"Ziviler Ungehorsam" (1983 - 1989)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 7.10.2020

Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam-Regionalbüro der Friedensinitiativen: "Ziviler Ungehorsam. Rundbrief", später nur noch: "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam"

Die "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam" (KoZU) wurde, laut "Ziviler Ungehorsam" Nr. 6/88, auf "Betreiben der unabhängigen Friedensbewegung am 20. Juni 1983 in Kassel" gegründet. Sie sollte die Aktionen des zivilen Ungehorsams "durch überregionale Vernetzung und Koordination unterstützen", Gruppen und Einzelpersonen zur Mitarbeit motivieren und ihnen "Hilfestellungen" geben. Erste überregionale Zusammentreffen und Aktionen waren für den Herbst 1983 geplant.

Im Wesentlichen berichtete der "Rundbrief" bzw. der "Ziviler Ungehorsam" über "zivile und ungehorsame Aktionen aus der unabhängigen Friedensbewegung". Bereits in der Ausgabe 6/1983 wurde darauf hingewiesen, dass der "Rundbrief" geschaffen worden sei, "um einen Überblick über die gerade laufenden bzw. in Planung befindlichen Aktionen zu geben" (vgl. Ziviler Ungehorsam, Nr. 6/1983, S. 3).

Was war der "Rundbrief, was sollte er sein, was sollte er nicht sein? Die "KoZU" wollte mit dem "Rundbrief" ein "Organ im unabhängigen Spektrum" schaffen. Er sollte "internes Organisationsmittel" sein, aber auch nicht als "Repräsentantin der Unabhängigen" fungieren. Er war kein Zentralorgan, auch keine Zeitung mit mehr oder weniger programmatischen Inhalten, Erklärungen und parteiischen Aufrufen. Der "Rundbrief" war ein Forum für Bewegungspolitik, ähnlich diverses alternativer Stadtzeitungen, nur mit dem Unterschied, dass in ihm "Kurzinformationen aus allen wichtigen regionalen und überregionalen Anti-Militarismus-Bereichen" angekündigt wurden, teilweise mit Hinweisen auf internationalen Aktivitäten der Friedensbewegung aus benachbarten Ländern (vgl. Ziviler Ungehorsam, Nr. 6/1988, S. 1 u. 3).

Die Schwerpunkte des "Rundbriefs" waren vielfältiger Natur: neben der Kontakt- und Informationsstelle wollte er mit zur Koordination des Spektrums beitragen, Informationen über Kampagnen, Diskussionen, Treffen und Aufrufen aus dem Spektrum weiterleiten, sich für die Aufklärung der Bevölkerung, etwa über Raketenstationierungen, NATO, Militarismus und Rüstung einsetzen, den Lesern Materialsammlungen, Literatur und Dokumentationen für ihre Arbeit an die Hand geben.

Mit zunehmender Abnutzung der Friedensbewegung geriet der "Rundbrief" in eine krisenhafte Entwicklung und verlor "sein eigenes Profil" (ebd. S. 3). Das führte dazu, dass die Arbeit am "Rundbrief" immer weniger "personell abgesichert werden konnte". Teilweise bestand die Redaktion nur aus 1-2 Leuten. Zudem versumpfte der "Rundbrief" mehr und mehr im Abdruck von Infos aus dem örtlichen Pressewald.

So hieß letztlich es zur weiteren Arbeit und zur Kritik der bisherigen: "Bis einschließlich 1986 flossen auch immer wieder Zuschußgelder. (…) Seit 1987 konnte diese Arbeit nur noch Ehrenamtlich und seit Herbst '87 auch nur noch zeitlich begrenzt geleistet werden. Die damit verbundenen persönlichen Belastungen haben einen persönlichen Kräfteverschleiß verstärkt. Berufliche Belastungen wie geänderte Schwerpunktsetzungen in der politischen Arbeit lassen für die Aufrechterhaltung einer 'KoZU', die eigentlich keine Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam mehr ist, praktisch keinen Raum mehr. (…)

Ein weiterer-vielleicht noch ausschlaggebenderer- ist der, dass durch die Entwicklungen der Friedensbewegung im Allgemeinen und der linken, unabhängigen im Besonderen, sich die 'KoZU' nur noch auf ein zusehends schrumpfendes Umfeld beziehen konnte, vielleicht auch den Anschluss an bestimmte Entwicklungen verpasst hat. Jedenfalls: Die 'KoZU' hat sich schon seit einiger Zeit überlebt. Sie spielt in der (unabhängigen) Friedensbewegung keine Rolle mehr und könnte dies auch nicht mehr, wenn sie wollte". (Ziviler Ungehorsam, 6/1988, S. 1 u. 3)

Für den "Rundbrief" gab es somit kaum noch Nachfrage. Und der Bedarf an vielfältiger Information schrumpfte zusehend, was sicherlich auch damit zusammenhing, dass ein Zusammengehen mit der Anti-AKW-Bewegung und ihren Aktionen innerhalb der friedensorientierten Bewegung teilweise wegen derer Militanz auf Ablehnung stieß. Vielleicht war das auch ein Hinweis darauf, dass die Konfrontationsgebilde keine genuinen Angriffsflächen mehr boten, und die Konflikte insgesamt minoritär wurden? Somit könnte gefolgert werden, dass die Einstellung der Zeitung die zwangsläufige Folge einer gesellschaftlichen Realität war, die die (unabhängige) Friedensbewegung schon längst überrollt hatte.

Die Koordinationsstelle 'Ziviler Ungehorsam' gab ab 1983 die Zeitung "Ziviler Ungehorsam. Rundbrief" in Kassel heraus. Später fiel der Untertitel weg und die Zeitung wurde in Bremen herausgegeben. Die Nummer 6 vom 14.10.1988 war die letzte Ausgabe; damit wurde die Zeitung eingestellt. Allerdings erschien die Nummer vermutlich erst Ende Januar 1989.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

05.12.1983:
Es erscheint die Nr. 6 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel".

Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a.: "Der Rundbrief ist also bei weitem nicht der Auswertungsrundbrief geworden, wie wir uns ihn gewünscht hatten. Wir hoffen, einiges davon in den nächsten Rundbriefen nachholen zu können. (…) Wir haben uns bemüht, für diesen Rundbrief einen Überblick über die gerade laufenden bzw. in Planung befindlichen Aktionen zu erhalten. Das Bild ist nicht berauschend. Aber die Anstrengungen der letzten Monate und die Erkenntnis, dass zum Kampf gegen die Raketenstationierung, gegen Rüstung und Militär ein langer Atem notwendig ist, wirken gerade nicht anstachelnd die Aktionstouren hoch zu halten oder gar noch höher zu drehen".

Berichtet wird u. a. über die weitere Arbeit der "Koordinationsstelle" in dem Artikel: "Wie weiter? Perspektiven, Einschätzungen. Wie geht es weiter mit der Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam?" Dazu heißt es u. a., dass "die Arbeit der Koordinationsstelle ursprünglich bis zum 31.10.1983 begrenzt war. Sie sollte ja vor allem über die Aktivitäten Zivilen Ungehorsams, die vor und während der Aktionswoche geplant und durchgeführt wurden, informieren und, wo nötig, koordinieren. Neben dieser Tätigkeit, die vor allem in die Erstellung von 'Rundbriefen', die Beantwortung schriftlicher und telefonischer Anfragen und den Besuch von Aktionensvorbereitungstreffen mündete, entwickelte sich ein zweiter Bereich stärker heraus: die Koordination des unabhängigen Spektrums innerhalb der Friedensbewegung. Der frühere BAF (Bundeskonferenz autonomer Friedensinitiativen)-Zusammenhang konnte dies kaum noch leisten".

Wesentliche Arbeit war dabei "die Mitarbeit an einem Aktions- und Perspektivvorschlag über die Herbstaktionswoche hinaus. So wurde von der im August eingerichteten 'AG Nachherbst' und unter Zuhilfenahme der technisch-organisatorischen Möglichkeit der Koordinationsstelle das Papier 'Vom Protest zum Widerstand' erarbeitet. (…) Auf diese rasche und große Verbreitung ist es wohl unter anderem zurückzuführen, dass wesentliche Teile der Vorschläge aus diesem Papier von der Aktionskonferenz der Friedensbewegung Anfang November in Köln angenommen wurden".

Die Diskussionen in Köln ergaben u. a.
- Die Koordinationsstelle wird weiter bestehen
- Als Kontakt- und Informationsstelle
- Sie ist nicht Repräsentantin der Unabhängigen, sondern der "Rundbrief" ist ein Organ im unabhängigen Spektrum
- Er ist internes Organisationsmittel

Artikel des "Rundbriefs" sind:
- "Zu diesem Rundbrief"
- "Wie weiter? Perspektiven, Einschätzungen. Wie geht es weiter mit der Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam?
- "Dieter S.: Einige Gedanken zur Belagerung des Bundestages, zu den Widerstandstagen und zum Zivilen Ungehorsam"
- "Presseerklärung der Pflugschargruppe"
- "Alexander S.: Perspektiven der Friedensbewegung im Nachherbst. 12 Diskussionspunkte"
- "Redaktion: Was tun wir wenn es (doch noch) Schwerverletzte oder Tote geben sollte?"
- "Plädoyer für koordinierte dezentrale Behinderungsaktionen an den Widerstandstagen der Friedensbewegung"
- "Ulrich B.: Das Trainingstrauma"
- "Aktionen (in Planung/Durchführung)"
- "Jutta H./Thomas S./Beate D./Bernd S.: Die 'gewaltfreie Blockade' der Wiley-Baracke in Neu-Ulm"
- "Blockiert LITEF"
- "Rechtliches/Kriminalisierung: Resolution zu Krefelder Prozessen"
- "Materialien/Sonstiges"
- "Militärische Optionen"

Berichtet wird u. a. über die letzte Aktionskonferenz am 5./6.11. in Köln. Die nächste ist für den 11./12.1984 festgelegt worden. Am 17.12. soll ein "Eindringen in Atomwaffenlager Kellinghusen" stattfinden, auch "um Waffen zu zerstören". Am 25.12. soll zu Weihnachten ein "Konsumboykott" stattfinden. Der "2. Bundesweite Widerstandstag gegen die faschistische Machtergreifung" ist für den 30.1. geplant. Für den Februar oder März ist eine "Aktionskonferenz (gesamt) der Friedenskonferenz" geplant.
Berichtet wird noch über stattgefundene bzw. geplante Aktionen:
- 13.-15.10.: Blockade des Schienenstrangs der Militärregion Unterweser (von Bremerhaven nach Nordenham)
- 29.10.-2.11: Blockade des Atomwaffenlager 'Waldheide' bei Heilbronn
Ab 17.12.: Eindringen in das Atomwaffenlager Kellinghusen. Geworben wird für den "Kalender gegen den Kriegs 1984".
Quelle: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 6, Kassel, 5. Dezember 1983.

