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Vietnam
Der Beginn des Volksbefreiungskriegs zu Anfang der sechziger Jahre

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 10.2.2008

Die Entwicklung in Vietnam ist zu Beginn der sechziger Jahre davon geprägt, dass die westlichen Staaten zwar die Demokratie und freie Wahlen propagiert hatten, sich aber mit den zu erwartenden Ergebnissen der auf der Genfer Indochinakonfenz festgelegten Wahlen nicht wirklich anzufreunden vermochten und so doch lieber auf Diktatur bzw. (Neo-)Kolonialismus von außen und Faschismus von innen durch ihre Verbündeten setzten.

Viele Vietnamesen waren damals offenbar überhaupt noch nicht reif für eine Beteiligung an demokratischen Wahlen, sondern stellten sich vielmehr offenbar recht stur auf Standpunkte, nur weil ihnen diese vorgeblich völkerrechtlich verankert erschienen. Eventuell hatten die interessierten Mächte auch einfach vergessen, den massenhaften Wohlstand zumindest in der Form zu gewährleisten, die eine Zustimmung der Bevölkerung zur Beherrschung durch die dem Kapital genehmen Kreise schmackhaft erscheinen lässt.

Wie auch immer, irgendetwas lief in diesen Jahren schief für die wirtschaftlichen bzw. politischen Interessen der westlichen Welt an Vietnam. Nicht nur erfährt der Norden Vietnams Anerkennung seitens der DDR, analog der mit Beginn der 1960er Jahre zahlreich entstehenden unabhängigen 'National'-staaten in der sog. Dritten Welt, wie von Guinea-Conakry geschildert (vgl. 1960), es scheint auch nach den verschiedenen linken Berichten deutliche Unterschiede in der Zustimmung der einheimischen Bevölkerung zu den jeweiligen Regierungen zu geben, wo sich der Norden - aus dem aber insgesamt aus dieser Periode kaum berichtet wird - planvoll aufbaut (vgl. 10.9.1960), während im Süden, wo die Regierung verhasst scheint (vgl. 25.11.1960), der Volkskrieg vorbereitet wird, nicht zuletzt durch die Gründung der Nationalen Volksbefreiungsfront (FNL- vgl. 20.12.1960) und sodann seitens dieser.

Die Herrschenden in Südvietnam versuchen sich damals noch in neuzeitlichen Befriedungsstrategien (vgl. 1961, 1962), während sich die USA militärisch noch auf ihre Spezialeinsatzkommandos beschränken (vgl. Mai 1961, Feb. 1962). Der offenbar, nach Darstellung der linksradikalen Quellen, knallhart kriminell geprägte US-Präsident Kennedy aber scheint auf brutalste Art und Weise beseelt vom Kampf gegen das Böse, scheut für diesen kaum ein Opfer, Propaganda- oder Völkerrechtsdelikt (vgl. 11.5.1961, Juni 1961), allein der Bau einer Mauer zwischen Nord- und Südvietnam scheint nicht erwogen zu worden sein.

Wie intim die Kenntnisse der psychischen Gegebenheiten des Robert F. Kennedy seitens der radikalen Linken damals und wenige Jahre später wirklich gewesen sind, sei dahingestellt, zumindest gibt man sich im nachhinein angesichts der peinlichen 'Pentagon-Papiere' durchaus halbwegs orientiert über den Verlauf der geistigen Entwicklung des wohl berüchtigtsten 'Berliners' (vgl. Okt. 1961), dessen Statthalter vor Ort sich offenbar ziemlich zeitgleich in die Enge gedrängt fühlt (vgl. 15.10.1961), was nicht etwa einer Geisteskrankheit geschuldet zu sein, sondern vielmehr eine äußerst reale Grundlage zu haben scheint (vgl. Dez. 1961, 3.2.1962).

Die Genfer Konferenzen scheinen damals nur noch Bedeutung für andere Länder Indochinas, wie Laos (vgl. 23.7.1962), zu haben, beweisen ihre Nichtigkeit aber auch bald für diese Nachbarn Vietnams.

