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Rote Fahne, 3. Jg., 17.4.1972, Nr. 8

17.04.1972:
Die Nr. 8/1972 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Siegeszug der Befreiungsbewegung in Vietnam.“

Ausgeführt wird u. a.: „Am 31. März begannen die Streitkräfte der Nationalen Befreiungsfront Südvietnams (NLF) eine Großoffensive gegen die Truppen der US-Imperialisten und der südvietnamesischen Thieu-Regierung. Zusammen mit den Volksmilizen der verschiedenen Provinzen versetzten die revolutionären Truppen dem Feind an vier Fronten schwere Schläge. In den drei Nordprovinzen Südvietnams, besonders in der Provinz Quang Tri; im zentralen Hochland im m mittleren Teil Südvietnams, in den Provinzen Sinh Lonjg und Binh Duong, nordwestlich der Hauptstadt Saigon, im südlich der Hauptstadt gelegenen Mekong-Delta … Der Anlass für die gegegenwärtige Großoffensive ist der Abbruch der Pariser Vietnamverhandlungen durch die US-Imperialisten am 23. März … Ziel der gegenwärtigen Offensive ist die Bildung einer ‘Regierung der nationalen Einheit‘ in der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon … Bildung einer ‘Regierung der nationalen Einheit‘- das heißt, Bildung einer Regierung in der alle patriotischen, antiamerikanischen Kräfte in Südvietnam, Kommunisten, alle demokratischen, patriotischen Organisationen, ja sogar patriotische Mitglieder der Thieu-Regierung, vertreten sein sollen. Wie es im Sieben-Punkte-Programm der Provisorischen Revolutionsregierung vom 1. Juli 1971 dargelegt worden ist, ist diese Regierung nur eine Übergangsregierung, zu deren wichtigsten Aufgaben die Organisierung wirklich freier, gleicher und demokratischer und allgemeiner Wahlen in Südvietnam gehört … Die neuen Erfolge der revolutionären Truppen Südvietnams sind für alle Völker der Welt eine sehr wichtige Sache, auch für die Werktätigen in Westdeutschland …

Das vietnamesische Volk zeigt allen Völkern der Welt: wenn ihr Euch fest zusammenschließt um eine revolutionäre Führung, dann könnt ihr die allergrößte imperialistische Macht besiegen. Für die Arbeiterklasse und alle anderen Werktätigen in Westdeutschland heißt das: Wenn ihr Euch fest um die Kommunistische Partei zusammenschließt, dann könnt ihr ganz sicher die westdeutschen Imperialisten und ihre Handlanger, die Führer der Sozialdemokratie besiegen … US-Truppen, raus aus Indochina! Für den vollständigen Sieg der indochinesischen Völker! Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt Euch!“

In der Beilage: „Die Aktionseinheit zum 1. Mai stärkt die Kampffront gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik“ heißt es u. a.: „Die Führer der KPD/AO sind der Meinung, dass es keinen westdeutschen Revanchismus gäbe und - ähnlich wie die Revisionisten - die Verträge eine Anerkennung der Grenzen durch den westdeutschen Imperialismus darstellen. Darum boykottiert die KPD/AO auch den Kampf gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik … Die Bonner Revanchepolitik muss bekämpft werden, wir müssen die Rechte eines souveränen Staates, wie es die DDR ist, verteidigen, wir müssen für die bedingungslose Anerkennung der bestehenden Grenzen in Europa durch die westdeutschen Militaristen kämpfen. Das ist eine aktuelle Aufgabe. Statt über diese Fragen am 1. Mai zu diskutieren um eine Aktionseinheit am 1. Mai herstellen zu können, weicht die KPD/AO auf Beschimpfungen, Ausflüchte und Heuchelei aus. Statt angesichts des dringend notwendigen Kampfes gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik über diese Fragen zum 1. Mai zu diskutieren und eine Aktionseinheit anzustreben, sollen Verhandlungen nur über die strategischen Grundfragen geführt werden.

