Eisenwerke Neunkirchen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 16.11.2014

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Von den Eisenwerken Neunkirchen kann hier bisher kein betriebliches Material erschlossen werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Es kommt offenbar schon vor den Septemberstreiks 1969 wiederholt zu Kampfmaßnahmen kam (vgl. Dez. 1968, Aug. 1969) und an den Septemberstreiks 1969 ist die Belegschaft frühzeitig beteiligt (vgl. Sept. 1969, 3.9.1969, 4.9.1969, 5.9.1969, 6.9.1969, 8.9.1969), wobei die Agitation der DKP (vgl. 2.9.1969) eventuell nicht ganz unmaßgeblich war, wie bereits damals gemutmaßt wurde (vgl. 10.9.1969).

Vom wilden Streik bei den Eisenwerken Neunkirchen wird bundesweit berichtet (vgl. 11.9.1969, 12.9.1969, 18.9.1969). Die DKP befasst sich auch in den folgenden Monaten immer wieder mit dem Betrieb (vgl. 9.10.1969, 18.12.1969, 15.1.1970, 19.3.1970).

Neben der DKP und dem KAB/ML bzw. später KABD, für den die Eisenwerke lange der örtliche Zielbetrieb waren (vgl. 9.5.1974) ist bei den Eisenwerken Neunkirchen damals eventuell ab und an auch die Rote Fahne Organisation vor den Toren vertreten gewesen (vgl. 12.11.1970), während die Direktion es offenbar mit der CDU hält (vgl. Nov. 1972) und die Beschäftigten von Entlassungen bedroht sind (vgl. 1.3.1973), wogegen gestreikt wird (vgl. 30.4.1973).

Hatten sich die Eisenwerke Neunkirchen schon 1969 an der großen wilden Streikwelle beteiligt, und zwar sehr früh, so schließen sie sich nun, wenn auch arg spät, ebenfalls der wilden Streikwelle von 1973 an (vgl. 9.10.1973, 10.10.1973, 11.10.1973, 12.10.1973), ist damit eventuell auch für die Belegschaft von Röchling Völklingen mit Anstoß zum Streik (vgl. 12.10.1973). Die IGBE sieht offenbar wiederum die DKP als Drahtzieher der Aktionen an (vgl. 23.10.1973).

Der KABD, dessen örtliche Vertretung verlustig gegangen war, wie im Beitrag zu Völklingen genauer dargestellt wird, agitiert nun wieder bei den Eisenwerken Neunkirchen (vgl. Juli 1976), von denen damals auch die KPD immer wieder berichtet (vgl. 9.12.1975, 8.9.1976, 29.9.1976, 6.10.1976, 9.2.1977) und wo auch der KBW mit seinem 'Roten Stahl' aktiv wird (vgl. 10.11.1976, 18.2.1977, 1.3.1977, 22.3.1977), während der Protest gegen die Entlassungen hier auch von trotzkistischer Seite geschildert wird (vgl. März 1977, 1.3.1977, 6.3.1977) bzw. vermutlich bei einer zweiten Entlassungsrunde auch von der DKP (vgl. Okt. 1977, Feb. 1978), während die RGO abschließend vom Streikbruch bei den Eisenwerken Neunkirchen berichtet (vgl. 18.6.1979).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Dezember 1968:
Bei den Neunkirchener Eisenwerken in Neunkirchen wird, laut IMSF, auf einen Aufruf der IGM hin, außerhalb des Werkes für die volle Auszahlung des Weihnachtsgeldes demonstriert, nachdem es, gegenüber 1965, um 30% gekürzt worden war. Die Arbeiter aber setzen sich nicht durch.
Quelle: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

August 1969:
Vermutlich im August kommt es, laut IMSF, in Neunkirchen bei den Eisenwerken zu einer Aktion von 200 Kranfahrern, die ihnen eine Lohnerhöhung von 20 bis 30 Pf. einträgt.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

September 1969:
Bei den Septemberstreiks streiken, laut IMSF, insgesamt mindestens 140 000 Kollegen in 69 Betrieben, wodurch 532 308 Arbeitstage ausgefallen sind. Laut KAB/ML kommt es zu spontanen Streiks von 100 000 Beschäftigten der Stahlindustrie und des Bergbaus. Bei den Neunkirchener Eisenwerken streiken und demonstrieren 4 000.
Q: Rebell Nr. 14, Mannheim Okt. 1969, S. 2; IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

02.09.1969:
In Neunkirchen erscheint, laut IMSF, erstmals die DKP-Betriebszeitung für die Eisenwerke Neunkirchen, 'Der Abstich' (vgl. 5.9.1969), deren Leitartikel den Titel "Stundenlöhne hinken 70 Pfennig hinterher." trägt. Verantwortlich zeichnet Walter Knetsch in Wiebelskirchen. Berichtet wird u.a. von der Protestversammlung der Kranfahrer (vgl. Aug. 1969), die als beispielhaft angesehen wird.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

03.09.1969:
In Neunkirchen beginnt es, laut IMSF, im lohnmäßig benachteiligten Walzwerk Süd der Eisenwerke Neunkirchen zu gären. Die Walzwerker fordern 50 Pf. mehr Lohn, sammeln dafür Unterschriften und schicken Delegierte zu Betriebsrat und Geschäftsleitung (vgl. 4.9.1969).
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

04.09.1969:
In Neunkirchen beginnt heute, laut IMSF, ein fünftägiger Streik von ca. 6 000 Beschäftigten der Neunkircher Eisenwerke AG (vgl. 3.9.1969, 5.9.1969).