02.01.1984:
Es erscheint die Nr. 1 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel". Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a., dass er nur die "wesentlichsten Dinge" enthält. Demnächst soll ein "Reader für die Frankfurter Unabhängigenkonferenz fertiggestellt werden".

Artikel des "Rundbriefs" sind:
- "Finanzen"
- "Letzte Meldung"
- "Einladung zur Bundeskonferenz der unabhängigen Friedensgruppen"
- "Anmeldung zur Bundeskonferenz der Unabhängigen Friedensbewegung"
- "Aktionen/Treffen/Termine"
- "Achin H./Mattes R.: Mutlangen"
- "Verweigert den Krieg"
- "Was wollen wir mit unseren Aktionen bezwecken?"
- "Kriminalisierung"
- "Adressen"

Berichtet wird u. a. über die "Bundeskonferenz der unabhängigen Friedensgruppen", die am 21./22.1. im "Haus der Jugend" (Frankfurt/M.) stattfinden soll. "Wesentlicher Punkt der Konferenz wird die Aktionskonferenz der gesamten Friedensbewegung am 11./12.2. in Köln sein". U. a. soll auf der TO stehen:
- Strukturen der Friedensbewegung
- Aktionen der Friedensbewegung
- Berichte im Plenum
- Einschätzung der Aktionen nach den 22.10.
- Neue Aktionen in 1984
- Politische Perspektiven der Friedensbewegung

Weiter wird berichtet über den "AK Wesermarsch", der ab Januar "nahe der Bahnstrecke Nordenham/Hude öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen die Munitionstransporte" plant. Ein Treffen der GA-Gruppen Westpfalz soll am 13.1. im Jugendzentrum Neunkirch" in Neunkirchen stattfinden. Das "Blockadeplenum Hanau" ruft "zur Vorbereitung einer Blockade des Fliegerhorstes Erlensee" dazu auf, sich zu beteiligen. Ein nächstes Treffen soll am 14.1. stattfinden. Aktionen im November 1983 fanden am "Pershing II Stationierungsort Mutlangen" statt. In Dortmund soll am 30.1. eine "ganztägige Blockade des Kreiswehrersatzamtes Dortmund" stattfinden. Später soll eine Demo zur Erinnerung an die Machtübernahme der Nazis stattfinden.

Geworben wird für die "Graswurzelrevolution", für das "Hunsrück-Forum" und die Broschüre: "NATO zwischen Manöver und Krieg" hrsg. von der "Antimilitaristischen Kommission" des KB". Berichtet wird noch von Jürgen Wenzel, der am 8.12.1983 verhaftet wurde. Zudem werden noch Adressen, u. a. von verschiedenen Friedensinitiativen und Informationsstellen angegeben, u. a.: "Norddeutsche Herbstinformationen/Regionalausschuss Nord, "Informationsstelle für Nordenham", "Unabhängiges Friedensplenum Frankfurt/M., "Friedenszentrum Trier", "Forschungsinstitut für Friedenspolitik Starnberg", "Bundeskonferenz entwicklungspolitischer Gruppen -BUKO Hamburg".
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 1, Kassel, 2. Januar 1984.

28.02.1984:
Es erscheint die Nr. 3 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel". Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a.: "Schwerpunkte in diesem Rundbrief stellen diesmal die Berichterstattung über die Kölner Aktionskonferenz, Informationen über die geplanten Herbstaktionen in der Fuldasenke und die Dokumentation der neuesten uns verfügbaren Ergebnisse der 'Stuttgarter Deeskalationsgespräche' zwischen Bewegungsleuten und Staatsvertretern. Zur 'Verweigerungskampagne' konnten wir für diesen 'Rundbrief' leider noch nicht viel mehr bringen als den in Köln verabschiedeten Aufruf. (…) Wenn nicht noch etwas Schwerwiegendes dazwischenkommt, wird der 'Reader zur Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen' noch in diesem Monat (März) erscheinen. (…) In diesem 'Rundbrief' fehlt leider eine Kritik an der Kölner Aktionskonferenz".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Noch mal das leidige Finanzen/Abo-Thema"
- "BUF-KOZU-Trägerkreis"
- "Ziviler Ungehorsam & Widerstand. Aktionen/Kampagnen"
- "Aktions-Herbst 1984: FULDA GAP"
- "Aufruf zur Blockade der Kommandozentrale SOCI in Brockzetel im Rahmen des Ostermarsches 1984"
- "Lüchow-Dannenberg: Menschenkette 24. März & Blockaden werden vorbereitet"
- "Christine W.: Berichte: Erläuterungen und Gedanken zur Blockade des Kreiswehrersatzamtes in Dortmund am 30.1.1984"
- "Wetzlaer Friedensinitiative: Pressemitteilung"
- "Öffentliches Gelöbnis in Holle"
- "Mit freundlichen Grüßen: Betonierende Zellen"
- "Frauenwiderstand"
- "Aus der unabhängigen Friedensbewegung-BUF"
- "Aktionskonferenz der Friedensbewegung 11./12.2.1984"
- "Einleitungsreferat für die unabhängigen Friedensgruppen zur Aktionskonferenz der Friedensbewegung 11./12.2.1984, Köln"
- "Zur Diskussion/Hintergrund/Kritiken"
- "Edeltraud W./ Ulrich S./Zähe Tauben (Kassel): Wo sind die anderen unabhängigen Gruppen"
- "Ist die Krise der Friedensbewegung der Tod der Bewegung?"
- "Situationsbericht der GA Düsseldorf"
- "Dokumentation 'Stuttgarter Deeskalationsgespräche"
- "Literatur/Materialien/Seminare/Hinweise/Treffen"
- "Buchbesprechung"
- "Adressen"

Berichtet wird u. a. über die letzte BUKO unabhängiger Friedensgruppen (BUF) in Frankfurt/M. und die "Einrichtung eines politischen Trägerkreises". Dazu haben sich bereits einige Gruppen gemeldet. U.a.: "Hamburger Friedenskoordination", "Komitee gegen Bombenzüge", "Deutsche Friedensbücherei", "Kontaktstelle für gewaltfreie Aktion", "Frauengruppe gegen Militarismus Nürnberg", "Bielefelder Blockadeplenum". Aktionen sind u. a. geplant: In Heilbronn soll zu Ostern ein Ostermarsch stattfinden, in Mutlangen soll ein "Friedenscamp" vom 17.-18.3 errichtet werden. In Geilenkirchen ist zu Ostern eine Blockade am Standort des Warnsystems "AWACS" geplant. Am 22.4. "beginnt der Hunsrücker Friedens-Ostermarsch in Bell". Am Ostersamstag (21.4.) findet in Fulda ein Ostermarsch statt. Am 14.4. soll es Aktionen mit einer Kundgebung in Frankfurt/M. "an der Startbahn West anlässlich der Einweihung geben". Aufgerufen wird zur Aktion "Manöverbehinderung und Menschennetz im FULDA GAP (Aktionsherbst 1984)" ab dem 29.9. 1984. Die Behinderungen "richten sich gegen die Kriegsvorbereitung der NATO auf dem Boden der Bundesrepublik. (…) Die Aktion ist ein Zeichen für unsere Entschlossenheit, Angriffsvorbereitungen durch entschiedenen und gewaltfreien Widerstand zu verhindern". Eine Reihe von Gruppen haben ihre Unterstützung zugesagt, so: "Osterhessische Friedensinitiative der Friedens-AG der Bundes-Grünen", "Komitee für Grundrechte und Demokratie e. V.", "Süddeutsches Treffen der gewaltfreien Aktionsgruppen". Ein Vorbereitungstreffen soll am 7./8.4. in Fulda stattfinden. Eine Blockade des sog. "Sektorgefechtsstand" (SOCI) soll in Brockzetel stattfinden vom… bis 23.4. Am 24.4. soll in Lüchow-Dannenberg eine Menschenkette stattfinden. Berichtet wird weiter über die "Blockade des Kreiswehrersatzamtes" am 30.1. in Dortmund. Berichtet wird noch von einer Blockade am 30.1. in Wetzlar. Seinerzeit soll die "Hauptzufahrt zur Wetzlaer Spilburg-Kaserne" blockiert worden sein. Vom 17.-19.2. haben sich Frauen in Anraff/Waldeck zur Vorbereitung des 2. Frauenwiderstandscamp getroffen. Ein Camp soll vom 2.7.-31.8. stattfinden. Ein weiteres Vorbereitungstreffen ist vom 23.-24.3. geplant. Berichtet wird weiter von der "Aktionskonferenz der Friedensbewegung am 11./12.2.1984 zu Köln. Dazu wurde auch eine "Gemeinsame Plattform und Aufruf zur Diskussion" vorgelegt. Am 14.4. soll in Aschaffenburg eine Veranstaltung zu Hiroshima und Nagasaki stattfinden, ein nächstes bundesweite Treffen der Friedensbewegung soll am 7./8.4. stattfinden, ein Friedensfestival in Niederrhein/Wegberg vom 8.-11.6. Ein Diskussionswochenende über Totalverweigerung soll vom 13.-15.4. in Mainz stattfinden. Geworben wird u. a. für die "Dokumentation: Widerstand in Hausen", hrsg. von der "Dokumentationsgruppe des unabhängigen Frankfurter Friedensplenum", für: "Die Friedensbewegung im Herbst 1983", hrsg. vom "Versöhnungsbund Münster".
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 3, Kassel, 28. Februar 1984.

18.08.1984:
Es erscheint die Nr. 8/9 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel".
Berichtet wird eingangs u. a. über eine "neue Geschäftsführung für den Koordinationsausschuss in Bonn, die für den Herbst 1984 bestehen soll". Dazu heißt es u. a.: "Die Gespräche im unabhängigen Spektrum ergaben überwiegend Zustimmung zur Beteiligung an der Geschäftsführung, nicht zuletzt um die uns wichtigen Aktionsschwerpunkte Manöverbehinderung/Menschennetz/Verweigerungskampagne und Mittelamerika-Demonstration auch politisch-organisatorisch abzusichern".

