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Spartacusgruppe Merzig

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 15.12.2006

Diese Darstellung stützt sich fast allein auf interne Dokumente der bundesweiten Spartacusgruppen – Kommunistische Jugendorganisation (KJO) und später Spartacusbund (SpB), mit denen die Spartacusgruppe Merzig offenbar vergeblich versuchte in Kontakt zu treten.

Zuerst wird der Übertritt fast aller Mitglieder der SDAJ Merzig zur Spartacusgruppe Merzig an die Zentrale gemeldet (vgl. 20.2.1972), und dieser dann auch ein Bericht über das ihr noch völlig fremde Saarland erstattet (vgl. 10.3.1972). Selbst die benachbarten Mainzer hat die KJO ja an Spartacus BL verloren, so dass die Zentrale Leitung der KJO diese offenbar durch die halbe Republik regional zuordnen kann (vgl. 14.3.1972).

Gerade diese regionale Zuordnung zu den damals wieder mittuenden Mainzern aber scheint den Merziger Spartacisten zwei Jahre später äußerst ungenehm, fühlen sie sich doch von den bundesweiten spartacistischen Bestrebungen ausgeschlossen (vgl. 23.3.1974), so dass ihre Austrittsdrohung letztlich kraftlos bleibt. Sie sind mit dem Antimilitarismus befasst (vgl. Apr. 1974), es ist also gut zu verstehen, dass sie sich lieber an die in dem Bereich äußerst aktive Ortsgruppe Koblenz des Spartacusbundes ankoppeln möchten (vgl. 23.3.1974). Angesichts ihrer damals offenbar weitgehenden Isolation vom Rest des Spartacusbundes scheinen die Überlegungen zur Kommunikation (vgl. Apr. 1974) durchaus beeindruckend.

Für das Saarland ist und bleibt Merzig die einzige, wenn auch sensorisch recht deprivierte, Bastion des Spartacusbundes (vgl. 12.4.1974), die sich dann offenbar auch zunächst noch kurz der endgültigen Aufnahme als Ortsgruppe verweigert (vgl. 17.5.1974), dann aber doch mitspielt (vgl. 1.6.1974).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

20.02.1972:  Die ZL der KJO Spartacus erhält einen Brief aus Merzig, in dem berichtet wird, daß die dortige Trotzkigruppe (später Spartacusgruppe Merzig,d.Vf.) 12 Mitglieder habe. Im Raum Merzig gäbe es noch zwei DKPler, der Rest sei bei einem selber organisiert.
=Trotzkigruppe Merzig:An ZL der KJO Spartacus,Britten 20.2.1972

10.03.1972:  Die Spartacusgruppe Merzig berichtet der ZL der KJO Spartacus, daß man selbst sich im letzten Monat zusammengefunden und 7 bis 8 Mitglieder habe.

Es folgt ein Überblick über die linke Szene im Saarland:
- die SDAJ gäbe es in Saarbrücken/Völklingen und in Saarlouis/Dillingen,
- der KAB/ML habe in Neunkirchen 20 Leute und noch einen schwachen Ausläufer zur Uni Saarbrücken,
- die RKJ gäbe es in Saarbrücken,
- von der Rote Fahne Organisation (RFO) gäbe es nur noch letzte Überbleibsel.
ML und DKP seien im Raum Merzig seit Dezember 1971 geschwächt.

In der aus der SDAJ entstandenen Sozialistischen Lehrlingsgruppe Merzig arbeite man selbst mit drei Personen mit. Die Gruppe wolle ein zweimonatliches Organ für die Berufsschule herausgeben, bei dem 'Spartacus' als Grundlage dienen solle.

Seit acht Wochen gäbe es auch eine CPK JG in Mettlach, die hauptsächlich aus Villeroy und Boch Beschäftigten besteht. Dort arbeite man mit 5 Leuten mit.
=Spartacusgruppe Merzig:An ZL der KJO Spartacus,Britten 10.3.1972

14.03.1972:  Die ZL der KJO Spartacus unterrichtet die Spartacusgruppe Merzig u.a. über die Geschichte der Gruppe Roter Anfang Bonn, die jetzt bei Spartacus B/L organisiert ist. Mit den aus der SDAJ hervorgegangenen Merzigern wisse man noch nicht so recht wohin, entweder sollten sie in das RK Rhein/Main oder nach Südwest.
=KJO Spartacus-ZL:An Spartacusgruppe Merzig,Berlin 14.3.1972

