Inprekorr, 8. Jg., Nr. 90, 15. März 1978

15.03.1978:
Es erscheint die Nr. 90 der "Inprekorr - Internationale Pressekorrespondenz" des Vereinigten Sekretariats der IV. Internationale.

In der Vorbemerkung heißt es: "Seit der Nummer 31 von Inprekorr vom 17. April 1975 erschien die Zeitschrift mit dem Vermerk 'erscheint zweimal im Monat' - bzw. seit der Umstellung vom September 1976 'erscheint 14-tägig im ISP-Verlag' im Titelkopf. In der vorliegenden Ausgabe Nr. 90 fehlt zum ersten Mal diese Bezeichnung - kein Versehen und kein Lay-Out-Fehler, sondern Reaktion auf die schlichte Tatsache, dass diese Nummer (Anfang März) erst die dritte Ausgabe ist, die in diesem Jahr erscheint - es hätte die fünfte sein müssen.

Das zeigt, daß die Probleme bei der Herausgabe von Inprekorr, auf die wir in dem Editorial der Nummer 86 vom 1. November 1977 ausführlich eingegangen sind, auch im neuen Jahr bisher in keiner Weise überwunden worden sind Seit dem Ausscheiden der früheren Inprekorr-'Fulltimerin' im Sommer 1977 wurde kein/e Nachfolger/in gefunden, so dass seither die Zeitschrift von Leuten gemacht wird, die bereits mit anderen Aufgaben (Was tun, ISP, GIM) bis über die Nase eingedeckt sind.

Auch die finanzielle Lage hat sich weiter verschlechtert. Die 'Nische' auf dem linken Markt für eine solche Zeitschrift ist in Westdeutschland ohnehin enger geworden - die Entwicklung der westdeutsche Linken zu analysieren, ist dies nicht der Ort. Aber vielleicht wesentlicher ist, dass aufgrund des zu unregelmäßigen Erscheinens mancher Leser das 'Vertrauen' in das 'Produkt' verloren hat und andere Informationsquellen vorzieht. So mußte die Auflage mit dieser Nummer leider von 1600 auf 1400 Exemplare zurückgenommen werden, was an den Druck- und Herstellungskosten praktisch nichts ändert, sondern nur an den Einnahmen.

Dennoch - die Abonnementsgelder sind sicher und um die Verlängerung ausgelaufener Abos wird mit genossenschaftlicher Freundlichkeit gebeten. Denn erstens ist eine Einstellung der deutschen Ausgabe bisher keinesfalls vorgesehen und zweitens, selbst wenn etwas Unvorhergesehenes in dieser Richtung geschähe, stünde der ISP-Verlag für die eingezahlten Abo-Gelder grade.

Wie es weitergeht, steht noch nicht fest. Drei Alternativen werden untersucht: 1. es doch wieder möglich zu machen, durch entsprechende personelle Ressourcen das regelmäßige 14-tägige Erscheinen zu sichern; 2. die Zeitschrift mit größerem Umfang monatlich herauszugeben und dabei allzu tagespolitische Artikel wegzulassen; 3. die Herausgabe einer anderen deutschsprachigen Sektion zu übergeben. Aber jedenfalls - bis eine tragfähige Lösung gefunden ist, wird Inprekorr wie bisher weiter erscheinen - mehr oder weniger dreiwöchentlich, mehr oder weniger mühsam zustande gebracht."

Artikel der Ausgabe sind:
- "F. Louca: Die neue Regierung in Portugal"
- "E. Harsch: Der Arbeiteraufstand in Tunesien"
- "Pat Jordan: Großbritannien: Die britische KP geht den Weg des Eurokommunismus"
- "UdSSR: Die neue Verfassung ist verabschiedet"
- "L. Matain:China. Teil II"
- "P. Rousset: Ursprünge des Konflikts zwischen Hanoi und Pnompenh"

Geworben wird für: Peter Cardoff: "Über den Charakter der chinesischen Revolution und der KP Chinas", Till Geist/Winfried Wolff: "Wir spielen nicht mit im Atomverein!" und für den Kalender 1978.
Q: Inprekorr, 8. Jg., Nr. 90, 15. März 1978.

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