„Der Junge Bolschewik“
Organ für Theorie und Praxis des KJVD

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Novemder 2011

„Der Junge Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ war das Nachfolgeorgan des „Bolschewik - Theoretisches Organ der Roten Garde NRW“ (später: „Theoretisches Organ des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland KJVD“). Er erschien erstmals am 1.8.1970; es war ein vollkommen neues Organ. Das TO wurde im „Verlag der KPD/ML“ (Bochum, Bongardstraße) gedruckt. Herausgegeben wurde es vom „Kommunistischen Jugendverband Informationsbüro“ (KJ-Inform).

Im Impressum der ersten Ausgabe hieß es zudem, dass der „Junge Bolschewik” das „Innerorganisatorische Organ des KJVD” sei. Mit der Nr. 2 vom 15.8.1970 fiel dieser Untertitel dort weg. Das Organ blieb bis zur offiziell letzten offiziellen Ausgabe (Nr. 1/1972 vom April) das TO des KJVD. Allerdings erschien noch eine „Sondernummer“ vom 17.4.1972 (vgl. Dietmar Kesten: Zur Geschichte der KPD/ML-Zentralbüro, B: Kapitel 8-10).

Sie zeigte bereits an, dass der KJVD zu diesem Zeitpunkt, wie das Zentralbüro selbst, in einer ernsthaften Krise steckte. Die Austritte aus dem KJ-Inform zum Jahreswechsel 1971 sowie die Konstituierung einer neuen Leitung, der Provisorisch Politischen Leitung des KJVD (PBL), zum Februar 1972, die sich zu einem erheblichen Teil aus dem Kaderstamm der KPD/ML-ZB rekrutiert haben dürfte, hatten zu eine Ausdünnung der Parteiarbeiter der Organisationen geführt, was sich wiederum nachteilig auf die Herausgabe der Publikationen auswirken musste.

Hinzu kam möglicherweise, dass im Mai 1972 eine Reihe von Genossen aus der PBL vermutlich wegen „rechtsopportunistischer Tendenzen“ ausgeschlossen wurden, wie der KABD berichtete. Allerdings kann das weder bestätigt noch dementiert werden; denn einen Fluss der Informationen in beiden Organisationen in zentralen Fragen und von oben nach unten gab es nicht. Hinzu kam, dass Ausschlüsse durch eine sog. PKK (Parteikontrollkommission) erfolgten mussten. Eine solche hatte das Zentralbüro nicht. Ausschlüsse über die LKK NRW wurden mir nicht bekannt. So oder so gewandt: Entstandene personellen Kaderlücken konnten vom Zentralbüro nicht mehr geschlossen werden.

So dürfte es als sicher gelten, dass „Der Junge Bolschewik” eingestellt wurde. Meiner Kenntnis nach gab es nach dem April 1972 nur noch sog. Instruktionen, Rundschreiben, Broschüren oder Aufrufe der Bundesleitung des KJVD (etwa zu den Betriebsräte- und Jugendvertreterwahlen, zum 1. Mai 1972, zu den Tarifrunden, zu den Kampfaktionen bzw. Demonstrationen gegen den „Kriegspakt Bonn-Moskau“, gegen den Bonner „Notstandskurs“, gegen die „Verbotsvorbereitungen“ gegen die KPD/ML, für die Aktionen und Demonstrationen zum „Roten Antikriegstag“ in München, zur Ausländerdemonstration in Dortmund und zur Überwindung der Krise in Partei und Jugendverband). Das Schwergewicht der Bundesleitung lag dementsprechend mehr auf der Herausgabe des Zentralorgans des Jugendverbandes: „Kampf der Arbeiterjugend“ (KdAJ).

Mit dem Beschluss des Zentralbüros und der PBL vom 19.11.1972, den „Kampf der Arbeiterjugend“ einzustellen, dürfte das Schicksal des KJVD vorab besiegelt worden sein (vgl. „Rote Fahne“ der KPD/ML-ZB, Nr. 1/1973). Dieser Beschluss wurde jedoch wieder revidiert; denn im Dezember 1972 erschienen noch weitere Ausgaben des ZO des KJVD: die Nr.11/1972 und später (die vermutlich letzte Ausgabe) die Nr. 1/1973 vom März 1973.

Mit der Verschärfung der Krise des Zentralbüros nach dem „Roten Antikriegstag 1972“ in München gab es auch keinerlei nennenswerte Aktivitäten des KJVD mehr in der Öffentlichkeit. „Die Überwindung der Krise der Organisation“, die das ZB und die PBL/PPL vollmundig ankündigten, verlief im Sand. Am Ende stand die Auflösung beider Organisationen, die zum Teil mit ihren Führungen zur „Mutterpartei“, der KPD/ML-ZK bzw. ihrer Roten Garde, wechselten. Erklärungen von Seiten der PBL, warum das TO des KJVD überhaupt eingestellt wurde, sind nicht bekannt.

Möglicherweise gibt dieser kurze Abriss über die Geschicke des KJVD bis zur letzten Ausgabe des „KdAJ“ einen Hinweis darauf, dass, wie vieles zu diesem Zeitpunkt, unter Ausschluss der Mitglieder verhandelt worden war. Ein gleichwertiges TO für den KJVD hat es meines Wissens nach dem April 1972 nicht mehr gegeben.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Juli 1970:
Von der nationalen Leitung des KJVD der KPD/ML-ZB, dem KJ-Inform, herausgegeben, erscheint ein Aufruf, aus dem hervorgeht, dass „nach längerer Vorbereitung das Zentralbüro der KPD/ML geschaffen worden ist”. Danach hat das Zentralbüro (ZB) die Aufgabe, „die Partei auf nationaler Ebene aufzubauen, die ideologische, politische und organisatorische Anleitung der KPD/ML zu gewährleisten“.

Weiter heißt es: „Auf nationaler Ebene führt es auch die ideologische und politische Anleitung des Jugendverbandes durch. Ein wichtiges Mittel zur Propagierung der politischen Linie der Partei aber ist das Zentralorgan. Die Unterstützung der Partei von Seiten des KJVD ist gerade in der Zeit des Aufbaus der KPD/ML besonders wichtig. In der gegenwärtigen Situation ist unsere vordringlichste Aufgabe der Vertrieb des neuen Zentralorgans der KPD/ML.”