23.03.1974:  Innerhalb des Spartacusbund (SpB) findet eine ZK-Sitzung statt (vgl. 16.2.1974, 30.3.1974). Im Protokoll heißt es u.a.:"
Das ZK unterstützt den Antrag der OG Kiel auf Verpflanzung eines Genossen nach Hamburg, ein abschlägiger Brief der OG Giessen wurde verlesen, konnte jedoch nicht weiter diskutiert werden (RM-Verantwortlicher kümmert sich drum). Ebenfalls konnte der Antrag von Merzig, eine Region Saar/Koblenz/Köln/Bonn nur kurz andiskutiert werden. Die Diskussionsredner sahen hier jedoch keinen Vorteil gegenüber der Angliederung von Merzig an Rheinmain."
=Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.6,o.O. Apr. 1974

23.03.1974:  Innerhalb des Spartacusbund (SpB) formuliert die Ortsgruppe Merzig (vgl. Apr. 1974) den folgenden Brief:"
An alle Ortsgruppen des Spartacusbunds!
An das Zentralkomitee des Spartacusbunds!

Wir wenden uns mit diesem Brief jetzt an die gesamte Organisation, an alle Ortsgruppen und jeden einzelnen Genossen, nachdem wir seit Monaten vergeblich detaillierte Kritiken an die zentralen Gremien der Organisation richten (Während dieser Brief gedruckt wurde, traf ein Brief des PB ein. Die wesentlichen Aussagen, Kritiken und Vorschläge unseres Briefes sind davon jedoch unberührt und haben weiterhin Gültigkeit.)

Gleich zu Anfang sei gesagt, der Gegenstand dieses Briefes ist das Außerkraftsetzen des demokratischen Zentralismus durch organisatorische Schlamperei und politische Gleichgültigkeit gegenüber einer Ortsgruppe!

Ob es 'nur' eine OG ist, die diese Erfahrungen gemacht hat, wissen wir nicht, es wohl nur konsequent, das genauer festzustellen. Nun einige Informationen aus unserer politischen Entwicklung zum beleg dieser These.

I. DIE GLORREICHER MAINZER FÜHRUNG

Diese auch unter dem Namen 'Theoriefraktion' oder besser Kapitulanten bekanntgewordenen Genossen, vermochten uns (vor allem in ihrem Reifestadium) auch nur die ebenfalls allgemein bekannte politische 'Anleitung' zu geben. Neben- und Übereinanderpacken von abstrakten Fragestellungen; was die Unklarheit in programmatischen und die Konfusion in praktischen Fragen nur noch vertiefte und potenzierte, was an die Stelle einer praxisorientierten Diskussion zur Neuorientierung innerhalb einer bolschewistischen Organisation die Praxis eines bundesweiten Debattierclubs setzen sollte. – Wie regelmäßig die ZO's usw. eintrudelten braucht nicht erst groß analysiert werden, entweder 2-4 Wochen zu spät, oder überhaupt nicht.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Es gab unmittelbar nach der Spaltung BL/KJO eine für die damalige Situation herausragende Initiative der Region S/W. es gelang ihnen, aus Merzig eine stabile Sympathisantengruppe zu machen (trotz großer technischer und politischer Schwierigkeiten), wenn sich auch der schulungsmäßig-abstrakte Charakter der Anleitung später in einer voluntaristischen Betriebsarbeit äußerte ('Flugblätter über die Mauer schmeißen').

Der Rest war Schweigen. Von einigen, vereinzelt gebliebenen, positiven Ansätzen (abgesehen,d.Vf.) hat die Leitung politisch und organisatorisch im Zeitraum bis zur a.o. (BL) BK am 20.10.1973 versagt. Das notwendige Ergebnis war ein tiefer Vertrauensverlust in die Führung, was für eine demokratisch-zentralistische Organisation so bekömmlich ist, wie ne Ladung Salzwasser für einen menschlichen Magen.

II. DIE ENTWICKLUNG SEIT DER A.O. BK BIS HEUTE

Die positiven Ansätze, die auf der a.o. BK geleistet wurden und die bevorstehende Fusion ließen in uns, na so ganz leicht, die Hoffnung aufglimmen, einiges, entscheidendes, und auch auf der Ebene des Verhältnisses Leitung-Ortsgruppen werde sich ändern.

Dem ist nun nicht so. Die Leitung ist sich der Tatsache nicht bewußt gewesen, daß sie von der ehemaligen Führung (-en?) die Last eines Negativkredits geerbt hatte und es unter anderem ihre Aufgabe war, durch praktisch-politische Anleitung und organisatorische Zuverlässigkeit das vertrauen wiederherzustellen, das aus einer demokratisch-zentralistischen Politik herrührt und nur aus dieser!