Artikel des "Rundbriefs" sind:
- "Manöverbehinderung-Aktionskatalog"
- "Störmanöver Hildesheim/Hannover"
- "Aufruf: Behindert die Herbstmanöver im Raum Hildesheim/Hannover"
- "Bundesweites Vorbereitungstreffen 8.-9. September in Fulda"
- "Kontaktadressen der Friedenscamp"
- "Aus süddeutschen Landen zum FULDA GAP"
- "Zwei Debatten um die Herbstmanöverbehinderungen. Zwei Briefe und ihre Folgen"
- "Dokumente der Briefe und Stellungnahmen"
- "AG Herbst antwortet auf den Brief von Bastian, Albertz u. a.: Unfair und falsch"
- "Menschennetz am 29. September 1984 im FULDA GAP"
- "Allianz-Broschüre und ihre Folgen"
- "Friedensnetz gegen Kriegsmanöver"
- "Verweigerungskampagne. Politische Perspektiven der Verweigerungskampagne"
- "Kongress: Verweigert jetzt. Widerstand gegen Militarismus und Kriegsvorbereitung, 6. Oktober 1984"
- "Air-Land Battle? Eine Öffentlichkeitskampagne"
- "Fragenkatalog zur Zivilverteidigung"
- "Frauenaktionstag am 27.9. im Rahmen der Herbstaktionen im FULDA GAP"
- "Menschennetz gegen Kriegsmanöver. Aufruf zum Menschennetz am 29. September im FULDA GAP"

Berichtet wird u. a. über die "Manöverbehinderung" und Aktionen (u. a. Funkverkehr stören, Markierung für unbetretbare Gebiete, Bevölkerung mit Lautsprecherwagen über Manöver und unsere Aktionen aufklären). Ein Aufruf wird von einer "Aktionskonferenz" am 5.8. verabschiedet. Ein "drittes bundesweites Treffen zur Vorbereitung der Manöverbehinderung und Menschennetz", soll am 8./9.9. in Fulda stattfinden. Ein Rockfestival gegen das Manöver am 22.9. in Fulda, u. a. mit Bettina Wagner, Embryo u. a. Aufgerufen wird zum "Menschennetz am 29. September im FULDA GAP". Die "Arbeitsgruppe Aktionsherbst 84 FULDA GAP" ruft auf: "Friedensnetz gegen Kriegsmanöver". Zur "Verweigerungskampagne" werden "Politische Perspektiven" erläutert. Am 6.10. soll im Raum Köln/Bonn ein Kongress zum Thema: "Verweigert jetzt! Widerstand gegen Militarismus und Kriegsvorbereitung" stattfinden, wozu aufgerufen wird. Die BUKO 1984 der Anti-AKW-Bewegung soll im November in Braunschweig stattfinden. Aufgerufen wird noch zum "Frauenaktionstag am 27.9. im Rahmen der Herbstaktion im FULDA GAP".
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 8/9, Kassel, 18. August 1984.

19.09.1984:
Es erscheint die Nr. 10 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel".
Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a.: "Mit einmonatiger Distanz wollen wir das Thema Manöver im Rundbrief 11 noch einmal aufgreifen, um die gesammelten Erfahrungen auszuwerten und Perspektiven der Aktion 'Manöverbedingungen' auf dieser Grundlage zu diskutieren".

Artikel des "Rundbriefs" sind:
- "Komplex Bonn-Steht BUF vor einem Wandel?"
- "Herbstmanöver. Wir lassen uns nicht zu Tode schützen"
- "Die Friedensbewegung gibt nicht auf, solange die Menschheit bedroht ist!"
- "Ziviler Ungehorsam-3. Blockade in Wetzlar"
- "Treffen: Frühlingserwachen der Friedensbewegung"
- "Verweigerungskongress am 6. Oktober 1984"
- "Verweigerungskampagne-Frauen Verweigerungsaufruf-Berlin"
- "Zivilverteidigung"
- "Air Land Battle?"
- "Dorothee S.: Was heißt unregierbar?"
- "Konventionelle Aufrüstung - Airland Battle - Des Generals heimliche ALB-Träume"
- "Das neue Zivilschutzgesetz"
- "Materialien
- "Zeitschriftenspiegel"
- "Taschenkalender gegen den Krieg 1985"
- "Wir wünschen der Rüstungsindustrie ein schlechtes Jahr 1985"
- "Aufruf an alle, die etwas gegen Rüstungsexporte tun wollen!!!"

Berichtet wird u. a. über die "BUKO der unabhängigen Friedensgruppen", über das "Menschennetz im FULDA GAP", das am 29.9. als "Großdemonstration" stattfinden soll. Dazu heißt es: "Diese Großdemonstration will durch die Verbindung von Munitions-, Atom- und Giftgasdepots, Raketenstellungen, Truppenübungsplätzen und Airbases die Dichte der militärischen Infrastruktur in Osthessen aufzeigen und bloßstellen. Das 'Menschennetz' stellt eine große Mobilisierungsaufgabe für die gesamte Friedensbewegung dar". Unterzeichner eines Aufrufs sind u.a.: Wolf Biermann, Walter Dirks, Brigitte Gollwitzer, Peter Härtling, Inge Jens, Arno Klönne, Ingeborg Drewitz. Berichtet wird weiter über die 3. Blockade in Wetzlar, weiter über die Frühjahrsplanung 1985. Dazu heißt es: "Wir streben die Verbindung verschiedener Aktionen an den diversen Standorten an, von Demonstrationen zu (massenhaften) Aktionen Zivilen Ungehorsams, möglichst unter Beteiligung des gesamten Spektrums der Bewegung". Ein Vorbereitungswochenende ist für den November oder Dezember geplant. Themen der Besprechung sollen sein:
- Militär in der Euroregion und NATO-Strategie
- Friedensbewegung in der Euroregion
- Friedensstrategien
- Solidarität mit der 3. Welt
- Friedens und Anti-AKW-Bewegung
- Verhältnis von 'unabhängiger', und 'traditioneller' 'verwalteter Friedensbewegung
- Sinnvolle Aktionen
- Direkte Aktionen und Demonstrationen
- Infoarbeit
- Struktureller Widerstand

Ein "Verweigerungskongress" soll am 6.10. in Bonn stattfinden. Ein "Frauenverweigerungsaufruf West-Berlin" erklärt u.a. dass man nicht bereit sei "einer Dienstverpflichtung im Verteidigungsfalle" nachzukommen. Das Schreiben ist u.a. an das "Zivilschutzamt" gerichtet. Berichtet wird noch über die "Airland BATTLE-Doktrin".
Berichtet wird noch über das "Dräger-Werk" in Lübeck, über das "Projekt 138". Vom 16.-18.11. soll das Seminar: "BUKO-Kampagne-Stoppt den Rüstungsexport" in Bremen stattfinden. Berichtet wird noch von einem Aufruf, der in der "taz" erschien: "Wir lassen uns nicht zu Tode schützen", über das "Friedenscamp", das im Raum Hildesheim vom 19.-22.9. stattfinden soll mit einer Großdemonstration am 22.9. in Hildesheim. Geworben wird u. a. für das "Rechtshilfe-Handbuch" hrsg. vom "Rechtshilfefond Heidelberg", für den "Arbeiterkampf", die "Graswurzelrevolution", für Halbach/Panzer: "Zwischen Gorleben und Stadtleben.
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 10, Kassel, 19. September 1984.

13.12.1984:
Es erscheint die Nr. 12 des Rundbriefs "Ziviler Ungehorsam", hrsg. von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam - Regionalbüro der Friedensinitiativen" in Kassel".
Eingangs heißt es zur Herausgabe des "Rundbriefs" u. a.: "Auch wenn es im nächsten Jahr irgendwie mit dem 'Rundbrief' und der 'Koordinationsstelle' weitergehen soll, stellt dieser Jahreswechsel sicherlich einen wesentlichen Einschnitt dar. 'Rundbrief' und 'Koordinationsstelle' werden vielleicht einen anderen Charakter, andere Erscheinungsweisen, andere Arbeitsschwerpunkte erhalten als in der vergangenen Zeit. Von daher möchten wir uns hier in dieser Form von Euch verabschieden. (…) Dass wir die Raketen nicht abgeschafft haben, ist noch lange kein Grund sich jetzt von den Raketen und all den anderen militaristischen Schweinereien, die laufen, schaffen zu lassen. Der Militarismus ist älter als wir: doch wer zuletzt lacht, lacht am besten".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Spendenbrief der Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam"
- "Die Leser und Unterstützer haben geantwortet. Jetzt antworten wir"
- "Internas der Friedensbewegung. Wie weiter im KA-Ergebnisse des 14.12. Diskussion des BUF""
- "Großmanöver im Januar"
- "Mittelamerika-Bezugsgruppen"
- "Mittelamerika-Demonstration Gießen"
- "Weltwirtschaftsgipfel? Auf nach Bonn!"
- "30 Jahre NATO-Mitgliedschaft. Das reicht. ANTI-NATO-WOCHE"
- "Wir stürmen den Weltwirtschaftsgipfel"
- "Bericht: Silo-Rebmesser-Gruppe"
- "Informationsbüro Nicaragua e. V. Wuppertal: Mittelamerikademonstration-Einschätzung und Selbstkritik"
- "Kommentar zur Verweigerungskampagne"
- "Herbstsonne, eine Katastrophe"
- "Friedens- und sicherheitspolitische Plattform 1987"
- "Soziale Verteidigung oder: Wie verteidigen wir die BRD am Besten?"
- "Militärpolitik Informationen"
- "Film: Dienen und Sitzen"
- "Buchhinweise"
- "Frauen zum Bund-Ohne uns!"

Berichtet wird u. a. über einen "Spendenbrief der Koordinationsstelle". Aufgerufen wird zu Spenden für die weitere Arbeit. Berichtet wird weiter über die "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen Trägerkreis". Danach hat sich am 8./9.12. der Trägerkreis getroffen. "Arbeitsschwerpunkte waren die Frage der Weiterexistenz des Koordinationsausschusses der Friedensbewegung, die Perspektive bzw. Weiterarbeit von BUF und der Koordinationsstelle 'Ziviler Ungehorsam' und die anstehenden möglichen Aktionsschwerpunkte in 1985. (…) Nach eingehender Beratung hat der Trägerkreis der 'Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen' (dem u. a. die KA-Mitgliedsorganisation 'Koordination Ziviler Ungehorsam', 'Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen' und die 'Evangelische Studentengemeinde' in der BRD angehören; an der Beratung hat als Beobachter auch ein Vertreter der 'Initiative Kirche von unten' teilgenommen) folgendes beschlossen". U.a.:
- Stärkung lokaler und regionaler Zusammenhänge
- Ziele und Aktionsformen sollen innerhalb eines Aktionsbündnisses gebündelt werden
- Eine Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gruppen soll sich zueinander entwickeln.

Ein wichtiger Beschluss: "Der Koordinationsausschuss der Friedensbewegung als derzeitig breitestes integrierendes Organ in der Friedensbewegung arbeitet auch zukünftig weiter um der FB (Friedensbewegung, d. Vf.) als Ganzes zu dienen".

