Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 10, Nr. 10, Oktober 1982

Oktober 1982:
Die Nr.10 von "Kommunismus und Klassenkampf" erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Hans-Gerhart Schmierer: Nach dem Bruch der Bonner Koalition und den Hessenwahlen"
- "Michael Ackermann: Berufsausbildung in der Krise"
- "Michael Gerhards: AEG-Pleite und die Rolle der Banken"
- "B. Michel: Die faschistische Diktatur in Deutschland: ihre Massenbasis und der antifaschistische Widerstand"
- "Jens Scheer: "Wer wen?'. Prägt die Technik die Gesellschaft-oder umgekehrt?"
- "Zeitschriftenschau"
- "Buchbesprechungen: Bernd Klemm (Hrsg.): " … durch polizeiliches Einschreiten wurde dem Unfug ein Ende gemacht".
- "Leserbriefe / Diskussion"
- "Politische Ökonomie der Wohnungsmiete"
- "Alternative Wirtschaftspolitik: Für wen und wofür"
- "Imperialismustheorie"
- "Zur Konzeption der Publikationsmittel des KBW"

In: "Zur Konzeption der Publikationsmittel des KBW" heißt es u. a.: "Die Bundesleitung hat über die Publikationsmittel des KBW diskutiert. Sie ist aufgrund der Auflagenentwicklung von KVZ und Kommunismus und Klassenkampf, der vorhandenen Kräfte und der finanziellen Situation zu der Auffassung gekommen, dass unsere Publizistik in der jetzigen Form in der gegenwärtigen Situation nicht entwicklungsfähig ist und dass wir uns auf die Herausgabe eines Periodikums konzentrieren müssen. Die Bundesleitung ist zu der Auffassung gekommen, dass, um unsere Kräfte publizistisch konzentrieren zu können, nicht einfach die KVZ oder Kommunismus und Klassenkampf eingestellt und eines der beiden Periodika im bisherigen Charakter weitergeführt werden kann, sondern dass seine solche Konzentration der Kräfte und der Aufmerksamkeit auf ein Periodikum auch einschneidende Änderungen des Periodikums notwendig macht, das weitergeführt werden soll.

In einer Wochenzeitung müßte der analytisch-konzeptionelle Teil der Zeitung stärker entwickelt und auch redaktionell hervorgehoben werden, so daß er auch getrennt von der ganzen Zeitung aufbewahrt und verfügbar gemacht werden kann, um über einen längeren Zeitraum als die Erscheinungswoche hinaus wirksam zu bleiben, oder es müßte die broschierte Form einer Zeitschrift gewählt werden, um diese längerfristige Wirkung zu ermöglichen. Eine Monatszeitschrift müßte im Gegensatz zum jetzigen Charakter von Kommunismus und Klassenkampf einen Teil umfassen, in dem die wichtigsten aktuellen politischen Entwicklungen behandelt werden und in dem begründet politisch Position bezogen wird. Dieser Teil müßte zum Erscheinungszeitpunkt tatsächlich auf Stand sein. Die Monatszeitschrift müßte deshalb ihr Format wechseln und in DIN A4-Form geheftet erscheinen, um die Herstellungszeit zu verkürzen. Sie müßte einen dokumentierenden Teil umfassen. Der analytisch-konzeptionelle Teil müßte den Kern der Monatszeitschrift ausmachen, um den sich der tagespolitisch aktuelle Teil und der kommentierend-dokumentierende Teil gruppieren müßten.

Wie immer wir uns entscheiden werden, ob für eine Wochenzeitung oder eine Monatszeitschrift, das in einer dieser Erscheinungsweisen herausgegebene Periodikum müßte auf jeden Fall seinen bisherigen Charakter einschneidend ändern.
In den beiden bisher angeführten Punkten stimmt die Bundesleitung überein, wie auch in der Frage, daß eine Entscheidung noch rechtzeitig in diesem Jahr getroffen werden muß, um im nächsten Jahr in einer neuen Weise zu publizieren.

Die Bundesleitung hat auch die Frage diskutiert, ob eine wöchentliche oder monatliche Erscheinungsweise der gegenwärtigen Situation und der absehbaren Entwicklung angemessener ist. Dabei handelt es sich um keine politische Grundsatzentscheidung, sondern um eine mehr oder weniger plausible Einschätzung, in welcher Form wir unsere Kräfte besser entwickeln können und innerhalb der sich neu gruppierenden und neu vereinheitlichenden Linken besser zur politischen Wirkung bringen können.

Ob wir organisierte und organisierende politische Wirkung entfalten können, hängt so oder so davon ab, inwieweit es uns gelingt, zentrale und örtliche Arbeitszusammenhänge weiterzuentwickeln, die eine kontinuierliche thematisch bestimmte Arbeit der Mitglieder wie anderer Genossen mit entsprechenden politischen Bedürfnissen und eine regelmäßige politische Debatte über dringliche politische Fragen ermöglichen und damit zum Aufbau einer politischen Infrastruktur der Bewegung beitragen, die es auch den Einzelnen erleichtert, politisch zu wirken. Dazu haben wir, ob mit Wochenzeitung oder Monatszeitschrift, beizutragen und werden wir in jeder der beiden Formen beitragen können. Die Frage ist also nur, welche wir besser nutzen können.

Bei der jetzt anstehenden Beschlußfassung sollte gleichzeitig geprüft werden, ob wir für das neue Periodikum auch einen neuen Namen wählen. Die Bundesleitung ist der Ansicht, dass wir in allen genannten Fragen rasch zu einer Entscheidung kommen können, da es sich nicht um zwei politisch gegensätzliche Entwicklungswege handelt, sondern um mehr oder weniger plausible Alternativen der Weiterarbeit in unserer Publizistik. Die Bundesleitung sollte auf ihrer nächsten Sitzung am 30. Oktober beschließen, ob für den 13./14. November eine außerordentliche Delegiertenkonferenz einberufen werden kann, um diese Entscheidungen zu treffen.

Diese Mitteilung wird in der KVZ und Kommunismus und Klassenkampf veröffentlicht, da wir diese Entscheidung nicht treffen können, ohne unseren Lesern die Möglichkeit gegeben zu haben, ihre Meinung zu äußern. Beschluss der Bundesleitung des KBW Frankfurt, den 3. Oktober 1982".
Q: KBW: Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 10, Nr. 10, Frankfurt/M., Oktober 1982.

KBW_KuK_1982_10_01

KBW_KuK_1982_10_02

KBW_KuK_1982_10_03

KBW_KuK_1982_10_04