Vietnam-Kurier - Zeitung der Vietnam-Hilfe, Jg. 1, Nr. 1, Okt. 1973

Oktober 1973:
Die Vietnamhilfe Alles für den Sieg gibt ihren 'Vietnam Kurier' Nr. 1 (vgl. 3.12.1973) heraus mit dem Leitartikel "Thieus Regime: 400 000 politische Gefangene in den Kerkern Saigons!".

Weitere Beiträge sind:
- "Herzlichen Glückwunsch Uli! Uli Kranzusch hat geheiratet!";
- Nachrichten;
- "Unterstützt die Vietnam-Hilfe Alles für den Sieg!";
- "Ein schöner Erfolg: Für 1 Million Medikamente nach Nordvietnam geschickt";
- "Nordvietnam: Dem Zehnjahresplan entgegen!";
- "Laos: Regierung der nationalen Eintracht gebildet"; sowie
- ein Bild "Kambodscha: Der Sieg des Volkes ist gewiß!".

In "Aus der täglichen Arbeit der Vietnam-Hilfe" heißt es u.a., es "mobilisierten die Genossen und Freunde der Liga-Ortsgruppe in Aachen zu einer Blutspendeaktion. Über 70 fortschrittliche Menschen folgten ihrem Aufruf. Die Aktion brachte in Verbindung mit einer Straßensammlung und Filmveranstaltung ein Spendenergebnis von 2 400,- DM.

Als die SPD-Stadtverwaltung in Augsburg die Genehmigung für eine Straßensammlung verweigerte, liessen sich die Mitglieder des Vietnamausschusses davon nicht einschüchtern. Sie trafen sich in der Fußgängerzone, agitierten in Sichtweite voneinander, setzten ein Megaphon ein, forderten die Passanten auf zur Unterschrift gegen das unverschämte Sammlungsverbot und verkauften Infomaterial. Innerhalb von 14 Tagen gelang es ihnen auf diese Weise trotz Sammelverbot 1 000,- DM zu sammeln.

Ein überraschender Wolkenbruch konnte die Genossen der Liga in Bochum nicht davon abhalten, auf einem bekannten Platz der Stadt einen Trödelmarkt abzuhalten. Die Genossen hatten streng darauf geachtet, daß kein Plunder verkauft wurde. Der Erlös betrug über 200,- DM.
Die Plakate der Genossen des Vietnamausschusses der Kunstakademie Düsseldorf sind vielen bekannt. Oft genug haben sie sich in Agitproparbeit bewährt. Besonderen Anklang fand ein Plakat, daß die Künstler anläßlich einer Blutspendeaktion erstellten.

Als der Chefarzt der Blutbank in Erlangen die Stirn besaß, die Blutspendeaktion, die die Genossen organisiert hatten, zu sabotieren, starteten die Genossen sofort eine Unterschriftensammlung. Außerdem gelang es ihnen die Sache ins Erlanger Tageblatt zu bringen. Nachdem das reaktionäre Vorgehen des Chefarztes stadtbekannt gemacht worden war, wagte er es nicht noch einmal, die Blutspendeaktion zu behindern.

Aus Hamburg berichten die genossen von dem Plan, zusammen mit den anderen Vietnamausschüssen Wasserkante eine Lautsprecheranlage für die vietnamesischen Genossen zu bauen. Diese Lautsprecheranlage könnte dann gut gegen die Hetze des Thieu-Regimes eingesetzt werden.

Auf einem Fest des Istra der Fachhochschule Jülich gelang es Freunden und Genossen des Kommunistischen Studentenverbandes durch die Organisierung eines Vietnam-Basars fast 700,- DM einzunehmen. Die Verkaufsgegenstände waren zum Teil von Angehörigen des Lehrkörpers gespendet worden.

Ähnlich wie den Bochumern erging es den Genossen des Vietnamausschusses Kirchzarten als sie einen Flohmarkt in Freiburg aufbauten und es den ganzen tag über in Strömen regnete. Da sich aber die Genossen gegenseitig anspornten, wiesen sie besonders intensiv die Passanten auf den Flohmarkt hin und erläuterten eindringlich, wofür die Geldmittel gebraucht werden. Das Ergebnis: 690,- DM.

Einen besonders originellen Einfall hatten die Genossen der Liga-Ortsgruppe und des Vietnamausschusses Stadt in Münster. Sie organisierten eine Flaschensammlung. In über 900 Briefkästen eines ausgewählten Stadtteils verteilten sie Flugblätter, auf denen sie die Sammlung ankündigten und ihren Zweck ausführlich erklärten. Aus allen Häusern kamen die Menschen zu dem mit Vietnamemblemen geschmückten Bus der genossen, um leere Flaschen abzuliefern. Zwei englische Soldaten spendeten sogar 20 Bierkästen.

In Westberlin bauen die Kollegen von Siemens ein Notstromaggregat. Dieser Generator kann dann in einem Krankenhaus oder in einer kleinen Fabrik in Nordvietnam eingesetzt werden. Die Arbeiter bei der Kraftwerksunion verfaßten einen Aufruf, der von einem Jugendvertreter und einem Betriebsrat unterschrieben wurde. Trotz Schikanen von Seiten der IGM-Führung und sozialdemokratischer Betriebsräte wurden jeweils monatlich von den fortschrittlichen Kollegen 140,- DM gesammelt."

Geworben wird für Vo Nguyen Giap. Nationaler Befreiungskrieg in Vietnam, neu erschienen im Verlag Rote Fahne.
Quellen: Rote Fahne Nr. 44, Dortmund 31.10.1973, S. 6; Vietnam Kurier Nr. 1, Dortmund Okt. 1973

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