Demonstrationen gegen Großmanöver in Hessen (Vogelsberg) ist in der Zeit vom 14.1.-19.1., vom 20.1.-30.1 und vom 31.1.-8.2. 1985 geplant. Eine "Mittelamerika-Demonstration" ist für den 19.1.1985 in Gießen geplant. Der Wirtschaftsgipfel in Bonn vom 2.-5.5. soll durch "massenhaftes Erscheinen aller Unabhängigen/Autonomen" begleitet werden. Aufgerufen wird zu einer "ANTI-NATO-WOCHE" zum 5.5. 1985. Dazu geht eine "Einladung an alle politischen und sozialen Bewegungen in der BRD". Am 12.12. habe sich die "Arbeitsgruppe Verweigerungskampagne des Koordinationsausschusses" getroffen, um eine "erste Auswertung der Verweigerungskampagne bzw. der Verweigerungstage vorzunehmen und mögliche weitere Perspektiven zu diskutieren". Danach fanden "Aktionen nur spärlich statt". Dazu meint man: "Die Friedensbewegung verweigerte sich der Verweigerungskampagne". Berichtet wird noch über eine "Katastrophenschutzübung" in Essen vom 27.10. Alfred Mechtersheimer schreibt über eine "Friedens - und sicherheitspolitische Plattform". Aufgerufen wird noch zur Tagung "Religion und Gewaltfreiheit. Spiritualität und Politik" vom 11.-13.1. 1985, für die Tagung: "Rüstungsexport-Ein Mittel zur Entwicklungspolitik" vom 12.-15.2. in Bornheim-Walberberg. Geworben wird u. a. für den "Arbeiterkampf", die "Graswurzelrevolution", für "Mediatus-Informationen für die friedenspolitische Arbeit, für Alfred Mechtersheimer: "Zeitbombe NATO", für die Dokumentation: "Militärpolitik".
Q: Ziviler Ungehorsam. Rundbrief, Nr. 12, Kassel, 13. Dezember 1984.

04.02.1986:
Es erscheint die Nr. 2 von "Ziviler Ungehorsam". Die Zeitung erscheint nun in Bremen. Eingangs heißt es zur Herausgabe: "Leider lagen fest zugesagte Beiträge zur Situation in Süddeutschland, zu den Aktionen in Wackersdorf und zu den Erfahrungen mit dem Info für unzufriedene Soldaten nicht rechtzeitig vor".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Situation in der Cruise-Missiles-Stationierungsregion Hunsrück"
- "Frieden braucht Bewegung. Für eine andere Politik. Abrüstung jetzt!! Friedenscamp 1986. Aufruf zur Demonstration und Kundgebung am 11.Oktober nach Hasselbach/Hunsrück"
- "Beschluss der Aktionskonferenz: Friedenskampagne 1986"
- "Britta B.: Bombenzugblockaden"
- "Frieden mit der NATO? Aufruf zum Diskussions-Kongress. Vorläufiges Programm"
- "Spanien und die NATO"
- "Friedenskatalog der spanischen Friedensbewegung"
- "Franz N.: Neuorientierung oder Tod-Die DFG-VK am Scheideweg"
- "Zensurversuch der Post gescheitert.
- "Leserbriefe"

Berichtet wird u. a. über militärische Anlagen der USA und der BRD im Hunsrück, über eine "Chronologie der Friedensarbeit im Hunsrück ab ca.1970 bis Ostern 1986, über den Hunsrück, die "Heimat der Militärs, auch der Friedensbewegung". Berichtet wird weiter über die "Friedenskampagne 1986" und den "Aufruf zur Demonstration und Kundgebung am 11. Oktober an der 'Cruise Missiles-Basis' in Hasselbach". Die "Aktionskonferenz" beschließt eine "Friedenskampagne 1986". Losung: "Frieden braucht Bewegung. Für eine neue Politik-Abrüstung jetzt!" Zur "Kampagne" werden 7 Punkte aufgelistet. U. a. heißt es: "Die Kampagne hat ihren Auftakt zu den Ostermärschen. Sie verfolgt den Zweck, für die Großdemonstration im Hunsrück zu mobilisieren und in die Bundestagswahlen im Januar 1987 einzugreifen. Grundlage der Kampagne sind die Forderungen der Friedensbewegung wie sie auf dem 'Großen Ratschlag' 1985 und auf der Aktionskonferenz im Januar 1986 gemeinsam beschlossen wurden. (…) Der Koordinationsausschuss wird beauftragt, auf dieser Grundlager bis zu den Ostermärschen ein Kampagnenkonzept auszuarbeiten".
Berichtet wird noch vom "Komitee gegen die Bombenzüge". Am 12./13.4. soll in Köln ein "Diskussions-Kongress zum Thema: "Frieden mit der NATO" stattfinden. Dazu wird ein "Vorläufiges Programm" vorgestellt. U. a. sollen die "unterschiedlichen Positionen in der Friedensbewegung" diskutiert werden, das Verhältnis zur NATO. "Arbeitsgruppen", die zu bilden sind, sollen u. a. über "BRD in der NATO, die "NATO als innere Ordnungsmacht", "Friedenspolitische Konzepte" debattieren. Berichtet wird noch über "Spanien und die NATO" und über die DFG-VK.
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 2, Bremen, 4. Februar 1986.

24.02.1986:
Es erscheint die Nr. 3 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Jürgen M.: Der Alltag des Widerstandes. Berichte von den Stationierungsorten"
- "Markus K.: Ulm/Neu-Ulm"
- "Aktuelles aus dem Süden"
- "Jutta H.: Wackersdorf. Eine Zwischenbilanz"
- "Eva P.: Ökonomische und politische Bedingungen-Handlungsmöglichkeiten sozialer Bewegungen in der BRD"
- "Thomas B.: Festhalten an den radikalen Abrüstungsforderungen"
- "Informationen für unzufriedene Soldaten"
- "Gabriele L.: Treffen zum 'Offenen Brief'-An die Grünen"
- "Helmut R.: KO-Existenz statt NO-Existenz"
- "Gabriele L.: Frieden mit der NATO?"
- "Aufruf zur Gründung der Aktion 'Kriegsopfer gegen Kriegsrüstung"
- "Dokumentation"
- "Manifest gegen die Cruise Missiles in NL"
- "GRUPO de APOYO MUTUO"
- "Kontaktadressen"

Berichtet wird u. a. über die "Stationierungsorte" (Mutlangen, Heilbronn) und über Blockadeaktionen, über den Ostermarsch in Heilbronn, der am 30.3. stattfinden soll, über einen Fußmarsch von Heilbronn über Mutlangen nach Neu-Ulm, über einen Mahnmarsch, der am 20.6. beginnen soll. Am Ostersonntag soll eine Demo "von Schwäbisch-Gmünd nach Mutlangen" stattfinden. In Mutlangen sind desweiteren Blockaden geplant, so am 19.4., am 8. und 16.5. Am Ostersamstag soll in Neu-Ulm eine Fahrraddemo stattfinden. Berichtet wird weiter über Wackersdorf und über einen "Aufruf zur Strafanzeige". Weiter über das Flugblatt: "Festhalten an den radikalen Abrüstungsforderungen", über die Broschüre (wozu auch geworben wird): "Informationen für unzufriedene Soldaten", über ein Treffen am 25.1. in Frankfurt/M. zum Thema: "Stand der linken Bewegungsfragmente". Am 8.2. fand in Hamburg eine Debatte der DFU zum Thema: "KO-Existenz statt NO-Existenz" statt. Vom 12.-13.4. findet in Köln der Kongress: "Frieden mit der NATO?" statt. Aufgerufen wird zur "Gründung der Aktion Kriegsopfer gegen Kriegsrüstung". Veröffentlicht wird die Doku: "Briefwechsel: Aktionsgemeinschaft' Kein NATO-Lager Rainrod/Schwarz/Eifa' -SPD Bundestagsfraktion". Veröffentlicht wird das "Manifest gegen die Cruise Missiles in NL". Aufgerufen wird noch zur "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen" am 8./9.3. Themen sollen u. a. sein: "Zur Situation im Hunsrück und Erwartungen an die unabhängige Friedensbewegung", "Wahlkampf und Wahlen", "Kein Frieden mit der NATO?"
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 3, Bremen, 24. Februar 1986.

24.03.1986:
Es erscheint die Nr. 4 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen. Berichte und Texte"
- "Vorbereitungs- und Diskussionspapier"
- "AG 1: Ziviler Ungehorsam im Hunsrück-AG Konzept'"
- "AG 2: Ziviler Ungehorsam im Hunsrück: Bürger und Kriegsgegner beobachten die Stationierung"
- "AG 1: Ziviler Ungehorsam im Hunsrück: Rahmenkonzept für Aktionen des zivilen Ungehorsams im Rahmen der Friedenskampagne 1986 auf dem Hunsrück"
- "Berichte aus den Arbeitsgruppen/Wahlen"
- "AG 3: Konventionelle Aufrüstung und möglicher Widerstand"
- "AG 4: Kein Frieden mit der NATO"
- "Jürgen R.: Der Golfkrieg geht uns alle an"
- "Hunsrück: Arbeitsgemeinschaft Friedensbüros mobilisiert für den Hunsrück"
- "Susanne R.: Aufruf zur Unterstützung"
- "Ostermarsch Grußwort"
- "Rüstungsgegner behindern Cruise-Manöver" (aus 'taz')
- "Ulrich B.: Ziviler Ungehorsam. Pro contra Pro. Widerstand als Ritual. Anmerkungen zur Kampagne 'Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung"
- "Christof T./Volker N.: Widerstand als Ritual. Oder: Warum wir auch dann noch gewaltfrei widerstehen, wenn der Erfolg noch nicht eingetreten ist"
- "Antimilitaristische Kundgebung. Demonstration gegen Militäranlagen. Besichtigung einer Sprengkammeranlage"
- "Christoph B.: Totalverweigerung. Widerstand gegen Wehrpflicht. Als Totalverweigerer im Knast. Ein Brief von Drinnen nach Draußen"
- "Kurzinfos zur Totalverweigerung"
- "Solidarität mit inhaftierten Kriegsdienstverweigerern"
- "Uwe S.: Wackersdorf. Atombomben-Made in Germany?"
- "Das Anti-WAA-Büro berichtet"
- "Ostern im Wackerland. Aktionsaufruf"
- "Jutta H.: Pfingstcamp im Wackerland 17. Mai bis 1. Juni 1986"
- "Miguel M.: Jetzt erst recht: OTAN NO-BASES FUERA
- "Diskussions-Kongress: Frieden mit der NATO?"
- "Kongress: Kein Staat mit diesem Staat?"
- "Helmut R.: Bei uns wird mit dem Kopf gearbeitet"
- "Im Blickpunkt: Reizthema Rüstungsexport"

Berichtet wird u. a. über die "Bundeskonferenz der unabhängigen Friedensgruppen" am 8./9.3., über eine "Aktionskonferenz zum zivilen Ungehorsam im Hunsrück am 7./8.6.", über die AG der unabhängigen Friedensgruppen, weiter über den Golfkrieg, worüber Jürgen Reents schreibt. Berichtet wird weiter über die AG "Friedensbüros mobilisieren für den Hunsrück", die sich am 22./23.2. traf. Hauptthema waren die "Hunsrückaktionen und Demonstration am 11.10.1986". Am 9.2. hat die "Aktionsgemeinschaft der Friedensbewegung einen Aufruf für die Demonstration am 11. Oktober am Cruise-Missiles Standort Hasselbach/Hunsrück, verabschiedet und ein 'Friedenscamp 1986 beschlossen". Aufgerufen wird zu einer "antimilitaristischen Kundgebung und Demonstration gegen NATO und Sprengkammern am 19.4. in Hanau". Am 26.4. soll in Göttingen ein Workshop zum Thema: "Solidarität mit inhaftierten Kriegsdienstverweigerern" stattfinden. Berichtet wird noch über Wackersdorf und das "Anti-WAA-Büro". Die Oberpfälzer Bürgerinitiativen rufen zum am 31.3. zum "Ostermarsch 1986" auf. Ein "Pfingstcamp im Wackerland" soll vom 17.5.-1.6. stattfinden, wozu aufgerufen wird. Am 12./13.4. soll der "Diskussions-Kongress" in Köln "Frieden mit der NATO?" stattfinden, wozu aufgerufen wird. Geworben wird für die Dokumentation: "An den Zäunen der Macht. Wo der Beton sprießt".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 4, Bremen, 24. März 1986.