Die Angestellten nehmen nicht teil, wurden aber auch nicht ausdrücklich aufgefordert. Die Leitung liegt in den Händen von aktiven Gewerkschaftern und Vertrauensleuten.

Die Walzwerker streiken ab 11 Uhr, demonstrieren vor der Verwaltung für 50 Pf. Lohnerhöhung und finden dabei nach und nach Solidarität in den anderen Abteilungen, so daß abends das ganze Werk streikt.

In der heute erscheinenden DKP-Betriebszeitung 'Der Abstich' wird eine Lohnerhöhung von 35 Pf. gefordert.

In der Nacht werden im Verwaltungsgebäude Diskussionen zwischen den Kollegen und Vertretern der Direktion geführt.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

05.09.1969:
In Neunkirchen demonstrieren, laut IMSF, 1 000 Streikende der Neunkircher Eisenwerke (vgl. 4.9.1969, 6.9.1969) durch die Stadt, wobei eine Rote Fahne vorangetragen wird. Anschließend wird auch durch das Werk demonstriert. Um 4 Uhr 35 gibt die Betriebsgruppe der DKP eine Sonderinformation ihres 'Abstichs' (vgl. 2.9.1969, 6.9.1969) heraus, die von der Weigerung des Vorstand zu zahlen berichtet und für die Forderung nach 50 Pf. für das gesamte Werk eintritt. Der Betriebsrat faßt den einstimmigen Beschluß die Verhandlungen abzubrechen, bis ein richtiges Angebot vorliegt und nicht nur 10 bis 20 Pfennig. Diese Haltung führt zur Einschaltung der IGM Bezirksleitung Frankfurt, deren Gesandter Hans Pleitgen sich u.a. mit Ausschlußdrohungen beschäftigt. Der Ortsbevollmächtigte der IGM, Rudi Tschirner, erkennt aber die Richtigkeit der Forderungen der Streikenden an. Der DGB Landesbezirksvorsitzende Leo Moser erklärt, daß die Tarifpartner mit dem Streik nichts zu tun hätten.

Die abstrakt linken Forderungen studentischer Kreise hätten keine Resonanz gefunden, da sie an den tatsächlichen Kräfteverhältnissen vorbeizielten.

Die Studentenschaft der Universität des Saarlandes gibt heute ein Flugblatt "Liebe Kollegen und Genossen!" heraus, in dem u.a. auf die Meinungsverschiedenheiten zwischen Studenten und Arbeitern eingegangen
wird. Man selbst sei nicht gegen Gewerkschaften an sich, diese müßten aber durch Selbstorganisation der Werktätigen entstehen und von deren Willen beherrscht sein, was derzeit nicht der Fall sei. "Daß wir die gleichen Gegner und daher die gleichen Interessen haben, zeigt sich unter anderem an den Beschränkungen der Zulassung zum Studium wie daran, daß trotz Hochkonjunktur und wachsender Profitrate Euere Lohnforderungen nicht erfüllt werden sollen. Hier wie dort ist das Profitinteresse der Kapitalisten das Hauptmotiv. Denn diese können in ihren Betrieben und in der Gesellschaft nur solche Leute gebrauchen, die sich ihren egoistischen Interessen vollkommen unterordnen. Daher darf eine Lohnerhöhung nicht Euer einziges Ziele sein! Euer Ziel muß die Kontrolle der betriebe durch die Arbeiter sein, ähnlich der Mitgestaltung des Universitätsbetriebs durch die Studenten."

Als die Direktion, laut IMSF, behauptet, beim Hochofen bestünde Explosionsgefahr, wird die Abteilung besetzt, die Hochöfen leergefahren und die Mischer gefüllt, die nun zum Druckmittel der Streikenden werden.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

06.09.1969:
Der SC Frankfurt gibt vermutlich heute sein 'Info' Nr.11 (vgl. 9.8.1969, 13.9.1969) heraus. Von r.b. (Rudolph Bauer) erscheint "Nicht wählen - Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch-Arbeiter kommen weiter", beginnend mit einem Zitat aus einem Frankfurter SDS-Flugblatt zum Protest gegen die NPD am 4.9.1969, von dem auch im Artikel berichtet wird. Weiter heißt es:"

Die 24 000 Arbeiter des Dortmunder Hoesch-Konzerns - und inzwischen weitere Tausende von westdeutschen Arbeitern: bei den Rheinstahl-Hüttenwerken in Duisburg-Meiderich, bei der Neunkirchener Eisenwerke AG im Saarland – haben begriffen, was sie weiterbringt. Nicht das Bonner Wahl-Roulette am 28. September, das Glücksspiel mit den SPD-und ADF-Nieten. Nicht das 'Vertrauen' auf die DGB-Funktionäre, die gerne mitbestimmen möchten über die Köpfe der Arbeiter. Sondern der 'wilde' Streik, der klassenbewußte Kampf der Arbeiter für ihre Klasseninteressen, gegen die Profitinteressen der Konzerne und ihrer sozialbürokratischen Handlanger in Partei-Wahlvereinen und Gewerkschafts-Apparaten."
Q: SC-Info Nr. 11, Frankfurt o.J. (1969)

06.09.1969:
Vermutlich heute erscheint im Saarland, laut IMSF, ein Extrablatt der 'UZ' der DKP mit der Schlagzeile "Neunkirchener Metaller kämpfen um einen höheren Stundenlohn", welches vom Streik am 4. und 5.9.1969 berichtet.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

08.09.1969:
In Neunkirchen endet heute in der Frühschicht, laut IMSF, der fünftägige Streik von ca. 6 000 Beschäftigten der Neunkirchener Eisenwerke AG. Für die saarländische Stahlindustrie wird ein Vorgriff auf künftige Tarifergebnisse vereinbart (vgl. 17.9.1969), dessen Höhe von 30 Pf. durch ein übertarifliche Zulage von 20 Pf. ergänzt wird (vgl. 19.9.1969).