Die Aufgaben des KJVD werden wie folgt umrissen: „Wir müssen aktiv für die Stärkung der KPD/ML kämpfen, damit der Kampf der Jungarbeiter mit dem Kampf der gesamten Arbeiterklasse verschmolzen werden kann. Darum setzen wir alle Kräfte für die Verbreitung der Roten Fahne ein.”

In Abgrenzung zur Roten Garde (RG), der Jugendorganisation der KPD/ML-ZK, wird ausgeführt: „Einer der entscheidenden Vorteile des KJVD gegenüber seinem Vorläufer, den Roten Garden, sollte doch sein: Endlich mit der lokalen Handwerkelei Schluss zu machen und eine starke und einheitliche Kampforganisation zu schaffen, dadurch, dass man sie von oben, von einem starken Zentrum aus aufbaut. Diese Vorhaben wurden erst sehr mangelhaft in die Tat umgesetzt; es wurden viele Fehler gemacht, gerade auch vom KJ-Inform aus. Doch die Ansätze sind da, wir haben die Möglichkeit, diese Fehler zu korrigieren.”

Aus dem Aufruf geht auch hervor, dass der „Junge Bolschewik“ (JB) das bisherige Verbandsorgan, den „Bolschewik - Theoretisches Organ des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland KJVD“, vom Juni 1970 ablösen wird: „Der Junge Bolschewik wird der Nachfolger unseres Bolschewik sein. Aber er wird einen anderen Charakter haben als der Bolschewik, er wird das Organ für Theorie und Praxis des KJVD sein.”
Quelle: KJVD-KJ-Inform: Aufruf, Bochum, Juli 1970.

01.08.1970:
In Bochum erscheint die erste Nummer, Nr. 1/1970, von „Der Junge Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD”. Im Impressum heißt es noch zusätzlich: „Innerorganisatorisches Organ des KJVD”. Herausgegeben wir das TO vom Kommunistischen Jugendverband Informationsbüro - KJ-Inform. Über die Vorläuferzeitung „Bolschewik“, Theoretisches Organ der Roten Garde (RG) NRW bzw. des KJVD, bis zur 2. Ausgabe vom Juni 1970 heißt es:

„Wenn wir uns den Inhalt der beiden Nummern des Bolschewik noch einmal vergegenwärtigen, wenn wir uns zurückerinnern an die Auseinandersetzungen, die von unserer Seite aus mit ihm bestritten wurden, dann stellen wir ganz klar fest: Der Bolschewik war in Wirklichkeit nicht nur das Theoretische Organ der Roten Garde/KJVD, sondern lieferte in mindestens ebenso großem Ausmaße auch die theoretischen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit der kleinbürgerlichen Linie innerhalb der KPD/ML. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich die Notwendigkeit des Kampfes gegen diese Opportunisten zum ersten Mal zu dem Zeitpunkt offen ergab, als sie sich daran machten, die Jugendorganisation der Partei, die Rote Garde, zu liquidieren. Deshalb wurde der Kampf folgerichtig auch zuerst von den unmittelbar Betroffenen, den Rotgardisten, aufgenommen, die sich dann als eines ihrer Kampfinstrumente den Bolschewik schufen. In diesem historischen Zusammenhang müssen wir die Funktion und den Charakter des Bolschewik sehen.

Mittlerweile haben wir jedoch eine völlig andere Situation: Die kleinbürgerliche Ezra-Aust-Clique hat sich abgespalten und sich auch untereinander noch einmal gespalten, es gibt ein zentrales Büro sowohl des Jugendverbandes (der umbenannt wurde in KJVD) als auch der KPD/ML, und der Aufbau der Partei und der Jugendorganisation geht mit viel Schwung und Optimismus erfolgreich voran. D. h., es herrschen wieder, wenn man so sagen will, normale Verhältnisse.”

Unter der Fragestellung „Hat die Jugendorganisation ein eigenes theoretisches Organ?” heißt es weiter:

„Wie aber sieht es unter diesen normalen Umständen mit dem Theoretischen Organ des KJVD aus? Ganz im Gegensatz zu der Ezra-Aust-Clique haben wir von Anfang an die richtige Meinung vertreten, dass die Jugendorganisation unter der politischen und ideologischen Führung der Partei, im Rahmen ihrer Strategie und Taktik, bei gleichzeitiger organisatorischer Selbständigkeit kämpft. Die Haltung der KPD/ML zu grundsätzlichen Fragen der Politik und der Ideologie jedoch wird erläutert in ihrem Theoretischen Organ, dem 'Revolutionären Weg'. Für die Jugendorganisation gilt es darum, ihre Agitation und Propaganda unter der Arbeiterjugend, die naturgemäß in vielen Punkten anders aussieht als die der KPD/ML (weil nämlich die Arbeiterjugend neben den allgemeinen Interessen der Arbeiterklasse auch noch ihre besonderen Interessen vertreten muss), auf der Grundlage dieser Haltung der Partei zu betreiben, nicht aber die grundsätzliche politische Linie der Partei zu erarbeiten. Von daher ergibt es sich dann auch, dass der Jugendverband kein eigenes Theoretisches Organ benötigt, sehr wohl aber ein Organ, was die politische Linie der Partei in Form von Richtlinien, Anweisungen und Ratschlägen auf die besondere Situation der Arbeiterjugend anwendet. Der Junge Bolschewik ist ein solches Organ für Theorie und Praxis des KJVD. In diesem Organ werden theoretische Fragen, die die Arbeiterjugend und ihren Kampf betreffen, genauso behandelt, wie durch es die praktische Anleitung der Leitungen auf allen Ebenen erfolgt. Es ist also das Instrument zur Führung, Vereinheitlichung und Verbesserung der Arbeit in allen Landesverbänden. Somit wird es auch weitgehendst die Funktion der Rundschreiben des KJ-Inform übernehmen… Anschließend drei Gründe für die Umbenennung des ‘Bolschewik‘:

1.) Ähnlich wie bei der Umbenennung der Roten Garden in KJVD soll auch äußerlich zum Ausdruck kommen, dass 'Der Junge Bolschewik' etwas neues ist, ein Organ, was eine andere Funktion und einen anderen Charakter besitzt als der 'Bolschewik' sie besaß.

2.) Der Name 'Der Junge Bolschewik' ist eher einem Organ des Jugendverbandes angemessen. Unser Zentralorgan heißt ja auch 'Der Kampf der Arbeiterjugend'.

