Der Kampf der Arbeiterjugend - Zentralorgan des KJVD, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9

Oktober 1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB gibt die Nr. 9/1972 von „Der Kampf der Arbeiterjugend“ (KDAJ) mit dem Leitartikel „Freiheit für die Kämpfer des Roten Antikriegstages!“ heraus.

Danach haben am RAKT in München ca. 5.000 Menschen demonstriert. Der Bonner Staat ließ an diesem Tag „auf allen Ebenen die Maske von Frieden und Demokratie fallen. München war in ein Heerlager von Polizei aus allen Bundesländern und Bundesgrenzschutz verwandelt. Polizeiketten riegelten die Innenstadt gegen den Roten Antikriegstag - gegen den Kampf für Frieden ab. Die 5. 000 Demonstranten durchbrachen die Polizeiketten und verteidigten erfolgreich die Freiheit des antiimperialistischen Kampfes der Jugend und das Recht der Werktätigen auf die freie Straße. Dutzende wurden dafür von der sozialdemokratischen Polizei brutal verprügelt. 11 Freunde und Genossen wurden ins Gefängnis geworfen und wochenlang festgehalten. Noch immer ist nicht sicher, ob alle inzwischen freigelassen sind. Einige der Freigelassenen müssen sich jeden zweiten Tag bei der Polizei melden, wegen angeblicher Fluchtgefahr. Auf alle wartet ein Prozess vor dem Klassengericht wegen Landesfriedensbruch. So geht der Bonner Staat und seine sozialdemokratischen Sachwalter mit dem antimilitaristischen Kampf der Jugend um … Wir aber werden mit aller Kraft für die Freiheit der Kämpfer des Roten Antikriegstag kämpfen … Für die werktätige Jugend steht die Frage so: Mit Brandt und Barzel, mit SPD oder CDU in eine Zukunft der Ausbeutung, Unterdrückung und des imperialistischen Krieges …, oder mit der KPD/ML in eine Zukunft des Sozialismus, des Friedens und der wahren Demokratie … Das ist unsere Losung für den Wahlkampf: Gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik, für Frieden, Demokratie und Sozialismus! Weg mit dem KPD-Verbot!“

Im Artikel zum RAKT:
„Die revolutionäre Gewalt der Arbeiterklasse besiegt den Notstandsterror. Warum die Demonstration des Roten Antikriegstages die Polizeikette durchbrochen hat“, wird dargelegt, dass KPD/ML-ZB und KJVD im Kampf gegen Militarismus und imperialistischen Krieg in München mit revolutionärer Gewalt, „das Recht des Volkes auf die freie Straße verteidigt haben„. Gegen die Machtergreifung der Barzel und Strauß, gegen die Bonner Militaristen, den Ausbau der Bürgerkriegstruppen, gegen die Notstandstruppen der Bundeswehr und gegen den imperialistischen Krieg, setzten sich die KPD/ML-ZB und der KJVD „an die Spitze des Kampfes der werktätigen Jugend und der Massen … und stürmten mit ihnen gegen die Polizeigewalt das Karlstor … Durchbrochen wurde die Polizeigewalt der Blutsauger … und offensichtlich wurde den Massen die ganze Verwundbarkeit dieses Systems … Beim Roten Antikriegstag haben die Arbeiter und Werktätigen ihre Führung und ihre Kraft, die Kraft ihrer Klasse erkannt“.

Der Artikel:
„Schließt euch zusammen im Wirtschaftskampf. Die wirtschaftliche Kampfbewegung in den Betrieben wächst. Die Aufgaben des KJVD“ macht deutlich, dass die Streiks in den Betrieben „die Geschlossenheit und Kraft der Arbeiterjugend zeigen“. Der KJVD hat „diesen neuen starken Aufschwung im wirtschaftlichen Kampf der Arbeiterjugend noch viel zu wenig beachtet“. Die politischen Ziele des KJVD in den wirtschaftlichen Kämpfen sind: „Die Lebenslage der Arbeiterjugend sichern und verbessern, das politische Bewusstsein der Arbeiterjugend im Kampf heben, sie für den politischen Kampf gegen die Vorbereitung von Notstandsdiktatur und imperialistischen Krieg gewinnen. Die besten Kämpfer für den Kommunismus gewinnen … Der KJVD muss anstreben, dass sich die Arbeiterjugend ein vorbereitendes Komitee, ein Einheitsfrontorgan zur Aufstellung der Forderungen schafft … Beim Aufbau solcher Einheitsfrontorgane hat der KJVD bisher noch oft den Fehler gemacht, dass das Kampfprogramm daran ausgerichtet wird, was einige fortschrittliche Kollegen einsehen - nicht aber daran, wofür die große Mehrheit in den Kampf treten wird. Wofür die Arbeiterjugend in den Kampf treten wird, das muss man in der täglichen Diskussion mit allen Kollegen herausfinden. Deshalb soll man zur Grundlage der vorbereitenden Komitees noch keinen festen Forderungskatalog machen.“