Die DKP veröffentlicht eine Sonderinformation ihres 'Abstichs' (vgl. 6.9.1969) mit der Schlagzeile "Der Lohnkampf war erfolgreich!", in der auch darauf eingegangen wird, daß einige der Streikenden ihren Gegner in der Gewerkschaft bzw. dem Betriebsrat gesehen hätten. Bei aller Kritik aber dürfe man nie die Fronten verwechseln. Morgens um 6 Uhr wird die Arbeit wieder aufgenommen.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

10.09.1969:
Die 'Neunkircher Zeitung' veröffentlicht heute, laut IMSF, einen Artikel über die Septemberstreiks mit der Schlagzeile "Dahinter die DKP", in dem die DKP als Drahtzieher der Streiks bezeichnet wird.
Q: IMSF: Die Septemberstreiks 1969, Frankfurt Nov. 1969

11.09.1969:
Die DKP bringt die Nr. 24 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969). Im Leitartikel heißt es:"
STREIKFUNKE SPRINGT ÜBER
DIE ANTWORT AUF DIE PROFITEXPLOSION

Der Funke des siegreichen Streiks der über 20 000 Stahlwerker der Dortmunder Hoesch-Hütten sprang über.

Die Belegschaft der Rheinstahl-Gießerei in Duisburg-Meiderich trat ebenso in den Ausstand wie die Arbeiter der Produktionsbetriebe bei Mannesmann in Duisburg-Huckingen. Die Brocken warf man bei der Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim (Ruhr) wie bei den Schalker Eisenwerken in Gelsenkirchen hin. In der Stahlmühle Bochumer Verein (Krupp,d.Vf.) trat sogar der Werkschutz in einen befristeten Warnstreik. Bei den Eisenwerken in Neunkirchen/Saar legte die gesamte Belegschaft die Arbeit nieder."
Q: Unsere Zeit Nr. 24, Essen 11.9.1969

11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben folgendes Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Dienstag voriger Woche: Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund - Mittwoch: Hoesch-Werke Union und Phoenix - Donnerstag: Rheinstahl-Hüttenwerke in Mülheim und Mannesmann (MM in Duisburg,d.Vf.) in Huckingen - Freitag: Klöckner in Bremen und Osnabrück, Eisenwerke Neunkirchen im Saarland, Saarwerke AG (?,d.Vf.*), Maschinenfabrik Geislingen in Baden-Württemberg - Samstag: Gelsenkirchen und Röchling (in Völklingen,d.Vf.) - Montag: Krupp in Essen, AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel …

DER STREIK ROLLT"
Q: AB: 10 Jahre Antwort auf die Frage 'Was Tun?'. 10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD,München 1980, S. 22f; Agitation Nr. 2, München o.J. (1969), S. 22 bzw. o. Numerierung

12.09.1969:
In der 'RPK' Nr. 30 (vgl. 5.9.1969, 17.9.1969) erscheint der Artikel "Streik in Westdeutschland". U.a. heißt es:"
Die Gewerkschaftsbürokratie hat an den Streiks keinen Anteil. Die Kompromißvorschläge, die die Betriebsräte ausgehandelt haben, sind von
den Arbeitern abgelehnt worden (Hoesch, Eisenwerke Neunkirchen).

Zweifelsohne hat die DKP die Streiks mitgetragen, gleichwohl ist es falsch, ihre Kader und Organisation zu überschätzen. Einmal ist die Aktionsbereitschaft der Arbeiter hoch, zum anderen dauern die Streiks meist nicht sehr lange. Dort, wo die Auseinandersetzungen härtere Formen annahmen, spielte die DKP eine untergeordnete Rolle, wie in Bremen, Neunkirchen und Duisburg. Von einer Vermittlung zwischen Streikbereitschaft der Arbeiter und revolutionären Kadern kann also hier keine Rede sein."
Q: Rote Pressekorrespondenz Nr. 30, Berlin 12.9.1969

18.09.1969:
Die DKP bringt die Nr. 25 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969). Eingegangen wird auch auf die Eisenwerke Neunkirchen ebendort (7 000 Besch.).
Q: Unsere Zeit Nr. 25, Essen 18.9.1969

18.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.38 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.12.1969, 24.12.1969). Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Unsere Zeit Nr. 38, Essen 18.12.1969

15.01.1970:
Die DKP bringt die Nr. 3 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.1.1970, 22.1.1970). Aus dem Saarland wird berichtet über den DGB LBJA sowie dessen Eingreifen bei den Eisenwerken Neunkirchen (EW - IGM-Bereich) und über die dortige Jugendvertretung (JV).
Q: Unsere Zeit Nr. 3, Essen 15.1.1970

19.03.1970:
Die DKP bringt die Nr. 12 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). In einem Leserbrief aus Neunkirchen wird vom DKP KV Ottweiler berichtet, daß dieser bei einem 'UZ'-Sonderverkauf vor den Eisenwerken Neunkirchen 202 'UZ' verkaufen konnte.
Q: Unsere Zeit Nr. 12, Essen 19.3.1970