Im folgenden werden wir die verschiedenen Bräuche der Leitung einmal kurz benennen. Im Anschluß daran, die Folgen für uns schildern.

a) Versand von ZO's und Broschüren
Die Chilebroschüre wurde von uns 2 Monate vor Erscheinen bestellt. Erhalten: 17 (in Worten siebzehn, bestellt waren 100 Exemplare) anderthalb Monate nach Erscheinen, davon 7 durch 'Beziehungen' zu einer anderen OG. Und das obwohl wir ausdrücklich gesagt hatten, daß wir in Chile-Komitees, bei einer Demo usw. intervenieren. Das 'November'-ZO, das im Dez. rauskam, erhielten wir noch 2-3 Wochen später, als andere OG's. Bei der Extraausgabe liegen uns zum Glück für den Versand keine Vergleichsdaten vor. Am Mittwoch oder Donnerstag (13./14.3.) liegt laut telephonischer Auskunft das ZO Nr. 2 gedruckt vor, bis zum 23.3. ist es noch nicht eingetroffen (Mittlerweile konnte ein Genosse von uns mal reinspähen – bei einem GIM'ler, der das ZO abonniert hat...)

b) Interne Materialien, Einladungen zu Plenen und BK's
Das letzte ZK-Protokoll, das wir gesehen haben, stammt vom 12./13. Januar (!) abgedruckt in InBul Nr. 3, das wir in beschränkter Anzahl... durch Zufall von der OG Wetzlar uns besorgen konnten. Der letzte PB-Rundbrief (den wir kennen), auf den wir noch zu sprechen kommen, ist der RB Nr. 1 vom 7.2.1974.

Am 20.1. fand ein R/M-Plenum (Rhein/Main,d.Vf.) statt. Weder hat man es nötig, uns einzuladen, noch in irgendeiner Weise dazu Stellung zu nehmen. Wir sind wohl eine 'Randgruppe', wie ein Genosse mal treffend bemerkte. Die Einladung zu der ach so überaus unwichtigen Gründungskonferenz kam erst drei Tage vorher, gerade rechtzeitig für uns, um abzusagen, denn eine Teilnahme war für uns aus organisatorischen und technischen Problemen heraus nicht möglich. (schriftliche Begründung der Nichtteilnahme am 10.2.1974 an das neugewählte ZK).

c) ZO-Korrespondenz, inhaltliche Anregungen und Beiträge der OG
OG-Bericht, Bericht zur Chile-Intervention, Bericht zur GIM-Auseinandersetzung, Kritiken am ZO und Vorschläge zur Korrespondentenarbeit (bzw. Anträge), dies alles war für die Genossen in Politbüro, im ZK und der Redaktion scheinbar wertlos, keiner Antwort würdig, kurz Archivplunder. Jetzt scheinen sich einige aus ihrem Winterschlaf hochzurappeln, hoffen wir, daß sie nicht wieder gleich in der Frühjahrsmüdigkeit versinken.

Was bis jetzt gesagt wurde, ist weder neu, noch den angesprochenen Genossen unbekannt. Wir habend eise Kritik schon in vielen Briefen geäußert und im wesentlichen auch auf dem R/M-Plenum vom 24.2. vorgetragen.

Viele Genossen in der Organisation werden jetzt sagen 'Gut, das ist Schlamperei, aber das war schon immer so', oder 'die Leitung ist überlastet'. Wir meinen, es ist Zeit mit dieser Schlamperei und Sorglosigkeit Schluß zumachen, wenn wir unsere politischen Aufgaben ernst nehmen wollen. Es ist Zeit, sich zu überlegen, wie entscheidend auf die Dauer organisatorische Zuverlässigkeit, elementare Aufgaben wie Materialversand und dergleichen sind.

Denn eine solche Praxis hat verheerende Auswirkungen. Sie führte dazu, daß wir seit der a.o. BK vom politischen Leben der Organisation weitgehend ausgeschlossen waren und sind, unterbrochen nur von BK's oder Plenen in 4-6 monatigem Abstand. (natürlich ist die Berichterstattung der OG's wichtig, natürlich muß man Beitrag zahlen, aber wer schreibt schon gern für den Papierkorb und zahlt für eine Organisation, von der er sich zwangsläufig in gefährlicher Weise entfernt?)