Zwischen den beiden großen Mächten der damaligen Welt kommt es zum Konflikt, der anscheinend nur knapp nicht atomar ausgetragen wird, wobei die maoistischen Linksradikalen natürlich die Vermutung hegen, dass es dem sänftelnd stets kompromissbereiten Sozialimperialismus nur um seine Gleichrangigkeit gegenüber dem US-Imperialismus gegangen wäre (vgl. 28.10.1962).

Gleich zu Beginn des Jahres 1963 erweisen sich die Vietcong vermutlich hinsichtlich der Feuerkraft den feinsten Verbänden ihrer von den Vereinigten Staaten versorgten Landsleute vielfach überlegen (vgl. 2.1.1963), wobei diese Kraft offenbar allein autonome, lokale Quellen hat (vgl. 6.3.1963).

Nun wird es vermutlich für diese keineswegs objektive, sondern vielmehr lückenhafte und subjektive Darstellung langsam Zeit, dass sich die reichhaltige reichsdeutsche Weltkriegserfahrung auch in Vietnam niederschlägt (vgl. Juni 1963), wobei ein Blick auf die damalige Befehlsstruktur der Bundeswehr nur wenige unerfahrene Erlasser von Instruktionen zur Invasion der Reiche des Bösen oder Unbequemen vermuten lässt.

Auch die Linke entsinnt sich der Erfahrungen des Naziregimes, wobei natürlich Konzentrationslager (KZ) ein gewöhnliches Herrschaftsinstrument darstellen und keineswegs allein mit dem reichsdeutschen Nazismus identifiziert werden können. Trotzdem sind für die Zeit, der die durch uns hier referierten Dokumente entstammen, Konnotationen zu den Nazi-KZs keineswegs beiläufig, sondern vielmehr klar konstruiert und wenig klug ausgesucht, markieren nicht zuletzt die allfällige Anklage der Kinder gegen die Eltern, das alltägliche Aufbegehren gegen deren Taten und den Versuch, durch die Übernahme einer positiven, wenn nicht gleich perfekt perpetuierten prophetischen Mission deren Sünden zu bereinigen, endlich die eigene Blutschande fort zu waschen und wieder stolz auf die eigene Art und Herkunft zu sein, auf das Deutschland der alten Dichter und Denker, bzw. zumindest soweit meist ganz zufrieden damit und nicht etwa beständig beschämt und beschimpft, nicht mehr tagtäglich angeklagt für jenes Nazireich der Richter und Henker.

In Vietnam jedenfalls, welch ein Glück für viele, scheinen sich die sog. KZs kaum der aus dem Deutschen Reich bekannten Haltbarkeit zu erfreuen (vgl. Dez. 1963, 31.12.1963).

Eine zeitliche Verschiebung ergibt sich aus den damaligen Kommunikationsverhältnissen, so kann die Anklage der angeblich dem NS entsprechenden Verhältnisse in Vietnam (vgl. Juni 1963) erst weit später erfolgen, auch wenn der 'Spiegel' sich damals durchaus aufklärend zu betätigen schien (vgl. Juli 1963), bot doch auch bald die offizielle Absage an demokratische Zustände (vgl. Aug. 1963) offenbar Anlass für Befürchtungen (vgl. 13.9.1963).

Ganz abseits von den meisten Inhalten dieser dürftigen Darstellung und deren von Blut und Waffengewalt getränkten Inhalten, allerdings nicht immer ganz unblutig bzw. von blutigen Opfern aus ihren Reihen unbetroffen, melden sich auch die Werktätigen Vietnams zu Wort, probieren sich in den modernen Methoden des demokratischen Meinungsstreits wie Streiks, Boykotten, Besetzungen und Demonstrationen (vgl. Nov. 1963), während in den USA - wo so etwas ab und an erlaubt wäre - der Präsident Kennedy auf blutige Art und Weise beseitigt wird.

