"Maulwurf"
Internationalistisch-sozialistische Jugendzeitung /
Zeitung des Spartacusbundes (RS)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 1.9.2023

Leider können hier nur drei Ausgaben des "Maulwurf" vorgestellt werden. Der "Maulwurf", Zeitung des "Spartacusbundes (Revolutionäre SozialistInnen)", trat Mitte 1991 die Nachfolge der "Internationalistisch-sozialistischen Jugendzeitung Maulwurf" an. Geworben wurde in der Zeitung u. a. für die Organe der österreichischen Schwesterorganisation Revolutionär Kommunistische Liga (RKL) sowie deren Jugendorganisation "Revolutionär Kommunistische Jugend (RKJ). Nach der Auflösung des Spartacusbundes (Revolutionäre SozialistInnen) wurde die Zeitung von den "Revolutionären SozialistInnen" herausgegeben. Wir bitten um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juni 1990:
Die Nr. 5 der Internationalistisch-Sozialistischen Jugendzeitung "Maulwurf" erscheint.
Inhalt:
- Revolutionärer Antifaschismus
- DDR - Was tun? Revolution und Konterrevolution in der DDR - Alternative PDS?
- Sind die REPs Faschisten?
- Selbstkritik
- Was ist rebel?
- 35 Stunden sind uns nicht genug!
- Nicaragua: La Lucha Continua!

Informiert wird u. a. über den Revolutionären Antifaschismus", wozu es u. a. heißt: "Spätestens seit der bundesweiten Antifa-Konferenz am 10./11. Februar in Frankfurt/M. befindet sich die 'Antifaschistische Szene' in ihren ursprünglichen Bestandteilen wieder. (…) Wir wollen in dieser Ausgabe die Diskussion um den Antifaschismus eröffnen, der unserer Ansicht nach nur ein revolutionärer sein kann. Die Diskussion beginnt mit der Analyse der Ursachen für den Aufschwung faschistischer Formierung in den achtziger Jahren". (S. 1). Informiert wird im Artikel "Revolution und Konterrevolution in der DDR" weiter über eine "offene bürgerliche Konterrevolution". Der "westdeutsche Imperialismus" habe "ohne Zögern seinen Anspruch und Einfluss geltend gemacht". (S. 1) U. a. hätten sich die Thesen des Trotzkismus bestätigt:
- Der Zusammenbruch des Stalinismus ist unvermeidlich
- Die Wiederherstellung der ArbeiterInnendemokratie, der Rätemacht und der Eröffnung des Weges zum Sozialismus wird kommen, "wenn die Beseitigung des Stalinismus vom Proletariat in einem bewussten Akt vollzogen wird". (S. 2). Informiert wird weiter über die "PDS". Die sei nur "eine geläuterte SED in neuen Gewändern" (S. 4), über die "35-Stunden-Woche" und über "Nicaragua" (S. 6f.) Beworben wird der "Klassenkampf" (Zeitung der Revolutionär Kommunistischen Liga - RKL) aus Österreich, das TO der RKL, "Ergebnisse und Perspektiven".
Beworben wird noch die Broschüre: "Weg mit dem § 218!"
Quelle: Maulwurf - Internationalistisch-sozialistische Jugendzeitung, Nr. 5, Mönchengladbach/Duisburg, Juni/Juli 1990.

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Oktober 1991:
Der "Spartacusbund (Revolutionäre SozialistInnen)" gibt die Nr. 7 der Zeitschrift "Maulwurf" heraus.
Zur Herausgabe heißt gleich auf der Titelseite: "Ab sofort wird der Maulwurf vom Spartacusbund - Revolutionäre SozialistInnen (ehemals Maulwurf - ISG) herausgegeben. Warum die Namensänderung?