Das dient doch nur der Täuschung. Längst hat die KPD/AO versucht die anderen marxistisch-leninistischen Organisationen zu überrumpeln. Sie hat längst eigene Demonstrationen festgelegt. Das Programm der AO anzuerkennen ist Vorbedingung der Teilnahme an diesen Demonstrationen. Nicht etwa, dass die Führer der KPD/AO aus der Diskussion und dem gemeinsamen Kampf Lehren ziehen könnten. Bis heute haben wir keine Antwort auf zwei Angebote über die Aktionseinheit am 1. Mai zu diskutieren, sich die Standpunkte der Partei anzuhören, sie zu verstehen und nicht zu verdrehen, erhalten. Im Gegenteil: Die Führer der KPD/AO sabotieren systematisch die ideologische Diskussion zwischen den Mitgliedern verschiedener marxistisch-leninistischer Organisationen durch Abweisung einfacher Genossen aus Diskussionsveranstaltungen …

Der Kampf um Aktionseinheit am 1. Mai muss diese bürgerliche Haltung beseitigen. Die Aktionseinheit mit der Gruppe Roter Morgen ist ein positives Beispiel für den Weg zur Einheit.”

Das gemeinsame „Kommunique der KPD/ML (Rote Fahne) und der KPD/ML (Roter Morgen)” zum 1. Mai firmiert in der Ausgabe unter: „Es lebe die Einheit der Marxisten-Leninisten“. Dazu werden eine Reihe von Forderungen aufgestellt, die in den Maikomitees als „Losungen für eine Mindestplattform“ anzuerkennen seien, etwa:

- Einheitsfront gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik
- Gegen das Kapital und seine SPD-Regierung, die geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse
- Weg mit der Notstandspolitik der SPD-Regierung
- Weg mit dem KPD-Verbot
- Nieder mit dem Kriegspakt Bonn - Moskau
- Für die sofortige und bedingungslose Anerkennung der DDR und aller Grenzen in Europa
- Für den sofortigen, bedingungslosen und vollständigen Abzug der US-Aggressionstruppen aus Indochina
- Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung und der DGB-Führung
- Deutsche und ausländische Arbeiter - Eine Kampffront.

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichte aus Berlin von der Betriebszellen der KPD/ML bei Osram Berlin (Betriebszeitung: „Rotlicht“, aus Hagen (NRW) von Klöckner Hagen (Betriebszeitung: „Der tahlkocher“) aus Freiburg von Rhodia Freiburg, wo die das Zentralbüro gemeinsam mit dem KJVD die Betriebszeitung „Die Rote Spule” herausgibt.

Weitere Artikel sind:
- Scheinkonjunktur durch Kriegsproduktion. Die Krise ist vorbei
- SPD-Kühn in Moskau
- Tod dem Faschismus! Es lebe die Volksherrschaft
- Bundeswehr: Angriffsarmee gegen Osten
- Bonn fordert Revanche. Ostverträge sind Lug und Trug
- Eure Stimme nur den klassenkämpferischen Betriebsräten
- Wer kämpft, fliegt aus der Gewerkschaft
- Weg mit dem Bonner Stilllegungsplan
- Wer kämpft, fliegt aus der Gewerkschaft
- Tod dem Faschismus! Es lebe die Volksherrschaft! (zu Griechenland)
- Zum DKP-Parteitag (Teil 9): Imperialismus bedeutet Krieg. Der Verrat der DKP-Führer am Kampf für den Frieden
- Den ermordeten Kampfgefährten Ernst Thälmanns.
Q: Rote Fahne, Nr. 8, Bochum, 17.4.1972.

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Rote Fahne, 3. Jg., 17.4.1972, Nr. 8, Beilage, Seite 1

Rote Fahne, 3. Jg., 17.4.1972, Nr. 8, Beilage, Seite 2


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