Die direkte Folge dieser Zustände ist
a) eine handwerklerische, lokalbornierte Praxis, die wir ebensogut ohne den Spartacusbund leisten könnten
b) eine zunehmende Demoralisierung der Genossen, eine Verkümmerung im Niveau der Diskussionen, Unlust in der Beitragspflicht usw. usw.
c) die Diskreditierung trotzkistischer Politik in den Augen von Sympathisanten und Interessierten durch unpünktliches Erscheinen des ZO und die unter (a) und (b) aufgeführten Erscheinungen.

Wir meinen auch: Es genügt nicht, einzelne Ortsgruppen in irgendwelchen Rundbriefen mal lobend zu erwähnen, wozu man sich inzwischen bemüßigt fühlte. Nein, man muß auch mal die Anregungen der OG's beachten, zu ihren Kritiken Stellung nehmen usw., um eine REALE politische Anleitung zu leisten.

Wir verlangen eine Diskussion dieser Problematik auf der 2. BK, wir verlangen, daß mit dem Anspruch 'die föderalistischen Strukturen abzubauen' (PB-Rundbrief Nr. 1/74 vom 7.2.) Ernst gemacht wird, indem die Leitung ihrerseits ihre politischen Pflichten gegenüber den OG's erfüllt. Wir verlangen die klare Benennung er Ursachen, die zu diesen Mißständen geführt haben, damit man endlich weiß, aus welchem Winkel die Schlamperei und Gleichgültigkeit herrührt. Nur so kann eine Änderung erzielt werden!

Wird sich in einem Zeitraum von 4-6 Wochen keine wesentliche Änderung abspielen, dann werden wir uns vorbehalten als notwendige Schritte:
- bestellte ZO's, die zu spät eintreffen, zurückzuschicken, da durch die wachsende Zahl nichtverkaufter Exemplare die Verschuldung der OG stetig wächst,
- Beitragszahlung von der Tagesordnung unserer Sitzungen zu streichen, da wir de facto schon außerhalb der Organisation vegetieren.

Letztendlich MUSS eine Verewigung des gegenwärtigen Zustands zum Austritt führen.

Wir erwarten die Antwort der Leitung!
mit bolschewistischem Gruß, OG Merzig, einstimmig, den 23.3.1974".
=Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.7,o.O. Mai 1974

April 1974:  Innerhalb des Spartacusbund (SpB) formuliert die Ortsgruppe Merzig (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) den folgenden:"
Antrag zur antimilitaristischen Arbeit

Die OG Merzig beantragt, auf der 2. BK des SPARTACUSBUNDES die Vorbereitung einer nationalen Antimilitarismus Konferenz. Diese Vorbreitung ist sowohl organisatorisch als auch soweit wie möglich inhaltlich zu verstehen. Wir sehen es als ziemlich witzlos an, ohne vorhergehende innerorganisatorische Diskussion eine nationale antimilitaristische Konferenz durchzuführen. Gleichzeitig mit diesem Antrag senden wir einen Brief ans RK mit der Bitte, die Erfahrungen und Vorstellungen des letzten regionalen antimilitaristischen Treffs weiterzuleiten."
=Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.7,o.O. Mai 1974

April 1974:  Innerhalb des Spartacusbund (SpB) formuliert die Ortsgruppe Merzig (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) vermutlich im April den folgenden:"
Antrag
Betrifft: Innerorganisatorische Kommunikation

I. Verhältnis ZO-Redaktion/OG's
Die Redaktion muß in Zukunft die inhaltlichen Anregungen und Kritiken der Ortsgruppen bzw. ZO-Korrespondenten prüfen und beantworten. Ferner sollte zumindest VOR jeder Ausgabe allen OG's eine Konzeption der jeweiligen Nr. vorliegen, damit evtl. noch verbessert werden kann. Dies ist bei einer Monatszeitung ohne weiteres zu bewältigen. Des weiteren ist für einen Zeitraum von 3 Monaten etwa eine allgemeine Linie anzugeben/vorzuschlagen, die den Korrespondenten zur Anleitung ihrer Tätigkeit dienen kann. (langfristige Sachen wie etwa Spezialgebiete, Einordnen von aktuellen Artikeln in eine gewisse Perspektive) Zudem müßte die ZO-Diskussion verallgemeinert werden, d.h. eine systematische Diskussion an bestimmten Problemkreisen müßte in Gang gesetzt werden. Dazu halten wir einen Erfahrungsaustausch der Korrespondenten und der Redaktion für notwendig.
Wenn wir eine Zweiwochenzeitung machen, brauchen wir einen technisch einigermaßen eingespielten Redaktionsapparat, sonst kommt das Chaos (oder noch schlimmeres!). Deswegen braucht man einen festen Terminplan, der den Korrespondenten sagt: bis dann und dann müssen Artikel vorliegen usw.
Das alles hat den Zweck, daß wir einerseits nicht mehr so von Ausgabe zu Ausgabe humpeln, andererseits die finanzielle Scheiße überwunden wird. Nachdem die OG's bezahlt haben (wir auch) kann man daran gehen systematisch Abonnenten zu werben. Dazu erstellt die Redaktion ein Werbematerial.
Was den terminplan anbetrifft, so muß insbesondere der Versand reformiert, hier herrschen doch teilweise katastrophale Zustellzeiten.
Die Redaktion sollte Überlegungen anstellen, wie wir das ZO in Zeitschriftenringe reinkriegen, sowie eine verbindliche Preisgebung für den Verkauf im Buchhandel festsetzen.