Forderungen des KJVD im wirtschaftlichen Kampf lauten:
- Weg mit den Altersabschlägen für jugendliche Arbeiter
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
- 60% des Ecklohns in der Ausbildung
- 100% des Effektivlohns bei Arbeit in der Produktion.

Weitere Artikel sind:
- Sozialismus, Demokratie, Frieden
- Bekämpft die Mobilmachungsübungen!
- Das norwegische Volk durchkreuzt die Pläne der Imperialisten
- Westberlin: Vorbereitungskomitee zur Metalltarifrunde gegründet
- Volksabstimmung lehnt EWG-Beitritt ab
- Grundvertrag - Kriegsvertrag. DDR soll zur Kolonie des westdeutschen Imperialismus werden
- Jusos im Wahlkampf: Stimmenfang für Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik
- Ersatzdienstler demonstrieren gegen militärischen Arbeitsdienst
- Verantwortung vor der Arbeiterjugend
- Vorwärts im Geiste Ernst Thälmanns! Vor 49 Jahren: Oktoberaufstand in Hamburg
- Augenzeugenberichte vom Roten Antikriegstag
- Das palästinensische Volk muss kämpfen mit der Waffe in der Hand,
- Im Sozialismus ist das Volk an der Macht. Wie in Albanien der Fünf-Jahres-Plan erstellt wird
- Westberlin: Ein junger Kommunist vor dem Arbeitsgericht
- Es lebe die internationale Solidarität. Aufruf zur Demonstration gegen die Ausländergesetz
- Der Rote Frontkämpferbund - Schutztruppe der Arbeiterklasse.

Berichtet wird auch von den Ersatzdienstleistenden u. a. in Niedersachsen in Delmenhorst und Göttingen.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet aus Freiburg von Rhodia und Hellige.

Aus Bayern wird berichtet von Bauern in Ansbach und RAKT-Aktionen in Ingolstadt. Eingegangen wird auch auf das Massaker in Fürstenfeldbruck.

Aus Berlin wird gemeldet, dass sich dort ein Vorbereitungskomitee für die Lehrlings-Metalltarifrunde (LMTR) gegründet habe. Erwähnt wird auch die eigene Jugendbetriebsgruppe Siemens-Wernerwerk (BZ: „Der Funke“) sowie die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe (BZ: „Roter Blitz“). Zum RAKT wurde u. a. das Stadtteilkomitee Wedding aktiv.

Aus Hamburg wird berichtet von der Verfolgung von Arabern in Studentenheimen.

Aus NRW bzw. Niedersachsen wird ein Manöver u. a. im Raum Dortmund/Unna bis Celle angekündigt.

Aus NRW wird berichtet von der eigenen Jugendbetriebsgruppe bei Krupp Essen (BZ: „Roter Schraubstock“), die über mindestens einen Jugendvertreter verfügt und vermutlich auch im IGM OJA vertreten ist. Berichtet wird auch vom IGM BJA NRW und Krupp Bochum. Aus Witten, wo bei den Edelstahlwerken (ESW) der „Rote Edelstahlwerker“ durch die KPD/ML-ZB herausgegeben wird, wird berichtet von dem Baubetrieb Hoffmann und Köhl, in dem diverse Ausländer, u. a. Griechen, Jordanier und Palästinenser arbeiten.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend, Nr. 9, Bochum Oktober 1972.

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 1

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 2

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 3

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 4

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 5

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 6

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 7

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 8

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 9

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 10

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 11

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 12

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 13

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 14

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 15

KDAJ, 3. Jg., Oktober 1972, Nr. 9, Seite 16


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