Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt

08.11.1971:
Ein Extrablatt der „Roten Fahne - Zentralorgan der KPD/ML” erscheint anlässlich der Streikaktionen von ca. 120. 000 Metallern in Nordwürttemberg-Nordbaden während der Metalltarifrunde (MTR) in dieser Woche unter dem Titel „Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung!“ Weitere Themen sind das BVG und die Mobilmachung.

U. a. wird ausgeführt: „120. 000 Metaller stehen stehen seit einer Woche in Nordwürttemberg/Nordbaden im Streik. Die Kampfkraft der Arbeiterklasse lässt sich nicht unterdrücken. Die sozialdemokratischen IGM-Führer wollten die Kampfkraft zersplittern durch verräterische Punktstreiks, aber die Mannheimer Arbeiter machten ihnen einen Strich durch die Rechnung! Mit der brutalen Aussperrung wollten die Kapitalisten den Streik zerschlagen - aber die Arbeiter an allen Orten schlossen sich noch enger zusammen, führten Demonstrationen und Solidaritätsstreik durch! … In der Tat: Die Kapitalistenherrschaft in Westdeutschland wird erschüttert. Die Metallkapitalisten wenden eine ihrer schärfsten Waffen an: die Aussperrung. Aber die Arbeiterklasse lässt sich durch diese Drohung nicht in die Knie zwingen … Deutlich stehen sich die beiden Klassen gegenüber: Die Arbeiter und die Kapitalisten. Die Arbeiterklasse ist in der Mehrheit und ohne sie kann nicht produziert werden.

Trotzdem besteht die große Gefahr, dass sie ihre Lohnforderungen nicht durchsetzen kann. Denn der Kampf der Arbeiterklasse wird gelähmt, durch die Handlanger der Kapitalisten in der Arbeiterklasse, durch die Verräter in den eigenen Reihen. Es sind die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer und ihre Gefolgsleute in der DKP, die die einheitliche Kampffront verhindern sollen … Die KPD/ML erklärt offen, dass der Kampf um den Bonner Staat, gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung und gegen alle Notstandsvorbereitungen die wichtigste Aufgabe der gesamten westdeutschen Arbeiterklasse ist. Nur so kann sie die Befreiung von der Lohnsklaverei und den Sturz der Ausbeuterordnung vorbereiten.”

Gleichzeitig verkündet die KPD/ML-ZB eine „Solidaritätsadresse an die streikenden Kollegen“, die drei Hauptpunkte umfasst:
- Kampf der Kapitalistenklasse!
- Gegen den Schlichtungsverrat der Gewerkschaftsführung!
- Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung und gegen das Lohndiktat!

Erwähnt werden die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD bei Daimler Sindelfingen („Rotes Band“) und der KPD/ML-ZB bei Daimler Mannheim („Der Rote Benz-Arbeiter“). Bei Daimler Stuttgart habe die Jugendbetriebsgruppe des KJVD 90 Unterschriften gegen die Gewerkschaftsführer gesammelt.
Q: Rote Fahne, Extrablatt: Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung!, Bochum, November 1971.

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 1

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 2

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 3

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 4


[ Zum Seitenanfang ]   [ vorige RF ]   [ nächste RF ]   [ Übersicht ]   [ MAO-Hauptseite ]