3.) Das Organ für Theorie und Praxis des früheren KJVD hieß 'Der Junge Bolschewik'. Wir halten es für gut, auf eine gewissen Tradition aufzubauen.“

Zur ersten Ausgabe überhaupt wird ausgeführt: „Warum haben wir von Anfang an darauf bestanden, den Kommunistischen Jugendverband von oben nach unten, vom einem Zentrum aus aufzubauen? Doch deshalb, weil eine Kommunistische Organisation, wenn sie schlagkräftig sein will, von Anfang an eine einheitliche politische Linie und einheitliche organisatorische Prinzipien besitzen muss! Gerade diese Einheitlichkeit aber ist es, an der es unserer jungen Organisation noch ziemlich mangelt. Es bestehen eine Menge Unklarheiten innerhalb der einzelnen Ortsverbände, was die einen Gruppen bereits tatkräftig anpacken, ist zu den anderen noch gar nicht vorgedrungen… So wird diese erste Nummer auch beim Aufbau von neuen Gruppen dazu beitragen können, dass von Anfang an die richtigen und einheitlichen Prinzipien verwirklicht werden. In Zukunft wird der JB vor allem auf die Fragen antworten, die uns ganz konkret von unserer jeweiligen Praxis gestellt werden: Und das sind genauso Fragen politischer Natur und Fragen auf dem Gebiet der Agit-Prop, wie auch Fragen von der organisatorischen Front. Im Gegenteil, die Politik muss auch hier den Vorrang haben, wie Mao Tsetung sagt. Das sollte sich methodisch so niederschlagen, dass der Leitartikel des JBs jeweils die Hauptaufgaben für eine politische Etappe benennt, also z.B.: Bekämpft das Verrätertum der SDAJ (der DKP, d. Vf.), oder: Kampf der Stufenausbildung usw.”

Die „hauptsächlichen Arbeitsgebiete des KJVD” sollen sein:
- den wirtschaftlichen Kampf der Arbeiterjugend führen,
- den antimilitaristischen Kampf der Arbeiterjugend führen,
- Kampf gegen die reformistischen und bürgerlichen Jugendorganisationen,
- Verbreitung der Lehren von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung.

Über die Rolle des KJVD wird ein Zitat aus den „Grundfragen der KJI” von 1929 abgedruckt, in dem es u. a. heißt: „Der KJVD ist der hingebungsvollste Gehilfe der Kommunistischen Partei … Er ist die Reserve für die KP.”

In einem weiteren Artikel wird auch zum „Verhältnis KPD/ML - KJVD” Stellung bezogen. Danach gibt es auf allen politischen wie praktischen Gebieten „die Zusammenarbeit zwischen KJVD und KPD/ML”. „Der KJV jedoch hat zum Ziel, in seinen Reihen die gesamte Arbeiterjugend … zu organisieren … Der KJV ist also viel breiter und offener und muss eine größere Organisation sein als die KP.”

Weiter heißt es zur Zusammenarbeit:
„Konkret sieht das vor allem so aus, dass in allen Gremien der Partei und des KJVD das Prinzip der gegenseitigen Vertretung angewandt werden muss … Das heißt z.B. in einem LK (Landeskomitee, d. Vf.) des KJVD sitzt ein Mitglied der LL (Landesleitung, d. Vf.) der Partei und umgekehrt. Ein erstes größeres Beispiel für die enge Zusammenarbeit Partei - Jugendverband muss die jetzt anlaufende Kampagne der KPD/ML gegen die SPD sein … Zusammenfassend kann man also sagen: Die KP ist die Führerorganisation, der KJVD ist eine Massenorganisation besonderer Art, die dieser Führungsorganisation angegliedert ist. Zur organisatorischen Selbständigkeit gehört in einem bolschewistischen Jugendverband der demokratische Zentralismus (DZ, d. Vf.).

Der demokratische Zentralismus besteht aus zwei Teilen: Die Demokratie gewährleistet, dass alle Mitglieder unseres Verbandes aktiv teilnehmen an dessen Arbeit, dass sie mitbestimmen bei der Entwicklung der politischen Linie des Verbandes, dass sie die Möglichkeit haben, sich zu wahrhaften Kommunisten und auch zu Führern der Arbeiterjugend und Klasse zu entwickeln … Der Zentralismus gewährleistet, dass der Verband eine einheitliche politische und organisatorische Linie verfolgt, dass die Beschlüsse der verschiedenen Leitungen auch durchgesetzt werden. Ohne feste Zentralisation und Disziplin ist es unmöglich, einem so starken Klassengegner, wie die Bourgeoisie es ist, entgegenzutreten. Entscheidend für den Sieg im Kampf ist die Disziplin der Truppe … Wir müssen sehen, dass Demokratie und Zentralismus eine dialektische Einheit bilden, dass sie sich gegenseitig bedingen, nur gemeinsam sinn- und wirkungsvoll sind.”

Im Artikel zum „Organisatorischen Gesamtaufbau” des KJVD heißt es:
„Die unterste Ebene bilden die Grundorganisationen: Betriebsgruppen, auf jeden Fall die wichtigsten Grundeinheiten, sowie die Stadtteil- bzw. Straßengruppen … Jeder Genosse, auch wenn er in einer Leitung sitzt oder im KJ-Inform, ist in einer der beiden Gruppen grundorganisiert. Existieren in einem Stadtteil oder Ort viele solcher Betriebs- und Straßengruppen, so schicken sie Delegierte, die nach einem noch zu bestimmenden Schlüssel gewählt werden, in die Stadtteil bzw. Ortsdelegiertenversammlung, die mindestens einmal im Monat zusammentritt und die Stadtteil- und Ortskomitees wählt … So wählen im jetzigen Stadium die Grundorganisationen direkt Delegierte zur Stadt- oder Kreisdelegiertenversammlung, die in den im Statut des KJVD festgelegtem Abstand zusammentritt und das Stadtkomitee oder Kreiskomitee wählt. Von der Stadtdelegiertenversammlung werden die Delegierten für die Bezirksdelegiertenversammlung gewählt. Die Bundesdelegiertenversammlung wählt das Zentralkomitee des KJVD.“

Die Ortskomitees entsenden Delegierte zur Landesdelegiertenversammlung, von der ein Landeskomitee gewählt werden soll. Die Bundesdelegiertenversammlung, die auch das ZK wählt, wird dagegen wiederum von den Bezirkskomitees aus bestückt. Die Landeskomitees sollen je ein Nord- und ein Südtreffen bilden. Die Ortskomitees sollen zwei Drittel ihrer Einnahmen an die Landeskomitees abführen und diese wiederum die Hälfte ihrer Einnahmen an das ZK abgeben.