22.04.1970:
Bei John Deere Zweibrücken streiken und demonstrieren, laut BPG Bonn, Ende April über 1 000 Kollegen für eine Lohnerhöhung um 5%, was eine Angleichung an das Mannheimer Werk bedeuten würde. Laut Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland geht es um 4,8%. Solidarität sei u.a. bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen, Bosch Homburg und Dingler Zweibrücken gezeigt worden, wo der Lohn von jeweils zwei Überstunden auf das Streikkonto gezahlt worden sei.
Q: Arbeitermacht Nr. 2, Bonn o.J. (1970); Marburger Betriebsbote Nr. 1, Marburg 30.6.1970;Rote Fahne - Hadir o.Nr.(1), St. Ingbert o.J. (1970);Rote Fahne - Röchling Nr. 3, Völklingen 4.5.1970

Oktober 1970:
In der Nr. 10 der 'Roten Fahne' (vgl. 15.9.1970, Nov. 1970) gibt die KPD/AO ihre Vorstellungen über die Metalltarifrunde (MTR) bekannt:"
TARIFRUNDE: DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT DER METALLARBEITER WIEDER STÄRKEN!

Während Brenner und Konsorten, die durch Aufsichtsrats-Bezüge Summen verdienen, von denen jeder Arbeiter nur träumen kann, in der Konzertierten Aktion am letzten Freitag gemeinsam mit den Kapitalisten Wirtschaftsprognosen für das nächste Jahr erarbeiten, tut sich der Unmut gerade der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter gegen die verräterischen Spitzen immer stärker kund.

UND MIT DEM UNMUT WÄCHST DIE EINSICHT, DASS DIE LAGE DER ARBEITER NICHT DURCH VERHANDLUNGEN AM GRÜNEN TISCH, SONDERN DURCH OFFENEN KLASSENKAMPF ENTSCHIEDEN WIRD

WIE DIE VERTRAUENSLEUTE DES WALZWERKS SÜD DER NEUNKIRCHENER EISENWERKE ERKANNT HABEN: 'LOHNFRAGEN SIND MACHTFRAGEN!'"
Q: Rote Fahne Nr. 10, Berlin Okt. 1970

03.10.1970:
Im Saarland verteilt der KAB/ML, nach eigenen Angaben, Flugblätter u.a. bei den Neunkirchener Eisenwerken in Neunkirchen.
Q: Rote Fahne Nr. 4, Tübingen Okt. 1970

November 1970:
Die Münchner Arbeiterbasisgruppen (ABG) geben auf November datiert ein Extrablatt ihrer 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) heraus und berichten u.a. aus dem Thomasstahlwerk in Neunkirchen.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Extrablatt, München Nov. 1970

06.11.1970:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein zweiseitiges Extrablatt seines 'Klassenkampfes' (vgl. Nov. 1970, 3.12.1970) mit der Schlagzeile "Tarifabschluß verrät Forderungen der Arbeiterklasse" zur Metallrunde (MTR) heraus, in dem der BKA u.a. von den Eisenwerken Neunkirchen berichtet.
Q: Klassenkampf Extrablatt, Freiburg 6.11.1970

12.11.1970:
Bei Hadir - Arbed St. Ingbert gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Hadir die Nr. 4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 2.11.1970, 15.12.1970) heraus. Eingegangen wird u.a. auch auf die Neunkirchener Eisenwerke.
Q: Rote Fahne - Hadir Nr. 4, St. Ingbert 12.11.1970

30.11.1970:
Von heute an werden im Walzwerk Süd der Neunkirchener Eisenwerks AG in Neunkirchen, laut KPD/ML-ZB, 270 Arbeiter kurzarbeiten. Die wöchentliche Arbeitszeit wird um 8 Stunden auf 32 Stunden verringert.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55,Bochum 2.12.1970,S.4; Der Rote Siemens Arbeiter Nr. 1, Bensheim-Auerbach Dez. 1970, S. 4

14.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die saarländischen Kapitalisten müssen inzwischen die Krise offen zugeben. So sagten z.B. der Vorstandsvorsitzende des Neunkirchener Eisenwerkes, Schluppkotten, und der Sprecher der Geschäftsführung der Röchlingschen Eisenwerks GmbH, daß sich die Stahlkonjunktur 'im Augenblick nicht beurteilen läßt'. Wie sich diese 'Beurteilung' für die Arbeiter auswirkt, wissen die Herren aber ganz genau: Sowohl bei den Neunkircher Eisenwerken als auch bei Röchling wurde für einen Teil der Arbeiter Kurzarbeit eingeführt" (vgl. 7.12.1970).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 61/62, Bochum 23.12.1970, S. 7

Dezember 1971:
Die RJ/ML Neunkirchen gibt erstmals ihre Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung 'Der rote Hammer' (vgl. Jan. 1972) heraus mit dem Artikel "NE-Bosse spielen den Weihnachtsmann" zum Neunkirchener Eisenwerk.
Q: Der rote Hammer Nr. 1, Neunkirchen Dez. 1971, S. 4

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Januar 1972:
Die RJ/ML Neunkirchen gibt ihre Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung 'Der rote Hammer' Nr. 2 (vgl. Dez. 1971, 24.1.1972) heraus mit dem Leitartikel "Stufenplan im NE" zum Neunkirchener Eisenwerk und dem Artikel "Neunkircher Eisenwerk: Gegen die Spaltungsversuche der Kapitalisten".