Eventuell schien er noch unpassende Vorbehalte gegen eine offen gewalttätige Vertretung der amerikanischen Interessen in Vietnam zu hegen, eher auf geheime Morde und terroristische Anschläge bzw. verdeckte Kriegsführung mittels einheimischer Kräfte zu setzen, als auf den offenen Krieg, der in der nun folgenden Ära des US-Präsidenten Johnson und dessen Vernichtungskrieg gegen Vietnam beginnt.

Parallelitäten der Ermordungen von Kennedy (vgl. Nov. 1963) und seines südvietnamesischen Statthalters Diem (vgl. 1.11.1963) können hier kaum gezogen werden, die Eskalation des Vietnamkonflikts setzt nun erst ein.



Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1960:
Der KSB/ML Freiburg der KPD/ML-ZK (vgl. 7.12.1970) berichtet:"
Im Jahre 1960 erkennt Guinea die DDR an und nimmt diplomatische Beziehungen mit den Volksrepubliken China, Vietnam und Albanien auf."
=KSB/ML Freiburg:Militärische Aggression des Imperialismus gegen das Volk von Guinea,Freiburg o.J. (1970),S.1

10.09.1960:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 6.3.1959, 25.11.1960):"
Der 3. Nationalkongreß der Partei der Werktätigen Vietnams beschließt die Generallinie für den Aufbau des Sozialismus in der DRV und den 1. Fünfjahrplan (1961 bis 1965)."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

25.11.1960:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 10.9.1960, 20.12.1960):"
Nach Ansicht der Pariser Wochenschrift 'La Tribune des Nations' ist 'Südvietnam ein Vulkan vor dem Ausbruch. Besser kann man ein Land nicht charakterisieren, in dem die Regierung bei allen sozialen Schichten verhaßt ist.'"
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

20.12.1960:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 25.11.1960, Mai 1961):"
Gründung der Nationalen Befreiungsfront Südvietnams (FNL,d.Vf.), in der sich 23 zumeist illegale Parteien und Organisationen zusammenschließen. In ihrem Programm fordert die Befreiungsfront 'den Sturz des getarnten Kolonialregimes der amerikanischen Imperialisten und der als Handlanger in ihrem Sold stehenden Diktatur Ngo Dinh Diems sowie die Schaffung einer nationalen, demokratischen Regierungskoalition'."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund:Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)


1961:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet aus Vietnam (vgl. 1959, 1962):"
Das Programm der Agrostädte mußte 1961 abgebrochen werden; nur 22 Agrostädte waren vollendet worden. Die Zahl der Widerstandskämpfer war von 1959 bis 1961 von etwa 1 000 auf 15 000 gestiegen."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.21

Mai 1961:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 20.12.1960, Juni 1961):"
USA-Vizepräsident Johnson reist im Auftrag von Präsident John F. Kennedy nach Saigon, wo er u.a. eine Erklärung über gemeinsame Verteidigungsanstrengungen abgibt. Danach werden die Lieferungen von Kriegsmaterial erhöht, weitere Militärberater und zum erstenmal auch Einheiten der 'Special Forces' nach Südvietnam entsandt."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

11.05.1961:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Vietnam mit Hilfe der Pentagon-Papiere (vgl. Okt. 1961):"
John F. Kennedy, der von aller Welt auch heute noch als wahren Friedensfreund gepriesen wird, den die bürgerliche Presse jahrelang als Anwalt des Weltfriedens bejubelt hat, war in Wahrheit ein Kriegsverbrecher übelster Sorte.

ER STIMMTE schon am 11.Mai 1961, als die USA noch keine größeren Kampfverbände in Indochina eingesetzt hatten, FOLGENDEN MASSNAHMEN ZU:
'1) Entsendung von Agenten von Nordvietnam
2) Versorgung dieser Agenten aus der Luft durch Zivilpiloten
3) Entsendung südvietnamesischer Sondereinheiten nach Südlaos mit dem Auftrag, Stützpunkte und Nachschubwege der Kommunisten ausfindig zu machen und anzugreifen
4) Organisierung von Widerstandsnestern, geheimen Stützpunkten, Sabotageunternehmen und Unruhen innerhalb Nordvietnams
5) Abwurf von Flugblättern über Nordvietnam.' (Zitiert nach 'Frankfurter Allgemeine' (FAZ,d.Vf.) vom 23.Juni 1971)