II. Interne Papiere, Flugblätter

Dokumente nützen nur dem etwas, der sie bekommt. Die Druckqualität sollte verbessert werden, sonst erkennt man künftig die Mitglieder/Kandidaten an ihrem Augenschaden. Alle InBulls, PB-Rundbriefe und sonstigen Sachen sollten in AUSREICHENDER Anzahl d.h. in Mitgliederstärke und möglichst schnell versandt werden.
Außerdem hat jede OG von jedem Flugblatt/Zeitung das sie macht soviel Exemplare, wie Ortsgruppen (und ZK-Mitglieder?) an die Zentrale zu schicken. Diese sollten zusammengeheftet den OG's als Arbeitsersparnis und zum besseren Überblick über die Entwicklung der Organisation dienen.
Da Versand interner Materialien elementar wichtig ist, müssen sofort geeignete Schritte zur Realisierung dieses Antrags unternommen werden!"
=Spartacusbund: Internes Bulletin Nr.7,o.O. Mai 1974

12.04.1974:  Innerhalb des Spartacusbundes beginnt die zweitätige ZK-Sitzung (vgl. 12.4.1974, 13.7.1974), die u.a. die Bundeskonferenz vom 17.5.1974 vorbereitet. Hierzu heißt es zu den Regionen heißt es u.a.:"
Merzig:
A.: Das wesentliche politische Problem sind die Kommunalwahlen Anfang Mai. Wichtige Frage ist vor allem, wie sich die DKP verhält (Mittelstandsprogramm? ...). Es konnte im letzten Gespräch mit einem Genossen aus Merzig noch nicht geklärt werden, wie wir konkret zu den Wahlen auftreten.
Z.: Man könnte evtl. auf Wahlboykott übergehn.
B.: kann Informationen über Anlehnung der DKP an den 'Mittelstand' nach Gespräch mit einem Merziger Genossen bestätigen.
C.: Die Frage des Wahlboykotts kann man nicht so einfach stellen wie Z., sondern man muß berücksichtigen, daß resignative Tendenzen sich in der Arbeiterklasse aktuell durchsetzen... und damit sich noch verstärken...
D.: Z. geht nur von den Informationen aus Merzig direkt aus. Unklar ist aber, wie sich die DKP in Saarbrücken verhält. (Ein Brief mit dieser Fragestellung ist an die OG Merzig geschickt worden.)...
A.: Die OG Merzig soll auf der nächsten Bundeskonferenz als Mitgliedsgruppe aufgenommen werden. Die OG hat nur wegen technischer Panne an der Fusions-BK nicht teilgenommen. Sie hat die Fusionsdiskussion geführt und steht wieder in relativ regelmäßigem Kontakt zur Organisation.

Beschluß:
Das ZK wird auf der nächsten BK den Antrag stellen, daß die OG als Mitgliedsgruppe aufgenommen wird."
=Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.9,o.O. 30.8.1974

17.05.1974:  Innerhalb des Spartacusbundes (SpB) beginnt die dreitägige 2. Bundeskonferenz mit 26 ordentlichen Delegierten. Die Gruppe Merzig fehlt. Im Protokoll heißt es:"
Die OG Merzig nimmt nicht an der BK teil, da sie meint, nicht genügend vorbereitet zu sein. Die BK kann die Genossen zwar nicht herzaubern, aber ebensowenig ihre Gründe akzeptieren."
=Spartacusbund:Internes Bulletin Nr.8,o.O. Juli 1974

01.06.1974:  Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.5 (vgl. Apr. 1973, Dez. 1974) heraus. Aus dem Saarland wird in Mettlach eine Kontaktadresse angegeben.
=Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

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