Angekündigt wird ein Vietnam-Film und der Verkauf des 'Rebell' vor der Berufsschule sowie am Neunkircher Eisenwerk und bei Menesa.
Q: Der rote Hammer Nr. 2, Neunkirchen Jan. 1972, S. 1f und 4

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Februar 1972:
Die RJ/ML Neunkirchen gibt ihre Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung 'Der rote Hammer' Nr. 4 (vgl. 22.1.1972, Mai 1972) heraus. Angekündigt wird der Verkauf des 'Rebell' vor der Berufsschule sowie der 'Roten Fahne' des KAB/ML am Neunkircher Eisenwerk.
Q: Der rote Hammer Nr. 4, Neunkirchen Feb. 1972

14.08.1972:
Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr.23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus, die über eine Reihe von Streiks u.a. für Teuerungszulagen enthält. Diese wurden u.a. bei dem Eisenwerk Neunkirchen angedroht.
Q: Arbeitersache Nr.23,Regensburg Aug. 1972

November 1972:
Im 'Managermagazin' (MM) Nr.11 erscheint, laut DKP bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 14.11.1972) folgender Artikel:"
CDU-WIRTSCHAFTSRAT
WAHLKAMPF DER GEHEIM-RÄTE

Diskret, aber wirksam unterstützt der CDU-Wirtschaftsrat die Opposition. mm veröffentlicht erstmals Auszüge aus der vertraulichen Mitglieder-Liste.

EINGESCHRIEBENE MITGLIEDER

Dr. Kurt Schluppkotten, Generaldirektor a.D. der Neunkircher Eisenwerke AG"
Q: Heisse Eisen Schmiergelder der Unternehmer an CDU/CSU, Dortmund Nov. 1972, S. 2, 5 und 6

01.03.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr. 3 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus mit dem Leitartikel "Was Röchlings planen" mit dem Abschnitt "Entlassungen in Neunkirchen" zu den 3 000 drohenden Entlassungen bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen durch Schließung von Kokerei, Konverter und Hochöfen.
Q: Rote Fahne - Röchling o. Nr. (3) Was Röchlings planen, Völklingen 1.3.1973, S. 2

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30.04.1973:
Im Eisenwerk Neunkirchen findet, laut RJ/ML des KABD und der RFO Saarland, ein Streik statt.
Q: Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1973; Rote Fahne - Röchling, Völklingen 30.9.1974

01.05.1973:
In Neunkirchen macht der DGB, laut RJ/ML, eine Saalveranstaltung. Die Demonstration des KABD sei von 200 besucht worden. Der KABD selbst macht allerdings 250 Demonstranten aus.

Die RJVD-Bezirksleitung Saar (vgl. Apr. 1974) berichtet:"
Der 1. Mai 1973 stand im Zeichen der Parole 'Arbeiteroffensive gegen Monopoloffensive' - Am Vortage hatte eine Abteilung des Neunkircher Eisenwerks gestreikt. Auf einem Bezirksseminar wurde der 1. Mai vorbereitet. In Versammlungen, Diskussionen, Flugblättern und Zeitungen riefen wir zur 1. Mai-Demonstration auf, die einen Höhepunkt unserer Arbeit im letzten Jahr bildete. Die Parolen des KABD faßten die Forderungen der Arbeiterklasse zusammen. Ein Block mit Parolen unterbreitete die Forderungen der Arbeiterjugend."
Q: RJVD-Bezirk Saar: Rechenschaftsbericht der Bezirksleitung, O. O. o. J. (1974), S. 4; Der Flitzer Nr. 6, Völklingen Mai 1973, S. 3;Rebell Nr. 5, Tübingen Mai 1973;Rote Fahne Nr. 5, Tübingen Mai 1973

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14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich, laut KPD, über 60 Personen. Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus. Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bzw. Nichtübernahmen (1) u.a. vom Neunkirchener Eisenwerk.
Q: NKAJgpEuGa: Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Remscheid 1973; Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 19.9.1973

Oktober 1973:
Die Bezirksleitung Saar des RJVD (vgl. Apr. 1974) berichtet von den wilden Streiks für TZL beim Neunkircher Eisenwerk, bei Röchling Völklingen und Saarbrücken-Burbach sowie im IGBE-Bereich:"
Im Oktober streikten die Belegschaften mehrerer saarländischer Betriebe. Vor allem der Streik der Saarbergleute für Teuerungszulagen war ein großer Erfolg. Alle saarländischen gruben traten in den Streik und 2 Tage lang demonstrierten die Bergleute in den Straßen von Saarbrücken. Der Streik der Saarbergleute war der politischste Streik, der letztes Jahr in der BRD stattfand. Die Bergleute zogen vor den Landtag und machten wichtige Erfahrungen mit den bürgerlichen Parteien und den Sozialpartnerschaftsaposteln. Diese Streiks liefen jedoch, ohne daß wir den geringsten Einfluß darauf gehabt hätten. Ein weiterer Beweis für unsere schwache Betriebsarbeit."
Q: RJVD-Bezirk Saar: Rechenschaftsbericht der Bezirksleitung, O. O. o. J. (1974), S. 6

09.10.1973:
Im Neunkirchener Eisenwerk findet, laut KABD, ein zweistündiger Streik im Thomasstahlwerk statt (vgl. 10.10.1973). Um den Streik weiß auch die SAG.