Die verschiedenen Komitees auf Stadt- (Kreis), Bezirks- und Landesebene sind in vier Abteilungen aufgeteilt: Polit-, Org-, Agit-Prop- und Betriebs- und Gewerkschaftsabteilung. Die Politleiter legen auf der Grundlage der Beschlüsse der übergeordneten Leitungen jeweils die politische Linie für ihren Bereich fest; die Org- Abteilung übernimmt die Stärkung der Organisation, den richtigen Einsatz der Kräfte und die Kontrolle der Beschlüsse. Die Agit-Prop-Abteilung leitet in ihrem Bereich die Agitation und Propaganda an. Die Betriebs- und Gewerkschaftsabteilung leitet an und koordiniert die Arbeit der Betriebsgruppen und der Gewerkschaftsfraktionen. Ein Komitee leitet jeweils das oder die untergeordneten Komitees an. Auf Bundesebene, im ZK (KJ-Inform) also, gibt es ein Polit-Büro und ein Org-Büro, die jeweils verschiedene Unterabteilungen haben… Die Ausarbeitung der politischen Linie dagegen findet auf Bundesebene statt, und auf den unteren Ebenen ist dann nur noch notwendig, diese auf die konkrete Situation anzuwenden und sie zu überwachen.”

Artikel der Ausgabe sind:
- Welche Funktion besitzt der Bolschewik, das Theoretische Organ der Roten Garde bzw. des KJVD?
- Über diese Ausgabe
- Die Rolle des KJVD
- Über das Verhältnis von ökonomischem und politischem Kampf
- Die fünf hauptsächlichen Arbeitsgebiete des KJVD
- Zum Verhältnis KPD/ML - KJVD
- Der demokratische Zentralismus
- Warum Aufbau der Organisation auf der Basis von Jungendbetriebsgruppen?
- Die Notwendigkeit der Gewerkschaftsarbeit und unsere organisatorischen Aufgaben
- Wie organisieren sich die Kollegen aus den Kleinbetrieben
- Was ist mit den Berufsschulgruppen?
- Der organisatorische Gesamtaufbau des KJVD
- Statut des KJVD
- Warum Beschlüsse und wie ihre Durchführung sichern?
- Zur Finanzfrage
- Die Regelung des Literatur-Vertriebs
- Die politische Anleitung des KJVD durch die KPD/ML
- Aus der Praxis für die Praxis
- Zum wirtschaftlichen Kampf der Arbeiterjugend
- Einige Prinzipien für den Aufbau eines Ortsverbandes des KJVD
- Hinweise/Impressum.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 1, Bochum, 1. August 1970.

15.08.1970:
Die Nummer 2/1970 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum.

Die Redaktion verweist u. a. darauf, dass das abgedruckte Statut aus der Ausgabe 1/1970 nur ein „vorläufiges“ sei. Das Statut würde später von der „ersten Bundesdelegiertenkonferenz verabschiedet werden“.

Das KJ-Inform teilt zudem mit, dass zum 1. September folgende Broschüren vorliegen werden:
- Protokolle der Außerordentlichen Landesdelegiertenkonferenz der Roten Garde NRW im Frühjahr dieses Jahres
- Aus den Erfahrungen der Arbeiterbewegung
- Die Betriebsarbeit des KJV
- Die Gewerkschaftsarbeit des KJV.

Zum „Protokoll der Außerordentlichen Landesdelegiertenkonferenz“ heißt es zudem: „Dieses Protokoll ist ohne Zweifel ein entscheidendes Dokument vom Kampf zweier Linien in der Roten Garde/KJVD. Der Schwerpunkt ist der „Kampf gegen die Sozialdemokratie“. Der Artikel „Die Entwicklung der Sozialdemokratie von einer sozialreformistischen zur Sozialfaschistischen Bewegung” war einem Referat des Politleiters des Landesverbandes NRW der KPD/ML-ZB entnommen, und wurde hier noch einmal veröffentlicht.“

Artikel der Ausgabe sind:
- Kampf der Sozialdemokratie
- Die Entwicklung der Sozialdemokratie von einer sozialreformistischen zur Sozialfaschistischen Bewegung
- Unsere organisatorischen Hauptaufgaben: Die Betriebsgruppen stärken und vermehren
- Die Gewerkschaftsarbeit vorantreiben
- Das Zentralorgan massenhaft vertreiben
- Die Schulung in Angriff nehmen
- Schaffen wir ein einheitliches Finanzsystem
- Zum Inhalt der Rechenschaftsberichte.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 2, Bochum, 15. August 1970.

15.09.1970:
Die Nr. 3/1970 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Neben einer Polemik zu „rechten Abweichungen” im Jugendverband lag das Hauptaugenmerk dieser Ausgabe auf: „Kampf der Sozialdemokratie“, das „ZO muss in die Massen“, „arbeitsteilige Leitungen schaffen“, die „gegenseitige Prinzip von Partei und Jugendverband“, der „Stufenplan“.

Zu den „rechten Abweichungen” heißt es: „Zum Verfassen dieses Artikels gaben uns zwei Dinge Anlass: Einmal die rechte Fraktion, die sich innerhalb des Landesverbandes NRW der Partei gebildet hatte, zum anderen eine rechte Tendenz in gewissen Leitungen des KJVD. Diesen beiden rechten Gefahren wurden in der Zwischenzeit in der gebührenden Weise entgegengetreten, was aber nicht heißt, dass sie nun überhaupt nicht mehr auftreten können. Die Gefahr von Abweichungen von der proletarischen Linie der kommunistischen Organisation besteht sowohl zur Zeit des Kapitalismus als auch im Sozialismus. Sie ist immer vorhanden und darf niemals unterschätzt werden … Es fällt auf, dass es die rechten Abweichungen sind, die in der Geschichte der Arbeiterbewegung immer gerade dann verstärkt auftauchen, wenn es darum geht, die bolschewistische Organisation aufzubauen. Aber diese Tatsache versetzt uns auch dazu in die Lage, die Abweichungen rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.”