Mai 1986:
Vermutlich im Mai erscheint die Nr. 5 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Dietmar S.: US-Angriff auf Libyen. Fakten und Hintergründe"
- "Bremer gegen die Bombardierung Libyens" (aus 'Bremer Blatt')
- "Aktionsvorschlag für den Fall einer weiteren US-Aggression gegen Libyen (Syrien, Nicaragua, Iran)"
- "Aktion gegen US-Aggressionskommando-Zentrale EUCOM, Stuttgart"
- "Vom Staatsterrorismus zum Interventionskrieg in Libyen. Einschätzung des Vorgangs"
- "Kein Frieden mit der NATO! Wie weiter nach dem Kongress?"
- "Kommentar zum Kongress 'Frieden mit der NATO?' Zu früh und zu spät… Ein Bündnis für die Aufrüstung ist für uns nicht akzeptabel!"
- "Sie bauen für den Krieg. NATO-Kommandozentrale Linnich"
- "Großaktion der Friedensbewegung 1986 im Hunsrück… Ein Pyrrhussieg?"
- "Ziviler Ungehorsam im Hunsrück: Aktion 'Licht ins Dunkle der Aufrüstung"
- "Bericht vom 'Multiplikatorentreff' 26./27.4.1986 im Hunsrück"
- "Wir blockieren den Bombenzug. Alarmzeit: 1. Juni-3. Juli"
- "Ostern 86 in Wackersdorf"
- "Pfingstcamp Wackersdorf oder: Erstens kommt es anders. Zweitens als Mann/Frau denkt"
- "Kommt zum Pfingstcamp gegen die WAA"
- "Volkszählung und Boykott. Jeder Bürger ein Sicherheitsrisiko"
- "Dringender Aufruf zur Unterstützung der Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam"
- "Cruise-Watch-Konferenz"
- "Militarismus-Antimilitarismus"
- "Widerstand in der US-Army"
- "SPD-Friedenspolitik: Floskeln statt Abrüstung"
- "Debatte: Alternative Verteidigung"
- "Aktionskonferenz der niederländischen Friedensbewegung"
- "BUKO"
- "Chemisch "Waffen"

Berichtet wird u. a. über den Angriff der USA auf Libyen, über den Trägerkreis der "Bundeskonferenz der unabhängiger Friedensgruppen" vom 25./26.4, die einen "Aktionsvorschlag" verabschiedet hat, der sich mit der US-Aggression in Libyen beschäftigt. Eine Libyen-Demo ist für den 19.4. in Stuttgart geplant: Motto: Stoppt die Aggression gegen Libyen-Raus aus der NATO!" Berichtet wird über den "Diskussionskongress Frieden mit der NATO?" vom 12-13.4. in Köln. Berichtet wird weiter vom NATO-Bunker in Linnich; "Kein NATO-Bunker in Linnich. Wehrt Euch!" Aufgerufen wird zur Aktion: "Licht ins Dunkle" am 24.5. im Hunsrück. Ein "Multiplikatorentreffen" fand am 26./27.4. im Hunsrück statt. Eine Demo gegen den amerikanischen Flugplatz Hahn in Lautzenhausen fand am 17.4. statt. Aufgerufen wird zur "Aktionskonferenz: Ziviler Ungehorsam im Hunsrück 7.-8. Juli, Raum Koblenz!" Ein "Bombenzug" u. a. in Oldenburg, in Bremen, soll vom 1. Juni-3. Juli blockiert werden, wozu aufgerufen wird. Berichtet wird von Ostern 86 in Wackersdorf. Dort soll ein "Pfingstcamp" vom 20.5.-31.5. stattfinden. Vom 30.3.-3.4. fand in Holland eine europäische "Cruise-Watch-Konferenz" statt, worüber berichtet wird. Ein "bundesweiter Aktionstag der Friedensbewegung", soll am 24.5. stattfinden. Vom 30.5.-1.6. soll der Kongress "Kein Staat mit diesem Staat" in Bielefeld stattfinden. Ein Frauenseminar zum Thema: Wir Frauen in politischen Gruppen", soll am 14.8. in Karlsruhe stattfinden. Eine Tagung für den "Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie" vom 14.-17.6. in Heilbronn. Gerhard B. schreibt über "Alternative Verteidigung". Berichtet wird noch von einer "Aktionskonferenz der niederländischen Friedensbewegung". Der "11. Internationale gewaltlose Marsch für Entmilitarisierung" soll vom 19.7.-3.8. 1986 in Schottland stattfinden. Geworben wird u. a. für das "Hunsrück-Forum. Zeitschrift für Demokratie und Frieden".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 5, Bremen, (Mai 1986).

02.06.1986:
Es erscheint die Nr. 6 von "Ziviler Ungehorsam".
Eingangs geht Dieter S. auf Libyen und Tschernobyl ein, "zwei Ereignisse, die sich überschlugen. Inzwischen überdeckt Tschernobyl mit seinen Folgen alles andere (…) Die Anti-AKW-Bewegung scheint in vollem Auftrieb und die Friedensbewegung, so auch der äußere Eindruck, verabschiedet sich nun endgültig. (…) Die derzeitigen Auseinandersetzungen um Wackersdorf und andere Atomprojekte und Anlagen, deuten darauf hin dass es endlich mal nicht mehr ganz so ruhig ist im Hinterland. (…) Wir sollten diskutieren, wie wir zu offensiven, widerständigen, kämpferischen (militant-kämpferisch) Aktionen kommen, die nicht die Massen funktionalisiert und in der Tendenz davon abschreckt, selbst den Widerstand gegen diesen Staat, gegen Atommafia und Kriegstreibercamorra in die Hand nehmen".

Artikel der Ausgabe sind:
- "24. Mai: Erster bundesweiter KA-Informationstag"
- "Christin H.: 24. Mai: Aktion 'Licht ins Dunkle'. Bericht und Einschätzung"
- "Hunsrück-Konferenz"
- "Otto P.: Tschernobyl und die sowjetischen Abrüstungsvorschläge"
- "AKW Essens besetzt-Ein Bericht"
- "Ingrid M.: WAA Nie! Zum Widerstand in Wackersdorf"
- "Urananreicherungsanlage Gronau. Kundgebung am 12.6."
- "Garlstedt: Anschlussgleis für Garnison stößt auf Widerstand: "Wenn die Bäume fallen, stehen die Menschen auf"
- "Sprengschächte in Hanau und Bielefeld öffentlich zugeschüttet"
- "Arabisch-Persischer Golf-Ergebnisse eines Seminars"
- "Aktion gegen den Iranisch-Irakischen Krieg, Bonn, 26. Juni"
- "Erklärung des Komitees gegen den Iranisch-Irakischen Krieg: Den Kriegs sofort beenden"
- "Gegen Krieg und Kriegsvorbereitung: Stören wir die Propagandaschau auf der Rhein-Main Airbase!, 25. Juni"
- "Seniorenblockade 8.-10. Mai in Mutlangen"
- "Willi S.: Die Geschichte von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen"
- "Axel B.: Sympathisierende Gedanken zur Seniorenblockade und bissige Anmerkungen zum Pfingstcamp in Wackersdorf"
- "Andreas B.: Rüstungssteuerboykott. Es geht voran!"
- "Camp 4.8.-10.9. Ferien machen-Widerstand lernen-Auswege erkennen"
- "Hunsrück Forum: Staatsanwaltschaft muss Verfahren einstellen"
- "Totalverweigerung. Infos aus Prozessen, Knast…"
- "Neues über Waffenschieber"

Berichtet wird u. a. über den Internationalen Marsch für Entmilitarisierung vom 19.7.-3.8. in Schottland, über den ersten bundesweiten KA-Informationstag, der am 24.5. stattfand. Aufgerufen wird zur "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen (BUF)-Hunsrück-Konferenz -Ziviler Ungehorsam im Hunsrück 1986", die vom 21.-22.6. in Rüsselsheim stattfinden soll. Diskutiert werden soll über die "Möglichkeiten und Notwendigkeiten gemeinsamer (ungehorsamer) Aktionen der Anti-AKW-Bewegung und der Friedensbewegung". Aufgerufen wird für ein "Bundesweites Koordinierungs-und Beratungstreffen der Anti-AKW-Bewegung vom 27.-29. Juni", zu einer Kundgebung gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau am 12.6. Am 19.4. haben Leute in Hanau "Sprengschächte geöffnet und zugeschüttet". Das "Komitee gegen den Iranisch-Irakischen Krieg" ruft auf, am 26.6. in Bonn zu demonstrieren. Dazu wird eine "Erklärung" veröffentlicht: "Den Krieg sofort beenden!" Gegen eine "Propagandaschau auf der Rhein-Main Airbase", sollen Aktionen am 15.6. stattfinden. Kontakte sind herzustellen über das "Unabhängige Friedensplenum Frankfurt/M." Eine "Seniorenblockade" fand vom 8.-10.5. in Mutlangen statt. Ein "Friedenscamp" soll vom 4.8.-10.9. stattfinden.
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 6, Bremen, 2. Juni 1986.

29.09.1986:
Es erscheint die Nr. 9/10 von "Ziviler Ungehorsam".
Eingangs wird gefragt: "Wie geht es weiter mit der (unabhängigen) Friedensbewegung? (…) Die ist die Frage, auf die in der nächsten Zeit Antworten gesucht und gefunden werden sollten, um nicht weiter im Trüben zu fischen wie in der letzten Zeit. (…) haben 'KoZU' oder 'BUF' oder beide sich überlebt? Oder befinden sie sich derzeit in einer Neu-Orientierungsphase mit den dazugehörigen Unwägbarkeiten und Unsicherheiten? An welchen (inhaltlichen, politischen) Knackpunkten könnte links-unabhängige Friedensarbeit sich in der nächsten Zeit (neu) entzünden? Diese und weitere Fragen und hoffentlich auch die passende Antwort werden bei dem Arbeitstreffen Mitte November zu diskutieren sein".