Laut RFO Saarland wird im Stahlwerk drei Stunden lang für 50 Pfg., eine monatliche Teuerungszulage (TZL) von 70 DM für Okt. bis Dez. und volles Fahrgeld gestreikt. Es wird eine Frist von 18 Stunden zur Erfüllung der Forderungen gestellt, danach solle ein Vollstreik stattfinden.
Q: Klassenkampf Nr. 29, Frankfurt Nov. 1973; Rote Fahne Nr. 11, Tübingen Nov. 1973;Rote Fahne - Röchling, Völklingen 13.10.1973;Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

10.10.1973:
Bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen beginnt, laut RFO Saarland, die Nachtschicht erneut den Streik (vgl. 9.10.1973, 11.10.1973), da die Forderung abgelehnt wurde.
Q: Rote Fahne - Röchling, Völklingen 13.10.1973; Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

11.10.1973:
In Neunkirchen streikt, laut KABD, die gesamte Belegschaft (7 000) der Eisenwerke (vgl. 10.10.1973, 12.10.1973).

Laut RFO Saarland streiken Teile der Frühschicht und dann die gesamte Mittagsschicht, nur die Angestellten streiken nicht.
Q: Rote Fahne Nr. 11, Tübingen Nov. 1973; Rote Fahne - Röchling, Völklingen 13.10.1973;Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

12.10.1973:
In Neunkirchen endet, laut KABD, der Streik bei den Eisenwerken (vgl. 11.10.1973). Laut RFO Saarland wird nämlich um 17 Uhr die geforderte Teuerungszulage (TZL) gewährt. Über die Lage in Neunkirchen berichtet die RFO, die dort zumindest bis zum Herbst nicht arbeitete, daß der KABD dort seine 'Rote Fahne' verkaufe und man selbst mit Studenten arbeite.
Q: Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1973; Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

12.10.1973:
Bei Röchling Völklingen tritt die Frühschicht, laut RFO Saarland, im Hammerwerk, dem Nauweiler Gewann und der Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) von 10 Uhr 15 bis 10 Uhr 30 in den Streik (vgl. 13.10.1973) für die selben Forderungen nach Teuerungszulage (TZL) wie bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen (vgl. 9.10.1973). In den Betrieben 48 und 515 wird eine halbe Stunde lang gestreikt. Bei Röchling Saarbrücken-Burbach streiken 300. Um 12 Uhr wird die TZL von 210 DM gewährt.
Q: Roter Hoesch Arbeiter Nr. 4, Dortmund 17.10.1973, S. 4; Rote Fahne - Röchling, Völklingen 13.10.1973 bzw. 18.10.1973;Wir wollen alles Nr. 9, Gaiganz Okt. 1973

13.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling eine 'Rote Fahne' (vgl. 3.9.1973, 18.10.1973) heraus mit dem Leitartikel "Neunkirchen: alle Arbeiter im Streik" zu den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen (vgl. 9.10.1973) sowie dem Artikel "Streik in Völklingen" zu Röchling Völklingen (vgl. 12.10.1973) und einer letzten Meldung aus Neunkirchen.
Q: Rote Fahne - Röchling Neunkirchen: alle Arbeiter im Streik, Völklingen 13.10.1973

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18.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 13.10.1973, 25.10.1973) heraus mit dem Leitartikel "Gemeinsam sind wir stark!" zu den Streiks für Teuerungszulagen (TZL) im Eisenwerk Neunkirchen (vgl. 9.10.1973), bei Röchling Völklingen (vgl. 12.10.1973) und Röchling Saarbrücken-Burbach (vgl. 13.10.1973) und dem Artikel "Übung macht den Streik" zum Eisenwerk Neunkirchen.
Q: Rote Fahne - Röchling Gemeinsam sind wir stark!, Völklingen 18.10.1973, S. 1f

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23.10.1973:
Im Saarbergbau dehnt sich, laut KABD, der Streik von der Grube Reden zur Grube Luisenthal aus (vgl. 22.10.1973, 24.10.1973). Die IGBE (vgl. 15.11.1973) berichtet von der DKP im Saarbergbau (vgl. 26.10.1973):"
DEN BOSSEN JETZT DIE ZÄHNE ZEIGEN

Der DKP-Kreisvorstand Ottweiler (Saar), der erst kürzlich auch den Stahlarbeiterstreik (IGM-Bereich,d.Vf.) in Neunkirchen fürsorglich begleitet und von daher schon Wilde-Streik-Mentalität hatte, empfahl den Kumpels von Reden schon am Dienstag (23.10.): 'Die Herren der Großindustrie verstehen nur die Sprache der Aktion. Auch den SBW-Bossen muß man jetzt die Zähne zeigen.'"
Q: Einheit Nr. 22, Bochum 15.11.1973, S. 8; Rote Fahne Nr. 11, Tübingen Nov. 1973

26.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 25.10.1973, Feb. 1974) heraus, in der u.a. vom Eisenwerk Neunkirchen in Neunkirchen berichtet wird.
Q: Rote Fahne - Röchling, Völklingen Okt. 1973 (26.10.1973)

09.05.1974:
Die Ortsgruppe Neunkirchen verfasst eine Selbstkritik zu ihren Spannungen mit dem RJVD im Saarland mit dem Abschnitt "Widersprüche zum RJVD 1973", zur Schwerpunktlegung auf das Neunkircher Eisenwerk Ende 1972, wobei "der RJVD Neunkirchen uns die Voraussetzungen für den Aufbau des KABD schaffen sollte. Als das nicht klappte, gaben wir dem RJVD die Schuld für unsere Mißerfolge."
Q: KABD-OG Neunkirchen: Ohne Titel, Neunkirchen 9.5.1974; RJVD-Bezirk Saar-Bezirksleitung: Stellungnahme zu den Fehlern des RJVD in Bezug auf das Verhältnis zum KABD, O. O. o. J.