Das ist das wahre Gesicht des Friedensfreunds Kennedy!!!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.12

Juni 1961:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Mai 1961, 15.10.1961):"
Professor Eugene Staley, Experte für psychologische Kriegführung, und General Maxwell Taylor, der als Berater John F. Kenndys fungiert, besuchen Saigon. Sie arbeiten einen Plan zur 'Befriedung Südvietnams innerhalb von 18 Monaten' aus. Er beinhaltet die Verstärkung der südvietnamesischen Söldnerverbände, die Schaffung 'toter Zonen' an den Grenzen Südvietnams, Diversion und Sabotageakte gegen die DRV sowie die Errichtung von 16 000 'strategischen Dörfern', um die Massenbasis der Befreiungsfront zu zerschlagen und ihren Führungskern zu isolieren."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

Oktober 1961:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Vietnam mit Hilfe der Pentagon-Papiere (vgl. 11.5.1961, Nov. 1963) über die USA-Aggression:"
Im Oktober 1961 riet der in Südvietnam stationierte General Maxwell Taylor dem Kriegsverbrecher Kennedy, eine 8 000 Mann starke Kampftruppe nach Vietnam zu schicken mit dem VORWAND, DIE SOLDATEN WÜRDEN ZUR BESEITIGUNG DER SCHÄDEN EINER ÜBERSCHWEMMUNGSKATASTROPHE GEBRAUCHT!

Aus Furcht vor der VR China schickte Kennedy die angeforderten Kampfverbände nicht."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.12

15.10.1961:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Juni 1961, Dez. 1961):"
Diktator Diem verhängt über Südvietnam den Ausnahmezustand."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

Dezember 1961:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 15.10.1961, Feb. 1962):"
Obwohl 1961 von den Saigoner Truppen fast 20 000 militärische Operationen gegen die Zivilbevölkerung unternommen werden, befinden sich 3 610 Dörfer fest in den Händen der Nationalen Befreiungsfront (FNL,d.Vf.); in weiteren 8 188 Dörfern ist die Macht der Saigoner Behörden gebrochen."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

1962:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtete aus Vietnam über die Agrostädte (vgl. 1961, Juni 1963):"
Als Neuauflage des Projekts waren 1962 10 950 strategische Dörfer geplant, in denen bis Ende 1962 10 Millionen Südvietnamesen zusammengefaßt werden sollten. Zur Errichtung strategischer Dörfer wurden entweder vorhandene Dörfer mit Stacheldraht und anderen Befestigungsanlagen umgeben, oder es wurden neue Dörfer errichtet, in die die Bevölkerung der Umgebung einziehen mußte. Wie schon beim Agroville-Programm schritten die Regierungstruppen auch diesmal wieder zu Gewaltakten, da sich die Landbevölkerung gegen die Umsiedlung wehrte. Die Bauern wurden gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen; um ihre Rückkehr zu verhindern, wurden ihre alten Häuser niedergebrannt. Am Tag wurden sie unter Bewachung auf die Felder geführt; so sollte verhindert werden, daß sie mit den Partisanen Kontakt aufnahmen.

In dem Programm der strategischen Dörfer waren gleichzeitig Zonen vorgesehen, in denen Truppen, Artillerie und Luftwaffe alles niedermachen konnten, was sich bewegte. Dörfer, die im Verdacht standen, Partisanen zu beherbergen, wurden mit Napalm bombardiert, Dschungelgebiete, in denen man Verstecke der Partisanen vermutete, wurden durch das Versprühen von Unkrautvernichtungsmitteln 'entlaubt'."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.6ff

Februar 1962:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Dez. 1961, 23.7.1962):"
Bildung eines US-Militärkommandos in Südvietnam unter General Paul Harkins, dem 25 000 Angehörige der amerikanischen Streitkräfte unterstehen. Die USA beginnen ihren 'Spezialkrieg' gegen die Befreiungsstreitkräfte."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