In der letzten Periode haben wir uns politisch-programmatische Grundlagen erarbeitet. Mit diesem Dokument (…) haben wir den ersten Grundstein gelegt, um mit unserer im wesentlichen spontaneistischen Vergangenheit zu brechen und um ernsthaft in die politische Praxis zu intervenieren.
Im Zuge dieser Periode konnten uns personell festigen, und die Verbindung zu unserer Schwesterorganisation, der Revolutionär Kommunistischen Liga (RKL, Österreich) verstärken.
Abgesehen davon, daß unser neuer Name unser neuen theoretischen und praktischen Arbeit Rechnung trägt, denken wir, mit diesem Namen in positiver Tradition zu stehen.
Der Spartacusbund der 70er Jahre, die Schwesterorganisation der IKL (heute RKL) hat trotz vieler Fehler, doch auch hervorragende marxistische Annalysen und Dokumente (…) geliefert. Außerdem gehörte der Spartacusbund zu jenen wenigen Organisationen, die im heißen Herbst '77 nicht vor der staatlichen Gewalt kapituliert haben, sondern die RAF gegen dessen Angriffe verteidigt haben."
Inhalt u. a.:
- Antifaschistischer Kampf: Einheitsfront
- Ein Schritt vor, zwei zurück. Zur Anerkennung der Berufsjahre im öffentlichen Dienst in den neuen fünf Bundesländern und die Zukunft des Pflegepersonals
- Aufstand an der Ruhr: Schwelendes Feuer oder Flächenbrand
- Die ökonomische Situation des deutschen Imperialismus. Entwicklung desselben in den 90er Jahren
- Der Putsch in der Sowjetunion. Zu den Folgen des 19. August und den Aufgaben der sowjetischen ArbeiterInnenklasse!
- Bürgerkrieg in Jugoslawien
- Britannien: Matt Lee-"Poll Tax"-Gefangener!
- Rumänische Bergarbeiter 'räumen' auf!
- Österreich: Droht ein Bürgerblock?
- Die Geschichte Israels seit dem 2. Weltkrieg
- Razzien gehören zum Alltag in Ost-Jerusalem
- Was ist Rebel?
- Imperialismus - Hände weg vom Irak - aber ebenso volle Solidarität mit dem kurdischen Volk

Im Artikel "Antifaschistischer Kampf: Einheitsfront" heißt es u. a.: "Die einzige Möglichkeit, den Faschismus zu bannen, besteht darin, gegen das kapitalistische System zu kämpfen, das solche Bewegungen hervorbringt und sich in petto hält. Dazu muss eine revolutionäre Perspektive geboten werden, der Kampf für eine demokratische und selbstverwaltete sozialistische Gesellschaft". (S. 2). Referiert wird über die "ökonomische Situation des deutschen Imperialismus" in den "90er Jahren", über den "Putsch in der Sowjetunion" vom 19.8., über den "Bürgerkrieg in Jugoslawien" und "Über die Geschichte Israels seit dem 2. Weltkrieg". (S. 16). Dokumentiert wird noch ein Bericht über ein "Sommerlager" vom 26.-31. August in Italien.
Beworben werden u. a. der "Klassenkampf" (Zeitung der RKL), die "Ergebnisse und Perspektiven" (Theoretisches Organ der RKL), "Rebel" (Zeitung der RKJ - Jugendorganisation der RKL).
Q: Maulwurf - Zeitung des Spartacusbundes (RS), Nr. 7, Mönchengladbach, Oktober 1991.

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September 1993:
Die "Revolutionären SozialistInnen" geben die Nr. 15 der Zeitschrift "Maulwurf" heraus.
Inhalt:
- Nazis raus. Aber wie?
- Mit Staat und Unternehmen gegen rechts?
- In eigener Sache
Informiert wird u. a. über das "Wiedererstarken von rechtspopulistischen Parteien /REP/DVU/NPD) und faschistische Kadergruppen (NA/NO/FAP)". (S. 1) Dazu wird zu einer Veranstaltung am 11.9. im Rahmen der "Stuttgarter Antifa-Woche" eingeladen. Zur Veranstaltung heißt es: "Wir wollen eine Perspektive diskutieren, die den Verlauf der Grenzen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten sieht. Außerdem wird eine Genossin der 'Revolutionären Kommunistischen Liga Österreich' über den Kampf gegen den Haider-Rassismus berichten" (S. 3).
Im Artikel "In eigener Sache" wird über eine "Reorganisierung des Maulwurfs" informiert: "Festzustellen bleibt, dass wir im Aufbau stagnierten und genau derselben objektiven Situation erlegen waren, wie alle anderen Gruppen mit sozialistischem Anspruch. (…) An unserem methodischen Verständnis zum Aufbau einer sozialistischen Gruppe hat sich nichts Grundsätzliches verändert. (…) Dementsprechend sehen wir heute keine Alternative zum unabhängigen Aufbau. Der Spartacusbund/RS hat aufgehört zu existieren. Wir reorganisieren uns als Maulwurf/Revolutionäre SozialistInnen neu". (S. 4) Literatur kann über die Kontakte in Duisburg und Stuttgart bestellt werden, so zu Stalin, Israel, Faschismus, zur Wiedervereinigung.
Quelle: Revolutionäre SozialistInnen: Maulwurf, Nr. 15, Duisburg, September 1993.

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Letzte Änderung: 05.09.2023