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09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr. 5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von der Stahltarifrunde (STR) u.a. aus Neunkirchen.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 5, Köln 9.12.1975

15.12.1975:
Im Saarland wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche bekannt, daß die Flüssigphase von Röchling Völklingen (21 600 Besch.), der Dillinger Hütte (6 000 Besch.) und den Eisenwerken Neunkirchen (9 000 Besch.) zusammengelegt werden soll.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 7/8, Köln 23.12.1975

Juli 1976:
In Neunkirchen gibt der KABD, nach eigenen Angaben, sein erstes Flugblatt seit der Spaltung für die Eisenwerke heraus. Dieses trägt den Titel 'Der Hüttenmann' - Betriebszeitung für die Belegschaft der Neunkirchener Eisenwerke und ist eigentlich die erste Nummer einer neuen Betriebszeitung.
Q: Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1976

08.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 36 (vgl. 1.9.1976, 15.9.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von den Septemberstreiks 1969 u.a. bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen.
Q: Rote Fahne Nr. 36, Köln 8.9.1976

29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet aus der Stahlindustrie (IGM-Bereich) u.a. über die Eisenwerke Neunkirchen.
Q: Rote Fahne Nr. 39, Köln 29.9.1976

06.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 40 (vgl. 29.9.1976, 13.10.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von der Stahltarifrunde (STR der IGM) u.a. bei den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Rote Fahne Nr. 40, Köln 6.10.1976

10.11.1976:
Der KBW Bezirk Saarland gibt seine Zeitung 'Roter Stahl' (vgl. 15.11.1976) heraus mit dem Artikel "Mit Hilfe von Kurzarbeit verschärfen die Kapitalisten den Druck auf die Arbeiter", der vom Neunkircher Eisenwerk berichtet.
Q: Roter Stahl 1.- DM Tariflohnerhöhung für alle!, Saarbrücken 11.10.1976, S. 2

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06.02.1977:
Der KBW Bezirk Saarland (vgl. Apr. 1977) berichtet aus der saarländischen Stahlindustrie:"
Über die 'Saarbrücker Zeitung' wird bekannt, daß das Neunkircher Eisenwerk 900 Arbeiter und Angestellte entlassen will. Die Betriebsräte, die vorher immer verkündet hatten, daß sie Kurzarbeit nur zugestimmt hätten, um Schlimmeres zu vermeiden, und daß sie keinen Entlassungen zustimmen würden, haben kein einziges Wort gegen die Entlassungen gesagt, sondern sich sofort wortradikal für einen 'gerechten' Sozialplan eingesetzt. Vertrauensleuteversammlungen finden statt, auf denen den Vorstandsmitgliedern von den Sozialdemokraten stundenlange Ausführungen zur Rechtfertigung der Entlassungen eingeräumt werden und keine Zeit für die Beratung der Vertrauensleute mehr bleibt."
Q: KBW Bezirk Saarland: Die saarländischen Stahlkapitalisten wirtschaften die ganze Region zuschanden, Saarbrücken Apr. 1977, S. 12

09.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 6 (vgl. 2.2.1977, 16.2.1977) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet aus dem IGM-Bereich von den Eisenwerken Neunkirchen (über 8 000 Besch.).
Q: Rote Fahne Nr. 6, Köln 9.2.1977

18.02.1977:
Der KBW Bezirk Saarland gibt eine Sondernummer seiner Zeitung 'Roter Stahl' (vgl. 20.12.1976, 1.3.1977) für das Neunkircher Eisenwerk heraus mit dem Leitartikel "Die bürgerlichen Ansichten widerlegen! Den Zusammenschluss für den Kampf organisieren!".

Weitere Artikel sind:
- "Auf die Verfassung kann man sich nicht stützen. Die Mitbestimmung soll die Arbeiter spalten und vom Kampf abhalten";
- "Der Reallohn ist gesunken! Die Angaben über die Teuerungsrate sind gelogen. Steuern und Gebühren an den Staat fressen den Lohn weg"; sowie
- "Was ist am Sozialplan sozial?".
Q: Roter Stahl Sondernummer für das Neunkircher Eisenwerk Die bürgerlichen Ansichten widerlegen! Den Zusammenschluss für den Kampf organisieren!, Saarbrücken 18.2.1977

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März 1977:
Die Nr. 20 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1977, Juli 1977) erscheint für März und April. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Voran Nr. 20, Remscheid März 1977

01.03.1977:
In Neunkirchen besuchen, laut SAG, 1 000 eine Kundgebung der IGM gegen 960 Entlassungen. In der Gegend liege die Arbeitslosigkeit bereits bei 10%.
Der KBW Bezirk Saarland (vgl. Apr. 1977) berichtet aus der saarländischen Stahlindustrie:"
Kundgebung gegen die Entlassungen am Neunkircher Eisenwerk in Neunkirchen, organisiert von der IGM unter dem Motto: Für Sicherung, Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Es kommen etwa 500 Hüttenarbeiter und 500 andere Arbeiter. Einige Tage zuvor hatte der Betriebsrat 42 Entlassungen zugestimmt."
Q: KBW Bezirk Saarland: Die saarländischen Stahlkapitalisten wirtschaften die ganze Region zuschanden, Saarbrücken Apr. 1977, S. 12; Sozialistische Arbeiterzeitung Nr. 19, Frankfurt 16.3.1977