03.02.1962:
Laut einer Arbeitsgruppe an der PH Dortmund berichtet die heutige 'FAZ', daß in FNL in Südvietnam Ende 1961 bereits drei Viertel aller ländlichen Gebiete kontrolliere.
=Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund: Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)

23.07.1962:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Feb. 1962, 2.1.1963):"
Eine 14-Staaten-Konferenz in Genf beendet ihre Arbeit mit der Annahme eines Abkommens über die Achtung der Unabhängigkeit und Neutralität von Laos."

Berichtet wird auch durch die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972).
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.4;
Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f;
KSB/ML Freiburg:Nixons Lügen haben kurze Beine,Freiburg o.J. (1971),S.2


28.10.1962:
Die KPD/ML-ZB berichtete aus Vietnam über John F. Kennedy (vgl. Okt. 1961, Nov. 1963) mit Hilfe der Pentagon-Papiere und nun über SU und USA:"
Die Sozialimperialisten haben sich klar auf die Seite dieses Kriegsverbrechers gestellt.

Am 28.Okt. 1962, als die US-Imperialisten sich während der sogenannten Kuba-Krise offen als Kriegshetzer und Aggressoren zeigten, schrieb Chruschtschow in seiner Botschaft AN KENNEDY: 'ICH BRINGE MEINE GENUGTUUNG UND MEINEN DANK ZUM AUSDRUCK, DASS SIE SICH JETZT DER VERANTWORTUNG FÜR DIE ERHALTUNG DES WELTFRIEDENS BEWUSST SIND.'"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.12

02.01.1963:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 23.7.1962, Aug. 1963):"
Trotz modernster Bewaffnung erleidet ein 2 000 Mann starker Verband südvietnamesischer Söldner, der von US-Beratern geführt wird, gegen eine 200 Mann starke Partisaneneinheit bei Ap Bac im Mekong-Delta eine vernichtende Niederlage. Die Befreiungsstreitkräfte bestehen ihre erste große Feuerprobe."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

06.03.1963:
Eine Arbeitsgruppe an der PH Dortmund berichtet aus Vietnam:"
Entgegen aller Lügenpropaganda der westlichen Presse wurde der 'Vietcong' weder von China noch von Nordvietnam unterstützt - US General Harkins in einer Rede vom 6.3.1963: 'Die Widerstandskämpfer werden offensichtlich von Nordvietnam, China oder irgend einer anderen Stelle weder verstärkt noch systematisch unterstützt. Sie hängen in erster Linie von dem ab, was sie selbst erobern.' (Washington Post 6.3.1963)."
=Arbeitsgruppe des Seminars Marxismus und Psychoanalyse an der PH Dortmund: Die Entstehung des Vietnam-Kriegs,Dortmund o.J. (1973)

Juni 1963:
H. Hansmann, Angeklagter im Kölner Vietnamprozeß (vgl. 9.9.1975), berichtet, daß "im Sommer 1963 der Spiegel berichtete, daß südvietnamesische Truppen an deutschen Flammenwerfern ausgebildet wurden".
=Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975),S.9

Juni 1963:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet aus Vietnam (vgl. 1962, Dez. 1963) als Vorspann zu der Kurzgeschichte "Zur Front" von An Duc:"
Die vorliegende Kurzgeschichte von An Duc ist 1963 entstanden. Sie spielt im Süden Vietnams in einem jener Konzentrationslager (KZ,d.Vf.), die von der Regierung Ngo Dinh Diems auf amerikanisches Betreiben im Rahmen der 'Operation Sonnenaufgang' unter der Bezeichnung 'strategische Dörfer' eingerichtet wurden. ...

