Mit dieser Broschüre von Vorläufergruppen des KBW an den Oberschulen, die aus den Jungdemokraten der FDP stammten und sich vermutlich auch im Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) organisierten, wurde eine bundesweite Diskussion unter den am späteren KBW ausgerichteten Schülergruppen angeregt.
Kritik wurde geübt durch den Ring Bündischer Jugend (RBJ).
Juli 1972:
Von den Sekretariaten niedersächsischer und nordrheinwestfälischer Schülergruppen wird die Broschüre "Zur Praxis des Oberschulkampfes" herausgegeben mit einem Text, der auch in den 'Briefen' des Bundes deutscher Pfadfinder (BDP) Nr. 136/137 erschien. Im einleitenden Vorwort stellen die Verfasser u. a. fest:"
Dieses Papier ist also keine 'Plattform' der Gruppen, es ist vielmehr eine Vorarbeit dafür. Zugleich soll mit Veröffentlichung der praktischen Erfahrungen unserer Arbeit anderen Gruppen Material für ihre Praxis und theoretische Diskussion zur Verfügung gestellt werden, der Prozeß der Klärung der politischen Perspektive, theoretischen Ableitung und praktischen Durchführung des sozialistischen Oberschulkampfes vorangetrieben und damit auch unserer Arbeit verbessert werden. Die Veröffentlichung des Papiers fällt zusammen mit der Konsolidierung des organisatorischen Rahmens dieser Arbeit. Die Gruppen stehen seit gut einem Jahr in einem ständigen Kommunikationszusammenhang, durch den die Entwicklung der örtlichen Praxis, die theoretische Qualifikation der Schülergenossen und die politische Orientierung der Gruppen planmäßig und gemeinsam vorangetrieben wurde. Vor einigen Monaten ist diese erste Etappe durch die Konstituierung als Konferenz niedersächsischer Schülergruppen' abgeschlossen worden, für die Gruppen Nordrhein-Westfalens ist ein ähnlicher Prozeß eingeleitet."
Wichtiger Inhalt der Schulpolitik soll sein:
- ideologischer Kampf,
- demokratischer Kampf,
- anti-imperialistischer Kampf,
- anti-militaristischer Kampf.
Zu Wort kommen in der Broschüre u.a. die Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Schüler (ASS) Herne und das Sozialistische Aktionskollektiv (SAK) Clausthal-Zellerfeld sowie eine dritte Gruppe, deren Identität wir bisher nicht entschlüsseln konnten. Beteiligt waren sicher auch die ASS Velbert und das Schülerkollektiv/ML Bochum. Getroffen hatten sich die Gruppen in Berlin. Diskutiert wurde die Broschüre auch in anderen Schülergruppen des späteren KBW, zumindest in der Hamburger Sozialistischen Schülerfront (SSF).
Enthalten sind die Abschnitte:
- "Ableitung";
- - "I Zur allgemeinen Ableitung der Formen und Inhalte des Schulkampfes";
- "Exkurs: OSK-Abgrenzung" zur Oberschulkommission des KSV der KPD;
- "Entwicklung von Schülergruppen";
- - "Bericht über die Entwicklung des 'SAK' in C." aus Clausthal-Zellerfeld;
- - "Bericht über die Spaltung des 'AKS' in W.";
- "Unterrichtsagitation - Bericht aus einem Klassenkollektiv";
- - "Anhang: Methoden der Unterrichtsagitation";
- "Kampagnen" mit Bericht vom OHG Herne;
- "Zeitung";
- "Qualifikation".
Kritisiert wird der Text durch den RBJ (vgl. Nov. 1972).
Quellen: Sekretariate niedersächsischer und nordrheinwestfälischen Schülergruppen: Zur Praxis des Oberschulkampfes, Bochum 1972; RBJ-Kommunikation Nr. 4/5, Hamburg Okt./Nov. 1972
Letzte Änderung: 04.11.2019