"Die Gegenwart gehört dem Kampf, die Zukunft gehört uns" (Che).
Dokumentation zu den Ereignissen in Amsterdam im Oktober/November 1985 (1986)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 20.11.2021

Vermutlich Anfang 1986 erscheint die "Doku zu den Ereignissen in Amsterdam im Oktober/November 1985" unter einem Zitat von Ernesto "Che" Guevara ("Die Gegenwart gehört dem Kampf, die Zukunft gehört uns.") als Titel. Die Dokumentation geht u. a. auf die Besetzung von ca. 1.500 Wohnungen im Amsterdamer Stadtteil Staatsliedenbuurt ein. Einer der damals Verhafteten, Hans Kok, soll am 25. Oktober 1985 in einer Polizeizelle verstorben sein.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Januar 1986:
Von mir unbekannten Verfassern erscheint die "Dokumentation zu den Ereignissen in Amsterdam im Oktober/November 1985". Als Titel dient ein Zitat von Ernesto "Che" Guevara: "Die Gegenwart gehört dem Kampf, die Zukunft gehört uns." Die Dokumentation geht u. a. auf die Besetzung von ca. 1.500 Wohnungen im Amsterdamer Stadtteil Staatsliedenbuurt ein. Einer der Verhafteten, Hans Kok, soll am 25. Oktober auf einem Amsterdamer Polizeirevier verstorben sein.

Im Vorwort heißt es zur Herausgabe u. a.: "In Amsterdam haben die … Hans umgebracht. (Räumungen/Durchsuchungen in Staatsliedenbuurt).

Nach dem Mord an Günter Sare (Randale in Frankfurt und anderen westdeutschen Städten) verhängten die Medien nach den Vorfällen in Amsterdam eine totale Nachrichtensperre, um unserer Wut und Betroffenheit entgegenzuwirken, und so die Parallelen zu Frankfurt zu vertuschen. Dies ist eine bekannte Reaktion der … auf unseren Widerstand, ob in Südafrika, Brixton, Frankfurt, Amsterdam.

Mit ner Demo wollten wir den Zusammenhang herstellen, die Gleichzeitigkeit der Kämpfe weltweit, aufzeigen, wie die Herrschenden über die Koordinierung der Aufstandsbekämpfung (Bullen, Militär Geheimdienste, Justiz versuchen, den Widerstand in den Griff zu bekommen.

(…) Wir wollen die Diskussion, die bei uns gelaufen ist, ein Stück weit vermitteln. Die Ansätze und Fragen, auf die wir gestoßen sind. Es betrifft schließlich nicht nur uns, und wir können dem System hier schließlich auch nur was entgegensetzen, wenn wir uns organisieren, um unsere Vorstellungen von Selbstbestimmung und einem anderen Leben ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu verwirklichen.

Ob in der Demovorbereitung oder bei den Südafrika-Aktionen im November, wir haben es nicht geschafft, die Zusammenhänge der Kämpfe hier und dort auf den VV inhaltlich rüberzubringen. Wir hatten uns in der Vorbereitungsgruppe zu Amsterdam nicht genügend Zeit genommen, um klar zu kriegen, was uns eigentlich mit anderen Menschen verbindet, die kämpfen, sich wehren, was unsere und ihre Ziele sind. (…)

Es geht uns im Kampf um die Befreiung um den gleichen Feind-imperialistisches System, Patriarchat, Befreiung von dem gleichen Scheiß, der uns abhält, als Menschen zu leben. (…) Als Resultat bleiben zigtausend Selbstmorde, Alkoholismus, Drogentote, Tablettensüchtige und Leute, die durchknallen, zunehmende Vergewaltigung von Frauen, Sexismus, Rassismus.

Menschen, die sich wehren, bedrohen dieses System, sie werden über Abschreckungsurteile eingeknastet, oder wie in Frankfurt oder Amsterdam einfach umgebracht. Diesen imperialistischen Alltag mit all seinem Dreck wollen wir nicht; verhindern können wir ihn nur, wenn wir dagegen kämpfen". (Vorwort)

Artikel der Broschüre sind:
- "Vorwort"
- "Chronologie der Vorfälle in Staatsliedenbuurt"
- "Hintergrundbericht eines Amsterdamer Genossen zu den Ereignissen nach der Räumung der Schoepmanstreat am 24.10.1985"
- "Redebeitrag von Frauen auf der Kundgebung im Amsterdam"
- "Redebeitrag auf der Kundgebung zu Amsterdam"
- "Redebeitrag zur Situation in Amsterdam"
- "Britain Burns"
- "Solidarität mit Nicaragua"

Geworben wird für den "Papiertiger" (Bibliothek und Archiv) in Berlin.
Quelle: Doku zu den Ereignissen in Amsterdam im Okt./Nov. 1985, o. O., o. J. (Januar 1986).

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Letzte Änderung: 20.11.2021