12.05.1977:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 19 (vgl. 5.5.1977, 16.5.1977) in einer Ausgabe Nord heraus mit dem Leitartikel "Die Finanzbourgeoisie braucht die SPD. Die 'Selbstreinigung der SPD soll die Herrschaft des Reformismus festigen".
Weitere Artikel sind:
- "Der KB Nord, die Bürgerinitiativen und das Atom" zur Anti-AKW Bundeskonferenz (vgl. 14.5.1977);
- "Die Unterstützung des Kampfes der Soldaten ist notwendig. Soldaten- und Reservistentage am 28.5. in Hannover, Köln und München";
- "Der Auftrag: sprudelnde Profitquellen sichern und ausbauen. US-Truppen sollen erstmals in Norddeutschland stationiert werden" zu Garlstedt;
- "Lohnfortzahlung für Wehrpflichtige muß sein" zum Stand des SRK Kassel am 7.5.1977, mit Berichten eines Wehrpflichtigen und eines Gefreiten der Reserve;
- ein Bildbericht vom SRK Westberlin, das den Medizinerstreik an der FU unterstützte;
- "Kriegsmäßige Mobilmachungsübung und militaristische Propaganda" aus dem Jägerbataillon 351 in Hammelburg.
Aus Hamburg wird berichtet von der AKW-Betreiberin NWK:"
Hamburg. Strompreiserhöhungen ab 1.7. zur Finanzierung des Kernenergieprogramms hat die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG (NWK) auf ihrer Hauptversammlung angekündigt. Die NWK will die KKWs in Brokdorf und Krümmel bauen, KKWs in Stade, Brunsbüttel und an der Unterweser (Esenshamm, d. Vf.) sind fertig, bzw. schon in Betrieb. Durch verschärfte Ausplünderung sollen die Volksmassen für die Kosten des Energieprogramms aufkommen.
Rekorde weiß die NWK auch von der Ausbeutung ihrer Arbeiter zu berichten. Laut Geschäftsbericht wurde 1975/76 ein Profit von 99 Millionen DM produziert, das sind 24 DM pro 100 DM-Aktie. Mehr als 67 Millionen DM werden als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Hauptaktionär ist mit einer Beteiligung von 67,8 % die Preußenelektra."
Berichtet wird über AKW:"
Soldaten wollen Einsatz verweigern
Oldenburg. 72 Soldaten der Nachschubkompanie 310 haben angesichts der Kämpfe gegen den Bau von Kernkraftwerken in einer Resolution erklärt, sich nicht gegen das eigene Volk zur Unterdrückung gerechter Interessen und Ziele einsetzen zu lassen. 20 weitere Soldaten der Kompanie haben entweder aus Furcht vor Disziplinarmaßnahmen nicht unterschrieben oder weil sie sich nicht vorstellen konnten, daß die Bundeswehr jemals im Innern eingesetzt wird. Nur drei Soldaten haben sich für einen Einsatz Bundeswehr wie Brokdorf ausgesprochen. Die überwiegende Mehrheit der Soldaten hat trotz Isolation und Indoktrination in der Bundeswehr nicht vergessen, auf welcher Seite sie stehen muß.
Gegen den Versuch, Soldaten wegen der Resolution zu bestrafen, hat jetzt die Bürgerinitiative Umweltschutz Oldenburg einen Offenen Brief an den Kompaniechef Hauptmann Pehl gerichtet."
In "'Kernkraftwerke sichern Arbeitsplätze'" wird berichtet von Brüninghaus in Westhofen bei Schwerte, wo zwei Gittermasten für das AKW Brokdorf gefertigt werden.
In "Bis zum Jahresende will die westdeutsche Monopolbourgeoisie die Volksbewegung gegen ihr Energieprogramm zerschlagen haben" wird berichtet von einer Erklärung des Vorstandsvorsitzenden der KWU Mülheim zur Anti-AKW-Bewegung.
Berichtet wird:"
Schüler für politische Freiheiten in der Armee
Braunschweig. 11 Schüler der Chemie-Schule Heinemann verurteilen in einer Resolution die Absicht des Kommandeurs der PzGrenBrig 1, Oberst v. Erdmannsdorff, 3 Soldaten zu bestrafen, weil sie am 1. mai in Uniform für die Forderungen nach Lohnfortzahlung und Kündigungsrecht für Zeitsoldaten demonstriert haben. Die Schüler fordern politische und gewerkschaftliche Freiheiten auch für Soldaten. Sie haben ihre Entschließung an die Bundeswehr, den DGB und an die Presse geschickt."
Beilagen wurden uns bekannt aus:
- Baden-Württemberg für Donau-Iller / Ostwürttemberg und vom Unteren Neckar.
- Bayern für Nordlfranken und für Oberbayern / Schwaben.
- Bremen-Unterweser und Hamburg-Unterelbe.
- Rheinland-Pfalz für Trier.
Q: Kommunistische Volkszeitung Ausgabe Nord Nr. 19, Frankfurt 12.5.1977