Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 5, Nr. 4, April 1977

April 1977:
Die Nr. 4 von "Kommunismus und Klassenkampf" erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Carter zimmert die Kriegskoalition zurecht"
- "Krach um den Leopard 2 und AWACS"
- "Der Sieg des sahaurischen Volkes wird dem Imperialismus ein wichtiges Einfallstor auf dem afrikanischen Kontinent zuschlagen. Interview mit Genossen Ah, Mitglied des Komitees für auswärtige Beziehungen der F.POLISARIO"
- "Dokumentation: Politisches Kommuniqué des 13. Palästinensischen Nationalrates. Sitzungsperiode Kamst Djumblatt"
- "Die 'aktive Tarifpolitik' der Sozialdemokratie in den Gewerkschaften betreibt bloß die Spaltung aktiv. Die Brutto-Lohnstruktur in der Metallindustrie"
- "Die Bauteile der Steuerfalle. Steuer- und Versicherungsabzüge vom Bruttolohn"
- "Die Schöpfung eines Normalarbeitstages ist das Produkt eines langwierigen Bürgerkrieges zwischen der Kapitalistenklasse und der Arbeiterklasse"
- "Die Spaltung der Arbeiter durch die Sozialdemokraten ist die Bedingung dafür, dass die Chemiekapitalisten führend in der Ausbeutung der Arbeiter sind"
- "Eine 'Antikriegs'-Klamotte gegen die proletarische Revolution. Rezension 'Steiner-Das Eiserne Kreuz"
- "Die Befreiung Berlins vom Faschismus und der Kampf der Arbeiterklasse für eine neue Gesellschaftsordnung"
- "Das 'Programm für Zukunftsinvestitionen' verwandelt 16 Milliarden DM weggesteuerte Lohngelder in Kapital für die Produktion von Profit"
- "Bauernlegen in der EG"

Eingangs wird auf die eigene Organisation und die Kritik an ihr eingegangen, wozu es u. a. heißt: "Der KBW hat neuerdings Presse. Wenig, wohinter er nicht steckt. Wollen Leute einen Osterspaziergang zu Kernkraftwerken oder Bauplätzen von Kernkraftwerken unternehmen, wer steckt dahinter? Der KBW. Obwohl eigentlich offensichtlich ist, dass Marxisten-Leninisten mit der Auferstehung Christi nichts im Sinn haben. Wird der Generalstaatsanwalt erschossen, wer steckt dahinter? Der KBW. Nichts dagegen, die Sache ist ehrenwert. Unsere Taktik ist es nicht, aber wollen wir verlangen, dass die Bourgeoisie unsere Taktik versteht? Lassen wir die bürgerlichen Presseschwengel spekulieren, wohinter alles der KBW steckt. Lassen wir sie auch spekulieren, wer hinter dem KBW steckt. Es ist jetzt aufgebracht. Die DDR! Der KBW steckt hinter der RAF, und hinter dem KBW steckt die DDR. Die Zeitung 'Die Welt' hat es herausbekommen …

Nach Informationen der WELT liegen der Bundesregierung konkrete Erkenntnisse über intensive Kontakte aus der Terroristenszene mit dem Kommunistischen Bund Westdeutschlands (KBW) vor. Danach hat es wiederholt konspirative Treffen zwischen KBW-Mitgliedern und Helfershelfern der Terroristen gegeben. Der KBW wird nach Informationen der Bundesregierung fast ausschließlich aus der DDR finanziert." Noch nicht mal den Namen können diese sauberen Rechercheure richtig schreiben, aber ansonsten wissen sie alles. Im Ernst: wenn wir euch glauben würden, dass ihr glaubt, was ihr in euren Drecksblättern schreibt, wenn wir glauben würden, dass die Bundesregierung so dumm ist, wie sie von der 'Welt' hingestellt wird, dann würden wir dieses verfaulte Gesindel nicht nur strategisch, sondern auch taktisch verachten …

Es ist für die Bourgeoisie unangenehm, dass die Kommunisten ihre Ziele offen aussprechen. Lieber hätte sie die Kommunisten als Geheimbund und Sekte. Die Massen hassen Sekten. Also wär' es schön für die Bourgeoisie, wenn die Kommunisten Sekten bilden würden. Wir tun euch den Gefallen nicht, und selbst wenn ihr uns verbietet, wird es euch nicht gelingen, uns zur Sekte oder zum Geheimbund zu machen. Kommunisten müssen legale und illegale Methoden, müssen offene und verdeckte Methoden beherrschen lernen, denn wie die Arbeiterklasse selber wird erst recht ihre Vorhut unterdrückt. Und wie die Arbeiterklasse sich gegen Unterdrückung wehrt, lassen sich die Kommunisten nicht durch Unterdrückung vom Kampf für ihre Ziele abhalten …

Es ist bekannt, daß der KBW das Büro des Zentralen Komitee nach Frankfurt verlegt. Es ist auch bekannt, dass der Verlag Kommunismus und Klassenkampf in Frankfurt sich ein Haus gekauft hat, von dem 'unterrichtete Kreise' sagen, es hätte 2,7 Millionen gekostet. Würde die Bourgeoisie auch nur von einem Pfennig wissen, der nicht durch eigene Kraft aufgebracht ist, beruhigt würden sich ihre Verfassungsschützer in ihre Sessel zurück­fallen lassen und konstatieren, die sind auch nicht anders als wir, also sind sie keine Gefahr. Jetzt brüten diese Leute über der Tatsache, dass sie gesucht und nichts gefunden haben. Das ist traurig für sie. Hätten sie uns gefragt, hätten wir ihnen gesagt, dass sie sich da keine Hoffnungen machen brauchen. Sie haben uns nicht gefragt. Die 'Bild'-Zeitung hat großspurig angekündigt, sie würde schon enthüllen, woher der KBW sein Geld hat …

Das Geheimnis, das die Bourgeoisie so schwer lüften kann, ist unter den Volksmassen kein Geheimnis: Die Herrschaft der Ausbeuter ist verhasst. Die Bourgeoisie fasst das Haus in Frankfurt als eine weitere Kriegserklärung an ihre Herrschaft auf. Genauso haben es auch die Mitglieder des KBW und die Arbeiter und Angestellten, die den KBW unterstützen, aufgefaßt. Deshalb konnte dieses Haus gekauft werden, und die Bourgeoisie ist charakterlos genug, die Mittel zu verkaufen, die die Arbeiterklasse beim Aufbau der Partei und der Revolution brauchen kann. Auch da hat der Bourgeois die Losung: Nach mir die Sintflut. Er hat ein gutes Gespür: Kauft die Arbeiterklasse ein Haus, dann kauft sie das, weil sie es für nützlich hält für die Organisation ihrer Kräfte, die keinen anderen Zweck hat, als die Bourgeoisie zu enteignen".

Geworben wird für den Buchvertrieb Hager, für die Broschüre: "Demokratische Arabische Republik Sahara". Geschichte des Landes und Dokumente der FPOLISARIO, für Karl Marx: "Lohn, Preis und Profit".
Q: KBW: Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 5, Nr. 4, Mannheim, April 1977.

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