Artikel der Ausgabe sind:
- "SID"
- "Aufruf zu Störaktionen vom 27.10. bis 8.11.1986: Pershing II-Manöver 'Carbon Archer"
- "Demonstrationsbericht nur noch als Belohnung für Staatstreue?"
- "BUF (Werner R.): Hunsrück"
- "Fuldaer AtomgegnerInnen/Sebastian W. Hunsrück: Großer friedlicher Friedensspaziergang in der Pampa"
- "Presseerklärung der KA"
- "Dokumentation: Stellungnahme des Trägerkreises der Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen"
- "Mauern in Deutschland"
- "Werner R.: Hunsrück im Herbst"
- "Aufruf zum Sonntagsspaziergang im Westen gegen NATO-Bunker und AWACS"
- "Macht kaputt was euch kaputt macht"
- "Uns gehört das Land! Blockaden um die WAA 16./17.Oktober"
- "Initiative für die Abschaffung aller Atomanlagen: Aktionsvorschlag für die Abschaltung aller Atomanlagen"
- "Materialien, Buchtips"
- "Aufruf zur Großdemonstration in Hanau, 8.11.1986"
- "BUF/AK gegen Atomanlagen/GAL Hamburg u. a.: Offener Brief an die Anti-AKW Bewegung und eine Enteignung. Für einen offenen und ehrlichen Streit über die Formen unseres Widerstands"
- "Offener Brief an die Friedensbewegung: Sechs Jahre Golfkrieg"
- "Aktionsvorschlag gegen US-Intervention am Tag X-Bremerhaven!
- "Militarisierung des Pazifik"
- "Westeuropäische Anti-Terrorismus Kampagne Innen &/ Außen"
- "Neue Rüstungspläne der Hardt-Höhe"
- "Hannes M.: Flugplatz Woensdrecht am 19. September 1986"
- "Schüler vertreiben die NATO"
- "Linke oppositionelle Politik zwischen Bewegung und Grüner Partei"
- "Wahl-Qualen"

Berichtet wird u.a. über die BUKO der unabhängigen Friedensgruppen, die am 15./16.11. in Köln tagen soll. Thema: "Wie weiter mit der unabhängigen Friedens & Antikriegsarbeit?" Aufgerufen wird zu "Störaktionen vom 27.10.-8.11.1986" gegen "Pershing II Manöver". Weiter wird aufgerufen zur "Großdemonstration der Friedensbewegung am 11. Oktober nach Hasselbach/Hunsrück". Sonntagsspaziergänge im Western "gegen NATO Bunker & AWACS" sollen ab dem 12.10. stattfinden. Aufgerufen wird zu Blockaden um die WAA am 16./17.10. im Landkreis Schwandorf. Aufgerufen wird weiter zu bundesweiten dezentralen Widerstandstagen jeden 1. Samstag im Monat, zur BUKO der Anti-AKW-Bewegung in Regensburg vom 28.-30.11. Aufgerufen wird weiter zur Großdemo in Hanau am 8.11.1986. Die totalen Kriegsdienstverweigerer führen im Oktober 1986 in verschiedenen Städten Informationsveranstaltungen durch. Geworben wird u. a. für: Hanne und Klaus Vack (Hrsg.): "Mutlangen. Unser Mut wird langen! Vor den Richtern in Schwäbisch Gmünd", für "Atombomben Made in Germany", für "Die Friedensliste Rheinland-Pfalz: Waffenkammer der NATO. Bedrohungskarte für jeden Kreis".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 9/10, Bremen, 29. September 1986.

29.10.1986:
Es erscheint die Nr. 11 von "Ziviler Ungehorsam". Eingangs wird erwähnt, dass die "knappen Finanzen (…) diese Ausgabe zu einer Bleiwüste haben werden lassen".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen"
- "11.10.: 180.000 im Hunsrück"
- "Dieter S.: Polizeimodell Hunsrück"
- "NATO als Antiterror-Koordinator empfohlen. Eine Tagung von Fachleuten in Bonn"
- "Hunsrücker Erklärung"
- "Zur Lage der Bewegung. Für ein Zusammengehen von ANTI-AKW und Friedensbewegung"
- "Bundesweite ANTI-AKW Demo in Hamm"
- "Bundeskonferenz der Anti-AKW-Bewegung"
- "Aufruf zur Blockade im Hunsrück-Ziviler Ungehorsam im Hunsrück"
- "Die Verwicklung der BRD in US-Interventionen im Nahen und Mittleren Osten"
- "Kongress für ein anderes Europa"
- "Dokumentation: Freiheit für Südafrika und Namibia"
- "Matthias L.: Den Atomstaat demontieren"
- "Ingrid M.: Anti-WAA Demonstration, München"
- "Oberpfalz im Ausnahmezustand. Wackersdorf-Blockaden 16.-17. Oktober. Ein Bericht"
- "Zu Wackersdorf-Blockaden"
- "Wie lange noch wollt ihr unsere Geduld missbrauchen. KB-Kritik an der herrschenden Auffassung von Militanz"
- "Ziviler Ungehorsam in Mutlangen"
- "FriedensarbeiterInnen-Projekt braucht Unterstützung"
- "Totalverweigerung"
- "Hamburger Bewegungsstatistik"

Berichtet wird u. a. über die Verschiebung der BUKO der unabhängigen Friedensbewegung. Berichtet wird weiter über die Hunsrücker Demo am 11.10 mit ca. "180.000 Teilnehmer" im Hunsrück, über die "Hunsrücker Erklärung": "Frieden braucht Bewegung". Der BUF-Trägerkreis hat eine Position zur "Lage der Bewegung" erarbeitet, die am 8.11. bei der "Hanau-Demo" verbreitet werden soll: "Zur Lage der Bewegung. Für ein Zusammengehen von Anti-AKW und Friedensbewegung". Dazu heißt es u. a.: "Ein wichtiger Schritt in eine gemeinsame Richtung könnte eine gemeinsame Konferenz der beiden Bewegungen etwa im Frühjahr nächsten Jahres sein. Es wäre wünschenswert, wenn in diese Richtung vor Ort, wie auch bei der Anti-AKW Bundeskonferenz, Ende November in Regensburg Diskussionen stattfinden".

Eine bundesweite Anti-AKW-Demo ist in Hanau für den 8.11. geplant. Eine BUKO der Anti-AKW Bewegung soll vom 28.11.-29.11. unter dem Motto: "Sofortige Stillegung aller Atomanlagen" stattfinden. Aufgerufen wird zu einer Blockade am 20./21.11. im Hunsrück. Es ruft der "KA der Friedensbewegung" auf. Vom 28.-30.11. soll der "Kongress für ein anderes Europa" stattfinden, wozu aufgerufen wird. Berichtet wird noch von der Anti-WAA-Demonstration vom 4.10. in München und von den "Wackerdorf-Blockaden in der Oberpfalz" vom 16.-17.10. Geworben wird u. a. für den "Kalender 1987: "Kalender gegen den Krieg", für: "Drückeberger-Ein Ratgeber zum Zivildienst", hrsg: von "DFG-VK Offenbach".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 11, Bremen, 29. Oktober 1986.

13.03.1987:
Es erscheint die Nr. 1 von "Ziviler Ungehorsam".
Eingangs wird u. a. ausgeführt: "Dieser 'ZU' ist der Versuch, der Tatsache gerecht zu werden, dass 'Ziviler Ungehorsam' und Widerstand gegen Aufrüstung & Kriegsvorbereitung (Atomstaat), Atomwirtschaft & Umweltzerstörung… und gegen Bürgerkontrolle & Volksaushorchung (Überwachungsstaat) gleichermaßen notwendig ist". Wir wollen und werden auch in Zukunft eine Publikation aus und in der unabhängigen Friedensbewegung sein. (…) Aber sobald sich ziviler Ungehorsam und Widerstand in anderen Bereichen regt bzw. anregt oder verknüpft werden kann, soll er auch im 'ZU' seinen Platz haben".

Artikel der Ausgabe sind:
- "In eigener Sache"
- "Dokumentationsstelle Friedens- und Sicherheitspolitik e. V.: Aktuell: Als ob Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen"
- "Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden der Grünen: Was nützt die Gipfelstürmerei, wenn ein ganzes Gebirge abzutragen ist?"
- "Aktionskonferenz des Hamburger Forums"
- "Die Grünen-Kreis Neuss: Die Volkszählung unter dem Aspekt zivil-militärische Zusammenarbeit. Annäherung an die Volkszählungsanalyse aus einer anderen Betrachtungsrichtung"
- "Dieter S.: Volkszählungsboykott: Solidarisch und mit gegenseitiger Hilfe: Ein Aktionsvorschlag"
- "Kontaktstelle für gewaltfreie Aktion: WINTEX/CIMEX 1987: Protest-Aktionen an vielen Orten jetzt: VOLKSZÄHLUNGSBOYKOTT!"
- "G.L.: Betrifft: Bunkerbemalung/Großdemo gegen Urananreicherungsanlage in Gronau geplant/Knackpunkt Stade-Aktionen und Blockaden zum Brennelementewechsel"
- "DFG-VK-Hamburg. Kellinghusen: Osterblockaden"
- "CERTAIN STRIKE-Größte NATO-Übung seit dem 2. Weltkrieg"
- "Hunsrück: Cruise Missiles & Blockade"
- "Kettershausen: Osteraktionen & Blockaden"
- "Sozialforschung: Protest gegen Tiefflüge"
- "Michael S.: Sensation von Schwäbisch Gmünd: Die ersten Freisprüche von Mutlangen-Blockieren"
- "Kampagne Ziviler Ungehorsam kauft Haus in Mutlangen"
- "Wehrdienstverweigerer in der Pershing-Einheit in Heilbronn"
- "Zusätzliches Pershing II-Bataillon"
- "Rainer H. (LAG Frieden der Grünen in Niedersachsen): Abrüstung ist nicht wählbar. Frieden braucht Bewegung"
- "Helmut R.: Kann die Friedensbewegung das staatliche Gewaltmonopol anerkennen?"
- "Hamburger Friedenskoordination: Ein Ostermarsch ohne uns"
- "Thomas B.: Herbst 1987: Großaktion in Wackersdorf: Anti-AKW & Friedensbewegung gemeinsam?!"
- "Deutsche Waffen, deutsches Geld… GSG 9 hat türkische Spezialgruppen ausgebildet für den Einsatz in Kurdistan"
- "Für eine starke europäische Friedensbewegung. Die Zusammenarbeit und Solidarität mit der französischen CODENE entwickeln"
- "Türkei: Luftangriffe und Truppeneinmarsch in Irak-Kurdistan. NATO-Intervention im Golfkrieg?"
- "Transnationale Transit-Tage: Aktionscamp in Belgien"
- "Sabotage-Diskussion in Holland"
- "Beton: Es kommt darauf an was man daraus macht!"
- "Bastelanleitung: Sprenglöcher zuschweißen"
- "Materialien"