Mitte 1963 war das Programm der strategischen Dörfer gescheitert. ... Als die Partisanen im Juni und Juli begannen, gegen die strategischen Dörfer vorzugehen, fanden sie kaum Widerstand. Die Milizangehörigen waren teilweise schon auf auf ihrer Seite und für die Bevölkerung kamen die Angriffe als Befreiung."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.21

Juli 1963:
H. Hansmann, Angeklagter im Kölner Vietnamprozeß (vgl. 9.9.1975), berichtet vermutlich aus dem Juli:"
1963 hatte der 'Spiegel' Nr.30 enthüllt, daß der Faschist Diem von der BRD-Regierung 15 Mio. DM bekam, mit denen der Bau der strategischen Dörfer finanziert wurde."
=Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975),S.10

August 1963:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 2.1.1963, 1.11.1963):"
Diktator Diem verhängt das Kriegsrecht über Südvietnam."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

13.09.1963:
Laut H. Hansmann, Angeklagter im Kölner Vietnamprozeß (vgl. 9.9.1975), heißt es im heutigen 'Deutschen Industrie Kurier':"
Noch immer finden Märchen über Militärhilfe Bonns an Saigon ihre Verbreitung".
=Nachrichtendienst Vietnamprozeß Nr.2,Köln o.J. (Sept. 1975),S.9

November 1963:
In Südvietnam demonstrieren, laut KPD/ML-ZB, fast eine Million Werktätige.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.41,Bochum 29.5.1971,S.10

November 1963:
Die KPD/ML-ZB berichtete aus Vietnam mit Hilfe der Pentagon-Papiere (vgl. Okt. 1961, 2.6.1964) über die Weigerung John F. Kennedys Truppen zu entsenden:"
Bis zu seiner Ermordung im Nov. 1963 hat er aber die Angriffe kleiner Kommandos auf die DRV immer mehr ausgeweitet. Er erhöhte außerdem die Zahl der sogenannten 'Militärberater' in Vietnam auf 16 000."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.12

November 1963:
Die KPD/ML-ZB berichtet über die Erschießung John F. Kennedys, des ersten Organisator des Vietnam-Krieges, in den USA.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.49,Bochum 26.6.1971,S.12

01.11.1963:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. Aug. 1963, 31.12.1963):"
Ermordung Diems durch Agenten seiner amerikanischen Auftraggeber."

Die Rote Betriebsgruppe (RBG) Noell-Salzgitter Würzburg der KPD/ML-ZK (IGM-Bereich - vgl. 21.6.1971) berichtet mit Hilfe der Pentagon-Papiere (vgl. 13.6.1971):"
Nach Angaben des Republikaners Paul Mc Closkey haben die USA den Sturz des damaligen südvietnamesischen Staatschef Ngo Din Diem 1963 'gefördert und gutgeheißen'. Das geht aus Dokumenten des Verteidigungsministeriums hervor."
=KPD/ML-ZK-OG Würzburg-RBG Noell-Salzgitter:Fünfmal die Wahrheit - Schwarz auf weiß,Würzburg o.J. (1971),S.1;
Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f


Dezember 1963:
Le Duan, 1.Sekretär der Partei der Werktätigen (PdW) Vietnams äußert sich, laut BKA Freiburg (vgl. 28.7.1971), so:"
Das grundlegende Interesse des Proletariats und der Völker der ganzen Welt besteht darin, zugleich den Weltfrieden zu erhalten und die Revolution in den verschiedenen Ländern voranzutreiben. Diese beiden Ziele sind organisch miteinander verbunden. Wobei das eine die Voraussetzung für das andere ist."
=Klassenkampf Nr.11/12,Freiburg 28.7.1971,S.9

Dezember 1963:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet aus Vietnam (vgl. Juni 1963):"
Von 219 errichteten strategischen Dörfern in der Provinz Long An waren Ende 1963 nur noch 20 Tag und Nacht unter Regierungskontrolle."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.21

31.12.1963:
Aus Vietnam berichtet Horst Szeponik (vgl. 1.11.1963, 11.4.1964):"
76 Prozent der 'strategischen Dörfer' sind bis zu diesem Zeitpunkt von den Befreiungskämpfern zerstört worden."
=Horizont Nr.46,Berlin (DDR) 2. Novemberwoche 1972,S.25f

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