Die Verfasser benennen drei rechte Abweichungen, die es zu bekämpfen gilt:

a.) den Ökonomismus:
„Die Ökonomisten vergessen, dass der Staat immer Ausdruck ganz bestimmter ökonomischer Verhältnisse ist. Deshalb wird die politische Macht unterschätzt oder sogar ignoriert. Die Folge ist dann, dass die Notwendigkeit der politischen Partei des Proletariats unterschätzt oder geleugnet wird, dass man sich auf den rein gewerkschaftlichen oder betrieblichen Kampf beschränkt …”

b.) den Empirismus:
„Die Vertreter der rechten Abweichung verstehen nicht das korrekte Verhältnis zwischen sinnlicher und rationaler Erkenntnis, zwischen Praxis und Theorie … Natürlich dient die rationale Erkenntnis wieder dazu, die Praxis auf höherer Stufe wieder zu entfalten, natürlich rührt jede Erkenntnis, also auch die rationale, im Endeffekt aus der Praxis. Die Vertreter der rechten Abweichung tun allerdings eins: Sie achten den Sprung von der sinnlichen zur rationalen Erkenntnis gering und sie vernachlässigen, dass es auch eine mittelbare Erfahrung gibt, die Theorie, die sich in der Geschichte der Arbeiterbewegung entwickelt hat, der Marxismus-Leninismus und all die Erfahrungen der Arbeiterbewegung.”

c.) den Demokratismus:
„Dieser Punkt hängt eng zusammen mit der Frage des Parteiaufbaus von oben nach unten oder von unten nach oben. Die Vertreter der rechten Abweichung sind ja deshalb für den Parteiaufbau von unten nach oben, da sie eine extreme Demokratisierung befürworten. Was wären die Voraussetzungen für eine Demokratisierung, wie sie die Rechten sich vorstellen: 1. Alle Handlungen der Partei müssten öffentlich ablaufen, müssten von allen kontrolliert sein, denn sonst könnten sie ja nicht mitentscheiden. Was das für eine Organisation bedeutet, die weitgehend auf Konspiration angewiesen ist wie unsere, ist wohl klar. Ebenso verhält es sich mit der zweiten Voraussetzung für eine extreme Demokratisierung: Die Wählbarkeit von Genossen erfordert, dass sie allgemein gut bekannt sind in der Organisation … Das ist die eine Art der Gefahren, die der Organisation aus der extremen Demokratisierung erwachsen. Die andere ist die, die zusammenhängt mit der Forderung des Parteiaufbaus von unten nach oben: Der Demokratismus verhindert die Herausbildung einer starken Zentrale, damit auch den Aufbau einer einheitlichen Organisation von oben nach unten.

Eine einheitliche Organisation kann nur von oben nach unten aufgebaut werden, eine einheitliche politische Linie kann nur von oben nach unten durchgesetzt werden … Die politische Linie darf sich nicht durch Handaufheben durchsetzen, sondern muss sich durchsetzen durch die Überzeugungskraft der richtigen Argumente der führenden Genossen. statt formeller Wahlen intensive Diskussion der Beteiligten. Ganz besonders wichtig ist es in einer Aufbausituation wie der, in der wir uns jetzt befinden, den Zentralismus gegenüber der Demokratie im Demokratischen Zentralismus zu betonen. Gerade in unserer Situation, in der die einheitliche Organisation erst noch geschaffen werden muss, in der die einheitliche Linie noch durchgesetzt werden muss.

Einige Genossen bejahen in Worten den Zentralismus und den Parteiaufbau von oben nach unten, doch in unserer eigenen Organisation, dem KJVD, sind sie in dieser Frage liberalistisch. Wir haben gerade gesehen, warum in einer bolschewistischen Organisation im allgemeinen der Demokratismus so schädlich und der Zentralismus so nützlich ist und warum dies in viel verstärkterem Maße auf die jetzige Phase zutrifft. Um die Einheitlichkeit zu gewährleisten, muss von Anfang an und gerade am Anfang ein führendes Zentrum vorhanden sein.

Der Aufbau des KJVD geht ähnlich vor sich, wie der der Partei: ein führender Zirkel gibt ein ZO (Zentralorgan, d. Vf.) heraus und baut darum herum die Organisation auf … Stellt sich ein anderer Zirkel, eine andere Gruppe oder ein anderer Genosse auf diese politische Linie, muss er im Interesse des zentralen Aufbaus auch Anweisungen organisatorischer Art dieses führenden Zirkels ausführen … Noch einmal: wenn man sich auf die politische Linie des führenden Zirkels gestellt hat, muss man auch seine organisatorischen Richtlinien ausführen. Wenn das ZK später einmal gewählt ist, kann es allerdings eine politische Linie auch mit organisatorischen Mitteln durchsetzen, was jetzt allerdings nicht möglich ist.”

In „Über das Prinzip der gegenseitigen Vertretung von Partei und Jugendverband” heißt es: „… dass das KJ-Inform in politischer Hinsicht vom ZB angeleitet wird und 2. dass der Jugendverband auf allen Ebenen von Parteikadern durchdrungen ist … dass ein Mitglied der Landesleitung der Partei auch Mitglied des Landeskomitees des Jugendverbandes ist und regelmäßig an den wichtigen Sitzungen des Jugendverbandes … teilnimmt. Auf diese regelmäßige Teilnahme beschränkt sich die Mitgliedschaft im Landeskomitee des Jugendverbandes … Ein Genosse des Landeskomitees des KJVD ist Mitglied in der Landesleitung der KPD/ML … Das gilt z.B. auch für die Betriebsgruppen.”

In dem Artikel „Über Stadtteilgruppen” wird festgestellt, dass diese nur zweitrangige Bedeutung hätten und für Lehrlinge aus Handwerksbetrieben gedacht seien. Nichtsdestotrotz sei die Mehrheit der Mitglieder momentan in ihnen organisiert, ja auf 4 Stadtteilgruppen komme nur eine Betriebsgruppe. Dies müsse sich ändern, solle der angestrebte Aufbau einer kommunistischen Gewerkschaftsfraktion erfolgreich sein.