Berichtet wird u. a. über die BUKO des "Trägerkreises der unabhängigen Friedensgruppen", die am 28./29.3. in Köln stattfinden soll, über das Seminar von "Anarchie und Pädagogik", das vom "Trainingskollektiv in gewaltfreier Aktion Wesermünde" demnächst organisiert werden soll. Vom 27.-29.3. ist ein "Arbeitstreffen-Krankenpfleger gegen Krieg" in Frankfurt/M. geplant. Der "6. Bürgerinitiativen-Verkehrskongress soll vom 30.4.-3.5. in Karlsruhe unter dem Motto: "Total mobil?" stattfinden. Vom 16.-17.5. soll eine "Konferenz der Friedensbewegung" stattfinden. "Bei dieser Konferenz soll über das weiter gemeinsame Vorgehen der Friedensbewegung beraten und beschlossen werden". Der "11. Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen" plant vom 28.-31.5. ein Zusammentreffen zum Thema: "Elende Schuld-Unverschuldetes Elend" in Fulda. Berichtet wird weiter über die "Aktionskonferenz des Hamburger Forums" vom 28.2. um "die Perspektiven der örtlichen Friedensgruppen für das Jahr 1987 zu diskutieren". Berichtet wird noch von der "Volkszählung", den "Volkszählungsboykott" und ein "Aktionsvorschlag", vorgelegt von der "Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam". Für das "WINTEX-CIMEX" Manöver der NATO sind Protest-Aktionen geplant. In Hasselbach (Hunsrück) sind "Blockaden vor der CM-Basis" geplant, in Kettershausen "Osteraktionen & Blockaden". Die "Hamburger Friedenskoordination" wird "in diesem Jahr nicht zum Ostermarsch aufrufen". Eine Begründung wird in 8 Punkten nachgeliefert. U. a. geht es um den "Kurs der Bewegung", der sich immer mehr an "rasanten und wechselnden Schwerpunkten" aufreibt und "streng genommen sind das Forderungen an das amerikanische Volk". Das könne man u. a. nicht mehr mittragend. Und: die Aktivitäten der Friedensbewegung würden von "DKP-Kräften und Bündnisorganisation getragen", wobei sich ein Teil der mittragenden Gruppen jetzt bereits aus dem Bündnis (z. B. Hamburger Forum) zurückgezogen hat. Aufgerufen wird zu "Großaktionen in der Oberpfalz" vom 28.3.-12.4. gegen die WAA. In Belgien sollen vom 8.-13.4. "Transnationale Transit-Tage" stattfinden wozu aufgerufen wird.

Geworben wird u.a. für die "Dokumentation über die 1. Mutlanger Senioren-Blockade", für "Zivildienst als lästige Alternative. Wird die Friedensdienstbereitschaft de KVDer missbraucht?", für "WINTEX-CIMEX. Die geheimen Kriegsspiele der NATO", für die "Graswurzelrevolution". Ein "Friedenscamp" soll vom 4.8.-10.9. stattfinden.
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 1, Bremen, 13. März 1987.

Juni 1987:
Vermutlich im Juni erscheint die Nr. 3 von "Ziviler Ungehorsam".
Eingangs wird auf die nächsten Arbeitsschwerpunkte eingegangen: "Perspektivkonferenz im September, die Tagung 'Gewaltfreie Politik in der BRD', Anfang Dezember, evtl. Aktivitäten zu der NATO-Parlamentstagung im Frühjahr in Hamburg, die Kampagne zur internationalen Währungsfonds-Tagung Herbst 1988 in Berlin und nicht zuletzt weiterhin der Versuch, mehr Zusammenarbeit zwischen der Friedens-, Antik-AKW und auch anderen Bewegungen zustande zu bringen".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Radikale Friedenspolitik in der Sackgasse. Zur verspäteten Kritik der Kampagnenpolitik"
- "Günther S.: Handlungsschranken der neuen sozialen Bewegungen"
- "Radi Aktiv: Herbstaktionen in Wackersdorf. Gar nicht so unerwartetes Ende einer versuchten Zusammenarbeit"
- "Dieter S.: Friedensbewegung statt Bewegungsverwaltung, oder: Wir sind noch da, ist keine Perspektive!"
- "Konferenz der Friedensbewegung und die Null-Lösung"
- "Fördergemeinschaft unabhängiger Friedensarbeit"
- "WINTEX-CIMEX: Zivilverteidigung, Perspektiven"
- "Dieter S.: Kotau gegenüber SPD und Grüne"
- "Komitee für Grundrechte und Demokratie: Offener Brief an den Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung: Für eine basispolitische und selbstbewusste Friedensbewegung"
- "Geschäftsführung des KA: Dokumentation: Offener Brief an SPD und Grüne-Bundestagsfraktion"
- "Dokumentation; KA-Moderation zu den Parteien: Grußwort"
- "Dorothe S.: Dokumentation: Bonn, 13.6.1987 Kundgebungsreden"
- "Barbara M.: Ziviler Ungehorsam und Friedensarbeit auf dem Hunsrück"
- "Perspektiven und Herbstaktionen im Hunsrück"
- "Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen: Ziviler Ungehorsam. Eine Stellungnahme der Föderation gewaltfreier Aktionsgruppen zur Kampagne 'Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung"
- "Bremer Krawalle: 7 Jahre später in den Knast"
- "BUF-Trägerkreis"
- "NATO Bauarbeiten gestört"
- "Stade, oder: Was lernen wir aus einer missglückten Kampagne?"
- "NATO-Manöver Türkei mit BRD-Beteiligung"
- "Weiter Konzentration der Rüstungsindustrie"

Berichtet wird u. a. von der "Arbeitskonferenz-Handlungsperspektiven unabhängiger Friedensarbeit", die vom 12.9. -13.9. in Frankfurt/M. stattfinden soll, über das Scheitern der gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen der Anti-AKW-Bewegung und der Friedensbewegung, die auf einem bundesweiten Treffen am 6.6. in Frankfurt/M. "zur Bildung eines Trägerkreises (gemeinsame Aktion mit Großdemo im Herbst in der Oberpfalz, d. Verf.) zu Grabe getragen wurde". Das Anti-WAA-Büro lud für den 21.6. zu einem "zweiten bundesweiten Treffen" ein. Teilnehmer waren u. a.: Nürnberger Friedensforum, KB Nürnberg, AK Theologie und Kernenergie, AK Energie in der DGB-Jugend. Am 18. Juli fand eine nordbayerische Friedenskonferenz statt. An ihr nahmen u. a. teil: BI Amberg/Weiden, BI Nürnberg/Radi-aktiv, BI Schwandorf, BI WAK/Regensburg. Eine Trägerkreissitzung fand am 5.7. statt. Anwesend waren u. a.: Mütter gegen AKW, Anti-WAA-Büro, Gewaltfreie Aktion, Friedensforum Nürnberg. Berichtet wird weiter vom "Ratschlag der Friedensbewegung", der am 16./17.5. stattfand. Beschlossen wurden u. a. "Antikriegstag als Auftakt für die Herbstaktionen am 1.9., November: Friedenswoche, Dezember: Aktionskonferenz zur Bewertung der politischen Situation und zur Festlegung der Aktionen im Frühjahr 1988. Am 2.10. 1986 wurde in Bremen die "Fördergemeinschaft unabhängiger Friedensarbeit e. V." gegründet, die am 12./13.9. in Frankfurt/M. eine "Perspektivkonferenz" durchführen will. Am 25.4. fand in Köln eine Auswertung der "WINTEX-CIMNEX" Aktionen statt. Berichtet wird noch von Bonn: 13.6. mit Dorothee Sölle, Ilse Brusis u. a. Berichtet wird noch von einem Treffen der BUKO vom 28.-31. 5. in Fulda, die auch zu einer IWF-Kampagne 1988 aufruft. Am 18.7. traf sich in Köln ein kleiner Trägerkreis der "Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen" (BUF), der u. a. zur "Perspektivkonferenz" am 12./13.9. aufruft. Vom 4.-6. 9. soll in Bonn ein Seminar zum Thema: "Am Rande des Golfkrieges. Vernichtungsfeldzug gegen das kurdische Volk und türkische (NATO-)interventionsplanungen" stattfinden, wozu eingeladen wird. Geworben wird für die Zeitung: "Ohne uns. Zeitschrift zur totalen KDV".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 3, Bremen, (Juni) 1987.

17.05.1988:
Es erscheint die Nr. 3 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Aktionskonferenz der Friedensbewegung-Aufruf"
- "Positive Alternative der Friedensbewegung"
- "Ein ganz unzeitgemäßer Widerspruch ist besser als gar kein Widerspruch! Verteilt auf der Aktionskonferenz"
- "Bundeskoordination unabhängiger Friedensgruppen-Ostermarsch 1988"
- "Bundeswehrgruppen in den Golf"
- "Erklärung der Informationsstelle für totale Kriegsdienstverweigerung (ITK) Hamburg"
- R. Schultze: Modell eines koordinierten Sanitätsdienstes für die Bundesrepublik Deutschland"
- "20 Jahre Notstandsgesetze und die Sicherheitsgesetze der 80er Jahre"
- "Aktionsbericht über die Besetzung des Atomkraftwerkes Neckarwestheim II. Wie besetzt man ein Atomkraftwerk?"
- "Hausdurchsuchungen in Heidelberg"
- "Flucht-Hilfe"

Berichtet wird u. a. über die "Aktionskonferenz der Friedensbewegung" vom 7./8.5. 1988. Leitmotiv: "Atomwaffen abschaffen, Europa abrüsten". Aufgerufen wird zu Aktionen in Böblingen am 1.10. Dort ist eine "deutsch-französische Brigade" gegründet worden. Aktionen gegen IWF- und Weltbanktagung sind für den 23.-25.9. geplant, am 12.11. Aktionen gegen BRD-Rüstungsexporte für Kriege in der Dritten Welt in Eschborn. Aktionen in Hamburg um den 16./17.11. sind gegen die in Hamburg stattfindende "Nordatlantische Versammlung" geplant. Aktionen in Linnich am 15.10. sind gegen die "unterirdischen Kriegsführungsbunker" der NATO geplant.

Veröffentlicht wird vom "Koordinationsausschuss der Friedensbewegung" der Artikel: "Positive Alternative der Friedensbewegung". Der "Trägerkreis Demokratie im Notstand" lädt ein zum 28. Mai zum 20. Jahrestag der Verabschiedung der Notstandsgesetze. Zu "Demokratie im Notstand" gehören.
- Die Grünen (BAG Frieden und BAG Demokratie und Recht)
- Friedensliste
- Jungsozialisten
- Sozialistisches Büro
- Republikanischer Anwaltsverein
- VDJ
- DKP
- Deutsche Friedensunion
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 3, Bremen, 17. Mai 1988.