01.03.1977:
Der KBW Bezirk Saarland gibt seine Zeitung 'Roter Stahl' (vgl. 18.2.1977, 8.3.1977) als Betriebszeitung für die Belegschaft des NE bzw. Neunkircher Eisenwerks heraus unter der Schlagzeile "Mit der Kundgebung muss der Streik beginnen!" zur heutigen Protestkundgebung.
Q: Roter Stahl Mit der Kundgebung muss der Streik beginnen!, Neunkirchen 1.3.1977

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06.03.1977:
Zu heute verfaßt die KPD den folgenden Artikel:"
6. MÄRZ: KAMPFTAG GEGEN DIE ARBEITSLOSIGKEIT!

die angekündigten Massenentlassungen von 900 Arbeitern der Neunkircher Eisenwerke im Saarland etc. stellen die dort Beschäftigten vor große existientielle Probleme und zeigen mit aller Deutlichkeit die ganze Widersinnigkeit der kapitalistischen Produktionsweise. Einer Produktionsweise, die auf die 'Investitionslust' einer Handvoll Ausbeuter baut, von deren Gedeih und Verderb Millionen Arbeiter abhängig sind."
Q: KPD-RK NRW: Kampftag gegen Arbeitslosigkeit, Dortmund o.J. (1977), S. 2f

22.03.1977:
Der KBW Bezirk Saarland gibt seine Zeitung 'Roter Stahl' (vgl. 8.3.1977, 5.4.1977) als Betriebszeitung für Röchling Burbach und das Neunkircher Eisenwerk, von der uns die Seiten 3 und 4 fehlen, heraus mit dem Leitartikel "Demonstration von 10.000 Stahlarbeitern: Wir können und wollen die Entlassungen nicht hinnehmen".

Weitere Artikel sind:
- "Massenentlassungen im Konkurrenzkampf der Stahlkapitalisten"; sowie
- "Kurzmeldungen aus anderen Städten".

Angekündigt werden Agitationsstände des KBW in Neunkirchen und Saarbrücken sowie der KVZ-Verkauf an den Hütten in Neunkirchen und Saarbrücken-Burbach.
Q: Roter Stahl Demonstration von 10.000 Stahlarbeitern: Wir können und wollen die Entlassungen nicht hinnehmen, Saarbrücken 22.3.1977

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24.03.1977:
Zur heutigen 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 12 gibt der Bezirk Trier des KBW eine Bezirksbeilage (vgl. 17.3.1977, 31.3.1977) heraus mit dem Artikel "Sozialpartnerschaft im Pfaffenrock" zum Besuch des Trierer Bischofs beim Eisenwerk Neunkirchen.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Bezirksbeilage Trier Nr. 12, Trier 23.3.1977, S. 4f

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06.09.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 120 (vgl. 23.8.1977, 18.9.1977) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 120, München 6.9.1977

Oktober 1977:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 38 (vgl. 13.7.1977, Nov. 1977) heraus. Berichtet wird u.a. über die Eisenwerke Neunkirchen.
Q: Spartacus Nr. 38, Berlin Okt. 1977

Oktober 1977:
Der DKP Kreisvorstand Dortmund gibt vermutlich im Oktober eine Broschüre heraus:"
HOESCH - NICHT NUR EIN NAME FÜR STAHL
HOESCH-ANALYSE
von Arbeitern, Angestellten und Wissenschaftlern

Über die Reduzierung der Belegschaften durch 'natürlichen Abgang' hinaus sind einige Konzerne dazu übergegangen, zusätzliche Massenentlassungen durchzusetzen.
- In Völklingen wollen die Bosse der Stahlwerke Röchling-Burbach ca. 2 000 Stahlwerker entlassen.
- zuvor hatten bereits die Neunkirchner Eisenwerke die Entlassung von ca. 900 Stahlarbeitern angekündigt."
Q: DKP-KV Dortmund: Hoesch - Nicht nur ein Name für Stahl, Dortmund o.J. (1977)

Februar 1978:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 41/42 (vgl. Nov. 1977, März 1978) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Spartacus Nr. 41/42, Frankfurt Feb. 1978

Februar 1978:
In Neunkirchen demonstrieren, laut Spartacusbund (SpB), vermutlich im Februar 7 000 gegen Entlassungen bei den Eisenwerken Neunkirchen.
Q: Spartacus Nr. 43, Frankfurt März 1978

August 1978:
Im KABD erscheint die Nr. 8 von 'Lernen und kämpfen' (LUK) (vgl. Juli 1978, Sept. 1978). U.a. wird über den Wiederaufbau der durch die Abspaltung des KAB Saar verlorenen OG Neunkirchen berichtet. Diese gebe am Neunkirchener Eisenwerk den 'Hüttenmann' heraus.
Q: Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1978

18.06.1979:
In einer Information der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML von Hoesch Dortmund, Thyssen (ATH) Duisburg, Mannesmann (MM) Duisburg und der Kupferhütte Duisburg heißt es u.a.:"
GEGEN PREISTREIBEREI DER UNTERNEHMER
INFLATIONSAUSGLEICH DURCHSETZEN!

Tatsächliche Streikbrucharbeiten, die während des Streiks von den Huckinger Kollegen angeprangert wurden, hat der Vorstand damals nicht unterbunden und kritisiert sie auch heute nicht (z.B. 42-Stundenwoche bei Krupp Bochum, Streikbrucharbeiten in Salzgitter und Neunkirchen)."
Q: RGO-BGs Hoesch Dortmund, ATH Duisburg, MM Duisburg, Kupferhütte Duisburg: Information ,Dortmund 18.6.1979

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