In „Kampf der Sozialdemokratie” heißt es u. a., dass die KPD/ML-ZB Anfang August eine Funktionärs-Konferenz abgehalten habe, auf der u. a. „die Linie gegen die Sozialdemokratie festgelegt wurde“. Das KJ-Inform bemängelt dazu nun, dass „bisher in keinem Landesverband begonnen wurde, diese Richtlinien in die Tat umzusetzen“.

„Nirgendwo findet ernsthaft eine enge Zusammenarbeit zwischen Partei und Jugendorganisation statt, wie es im Rahmen dieser Kampagne unbedingt von Nöten wäre. Nirgendwo stellen wir eine außergewöhnliche Aktivität in der Agit-Prop oder Org.-Arbeit fest, nirgendwo ist zu bemerken, dass die Politleiter die tagtäglichen Schweinereien der Sozialdemokratie auf dem Kommunal-Politischem Sektor aufgreifen und für die Praxis auswerten. Von der korrekten Linie des ZBs und des KJ-Informs ist bisher nichts durch die LKs, BKs und SKs (Landeskomitees, Bezirkskomitees und Stadtkomitees, d. Vf.) an die Massen gedrungen.

Die Genossen beschränken sich darauf die zentralen Publikationen zu verbreiten und meinen, es würde schon genügen die richtige politische Linie zu vertreten. Von der Durchsetzung dieser Linie in die Praxis sind die Genossen jedoch noch weit entfernt … Von diesen Genossen haben wir in unserer Organisation eine beträchtliche Anzahl. Ihren Arbeitsstil muss man kritisieren und entschieden verbessern … Überall hapert es noch mit der Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse der Leitungen, fast nirgendwo klappt das Berichtswesen, und ein ganzer Teil der Genossen sträubt sich auch gegen eine starke Anleitung von oben. Teilweise hat dies objektive Gründe. Unser Verband ist noch sehr jung, das KJ-Inform selbst ist erst seit einem Monat in der Lage, die LVs konkret durch allgemeine Richtlinien und Aufrufe anzuleiten … Was bedeutet dies nun für die Kampagne gegen die Sozialdemokratie, besonders für die jetzt vor der Tür stehenden Tarifkämpfe in der Metallindustrie. Durch den noch sehr schlechten Arbeitsstil unserer Organisation, durch die mangelnde Kontrolle der Durchführung der Beschlüsse, und dem darauf beruhenden nur verbalem Akzeptieren der politischen Linie des KJ-Inform ist auf den unteren Ebenen fast noch gar nichts geschehen.

Unsere sowieso noch nicht kontinuierlich verlaufende Agit-Prop ist kaum merklich von Seiten der Ortsgruppen verstärkt worden … Ja, es ist sogar festzustellen, dass die korrekte politische Linie der Partei und des KJ-Inform noch nicht einmal in allen Ortsverbänden geschult worden ist. Dies ist sehr stark zu kritisieren … Wir fordern die Genossen Polit-Leiter auf, dafür zu sorgen, dass in sämtlichen Grundeinheiten unsere politische Linie zur Sozialdemokratie allgemeinverständlich geschult wird, dass weiterhin unsere Forderungen zur Metalltarifrunde (MTR, d. Vf.) in allen Grundeinheiten erläutert werden. Weiterhin ist es unbedingt notwendig, unsere sowieso geringe Agit-Prop.-Arbeit auf die politische Linie auszurichten.

Die in der letzten Woche geleistete Agit-Prop in der Form von Flugblättern und Aufrufen, war in der überwiegenden Zahl nicht auf die politische Linie ausgerichtet. Man verbreitete weiterhin allgemeine Aufrufe, sich im KJVD zu organisieren, ohne dabei zu beachten, dass wir nicht mehr in dem Stadium sind, wo wir nur die allgemeine miese Lage der arbeitenden Jugend aufzeigen, sondern das wir schon weiter sind, dass wir bereits konkrete Kampfparolen haben, unter denen wir die Aufgabe haben, einen Teil der arbeitenden Jugend zu mobilisieren und in den Kampf zu führen und zu organisieren, ohne dabei zu beachten, dass wir nicht mehr im Stadium sind, wo wir nur die allgemeine miese Lage der arbeitenden Jugend aufzeigen, sondern das wir schon weiter sind, dass wir bereits konkrete Kampfparolen haben, unter denen wir die Aufgabe haben, einen Teil der arbeitenden Jugend zu mobilisieren und in den Kampf zu führen und zu organisieren. Die Genossen handwerkeln noch auf einem Stadium, das die Organisation in ihrer Gesamtheit hinter sich gelassen hat. Um es noch einmal zu sagen, d.h. unsere Agit-Prop auf die politische Linie auszurichten, unsere konkreten Kampflosungen in die Massen zu tragen.. und für den KJVD als revolutionäre Organisation zu werben …

Ein weiterer Punkt, wo wir noch nicht genügend Vorarbeit für die kommenden Kämpfe geleistet haben, ist die Gewerkschaftsarbeit. Die Bedeutung der Gewerkschaftsarbeit wird von gewissen Genossen im Verband unterschätzt. Dies muss unbedingt korrigiert werden. Die Gewerkschaften sind die Massenorganisation des Proletariats, in denen wir unbedingt arbeiten müssen. Deshalb gab das ZB und das KJ-Inform vor einiger Zeit die Losung heraus: Auf allen Ebenen müssen Gewerkschaftsverantwortliche eingesetzt werden, die die Gewerkschaftsarbeit auf der jeweiligen Ebene anleiten … Weiter empfehlen die Genossen vom ZB Kurzdemonstrationen vor den Betrieben zu veranstalten … Wir müssen die Anstrengungen auf jedem Gebiet unserer Arbeit steigern, wir müssen alle Abweichungen innerhalb der Organisation bekämpfen und die korrekte Linie des KJ-Inform und des ZBs in allen Grundeinheiten durchsetzen. Auf der Grundlage der korrekten Umsetzung dieser Linie werden wir den Sieg erringen.”

Artikel der Ausgabe sind:
- Zu den rechten Abweichungen
- Kampf der Sozialdemokratie
- Das ZO muss in die Massen
- Den Literaturvertrieb steigern
- Stufenplan
- Schaffen wir Arbeitspläne
- Die Leitungen stärken
- Die Beziehung zwischen Leitungen verschiedener Ebenen
- Das Prinzip der gegenseitigen Vertretung von Partei- und Jugendverband
- Über Stadtteilgruppen
- Aus der Praxis - Für die Praxis.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 3, Bochum, 15.9.1970.