08.07.1988:
Vermutlich im Juni erscheint die Nr. 4 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Uwe W./Volker R.: "Die Schulden streichen: ANTI-IWF/Weltbank-Kampagne 1988"
- "Thomas F.: Gegenaktivitäten"
- "Abrüstung statt NATO. 13.-18. November-NATO-Parlament in Hamburg"
- "Neuer NATO-Befehlsbunker ist im Kreis Düren geplant"
- "Öffentlicher Aufruf zu einer Blockade der NATO-Kriegszentrale in Linnich-Glimbach am 2.11.1988"
- "Aufruf gegen die Selbstberuhigung -Denuklearisieren statt Modernisieren. Atomwaffenverzicht ins Grundgesetz"
- "Aufkleber-Aktion der Christen für Abrüstung: Nicht mit unserem Geld"
- "Bundesweiter Kongress gegen Militarisierung: Kriegsdienst verweigern"
- "Merkblatt zu rechtlichen Fragen"
- "Die Bewegungsleitung kommt"
- "Tagung: Medien und Bewegung-Medien und Bewegung. Alternative Öffentlichkeit in der Krise"
- "Bundesweiten Treffen-Frauenzeitungen"
- "Arbeiterkampf (Thomas S.): Magazin oder Wochenzeitung? Über das Vorhaben, die bundesdeutsche Presselandschaft aufzumischen".

Berichtet wird von der IWF-Kampagne 1988, über eine "Sitzungswoche der Nordatlantischen Versammlung" vom 13.-18.11. in Hamburg. Dazu wird zu Aktionen aufgerufen, weiter über die "NATO-Kommando-Zentrale Linnich". Dazu erscheint ein "Öffentlicher Aufruf zu einer Blockade der NATO-Kriegszentrale in Linnich-Glimbach am 2.11.1988". Die AK der Friedensbewegung vom 7./8.5.1988 in Tübingen ruft auf zu einer überrregionalen Demonstration. Aktion und Kundgebung in Linnich-Glimbach am 15.10.

Geworben wird für den "MEDICO-Report 3 zum Thema: "Südafrika. Der große Plan zum Verstummen der gesamten südafrikanischen Opposition", für: "In der Höhle des Löwen. Dokumentation der Besetzung des Atomkraftwerks Neckarwestheim II", weiter für den "Arbeiterkampf", für "Vorgänge", für "Atom", für den "Ausbruch". Eine Tagung: "Medien und Bewegung-Bewegung und Medien. Alternative Öffentlichkeit in der Krise" soll vom 16.-18.11. in Saarbrücken stattfinden. Die "Bunte Hilfe Darmstadt" ruft zu Spenden auf. Das "Komitee der Familien der kanakischen politischen Gefangenen aus Ouvea" ruft zur Solidarität auf. Aufgerufen wird noch zum "Sommercamp gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau" vom 4.-7.8., für das "Internationale Tribunal gegen das Regime in der Türkei" vom 9.-11.9. in Hannover". Am 18.8. soll in Stade ein "Koordinierungstreffen der Anti-AKW-Initiativen aus der Elbe-Weser-Region" stattfinden. Eine bundesweite Aktionswoche gegen IWF und Weltbank ist ab dem 23.9. in West-Berlin und Hamburg geplant.
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 4, Bremen, 8. Juli 1988.

14.10.1988:
Es erscheint die Nr. 5 von "Ziviler Ungehorsam".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Was tun mit der NATO?"
- "Hamburger ANTI-NATO Info Nr. 2"
- "Abrüstung! Alternativen zur Politik der NATO"
- "Friedenspolitischer Kongress anläßlich der Nordatlantischen Versammlung. Abrüstung! Alternativen zur NATO"
- "Abrüstung statt NATO-Aufrüstung"
- "Deutsch-Brasilianische Initiative"
- "COSAWR - The Committee on South African War Resistance"
- "Dieter S.: Die Friedensbewegung und die Bürgerrechte"
- "Vorschlag der Landeskonferenz der Initiative gegen Atomkraft: Landesweiter Ostermarsch 1989 am Kernforschungszentrum Karlsruhe"
- "Abrüsten statt Modernisieren"
- "Robert S.-Bürgerinitiative gegen Militärterror: Platzbesetzung durch Abrüstungscamp auf dem Baugelände des Lahrer NATO-Flughafens"
- "Bund für soziale Verteidigung geplant"
- "Rundreise südafrikanischer KDVer-Februar 1989"
- "ANTI-Termine"
- "Einladung"
- "Materialien, Tips und Hinweise"

Berichtet wird u. a. über das "Hamburger ANTI-NATO Info", das zum "NATO-Parlament" vom 13.-18.11. unter dem Motto: "Das Empfangskomitee für die die NATO gibt bekannt" zu einem "Gegenkongress" aufruft. Am 12./13.11. soll anlässlich der "Nordatlantischen Versammlung" ein "friedenspolitischer Kongress" stattfinden. Übergeordnetes Thema: "Abrüstung! Alternativen zur Politik der NATO-Beiträge zur Analyse der NATO-Strategie". Aufgerufen wird zu einer Demonstration am 17.11. anlässlich der NATO-Tagung. Zur Ausgabe steuert Dieter S. den Artikel bei: "Die Friedensbewegung und die Bürgerrechte". Ein "Vorbereitungstreffen" zu einem "landesweiten Ostermarsch am Kernforschungszentrum Karlsruhe", soll am 19.11. in der ESG Karlsruhe stattfinden. Vom 6.-14.8. fand das "Friedenscamp am Lance-Raketenstandort Großengstingen" statt, worüber berichtet wird. Vom 24. August-5. September besetzten AntimilitaristenInnen das "Baugelände der geplanten Erweiterung des kanadischen NATO-Flughafens in Lahr". Berichtet wird noch von einer "Planungsgruppe", die einen "Bund für soziale Verteidigung" plant. Eingeladen wird noch zum "Bundesweiten Demokratie-Kongress" am 19.11. in Bonn. Geworben wird u. a. für Enno Brand: "Staatsgewalt. Politische Unterdrückung und Innere Sicherheit in der Bundesrepublik", für Sabine Hering/Cornelia Wenzel: "Frauen riefen, aber man hörte sie nicht. Die Rolle der deutschen Frauen in der internationalen Frauenfriedenbewegung zwischen 1892 und 1933", weiter für: "Kriegsdienstverweigerung und Ernstfall, oder: Ohne Ordnung kein Krieg", hrsg. Von der "Selbstorganisation der Zivildienstleistenden".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 5, Bremen, 14. Oktober 1988.

30.01.1989:
Vermutlich Ende Januar/Anfang Februar erscheint die Nr. 6 von "Ziviler Ungehorsam".
Hierbei handelt es sich um die letzte Ausgabe. Der Aufdruck ist zwar "6/88" (vom 14.10.1988), die Ausgabe ist aber erst später erschienen, vermutlich Ende Januar /Anfang Februar 1989. In "Abschied" heißt es eingangs u. a.: "Dies ist die letzte Ausgabe des 'Zivilen Ungehorsams' nachdem die 'Koordinationsstelle Ziviler Ungehorsam' ja schon seit vergangenem Herbst praktisch mehr oder weniger geschlossen ist. Warum? Die 'KoZU' wurde am 20. Juni 1983 auf Betreiben der unabhängigen Friedensbewegung in Kassel eröffnet. (…) Die immer begrenzteren personellen Kapazitäten sind sicherlich ein wesentlicher Grund für die Auflösung der KoZU"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Reinhard K.: Ätsch! NATO-Tagung in Hamburg und was daraus wurde"
- "Matthias K.: Aktionskonferenz und Atomwaffenverzicht. Warum kamen nicht 500 Teilnehmer/Innen?"
- "Abschlusserklärung des Trägerkreises der Internationalen Arbeitskonferenz 'Denuklearisieren statt Modernisieren'. Atomwaffenverzicht ins Grundgesetzt! Am 25.-27. November 1988 in Köln"
- "Blockade in Linnich-Glimbach"
- Friedensbüro Tübingen: Koordination Aktion Information: "Keine weitere Kriminalisierung der Friedensbewegung. Keine weitere Aufrüstung. Gewaltfreie Blockade der 'LANCE'-Atomraketenkaserne Grossengstingen am 5. Dezember 1988"
- "Berliner Compagnie auf Reisen"
- "DFG/VKL: KDVer sollen selbständig abrüsten"
- "Ziviler Ungehorsam in Belgien"
- "Sonne, Wind und Wasser"
- "Kernforschungszentrum Karlsruhe"
- "Keine UAA in Gronau"
- "WINTEX-CIMEX 89. Unsere Behörden spielen Krieg"
- "Bund für soziale Verteidigung in Gründung"
- "In Bitburg. Auf dem Rhein. In Bonn"
- "Friedenstest Kampagne. Ziviler Ungehorsam bis zum Atomteststopp"
- "Friedenstests statt Atomtests! März 1989: Aktion in Nord- und Süddeutschland!"
- "1. Mai 1989: Friedenstest am US-EUCOM in Stuttgart
- "4. März 1989: Friedenstest am britischen LANCE-Rakentendepot in Menden"
- "Keine Beugehaft!"
- "Gründung einer Gesundheitsakademie"

Berichtet wird u. a. über die Einstellung der Zeitung, über die "NATO-Tagung" in Hamburg vom 13.-18.11. 1988, über die "Abschlusserklärung des Trägerkreises der Internationalen Arbeitskonferenz 'Denuklearisieren statt Modernisieren' Atomwaffenverzicht ins Grundgesetzt!", die vom Trägerkreis am 25.-27. November 1988 in Köln verabschiedet wurde, über die Blockade in Linnich-Glimbach am 2.11.88 "an der Baustelle der NATO-Kommandozentrale in Linnich-Glimbach am Niederrhein", weiter wird berichtet über die "gewaltfreie Blockade der 'LANCE'-Atomraketenkaserne Grossengstigen am 5. Dezember 1988". Seinerzeit ist die "Haupteinfahrt der Kaserne des Raketenartilleriebataillons 250 der Bundeswehr" blockiert worden. Berichtet wird noch vom "Internationalen gewaltfreien Entmilitarisierungsmarsch" in Belgien, der vom 6.-9.8. 1989 stattfinden soll. Ein grüner Energiewendekongress soll in Recklinghausen vom 21.-23.4. stattfinden. Die LK der Anti-AKW-Gruppenm in BaWü plant für den 7.5. eine Großdemo zum Kernforschungszentrum Karlsruhe. Berichtet wird noch vom bundesweiten Treffen am 15.1. in Köln der "Initiativen und Organisationen, die Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen gegen die diesjährige WINTEX-CIMEX Manöver planen". Die "Selbstorganisation der Zivildienstleistenden" diskutiert wie man am besten z. Zt. des "WINTEX-NATO-Manöver vom 24.2.-9.3. eine "eintägige Arbeitsniederlegung" durchführt. Berichtet wird noch vom "Bund für soziale Verteidigung", der vom 10.-12.3. in Minden gegründet werden soll. Dazu wird der "Entwurf-Mindener Erklärung" veröffentlicht. Eine "Friedenstestkampagne" veröffentlicht den Artikel: "Atomstopp jetzt!" Geworben wird für "atom", für die Doku: "WINTEX-CIMEX. Die geheimen Kriegsspiele der NATO", Günther Gugel/Uli Jäger. "Handbuch Kommunale Friedensarbeit, 1988".
Q: Ziviler Ungehorsam, Nr. 6, Bremen, o. J. (Januar/Februar 1989).

Letzte Änderung: 07.10.2020