Der Marxistisch-Leninistische Studienkreis (MLSK), Wien, der eng mit der MLPÖ verbunden war, gab vermutlich Anfang 1979 in der Reihe "Theorie und Praxis des Marxismus-Leninismus" die Broschüre "Der Kampf J. W. Stalins und der Kominform gegen den Titorevisionismus" heraus. Sie beschäftigte sich primär mit der Auseinandersetzung zwischen der KP Jugoslawiens (Tito) und der Kominform unter Stalin und der KPdSU. Dazu wurden verschiedene Dokumente veröffentlicht, u. a. "Kominform-Resolutionen" von 1948/49, ein Referat von Enver Hoxha (1948), Briefe aus der chinesischen "Polemik zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung" zu Jugoslawien und ein Dokument aus der Kominform-Zeitung: "Für dauerhaften Frieden, für Volksdemokratie" (1948).
Anfang 1979:
Vom Marxistisch-Leninistischen Studienkreis, Wien herausgegeben, erscheint in der Reihe 'Theorie und Praxis des Marxismus-Leninismus'
als Nr. 1 (24) die Broschüre: "Der Kampf J. W. Stalins und der Kominform gegen den Titorevisionismus". Aus der Vorbemerkung geht hervor, dass vom Kominform bereits 1948 unter der Führung von Stalin "die revisionistische Linie Titos und der KP Jugoslawiens grundsätzlich und unwiderlegbar entlarvt wurde". Die "antimarxistische Linie" Titos würde im Wesentlichen in folgenden Punkten bestehen:
- "Leugnung der Hegemonie des Proletariats und Propagierung, dass die Bauern 'die festeste Grundlage' des sozialistischen Staates darstellen"
- "Verneinung der Notwendigkeit der Führung der Arbeiterklasse und ihres Staates durch die Kommunistische Partei und deren Aufgehen in der Volksfront als der angeblich 'führenden Kraft der Revolution"
- "Ablehnung der marxistisch-leninistischen These, dass sich der Klassenkampf beim Aufbau des Sozialismus verschärft und Weigerung, die Großbauern als Klasse zu liquidieren - stattdessen eine sich festigende Zusammenarbeit mit den kapitalistischen Elementen in Stadt und Land"
- "Errichtung eines militärisch-bürokratischen Regimes in der Partei, die Erstickung der innerparteilichen Demokratie, die Abschaffung der Prinzipien von Kritik und Selbstkritik, Kontrolle der Parteikader durch die Geheimpolizei"
- "Abtötung des Geistes der gegenseitigen Hilfe und Kritik der Kommunistischen Parteien sowie Verrat am proletarischen Internationalismus, Großmachtchauvinismus gegenüber dem heroischen sozialistischen Albanien, das die Titorevisionisten annektieren und kolonialisieren wollen"
- "Übergang in das Lager des Imperialismus als Folge des nationalistischen und auf Festigung des Kapitalismus orientierten Weges unter der demagogischen Berufung auf die Sicherung der jugoslawischen Unabhängigkeit"
Artikel der Broschüre sind:
- "Einleitendes"
- "Kominform-Resolution: Über die Lage in der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (1948)"
- "Anhang: Auszüge aus Briefen der KPdSU (B) an die KP Jugoslawiens März-Mai 1948"
- "Kominform-Resolution: Die KP Jugoslawiens in der Hand von Mördern und Spionen (1949)"
- "Enver Hoxha: Referat an die Parteikonferenz von Tirana vom 4.10.1948 (Auszug)"
- "Fünfzehn Jahre nach Veröffentlichung der Resolution des Informationsbüros: 'Über die Lage in der KP Jugoslawiens', Zeri i Popullit, 29.6.1963"
- "Anhang: 'Titos Clique fällt dem volksdemokratischen Griechenland in den Rücken!', aus: 'Für dauerhaften Frieden, für Volksdemokratie!', 1. August 1948"
Geworben wird für die Schriften des MLSK:
- "Über den Kampf der KP Brasiliens gegen Imperialismus und Revisionismus"
- "Kritik der Drei-Welten Theorie durch die TKP/ML"
- "Kritik der KP Japans (Linke) an der Drei- Welten Theorie",
und für die "Rote Fahne" der MLPÖ sowie für Schriften von Lenin und Stalin.
Quelle: MLSK (Hrsg.): Der Kampf J. W. Stalins und der Kominform gegen den Titorevisionismus, Reihe: Theorie und Praxis des Marxismus-Leninismus, Nr. 1 (24), Wien 1979.
Letzte Änderung: 08.09.2019