Oktober 1970:
Die Nr. 4/1970 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Neben einer Bilanzierung der Arbeit in den „zurückliegenden sechs Monaten des KJVD“ befasst sich die Ausgabe mit der Kaderpolitik, mit Illegalität und Konspiration, mit der Organisierung und Durchführung von Demonstrationen und dem Literaturvertrieb.

In „Aus der Praxis - Für die Praxis“ ist die Stoßrichtung die Gewerkschaftsarbeit. Die Ausgabe enthält auch ein Glückwunschtelegramm des KJ-Inform vom 1. Oktober zum 21. Jahrestag der Gründung der VR China. Außerdem soll ab November lieferbar sein: „Kommunistische Massenschulung. 1. Teil, Politische Ökonomie.“ Herausgegeben werden soll die Schrift vom KJ-Inform.

Artikel der Ausgabe sind:
- Sechs Monate KJVD - Eine Zeit der Erfolge
- Erklärung des ZB der KPD/ML
- Für das praktische System der bolschewistischen Arbeit
- Zur Kaderpolitik
- Hinweis: KdAJ, Nr. 5
- Zu einigen Fragen der Illegalität und Konspiration
- Die Gewerkschaftsarbeit weiter entfalten
- Vorbereitung und Durchführung von Demonstrationen
- Den Literaturvertrieb steigern
- Zum Lay-out.

Artikel in der Rubrik: „Aus der Praxis - Für die Praxis“ sind:
- Über die richtige Methode, Kritik zu üben
- Erfahrungen einer Agit-Veranstaltung
- Bericht über Gewerkschaftsagitation
- Unsere Agitation verbessern
- Zahlt pünktlich die Beiträge. Stärkt den Jugendverband
- Glückwunschtelegramm des KJVD.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 4, Bochum, Oktober 1970.

Dezember 1970:
Eine Doppelnummer, die Nummer 5/6, des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum“. Ein erheblicher Teil der Ausgabe beschäftigt sich mit einer „trotzkistischen Verschwörung gegen die KPD/ML“, mit dem „Lehrlingskongress“ in Düsseldorf vom 28./29.11. und mit der „antimilitaristischen Arbeit“. Zudem gibt es in der Ausgabe wieder die Rubrik: „Aus der Praxis - Für die Praxis“.

Bestellt werden kann beim KJ-Inform und beim Zentralbüro:
- „Bolschewik (früher Revolutionärer Weg) - Theoretisches Organ der KPD/ML“
- Die „Rote Fahne“, die in der Anzeige mit „Stimme der Arbeiterklasse“ angekündigt wird
- „Das Politische Grundwissen des Jungen Kommunisten. Teil 1: Politische Ökonomie“
- „Das Politische Grundwissen des Jungen Kommunisten. Teil 2: Staat und Revolution. Die kommunistische Gesellschaftsordnung“.

Zudem wird darauf hingewiesen, den „Kommunistischen Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD“ zu lesen. Der „KND“ kann bezogen werden über: KND, Bochum, Bongardstraße.

Artikel der Ausgabe sind:
- Erklärung des ZB der KPD/ML
- Zur Jugendpolitik der KPD/AO
- Zu unseren Lohnforderungen
- Für Teilnahme an der Urabstimmung
- Jugendkongress in Düsseldorf
- Zur antimilitaristischen Arbeit
- Zur Studentenfrage
- Delegiertenversammlung
- Zum ZO der 40.000
- Das Jugendarbeitskorrespondentennetz aufbauen

In der Rubrik: „Aus der Praxis - Für die Praxis“ lauten die Artikel:
- Bericht über den Vertrieb der RF und des KdAJ an Kiosken
- Bericht einer Agit-Veranstaltung
- Agitationsbeispiele
- KJVD-Werbewoche.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 5-6, Bochum, Dezember 1970.

15.02.1971:
Die Doppelnummer 1-2/1971 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Gemäß der „Richtlinien des Zentralbüros“ für die kommenden Monate (u. a. Vorbereitungen auf die Metalltarifrunde) waren in dieser Ausgabe die Schwerpunkte: „Die taktischen Hauptaufgaben der nächsten Zeit“, „Kampfformen und- Losungen“, „Kampf dem Berufsausbildungsgesetz“, „Lage der Arbeiterjugend“, „Bolschewisierung des KJVD“.

Artikel der Ausgabe sind:
- Unsere taktischen Hauptaufgaben für die nächste Zeit
- Unsere momentanen Kampfformen und Losungen
- Die Rolle der Jugendvertreter bei der Bolschewisierung des KJVD
- Das Berufsbildungsgesetz: Ein massiver Angriff auf die Lage der Arbeiterjugend
- Der 91. Geburtstag J. W. Stalins - Ein großer Führer des internationalen Proletariats
- Friedrich Engels - Ein Führer der internationalen Arbeiterklasse

In der Rubik „Aus der Praxis - Für die Praxis“ lauten die Artikel:
- Bekämpfen wir den Feierabendkommunismus
- Machen wir den KJVD zur Massenorganisation der Arbeiterbewegung
- Die 2. LDK des KJVD NRW
- RF Verkaufsbericht.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 1-2, Bochum, 15. Februar 1971.

04.05.1971:
Die Doppelnummer 3-4/1971 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Schwerpunkte der Ausgabe sind: Die Arbeit des KJVD „in den letzten 4 Monaten“, betriebliche Kampfprogramme, die Schulungen im KJVD, die Handhabung des Organs.

Artikel der Ausgaben sind:
- Unsere Arbeit in den letzten 4 Monaten
- Die Bedeutung der betrieblichen Kampfprogramme
- Das Schulungssystem des KJVD
- Der Junge Bolschewik - Charakter - Vorbereitung - Handhabung
- Broschürenreihe des KJVD.

In der Rubrik „Aus der Praxis - Für die Praxis“ lauten die Artikel:
- Werbewoche, eine wichtige Kampfform
- Unsere zukünftige Praxis.

