mit den BPP bzw. dem Einreiseverbot für Eldridge Cleaver und der Inhaftierung von vier Panthers am 19.11. in Ramstein.
Q: Roter Kurs Nr. 8, Göttingen 9.12.1970, S. 4

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10.12.1970:
In Berlin soll ein Teach In zur Solidarität mit der Black Panther Party (BPP) USA um 20 Uhr im Audimax der TU stattfinden. Aufgerufen wurde von der Roten Zelle Kybernetik / Elektrotechnik (Rotzkybel) sowie mit einem gemeinsamen Flugblatt vom IK der Roten Zellen und der PL/PI.
Q: Rotzkybel: Solidarität mit der Black Panther Party, O. O. O. J. (1970); IK der Roten Zellen / PL/PI: Seize the time - power to the people, O. O. O. J. (1970)

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10.12.1970:
In Berlin gibt Spartacus - KJO das Flugblatt "Auf dem Weg zur nationalen Front?" zu Angela Davis und den Black Panthers heraus, das die maoistische Volkskriegsideologie angreift und fordert: "Schluss mit den Volksfrontillusionen! Für die proletarische Klassenlinie!".

Verteilt wird das Flugblatt vermutlich auf dem Teach-In in der TU.
Q: Spartacus - KJO: Auf dem Weg zur nationalen Front?, Berlin 10.12.1970

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10.12.1970:
In der RKJ der GIM wird in NRW berichtet, daß "in Düsseldorf am 10.12.70 eine Veranstaltung des Black-Panther-Solidaritätskomitees stattfindet zur Aufklärung der Vorfälle gegen die Organisation und zur Sammlung für eine Kaution der beiden kürzlich in Deutschland inhaftierten schwarzen Genossen. es wurde gefragt, ob andere Gruppen diesbezüglich nach Düsseldorf kommen sollen. Diese Sache wurde abgelehnt. Stattdessen wurde festgelegt, daß man regional sofern nötig sich informatorisch über Black Panther auf dem Laufenden hält, daß aber Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit und sonstige Dinge lokal durchgezogen werden."
Q: RKJ-Info Nr. 7, Mannheim o. J. (1970), S. 5

11.12.1970:
In Westberlin rief das Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell, dem nun auch die Rote Zelle Verkehr TU beigetreten ist, für heute zu seinem Teach-In über den Kampf der KP USA, der Black Panther Party (BPP) und der Young Lords um 20 Uhr im Audimax der TU auf. Referieren sollen Conrad Schuhler und Reinhard Kühnl. Zwischen den beiden vorliegenden Aufrufflugblättern schliessen sich dem Komitee noch der LSW (Liberaler Studentenbund Westberlin) sowie die Sozialistische Arbeitsgruppe an der HBK an.

Zu einem Teach-In zur selben Zeit am Freitag im Audimax riefen auch, die SEW angreifend, die RPK, der RC, Rotzing, Rotzök, Rotzeg, Rotzmat, ASta der Kirchlichen Hochschule (Kiho), Politreferat TU, INFI sowie handschriftlich ergänzt die Rotzphys auf, wenn auch mit einem falschen Datum. Da es offenbar (vgl. 15.12.1970) ein gemeinsames Teach-In der KPD/AO mit der PL/PI gab, fand dieses vermutlich am Donnerstag den 10.12.1970 statt.
Q: Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell: Gemeinsam kämpfen - gemeinsam siegen Nr.3, O. O. o. J.; Komitee Aktionseinheit gegen das Rechtskartell: Aktionseinheit gegen das Rechtskartell!, O. O. o. J.;RPK u.a.: Unterstützt den Klassenkampf in den USA!, O. O. o. J.;KPD/AO: G.o. AEG 15.12.70, o.O. (Berlin) o.J. (1970)

12.12.1970:
In Berlin beteiligen sich, laut und mit KPD/AO, ca. 10 000 an der Demonstration gegen den US-Imperialismus (gegen den Indochinakrieg, für die Black Panther und Angela Davis), die in der Moabiter Turmstraße bzw. am Rathaus Tiergarten begann. Auch die PL/PI (vgl. 3.12.1970) sowie das IK der Roten Zellen machen mit und riefen u.a. im IGM-Bereich auf (vgl. 7.12.1970).
Aufgerufen wurde auch im Metallbereich durch die Sozialistischen Betriebsgruppen von Daimler, Gillette, NCR und SEL und durch die KPD/AO bei AEG Telefunken (vgl. 10.12.1970), wo auch von der von 10 000 Teilnehmern verabschiedeten Resolution zu Spanien berichtet wird (vgl. Jan. 1971).

Aufgerufen wurde auch durch die Jugendkommission der KPD/AO und den Zentralrat der westberliner Schulkollektive (ZR - vgl. 7.12.1970).

An der TU mobilisierte u.a. die Rote Zelle Kybernetik / Elektrotechnik (Rotzkybel). Mit einem falschen Datum riefen auch die RPK, der RC, Rotzing, Rotzök, Rotzeg, Rotzmat, ASta der Kirchlichen Hochschule (Kiho), Politreferat TU, INFI sowie handschriftlich ergänzt die Rotzphys auf.

Auf der Demonstration wird in einem Flugblatt die Solidarität mit den politischen Gefangenen in Westberlin gefordert.
Q: N.N.: Welches sind unsere Demonstrationsziele?, O. O. O. J.; Rotzkybel: Solidarität mit der Black Panther Party, O. O. O. J. (1970);Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr. 13 und 14, Berlin 10.12.1970 bzw. Jan. 1971, S. 7f bzw. S. 3;Rote Presse Korrespondenz Nr. 95, Berlin 1970, S. 2;KPD/AO: G.o. AEG 15.12.70, o.O. (Berlin) O. J. (1970);Rote Fahne Nr. 12 und 13, Berlin Dez. 1970 bzw. Jan. 1971;Klassenkampf Nr. 6, Berlin Nov. 1970;Die Sache der Arbeiter Extrablatt, BerlinO. J. (1970);RPK u.a.: Unterstützt den Klassenkampf in den USA!, O. O. O. J.;IK der Roten Zellen / PL/PI: Seize the time - power to the people, O. O. O. J. (1970);KPD/AO-Juko, ZR: Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf der Völker Asiens, Afrikas und Amerikas!, Berlin O. J. (1970)

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15.12.1970:
In Berlin diskutiert die Grundorganisation AEG der KPD/AO über die Black Panther Demonstration vom 12.12.1970:"
Genosse … führte hinsichtlich des gemeinsamen Teach-Ins mit der … PL/PI aus, daß sie in Zukunft nicht mehr als gleichberechtigter Organisator in solchen Kampagnen auftreten soll; es soll ihr aber stets ein Weg offen gehalten werden, sich zu beteiligen."
Q: KPD/AO: G.o. AEG 15.12.70, o.O. (Berlin) o.J. (1970)

16.12.1970:
In Tübingen demonstrieren laut und mit KSG (vgl. Feb. 1971) 1 200 Studenten anläßlich "des Besuchs Husseins in Bonn, der Wiederaufnahme der Bombardierung der Demokratischen Republik Vietnam durch die US-Luftwaffe, des Terrorprozesses gegen die baskischen Patrioten in Spanien und des geplanten Justizmordes an Angela Davis und Bobby Seale in den USA".
Q: Roter Pfeil Nr. 13, Tübingen Feb. 1971, S. 14f

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