Zudem werden in dieser Ausgabe eine Reihe neuer Broschüren angekündigt: Für „Verbandsarbeiter“, „Zur Politik des KJVD“, „Fragen der internationalen Arbeiterjugendbewegung“, „Fragen der ML-Theorie“. Schulungshefte der KPD/ML umfassen folgende Themen: Fragen der politischen Ökonomie, Fragen der Staats- und Revolutionstheorie, Fragen der Geschichte der Arbeiterbewegung, Fragen der Politik und der Arbeitsmethoden der KPD/ML, Fragen der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung, Fragen der marxistischen Philosophie.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 3-4, Bochum, 4. Mai 1971.

15.10.1971:
Die Nr. 6/1971 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Schwerpunkte der Ausgabe sind: Der politische Bericht des KJ-Inform, der politische Plan des KJ-Inform, der Plan für die Agitation und Propaganda im KJVD.

Artikel der Ausgabe sind:
- Politischer Bericht des KJ-Inform
- Politischer Plan des KJ-Inform für den Zeitraum Mitte Oktober bis Mitte November
- Plan für die Agitation und Propaganda
- Die Aufgaben der Propaganda im KJVD.

In der Rubrik „Aus der Praxis - Für die Praxis“ lauten die Artikel:
- Zur Diskussion des Berichts und Plans für August/September
- Krieg dem imperialistischen Krieg. Arbeiterjugend in Betrieb und Armee
- Deine Organisation ist der KJVD (Beispiele der Agit-Prop zum 4. Oktober).

In der Ausgabe befindet sich auch eine Anzeige für das demnächst erscheinende Buch der KPD/ML-ZB: „Volksrepublik in China - Bollwerk des Friedens”. Zudem wird Werbung für den „KND” geschaltet.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 6, Bochum, 15. Oktober 1971.

15.11.1971:
Die Nr. 7/1971 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum. Schwerpunkte der Ausgabe sind: Berichte und Pläne des KJ-Inform, Finanzarbeit, Kritik und Selbstkritik entfalten.

Artikel der Ausgabe sind:
- Vorbemerkung: Zu den Berichten und Plänen des KJ-Inform
- Politischer Bericht: 1. Oktober bis 1. November
- Politischer Plan: 15. November bis 15. Februar
- Zur Finanzarbeit der letzten zwei Monate
- Kritik und Selbstkritik entfalten. Bericht der Ortsgruppe W.

Anzeigen werden in dieser Ausgabe geschaltet für: „Rote Fahne - Zentralorgan der Kommunistischen Partei/Marxisten-Leninisten - KPD/ML“ und „VR China - Bollwerk des Friedens“, eine Broschüre der KPD/ML.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 7, Bochum, 15. November 1971.

03.04.1972:
Die Nr. 1/1972 des „Jungen Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD“ erscheint in Bochum vermutlich Anfang April. Die Ausgabe ist vermutlich die zunächst letzte. Es folgt noch eine „Sondernummer“, höchstwahrscheinlich zum 17. April. Schwerpunkte der Ausgabe sind: Der 1. Mai 1972, die politischen Aufgaben des KJVD, die Taktik des KJVD zum 1. Mai, für proletarische Jugendvertreter.

Artikel der Ausgabe sind:
- Die Taktik des KJVD zum 1. Mai
- Die politischen Aufgaben des KJVD
- Die Taktik des KJVD zum 1. Mai
- Für proletarische Jugendvertreter.

In der Rubrik „Aus der Praxis - Für die Praxis“ lauten die Artikel:
- Alle Mann hinters Kampfprogramm. Eine Jugendbetriebsgruppe berichtet
- Der Stein, den sie erhoben haben, fiel auf ihre eigenen Füße. Bericht vom SDAJ-Kongress.
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Nr. 1, Bochum, April 1972.

17.04.1972:
Eine Sondernummer von „Der Junge Bolschewik - Organ für Theorie und Praxis des KJVD der KPD/ML-ZB” erscheint vermutlich in dieser Woche in Bochum zum Thema „Verbandsdiskussion”. Dies ist die letzte (uns bekannte) Ausgabe des Organs.

Die Provisorische Bundesleitung (PBL) des KJVD führt eingangs aus:
„Womit müssen wir beginnen? Die KPD/ML hat mit ihrer Losung 'Arbeitereinheitsfront gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik' der gesamten Arbeiterklasse in Westdeutschland für ihre nächsten Kämpfe die richtige Orientierung gegeben. Mit der Richtlinie 'Die politischen Aufgaben des KJVD' hat die Provisorische Bundesleitung einen ersten Schritt gemacht, um die Politik der Partei auf die Arbeiterjugend zu konkretisieren. Doch wir müssen noch viel größere Anstrengungen machen: wir müssen die besonderen sozialfaschistischen Maßnahmen gegen die werktätige Jugend untersuchen; ihre Erziehung im Geiste der Klassenversöhnung, des Militarismus und Revanchismus. Dazu müssen wir auch die ökonomische Entwicklung, die wirtschaftliche Lage der Arbeiterjugend, ihre Kampf- und Organisationsformen, ihre Linksentwicklung analysieren und auch beachten, wie aus den Schichten der werktätigen Jugend dem Jungproletariat wichtige Verbündete zuwachsen.

Aus alledem müssen wir für die Politik und Taktik des KJVD Schlüsse ziehen. Wenn wir also, allgemein gesprochen: Die Bedeutung der Arbeiterjugend und der werktätigen Jugend in der revolutionären Flut in Westdeutschland und die Knebelungs- und Unterdrückungsmaßnahmen des imperialistischen Staates klären wollen, um die Politik und Taktik des KJVD zu klären, dann werden wir an allen Fronten die Voraussetzungen schaffen, um die Arbeiterjugend in den Kampf der Klasse unter dem roten Banner der KPD/ML einzubringen.”

Weitere Artikel aus den verschiedenen Landesverbänden und von einzelnen Genossen u. a. aus NRW aus Köln und von Hoesch Dortmund, aus Hessen oder NRW von der Jugendbetriebsgruppe Opel (Bochum oder Rüsselsheim) sowie aus Baden-Württemberg aus Mannheim oder Stuttgart von der Jugendbetriebsgruppe Daimler- Benz (alle IGM-Bereich) beschäftigen sich hauptsächlich mit der Frage: KJVD - Juniorenpartei oder bolschewistische Massenorganisation?
Q: KJ-Inform: Der Junge Bolschewik, Sondernummer, Bochum, April 1972; Kommunistischer Nachrichtendienst, Nr. 27, Bochum, 12.4.1972.

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